UliWerner Geschrieben 1. August 2008 Melden Share Geschrieben 1. August 2008 Allerdings möchte ich dann doch nach der Praxis dieser so verstandenen Wissenschaft fragen, wenn es um Grafologie, Physiognomik und Ähnliches geht. Was macht der Grafologe, Physiognomiker, oder auch der Personalchef und wer sonst auch sich dieser Hilfsmittel bedient, mit den Ergebnissen dieser Hilfs-Wissenschaft? Werden die demjenigen, der auf diese Weise untersucht wird, eröffnet, mit ihm besprochen? Hat der Proband die Möglichkeit, seine eigene Auffassung - sowohl was die Ergebnisse im Einzelfall angeht als auch was die Anwendung der Methode insgesamt angeht, zur Geltung zu bringen? Auch die Grafologie kann missbraucht werden. Ich persönlich empfinde den Einsatz der Grafologie dort für sinnvoll, wo sie einen Beitrag leistet, dass der Mensch sich selbst und andere besser verstehen und charakterlich reifen kann. Gewiß gibt es viele andere Metoden, Selbsterkenntnis zu fördern. Grafologie ist u.a. eine davon. Ich kann auch verstehen dass jemand, dem eine Handschrift nichts sagt, die Deutung der Handschrift für Humbug hinstellt. Was würdest Du sagen, wenn dir jemand entgegnen würde: Ich halte das alles für Humbug; ich bestreite Ihnen das Recht, so etwas anzuwenden, wenn es um eine Beurteilung zu meiner Person geht? Dieses Recht auf persönliche Freiheit wäre zu respektieren. Die Antworten versteh ich nicht. Du hast gesagt, dass der Mensch nie zu einem Objekt der Forschung degradiert werden dürfe. Bekommt der Proband nun die Ergebnisse der grafologischen Forschung über ihn oder bleiben sie ihm verborgen? Was heißt "Freiheit wäre zu respektieren"? Heißt das: "Ich respektiere Ihre ablehnende Haltung zur Grafologie und daher erwarte ich auch, dass sie meine Verwendung der Ergebnisse über Sie respektieren?" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 1. August 2008 Melden Share Geschrieben 1. August 2008 Ja, mit der Wissenschaft schmücken sich alle, wenn es ihnen nützt. Aber das ist eine Fehlinformation, ich kenne keine deutsche Uni, an der Graphologie als Charakterkunde gelehrt wird. Ich kenne auch keine Uni in Europa oder der USA, wo das getan wird. An der Uni ist Graphologie nicht existent. Dass im Umgang mit dem Menschen und seiner Probleme die Wissenschaft allein keine Lösung bieten kann - davon bin ich überzeugt. Das starke Vertrauen, dass Wissenschaft und alles, was den Anschein der Wissenschaftlichkeit trägt eo ipso gut sei und eine wirkliche Lösung der Probleme herbeiführen kann, halte ich persönlich für eine Form des Aber- Glaubens. Wo Grafologie gelehrt wird wäre zu recherchieren. Da ich momentan aber vom Zug aus schriebe - und die Internetverbindung auf dieser Strecke biswweilen schwächer ist, kann ich das momentan nicht durchführen. Der Berufsverband Deutscher Graphologen macht auf seiner Homepage auf die Ludwig-Maximilians-Universität in München aufmerksam: Heute bietet die Ludwig-Maximilians-Universität in München durch den Verfasser dieses Fernkurses die einzige Möglichkeit in Deutschland, im Hauptstudium für Psychologen und im Seniorenstudium über mehrere Semester Graphologie zu erlernen. Ich weiß nun nicht, ob dies ein Studiengang der Universität ist oder eine Veranstaltung des Berufsverbandes in der Uni. Vermutlich letzteres, denn auf der Homepage der Ludwig-Maximilians-Universität gibt es keinen Eintrag zwischen - Geschichtliche Hilfswissenschaften und - Griechische Philologie Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mykathpierre Geschrieben 1. August 2008 Melden Share Geschrieben 1. August 2008 (bearbeitet) Es stellt sich die Frage, wozu das eigentlich alles dient? Wenn ich sehe, wie eifrig zu diesem Thema geschrieben wird, wie viele für und gegen wasauchimmer sind, dann sollten wir nicht vergessen, dass hinter all der Suche ganz wesentliche menschliche Bedürfnisse stehen. Auch wenn Ihr die Morphopsychologie ablehnt, ist sie doch im Vergleich zur Graphologie eine ernst zu nehmende Wissenschaft. Kleines Beispiel unter vielen: In unserer Gesellschaft ist es üblich, sich bei der Begrüßung die Hand zu geben. Nun gibt es etwa 1/3 der Menschen in Europa, denen es erst einmal unangenehm ist, wenn jemand, vor allem ein Unbekannter, spontan ihnen die Hand hinstreckt, damit in ihr ganz persönliches Intimfeld eindringt und sie zwingt, die Hand anzunehmen. Weiß ich nun auf Grund der Untersuchungen, wer da eher heikel ist, so kann ich bei der Begrüßung warten, bis und ob mir der andere die Hand geben will. So kann ich vermeiden, dass sich der andere gezwungen fühlt, kann also den ersten Eindruck, den er von mir hat verbessern. Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche. Wer sich mit diesen Themen auseinander setzt, hat es ganz einfach viel leichter im Leben, er/sie eckt weniger an, der berühmte erste Eindruck ist positiver als er wäre ohne diese Kenntnisse. Ich weiß aus unzähligen Gesprächen, dass die Ablehnung dieser Techniken viel zu tun hat mit der Angst, in seinen Eigenheiten von anderen erkannt zu werden, denn im Grunde spielen die meisten Menschen den anderen ein Verhalten vor, wie sie gerne gesehen werden wollen. Aber das alles ist hier kein Problem, obwohl Wissen schon immer Macht war. Pierre, den Eure Ablehnung nicht treffen kann. bearbeitet 1. August 2008 von mykathpierre Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Volker Geschrieben 2. August 2008 Melden Share Geschrieben 2. August 2008 Der Berufsverband Deutscher Graphologen macht auf seiner Homepage auf die Ludwig-Maximilians-Universität in München aufmerksam: Heute bietet die Ludwig-Maximilians-Universität in München durch den Verfasser dieses Fernkurses die einzige Möglichkeit in Deutschland, im Hauptstudium für Psychologen und im Seniorenstudium über mehrere Semester Graphologie zu erlernen. Ich weiß nun nicht, ob dies ein Studiengang der Universität ist oder eine Veranstaltung des Berufsverbandes in der Uni. Vermutlich letzteres, denn auf der Homepage der Ludwig-Maximilians-Universität gibt es keinen Eintrag zwischen - Geschichtliche Hilfswissenschaften und - Griechische Philologie Wie ich schon sagte: Jeder kann Räume der Uni mieten und dort Seminare abhalten oder Vorträge halten. Zu meiner Zeit haben wir einmal vom Fachbereich Psychologie aus versucht, eine öffentliche Veranstaltung von Physiokomikern in den Räumen der Uni Hamburg zu verhindern, aber wir sind an der Rechtslage gescheitert. Ich halte demnächst auch einen Vortrag in den Räumen der Frankfurter Uni: Aber das sagt nichts darüber aus, dass mein Vortrag irgendetwas mit der Uni zu tun hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald_old Geschrieben 2. August 2008 Melden Share Geschrieben 2. August 2008 Da bei Handschriften allerdings gemessen (z.B: Schriftlänge, Lage, Größe etc.) werden kann, halte ich es für Vermessenheit, Grafologie in den Bereich des Aberglaubens zu kritikastern. Absolut, an der Länge des kleinen l kann man die Penislänge absehen. Laut kichernd..................tribald Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 2. August 2008 Melden Share Geschrieben 2. August 2008 Es stellt sich die Frage, wozu das eigentlich alles dient? Wenn ich sehe, wie eifrig zu diesem Thema geschrieben wird, wie viele für und gegen wasauchimmer sind, dann sollten wir nicht vergessen, dass hinter all der Suche ganz wesentliche menschliche Bedürfnisse stehen. Auch wenn Ihr die Morphopsychologie ablehnt, ist sie doch im Vergleich zur Graphologie eine ernst zu nehmende Wissenschaft. Das war in deiner Jugend der Fall, inzwischen hat sich die Welt weitergedreht... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mykathpierre Geschrieben 2. August 2008 Melden Share Geschrieben 2. August 2008 Das war in deiner Jugend der Fall, inzwischen hat sich die Welt weitergedreht... Oh ja, die Menschen haben sich grundsätzlich verändert..... meinst Du? Pierre Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 2. August 2008 Melden Share Geschrieben 2. August 2008 Das war in deiner Jugend der Fall, inzwischen hat sich die Welt weitergedreht... Oh ja, die Menschen haben sich grundsätzlich verändert..... meinst Du? Pierre Nein, aber nicht alles, was in deiner Jugend anerkannte wissenschaftliche Praxis war, wird heute noch ungefragt akzeptiert. Die Menschen sind gleich geblieben, und wie die Beiträge zeigen, fallen immer noch viele auf den Esoterik-Mist rein, egal, unter welchem Namen dieser verkauft wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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