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Jugendkirchen


schreiberling

Jugendkirchen - gut oder schlecht?  

18 Stimmen

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Ich vermute mal, dass Du nicht Jugendkirchen, sondern Jugendgottesdienste meinst.

 

Das ist ein ganz und gar kitzliges Thema.

 

Natürlich brauchen wir Jugendgottesdienste. Die Sozial- und Feiergewohnheiten klaffen allzusehr auseinander.

 

Natürlich brauchen wir keine Jugendgottesdienste, weil wir uns gemeinsam auf den Weg machen müssen.

 

Neben diesem Schwarzweiß gibt es noch das Grau des Alltags. Was für Jugendgottesdienste? Etwas, wo Erwachsene nicht mitkönnen? Was für Erwachsenengottesdienste? Etwas, wo Jugendliche nicht mitkönnen? Das wäre doch beides sehr fragwürdig.

 

Gerade gestern habe ich im Autoradio einen neuen Begriff gelernt. Es ging um Harry Potter als prominenten Vertreter der "Cross-over-Literatur". Gut, gell?

Cross-over bedeutet: Interessant für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

 

Und in der Tat: Mein Vater ist achtzig. Und als ich das letze Mal zu Hause war, lag sein Schreibtisch voll Harry-Potter-Romane.

 

Rowling hat das was geschafft, wovon Arinze nur träumen kann. Cross over!

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Mein Nachbarpfarrer anlässlich unseres gemeinsamen Firmprojekts (ich wollte im Einladungsbrief Wert darauf legen, dass die Firmanden sonntags an der Eucharistie teilnehmen) :

 

"Da mach ich nicht mit. In unsere Gottesdienste - die kann man doch keinem Jugendlichen zumuten. Wir sollen doch für die Kirche werben und nicht die Jugendlichen mit Gewalt hinaustreiben!"

 

Gesprochen mit hochroten Kopf in der Pose des Eiferers. Ich war anderer Meinung. Aber ein Fünkchen Wahrheit ... so ein ganz klitzekleines ...

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Machen Jugendkirchen Sinn?

 

 

schreiberling

Jugendkirchen - also keine Jugendgottesdienste - machen aus meiner Sicht schon Sinn. Allerdings ist die Frage nicht optimal gestellt. Die Einrichtung von Jugendkirchen soll nämlich keine Alternative zur Wohnortgemeinde sein, sondern eine Ergänzung. Ein eigener Kirchenraum im Dekanat, der auf die Bedürfnisse von Jugendgottesdiensten zugeschnitten ist, ist für mich etwas positives, weil er Möglichkeiten der Jugendliturgie eröffnet, die es sonst in den meisten Kirchen nicht gibt. Das fängt bei einer Licht- und Tonanlage an und hört bei einer flexiblen Bestuhlung auf. Außerdem haben Jugendliche dort die Möglichkeit, den Raum nach ihren Bedürfnissen und ihrer Spiritualität zu gestalten. Wenn ich mir bei uns die alljährliche Diskussion über eine Kerzenwand der Firmanden ansehe, wird mir das besonders bewusst.
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Mein Nachbarpfarrer anlässlich unseres gemeinsamen Firmprojekts (ich wollte im Einladungsbrief Wert darauf legen, dass die Firmanden sonntags an der Eucharistie teilnehmen) :

 

"Da mach ich nicht mit. In unsere Gottesdienste - die kann man doch keinem Jugendlichen zumuten. Wir sollen doch für die Kirche werben und nicht die Jugendlichen mit Gewalt hinaustreiben!"

 

Gesprochen mit hochroten Kopf in der Pose des Eiferers. Ich war anderer Meinung. Aber ein Fünkchen Wahrheit ... so ein ganz klitzekleines ...

 

Also wenn die Jugendlichen bisher schon eher sporadisch kamen, ist das mit der plötzlichen Pflicht kontraproduktiv. Da hat er recht. Aber dann muß ein anderes spirituelles Angebot her. Nachtkirche mit Taize-Gesang. Und danach grillen und quatschen. Zum Beispiel. Grüße, KAM

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.... Ein eigener Kirchenraum im Dekanat, der auf die Bedürfnisse von Jugendgottesdiensten zugeschnitten ist, ist für mich etwas positives, weil er Möglichkeiten der Jugendliturgie eröffnet, die es sonst in den meisten Kirchen nicht gibt. Das fängt bei einer Licht- und Tonanlage an und hört bei einer flexiblen Bestuhlung auf. Außerdem haben Jugendliche dort die Möglichkeit, den Raum nach ihren Bedürfnissen und ihrer Spiritualität zu gestalten. Wenn ich mir bei uns die alljährliche Diskussion über eine Kerzenwand der Firmanden ansehe, wird mir das besonders bewusst.

Hallo Stefan,

 

bei Deiner Vorstellung einer Jugendkirche ist mir diese Kapelle eingefallen. Ist es das, was Dir vorschwebt?

 

Übrigends: Was ist denn eine Kerzenwand?

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Aber dann muß ein anderes spirituelles Angebot her. Nachtkirche mit Taize-Gesang. Und danach grillen und quatschen. Zum Beispiel. Grüße, KAM

 

Feine Sache.

Glaubst Du, dass das im Rahmen einer Firmvorbereitung klappt?

Und sind dann die Anliegen von Soames erfüllt?

 

Klar, Kam, was Du schreibst (war ja als Beispiel gedacht) ist der praktische Pfad. So läuft das. Aber ich glaube nicht, dass die Lösung allein im spirituellen Bereich liegt. Soames hat im Thread nebenan (Hoyos...) schon den Finger korrekt auf die Wunde gelegt.

 

Und es gibt auch noch ein paar praktische Probleme.

Ich denke, dass dies, was Du vorschlägst, auch bei manchen jüngeren Erwachsenen wirklich was bringen würde. Wir haben übrigens gerade in unserer Gemeinde etwas Ähnliches, allerdings für "kirchlich jüngere Frauen" (kirchlich jünger ist unter sechzig) auf den Weg gebracht. Mal sehen, wie es laufen wird.

Für das Gros der Gottesdienstbesucher wäre das aber nichts. Und den Weg in die heilige Messe bahnt dies voraussichtlich auch nicht.

 

Dann entscheidet sich die Frage von Schreiberling, dass wir eine Jugendkirche (ob als Gebäude oder als Feier hab ich noch nicht herausbekommen, ist aber in diesem Falle egal) brauchen.

 

Ich erinnere mich gerade an eine denkwürdige Pfarrversammlung vor etwa 7 Jahren. Da meinte eine Frau um die 70 über die Gottesdienste: "Herr Pfarrer, machen Sie so weiter, wie wir es immer gewohnt waren. Wenn wir mal weg sind, dann können sie es anders machen."

 

Der Satz hat damals bei vielen (querbeet durch die Generationen) so eine Art Entsetzen ausgelöst. Bei anderen wiederum (Tendenz: über 70) feste Zustimmung. Das Modell "der Letzte macht dann das Licht aus", das hinter diesem Satz steht, geht nicht ganz auf. Und das tut schon jetzt richtig weh, da auch die ältere Generation immer dünner wird.

 

Die, die geistig nicht die Mobilität aufbrachten, sich auf die neue Zeit einzulassen, leiden jetzt. Fronleichnam ist nicht mehr das, was es war. Die Ministranten sind nicht mehr das, was sie waren. Die Frauengemeinschaft ist nicht mehr das, was sie war. Und das Altenwerk verdient seinen Namen nun redlich. Auf den Bänken fehlen mehr und mehr Gleichaltrige und vor allem Gleichgesinnte. Und es mehren sich die "Abtrünnigen", die es mögen, wenn zwischendrin NGL gesungen wird. Und manche von den Abtrünnigen sind auch noch gleichalt. Das tut weh. Da schwindet das, was man mit dem Würgegriff halten wollte, wie Wind durch die Hand.

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.... Ein eigener Kirchenraum im Dekanat, der auf die Bedürfnisse von Jugendgottesdiensten zugeschnitten ist, ist für mich etwas positives, weil er Möglichkeiten der Jugendliturgie eröffnet, die es sonst in den meisten Kirchen nicht gibt. Das fängt bei einer Licht- und Tonanlage an und hört bei einer flexiblen Bestuhlung auf. Außerdem haben Jugendliche dort die Möglichkeit, den Raum nach ihren Bedürfnissen und ihrer Spiritualität zu gestalten. Wenn ich mir bei uns die alljährliche Diskussion über eine Kerzenwand der Firmanden ansehe, wird mir das besonders bewusst.

Hallo Stefan,

 

bei Deiner Vorstellung einer Jugendkirche ist mir diese Kapelle eingefallen. Ist es das, was Dir vorschwebt?

 

Übrigends: Was ist denn eine Kerzenwand?

 

Kann mir mal jemand erklären, warum alle Welt (und Studenten selbst offenbar auch) meint, daß man bei Messen auf dem Boden herumzulümmeln habe? Machen die sowas unbequemes freiwillig?

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Hallo Stefan,

 

bei Deiner Vorstellung einer Jugendkirche ist mir diese Kapelle eingefallen. Ist es das, was Dir vorschwebt?

 

Übrigends: Was ist denn eine Kerzenwand?

Ich meinte z.B. sowas: http://www.jugendkirche.at/

 

Unsere Firmvorbereitung hat seit Jahren einen starken Bezug zu Taizé. Im Altarraum der Kirche der Versöhnung in Taizé stehen hochkant aufgestapelte Pflanzsteine mit Teelichtern drin. Dieses Element haben wir aufgenommen und in Form von Steingut-Weinflaschenregalen in der Kirche nachgebaut. Jeder Firmand hat ein Licht darin.

 

Hier mal ein Bild aus Taizé: http://badenet.de/4funk8plk6ed3/bilder/taize2004_019k.jpg

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Kann mir mal jemand erklären, warum alle Welt (und Studenten selbst offenbar auch) meint, daß man bei Messen auf dem Boden herumzulümmeln habe? Machen die sowas unbequemes freiwillig?

Mir gefällt das ganz gut. Vor allem (für meine etwas müden Gräten) die Stühle, die man auf den Bildern weiter unten sieht.

 

Bei einem Bild sieht man allerdings, dass sich eine ältere Person eingeschlichen hat. Das finde ich unerhört. Da könnte ja jeder kommen.

bearbeitet von Mecky
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Kann mir mal jemand erklären, warum alle Welt (und Studenten selbst offenbar auch) meint, daß man bei Messen auf dem Boden herumzulümmeln habe? Machen die sowas unbequemes freiwillig?

Mir gefällt das ganz gut. Vor allem (für meine etwas müden Gräten) die Stühle, die man auf den Bildern weiter unten sieht.

 

Bei einem Bild sieht man allerdings, dass sich eine ältere Person eingeschlichen hat. Das finde ich unerhört. Da könnte ja jeder kommen.

 

Die Studenten sitzen tatsächlich auf Stühlen (das sah mir vorhin anders aus). Gott sei Dank (ich mag Gottesdiensträume ohne Sitzgelegenheiten aufgrund eines organisch sehr unangenehmen Erlebnisses nämlich nicht mehr leiden).

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Für das Gros der Gottesdienstbesucher wäre das aber nichts. Und den Weg in die heilige Messe bahnt dies voraussichtlich auch nicht.

 

Aber es gibt doch bei euch sicher mehrere Gottesdiente, sonntags und auch in der Woche. Da kann man doch mehreren Stilen gerecht werden. - Ich habe schon das Vertrauen, daß auch bei Jugendlichen, de eine zeitlang kirchenabstinent gelebt haben, das zu einem späteren Zeitpunkt wieder wird. Dafür zählt dann jede positive Erfahrung, die man als Jugendlicher mit Kirche und dem Bodenpersonal mal machen konnte. Grüße, KAM

bearbeitet von kam
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Kann mir mal jemand erklären, warum alle Welt (und Studenten selbst offenbar auch) meint, daß man bei Messen auf dem Boden herumzulümmeln habe? Machen die sowas unbequemes freiwillig?

 

 

Wie kommst Du denn darauf, dass "man auf dem Boden herumzulümmeln habe"?

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Kann mir mal jemand erklären, warum alle Welt (und Studenten selbst offenbar auch) meint, daß man bei Messen auf dem Boden herumzulümmeln habe? Machen die sowas unbequemes freiwillig?

 

 

Wie kommst Du denn darauf, dass "man auf dem Boden herumzulümmeln habe"?

 

Für mich sah das eine Bild aus, als würden die Studenten hocken müssen. Sie sitzen aber, wie ich jetzt mit klerikaler Hilfe erfahren konnte, doch auf Stühlen. Ich kenne aber mehr als einen Jugendgottesdienstraum, in dem es keinerlei Sitzmöbel gibt. Und ich finde das furchtbar anstrengend.

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Kann mir mal jemand erklären, warum alle Welt (und Studenten selbst offenbar auch) meint, daß man bei Messen auf dem Boden herumzulümmeln habe? Machen die sowas unbequemes freiwillig?

 

 

Wie kommst Du denn darauf, dass "man auf dem Boden herumzulümmeln habe"?

 

Für mich sah das eine Bild aus, als würden die Studenten hocken müssen. Sie sitzen aber, wie ich jetzt mit klerikaler Hilfe erfahren konnte, doch auf Stühlen. Ich kenne aber mehr als einen Jugendgottesdienstraum, in dem es keinerlei Sitzmöbel gibt. Und ich finde das furchtbar anstrengend.

 

Gell, die ist nicht schlecht, unsere foreneigene klerikale Hilfe. B)

 

Ich kenne auch solche Gottesdiensträume ohne Sitzmöbel.

Warum diese bei Jugendlichen (und Studenten) so beliebt sind, ist wohl nur schwer erklärbar. Sie sind halt jung, die jungen Leute, und empfinden das nicht als anstrengend, sondern als spontan. Gemütlich. Cool.

Vielleicht ja einfach nur deshalb, weil "die Alten" abgeschreckt werden durch die Lümmelei. Und durch das anstrengende Auf-dem-Boden-Sitzen.

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Kann mir mal jemand erklären, warum alle Welt (und Studenten selbst offenbar auch) meint, daß man bei Messen auf dem Boden herumzulümmeln habe? Machen die sowas unbequemes freiwillig?

 

 

Wie kommst Du denn darauf, dass "man auf dem Boden herumzulümmeln habe"?

 

Für mich sah das eine Bild aus, als würden die Studenten hocken müssen. Sie sitzen aber, wie ich jetzt mit klerikaler Hilfe erfahren konnte, doch auf Stühlen. Ich kenne aber mehr als einen Jugendgottesdienstraum, in dem es keinerlei Sitzmöbel gibt. Und ich finde das furchtbar anstrengend.

 

Gell, die ist nicht schlecht, unsere foreneigene klerikale Hilfe. B)

 

Ich kenne auch solche Gottesdiensträume ohne Sitzmöbel.

Warum diese bei Jugendlichen (und Studenten) so beliebt sind, ist wohl nur schwer erklärbar. Sie sind halt jung, die jungen Leute, und empfinden das nicht als anstrengend, sondern als spontan. Gemütlich. Cool.

Vielleicht ja einfach nur deshalb, weil "die Alten" abgeschreckt werden durch die Lümmelei. Und durch das anstrengende Auf-dem-Boden-Sitzen.

 

Das mag sein. Obwohl es auch zu Studienzeiten anstrengend war.

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Ich kenne auch solche Gottesdiensträume ohne Sitzmöbel.

Warum diese bei Jugendlichen (und Studenten) so beliebt sind, ist wohl nur schwer erklärbar. Sie sind halt jung, die jungen Leute, und empfinden das nicht als anstrengend, sondern als spontan. Gemütlich. Cool.

Vielleicht ja einfach nur deshalb, weil "die Alten" abgeschreckt werden durch die Lümmelei. Und durch das anstrengende Auf-dem-Boden-Sitzen.

Also ich kann nur meine Erfahrung aus den Taizé-Gebeten und vor allem aus Taizé einbringen: Eine Kirche ohne Bestuhlung ist viel flexibler. Man kann knien, sitzen, stehen, sich umdrehen. Außerdem ist sie flexibler auf verschieden große Gottesdienstgemeinden eingerichtet. Es fehlt nie an Plätzen und es gibt nie leere Plätze. Zudem drückt es auch Einfachheit aus.
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