wolfgang55 Geschrieben 6. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 6. Juli 2008 in fast jeder (politischen) Talk Show, sei es bei Illner oder sonst wo sind sich die immer gleiche Politprominenz einig, dass D oder EU nur durch verstärkte Bildungsanstrengungen den „Wettbewerbsvorteil“ halten kann. Nun kann mich ein durchaus gebildeter „Fachidiot“ auf seinem spezifischen Gebiet (Vermehrung der Meeressäuger etc.) voll müllen, dann wenn er meine Unkenntnis erkennt seine Intellektualität heraus stellt und sich „Pisa, Pisa“ murmelnd entfernt. Hochmut kommt vor dem Fall. Das heutige Evangelium spricht von Demut. Ich erinnere mich da an das Wort meine „leiblichen“ Vaters (sinngemäβ): „Wichtiger als die Bildung des Geistes ist die Bildung des Herzens“. Gnade seiner Seele. Wolfgang55 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 6. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 6. Juli 2008 in fast jeder (politischen) Talk Show, sei es bei Illner oder sonst wo sind sich die immer gleiche Politprominenz einig, dass D oder EU nur durch verstärkte Bildungsanstrengungen den „Wettbewerbsvorteil“ halten kann. Nun kann mich ein durchaus gebildeter „Fachidiot“ auf seinem spezifischen Gebiet (Vermehrung der Meeressäuger etc.) voll müllen, dann wenn er meine Unkenntnis erkennt seine Intellektualität heraus stellt und sich „Pisa, Pisa“ murmelnd entfernt. Hochmut kommt vor dem Fall. Das heutige Evangelium spricht von Demut. Ich erinnere mich da an das Wort meine „leiblichen“ Vaters (sinngemäβ): „Wichtiger als die Bildung des Geistes ist die Bildung des Herzens“. Gnade seiner Seele. Wolfgang55 Und was willst Du uns damit sagen? Dass es besser ist un(aus)gebildet und damit arbeitslosigkeits- und armutsgefährdet zu sein? In Österreich sind Menschen ohne abeschlosssene Schulbildun zu 15% arbeitslos, schon mit einem Hauptschulabschluß sint dies auf ca 7% und bei Menschen mit Hochschulabschluss auf cac 2%. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 6. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 6. Juli 2008 Ich denke er will damit zum Ausdruck bringen, dass zur Bildung eines Menschen neben dem fachlichen Wissen auch andere Fähigkeiten und Eigenschaften notwendig sind. Z. B. soziale Fähigkeiten wie Hilfsbereitschaft , Toleranz , Kooperation, Achtung vor dem Anderen... Liebe Grüße, Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 6. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 6. Juli 2008 Ich denke er will damit zum Ausdruck bringen, dass zur Bildung eines Menschen neben dem fachlichen Wissen auch andere Fähigkeiten und Eigenschaften notwendig sind. Z. B. soziale Fähigkeiten wie Hilfsbereitschaft , Toleranz , Kooperation, Achtung vor dem Anderen... Liebe Grüße, Gerlinde Das ist richtig. Dazu kommt: Bildung muß man wollen. Wenn im Elternhaus kein Wille da ist und keine Wertschätzung der Bildung, ist die beste Schule machtlos. Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AndreasB Geschrieben 6. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 6. Juli 2008 Ich denke er will damit zum Ausdruck bringen, dass zur Bildung eines Menschen neben dem fachlichen Wissen auch andere Fähigkeiten und Eigenschaften notwendig sind. Z. B. soziale Fähigkeiten wie Hilfsbereitschaft , Toleranz , Kooperation, Achtung vor dem Anderen... Liebe Grüße, Gerlinde Das ist richtig. Dazu kommt: Bildung muß man wollen. Wenn im Elternhaus kein Wille da ist und keine Wertschätzung der Bildung, ist die beste Schule machtlos. Grüße, KAM Ich weiß ja nicht, wenn die Eltern auch noch für die Bildung zuständig sind, kann man sich dann das Geld für die Schulen nicht einfach sparen? Die, die sozusagen familiär vorbelastet sind, kann die Schule nicht helfen, wie du schreibst, und die anderen erhalten die Bildung ohnehin im Elternhaus. Und was ist Bildung? Bzw. was gehört dazu? Schillers Glocke? Das Periodensystem der Elemente? Infinitesimalrechnung? Superman? Heavy Metal? Und wie kommt es, das sich diese 'Ungebildeten' in den letzten Jahren scheinbar wie Brombeeren auf einem verwahrlosten Grundstück vermehrt haben? Hast du mal Nachmittags-TV gesehen, wer will denn da Bildung, die stört doch nur bei den hanebüchenen Geschichten, die da verbraten werden. Der qualifizierten Arbeiter (der gar kein Fachidiot sein kann und darf) und der merkbefreite Konsument sind halt schwer unter einen Hut zu bringen. Und wieso lernte ich das kleine 1x1 in der zweiten Klasse und meine Tochter in der vierten? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Und wie kommt es, das sich diese 'Ungebildeten' in den letzten Jahren scheinbar wie Brombeeren auf einem verwahrlosten Grundstück vermehrt haben? Hast du mal Nachmittags-TV gesehen, wer will denn da Bildung, die stört doch nur bei den hanebüchenen Geschichten, die da verbraten werden. Der qualifizierten Arbeiter (der gar kein Fachidiot sein kann und darf) und der merkbefreite Konsument sind halt schwer unter einen Hut zu bringen. Und wieso lernte ich das kleine 1x1 in der zweiten Klasse und meine Tochter in der vierten? Vielleicht, damit sie es in der weiterführenden Schule auch noch kennt? Ich lese gerade das Buch "Generation Doof", in dem es unter anderem genau um diese Probleme geht. Unsere Zeit wird nicht umsonst Informationszeitalter genannt. Das weltweit verfügbare Wissen verdoppelt sich alle paar Jahre und unsere Bildungseinrichtungen wie auch wir tun sich/uns zunehmend schwer, aus diesem immer unübersichtlicher und gewaltiger werdenden Angebot die relevanten Informationen zu extrahieren. Früher gab es nicht nur weniger verfügbares Wissen als heute, sondern der Anteil an Unnützem war auch geringer. Ein heutiger Hauptschüler weiß meiner Beobachtung sogar mehr als ein früherer Volksschüler. Aber sein Wissen (über TV-Serien, Pop-Musik und Automodelle) ist längst nicht so viel wert, wie seiner Zeit Opas Kenntnisse (über Politik, Pflanzen- und Tierarten). Das Dumme ist nur, dass ein Großteil des Schulwissens in Beruf und Leben praktisch Wertlos ist. Wozu musste ich in der 4. Klasse den genauen Ablauf der Papierherstellung lernen? Warum später die Unterscheidung von Tundra und Taiga oder die Bodenzusammensetzung in der Soester Börde? Wozu mussten wir binomische Formeln auswendig lernen, die man jederzeit nachschlagen kann? Kopfrechnung wurde uns ab der 8. Klasse hingegen systematisch abtrainiert. Auch lernt in der Schule niemand, wie man eine Steuererklärung macht oder wie man verhindert, bei der Anmietung einer Wohnung über's Ohr gehauen zu werden. Kein Wunder, dass Jugendliche in der Schule abschalten, wenn das dort vermittelte Wissen kaum Alltagswert hat. Zudem vermitteln die Medien uns, dass Dummheit geil sei und führt uns ständig Menschen vor, die noch blöder sind als der dümmste Zuschauer. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Antonius Bacci Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Bildung in allererster Linie nach deren "Alltagsrelevanz" zu beurteilen, ist sehr problematisch und greift zu kurz. Natürlich, das Ausfüllen einer Steuererklärung ist wichtig und sollte in der Tat in der Gesellschaftskunde seinen festen Platz haben. Wahre Bildung führt aber immer auch über den Alltag, das bloß Vorhandene meines konkreten Lebens hinaus. Und hier ist in der Schule eine gesunde Vielfalt erforderlich, die noch nicht zu früh eine Spezialisierung anstrebt. Für einen angehenden Physiker etwa sind Mathematik und Naturwissenschaften sehr wichtig, aber es ist kein Nachteil, wenn er Racine oder sogar Platon im Original lesen kann. Umgekehrt schaden dem angehenden Historiker Mathematikkenntnisse keineswegs. Es geht um die Heranbildung und Entfaltung geistiger Kräfte, wie Wilhelm v. Humboldt sagen würde. Umfassende Bildung soll uns ermöglichen, hinter die Dinge zu schauen, Zusammenhänge veschiedenster Art zu erschließen. Die Herstellung von Papier gehört hier meinetwegen genauso dazu wie die Erklärung und Analyse großer Musik- oder Kunstwerke. Für meinen konkreten Alltag - wenn man nicht etwa Berufsmusiker ist - hilft das Wissen um den Aufbau einer Bachschen Fuge weniger, und die Kenntnis lateinischer Grammatik ist für einen Wohnungskauf nicht unbedingt notwendig. Und doch erweitern diese Kenntnisse den Horizont, sie erschließen Zusammenhänge, man kann an ihnen die Kunst des genauen Analysierens lernen, us.w. und das ist auch eine sehr wichtige Aufgabe echter Bildung. Das große Problem unserer Zeit ist zunächst die moderne "Spaßgesellschaft". Das Erlernen von Sprachen, das Erlernen der binomischen Formel ist eben nicht immer nur Spaß, sondern auch harte Arbeit. So manche heutige Schüler (und Studenten) sind vielleicht einfach zu bequem in diesen Dingen geworden. Man muss lernen, sich durchzubeißen, auch wenn es manchmal weh tut. Vielleicht greifen hier auch manche moderne pädagogische Konzepte viel zu kurz, die vom Schüler zu wenig fordern. Dies gilt etwa auch für so manche katechetische Konzepte. Diskussionsrunden in allen Ehren, aber wenn man von elemantaren Dingen keine Ahnung hat - woher auch - bringen diese nichts. Und Pizzabacken und bunte Bildchen malen ist vielleicht auch nicht die beste Methode der Katechese und des Religionsunterrichts, der sich wieder viel stärker an Inhalten und Fakten orientieren muss, als dies so mancher fachdidaktische Entwurf wahr haben will. Und man sollte nicht vergessen, dass Menschen einfach verschieden sind. Man sollte etwa Schluß machen mit dem Wahn, dass wirklich jeder Abitur machen sollte. Es gibt Menschen, für die der Besuch eines Gymnasiums einer Qual gleicht, weil sie eher praktisch begabt sind. Und dies sollte man berücksichtigen und anerkennen. Eine gute Ausbildung als Handwerker ist sehr viel wert. Natürlich ist es nach Humboldt sehr sinnvoll, wenn auch eine Handwerker Platon lesen kann - umgekehrt ein Gelehrter einen Tisch zimmern kann - aber es gibt einfach auch deutliche praktische und theoretische Begabungen, die individuell zu fördern sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Bildung in allererster Linie nach deren "Alltagsrelevanz" zu beurteilen, ist sehr problematisch und greift zu kurz. Natürlich, das Ausfüllen einer Steuererklärung ist wichtig und sollte in der Tat in der Gesellschaftskunde seinen festen Platz haben. Wahre Bildung führt aber immer auch über den Alltag, das bloß Vorhandene meines konkreten Lebens hinaus. Und hier ist in der Schule eine gesunde Vielfalt erforderlich, die noch nicht zu früh eine Spezialisierung anstrebt. Für einen angehenden Physiker etwa sind Mathematik und Naturwissenschaften sehr wichtig, aber es ist kein Nachteil, wenn er Racine oder sogar Platon im Original lesen kann. Umgekehrt schaden dem angehenden Historiker Mathematikkenntnisse keineswegs. Es geht um die Heranbildung und Entfaltung geistiger Kräfte, wie Wilhelm v. Humboldt sagen würde.Natürlich soll Bildung auch mehr sein, als rein praktischer Wissenserwerb aber das hilft alles nicht, wenn die schulische Bildung die Schüler nicht dazu befähigt, sich in unserer Welt zu bewegen. In meinem Beitrag ging es auch in keinem Satz um Spezialisierung. Es ging um Bildung und ihren praktischen Nutzen. Wenn heute jemand, sämtliche Klassiker in Originalsprache gelesen hat aber es nicht schafft, seine Steuererklärung auszufüllen und eine Software auf seinem PC zu installieren, kann man wohl kaum noch von einer guten Allgemeinbildung sprechen. Allgemeinbildung hat sich verändert und so wie früher jeder eine Kaffeemühle bedienen konnte, muss man es heute mit einem PC können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Antonius Bacci Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Bildung in allererster Linie nach deren "Alltagsrelevanz" zu beurteilen, ist sehr problematisch und greift zu kurz. Natürlich, das Ausfüllen einer Steuererklärung ist wichtig und sollte in der Tat in der Gesellschaftskunde seinen festen Platz haben. Wahre Bildung führt aber immer auch über den Alltag, das bloß Vorhandene meines konkreten Lebens hinaus. Und hier ist in der Schule eine gesunde Vielfalt erforderlich, die noch nicht zu früh eine Spezialisierung anstrebt. Für einen angehenden Physiker etwa sind Mathematik und Naturwissenschaften sehr wichtig, aber es ist kein Nachteil, wenn er Racine oder sogar Platon im Original lesen kann. Umgekehrt schaden dem angehenden Historiker Mathematikkenntnisse keineswegs. Es geht um die Heranbildung und Entfaltung geistiger Kräfte, wie Wilhelm v. Humboldt sagen würde.Natürlich soll Bildung auch mehr sein, als rein praktischer Wissenserwerb aber das hilft alles nicht, wenn die schulische Bildung die Schüler nicht dazu befähigt, sich in unserer Welt zu bewegen. In meinem Beitrag ging es auch in keinem Satz um Spezialisierung. Es ging um Bildung und ihren praktischen Nutzen. Wenn heute jemand, sämtliche Klassiker in Originalsprache gelesen hat aber es nicht schafft, seine Steuererklärung auszufüllen und eine Software auf seinem PC zu installieren, kann man wohl kaum noch von einer guten Allgemeinbildung sprechen. Allgemeinbildung hat sich verändert und so wie früher jeder eine Kaffeemühle bedienen konnte, muss man es heute mit einem PC können. Wenn aber ein Abiturient Software auf seinem Rechner installieren kann, jedoch nicht weiß, wer Konstantin der Große war, was die Verlaufsform ist oder Macchiavelli für einen Abwehrspieler von Juventus Turin hält (ich übertreibe jetzt etwas), kann man natürlich ebenso nicht von einer guten Allgemeinbildung sprechen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Vor der Bildung liegt noch eine Voraussetzung, die ich für das Entscheidende halte. Ich meine: Interesse. Man kann natürlich bei der Bildung selbst ansetzen und die Menschen mit deren Inhalt vollpumpen. Das ist auch in vielen Fällen der übliche Weg und funktioniert ganz gut. Grundsätzlich wird man aber mit diesem Verfahren an viele Grenzen stoßen. Schon während der Ausbildung ist es schwierig, einem Schüler, der an einem Schulfach kein Interesse hat, hier etwas beizubringen. Und sobald der Schuldruck nach dem Abschluss weg ist, geht es hier nicht mehr weiter. Von diesem Standpunkt aus könnte man das Anliegen von Wolfgangs Vater formulieren: Wir bedürfen einer Ausgewogenheit zwischen fachlichen Interessen und dem Interesse an Herzensanliegen (gemeint sind wohl mitmenschliche, ethische, caritative und persönlichkeitsbildende Anliegen.) Und hier beobachte ich bereits ab dem Kindergarten eine fragwürdige Entwicklung. Ich habe den Verdacht, dass die Förderung von Interessen allesamt der Wirtschaft unterstellt wird. Die Kinder sollen selbstverständlich sozial und teamfähig werden. Aber sie sollen das nicht, weil Sozialität und Zusammenarbeit so hohe Werte sind, dass sich alle anderen Werte daran ausrichten. Sondern sie sollen diese Fähigkeiten besitzen, damit sie später tauglich für unser Wirtschaftssystem sind. Das ist jetzt zwar arg plakativ und pauschal gesagt. In Wirklichkeit ist das eher eine Tendenz. Aber diese glaube ich durchaus deutlich zu beobachten. Und solange die "Herzensbildung" der Dackel an der Leine der Wirtschaftsfähigkeit ist, solange sie Methode und nicht Ziel ist, wird sie ein Dasein nachgeordneter Wichtigkeit führen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Wenn aber ein Abiturient Software auf seinem Rechner installieren kann, jedoch nicht weiß, wer Konstantin der Große war, was die Verlaufsform ist oder Macchiavelli für einen Abwehrspieler von Juventus Turin hält (ich übertreibe jetzt etwas), kann man natürlich ebenso nicht von einer guten Allgemeinbildung sprechen. Also Konstantin oder Macchiavelli muss man kennen. Ebenso wie Alan Turing, Kurt Gödel und John v. Neumann. Aber was eine Verlaufsform ist, muss man nicht wissen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Antonius Bacci Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Wenn aber ein Abiturient Software auf seinem Rechner installieren kann, jedoch nicht weiß, wer Konstantin der Große war, was die Verlaufsform ist oder Macchiavelli für einen Abwehrspieler von Juventus Turin hält (ich übertreibe jetzt etwas), kann man natürlich ebenso nicht von einer guten Allgemeinbildung sprechen. Also Konstantin oder Macchiavelli muss man kennen. Ebenso wie Alan Turing, Kurt Gödel und John v. Neumann. Aber was eine Verlaufsform ist, muss man nicht wissen. Lieber Sokrates, die Beispiele waren natürlich willkürlich herausgegriffen. Aber solide Englischkenntnisse - und das aus meinem Munde als Anhänger eines humanistischen Bildungsideals - sind heute schon sehr wichtig. Und da gehört die Verlaufsform nun einmal dazu;-) Gerne hätte ich stattdessen den a. c. i. als Beispiel angeführt, aber dies wäre dann eine Engführung auf die gymnasiale Bildung gewesen, die ich vermeiden wollte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 (bearbeitet) Aber solide Englischkenntnisse - und das aus meinem Munde als Anhänger eines humanistischen Bildungsideals - sind heute schon sehr wichtig. Und da gehört die Verlaufsform nun einmal dazu;-) OK. Wenn du KOnstruktionen wie den "Past Progressive" oder "Present Perfect Progressive" meinst. Allerdings kann die Kenntnis des deutsche Wort dafür auch ein Indiz für schlechten Englischunterricht (nämlich auf deutsch statt auf englisch) sein. Der Term "Verlaufsform" gehört definitiv nicht zu meinem aktiven Wortschatz. Vom Prinzip her sind wir sicher einer Meinung: Die Idee, man lerne bloß, um das später irgendwie gebrauchen zu können, ist grässlich. bearbeitet 7. Juli 2008 von Sokrates Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 (bearbeitet) Der Term "Verlaufsform" gehört definitiv nicht zu meinem aktiven Wortschatz.Zu meinem schon. (Und jetzt ist mir kein Satz a la "ich bin am schreiben" am einfallen...) http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinische_Verlaufsform bearbeitet 7. Juli 2008 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Auch als Studierter kann ich mit dem Term "Verlaufsform" nichts anfangen. Was ist das bitte? Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Squire Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Und solange die "Herzensbildung" der Dackel an der Leine der Wirtschaftsfähigkeit ist, solange sie Methode und nicht Ziel ist, wird sie ein Dasein nachgeordneter Wichtigkeit führen. Das hängt vielleicht auch mit der hohen Arbeitslosigkeit zusammen. Es ist ja nicht zu verkennen, dass Schulbildung zum Wettbewerb um Arbeitsplätze geworden ist. Je härter dieser Wettbewerb wird, um so schwerer ist es, "Herzensbildung" zu vermitteln. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Antonius Bacci Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Auch als Studierter kann ich mit dem Term "Verlaufsform" nichts anfangen.Was ist das bitte? Werner Bei der Verlaufsform handelt es sich um den Ausdruck einer sich augenblicklich vollziehenden, nicht punktuellen Handlung. Im Englischen wird diese mit einer Form von to be in Verbindung mit dem Partizip Praesens gebildet: He is reading (Present progressive): Er liest gerade. Neben den originalsprachlichen grammatischen Termini hat übrigens auch die deutsche Bezeichnung ihr Recht, da es sich um ein in vielen Sprachen vorkommendes Phänomen handelt, das nicht bloß auf die englische Sprache beschränkt ist. Einen schönen Überblick gibt es im Wikipediaartikel "Verlaufsform". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Nun kann mich ein durchaus gebildeter „Fachidiot" auf seinem spezifischen Gebiet (Vermehrung der Meeressäuger etc.) voll müllen, dann wenn er meine Unkenntnis erkennt seine Intellektualität heraus stellt und sich „Pisa, Pisa" murmelnd entfernt. Hochmut kommt vor dem Fall. Das heutige Evangelium spricht von Demut. Ich erinnere mich da an das Wort meine „leiblichen" Vaters (sinngemäβ): „Wichtiger als die Bildung des Geistes ist die Bildung des Herzens". "Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Man sieht nur mit dem Herzen gut." Dieser Ausspruch von St. Exupery deutet an, dass nicht die intellektuellen Maßstäbe das Wesentliche sind und vor Gott zählen, sondern die Herzensbildung. Barmherzigkeit, Sensibilität für die Nöte des Nächsten, die demütige Erkenntnis, dass wir Gaben und Talente von Gott empfangen haben gehören zu dieser Herzensbildung. Dass die Meinung, intellektuell erhaben und überaus gebildet zu sein dazu führt, auf andere "herabzusehen" ist bekannt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Auch als Studierter kann ich mit dem Term "Verlaufsform" nichts anfangen. Was ist das bitte? Werner Bei der Verlaufsform handelt es sich um den Ausdruck einer sich augenblicklich vollziehenden, nicht punktuellen Handlung. Im Englischen wird diese mit einer Form von to be in Verbindung mit dem Partizip Praesens gebildet: He is reading (Present progressive): Er liest gerade. Neben den originalsprachlichen grammatischen Termini hat übrigens auch die deutsche Bezeichnung ihr Recht, da es sich um ein in vielen Sprachen vorkommendes Phänomen handelt, das nicht bloß auf die englische Sprache beschränkt ist. Einen schönen Überblick gibt es im Wikipediaartikel "Verlaufsform". Na ok, nun weiss ich auch, wie das heisst, was ich ganz selbstverständlich benutze Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 .... Dass die Meinung, intellektuell erhaben und überaus gebildet zu sein dazu führt, auf andere "herabzusehen" ist bekannt. nö, ich bin sehr gebildet(kann lesen und schreiben und rechnen) und sehe nicht auf dich herab. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 .... Dass die Meinung, intellektuell erhaben und überaus gebildet zu sein dazu führt, auf andere "herabzusehen" ist bekannt. nö, ich bin sehr gebildet(kann lesen und schreiben und rechnen) und sehe nicht auf dich herab. Frage: Glaubst du, gescheiter, klüger und intelligenter als viele andere zu sein? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 (bearbeitet) Nun kann mich ein durchaus gebildeter „Fachidiot" auf seinem spezifischen Gebiet (Vermehrung der Meeressäuger etc.) voll müllen, dann wenn er meine Unkenntnis erkennt seine Intellektualität heraus stellt und sich „Pisa, Pisa" murmelnd entfernt. Hochmut kommt vor dem Fall. Das heutige Evangelium spricht von Demut. Ich erinnere mich da an das Wort meine „leiblichen" Vaters (sinngemäβ): „Wichtiger als die Bildung des Geistes ist die Bildung des Herzens". "Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Man sieht nur mit dem Herzen gut." Dieser Ausspruch von St. Exupery deutet an, dass nicht die intellektuellen Maßstäbe das Wesentliche sind und vor Gott zählen, sondern die Herzensbildung. Barmherzigkeit, Sensibilität für die Nöte des Nächsten, die demütige Erkenntnis, dass wir Gaben und Talente von Gott empfangen haben gehören zu dieser Herzensbildung. Dass die Meinung, intellektuell erhaben und überaus gebildet zu sein dazu führt, auf andere "herabzusehen" ist bekannt. Der übliche antiintellektuelle MM Quatsch .......wie bringst Du Dein ständiges Lob geistiger Begrenztheit mit er immer sooooooo sehr ausgelobten Inellektualität des jetzigen Papstes zusammen. bearbeitet 7. Juli 2008 von wolfgang E. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Antonius Bacci Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 Auch als Studierter kann ich mit dem Term "Verlaufsform" nichts anfangen. Was ist das bitte? Werner Bei der Verlaufsform handelt es sich um den Ausdruck einer sich augenblicklich vollziehenden, nicht punktuellen Handlung. Im Englischen wird diese mit einer Form von to be in Verbindung mit dem Partizip Praesens gebildet: He is reading (Present progressive): Er liest gerade. Neben den originalsprachlichen grammatischen Termini hat übrigens auch die deutsche Bezeichnung ihr Recht, da es sich um ein in vielen Sprachen vorkommendes Phänomen handelt, das nicht bloß auf die englische Sprache beschränkt ist. Einen schönen Überblick gibt es im Wikipediaartikel "Verlaufsform". Na ok, nun weiss ich auch, wie das heisst, was ich ganz selbstverständlich benutze Werner Schön. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang55 Geschrieben 7. Juli 2008 Autor Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 (bearbeitet) Der übliche antiintellektuelle MM Quatsch .......wie bringst Du Dein ständiges Lob geistiger Begrenztheit mit er immer sooooooo sehr ausgelobten Inellektualität des jetzigen Papstes zusammen. An alle hier diskutierenden, ich danke jeden/r für die interessanten Beiträge und lebhafte Diskussion. Am liebsten würde ich jeden/r individuell antworten dazu fehlt mir aber die Gelegenheit. Was ich meinte Wolfgang .E hat Marimante sehr schön beschrieben, was mein Vater ausdrücken wollte hat Mecki gut erkannt, mein Vater war ein herzensguter Mensch, leider haben wir das als Kinder zu wenig gewürdigt. Das Problem der Arbeitslosigkeit in den Industriestaaten ist es ja nicht allein, noch gravierender ist der Hunger auf der Welt. Hierzu hat Papst Benedikt XVI in seinem Buch „JESUS VON NAZARETH“ einige für mich sehr hilfreiche Worte gesagt (S.185 ff). Handelten wir alle im Sinne der vierten Vaterunser-Bitte gäbe es weder Hunger noch Arbeitslosigkeit. Zurück zur Bildung: Ich bilde mir ein über ein gutes Allgemeinwissen zu verfügen (liegt wohl daran, dass ich viel lese und schon immer las), bin erschreckt, was ich manchmal im deutschen Fernsehen sehe und höre. Ich achte dennoch einen ehrlichen Menschen, trotz seines schlechten Deutsch (meine Fehler bitte ich zu entschuldigen, ich lebe seit 10 Jahren in F), mehr als einen eiskalten Intellektuellen (für dessen Seele ich natürlich genauso bete), das hat mir mein Vater immer gesagt. Ich möchte hinzufügen, dass ich darum bete, dass Gottes Wort wieder von Kindesbeinen gelehrt werden, ich bin tieftraurig, dass sich meine Tochter für den Ethik- anstatt den Religionsunterricht entschieden hat. Fein, dass ich, vor abspeichern dieses Textes nochmals reingeschaut habe. Ohne Marimante vorgreifen zu wollen Wolfgang E. empfehle ich Dir wirklich das schon angesprochen Papst Buch. Solltest Du Dir dann noch diese Frage stellen, würde ich mich wunder, aber gerne meine Ansicht dazu diskutieren. Grüsse an alle Wolfgang55 P.S.: Ich bin ja neu hier. Es hat mich etwas gewundert, dass man, im Gegensatz zu vielen politischen Foren, man hier kaum Willkommen geheißen wird. Nicht das es mich stört, als Anregung für die Moderatoren eine entsprechende Rubrik/Thema hinzuzufügen. Zitierfunktion repariert. Gabriele bearbeitet 7. Juli 2008 von Gabriele Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 7. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2008 .... Dass die Meinung, intellektuell erhaben und überaus gebildet zu sein dazu führt, auf andere "herabzusehen" ist bekannt. nö, ich bin sehr gebildet(kann lesen und schreiben und rechnen) und sehe nicht auf dich herab. Frage: Glaubst du, gescheiter, klüger und intelligenter als viele andere zu sein? "bitte entschuldigt meine intellektuelle anspruchslosigkeit, aber man kann vom dümmsten lernen." das sagt doch alles Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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