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Kardinal Hoyos' Geisteszustand


Flo77

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Der Schaden entsteht nicht durch die Liturgie.

 

da müssen wir wohl mal ganz von vorn anfangen (sorry ...)

 

 

 

was ist Liturgie?

 

das ist wohl eins von drei,

 

und doch nur eins,

 

die da sind,

 

leitourgia, martyria, diakonia.

 

 

 

das ist wohl eher ein "Drei-Eck",

 

aber die drei gehören zusammen, sonst wird das unrund.

 

 

 

was ist das, die "Liturgie"?

 

das ist nichts anderes,

 

als daß Gott mit uns redet

 

durch sein Hl. Wort und Sakrament

 

und wir antworten

 

mit Gebet und Lobgesang.

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Wenn Du schon so spät abends ein schlechtes Posting schreibst, versuch dabei doch wenigstens, Dich nicht als Lehrer aufzuspielen.

bearbeitet von Mecky
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Wenn Du schon so spät abends ein schlechtes Posting schreibst, versuch dabei doch wenigstens, Dich nicht als Lehrer aufzuspielen.
danke,

 

Herr Pfarrer,

 

für diese aufrichtenden Worte.

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Franciscus non papa

nein - ich habe die letzten beiträge nicht gelesen, nur überflogen.

 

aber ich erlaube mir mal eine kurze zusammenfassung meiner einstellung/emotionen zum thema zu geben:

 

die tridentinische messe ist die messe meiner kinderzeit, meiner erstkommunion. und ich habe durchaus gute erinnerungen daran.

 

liturgische schwachstellen gab es damals wie heute. aber eine schlampige zelebration spricht nicht gegen den ritus, sondern gegen den zelebranten.

 

die alten rubriken waren durchaus in vielen punkten reformbedürftig. und so ist es gut, was die konzilsväter anregten.

 

die real existierende liturgie in vielen, nein in den meisten gemeinden, ist allerdings nicht das, was die liturgiereform eigentlich wollte.

 

das, was vor der reform da war, ist allerdings auch nicht das, was eigentlich gewollt war.

 

wir alle sollten uns immer wieder bewusst werden, dass liturgie immer an der grenze des "hinüberschreitens", des todes stattfindet. wir begegnen dem lebendigen gott. dieser gott ist unser vater, vor dem wir einfach wir selbst sein dürfen, aber er ist auch der allmächtige, unbegreifliche gott, vor dem wir die schuhe ausziehen sollten und das angesicht verhüllen, vor dem wir in die knie gehen sollen. und diese spannung gilt es auszuhalten.

 

die katechese vermittelt das heute oft nur unzureichend. der erhabene gott, der ganz andere, das ist das, was nur schwer vermittelbar ist. und da wird halt dann auch schnell aufgegeben.

 

in jeder messe haben wir im sanctus diesen augenblick gegenwärtig: martin luther hat es in dem genialen text seines sanctusliedes so gut wiedergegeben.

 

und ich kann verstehen, wenn man im novo ordo so oft dieses element vermisst.

 

aber es liegt doch an uns allen, geben wir es doch weiter, versuchen wir die tiefen der begegnung mit gott unseren kindern und jugendlichen zu vermitteln.

 

am ende ist da die frage alter oder neuer ritus eher zweitrangig.

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Franciscus non papa
martin luther hat es in dem genialen text seines sanctusliedes
"jesaja, dem propheten das geschah ..."?

 

 

genau - wenn er nur diesen text geschrieben hätte, allein deswegen wäre er in ewigem gedenken ...

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die tridentinische messe ist die messe meiner kinderzeit, meiner erstkommunion. und ich habe durchaus gute erinnerungen daran.
das kann ich gut verstehn.

 

 

 

ich habe auch noch sehr lebendige Erinnerungen.

 

und wenn dann bei uns in der Kirche gesungen wird

 

 

 

zum Gloria "Allein Gott in der Höh sei Ehr"

 

zum Sanctus das "Steinauer Sanctus"

 

zum Agnus "Christe Du Lamm Gottes"

 

und nach der Kommunion "Gott sei gelobet und gebenedeiet"

 

 

 

dann bin ich wieder mal ein bißchen zuhause angekommen.

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Interessant, wie virtuos Du mit Deinem Gedächtnis umgehen kannst. Du wirst offensichtlich nicht mal rot dabei. Alle Achtung.
Wer außer dir hat denn noch Priester, die den alten Ritus zelebrieren, als Schauspieler bezeichnet? Wie du leicht feststellen kannst, stammt diese Aussage nicht von mir, sondern wurde bisher nur von dir vertreten. Ich finde es lustig, dass du deinen Priester- und Kirchenhass mal wieder nicht unterdrücken kannst - er zieht sich als rote Linie durch alle deine Beiträge.
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P.S.: Der Vergleich mit den "Hakenkreuzen" und dem kommunistischen Gruß ist übrigens sehr schlecht gewählt und trieft nur so vor Polemik, auch wenn Du es hoffentlich nicht so gemeint hast, wie es den Anschein hat!
Ich habe den Vergleich ganz bewusst gewählt, denn auch ein Hakenkreuz ist eigentlich nichts anstößiges, genausowenig wie die emporgestreckte Faust. Sie werden erst dann inakzeptabel, wenn (oder besser nachdem) sie extremistisch verzweckt werden.

 

Auch ein Ritus ist (wie ich bereits geschrieben habe) in sich natürlich nicht extremistisch. Wenn er jedoch von einer extremistischen Gruppe in der Kirche für sich verzweckt wird, kann er für alle anderen Katholiken inakzeptabel werden. Ich sage nicht, dass dies mit dem alten Ritus schon passiert ist aber es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass bestimmte Gruppen in der Kirche versuchen die Hoheit über den alten Ritus zu erhalten.

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Antonius Bacci
Die Verzweckung von Liturgie ist per se mißbräuchlich und berührt das Wesen dieser Liturgie nicht. Der einzige "Zweck" - wenn man diesen Terminus hier überhaupt gebrauchen kann - jeder Liturgie ist die Verehrung der göttlichen Majestät und die Heiligung der Gläubigen.

 

Zumindest der erste Satz ist vollkommen korrekt. Richtig, das Wesen der tridentinischen Liturgie wird durch deren Verzweckung nicht im Geringsten geändert. Und (somit zum zweiten Satz) es ist möglich, in dieser Liturgie sein Herz zu Gott zu erheben.

 

Der zweite Satz ist allerdings eine Verkürzung

Der einzige Zweck der Liturgie ist keineswegs die Verehrung der göttlichen Majestät. Das Anliegen ist zwar richtig benannt, aber das "einzig" stimmt nicht. Es geht keineswegs nur um die Verehrung der göttlichen Majestät. Das Erfreuen an Gottes Liebe würde ich nicht zurückstellen, auch nicht die Wegweisung durch das Wort, die Auferbauung der Gemeinde und auch des Einzelnen (also Gottes Heilshandeln am Menschen).

 

Aber trotz mancher liturgischer Bedenken (ebensolche hege ich auch gegenüber der vatikanischen Liturgie) halte ich die tridentinische Messe für gut.

 

 

Lieber Mecki,

 

ich habe doch auch die Heiligung der Gläubigen erwähnt und wollte so neben dem anabatischen auch den katabatischen Aspekt ausdrücken. Vielleicht hätte ich besser von den "beiden einzigen Zwecken" gesprochen, wollte so aber die enge Verwiesenheit beider Aspekte zum Ausdruck bringen. Es geht in der Tat nie nur um die Verehrung Gottes. Das würde ich so auch nicht behaupten.

 

Schön, dass Du nicht so polemisch gegenüber dem usus extraordinarius eingestellt bist. "Liturgische Bedenken" wird es immer geben, und zwar in beiden usus. Denn die perfekte Liturgie wird es wohl auf Erden nicht geben. Es sind immer Annäherungen an das Ideal von Liturgie. Die Feindschaft und Ablehnung aber, die die einen dem extraordinarius, die anderen dem ordinarius entgegenbringen, konnte ich noch nie verstehen. Es wird noch lange dauern, bis beide Usus in Eintracht nebeneinander existieren. Aber wie gesagt scheint mir dies eine Generationenfrage zu sein. Ich kenne in meiner Generation der 20 und 30jährigen durchaus viele, die zwar keine exklusiven "Fans" des extraordinarius sind diesen aber durchaus schätzen und von Zeit zu Zeit besuchen. Von daher besteht Hoffnung auf Besserung des Klimas.

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Wenn Du schon so spät abends ein schlechtes Posting schreibst, versuch dabei doch wenigstens, Dich nicht als Lehrer aufzuspielen.
danke, Herr Pfarrer, für diese aufrichtenden Worte.

 

Nimm's mir nicht übel. Aber Deine Worte kamen recht überheblich an.

"da müssen wir wohl mal ganz von vorn anfangen (sorry ...)" ist wirklich ein oberlehrerhafter und überheblicher Einstieg.

bearbeitet von Mecky
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es ist mir ein Bedürfnis Dir zu sagen, wei sehr ich vom Scharfsinn Deiner Arumente ergriffen bin.....und Du hast natürlich recht

 

Und ich wäre sehr ergriffen, besonders von dem dann vorliegenden ersten Beweis von doch noch vorliegenden Fähigkeiten, wenn Du nach Wochen endlich mal wieder ein korrekt geschriebenes Posting zustande brächtest. Man kommt sich ja langsam vor wie an der Hilfsschule. Oder triffst Du einfach die richtigen Tasten nicht mehr?

Danke nochmals für die weiter scharfsinnige Analyse meiner Person B)

bearbeitet von wolfgang E.
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Lieber Antonius!

 

Gegen den alten Ritus habe ich wirklich nicht mehr einzuwenden, als gegen den neuen oder viele andere. Ich kann mich in ganz verschiedene Riten und auch Gottesdienstformen einfühlen - und ich vermute, dass die Spannbreite jedes Christen genügend Flexibilität hat, um nicht an einer Form zu kleben, sondern in allen Formen das Wesentliche zu finden.

 

Es wird noch lange dauern, bis beide Usus in Eintracht nebeneinander existieren. Aber wie gesagt scheint mir dies eine Generationenfrage zu sein.

 

Ja, denke ich auch. Und ich stelle mir die Frage, was diese Entwicklung fördert und was sie behindert.

Die Zeit allein ist es nicht. Sie ist lediglich die Bühne für die Veränderungen.

 

Ich glaube, dass die Veränderung nicht auf der liturgischen, sondern auf der menschlichen Ebene kommen muss. Der Streit um die Liturgieform ist nämlich meiner Meinung nach die Verlagerung eines völlig anderen Konflikts. Da werden menschliche, moralische und politische Vorstellungen, um die es wirklich geht, an einer Liturgieform festgemacht.

 

Ginge es nur um eine Gruppe, die gerne noch mal einen Ausflug in ihre Jugendzeit macht und in den alten Formen leichter an das Wesentliche herankommt, wäre der Konflikt schon längst ausgestanden.

 

Aber, wie man sieht, war das ja von Anfang an nicht so. Die Piusbrüder sind nicht wegen ihrer Liebe zur alten Liturgie schismatisch. So eine Behauptung wäre (wohl für jeden erkennbar) Quark. Sondern dahinter stehen

traditionalistische Anschauungen,

der Wille, seine Position auf Biegen und Brechen durchzusetzen,

Ablehnung der 2. Vatikanischen Konzils

und manches andere.

 

Dies war ihnen so wichtig, dass sie es auch gegen den Willen der Gesamtkirche gewaltsam durchsetzten und die Einheit mit ihr aufkündigten.

 

An diesem Prozess sieht man, welche Energien dahinter stecken. Es ging damals um ein gewaltsames Durchsetzen auf Biegen und Brechen. Und Brechen (der Einheit) war dann auch die Konsequenz.

 

Die Liturgie wird dann zur Kampfarena zwischen verschiedenen Glaubensvorstellungen. Und auch dies ist wahrscheinlich noch zu oberflächlich gedacht. Ich vermute, dass die ganzen Fronten entlang von sehr menschlichen Anliegen und Vorgehensweisen verlaufen: Es geht in Wirklichkeit um

Unwillen gegenüber Neuerungen

kadaverische Gehorsamsvorstellungen

Ablehnung der Neuzeit

Vertrauenslosigkeit in die Menschen

Lust auf Abgrenzung (Identitätsbedürfnis im Stadium der Identitätsschwäche)

und vieles andere mehr.

 

Deswegen wird mit einem Verändern der Liturgieformen überhaupt nichts verändert werden. Nimmt man den Kämpfern ihr Spielzeug aus der Hand, suchen sie sich ein anderes oder schlagen ganz ohne Spielzeug mit bloßen Händen aufeinander ein.

Eine Diskussion, ob tridentinisch oder vatikanisch heizt letztlich nur das Frontensystem an; lösen kann diese Diskussion nichts, da das Thema nur vorgeschoben ist und die wirklich wichtigen Diskussionspunkte gar nicht richtig zur Sprache kommen - oder eben erst dann, wenn sich die Fronten bereits verhärtet haben.

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die perfekte Liturgie wird es wohl auf Erden nicht geben.

Ich halte sogar die Vorstellung, dass es so etwas wie eine perfekte Liturgie gäbe, für allzu unpräzise. Sie berücksichtigt nicht, dass es verschiedene Menschen gibt. Nicht jeder ist für alles gleichermaßen zugänglich und empfänglich. Und sogar im Einzelnen gibt es Unterschiede: Als Jugendlicher hätte ich anderes gebraucht als heute. Und auch nur auf die heutige Zeit gesehen gibt es da große Schwankungen. Es gibt Tage, da brauche ich eher Stille als Zugang, Es gibt Tage, da brauche ich Zurechtweisung, Es gibt Tage, da brauche ich Leben.

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Schön, dass Du nicht so polemisch gegenüber dem usus extraordinarius eingestellt bist.

Die fehlende Polemik ergibt sich ganz einfach aus Deinen vorhergehenden Postings, wo ich den Eindruck gewann, dass du lieber reden willst, als zuschlagen. Da ich beide Umgangsformen beherrsche, stand ich vor der Wahl und wählte die sinnvollere, die mir auch mehr liegt (auch wenn sie leider nicht immer möglich ist).

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Wenn zB. ein Zelebrant im usus ordinarius nicht das Messbuch verwendet, sondern eigene formulierte Texte verwendet, so kann hierin auch bereits eine Instrumentalisierung liegen,

Dies lieber Antonius würde wesentlich weniger oft geschehen, wenn man sich offiziell dazu entschlösse, da verschiedenes zu verändern. Die Texte sind teilweise in einem grottenschlechen altertümlichen Deutsch und einem ebenso schlechten altertümlichen Stil geschrieben, dass man manchmal wünschte sie wären in Latein, dann würde das nicht so auffallen.

 

Aber man denkt bei Neuformulierunen wieder nur daran das Rad zurück zu drehen (für Alle - für Viele) und nicht daran eine Sprache und einen Stil zu wählen für den man sich nicht schämen muß.

bearbeitet von wolfgang E.
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Wenn zB. ein Zelebrant im usus ordinarius nicht das Messbuch verwendet, sondern eigene formulierte Texte verwendet, so kann hierin auch bereits eine Instrumentalisierung liegen,
Dies lieber Antonius würde wesentlich weniger oft geschehen, wenn man sich offiziell dazu entschlösse, da verschiedenes zu verändern. Die Texte sind teilweise in einem grottenschlechen altertümlichen Deutsch und einem ebenso schlechten altertümlichen Stil geschrieben, dass man manchmal wünschte sie wären in Latein, dann würde das nicht so auffallen.

 

Aber man denkt bei Neuformulierunen wieder nur daran das Rad zurück zu drehen (für Alle - für Viele) und nicht daran eine Sprache und einen Stil zu wählen für den man sich nicht schämen muß.

Dann bitte wieder Latein.

 

Den letzten Anlauf in dieser Hinsicht, nämlich die Schweizer Hochgebete, darf ich hier nahezu jeden Sonntag ertragen - und ich finde sie noch grottenschlechter als HG 1-4.

 

(Von den Freistilübersetzungen mancher Zelebranten (Freunde statt Jünger z.B.) mal ganz abgesehen.)

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Dies lieber Antonius würde wesentlich weniger oft geschehen, wenn man sich offiziell dazu entschlösse, da verschiedenes zu verändern. Die Texte sind teilweise in einem grottenschlechen altertümlichen Deutsch und einem ebenso schlechten altertümlichen Stil geschrieben,

Ich befürchte, dass bessere Formulierungen nur einen kleinen Teil des Problems lösen würden. Auch die sprachlichen Geschmäcker sind verschieden. Was für Dich altertümelnd wirkt, ist für einen Anderen der Inbegriff einer schönen Hochsprache. Ganz sicher wäre aber eine bessere Verständlichkeit und Eingängigkeit zu wünschen.

 

Das Problem liegt m.E. nicht nur in den Formulierungen, sondern auch in der ganzen Vorstellungswelt, die durch Formulierungen ausgedrückt wird.

Es genügt nicht, das Wort "Unterpfand" auszutauschen.

Es genügt auch nicht, "dem Wechsel der Zeit unterworfen" durch das gebräuchlichere"dem Wandel der Zeit unterworfen". (Wieso eigentlich "unterworfen"? Wieso ein Machtausdruck mit negativem Beigeschmack? Geht es bei Gott um die Steigerung vonWilliam, den Eroberer, der Völker unterworfen hat? Ist Zeit etwas Schlechtes, so dass man die Menschen ihr unterwerfen muss?)

 

Ich vermute, dass man nicht nur Reform, sondern ein großes Stück Innovation braucht. Und ein Teil dieser Innovation müsste sein, dass man nicht auf einzelne Textbausteine verwiesen ist. Eine Veränderung auf diesem Gebiet, die wirklich etwas bewirkt (also keine von den üblichen Retuschen mit Alibi-Effekt) wäre eine Umwälzung der gesamten Herangehensweise. Es ginge überhaupt nicht mehr um Worttreue, sondern um die Frage, wie man den Menschen den Weg zu Gott bahnt.

 

Bei realistischer Betrachtungsweise sehe ich hierfür aber keine Chancen. Es würde einen Kontrollverlust bedeuten, der den meisten Kirchenoberen panischen Schrecken bereitet.

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Wie sähe denn Dein pers. Hochgebet aus?

 

(Ich gehöre ja nun mal zu der Fraktion, für die ein liturgischer Text erst dann gut ist, wenn er mind. 400 Jahre alt ist.)

bearbeitet von Flo77
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(Von den Freistilübersetzungen mancher Zelebranten (Freunde statt Jünger z.B.) mal ganz abgesehen.)

Anhänger, Schüler oder Fanclub wären natürlich präziser.

Jünger ist in den Ohren der meisten Menschen gar nichts. Man könnte es durch "Querter" nahtlos ersetzen (eine reichlich beliebige Buchstabenkombination ohne Assoziationswert).

"Freunde" ist natürlich nur ein Aspekt von "Jünger", aber immhin drückt diese Übersetzung zumindest mal einen verständlichen Aspekt aus, unter dem man sich was vorstellen kann.

 

Wie gesagt: Unser PGR-Vorsitzender hat das Problem als Ministrant dadurch gelöst, dass er alle Worte durch "bsbsbs" ersetzte. Und so ähnlich stelle ich mir das vor, was bei vielen Menschen durch die liturgische Sprache (inklusive Bibel) ankommt. Eine Stunde lang "bsbsbsbs" - bedeutungsloses Zeug, was einen weder in die Besinnung noch zum Leben noch zu Gott führt. Kein Wunder, dass viele das als öde und langweilig empfinden.

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Wie sähe denn Dein pers. Hochgebet aus?

Keine Ahnung. Wie soll ich das denn auch herausfinden, solange ich an die bestehenden Hochgebete gebunden bin?

 

Persönlich bin ich mit den meisten Messbuchhochgebeten ganz zufrieden. Das ist auch kein Wunder, weil ich sie ja immer wieder vor Augen habe, lese, meditiere ...

Ich kann auch mit der Schöpfungsgeschichte was Anfangen. Auch kein Wunder, ich habe die Texte schließlich auseinandergenommen, durchdiskutiert, meditiert ...

 

Aber das ist eine völlige Illusion zu glauben, dass es liturgisch sinnvoll ist, einer Menge höchst unterschiedlicher und teilweise recht einfacher Menschen, die den Text einfach nur hören, solche Texte verlustfrei vorsetzen zu können.

 

Im Prinzip begünstigt man diejenigen, die die Zeit, den Willen und die Fähigkeit haben, in die Geschichte schwer durchsichtiger Texte hinabzusteigen. Das dürften so eine Drei- oder Vier- prozentelite sein. Für die ist die Sache in Ordnung. Und schön, dass Du dazu gehörst. Für den Rest ist das im Kopf entstehende "bsbsbs" gut genug. Oder?

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(Von den Freistilübersetzungen mancher Zelebranten (Freunde statt Jünger z.B.) mal ganz abgesehen.)
Anhänger, Schüler oder Fanclub wären natürlich präziser.

Jünger ist in den Ohren der meisten Menschen gar nichts. Man könnte es durch "Querter" nahtlos ersetzen (eine reichlich beliebige Buchstabenkombination ohne Assoziationswert).

"Freunde" ist natürlich nur ein Aspekt von "Jünger", aber immhin drückt diese Übersetzung zumindest mal einen verständlichen Aspekt aus, unter dem man sich was vorstellen kann.

Also für mich sagt "Jünger" sehr viel mehr aus als "Freund" - und ich wage zu bezweifeln, daß eine "zeitgemäße" Sprache wirklich den Mangel an Katechese und Glaubenswissen auszugleichen vermag, der z.B. hinter der Unwissenheit um die Bedeutung von "Jünger" steckt.

 

Wie gesagt: Unser PGR-Vorsitzender hat das Problem als Ministrant dadurch gelöst, dass er alle Worte durch "bsbsbs" ersetzte. Und so ähnlich stelle ich mir das vor, was bei vielen Menschen durch die liturgische Sprache (inklusive Bibel) ankommt. Eine Stunde lang "bsbsbsbs" - bedeutungsloses Zeug, was einen weder in die Besinnung noch zum Leben noch zu Gott führt. Kein Wunder, dass viele das als öde und langweilig empfinden.
Du machst mir gerade den aU schmackhaft - der Gedanke sich anbetend von den uralten Texten der Liturgie berieseln zu lassen, ist angesichts mancher überaktiver oU's so verlockend wie ein Stück Erdbeerkuchen...
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(Ich gehöre ja nun mal zu der Fraktion, für die ein liturgischer Text erst dann gut ist, wenn er mind. 400 Jahre alt ist.)

Geiles Kriterium.

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Also für mich

Gratulation. Du hast den Sprung in die Elite geschafft und bist etwas Besseres.

 

Für die anderen ist "Jünger" nur "bsbsbsbs". Vielleicht auch "Querter".

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Im Prinzip begünstigt man diejenigen, die die Zeit, den Willen und die Fähigkeit haben, in die Geschichte schwer durchsichtiger Texte hinabzusteigen. Das dürften so eine Drei- oder Vier- prozentelite sein. Für die ist die Sache in Ordnung. Und schön, dass Du dazu gehörst. Für den Rest ist das im Kopf entstehende "bsbsbs" gut genug. Oder?
Nein es ist nicht gut. Schon gar nicht gut genug.

 

Ich würde auch nicht sagen, daß ich diesen Willen und diese Fähigkeiten habe um zu dieser "Elite" zu gehören. Eher im Gegenteil.

 

Für mich spielt die rationale Rezeption eines liturgischen Textes eine völlig nachgeordnete Rolle. Meine Empfindungen zielen da eher auf die Herstellung der Kontinuität der Gottesverehrung durch die Jahrhunderte ab. Im Nachgang, im stillen Kämmerlein, kann ich mich hinsetzen und einen Text wie das Gloria oder das Credo auseinandernehmen und mehr oder minder rational mit Inhalten füllen.

 

Während der Messe sind diese Inhalte zwar im Hintergrund mit dabei, aber darum geht es, zumindest für mich, bei der Rezitation nicht. Wichtig ist mir dabei vorrangig die Verbindung zur Kirche herzustellen die diese Texte seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden verwendet.

 

Ich verstehe Dein Bemühen die Liturgie katechetisch anzureichern, ich bin mir allerdings nicht einig, ob sie dafür wirklich das richtige Medium ist.

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