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Jungfräulichkeit Marias....


zufaellig

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Das merkwürdigste an der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariens ist für mich ja die Tatsache, dass in den Evangelien darüber kein Sterbenswörtchen verloren wird, ganz im Gegenteil, ihre Kinder werden sogar namentlich aufgezählt.

 

Das wussten die Konzilsrecken von Konstantinopel 553 aber auch, und trotzdem haben sie dort, eher beiläufig im Zusammenhang mit anderen Glaubenssätzen, mehrfach von der immerwährenden Jungfrau (aeiparthenos) gesprochen. Eine feierliche Proklamation, dass Maria vor, während und nach der Geburt Jungfrau geblieben sei, hat es ja nicht gegeben. Die Bezeichnung schleicht sich eben in den Sprachgebrauch ein ... Bei den Katholiken wird sich dann immer wieder darauf bezogen (und ranken sich daran auch sexualfeindliche Phantasien hoch - wobei nie vergessen werden solle, dass die nichts spezifisch christliches sind, sondern sehr früh von aussen eben auch in das Christentum eingebrochen sind), die Reformatoren haben die aeiparthenos, vielleicht mangels eines dafür kompetenten Lehramtes, nie zurückgenommen (s. Schmalkaldische Artikel) und hätten sie eigentlich schlicht vergessen können, denn in das Credo hat die "immerwährende" Jungfräulichkeit ja keinen Eingang gefunden. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass bei Protestanten erbitterter darum gestritten wird als bei den Katholiken. Es gibt in der Tat protestantische Theologen/Pfarrer, denen die Vorstellung, Maria könnte nicht zeit ihres Lebens jungfräulich geblieben sein, den Boden unter den Füßen ihrer Christologie wegzuziehen scheint.

 

Gerade weil sich die Bezeichnung immerwährende Jungfrau halt so eingeschlichen zu haben scheint, gehe ich davon aus, dass da tatsächlich keine biologische Tatsachenbehauptung erhoben werden sollte, sondern etwas anderes gemeint war - als dauernde Verfügbarkeit für Gott zu umschreiben, für die Maria als Vorbild gelten kann. So gesehen ließe sich sogar ein Bogen zu Paulus schlagen, für den das die Idealhaltung jedes Christen ist.

bearbeitet von Julius
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Es gibt in der Tat protestantische Theologen/Pfarrer, denen die Vorstellung, Maria könnte nicht zeit ihres Lebens jungfräulich geblieben sein, den Boden unter den Füßen ihrer Christologie wegzuziehen scheint.

Ist das so? Ich habe jetzt leider kein Gotteslob zur Hand, aber mir ist so, dass es in der ökumenischen Version eines Weihnachtsliedes statt "und blieb doch reine Magd" lautet "und blieb doch selber Magd" (oder anders ersetzt wurde).

 

Edit: Es handelt sich natürlich um "Es ist ein Ros' entsprungen".

bearbeitet von benedetto
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Es gibt in der Tat protestantische Theologen/Pfarrer, denen die Vorstellung, Maria könnte nicht zeit ihres Lebens jungfräulich geblieben sein, den Boden unter den Füßen ihrer Christologie wegzuziehen scheint.

Ist das so? Ich habe jetzt leider kein Gotteslob zur Hand, aber mir ist so, dass es in der ökumenischen Version eines Weihnachtsliedes statt "und blieb doch reine Magd" lautet "und blieb doch selber Magd" (oder anders ersetzt wurde).

 

Das ist so, da habe ich zwischen protestantischen Pfarrern einer Stadt schon die Fetzen fliegen sehen. Wobei der eine wahrscheinlich nicht an der ökumenischen Fassung Deines Liedes mitgewirkt hat. Aber es gibt bei den Protestanten tatsächlich beides: solche, die die immerwährende Jungfräulichkeit für Kokolores halten, vermutlich der Mainstream, und andere, die daran festhalten. Und ne lehramtliche Entscheidung dazu gibt es nicht.

 

B)

 

Nachtrag: für die orthodoxen Kirchen ist Maria selbstverständlich immerwährend jungfräulich, da gibt es nichts dran zu rütteln. Sollte man in solchen Diskussionen vielleicht auch mal erwähnen.

bearbeitet von Julius
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Wo nahm diese ganze Leibfeindlichkeit eigentlich ihren Ursprung? Bei den Katharern?

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Wo nahm diese ganze Leibfeindlichkeit eigentlich ihren Ursprung? Bei den Katharern?

 

Viiiel früher. Augustinus hat sie z.B. von den Manichäern eingeschleppt.

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Wo nahm diese ganze Leibfeindlichkeit eigentlich ihren Ursprung? Bei den Katharern?

 

Spätestens bei Augustinus ....die Erbsünde wird durch den Geschlechtsverkehr übertragen, Geschlechtsverkehr ist auch in der in der Ehe eine lässliche Sünde.

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Allerdings bei Augustinus auch nicht gleich. Erst als er älter wurde, und es den Jüngeren nicht mehr gegönnt hat.

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Allerdings bei Augustinus auch nicht gleich. Erst als er älter wurde, und es den Jüngeren nicht mehr gegönnt hat.

 

Dann ist der aber früh älter geworden. Ich schätze, er war noch keine 20, als er seinen einzigen Sohn gezeugt hat. Kurz darauf hat er sich schon den Manichäern zugewandt und ist recht lange bei denen geblieben (seine Geliebte hat er aber wohl behalten und erst in die Wüste geschickt, als er sich dem Christentum annäherte - da hat aber vielleicht auch einfach Frau Monika dran gedreht).

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Franciscus non papa

naja, damals schon

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naja, damals schon

 

Augustinus ist über 70 Jahre alt geworden, da wäre er mehr als die Hälfte seines Lebens alt gewesen, sozusagen ...

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naja, damals schon

 

Augustinus ist über 70 Jahre alt geworden, da wäre er mehr als die Hälfte seines Lebens alt gewesen, sozusagen ...

Ich kenn Leute, die sind mit 25 schon erschreckend alt.

 

Werner

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Ich kenn Leute, die sind mit 25 schon erschreckend alt.

 

Ist auch egal. Er war jedenfalls knapp über 30, als ihn die Stelle aus dem Römerbrief ereilte, aufgrund derer er sich dann von Saufen, Fressen und Wollust lossagte. Übertrieben hat er selbst es bis dahin mit dem Manichäismus anscheinend nicht.

bearbeitet von Julius
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Das merkwürdigste an der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariens ist für mich ja die Tatsache, dass in den Evangelien darüber kein Sterbenswörtchen verloren wird, ganz im Gegenteil, ihre Kinder werden sogar namentlich aufgezählt.

 

Das wussten die Konzilsrecken von Konstantinopel 553 aber auch, und trotzdem haben sie dort, eher beiläufig im Zusammenhang mit anderen Glaubenssätzen, mehrfach von der immerwährenden Jungfrau (aeiparthenos) gesprochen. Eine feierliche Proklamation, dass Maria vor, während und nach der Geburt Jungfrau geblieben sei, hat es ja nicht gegeben. Die Bezeichnung schleicht sich eben in den Sprachgebrauch ein ... Bei den Katholiken wird sich dann immer wieder darauf bezogen (und ranken sich daran auch sexualfeindliche Phantasien hoch - wobei nie vergessen werden solle, dass die nichts spezifisch christliches sind, sondern sehr früh von aussen eben auch in das Christentum eingebrochen sind), die Reformationen haben die aeiparthenos, vielleicht mangels eines dafür kompetenten Lehramtes, nie zurückgenommen (s. Schmalkaldische Artikel) und hätten sie eigentlich schlicht vergessen können, denn in das Credo hat die "immerwährende" Jungfräulichkeit ja keinen Eingang gefunden. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass bei Protestanten erbitterter darum gestritten wird als bei den Katholiken. Es gibt in der Tat protestantische Theologen/Pfarrer, denen die Vorstellung, Maria könnte nicht zeit ihres Lebens jungfräulich geblieben sein, den Boden unter den Füßen ihrer Christologie wegzuziehen scheint.

 

Gerade weil sich die Bezeichnung immerwährende Jungfrau halt so eingeschlichen zu haben scheint, gehe ich davon aus, dass da tatsächlich keine biologische Tatsachenbehauptung erhoben werden sollte, sondern etwas anderes gemeint war - als dauernde Verfügbarkeit für Gott zu umschreiben, für die Maria als Vorbild gelten kann. So gesehen ließe sich sogar ein Bogen zu Paulus schlagen, für den das die Idealhaltung jedes Christen ist.

du argumtierst aber sehr geistig. B)

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Das merkwürdigste an der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariens ist für mich ja die Tatsache, dass in den Evangelien darüber kein Sterbenswörtchen verloren wird, ganz im Gegenteil, ihre Kinder werden sogar namentlich aufgezählt.

 

Das wussten die Konzilsrecken von Konstantinopel 553 aber auch, und trotzdem haben sie dort, eher beiläufig im Zusammenhang mit anderen Glaubenssätzen, mehrfach von der immerwährenden Jungfrau (aeiparthenos) gesprochen. Eine feierliche Proklamation, dass Maria vor, während und nach der Geburt Jungfrau geblieben sei, hat es ja nicht gegeben. Die Bezeichnung schleicht sich eben in den Sprachgebrauch ein ... Bei den Katholiken wird sich dann immer wieder darauf bezogen (und ranken sich daran auch sexualfeindliche Phantasien hoch - wobei nie vergessen werden solle, dass die nichts spezifisch christliches sind, sondern sehr früh von aussen eben auch in das Christentum eingebrochen sind), die Reformationen haben die aeiparthenos, vielleicht mangels eines dafür kompetenten Lehramtes, nie zurückgenommen (s. Schmalkaldische Artikel) und hätten sie eigentlich schlicht vergessen können, denn in das Credo hat die "immerwährende" Jungfräulichkeit ja keinen Eingang gefunden. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass bei Protestanten erbitterter darum gestritten wird als bei den Katholiken. Es gibt in der Tat protestantische Theologen/Pfarrer, denen die Vorstellung, Maria könnte nicht zeit ihres Lebens jungfräulich geblieben sein, den Boden unter den Füßen ihrer Christologie wegzuziehen scheint.

 

Gerade weil sich die Bezeichnung immerwährende Jungfrau halt so eingeschlichen zu haben scheint, gehe ich davon aus, dass da tatsächlich keine biologische Tatsachenbehauptung erhoben werden sollte, sondern etwas anderes gemeint war - als dauernde Verfügbarkeit für Gott zu umschreiben, für die Maria als Vorbild gelten kann. So gesehen ließe sich sogar ein Bogen zu Paulus schlagen, für den das die Idealhaltung jedes Christen ist.

du argumtierst aber sehr geistig. B)

 

Nö. historisch.

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