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Priester werden in der eigenen Geburtspfarrei


Flo77

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Hallo,

 

ich weiß nicht, wie häufig so was vorkommt, aber was haltet Ihr von Priestern, die ihre Kindheitspfarreien als Pfarrer übernehmen?

 

Ich halte dieses Verfahren für sehr zweifelhaft. Immerhin fehlt dem jungen Pfarrer uU die Autorität gegenüber den älteren Gemeindemitgliedern und ob das nötige Vertrauen für Beichte und Seelsorge vorhanden ist, wage ich auch noch zu bezweifeln.

 

Hat da noch jemand Erfahrungen mit solchen Situationen gemacht?

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Also ich kann da nur von meinen bekannten Pfarrern reden die allesamt der Meinung sind das das keine gute Idee ist. Gerade die Punkte die du eben aufgeführt hast sagten sie auch.

Ich persönlich würde da auch die Finger von lassen.

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Hallo,

ich weiß nicht, wie häufig so was vorkommt, aber was haltet Ihr von Priestern, die ihre Kindheitspfarreien als Pfarrer übernehmen?

 

Gibt es das überhaupt? (Da würde ich dem Vorposter thurifer zustimmen - und das kann doch nicht in der Intention jener liegen, die Priester einsetzen).

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Dazu aus dem Evangelium [Mt 13,57]

Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie.

 

Diese Aussage gilt nicht nur für die Propheten und den Messias, sondern für allle Menschen, die das Wort Gottes verkünden!!!

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass es schon als Laie Schwierig ist kritische Fragen und Diskusionen bzw. Rechtfertigungen bezüglich des eigenen Glaubens und der Katholischen Botschaft in der eigenen (der Kirche eher schlecht gegenüberstehenden) Familie zu beantworten und richtig zu stellen!!!

Da ist es einfacher mit anderen, später kennengelernten, oder fremden Personen diese Fragen zu erörtern!!!

 

Um wieviel schwerer hat es da nun der Klerus, der sich die Verkündigung zum Beruf gemacht hat!!! Seine Predigten und Katechesen werden auf neutralem Boden sicher besser gedeihen, als in der Heimatpfarrei!!!!

 

Und wenn schon der Herr selbst solche Schwierigkeiten für sich selbst sah, um wieviel größer müssen diese für den unvollkommenen, ünwürdigen und sündigen Menschen sein!!!

 

Daher denke ich nicht, dass es sinnvoll ist, dass Pfarrer in der Pfarrei, der sie entsprungen sind eingesetzt werden, da sie als "einer aus der Mitte der Gemeinde, einer der Menschen, die dort in der Kirche sitzen / einer der ihrigen" stets mit den selben Problemen zu kämpfen hätten, wie Jesus selbst, der diese Problemen akzeptiert hat und es nie mehr versucht hat seine Heimat zu missionieren!

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ich weiß nicht, wie häufig so was vorkommt, aber was haltet Ihr von Priestern, die ihre Kindheitspfarreien als Pfarrer übernehmen?

 

Was meinst Du mit Kindheitspfarrei? Es kann ja jemand mit 6 oder 7 Jahren mit seiner Familie von X nach Y gezogen sein. Das wäre m.E. kein Grund, ihn später nicht als Pfarrer in X einzusetzen.

 

Mir ist nur ein "Fall" bekannt, da hat der betreffende Priester in seiner Jugend 9 Jahre lang ein Internat in der Stadt besucht, in der er später Pfarrer der Gemeinde wurde, zu der die katholischen Internatsschüler gehörten. Er ist dazwischen auch einige Jahre Direktor dieses Internats gewesen, zwischen dieser Funktion und der Ernennung zum Pfarrer liegen 10 Jahre, in denen er woanders Pfarrer war.

 

Mich betrifft es ja nicht, aber so weit ich es beurteilen kann, wird das von vielen Gemeindemitgliedern nicht als sehr glücklich empfunden.

bearbeitet von Julius
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ich weiß nicht, wie häufig so was vorkommt, aber was haltet Ihr von Priestern, die ihre Kindheitspfarreien als Pfarrer übernehmen?
Gibt es das überhaupt? (Da würde ich dem Vorposter thurifer zustimmen - und das kann doch nicht in der Intention jener liegen, die Priester einsetzen).
Ich bin jetzt auf eine Pfarrei gestoßen in der die Situation mehrere Jahre so war und erst jetzt durch die Umstrukturierungen geändert wird.

 

Also scheint es möglich zu sein.

 

Ich bin diesem Verfahren aber auch noch nie begegnet.

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Also ich glaub in meinem ehrwürdigen Bistum ist dies nicht möglich in seine Heimatpfarrei zu kommen......

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Was meinst Du mit Kindheitspfarrei? Es kann ja jemand mit 6 oder 7 Jahren mit seiner Familie von X nach Y gezogen sein. Das wäre m.E. kein Grund, ihn später nicht als Pfarrer in X einzusetzen.
Also in dem von mir kennengelernten Beispiel ist der Priester von Kleinkind an bis zum Studium in der Pfarrei aufgewachsen und hat nach seiner Ausbildung die Pfarrstelle angetreten.
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Also in dem von mir kennengelernten Beispiel ist der Priester von Kleinkind an bis zum Studium in der Pfarrei aufgewachsen und hat nach seiner Ausbildung die Pfarrstelle angetreten.

 

Finde ich auch nicht glücklich. Mir ist im übrigen aus der evangelischen Landeskirche auch nicht ein einziger Fall bekannt, in dem jemand die Pfarrstelle der Pfarrei angetreten hätte, in der er die ersten zwanzig Jahre seines Lebens verbracht hat, obwohl ich mir Gemeinden vorstellen könnte, die dem freudig zustimmen würden. Ob es da irgendwo eine festgelegte Bestimmung gibt, die eben dies ausschließt, weiss ich aber nicht.

 

Ich habe jedoch den Eindruck, dass in der evangelischen Landeskirche peinlicher darauf geachtet wird, dass sich ein Ruhestandspfarrer nicht in der Gemeinde niederlässt, in der er zuletzt als Pfarrer tätig war. Bei den Katholiken, habe ich mir sagen lassen, sei dies auch nicht erwünscht, aber da sind mir zwei Fälle bekannt, in denen von diesem Grundsatz, sollte er irgendwo festgelegt sein, abgewichen worden ist.

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@Flo: Halte ich für eine Ausnahme. In der Regel wird in Deutschland in den Bistümern dafür Sorge getragen, daß niemand Kaplan oder Pfarrer oder Pastoralreferent in der Pfarrei wird, in der er aufgewachsen ist.

bearbeitet von gouvernante
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@Flo: Halte ich für eine Ausnahme. In der Regel wird in Deutschland in den Bistümern dafür Sorge getragen, daß niemand Kaplan oder Pfarrer oder Pastoralreferent in der Pfarrei wird, in der er aufgewachsen ist.

Denke ich auch. Vor allem ist es in solchen Käffern so, dass da auch noch das Prinzip des "asymmetrischen Du" gepflegt wird: Das frühere Kind wird geduzt (aus em Kurtle isch au was reachts worra, gell Kurtle, auf Di sinn deine Eltera schdolz), selbst wenn das Kurtle inzwischen 50 Jahre alt und Prof. Dr. Dr. hc. mult. ist, während das Kurtle die alte Mutter vom Metzger nach wie vor siezt. Das stelle ich mir bei einem Priester, der die Beichte hört, etwas ungünstig vor.

bearbeitet von Sokrates
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Ich kenne sowas eigentlich nur in absoluten Ausnahmefällen. Es zum Beispiel möglich, dass sich ein Priester in die Wohnortpfarrei seiner Eltern versetzen lässt, wenn diese Pflegebedürftig werden und keine anderen Geschwister vorhanden sind (so einen Fall kenne ich).

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Also in dem von mir kennengelernten Beispiel ist der Priester von Kleinkind an bis zum Studium in der Pfarrei aufgewachsen und hat nach seiner Ausbildung die Pfarrstelle angetreten.

 

Finde ich auch nicht glücklich. Mir ist im übrigen aus der evangelischen Landeskirche auch nicht ein einziger Fall bekannt, in dem jemand die Pfarrstelle der Pfarrei angetreten hätte, in der er die ersten zwanzig Jahre seines Lebens verbracht hat, obwohl ich mir Gemeinden vorstellen könnte, die dem freudig zustimmen würden. Ob es da irgendwo eine festgelegte Bestimmung gibt, die eben dies ausschließt, weiss ich aber nicht.

 

Ich habe jedoch den Eindruck, dass in der evangelischen Landeskirche peinlicher darauf geachtet wird, dass sich ein Ruhestandspfarrer nicht in der Gemeinde niederlässt, in der er zuletzt als Pfarrer tätig war. Bei den Katholiken, habe ich mir sagen lassen, sei dies auch nicht erwünscht, aber da sind mir zwei Fälle bekannt, in denen von diesem Grundsatz, sollte er irgendwo festgelegt sein, abgewichen worden ist.

 

Ich kenne einen ev. Pfarrer, der sehr lange dort Pfarrer war, wo schon sein Vater als Pfarrer wirkte (ob er der direkte Nachfolger war, weiß ich nicht, ich war damals nicht in meiner Heimatstadt).

 

Bei uns im Dekanat gab es mehrere Pfarrer, die ihre erste Pfarrei in der Nähe der Heimatpfarrei bekommen hatten (mir wurde gesagt, dass das ganz bewusst so gemacht werde, dass der junge Pfarrer einen menschlichen Rückhalt in der eigenen Familie habe).

 

Dass Ruhestandspfarrer bleiben (was ich auch schon wiederholt beobachtet habe), halte ich für äußerst ungut (vor allem dann, wenn der neue Pfarrer nschon unterm alten Pfarrer dort Kaplan war).

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Franciscus non papa

ich kenne einen priester, der - allerdings nicht in der pfarrseelsorge - in seiner heimat lebt. und das funktioniert gut.

 

andererseits, wenn ich mir vorstelle, ich wäre in meiner heimatpfarrei beruflich tätig geworden... um himmels willen.

 

meine liebe mutter pflegt mich, wenn ich montags morgens zur bundeswahr aufbrach mit den worten zu entlassen "und sei lieb zu deinen leuten". meist sagte ich, klar, ich fahr nun los, bring den jungs kaffee ans bett und wecke sie mit einem küßchen....

 

bei jedem konflikt mit einen chorsänger oder gar dem pfr. hätte meine mutter - darauf angesprochen - gemeint, er meint das doch gar nicht so hart, wie es vielleicht aussieht...

 

grauenhaft - ein segen, dass ich so klug war, damals mal ein entsprechendes angebot auszuschlagen.

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@Flo: Halte ich für eine Ausnahme. In der Regel wird in Deutschland in den Bistümern dafür Sorge getragen, daß niemand Kaplan oder Pfarrer oder Pastoralreferent in der Pfarrei wird, in der er aufgewachsen ist.

Denke ich auch. Vor allem ist es in solchen Käffern so, dass da auch noch das Prinzip des "asymmetrischen Du" gepflegt wird: Das frühere Kind wird geduzt (aus em Kurtle isch au was reachts worra, gell Kurtle, auf Di sinn deine Eltera schdolz), selbst wenn das Kurtle inzwischen 50 Jahre alt und Prof. Dr. Dr. hc. mult. ist, während das Kurtle die alte Mutter vom Metzger nach wie vor siezt. Das stelle ich mir bei einem Priester, der die Beichte hört, etwas ungünstig vor.

 

Das unterschreibe ich voll!Genau das stelle ich mir auch sehr ungünstig für einen Pfarrer vor....und gerade so geht es ja in den meisten Heimatgemeinden zu.......besonders mit den schönen Beispiel mit dem asymmetrischen Du....es sind genau meine Erlebnisse, wenn ich in meiner eigenen Kindheitsgemeinde bin!

Mal ganz davon abgesehen, dass vielleicht dem ganze Ort so diverse Jugendsünden bzw Kindheitsstreiche des Pfarrers bekannt sind....Oma Schmittchen erinnert sich noch gut daran, wie der Hr Pfarrer- damals 8jährig- ihre Äpfel aus dem Garten gemopst hat.... B) und war da nicht mal als 15 Jähriger was mit der Tochter von dem Bäcker....na die kommen ja nun schon wieder so gut zusammen aus.....

Nein, ich denke, das würde ich umgehen wollen!

Und auf jedenfall woanders hingehen.

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ich weiß nicht, wie häufig so was vorkommt, aber was haltet Ihr von Priestern, die ihre Kindheitspfarreien als Pfarrer übernehmen?

 

Was meinst Du mit Kindheitspfarrei? Es kann ja jemand mit 6 oder 7 Jahren mit seiner Familie von X nach Y gezogen sein. Das wäre m.E. kein Grund, ihn später nicht als Pfarrer in X einzusetzen.

Genau so einen Fall haben wir bei uns in der Nähe: Der Priester ist in X geboren, als Kind nach Y gezogen (da bin ich jetzt tätig), hat hier in Y Primiz gefeiert und ist seit fast 40 Jahren Pfarrer in X.

Dass dieser Umstand kein Problem darstellt, hängt wohl damit zusammen, dass er durch seinen Umzug in der Kindheit keine persönlichen Verflechtungen in dieser Pfarrei hat, was wohl anders wäre, wenn er bis ins Erwachsenenalter dort gewohnt hätte.

Grundsätzlich bin ich gegen den Einsatz in der Heimatpfarrei, weil einfach zu viel Befangenheit herrscht. Im Übrigen vertrete ich diese Position auch bei Bischofsbesetzungen, da halte ich Besetzungen von außerhalb auch für vorteilhafter.

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@Flo: Halte ich für eine Ausnahme. In der Regel wird in Deutschland in den Bistümern dafür Sorge getragen, daß niemand Kaplan oder Pfarrer oder Pastoralreferent in der Pfarrei wird, in der er aufgewachsen ist.

Denke ich auch. Vor allem ist es in solchen Käffern so, dass da auch noch das Prinzip des "asymmetrischen Du" gepflegt wird: Das frühere Kind wird geduzt (aus em Kurtle isch au was reachts worra, gell Kurtle, auf Di sinn deine Eltera schdolz), selbst wenn das Kurtle inzwischen 50 Jahre alt und Prof. Dr. Dr. hc. mult. ist, während das Kurtle die alte Mutter vom Metzger nach wie vor siezt. Das stelle ich mir bei einem Priester, der die Beichte hört, etwas ungünstig vor.

 

 

Koestlich beschrieben... Danke, das hat mir ein Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert...

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Hallo,

 

ich weiß nicht, wie häufig so was vorkommt, aber was haltet Ihr von Priestern, die ihre Kindheitspfarreien als Pfarrer übernehmen?

 

Ich halte dieses Verfahren für sehr zweifelhaft. Immerhin fehlt dem jungen Pfarrer uU die Autorität gegenüber den älteren Gemeindemitgliedern und ob das nötige Vertrauen für Beichte und Seelsorge vorhanden ist, wage ich auch noch zu bezweifeln.

 

Hat da noch jemand Erfahrungen mit solchen Situationen gemacht?

 

Der Bruder meines Urgrossvaters war beliebter und angesehener Pfarrer seines Geburtsortes, wo er auch seine Jugend verbrachte. Unabhängig davon, dieses Verfahren ist normalerweise wirklich sehr zweifelhaft.

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Und mein voriger Pfarrer sollte wegen des Priestermangels auch seinen eigenen Geburtsort betreuen, er pflegte aber seinen Kaplan dorthin zu schicken.

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