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Alles nur ein Mißverständnis?


kam

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Man kommt allerdings beim Durchdenken in ziemliche Schwierigkeiten (Determinismus etc.).

 

Allwissenheit eines übergeordneten Wesens setzt m. E. keine Vorherbestimmung aller Abläufe auf der Erde voraus.

 

wenn man die allwissenheit annimmt, dann bekommt der kreuzestod doch auch wieder einen größeren opfercharakter.

 

gott wollte in jesus christus mensch werden. er wußte, wie es enden würde. das ende wollte er so nicht, aber er ließ sich deshalb nicht davon abbringen, es trotzdem zu wagen. und insofern ist das opfer tatsächlich schon in der menschwerdung grundgelegt.

 

 

Vorallem relativiert die Annahme der Allwissenheit Gottes die Einwände gegen die Lehre vom Sühneopfer, da Gott auch dann klar gewesen wäre, wie Jesus enden wird.

 

M. E. verschiebt sich hier nur der Schwerpunkt des Wirken Jesu weg von einem heilsnotwendigen Erlösertod, hin zu seinem vorangegangen Wirken, wodurch allerdings der Erlösungsaspekt meiner Meinung nach wieder relativiert bzw. abgeschwächt wird. Oder man versteht Erlösung weniger i. S. eines Freikaufens, sondern eher als Empfang der Frohen Botschaft.

bearbeitet von Felix1234
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Man kommt allerdings beim Durchdenken in ziemliche Schwierigkeiten (Determinismus etc.).

 

Allwissenheit eines übergeordneten Wesens setzt m. E. keine Vorherbestimmung aller Abläufe auf der Erde voraus.

 

wenn man die allwissenheit annimmt, dann bekommt der kreuzestod doch auch wieder einen größeren opfercharakter.

 

gott wollte in jesus christus mensch werden. er wußte, wie es enden würde. das ende wollte er so nicht, aber er ließ sich deshalb nicht davon abbringen, es trotzdem zu wagen. und insofern ist das opfer tatsächlich schon in der menschwerdung grundgelegt.

 

 

Vorallem relativiert die Annahme der Allwissenheit Gottes die Einwände gegen die Lehre vom Sühneopfer, da Gott auch dann klar gewesen wäre, wie Jesus enden wird.

 

M. E. verschiebt sich hier nur der Schwerpunkt des Wirken Jesu weg von einem heilsnotwendigen Erlösertod, hin zu seinem vorangegangen Wirken, wodurch allerdings der Erlösungsaspekt meiner Meinung nach wieder relativiert bzw. abgeschwächt wird.

 

 

 

Ich sehe diese Gefahr nicht. Es gehört doch alles zusammen und die Feier des Kirchenjahres macht es auch deutlich. Wenn wir auch an den Festen bestimmte Heilsereignisse focusieren, so werden wir doch v.a. in der "grünen Zeit" auch auf das Wirken Jesu verwiesen, dem wir nachfolgen sollen.

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In diesem Falle würde sich sogar alles auf die Inkarnation verschieben. Denn es wäre vom ersten Augenblick an klar (zumindest Gott), worauf das Ganze hinausläuft. Alle Hebelchen wären so gesetzt, dass unweigerlich (naja ... vielleicht doch deterministisch) am Ende das Kreuz steht.

 

Selbstverständlich träte der Opfercharakter klarer hervor. Aber irgendwie wäre das Opfer nicht mehr so recht aus den freien Stücken Jesu. Er hätte gar nichts mehr zu melden, sondern müsste lediglich absolvieren, was über ihn beschlossen ist. Seine Freiheit wäre eine Scheinfreiheit, denn das Ergebnis seiner Entscheidungen läge schon fest, bevor er sich entscheidet. Gott wäre nicht Mensch, sondern Marionette geworden, die an unsichtbaren Fäden hängt. Und wir wären letztlich ebenso Marionetten.

 

Ein stolzer Preis. Meiner Meinung nach kommt der Opfercharakter genügend - wenn auch auf andere Art - zur Geltung, wenn Gott nicht wüsste, was geschehen wird, sondern auf die von ihm in Gang gesetzte Dynamik (die nun aber Freiheit beinhaltet) vertraut. Dann wäre es erst wirklich ein Opfer aus freien Stücken. Dann könnte Gott wirklich mit Wohlgefallen auf Jesus schauen, der sich ihm anvertraut, ohne durch den festgelegten Ausgang programmiert zu sein.

bearbeitet von Mecky
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Selbstverständlich träte der Opfercharakter klarer hervor. Aber irgendwie wäre das Opfer nicht mehr so recht aus den freien Stücken Jesu. Er hätte gar nichts mehr zu melden, sondern müsste lediglich absolvieren, was über ihn beschlossen ist. Seine Freiheit wäre eine Scheinfreiheit, denn das Ergebnis seiner Entscheidungen läge schon fest, bevor er sich entscheidet. Gott wäre nicht Mensch, sondern Marionette geworden, die an unsichtbaren Fäden hängt. Und wir wären letztlich ebenso Marionetten.

 

Meiner Meinung nach setzt die Allwissenheit Gottes keine absolute Vorherbestimmung der Abläufe auf der Erde voraus. Da wir Menschen ja nicht wissen, wie etwas endet, handeln wir frei.

bearbeitet von Felix1234
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Nein, wir können dann höchstens denken, dass wir frei handeln. Das Ergebnis liegt ja schon fest. Die Freiheit ist dann nur noch Illusion.

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Nein, wir können dann höchstens denken, dass wir frei handeln. Das Ergebnis liegt ja schon fest. Die Freiheit ist dann nur noch Illusion.

 

Das halte ich nicht für zwingend. Ich glaube, dass Gott als übergeordnetes Wesen voraussehen kann, wie wir uns aufgrund einer freien Willensentscheidung entscheiden werden. Das Ergebnis könnte dabei so oder so ausfallen. Er weiß zwar wie wir uns entscheiden werden, er beeinflußt unsere Entscheidung aber nicht.

bearbeitet von Felix1234
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Sie muss ja auch gar nicht beeinflusst werden. Sie liegt ja von vornherein fest.

Du denkst, dass Du Dich zwischen Wurst und Käse entscheidest. Aber wenn Gott weiß, dass Du Käse nimmst, wirst Du Käse nehmen. Du hast Dir nur die Illusion gemacht, Du hättest auch Wurst nehmen können. In Wirklichkeit war schon klar, wie Du Dich entscheidest.

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Sie muss ja auch gar nicht beeinflusst werden. Sie liegt ja von vornherein fest.

Du denkst, dass Du Dich zwischen Wurst und Käse entscheidest. Aber wenn Gott weiß, dass Du Käse nimmst, wirst Du Käse nehmen. Du hast Dir nur die Illusion gemacht, Du hättest auch Wurst nehmen können. In Wirklichkeit war schon klar, wie Du Dich entscheidest.

 

Aber nicht aufgrund einer Vorherbestimmung, die außerhalb meines Willens liegt. Gott weiß nicht, dass ich den Käse nehme, weil er dies vorherbestimmt hat oder ich mich aufgrund bestimmer Gesetzmäßigkeiten für den Käse entscheiden muß. Meine Entscheidung ist frei; daran ändert das Wissen Gottes, wie ich meinen Willen bilden werde, nichts.

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Sie muss ja auch gar nicht beeinflusst werden. Sie liegt ja von vornherein fest.

Du denkst, dass Du Dich zwischen Wurst und Käse entscheidest. Aber wenn Gott weiß, dass Du Käse nimmst, wirst Du Käse nehmen. Du hast Dir nur die Illusion gemacht, Du hättest auch Wurst nehmen können. In Wirklichkeit war schon klar, wie Du Dich entscheidest.

 

Aber nicht aufgrund einer Vorherbestimmung, die außerhalb meines Willens liegt. Gott weiß nicht, dass ich den Käse nehme, weil er dies vorherbestimmt hat oder ich mich aufgrund bestimmer Gesetzmäßigkeiten für den Käse entscheiden muß. Meine Entscheidung ist frei; daran ändert das Wissen Gottes, wie ich meinen Willen bilden werde, nichts.

Na, insofern hat Mecky Recht: Du hast die Vorherbestimmung lediglich auf eine andere Ebene verlegt. Wenn Gott vorherweiß, unter welchen Bedingungen du dich für den Käse entscheidest, dann bestimmt er durch das Hervorbringen oder Verhindern jener Bedingungen, ob du den Käse wählst, z.B. indem er ihn erschafft oder nicht.

bearbeitet von Pelikan
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Sie muss ja auch gar nicht beeinflusst werden. Sie liegt ja von vornherein fest.

Du denkst, dass Du Dich zwischen Wurst und Käse entscheidest. Aber wenn Gott weiß, dass Du Käse nimmst, wirst Du Käse nehmen. Du hast Dir nur die Illusion gemacht, Du hättest auch Wurst nehmen können. In Wirklichkeit war schon klar, wie Du Dich entscheidest.

 

Das scheint mir nicht schlüssig. Wenn ich ein Schaufenster voll Damenschuhe sehe, kann ich inzwischen auch vorhersagen, welches Paar sich meine Holde kaufen würde. Deshalb übe ich dennoch keinerlei Einfluß auf die Entscheidung aus. Oder, um noch ein Beispiel zu geben: Wenn wir in ein Restaurant gehen, könnte ich nach Durchsicht der Speisenkarte sicher voraussagen, welches Kind was bestellen wird. Grüße, KAM

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Vorsicht, lieber Kam. In der Realität WEIßT Du so etwas nicht, sondern Du ahnst es - auch wenn Du vielleicht intuitiv ziemlich gut bist und womöglich sogar noch nie falsch vermutet hast.

 

Aber darauf will ich genauso wenig hinaus, wie auf die Beeinflussung.

Auch ohne jeden Beeinflussungswillen wäre Deine Frau festgelegt, in dem Falle, da Du wirklich weißt, welche Schuhe sie letztendlich kaufen wird.

 

Vielleicht wird es mit einer Betrachtung über Eure Gedanken klar. Vorausgesetzt ist jetzt aber, dass Du wirklich weißt. Sagen wir (um die Sache zu veranschaulichen), sie hat ein weißes, ein rotes und ein blaues Paar Schuhe vor sich.

 

Du weißt: Klare Sache. Das rote Paar wird es sein.

 

Sie weiß es nicht und denkt "Och, das blaue ist aber niedlich." und probiert es an.

Sie kann sich nicht recht entscheiden. Das rote ist ja auch ganz nett. Das weiße kommt nicht in Frage.

 

Du denkst: Ja, jetzt kommt die übliche Hin- und Her- Phase.

 

Sie fühlt sich völlig frei. Du beeinflusst sie auch nicht. Du weißt lediglich, dass all ihre Zuneigung zu dem blauen Paar lediglich eine vorübergehende psychische Phase ist. Sie kann sich ja gar nicht für blau entscheiden. Das WEIßT du ja.

 

Schließlich entscheidet sie sich für das rote. Wusstest Du ja schon von Anfang an.

 

Subjektiv hat sie das Gefühl "Ich habe mich von Anfang an gegen das weiße Paar entschieden. Und dann hatte ich die Wahl zwischen rot und blau. Die Wahl ist mir nicht leicht gefallen. Der Sieg der roten Schuhe war knapp."

 

Objektiv war das aber gar keine freie Entscheidung. Von Anfang an war nicht nur festgelegt, dass weiß ausscheidet, sondern auch dass blau ausscheidet. Nur, dass sie das - im Gegensatz zu Dir - nicht gewusst hat. Wegen ihres Nichtwissens hielt sie das ganze Verfahren für eine freie Wahl. Du als Wissender kanntest die Determination auf rot. Sie konnte sich gar nicht für blau entscheiden. (Das wäre ein Widerspruch zu deinem Wissen). Sie hatte (wenn Du wirklich gewusst hast) nie die Wahl, blau zu nehmen.

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Vorsicht, lieber Kam. In der Realität WEIßT Du so etwas nicht, sondern Du ahnst es - auch wenn Du vielleicht intuitiv ziemlich gut bist und womöglich sogar noch nie falsch vermutet hast.

 

Aber darauf will ich genauso wenig hinaus, wie auf die Beeinflussung.

Auch ohne jeden Beeinflussungswillen wäre Deine Frau festgelegt, in dem Falle, da Du wirklich weißt, welche Schuhe sie letztendlich kaufen wird.

 

Vielleicht wird es mit einer Betrachtung über Eure Gedanken klar. Vorausgesetzt ist jetzt aber, dass Du wirklich weißt. Sagen wir (um die Sache zu veranschaulichen), sie hat ein weißes, ein rotes und ein blaues Paar Schuhe vor sich.

 

Du weißt: Klare Sache. Das rote Paar wird es sein.

 

Sie weiß es nicht und denkt "Och, das blaue ist aber niedlich." und probiert es an.

Sie kann sich nicht recht entscheiden. Das rote ist ja auch ganz nett. Das weiße kommt nicht in Frage.

 

Du denkst: Ja, jetzt kommt die übliche Hin- und Her- Phase.

 

Sie fühlt sich völlig frei. Du beeinflusst sie auch nicht. Du weißt lediglich, dass all ihre Zuneigung zu dem blauen Paar lediglich eine vorübergehende psychische Phase ist. Sie kann sich ja gar nicht für blau entscheiden. Das WEIßT du ja.

 

Schließlich entscheidet sie sich für das rote. Wusstest Du ja schon von Anfang an.

 

Subjektiv hat sie das Gefühl "Ich habe mich von Anfang an gegen das weiße Paar entschieden. Und dann hatte ich die Wahl zwischen rot und blau. Die Wahl ist mir nicht leicht gefallen. Der Sieg der roten Schuhe war knapp."

 

Objektiv war das aber gar keine freie Entscheidung. Von Anfang an war nicht nur festgelegt, dass weiß ausscheidet, sondern auch dass blau ausscheidet. Nur, dass sie das - im Gegensatz zu Dir - nicht gewusst hat. Wegen ihres Nichtwissens hielt sie das ganze Verfahren für eine freie Wahl. Du als Wissender kanntest die Determination auf rot. Sie konnte sich gar nicht für blau entscheiden. (Das wäre ein Widerspruch zu deinem Wissen). Sie hatte (wenn Du wirklich gewusst hast) nie die Wahl, blau zu nehmen.

 

Ich verstehe, was du meinst, bin aber nicht überzeugt. Denn du denkst die Zeit mit, die für Gott aber keine relevante Größe ist. Für ihn ist Vorherwissen oder Hinterherwissen dasselbe. - Zudem würdest du die Freiheit des Menschen dann schon an geringergewichtigen Prädispositionen scheitern lassen. Wenn zB auf der Speisekarte Schnitzel mit Pommes steht, weiß ich, daß das von zwei Kindern das Leibgericht ist. Sind sie deshalb in der Auswahl nicht mehr frei? Theoretisch könnten sie auch gebratene Leber wählen. Mein Vorherwissen ist also von statistischer Natur, Gottes von absoluter, weil für ihn das Vorher oder Nachher keine Rolle spielt. Grüße, KAM

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Das mit den Schuhen ist natürlich ein recht unbedeutendes Beispiel. Deine Frau wird Dir sowohl in blauen, wie auch in weißen oder roten Schuhen etwas bedeuten.

 

Für die Frage nach Jesus bräuchten wir vielleicht ein etwas wichtigeres Beispiel.

 

Du gehst mit Deiner Frau auf eine Party. Dort sind lauter reiche, gutaussehende, sympatische tolle Hechte. Du weißt (wieder im strengen Sinne) nicht, dass sich deine Frau nicht von einem von ihnen einfangen lässt. Aber womöglich gibt es anstelle des Wissens etwas anderes: Vertrauen. Du vertraust, dass sie Dich all diesen Supertypen, mit denen Du nicht mithalten kannst, vorzieht.

 

Dieses Modell, das ohne ein Zukunftswissen auskommt, ist mir bezüglich des Verhältnisses von Sohn und Vater (ist ja auch eine Beziehungsdiktion) viel sympathischer. Der Vater vertraut, dass der Sohn nichts anderes tun wird, als vertrauen. Und - je nach Situation - wird er aus diesem Vertrauen handeln.

Der Vater weiß, dass Jesus sterben wird (da ist Jesus ebenso determiniert, wie jeder Mensch). Aber das genaue Wie bleibt ungeklärt. Doch im Vertrauen auf Jesus kann der Vater diese Entscheidung auch beim Sohn belassen. Egal, wie es im Einzelnen kommen wird: Er wird den Weg zum Vater beschreiten und damit steht dieser Weg als etwas Existierendes offen.

 

Es geht hier um eine andere Form des Wissens - die man eben nicht mit dem Wort "Wissen" beschreibt, weil das nur zu Missverständnissen führt. Es geht um ein "Wissen", das nicht aus der Sachkenntnis, sondern aus der Beziehung entspringt.

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Das mit den Schuhen ist natürlich ein recht unbedeutendes Beispiel. Deine Frau wird Dir sowohl in blauen, wie auch in weißen oder roten Schuhen etwas bedeuten.

 

Für die Frage nach Jesus bräuchten wir vielleicht ein etwas wichtigeres Beispiel.

 

Du gehst mit Deiner Frau auf eine Party. Dort sind lauter reiche, gutaussehende, sympatische tolle Hechte. Du weißt (wieder im strengen Sinne) nicht, dass sich deine Frau nicht von einem von ihnen einfangen lässt. Aber womöglich gibt es anstelle des Wissens etwas anderes: Vertrauen. Du vertraust, dass sie Dich all diesen Supertypen, mit denen Du nicht mithalten kannst, vorzieht.

 

Dieses Modell, das ohne ein Zukunftswissen auskommt, ist mir bezüglich des Verhältnisses von Sohn und Vater (ist ja auch eine Beziehungsdiktion) viel sympathischer. Der Vater vertraut, dass der Sohn nichts anderes tun wird, als vertrauen. Und - je nach Situation - wird er aus diesem Vertrauen handeln.

Der Vater weiß, dass Jesus sterben wird (da ist Jesus ebenso determiniert, wie jeder Mensch). Aber das genaue Wie bleibt ungeklärt. Doch im Vertrauen auf Jesus kann der Vater diese Entscheidung auch beim Sohn belassen. Egal, wie es im Einzelnen kommen wird: Er wird den Weg zum Vater beschreiten und damit steht dieser Weg als etwas Existierendes offen.

 

Es geht hier um eine andere Form des Wissens - die man eben nicht mit dem Wort "Wissen" beschreibt, weil das nur zu Missverständnissen führt. Es geht um ein "Wissen", das nicht aus der Sachkenntnis, sondern aus der Beziehung entspringt.

 

Gut. Wie "weiß" Gott? Das ist wahrscheinlich nicht zu verstehen, weil wir in den menschlichen Möglichkeiten befangen sind. Die Beziehung ist für uns Menschen jedenfalls wichtiger als das Wissen. Diese Beziehung zu Gott für jeden zu ermöglichen, erfordert aber einen brutalen, ungerechten Tod, da dessen Möglichkeit jederzeit der conditio humana entspricht. Grüße, KAM

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Denn du denkst die Zeit mit, die für Gott aber keine relevante Größe ist. Für ihn ist Vorherwissen oder Hinterherwissen dasselbe.

 

Das ist der Punkt.

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Denn du denkst die Zeit mit, die für Gott aber keine relevante Größe ist. Für ihn ist Vorherwissen oder Hinterherwissen dasselbe.

 

Das ist der Punkt.

Gedanken, die nur Gott haben kann, nicht aber Menschen, akzeptire ich nicht als Argument. Aus naheliegenden Gründen: Weil ich nur ein Mensch bin, und der, der das "Argument" verwendet, auch.

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Denn du denkst die Zeit mit, die für Gott aber keine relevante Größe ist. Für ihn ist Vorherwissen oder Hinterherwissen dasselbe.

 

Das ist der Punkt.

Gedanken, die nur Gott haben kann, nicht aber Menschen, akzeptire ich nicht als Argument. Aus naheliegenden Gründen: Weil ich nur ein Mensch bin, und der, der das "Argument" verwendet, auch.

 

Dann wird es schwierig über Gott zu diskutieren, da er kein Mensch ist.

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Denn du denkst die Zeit mit, die für Gott aber keine relevante Größe ist. Für ihn ist Vorherwissen oder Hinterherwissen dasselbe.

 

Das ist der Punkt.

Kein besonders guter, denn vorher und nachher waren nie auf die zeitliche Abfolge bezogen gemeint, sondern auf die logische: Bevor Gott wissen kann, daß die Winkelsumme im Dreieck 180 Grad beträgt, muß er wissen, was drei ist. Damit ist nicht gemeint, daß es eine Zeit gab, zu der Gott die Winkelsumme nicht wußte.

bearbeitet von Pelikan
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OneAndOnlySon
Dann wird es schwierig über Gott zu diskutieren, da er kein Mensch ist.
Nunja, wie schon im Buch Jesaja steht: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken.

 

Es ist eigentlich wirklich nicht diskutierbar, wie Gott denkt. Dagegen kann man durchaus diskutieren, ob aus der Offenbarung heraus anzunehmen ist, dass Gott in die Zukunft sehen kann. Dazu muss man aber außen vor lassen, ob er irgendwie anders denkt als wir, denn das übersteigt unseren Horizont.

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Dazu muss man aber außen vor lassen, ob er irgendwie anders denkt als wir, denn das übersteigt unseren Horizont.

 

Ich darf aber auch nicht annehmen, dass er denkt wie wir, da Gott kein Mensch ist.

 

Strenggenommen dürften wir dann auch nicht über Dinge wie z. B. die Auferstehung diskutieren, da auch das unseren Horizont übersteigt.

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Wie das obige Zitat von ihm zeigt, überschätzt er das Alte und unterschätzt das Neue. Er kann nicht sagen: "Das Alte ist überholt". Er kann nur sagen: "Wir verstehen das Alte nicht mehr." Und damit liegt dann der schwarze Peter in der Neuzeit. Die doofen Neuzeitler sind ja so uneinsichtig. Und er gleich mit ("wir").

Das "wir" ist insofern interessant, weil es zugibt, dass auch Ratzinger selbst nicht versteht.

 

Wenn so etwas aber nicht einmal (mehr?) vom Papst verstanden wird, dann kann man das von einfachen Gläubigen schon zweimal nicht erwarten.

 

Ausserdem stellt sich die Frage, ob es schon jemals jemand verstanden hat, denn wenn das so wäre, könnte man sicher irgendwo eine Erklärung finden (es gab ja schon immer genug schreibfreudige Theologen)

 

Wenn das aber noch nie jemand verstanden hat, dann ist das christentum als solches in Frage zu stellen.

 

Oder der Ppapst schreibt da einfach nur Unsinn drückt sich einfach nur ungeschickt aus. Wäre natürlich auch möglich.

 

Werner

(PS.: Ich finde Ratzingers Schreibstil immer noch sehr ermüdend und sehr unwissenschaftlich. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich Ingenieur bin und es gerne präzise und auf den Punkt habe)

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OneAndOnlySon
Ich darf aber auch nicht annehmen, dass er denkt wie wir, da Gott kein Mensch ist.

 

Strenggenommen dürften wir dann auch nicht über Dinge wie z. B. die Auferstehung diskutieren, da auch das unseren Horizont übersteigt.

Wie gesagt: Wir können hier nur unsere Beobachtungen analysieren. Auferstehung ist nicht nur eine göttliche Größe, sondern in erster Linie ganz konkrete menschliche Erfahrung.

Auch über die Offenbarung können wir diskutieren, denn in ihr hat sich Gott uns eben offenbar gemacht.

 

Bei Gedanken, die wirklich nur intern in Gott ablaufen, können wir nichts diskutieren.

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Dazu muss man aber außen vor lassen, ob er irgendwie anders denkt als wir, denn das übersteigt unseren Horizont.

 

Ich darf aber auch nicht annehmen, dass er denkt wie wir, da Gott kein Mensch ist.

 

Strenggenommen dürften wir dann auch nicht über Dinge wie z. B. die Auferstehung diskutieren, da auch das unseren Horizont übersteigt.

Das ist ein non sequitur aus meinen Aussagen.

 

Selbstverständlich kan man über Gott diskutieren. Wir können und dürfen bei all diesen Diskussionen aber lediglich die Maßstäbe menschlicher Logik anwenden, weil uns eine göttliche Logik nicht zur Verfügung steht. (Weshalb es auch schlicht ein unredlicher Diskussionstrick ist, sich auf göttliche Logik zu berufen).

bearbeitet von Sokrates
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Dazu muss man aber außen vor lassen, ob er irgendwie anders denkt als wir, denn das übersteigt unseren Horizont.

 

Ich darf aber auch nicht annehmen, dass er denkt wie wir, da Gott kein Mensch ist.

 

Strenggenommen dürften wir dann auch nicht über Dinge wie z. B. die Auferstehung diskutieren, da auch das unseren Horizont übersteigt.

Das ist ein non sequitur aus meinen Aussagen.

 

Selbstverständlich kan man über Gott diskutieren. Wir können und dürfen bei all diesen Diskussionen aber lediglich die Maßstäbe menschlicher Logik anwenden, weil uns eine göttliche Logik nicht zur Verfügung steht. (Weshalb es auch schlicht ein unredlicher Diskussionstrick ist, sich auf göttliche Logik zu berufen).

 

 

Solch eine Diskussion macht keinen Sinn, da ich an ein übermenschliches Wesen keine menschlichen Maßstäbe anlegen kann. Zumindest dann nicht, wenn ich voraussetze, dass Gott kein Mensch ist und auch keinen irdischen Beschränkungen unterliegt.

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Solch eine Diskussion macht keinen Sinn, da ich an ein übermenschliches Wesen keine menschlichen Maßstäbe anlegen kann. Zumindest dann nicht, wenn ich voraussetze, dass Gott kein Mensch ist und auch keinen irdischen Beschränkungen unterliegt.

 

 

 

Schon alleine dadurch, dass ich diesen Satz denke, habe ich menschliche Maßstäbe angelegt.

 

 

 

Es ist dem Menschen nur möglich, Gott in menschlichen Maßstäben zu sehen. Anders geht nicht. Da hat Sokrates zwangsläufig recht.

 

 

 

Wenn Gott ein Gott der Menschen ist - wenn Jesus Christus der menschgewordene Gott ist - wenn der Heilige Geist von Gott auf uns heruntergesandt wurde, um unser Verständnis zu öffnen, dann dürfen, ja sollen wir uns sogar "menschliche" Gedanken über Gott machen. Und dann wird das auch kein Problem sein.

 

 

 

Gott wird wissen, was wir können und was nicht. Da mache ich mir erstaunlich wenige Gedanken darüber.

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