Gabriele Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Da frag ich mich allerdings wirklich, was vorgefallen ist.Das, was man unwillkürlich im ersten Moment denkt, offenbar nicht, denn das hätte keiner "für normal gehalten" oder einfach so wieder "vergessen" Werner Nein, Werner, das stimmt so nicht. Betroffene "vergessen" die Ereignisse mitunter, das ist ein Schutz gegen den Mißbrauch und den damit verbundenen Schmerz. Ich kenne zwei Frauen, die als Kinder sexuell mißbraucht wurden und den Vorfall "einfach so wieder vergessen" haben. Eine der beiden hat sogar den nachfolgenden Prozess und ihre Aussage gegen den Täter "vergessen". Die Erinnerungen kamen viel später wieder zurück. Dann aber heftig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Da frag ich mich allerdings wirklich, was vorgefallen ist. Das, was man unwillkürlich im ersten Moment denkt, offenbar nicht, denn das hätte keiner "für normal gehalten" oder einfach so wieder "vergessen" Werner Nein, Werner, das stimmt so nicht. Betroffene "vergessen" die Ereignisse mitunter, das ist ein Schutz gegen den Mißbrauch und den damit verbundenen Schmerz. Ich kenne zwei Frauen, die als Kinder sexuell mißbraucht wurden und den Vorfall "einfach so wieder vergessen" haben. Eine der beiden hat sogar den nachfolgenden Prozess und ihre Aussage gegen den Täter "vergessen". Die Erinnerungen kamen viel später wieder zurück. Dann aber heftig. stimmt wohl - so ähnlich wurde es mir von einer frau berichtet, der erst nach über 40 jahren bewusst wurde, dass ihr vater sie mißbraucht hatte... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Die Erinnerungen kamen viel später wieder zurück. Dann aber heftig. Es gibt allerdings auch den umgekehrten Fall: Erinnerungen an Dinge, die gar nie vorgefallen sind, weil man tiefenanalytisch genug danach gebohrt hat. Das macht solche Fälle so kritisch und unschön. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Da frag ich mich allerdings wirklich, was vorgefallen ist.Das, was man unwillkürlich im ersten Moment denkt, offenbar nicht, denn das hätte keiner "für normal gehalten" oder einfach so wieder "vergessen" Werner Glaub mir, würde ein Lehrer oder Rektor meiner Kinder versuchen, bei ihnen ohne mein Wissen eine "Untersuchung" durchführen, ständ ich am nächsten Tag in der Klasse und würde ihn vor den Schülern mal untersuchen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 (bearbeitet) Glaub mir, würde ein Lehrer oder Rektor meiner Kinder versuchen, bei ihnen ohne mein Wissen eine "Untersuchung" durchführen, ständ ich am nächsten Tag in der Klasse und würde ihn vor den Schülern mal untersuchen. Aber in diesem Fall muss man sich schon sehr vor Vorverurteilungen in Acht nehmen. Nach Lektüre der Berichte ist der Fall für mich alles andere als klar. Nicht dass man im Zuge der allgemeinen Missbrauchshysterie einen Unschuldigen lyncht, der wirklich nichts anderes gemacht hat, als Internatsschüler mit Heimweh zu trösten. Auch das Bistum muss sich hüten, angesichts der Verfehlungen des Kollegen Müller nun extra das "Sauberbistum" herauskehren zu wollen. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. bearbeitet 30. Juli 2008 von Sokrates Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Es scheint sich 1. um ein großes Tier zu handeln, und zweitens wieder mal um unschöne Altvorwürfe. Warum kommen die Betroffenen immer erst nach 20 Jahren? Link Weil die solcherart geschlagenen psychischen Wunden so lange brauchen, bis sie halbwegs vernarbt sind, wenn das Opfer keine professionelle Hilfe findet. Leider ist Letzteres immer noch der Normalfall, wenigstens bei denen, bei denen's schon länger her ist. Und wenn du zwanzig Jahre zurückdenkst: Damals hätte jedes Sich-Outen für das Opfer eine Vielzahl neuer Verletzungen bedeutet. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Und wenn du zwanzig Jahre zurückdenkst: Damals hätte jedes Sich-Outen für das Opfer eine Vielzahl neuer Verletzungen bedeutet. Wie man im Arena-Thread nachlesen kann, ist das heute noch so. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Und wenn du zwanzig Jahre zurückdenkst: Damals hätte jedes Sich-Outen für das Opfer eine Vielzahl neuer Verletzungen bedeutet. Wie man im Arena-Thread nachlesen kann, ist das heute noch so. Jo. Aber vielleicht nicht mehr so flächendeckend und durchgängig wie früher. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Und wenn du zwanzig Jahre zurückdenkst: Damals hätte jedes Sich-Outen für das Opfer eine Vielzahl neuer Verletzungen bedeutet. Wie man im Arena-Thread nachlesen kann, ist das heute noch so. Jo. Aber vielleicht nicht mehr so flächendeckend und durchgängig wie früher. Jo. Für das (die) Opfer ist es allerdings nicht entscheidend, ob es "flächendeckend und durchgängig" der Lüge bezichtigt wird oder nur vereinzelt; es sind auf jeden Fall neue Verletzungen, denen man durch das Sich-Outen ausgesetzt ist. Und je prominenter und beliebter ein Täter ist, umso sicherer erfolgt der Vorwurf, sich alles nur aus den Fingern gesaugt zu haben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Und je prominenter und beliebter ein Täter ist, umso sicherer erfolgt der Vorwurf, sich alles nur aus den Fingern gesaugt zu haben. Allerdings habe ich in vorliegendem Fall eher den Verdacht, dass es für den Verdächtigen nachteilig ist, dass er erstens ein hohes Amt hat und dass zweitens Müller letztes Jahr solchen Mist gebaut hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josezefulus Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 (bearbeitet) Bei uns gibt`s seit einigen Tagen folgende "Witze" im Büro: - Der neue Super-Hit: "Skandal, Skandal im Dombezirk, Skandal, Skandal um ***" Gar zu einfach wollen wir es doch nicht machen, den Verdächtigen herauszufinden. bearbeitet 30. Juli 2008 von MartinO Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Felix1234 Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 (bearbeitet) Bei uns gibt`s seit einigen Tagen folgende "Witze" im Büro:- Der neue Super-Hit: "Skandal, Skandal im Dombezirk, Skandal, Skandal um *** Sonst gehts Dir noch gut? Entsprechend dem Original editiert bearbeitet 30. Juli 2008 von MartinO Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josezefulus Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Bei uns gibt`s seit einigen Tagen folgende "Witze" im Büro: - Der neue Super-Hit: "Skandal, Skandal im Dombezirk, Skandal, Skandal um *** Sonst gehts Dir noch gut? Entsprechend dem Original editiert nach unserer großen Pressekonferenz und DREI krisensitzungen heute, ja Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 Und je prominenter und beliebter ein Täter ist, umso sicherer erfolgt der Vorwurf, sich alles nur aus den Fingern gesaugt zu haben. Allerdings habe ich in vorliegendem Fall eher den Verdacht, dass es für den Verdächtigen nachteilig ist, dass er erstens ein hohes Amt hat und dass zweitens Müller letztes Jahr solchen Mist gebaut hat. Das bestreite ich nicht. Aber Du erinnerst Dich sicher an die Reaktionen hier im Forum, als die Geschichte in Riekofen ruchbar wurde: 1. Unterstellungen von Geldgier (Ein mögliches Opfer liest in der Presse von den Beträgen, die in USA für "sexuelle Belästigung" gezahlt wurden. Dadurch wurde ein Erwerbsinteresse geweckt, weshalb steinalte Geschichten wieder ausgegraben wurden.) 2. Relativierungen (Woanders (z.B. Thailand) gibt es doch noch viel schlimmere Dinge, warum regt Ihr Euch denn hier so auf? Da soll mal wieder die böse Kirche für alles Schlechte verantwortlich gemacht werden.) 3. Schuldzuweisung an die Opfer (Wie konnte das passieren? Hat das denn keiner gemerkt? Heutzutage sind Kinder doch aufgeklärt und können Nein sagen.) 4. Schuldzuweisung an die Umgebung (Warum hat der PGR, die Eltern, die Gemeinde nichts davon gemerkt?) Wenn ich nun versuche, diese Reaktionen aus der Sicht eines Opfers anzuschauen, dann muß ich mich schon fragen, ob ich mich solchen Reaktionen (die ja nicht nur hier im Forum so erfolgen) aussetzen will. Auf die Idee, dass die Reaktionen anders ausfallen werden, weil an anderer Stelle ein Bischof Mist gebaut hatte, auf die Idee käme ich vermutlich nicht so schnell. Aber das ist die Chance für diesen neuen Fall: Schuldzuweisungen an Opfer oder Umgebung sind bislang ausgeblieben, stattdessen ein offener (was die Person des Täters betrifft, leider allzu offener) Umgang mit dem Fall (den Fällen?). Die Erzdiözese ist an einer umfassenden Aufklärung interessiert, anstatt abzuwiegeln und kleinzureden. Und es wird Hilfe für die Opfer angeboten: Erzdiözese Bamberg will lückenlose Aufklärung Wenn es nicht bei Presseerklärungen bleibt, sondern auch umgesetzt wird, ist dies ein guter Anfang zum Aufbau von Vertrauen. Und dann könnte die Thread-Überschrift vielleicht irgendwann so beantwortet werden: "Es hört wohl nie ganz auf, aber die Täter bekommen immer weniger Gelegenheit für ihre Taten, da die Opfer sich zunehmend schneller und besser wehren (können), indem sie sich anderen anvertrauen und Hilfe erhalten und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 30. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2008 ich finde es schade, dass der - zugegeben - galgenhumor eines user hier so untergebügelt wird. im übrigen: was macht man denn z.b. als lehrer, der einzelunterricht gibt, wenn - warum auch immer - ein schüler plötzlich behauptet, man sei ihm zu nahe getreten? ist den klug daherredenden hier eigentlich bewusst, dass solche vorwürfe durchaus die existenz eines unschuldigen vernichten können? ich will hier durchaus nicht verharmlosen, dass schlimme dinge geschehen sind, immer noch geschehen und wohl auch immer geschehen werden. aber etwas realitätssinn sollten wir uns bewahren, und in der allergrössten not auch noch etwas galgenhumor. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 ich finde es schade, dass der - zugegeben - galgenhumor eines user hier so untergebügelt wird. Sehe ich auch so. Nach dem, was nun belegt zu sein scheint, sollte es auch ein grundsätzliches Recht auf Geschmacklosigkeit geben (das meine ich durchaus ernst). Aber... ist den klug daherredenden hier eigentlich bewusst, dass solche vorwürfe durchaus die existenz eines unschuldigen vernichten können? Voll und ganz. Mir klingt die Geschichte in Speyer (?) noch zu sehr in den Ohren, mir ist das unrühmliche Handeln der damals involvierten Kinderschutzorganisation noch viel zu sehr bewusst. Insofern kann ich Sokrates auch zumindest ein wenig verstehen, wenn er da einhakt und Gelassenheit fordert. Nochmals aber.... Es gibt auch die Dinge wie in Flachslanden, in Eschenau / Hassberge, in was-weiß-ich-nicht-wo - die - teilweise - herausgekommen sind, weil sich irgendjemand mal geoutet hat (in Eschenau die Amerikanerin, die nach Amerika gegangen ist um zu vergessen und die erfahren hat, dass es anscheinend nach 20 Jahren immer noch weitergeht mit der Sauerei und die dann bei den deutschen Behörden interveniert hat - in Flachslanden war es der Zufall, dass jemand ein Gespräch von zwei Missbrauchsopfern mitgehört hat). Und nicht zu vergessen, der vermutlich schlimmste Fall des 20. Jahrhunderts, der Missbrauchsskandal von Haut-De-Garenne auf Jersey (bitte nicht "ist ein anderes Land" - da gibt es kaum Unterschiede zwischen Briten bzw. Franzosen und Deutschen und auch nicht "ist zu lang her" - die letzten Missbrauchsfälle stammt aus dem Jahr 1986, kurz vor Schließung der Internatsschule). Was sich in der Dunkelheit bewegt, ist immer bedrohlich. Ich kenne leider die Mechanismen, die zum Schweigen führen, recht gut und weiß, dass das ein langer Weg - immer noch - sein wird. Aber die deutsche Gesellschaft leidet nicht darunter, dass zu intensiv aufgeklärt wird, sondern dass zu lange geschwiegen wird. Das ist keine Schuldzuweisung - ich würde mich hüten - sondern der wörtliche Sinn. Unter dem Schweigen leidet die Gesellschaft. Irgendwann kommt was raus, dann kocht die Seele hoch und es wird vorverurteilt. Um vom gesellschaftlichen Totalversagen abzulenken. Dann kann es auch Unbeteiligte treffen, bei denen die Vorverurteilung auch Schäden hinterlässt, wenn sie freigesprochen werden. Derzeit sehe ich dennoch eher die Gefahr, dass zu wenig ermittelt wird, als dass zu viel ermittelt wird. Und dass immer noch zu wenig Empathie den mutmaßlichen Opfern entgegengebracht wird, als zu viel. Und dass immer noch Ermittlungen behindert werden. ich will hier durchaus nicht verharmlosen, dass schlimme dinge geschehen sind, immer noch geschehen und wohl auch immer geschehen werden. aber etwas realitätssinn sollten wir uns bewahren Sorry - wenn ich so etwas lese zu einem Zeitpunkt, wo gerade die Zeugenbefragung läuft, fällt es mir schon sehr schwer, hier keine Verharmlosung zu sehen. Würde ich Dich nicht kennen, so würde ich Dich vermutlich in eine falsche Schublade stecken. und in der allergrössten not auch noch etwas galgenhumor. Damit bin ich allerdings wieder einverstanden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 Gar zu einfach wollen wir es doch nicht machen, den Verdächtigen herauszufinden. Martin, der Name wurde von einem oberfränkischen Privatrundfunksender inzwischen einige Male genannt, im Nordbayerischen Kurier (eine oberfränkische Tageszeitung) wird ganz offen die genaue Bezeichnung der Funktion genannt, aus der der Betroffene nun zurückgetreten ist. Anonymität ist nicht mehr möglich. Im übrigen finde ich die Formulierungen, die ich hier im NK - Ausgabe Bayreuth Land gelesen habe, sehr gut - ausdrücklich wird auch darauf hingewiesen, dass man - neben der Verantwortung für Missbrauchsopfer und deren Familien - auch eine Verantwortung gegenüber dem betroffenen Priester habe. Wer will, kann mir per pm seine eMail-Adresse schicken, ich kann den Artikel dann mailen. Öffentlich machen darf ich ihn ja nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 (bearbeitet) ich finde es schade, dass der - zugegeben - galgenhumor eines user hier so untergebügelt wird. im übrigen: was macht man denn z.b. als lehrer, der einzelunterricht gibt, wenn - warum auch immer - ein schüler plötzlich behauptet, man sei ihm zu nahe getreten? ist den klug daherredenden hier eigentlich bewusst, dass solche vorwürfe durchaus die existenz eines unschuldigen vernichten können? ich will hier durchaus nicht verharmlosen, dass schlimme dinge geschehen sind, immer noch geschehen und wohl auch immer geschehen werden. aber etwas realitätssinn sollten wir uns bewahren, und in der allergrössten not auch noch etwas galgenhumor. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde der Galgenhumor dazu benutzt, den Klarnamen des vemuteten Täters herauszuposaunen bzw. sehr einfach herauszufinden zu machen, es müsste demnach doch in Deinem Sinne gewesen sein, diesen Passus zu streichen - und den humorigen Teil hat man ja stehen gelassen. bearbeitet 31. Juli 2008 von Kirisiyana Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 (bearbeitet) Gar zu einfach wollen wir es doch nicht machen, den Verdächtigen herauszufinden. Martin, der Name wurde von einem oberfränkischen Privatrundfunksender inzwischen einige Male genannt, im Nordbayerischen Kurier (eine oberfränkische Tageszeitung) wird ganz offen die genaue Bezeichnung der Funktion genannt, aus der der Betroffene nun zurückgetreten ist. Ich verstehe dieses Argument nicht. Heißt das, wir sollten lockerflockig an der Verbreitung des Echtnamens mitwirken? Ich habe mir nicht die Mühe gemacht den Namen herauszufinden und ich will den Namen hier auch nicht einfach mehr oder weniger deutlich präsentiert bekommen! bearbeitet 31. Juli 2008 von Kirisiyana Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Felix1234 Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 ich finde es schade, dass der - zugegeben - galgenhumor eines user hier so untergebügelt wird. Sehe ich auch so. Nach dem, was nun belegt zu sein scheint, sollte es auch ein grundsätzliches Recht auf Geschmacklosigkeit geben (das meine ich durchaus ernst). Was ist denn "nun belegt", das es rechtfertigt, dem Verdächtigten nicht mehr die Unschuldsvermutung zuzubilligen? Mir wäre neu, dass eine gerichtliche Verurteilung schon erfolgt wäre! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 Was ist denn "nun belegt", das es rechtfertigt, dem Verdächtigten nicht mehr die Unschuldsvermutung zuzubilligen? Ich habe keine Probleme damit, dem betroffenen Priester eine Unschuldsvermutung zuzubilligen. Wo habe ich mich dagegen ausgesprochen? Nur: Wenn inzwischen (update) sogar die Süddeutsche Zeitung den Vornamen und den ersten Buchstaben des Familiennamens nennt, habe ich keinerlei Probleme damit, diese Unschuldsvermutung nicht einem anonymen Menschen, sondern einem nun mal bekannten Menschen zuzubilligen. Mir wäre neu, dass eine gerichtliche Verurteilung schon erfolgt wäre! Eine gerichtliche Verurteilung wird eventuell nicht erfolgen, weil die Taten, so sie strafrechtlich relevant sind, inzwischen verjährt zu sein scheinen. Felix, die Anonymisierung ist obsolet. Vorbei. Das geht nicht mehr, da anscheinend von vorneherein (von StA und Ordinariat) geschrieben wurde, welche Funktion der Betroffene hatte. Privatsender haben den vollen Namen genannt, der NK die genaue Funktionsbezeichnung, die SZ Vorname und Initial des Familiennamens. Der Mann ist nicht mehr anonym, sorry. Es ist bedauerlich, dass nun die Belastung dazu kommt, dass "etwas hängenbleiben" könnte. Dieses systematische Fehlverhalten der Gesellschaft hätte es sicherlich gerechtfertigt, strenge Anonymität zu sichern. Nur sehe ich nicht ein, zu einem Zeitpunkt, zu dem diese Anonymität einfach nicht mehr besteht, dieser nachzuweinen und so zu tun, als existierte sie noch. Und btw: Wenn jemand aufgrund der Einrede der Verjährung nicht verurteilt wird, erlaube ich mir, zu sagen "wurde aufgrund von Verjährung nicht verurteilt bzw. kein Hauptverfahren eröffnet" und nicht "hat die Taten nicht begangen". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Felix1234 Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 Was ist denn "nun belegt", das es rechtfertigt, dem Verdächtigten nicht mehr die Unschuldsvermutung zuzubilligen? Ich habe keine Probleme damit, dem betroffenen Priester eine Unschuldsvermutung zuzubilligen. Wo habe ich mich dagegen ausgesprochen? Nur: Wenn inzwischen (update) sogar die Süddeutsche Zeitung den Vornamen und den ersten Buchstaben des Familiennamens nennt, habe ich keinerlei Probleme damit, diese Unschuldsvermutung nicht einem anonymen Menschen, sondern einem nun mal bekannten Menschen zuzubilligen. Mir wäre neu, dass eine gerichtliche Verurteilung schon erfolgt wäre! Eine gerichtliche Verurteilung wird eventuell nicht erfolgen, weil die Taten, so sie strafrechtlich relevant sind, inzwischen verjährt zu sein scheinen. Felix, die Anonymisierung ist obsolet. Vorbei. Das geht nicht mehr, da anscheinend von vorneherein (von StA und Ordinariat) geschrieben wurde, welche Funktion der Betroffene hatte. Privatsender haben den vollen Namen genannt, der NK die genaue Funktionsbezeichnung, die SZ Vorname und Initial des Familiennamens. Der Mann ist nicht mehr anonym, sorry. Es ist bedauerlich, dass nun die Belastung dazu kommt, dass "etwas hängenbleiben" könnte. Dieses systematische Fehlverhalten der Gesellschaft hätte es sicherlich gerechtfertigt, strenge Anonymität zu sichern. Nur sehe ich nicht ein, zu einem Zeitpunkt, zu dem diese Anonymität einfach nicht mehr besteht, dieser nachzuweinen und so zu tun, als existierte sie noch. Und btw: Wenn jemand aufgrund der Einrede der Verjährung nicht verurteilt wird, erlaube ich mir, zu sagen "wurde aufgrund von Verjährung nicht verurteilt bzw. kein Hauptverfahren eröffnet" und nicht "hat die Taten nicht begangen". Lothar, mir ging es in erster Linie darum, dass Du Dich gegenüber einem Verdächtigen, für den die Unschuldsvermutung gilt, für ein Recht auf Geschmacklosigkeit ausgesprochen hast. Das finde ich nicht in Ordnung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 Derzeit sehe ich dennoch eher die Gefahr, dass zu wenig ermittelt wird, als dass zu viel ermittelt wird. Und dass immer noch zu wenig Empathie den mutmaßlichen Opfern entgegengebracht wird, als zu viel. Und dass immer noch Ermittlungen behindert werden. Die Gefahr sehe ich hier überhaupt nicht. Dieser Domkapitular ist doch schon geschlachtet, bevor man überhaupt richtig untersucht hat. Ich bin ja nun sicherlich der Verharmlosung unverdächtig, aber das, was dem Bamberger Priester vorgeworfen wird, könnte in der Tat auch eine ganz andere Erklärung haben, bei der er keine Schuld auf sich geladen hat. Ich glaube bei Mark Twain kann man die Geschichte lesen, wie Tom Sawyer vor den gutgemeinten, aber für ihn äußerst störenden Liebkosungen seiner Tante flüchtet. Würde solches heutzutage schon zum Vorwurf des Missbrauchs führen? Der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs ist zu schwerwiegend, und die Konsequenzen für den Täter zu heftig, als dass man leichtfertig die Unschuldsvermutung aufgeben dürfte, wie das hier geschehen ist. Ich habe bei der Sache kein gutes Gefühl. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 Gar zu einfach wollen wir es doch nicht machen, den Verdächtigen herauszufinden. Martin, der Name wurde von einem oberfränkischen Privatrundfunksender inzwischen einige Male genannt, im Nordbayerischen Kurier (eine oberfränkische Tageszeitung) wird ganz offen die genaue Bezeichnung der Funktion genannt, aus der der Betroffene nun zurückgetreten ist. Anonymität ist nicht mehr möglich. Das ist richtig und verändert die Sache gegenüber gestern noch etwas. Ich wollte (auch wegen einer Beschwerde) nicht, dass hier im Forum der Klarname des Verdächtigen genannt ist. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Sollte der Mann unschuldig sein, wird es auch für die Presse ungemütlich werden. Ich denke, das wissen die Verantwortlichen dort auch. Allein deshalb gehe ich davon aus, dass sie handfeste Belege haben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 31. Juli 2008 Melden Share Geschrieben 31. Juli 2008 Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Sollte der Mann unschuldig sein, wird es auch für die Presse ungemütlich werden. Ich denke, das wissen die Verantwortlichen dort auch. Allein deshalb gehe ich davon aus, dass sie handfeste Belege haben. Ich habe den Eindruck, die Agenturen schaukeln sich in ihrer Gewissheit hoch. GEstern hieß es noch in der Süddeutschen: "Laut Ordinariat sollen mehrere ehemalige Internatsschüler ausgesagt haben, von M. sexuell belästigt worden zu sein. Es gehe dabei um "unzüchtiges Berühren", erklärt ein Bistumssprecher, "darunter wohl auch an heiklen Stellen". Andere ehemalige Schüler sollen das Verhalten des Internatspräfekten - "Streicheln" und "In-den-Arm-nehmen" - nicht als Grenzüberschreitung empfunden haben. " (Hervorhebung von mir). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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