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Bibelverständis


Frank

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Hallo zusammen,

 

eine Frage die mich immer wieder stelle ist: Wenn die Biebel zu mir sprechen soll, wie muß ich das gelesene Wort verstehen um es in mein Leben zu übertragen? Ist die Bibel, als Wort Gottes, wörtlich zu verstehen? Ist das Wort Gottes ein Wort das in die Zeit, in der es aufgeschrieben wurde, hinein gesprochen worden und muß erst zeitlich-historisch dekodiert werden um für mich als Mensch des 21. Jahrhunderts veständlich zu sein? Letzteres scheint für mich am plausibelsten

 

Ich will das mal an einer "fingierten Bibelstelle" illustrieren, hoffe damit niemanden auf den Schlips zu treten, wenn ich jesus jetzt etwas in den Mund lege wovon ich weis, das das nicht in der Bibel steht.

 

Also wir nehmen einmal an jesus hätte gesagt:

 

"Alle Altenpfleger sind der Verdammnis sicher!"

 

Dann muß ich doch wissen, um es heute zu verstehen, was man zu Zeit Jesu unter einem Altenpfleger verstanden Hat. Jesus war ja selber Kind seiner Zeit und hat zu Menschen gesprochen die in ihrer Zeit gelebt haben. und die die seine Worte aufgeschrieben haben, haben das auch in der Denke ihrer Zeit getan. Also muss ich erstml wissen, um Jesus richtig zu verstehen, was sein Wort in SEINER Zeit bedeutet hat um es dann, quasi Sinngemäß, auf meine Zeit zu übertragen. Einen Fehler darf man dabei nicht machen: Jesus Christus auf das Kind seiner Zeit zu reduzieren. Jesus CHristus ist und bleibt wahrer Gottvom wahren Gott und wahrer Mensch vom waren Menschen. Als wahrer Gott hat er mich durch Kreuzestod und Auferstehung erlöst. Als Wahrer mensch hat er eine Lehre verbreitet, die ich, will ich sie leben, in meine zeit übersetzen muß.

 

Nebenbei bemerkt bin ich froh, das Jesus die Altenpfleger nie verdammt hat, sonst hätte ich jetzt ein echtes Problem.

 

Gruß!

Frank

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Ich glaube, daß hier alle Katholiken der Ansicht sind, daß man die Bibel sinngemäß auslegen muß und nicht wörtlich.

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Man muss es, denke ich, noch etwas mehrschichtiger sehen.

 

Speziell im alten testament gibt es jede Menge Stellen, die man weder wörtlich noch sinngemäß betrachten muss, sondern die man nur als Beispiel dafür sehen kann, wie die Menschen, die das aufgeschrieben haben, Gott sahen, was sie für ein Gottesbild hatten.

 

Wenn dort von Gott behauptet wird, er habe den Holocaust an ganzen Völkern angeordnet, wüsste ich nicht, wie man das wörtlich oder auch nur sinngemäß verstehen sollte, ohne all das, was Jesus über Gott erzählt, in die Tonne zu kippen.

 

Werner

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Man muss es, denke ich, noch etwas mehrschichtiger sehen.

 

Speziell im alten testament gibt es jede Menge Stellen, die man weder wörtlich noch sinngemäß betrachten muss, sondern die man nur als Beispiel dafür sehen kann, wie die Menschen, die das aufgeschrieben haben, Gott sahen, was sie für ein Gottesbild hatten.

 

Wenn dort von Gott behauptet wird, er habe den Holocaust an ganzen Völkern angeordnet, wüsste ich nicht, wie man das wörtlich oder auch nur sinngemäß verstehen sollte, ohne all das, was Jesus über Gott erzählt, in die Tonne zu kippen.

 

Werner

 

Das erweitert aber die Fragen noch: Was muß ich wörtlich nehmen, was interpretieren und was ignoriere ich besser um die Bibel richtig zu verstehen?

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Die Bibel haben schon die Kirchenväter nicht verstanden und so haben sie den vierfachen Schriftsinn entdeckt, die buchstäbliche, allegorische, moralische, anagogische Auslegung. Ich nehme mir daher heraus, auch noch andere dazuzufügen. Die poetische, die psychologische usw.

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Ich denke auch, dass die Vielgestalt der biblischen Berichte es unmöglich macht, die Frage eindeutig zu beantworten. Einiges sind Bilder, anderes der Realität zumindest sehr nahe angenäherte Berichte. Wieder anderes sind allein theologische Ausführungen und Lehren.

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Und für mich hat sich die Bibel im laufe meines Lebens immer wieder verändert.

Ich habe Stellen früher ganz anderes interpretiert als heute und werde es im einigen Jahren vermutlich wieder anderes sehen.

 

oder z.B. habe ich schon einige Stellen x-oftmal gelesen(überlesen) und plötzlich ist es als würde ich es zum ersten Mal lesen und ganz neu verstehen/erkennen.

vll geht es einigen auch so?

 

Die Bibel ist halt doch das lebendige Wort Gottes B)

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Und für mich hat sich die Bibel im laufe meines Lebens immer wieder verändert.

Ich habe Stellen früher ganz anderes interpretiert als heute und werde es im einigen Jahren vermutlich wieder anderes sehen.

 

oder z.B. habe ich schon einige Stellen x-oftmal gelesen(überlesen) und plötzlich ist es als würde ich es zum ersten Mal lesen und ganz neu verstehen/erkennen.

vll geht es einigen auch so?

 

Die Bibel ist halt doch das lebendige Wort Gottes B)

 

Ein Beispiel dafür ist bei mir der barmherzige Vater (aus gleichnamigen Gleichnis, manchmal auch noch Gleichnis vom verlorenen Sohn genannt). Ich habe früher nie verstanden, dass er so darauf aus war, alles mit dem Sohn wieder auf die Reihe zu kriegen, aber je älter ich werde, um so mehr verstehe ich ihn.

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Auf dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung des Neuen und , in besonderer Weise, des Alten Testaments ist es immer wichtig gesellschaftliche Gründe und die Intentionen der Autoren im Hinterkopf zu haben oder sie zu erahnen. Zudem ist es sowieso schwierig ob der Mängel in jeder Übersetzung ins Deutsche.

 

Also wortwörtlich ist für mich ziemlich schlecht zu halten.

Sinngemäß und an vielen Punkten geschichtskritisch schon eher sinnvoll.

 

Aber die Entscheidung liegt bei jedem selbst...man sollte nur die Augen nicht vor der Historie verschließen.

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Die Hl. Schrift ist Glaubenszeugnis.

 

 

 

Deshalb ist sie für uns, wie wir sagen: "Wort des lebendigen Gottes".

 

 

 

unser Gott lebt B)

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Eben dieses unterschiedliche Schriftverständnis hat in der Vergangenheit zur lutherischen Reformation geführt. Und wenn wir uns dann das Schriftverständnis der reformierten Kirchen heute genauer ansehen, dann ergibt das oft ein trauriges Bild.

bearbeitet von adelfos
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Gerlinde Blosche
Die Hl. Schrift ist Glaubenszeugnis.

 

 

 

Deshalb ist sie für uns, wie wir sagen: "Wort des lebendigen Gottes".

 

 

 

unser Gott lebt B)

Schwierig finde ich vor allem, in manchen Texten des AT zu erkennen was wirklich "Stimme" Gottes und was die der Menschen ist.

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Die Hl. Schrift ist Glaubenszeugnis.

 

 

 

Deshalb ist sie für uns, wie wir sagen: "Wort des lebendigen Gottes".

 

 

 

unser Gott lebt B)

Schwierig finde ich vor allem, in manchen Texten des AT zu erkennen was wirklich "Stimme" Gottes und was die der Menschen ist.

 

Wahrscheinlich soll es auch so sein. Das je eigene Gewissen und Unterscheidungsvermögen und Urteil ist wohl die letzte Instanz. (Ich weiß aber nicht, ob das katholisch ist).

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Gerlinde Blosche

Die Hl. Schrift ist Glaubenszeugnis.

 

 

 

Deshalb ist sie für uns, wie wir sagen: "Wort des lebendigen Gottes".

 

 

 

unser Gott lebt B)

Schwierig finde ich vor allem, in manchen Texten des AT zu erkennen was wirklich "Stimme" Gottes und was die der Menschen ist.

 

Wahrscheinlich soll es auch so sein. Das je eigene Gewissen und Unterscheidungsvermögen und Urteil ist wohl die letzte Instanz. (Ich weiß aber nicht, ob das katholisch ist).

Dass das Gewissen des Menschen die "letzte Instanz "ist , ist durchaus katholisch. Aber es sollte ein geschultes Gewissen sein, sagt die Kirche.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Auf dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung des Neuen und , in besonderer Weise, des Alten Testaments ist es immer wichtig gesellschaftliche Gründe und die Intentionen der Autoren im Hinterkopf zu haben oder sie zu erahnen. Zudem ist es sowieso schwierig ob der Mängel in jeder Übersetzung ins Deutsche.

 

Also wortwörtlich ist für mich ziemlich schlecht zu halten.

Sinngemäß und an vielen Punkten geschichtskritisch schon eher sinnvoll.

 

Aber die Entscheidung liegt bei jedem selbst...man sollte nur die Augen nicht vor der Historie verschließen.

 

Hmmm.... so mancheiner wird da aber laut aufschreien und die verdammniss über die historisch-kritische Exegese herabrufen bzw. die Verdammnis die diese angeblich gebracht hat beklagen. Obwohl es für mich plausibel erschenint.

Nochmal: Wenn Jesus die Altenpfleger verdammt hätte (siehe Eingangsposting) wäre doch am wichtigsten zu wissen was Mensch der Zeit Jesu unter einem Altenpfleger verstand, oder?

bearbeitet von Frank
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Die Hl. Schrift ist Glaubenszeugnis.

 

 

 

Deshalb ist sie für uns, wie wir sagen: "Wort des lebendigen Gottes".

 

 

 

unser Gott lebt B)

Schwierig finde ich vor allem, in manchen Texten des AT zu erkennen was wirklich "Stimme" Gottes und was die der Menschen ist.

 

Wahrscheinlich soll es auch so sein. Das je eigene Gewissen und Unterscheidungsvermögen und Urteil ist wohl die letzte Instanz. (Ich weiß aber nicht, ob das katholisch ist).

Dass das Gewissen des Menschen die "letzte Instanz "ist , ist durchaus katholisch. Aber es sollte ein geschultes Gewissen sein, sagt die Kirche.

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Das heist also: Die Frage was ich wörtlich nehmen muss, was zu interpretieren ist und was zu ignorieren entscheidet einzig und alleine mein Gewissen?

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Dass das Gewissen des Menschen die "letzte Instanz "ist , ist durchaus katholisch. Aber es sollte ein geschultes Gewissen sein, sagt die Kirche.

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Das heist also: Die Frage was ich wörtlich nehmen muss, was zu interpretieren ist und was zu ignorieren entscheidet einzig und alleine mein Gewissen?

Wenn es, wie Gerlinde schon anmerkte, ein entsprechend geschultes Gewissen ist, dann ja.

Ansonsten muß es wahrscheinlich nachsitzen, das Gewissen. B)

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Dass das Gewissen des Menschen die "letzte Instanz "ist , ist durchaus katholisch. Aber es sollte ein geschultes Gewissen sein, sagt die Kirche.

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Das heist also: Die Frage was ich wörtlich nehmen muss, was zu interpretieren ist und was zu ignorieren entscheidet einzig und alleine mein Gewissen?

Wenn es, wie Gerlinde schon anmerkte, ein entsprechend geschultes Gewissen ist, dann ja.

Ansonsten muß es wahrscheinlich nachsitzen, das Gewissen. :)

 

Und wo ist die Schule in die Ich mein Gewissen zum Nachsitzen hinschicken muss? Und welchen Abschluß kann es da erwerben. Und was mach ich wenn mein gewissen Abitur, ich aber nur den Hauptschulabschluss? B):):)

 

Aber mal im ernst: Wenn es so ist, wozu braucht es dann noch das Lehramt?

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Long John Silver
[

 

Und wo ist die Schule in die Ich mein Gewissen zum Nachsitzen hinschicken muss?

 

Dein Leben ist die Schule, dein ganzes Leben.

 

Mehr Schule gibt es fuer die Gewissensschulung nicht.

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Dass das Gewissen des Menschen die "letzte Instanz "ist , ist durchaus katholisch. Aber es sollte ein geschultes Gewissen sein, sagt die Kirche.

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Das heist also: Die Frage was ich wörtlich nehmen muss, was zu interpretieren ist und was zu ignorieren entscheidet einzig und alleine mein Gewissen?

Wenn es, wie Gerlinde schon anmerkte, ein entsprechend geschultes Gewissen ist, dann ja.

Ansonsten muß es wahrscheinlich nachsitzen, das Gewissen. :)

 

Und wo ist die Schule in die Ich mein Gewissen zum Nachsitzen hinschicken muss? Und welchen Abschluß kann es da erwerben. Und was mach ich wenn mein gewissen Abitur, ich aber nur den Hauptschulabschluss? B):):)

 

Aber mal im ernst: Wenn es so ist, wozu braucht es dann noch das Lehramt?

Na, eben dazu: Zur Schulung des Gewissens.

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Auf dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung des Neuen und , in besonderer Weise, des Alten Testaments ist es immer wichtig gesellschaftliche Gründe und die Intentionen der Autoren im Hinterkopf zu haben oder sie zu erahnen. Zudem ist es sowieso schwierig ob der Mängel in jeder Übersetzung ins Deutsche.

 

Also wortwörtlich ist für mich ziemlich schlecht zu halten.

Sinngemäß und an vielen Punkten geschichtskritisch schon eher sinnvoll.

 

Aber die Entscheidung liegt bei jedem selbst...man sollte nur die Augen nicht vor der Historie verschließen.

 

Hmmm.... so mancheiner wird da aber laut aufschreien und die verdammniss über die historisch-kritische Exegese herabrufen bzw. die Verdammnis die diese angeblich gebracht hat beklagen. Obwohl es für mich plausibel erschenint.

Nochmal: Wenn Jesus die Altenpfleger verdammt hätte (siehe Eingangsposting) wäre doch am wichtigsten zu wissen was Mensch der Zeit Jesu unter einem Altenpfleger verstand, oder?

 

Meiner Meinung nach schon. Alles andere wäre unsinnig.

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Eben dieses unterschiedliche Schriftverständnis hat in der Vergangenheit zur lutherischen Reformation geführt.

 

Niemals.

 

War es nicht das von Grund auf verlogene Ablasswesen das dann Luhter...

Waren es nicht die unhaltbaren Zustände in der RKK, die dann Luther...

War es nicht das wahnvollendete Gebahren eines durch und durch verkommenen Papsttums, das dann Luther...

War es nicht das ...

 

Die Liste ließe sich belibieg erweitern, vor allem um rein theologische (Glaubens)Aspekte die auch heute noch für diesen hassenswerten Bunkergeist sorgen, den sich dann christliche Hardliner beider "Lager" bedienen um ihre "Ansprüche" und "Pfründe" dann auch...

 

Eines kleines Mönchlein, lebend und lehrend in der tiefsten Provinz, kämpfte gegen einen morbiden und moralisch und geist(l)ich verkommenen Koloss und gewann, wurde zum Fanal einer neuen christlichen Ära und gab damit der Weltgeschichte einen neuen Lauf.

(Und ahnte am ende seiner Tage, das wohl nicht nur sein - Sola Scriptura gescheitert war).

 

Ich mag Luther nicht so unbedingt, aber die gewaltigen geistigen und geistlichen Eruptionen, die dieser Mann in Europa auslöste, die lassen sich nie, niemals an einem – wieauchimmer verstandenen Schriftverständnis festmachen.

 

Vielleicht noch ein Nachsatz:

 

Die Gründe für dieses heillose "Schisma" liegen doch wohl allein bei der RKK, oder?

 

(Einmal etwas provokativ hinterfragt).

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Nicht ausschließlich. Es war auch so, dass insgesamt eine Revolution in der Luft lag. Die Landesfürsten strebten nach mehr Freiheit und missbrauchten die religiösen Gedanken der Reformatoren, um die Anhänger zusammenzutrommeln und zu einen.

Die Welt war bereits seit einiger Zeit in Bewegung geraten.

 

Den Anteil, der auf die Kappe der Kirche geht, nimmt das natürlich nicht hinweg.

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Das Bibelverständnis ist wirklich ein Problem geworden. Und bevor es ein innerkirchlicher Stein des Anstoßes ist, gibt es da Sachprobleme.

 

Es ist wirklich nicht leicht, die Bibel zu verstehen. Die Differenz zu früheren Sichtweisen der Bibel ist einfach ziemlich groß. Genau genommen hat sich durchgesetzt, dass die alte Sichtweise nicht durchhaltbar ist. Aber alles Verneinen ergibt ja noch nichts Neues. Das Erarbeiten eines neuen Bibelverständnisses ist noch mal ein eigener Akt - und der ist nicht leicht.

 

Man nahm Adam und Eva, Kain und Abel, Noah und die Sintflut, den Turmbau zu Babel, die Geschichte um Abraham, Isaak, Jakob und seinen Söhnen, Mose, den Exodus, die Gesetzgebung, Josua und die Landnahme einfach als gegeben hin. Es waren vorstellbare Personen und Vorgänge. Dies deutete man zwar nicht unbedingt immer historisierend, letztlich ging man aber doch davon aus, dass es so war, wie es in der Bibel beschrieben ist.

 

All das hat sich (in unterschiedlichem Maße) als nichtgeschichtlich oder zumindest nicht ganz so erwiesen. Die Erde ist nicht auf Säulen gegründet. Adam und Eva sind Platzhalter für die ersten Menschen - die Geschichte vom Paradies, dem Sündenfall werden nicht als historisch erachtet. Noah hat es wohl kaum gegeben. Bei den Patriarchen wurde schwer gerätselt, ob mit ihnen reale Personen gemeint sind, oder ob es sich nicht um Stammes- und Sippengeschichten handelt, die man durch einen Namen personalisiert und typisiert hat. Mose, Exodus, Sinai-Gesetzgebung werden von kaum einem Exegeten als geschichtliche Ereignisse erachtet. Die Landnahme ist eine Niederschrift aus dem 5. Jahrhundert. Die Mauern von Jericho langen schon viele Jahrhunderte in Trümmern, als Josua, sollte es sich bei ihm um eine reale Person des 11. Jahrhunderts v.Chr handeln, nach Kanaan kam. Ich könnte jetzt weitermachen.

 

Diese Erkenntnisse führten zu der Frage, wie göttlich die Bibel ist. Es ist offensichtlich nicht so, wie man sich das bisher gedacht hatte: "Gott gibt uns sein Wort und spricht hier verlässlich. Die Voraussagen treffen ein. Die beschriebenen Ereignisse und Personen waren verlässlich so, wie sie beschrieben sind."

Die Vorstellung z.B. sprach auf dem Sinai nicht zu Mose. Sollte es wirklich Mose gegeben haben, war er gar nicht auf dem Sinai. Gott zertrümmerte nicht auf ein Posaunenklang die Mauern Jerichos. Gott schuf die Welt nicht in sieben Tagen. Das zugrundeliegende Weltbild mit einer platten Erde hat sich als überholt erwiesen.

 

Kein Wunder, wenn nun die Frage hochkommt: Ja auf was kann man sich in der Bibel denn dann noch verlassen? Exegetische Kunstgriffe wurden ausprobiert. Und man soll nicht die Einzelheiten, sondern das Ganze der Bibel in den Blick nehmen, sagt das 2. Vatikanische Konzil. Und die Wahrheit der Bibel beziehe sich nicht auf historische oder naturwissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auf das Heil der Menschen.

 

Alles ganz schön und gut. Aber wirklich griffig ist das nicht.

 

Was sag ich im Religionsunterricht den Schülern der dritten Klasse:

Also, jetzt lernt erst mal die 10 Gebote und die Geschichte, wie Mose sie am Sinai dem Volk Israel gab, damit ihr dann in einem späteren Schuljahr (oder durch die Presse oder durch Boogle oder durch Volker oder durch einen katholischen Exegeten oder durch den Pfarrer) erklärt bekommt: "War ja alles gar nicht so."

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Nicht ausschließlich. Es war auch so, dass insgesamt eine Revolution in der Luft lag. Die Landesfürsten strebten nach mehr Freiheit und missbrauchten die religiösen Gedanken der Reformatoren, um die Anhänger zusammenzutrommeln und zu einen.

Die Welt war bereits seit einiger Zeit in Bewegung geraten.

 

Den Anteil, der auf die Kappe der Kirche geht, nimmt das natürlich nicht hinweg.

 

Eben, Mecky.

 

Aber dieser, wenn man es so will, gigantische geschichtliche Prozess, lässt sich nicht an einigen Eckdaten festmachen und würde in uferlosen Diskussionen versanden. Zu viele Faktoren lösten dieses Weltereignis aus und wenn man die diktatorische Allein und Knebelherrschaft des Vaticans (zu dieser Zeit) einmal in Betracht zieht, dann war das was damals geschah ein asbolut folgerichtiger Prozess.

 

Irgendein ein Scherzbold sagte einmal - die katholische Kirche müsst doch den Luther eigentlich heilig sprechen, sorgte er doch dafür - das die RKK sich (damals) endlich zu einem gewissen Umdenken bequemte (oder das was die RKK darunter auch immer verstehen mag und will).

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