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Mädchenbeschneidungen


Schia-Muslim

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Das ist wirklich interessant, vor allem weil es zeigt, dass diese Praxis nichts mit der Religion zu tun hat.

Ich denke, Religion ist nicht der Ursprung. Aber sie ist natürlich ein starkes Instrument, um lokal bestehende Traditionen zu legitimieren: Jahrhunderte lang haben koptische und muslimische Religionsgelehrte (in den jeweiligen Ländern) die Mädchenbeschneidung befürwortet oder geschwiegen. Mich würde aber schon interessieren, wo die Ursprünge dieser Praxis liegen.

Wo die ursprünge liegen, weiß ich nun nicht, aber ich sehe mehrstufige Parallelen: Ganzkörperrasur bei den Männern der Nuba, Beschneidung der Männer in muslimischen, jüdischen und vielen afrikanischen Kulturen sowie in den USA, Löcher für Ohrringe bei Frauen auf der ganzen Welt, Gesichtsnarben bei Männern vieler westafrikanischer Völker, Tattauierungen bei den Wodaabe, tattoos bei Seemännern, Ganzkörpernarben bei Frauen und Männern anderswo (hab das Volk vergessen), Halsringe bei Frauen in Thailand, Fußeinbindung bei Frauen in China.

 

Das Prinzip Körperverstümmelung hat viele Funktionen, z.B. Identifikation mit einer Volksgruppe (beruflich oder ethnisch), Schmuck/Schönheit, Übergang vom Kind zum Erwachsenen, Mutprobe, Hygiene, Kontrolle über den Geschlechtstrieb. Der Körper hat nicht nur eine gegebene Form, er ist außerdem weiter formbar. Und: Menschen tun, was Menschen tun können. Ein Grund findet sich in der Regel.

 

Der Norden Nigerias ist übrigens nicht rein muslimisch, auch dort finden sich ältere Kulte, die sehr aktiv und beliebt sind. Hauptsächlich der sogenannte Boori, ein Besessenheitskult. Freilich sehen die Adepten sich selbst auch als Muslime, ihre Kultpraxis ist indes nicht mit dem orthodoxen Islam vereinbar.

Je nach dem was man unter dem "orthodoxen Islam" versteht, ist damit mehr oder wenig vereinbar. In muslimischen Kernländern wie Marokko oder Afghanistan, wird man überall "magische" Kulte finden, die z.B. wenig mit der religiösen Praxis in Saudi-Arabien zu tun haben.

Soweit ich weiß, vertreten zumindest die Schriftquellen des Islam einen rigorosen Monotheismus, der die Unterwerfung unter Geister und deren Anbetung in einem Besessenheitskult eigentlich nicht duldet.

bearbeitet von Kirisiyana
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Dann kannst Du ja für Deine Söhne mal einen Termin machen - wenn das alles nicht so tragisch ist.

Wir haben nicht vor, zu einem anderen Glauben zu konvertieren.

bearbeitet von benedetto
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Durch das Beschneiden verliert das Mädchen an sexuellem Empfinden und ist so nicht so anfällig für Versuchung, bzw. bleibt dem Manne dann eher treu.

Doch wie in so vielem gilt auch hier: Der Zweck heiligt nicht die Mittel! Sonst müssten wir ja den Kindern auch die Zunge abschneiden, damit sie nicht so viel lügen können!

 

Welche Mittel hältst du den für gerechtfertigt, um zu verhindern, dass Mädchen weniger anfällig für Versuchung werden und dem Manne eher treu bleiben?

Eine gediegene katholische Erziehung zum Beispiel! B)
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Die Mädchenbeschneidung ist auf jeden Fall untragbar, gehört verboten, gestraft und abgeschafft. Es wäre allerdings konsequent, wenn alle, die sich gegen diese Praxis einsetzen, auch genau so engagiert gegen Abtreibung aufträten, da wird nämlich wesentlich mehr zerschnitten, und das auf jeden Fall mit tödlichen Folgen.

 

Fehlt nur noch, dass ein Veganer daherkommt, und diesen Thread für seine Zwecke instrumentalisiert. Schließlich wird beim Schlachten eines Tieres auch sehr viel mehr zerschnitten - ebenfalls mit tödlichen Folgen.

 

Aber eine menschliche Person ist nun mal etwas anderes als ein Schwein oder eine Kuh, und erst recht etwas anderes als ein fingernagelgroßer, unbeseelter Zellklumpen.

Da hast du recht, davon sprach ich aber nicht, sondern von Abtreibung, das ist etwas ganz anderes! B)
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Welche Mittel hältst du den für gerechtfertigt, um zu verhindern, dass Mädchen weniger anfällig für Versuchung werden und dem Manne eher treu bleiben?

Eine gediegene katholische Erziehung zum Beispiel! B)

 

Wie sieht eine "gediegene katholische Erziehung" aus?

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Die kulturell verwurzelte Beschneidung von Mädchen ist eine grobe Verletzung des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit und ein gravierender Verstoß gegen die Würde des Menschen. Gegen diese Barbarei und Menschenrechtsverletzung müssen alle Verantwortlichen in Politik und Kirche kämpfen.

Wichtig ist vor allem auch die Aufklärung bei den Männern, damit sie begreifen, dass es ein Unsinn ist zu glauben, dass nur eine verstümmelte Frau als heiratsfähig, als "rein" für den Mann gilt.

An diesem Verbrechen leiden Frauen ein Leben lang.

Nicht nur die Männer sind zu überzeugen. Ich habe öfter vernommen, dass gerade die älteren Frauen diese Praxis verteidigen, obwohl sie doch wissen müssten, was ihren Töchtern und Enkelinnen da angetan wird.

Die handelten vielleicht nach dem Prinzip: "Wenn es mir schon nicht vergönnt war, will ich es meinen Töchtern und Enkelinnen auch nicht gönnen!"
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Durch das Beschneiden verliert das Mädchen an sexuellem Empfinden und ist so nicht so anfällig für Versuchung, bzw. bleibt dem Manne dann eher treu.

Wie ich von einem Ethnographen gelesen habe, der in Westafrika in einem Dorf lebte, wo die Frauen beschnitten waren: Das stimmt ganz und gar nicht. Sprich, sie empfinden tatsächlich kaum noch was beim Akt, aber sie gehen durchaus munter fremd.

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Durch das Beschneiden verliert das Mädchen an sexuellem Empfinden und ist so nicht so anfällig für Versuchung, bzw. bleibt dem Manne dann eher treu.

Wie ich von einem Ethnographen gelesen habe, der in Westafrika in einem Dorf lebte, wo die Frauen beschnitten waren: Das stimmt ganz und gar nicht. Sprich, sie empfinden tatsächlich kaum noch was beim Akt, aber sie gehen durchaus munter fremd.

Sehr interessant! Aber wahrscheinlich dann weniger aus eigenem Antrieb, sondern von den anderen Männern gedrängt.
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Es geht mir ausschließlich um die medizinisch nicht notwendige Körperverletzung an Kindern und Säuglingen die bei mir Aversionen schürt.

Das war schon klar - und bleibt dennoch unvergleichbar mit dem Thema.

Das ist doch eigentlich bedenkenswert, oder? Bei all diesen Körperverstümmelungen kommt es für die Beurteilung offenbar wesentlich darauf an, ob sie allgemein akzeptiert werden oder nicht.

 

Die Mädchenbeschneidung ist zwar tatsächlich ein aggressiverer Akt gegen die körperliche Unversehrtheit mit schlimmeren Folgen fürs ganze Leben,

 

aber nehmen wir nur die Jungenbeschneidung und bedenken wir Flos Haltung - oder die meiner Mutter, die selbst Ohrlöcher für Ohrringe als Körperverstümmelung ablehnte... da erscheint die Jungenbeschneidung plötzlich wirklich als Barbarei.

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Die kulturell verwurzelte Beschneidung von Mädchen ist eine grobe Verletzung des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit und ein gravierender Verstoß gegen die Würde des Menschen. Gegen diese Barbarei und Menschenrechtsverletzung müssen alle Verantwortlichen in Politik und Kirche kämpfen.

Wichtig ist vor allem auch die Aufklärung bei den Männern, damit sie begreifen, dass es ein Unsinn ist zu glauben, dass nur eine verstümmelte Frau als heiratsfähig, als "rein" für den Mann gilt.

An diesem Verbrechen leiden Frauen ein Leben lang.

Nicht nur die Männer sind zu überzeugen. Ich habe öfter vernommen, dass gerade die älteren Frauen diese Praxis verteidigen, obwohl sie doch wissen müssten, was ihren Töchtern und Enkelinnen da angetan wird.

Die handelten vielleicht nach dem Prinzip: "Wenn es mir schon nicht vergönnt war, will ich es meinen Töchtern und Enkelinnen auch nicht gönnen!"

Ich glaube nicht, dass es gar so einfach ist. Denn normalerweise liebt man als Mutter seine Tochter.

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Durch das Beschneiden verliert das Mädchen an sexuellem Empfinden und ist so nicht so anfällig für Versuchung, bzw. bleibt dem Manne dann eher treu.

Wie ich von einem Ethnographen gelesen habe, der in Westafrika in einem Dorf lebte, wo die Frauen beschnitten waren: Das stimmt ganz und gar nicht. Sprich, sie empfinden tatsächlich kaum noch was beim Akt, aber sie gehen durchaus munter fremd.

Sehr interessant! Aber wahrscheinlich dann weniger aus eigenem Antrieb, sondern von den anderen Männern gedrängt.

Im Gegenteil: entschieden aus eigenem Antrieb.

 

Wundert das wirklich? Sex und Liebe und Lust sind Dinge, die sich kaum in den primären Geschlechtsteilen abspielen, sondern vor allem anderen im Kopf.

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Es geht mir ausschließlich um die medizinisch nicht notwendige Körperverletzung an Kindern und Säuglingen die bei mir Aversionen schürt.

Das war schon klar - und bleibt dennoch unvergleichbar mit dem Thema.

Das ist doch eigentlich bedenkenswert, oder? Bei all diesen Körperverstümmelungen kommt es für die Beurteilung offenbar wesentlich darauf an, ob sie allgemein akzeptiert werden oder nicht.

 

Die Mädchenbeschneidung ist zwar tatsächlich ein aggressiverer Akt gegen die körperliche Unversehrtheit mit schlimmeren Folgen fürs ganze Leben,

 

aber nehmen wir nur die Jungenbeschneidung und bedenken wir Flos Haltung - oder die meiner Mutter, die selbst Ohrlöcher für Ohrringe als Körperverstümmelung ablehnte... da erscheint die Jungenbeschneidung plötzlich wirklich als Barbarei.

Wenn wir "nur" die Jungenbeschneidung nähmen, dann mag sie Dir als Barbarei erscheinen. Einigen Eltern kommt bereits die Gabe von Silbernitrattropfen (Credeprophylaxe) bei Neugeborenen wie Barbarei vor.

 

Es kommt aber m.E. nicht bei der Beurteilung wesentlich darauf an, ob die Körperverstümmelungen - oder Eingriffe - allgemein akzeptiert werden oder nicht. Für mich ist die Circoncision von Jungen im Hinblick auf Schwere des Eingriffs und Konsequenzen mit der Mädchenbeschneidung unvergleichbar.

bearbeitet von benedetto
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Durch das Beschneiden verliert das Mädchen an sexuellem Empfinden und ist so nicht so anfällig für Versuchung, bzw. bleibt dem Manne dann eher treu.

Wie ich von einem Ethnographen gelesen habe, der in Westafrika in einem Dorf lebte, wo die Frauen beschnitten waren: Das stimmt ganz und gar nicht. Sprich, sie empfinden tatsächlich kaum noch was beim Akt, aber sie gehen durchaus munter fremd.

Sehr interessant! Aber wahrscheinlich dann weniger aus eigenem Antrieb, sondern von den anderen Männern gedrängt.

Im Gegenteil: entschieden aus eigenem Antrieb.

 

Wundert das wirklich? Sex und Liebe und Lust sind Dinge, die sich kaum in den primären Geschlechtsteilen abspielen, sondern vor allem anderen im Kopf.

Ich bin ja gerne bereit, umzudenken. Aber wenn das, was du dort, wo du in Afrika warst, erlebt hast, allgemeingültig ist, dann heisst das ja, dass die Mädchenbeschneidung sowohl ein unvertretbares Mittel ist als auch den angestrebten Zweck gar nicht erreicht?

Sollten das die Afrikaner über Jahrhunderte weg nicht erkannt haben oder gibt es vielleicht andere Zwecke?

bearbeitet von Udalricus
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Durch das Beschneiden verliert das Mädchen an sexuellem Empfinden und ist so nicht so anfällig für Versuchung, bzw. bleibt dem Manne dann eher treu.

Wie ich von einem Ethnographen gelesen habe, der in Westafrika in einem Dorf lebte, wo die Frauen beschnitten waren: Das stimmt ganz und gar nicht. Sprich, sie empfinden tatsächlich kaum noch was beim Akt, aber sie gehen durchaus munter fremd.

Sehr interessant! Aber wahrscheinlich dann weniger aus eigenem Antrieb, sondern von den anderen Männern gedrängt.

Im Gegenteil: entschieden aus eigenem Antrieb.

 

Wundert das wirklich? Sex und Liebe und Lust sind Dinge, die sich kaum in den primären Geschlechtsteilen abspielen, sondern vor allem anderen im Kopf.

Ich bin ja gerne bereit, umzudenken. Aber wenn das, was du dort, wo du in Afrika warst, erlebt hast, allgemeingültig ist, dann heisst das ja, dass die Mädchenbeschneidung sowohl ein unvertretbares Mittel ist als auch den angestrebten Zweck gar nicht erreicht?

Sollten das die Afrikaner über Jahrhunderte weg nicht erkannt haben oder gibt es vielleicht andere Zwecke?

Bestimmt gibt es auch andere Zwecke. Zum Beispiel die Kennzeichnung des Übergangs vom Mädchen- zum Frauenstatus. Rite de Passage ist der Fachterminus. Aber ich denke auch, dass wir uns kaum vorstellen können, was Nichtbildung und ein Geschlechterverhältnis, das wenig die gegenseitige Empathie fördert, anrichten können.

 

Sollte ein Mann festgestellt haben, dass seine Frau trotz Beschneidung fremd geht (bzw. die Frau des Nachbarn, auch beschnitten, mit ihm fremdgeht), dann mag das nur als Beweis dafür interpretiert werden, dass die weibliche Sexualität kaum kontrollierbar ist - und der Schluss, die Beschneidungspraxis auf keinen Fall fallen zu lassen, läge dann wieder nahe.

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Die handelten vielleicht nach dem Prinzip: "Wenn es mir schon nicht vergönnt war, will ich es meinen Töchtern und Enkelinnen auch nicht gönnen!"
Ich glaube nicht, dass es gar so einfach ist. Denn normalerweise liebt man als Mutter seine Tochter.
grundsätzlich sind solche frauen-feindliche traditionen immer nur aufrecht erhalten worden, weil die frauen aktiv daran beteiligt waren. in china war es ähnlich mit den "gebundenen füssen", wo die mädchen immer viel zu kleine schuhe tragen mussten, bis die zehennägel nach innen wuchsen, was natürlich höllische schmerzen verursacht und ein normales gehen verunmöglicht. folglich tapsten die mädchen unbeholfen herum, was männer offenbar sexy finden oder fanden.

 

bei dem entscheid, der eigenen tochter sowas anzutun, spielen immer gesellschaftliche zwänge und sogar die sorge der mütter um die zukunft der tochter mit. die beste chance für mädchen in solchen gesellschaften sind und waren immer nur eine gute heirat. bei unbeschnittenen mädchen dürften die heiratschancen sinken, und darum werden sich die mütter sorgen. das ist das wirklich fiese an diesen traditionen. bevor es nicht zu umwälzenden änderungen kommt, werden solche unmenschlichkeiten nicht aufhören.

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Die handelten vielleicht nach dem Prinzip: "Wenn es mir schon nicht vergönnt war, will ich es meinen Töchtern und Enkelinnen auch nicht gönnen!"
Ich glaube nicht, dass es gar so einfach ist. Denn normalerweise liebt man als Mutter seine Tochter.
grundsätzlich sind solche frauen-feindliche traditionen immer nur aufrecht erhalten worden, weil die frauen aktiv daran beteiligt waren. in china war es ähnlich mit den "gebundenen füssen", wo die mädchen immer viel zu kleine schuhe tragen mussten, bis die zehennägel nach innen wuchsen, was natürlich höllische schmerzen verursacht und ein normales gehen verunmöglicht. folglich tapsten die mädchen unbeholfen herum, was männer offenbar sexy finden oder fanden.

 

bei dem entscheid, der eigenen tochter sowas anzutun, spielen immer gesellschaftliche zwänge und sogar die sorge der mütter um die zukunft der tochter mit. die beste chance für mädchen in solchen gesellschaften sind und waren immer nur eine gute heirat. bei unbeschnittenen mädchen dürften die heiratschancen sinken, und darum werden sich die mütter sorgen. das ist das wirklich fiese an diesen traditionen. bevor es nicht zu umwälzenden änderungen kommt, werden solche unmenschlichkeiten nicht aufhören.

Ja, das meine ich mit dem Übergang vom Mädchen zur Frau: Sie wird keine Frau, wenn sie nicht beschnitten ist. Das ist nicht einfach stures Festhalten an einer Tradition, es ist in jedem Einzelfall auch die Sorge der Mutter um die Zukunft ihrer Tochter. Es ist aber auch wandelbar; Tradition ist grundsätzlich wandelbar. In China wird den Mädchen das mit den Füßen nicht mehr oder kaum noch angetan. In Afrika hat Rüdiger Nehberg wohl einigen Erfolg dabei erzielt die Leute dahin zu führen, die Mädchenbeschneidung abzuschaffen. Wohlgemerkt stark mit dem Islam argumentierend, der solches keinesfalls verlangt, wie viele wohl glaubten. In diesem Fall war wohl auch keine wirklich große Umwälzung nötig.

 

Was gibt es bei uns als Rite de Passage für Mädchen? Zum Beispiel die Heirat. Eine Unverheiratete war bis vor kurzem selbst in hohem Alter noch ein "Fräulein". Das hat sich gewandelt. Mithilfe einer größeren Umwälzung, die grob mit derZahl "68" zusammenhängt.

Heute sind es andere Dinge. Sex haben zum Beispiel. So viele Mädchen haben schon unglaublich früh ihren ersten Sex und ich bin sicher, in vielen Fällen ist das weniger die pure Lust darauf - ich habe manchmal von Freundinnen gehört, die selber früh angefangen hatten, dass es ihnen erst irgendwann in ihren zwanziger Jahren wirklich anfing richtig Spaß zu machen. Oder die Kleidung, das erste Ballkleid zu tragen, die ersten Stöckelschuhe. Alles bei nüchterner Betrachtung nicht notwendig, aber es herrscht doch eine Übereinstimmung, dass zu einer Frau eine frauliche Kleidung gehört.

bearbeitet von Kirisiyana
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Nicht nur die Männer sind zu überzeugen. Ich habe öfter vernommen, dass gerade die älteren Frauen diese Praxis verteidigen, obwohl sie doch wissen müssten, was ihren Töchtern und Enkelinnen da angetan wird.

Ja, Tradition sag ich nur - ein sehr komischer Mechanismus.

 

Vielleicht vergleichbar damit, dass ein Fundamentalist mit Höllenangst alles dafür tut, damit seine Kinder die selbe Höllenangst haben.

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Dann kannst Du ja für Deine Söhne mal einen Termin machen - wenn das alles nicht so tragisch ist.
Wir haben nicht vor, zu einem anderen Glauben zu konvertieren.
Na und? Ich denke das kann man auch mal so nebenbei machen?
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Es kommt aber m.E. nicht bei der Beurteilung wesentlich darauf an, ob die Körperverstümmelungen - oder Eingriffe - allgemein akzeptiert werden oder nicht. Für mich ist die Circoncision von Jungen im Hinblick auf Schwere des Eingriffs und Konsequenzen mit der Mädchenbeschneidung unvergleichbar.
Eine Verstümmelung ist dann zu legalisieren, wenn ein genügend großer Prozentsatz der Bevölkerung meint, die Folgen wären "ja nicht so schlimm"??? B)

 

Wen interessiert ja auch schon GG Art 2, Absatz 2 Satz 1.

 

Nebenbei finde ich, daß die Legalität der Jungenbeschneidung BGB §1631 Absatz 2 widerspricht und ganz nebenbei TierSchG §6 eine ganz besondere Note verleiht...

bearbeitet von Flo77
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Was gibt es bei uns als Rite de Passage für Mädchen? ... Sex haben zum Beispiel. So viele Mädchen haben schon unglaublich früh ihren ersten Sex und ich bin sicher, in vielen Fällen ist das weniger die pure Lust darauf - ich habe manchmal von Freundinnen gehört, die selber früh angefangen hatten, dass es ihnen erst irgendwann in ihren zwanziger Jahren wirklich anfing richtig Spaß zu machen. ...

Sind wir damit wirklich recht viel besser als die afrikanische Gesellschaft?

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Was gibt es bei uns als Rite de Passage für Mädchen? ... Sex haben zum Beispiel. So viele Mädchen haben schon unglaublich früh ihren ersten Sex und ich bin sicher, in vielen Fällen ist das weniger die pure Lust darauf - ich habe manchmal von Freundinnen gehört, die selber früh angefangen hatten, dass es ihnen erst irgendwann in ihren zwanziger Jahren wirklich anfing richtig Spaß zu machen. ...

Sind wir damit wirklich recht viel besser als die afrikanische Gesellschaft?

 

Ja!

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Heute sind es andere Dinge. Sex haben zum Beispiel. So viele Mädchen haben schon unglaublich früh ihren ersten Sex und ich bin sicher, in vielen Fällen ist das weniger die pure Lust darauf - ich habe manchmal von Freundinnen gehört, die selber früh angefangen hatten, dass es ihnen erst irgendwann in ihren zwanziger Jahren wirklich anfing richtig Spaß zu machen. Oder die Kleidung, das erste Ballkleid zu tragen, die ersten Stöckelschuhe. Alles bei nüchterner Betrachtung nicht notwendig, aber es herrscht doch eine Übereinstimmung, dass zu einer Frau eine frauliche Kleidung gehört.
Wobei ich das eigentlich nur seltsam finde. Gruppendruck hin oder her. Kriegen die Damen denn zuwenig Selbstbewußtsein mit? Wird Sex überbewertet (wird er, aber das ist ein anderes Thema)?

 

Ich hoffe, daß wir unseren Kindern in dieser Hinsicht ein bißchen was mitgeben können, daß ihnen die Freiheit gibt wirklich erst dann "ja" zu sagen, wenn's "passt".

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Es kommt aber m.E. nicht bei der Beurteilung wesentlich darauf an, ob die Körperverstümmelungen - oder Eingriffe - allgemein akzeptiert werden oder nicht. Für mich ist die Circoncision von Jungen im Hinblick auf Schwere des Eingriffs und Konsequenzen mit der Mädchenbeschneidung unvergleichbar.
Eine Verstümmelung ist dann zu legalisieren, wenn ein genügend großer Prozentsatz der Bevölkerung meint, die Folgen wären "ja nicht so schlimm"??? B)

 

Wen interessiert ja auch schon GG Art 2, Absatz 2 Satz 1.

 

Nebenbei finde ich, daß die Legalität der Jungenbeschneidung BGB §1631 Absatz 2 widerspricht und ganz nebenbei TierSchG §6 eine ganz besondere Note verleiht...

Du hast das jetzt fett markierte nicht überlesen. Ich war eben nicht dieser Meinung - im Gegensatz zu Kirisyana, auf deren Posting ich dort antwortete.

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Dann kannst Du ja für Deine Söhne mal einen Termin machen - wenn das alles nicht so tragisch ist.
Wir haben nicht vor, zu einem anderen Glauben zu konvertieren.
Na und? Ich denke das kann man auch mal so nebenbei machen?

Auch wenn "nebenbei" dein Lieblingswort des Quartals zu werden scheint... warum sollte ich das mal so nebenbei machen lassen? Wenn die Junx später Spass dran haben sollten, können sie sich gern beschnibbeln lassen.

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Es kommt aber m.E. nicht bei der Beurteilung wesentlich darauf an, ob die Körperverstümmelungen - oder Eingriffe - allgemein akzeptiert werden oder nicht. Für mich ist die Circoncision von Jungen im Hinblick auf Schwere des Eingriffs und Konsequenzen mit der Mädchenbeschneidung unvergleichbar.
Eine Verstümmelung ist dann zu legalisieren, wenn ein genügend großer Prozentsatz der Bevölkerung meint, die Folgen wären "ja nicht so schlimm"??? B)

 

Wen interessiert ja auch schon GG Art 2, Absatz 2 Satz 1.

 

Nebenbei finde ich, daß die Legalität der Jungenbeschneidung BGB §1631 Absatz 2 widerspricht und ganz nebenbei TierSchG §6 eine ganz besondere Note verleiht...

Du hast das jetzt fett markierte nicht überlesen. Ich war eben nicht dieser Meinung - im Gegensatz zu Kirisyana, auf deren Posting ich dort antwortete.

Mea culpa, wobei das "nicht" mMn nicht zum zweiten Satz passt.
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