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Die Ehe als Abbild der Liebe Christi zu den Menschen.


Flo77

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Den Anspruch, dass alle Teilaspekte des Kirchenrechtes die Abbildhaftigkeit der Ehe für die Beziehung Christi zur Kirche widerspiegeln sollen, hat meines Wissens niemand erhoben. Er wäre auch sinnlos.
Ihn hat niemand vertreten, ich kann mich aber auch nicht erinnern, daß das schon mal beleuchtet worden wäre.

 

Wir wissen: es gibt sakramentale Ehen zwischen Getauften und nicht-sakramentale Ehen zwischen Ungetauften (oder einem Ungetauften und einem Getauften).

 

Nun wird der sakramentalen Ehe attestiert, sie sei das Abbild der Liebe Christi zu seiner Kirche, sie stünde unter dem besonderen Segen Gottes, etc.

 

Bei der nicht-sakramentalen Ehe fällt das Abbild-Argument mMn weg (oder man will es so weit ausdehnen, daß Christus nicht auf die Taufe besteht - was ich pers. eher zweifelhaft finde), im Segen sehe ich keinen Unterschied zu sakramentalen Ehen.

 

Die Ehe wird definitiert als freiwillig geschlossener, unauflöslicher Bund zwischen einem Mann und einer Frau, die sich zur Treue, gegenseitigen Annahme und dem Akzeptieren von Nachkommenschaft verpflichtet haben.

 

Kann man das von der Abbild-Theorie tatsächlich trennen?

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Wir wissen: es gibt sakramentale Ehen zwischen Getauften und nicht-sakramentale Ehen zwischen Ungetauften (oder einem Ungetauften und einem Getauften).

 

Nun wird der sakramentalen Ehe attestiert, sie sei das Abbild der Liebe Christi zu seiner Kirche, sie stünde unter dem besonderen Segen Gottes, etc.

...

Die Ehe wird definitiert als freiwillig geschlossener, unauflöslicher Bund zwischen einem Mann und einer Frau, die sich zur Treue, gegenseitigen Annahme und dem Akzeptieren von Nachkommenschaft verpflichtet haben.

 

Kann man das von der Abbild-Theorie tatsächlich trennen?

Nein! Die Abbildhaftigkeit der Ehe geht ja sogar noch weiter: Die Familie ist ein Abbild der Dreifaltigkeit: Wie der Heilige Geist aus dem Vater und dem Sohn "hervorgeht" (katholisches Credo), so geht aus der Liebe zwischen Mann und Frau das Kind hervor.

 

Wie Gott treu zu seinem Bund steht, und Christus treu zur Kirche, auch wenn der andere Bundespartner untreu wird, so versteht sich die sakramentale Ehe auch als Bund, in dem man auch dann noch die Treue bewahrt, wenn sie der/die andere gebrochen hat.

 

Es lassen sich wohl noch weitere Parallelen erkennen, die theologisch Sinn ergeben.

 

Wogegen man sich allerdings wenden muss, ist der Anspruch, dass diese Abbildhaftigkeit in allen Aspekten des kirchlichen Eherechtes erkennbar sein muss. Das Kirchenrecht hat zwar theologische Grundlagen, baut aber im Detail auch auf Überlieferung, Wissenschaft, Logik und Zweckmäßigkeit. So muss etwa schlicht und einfach auch geklärt sein, ab wann die geschlossenen Ehe unauflöslich ist, wer zur Ehe unfähig ist, und welche Kriterien es zur Annullierung gibt. Dass diese Details dann nur noch wenig mit den theologisch-biblischen Grundlagen der Ehe zu tun haben, ist klar, aber es geht eben nicht ohne diese Klärungen.

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Ich halte das ganze Geschwurbel von der Abbildhaftigkeit der Ehe für die Liebe Gottes zur den Menschen für einen ziemlichen Blödsinn und das aus einem einfachen Grund: Entweder ist die Ehe ein solches Abbild oder sie ist es nicht. Wenn sie es aber ist, dann ist auch die Ehe ein Abbild der göttlichen Liebe, in der der Mann seine Frau schlägt und vergewaltigt, die Kinder missbraucht und die Frau sich jeden zweiten Abend im Suff mit einem Geliebten vergnügt. Das möchte man natürlich nicht so stehen lassen und definiert deshalb nur die Idealform der Ehe als Abbild. Damit fallen dann aber 100% aller real existierender Ehen aus dieser Abbildhaftigkeit heraus, denn keine entspricht immer und in allen Punkten dem Ideal.

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Ich halte das ganze Geschwurbel von der Abbildhaftigkeit der Ehe für die Liebe Gottes zur den Menschen für einen ziemlichen Blödsinn und das aus einem einfachen Grund: Entweder ist die Ehe ein solches Abbild oder sie ist es nicht. Wenn sie es aber ist, dann ist auch die Ehe ein Abbild der göttlichen Liebe, in der der Mann seine Frau schlägt und vergewaltigt, die Kinder missbraucht und die Frau sich jeden zweiten Abend im Suff mit einem Geliebten vergnügt. Das möchte man natürlich nicht so stehen lassen und definiert deshalb nur die Idealform der Ehe als Abbild. Damit fallen dann aber 100% aller real existierender Ehen aus dieser Abbildhaftigkeit heraus, denn keine entspricht immer und in allen Punkten dem Ideal.
Ein "Abbild" ist nie zu 100% identisch mit dem "Urbild". Das sollte aber kein Grund sein, die postulierte Ähnlichkeit "in die Tonne zu treten" (Originalton Erich)!
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Ich halte das ganze Geschwurbel von der Abbildhaftigkeit der Ehe für die Liebe Gottes zur den Menschen für einen ziemlichen Blödsinn und das aus einem einfachen Grund: Entweder ist die Ehe ein solches Abbild oder sie ist es nicht. Wenn sie es aber ist, dann ist auch die Ehe ein Abbild der göttlichen Liebe, in der der Mann seine Frau schlägt und vergewaltigt, die Kinder missbraucht und die Frau sich jeden zweiten Abend im Suff mit einem Geliebten vergnügt. Das möchte man natürlich nicht so stehen lassen und definiert deshalb nur die Idealform der Ehe als Abbild. Damit fallen dann aber 100% aller real existierender Ehen aus dieser Abbildhaftigkeit heraus, denn keine entspricht immer und in allen Punkten dem Ideal.

Du hast völlig recht. Ich halte diese Überhöhungen der Ehe in solche Kategorien in der Ehepraxis für völlig wertlos. Das Ehepaar, das in einer Krise - und solche gibt es in jeder Ehe- denkt: Wir müssen unbedingt zusammenbleiben, denn unsere Ehe ist ein Abbild der Liebe Christi zu den Menschen, für eine verkitschte irreale Wunschvorstellung eheloser Männer, die wenig bis keinen Ahnung haben, wovon sie reden.

 

Zudem dienen diese "Bilder" überwiegend dazu, eine möglichst weitgehende Einmischung der Kirche in das Eheleben zu rechtfertigen.

 

Überdies glaubt man diese Bilder zu brauchen, um zu rechtfertigen, warum die Ehe ein Sakrament ist, denn biblisch begrünbar ist es nur mit Verrenkungen.

bearbeitet von wolfgang E.
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Ein "Abbild" ist nie zu 100% identisch mit dem "Urbild". Das sollte aber kein Grund sein, die postulierte Ähnlichkeit "in die Tonne zu treten" (Originalton Erich)!
Das Problem ist, dass dieser Bildvergleich dazu genutzt wird, den Leuten, die Probleme in ihrer Ehe haben, auch noch Schuldgefühle einzureden. Wenn die reale Ehe in einem Punkt nicht dem "Urbild" entspricht, wird sie dann schnell als defizitär eingestuft und das ist Quatsch. Gottvater und der Sohn führen keine Ehe und der Heilige Geist ist auch nicht das brave Kind dieser Beziehung. Ebenso führt Christus mit der Kirche keine Ehe.
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Um den Menschen verständlich zu machen, wie sehr Gott die Menschen liebt, weisen die biblischen Autoren auf eine (für damalige Verhältnisse) geglückte Ehe hin. Gott liebt die Menschen und sorgt für sie, wie es die Pflicht des Ehemannes für seine Frau war. Das Bild taucht auch schon im AT auf und das Volk Israel wird bei den Propheten deshalb ein böses und ehebrecherisches Geschlecht genannt, weil es immer wieder fremde Götter verehrt (und nicht weil es die jüdischen Frauen mit der Treue weniger ernst genommen hätten als die Frauen anderer Völker).

 

Das Geheimnis, warum Gott das tut, ist groß (im Epheserbrief steht das griechische Wort "mysterion", das die Vulgata mit "sacramentum" übersetzt, aber mit unserem Sakranmentsbegriff sicher nichts zu tun hat).

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Justin Cognito
Warum soll die Ehe überhaupt ein Abbild sein? Gibt es einen Sinn hinter dieser Theorie?

 

Also meine Erfahrung ist diese: Meine Frau und ich haben sicher nicht geheiratet um Abbild der Liebe Christi zu seiner Kirche zu sein. Der Grund warum wir geheiratet haben war, dass wir unserer Liebe einen Rahmen geben wollten. Und nicht nur irgendeinen Rahmen, wir wollten einen Bund schließen, bei dem einander versprechen, uns einander ganz zu schenken und einander ganz anzunehmen - und das ein Leben lang. Ein solcher Bund hat aber für das je eigene und das gemeinsame Leben aber natürlich eine große, ganz einschneidende Bedeutung. Als Christin bzw. als Christ hat das Eingehen dieses Bundes natürlich auch etwas mit unserem Glauben zu tun, es wäre ja auch ein recht abstrakter Glauben, der von so einer wichtigen Entscheidung unberührt bliebe. Das macht für mich die Kernerfahrung der Sakramentalität der Ehe aus. Um diese Erfahrung auszudrücken, kann man dann das Bild von der Liebe Christi zu Kirche heranziehen, aber das ist für mich schon ein Erklärunsniveau, dass - zumindest für mich - über die eigentliche Erfahrung hinausgeht und bildlich darzustellen versucht, worin diese Bedeutung der Ehe für unseren Glauben liegen kann.

bearbeitet von Justin Cognito
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Warum sollte man es übertreiben? Es ist wie der Nordstern, nach dem man navigieren kann. Etwas, das Zuversicht gibt, Ruhe und Frieden - dann, wenn all dies verloren ist. Die Ehe kann so etwas sein und ich kann mich immer darum bemühen, diesem wunderbaren Bild von der unverbrüchlichen Liebe Gottes nahezukommen. Auch wenn es nur ein Meter auf der Strecke eines Lichtjahres ist, wäre etwas gewonnen.

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