Jump to content

Monogamie in der christlichen Lehre


Schia-Muslim

Recommended Posts

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

2) Woher kommt eurer Meinung nach die Idee der Monogamie, d.h. mentalitätsgeschichtlich?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich weiss ja nicht, aber fühle nur ich mich verarscht, wenn hier dauernd Fragen gestellt werden, die man durch einen Klick auf Wikipedia beantworten kann?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nicht unbedingt. Daran kann sich ja eine Diskussion über die Fürs und Widers ergeben. Wenn sich eine Antwort langsam entwickelt durch die Foranten, das ist doch auch was.

 

Darum vermute ich mal, die Kirche hat sich auf die Monogamie Adams und Evas besonnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?
Hmm, also, die einzigen Bibelstellen, die mir dazu einfallen würden sind die, in denen für christliche Würdenträger (Priester, Bischöfe ect.) die Monogamie vorgeschrieben wird, für Laien wüßt ich jetzt nichts in der Art, im Gegenteil, Mehrehe war sogar in gewissen Situationen durch die Bibel vorgeschrieben (Leviratsehe).

Aber da Kirchenlehre und Bibel sowieso selten zusammen passen :)

 

Die Monogamie im Christentum dürfte, wie so vieles, von den Römern übernommen worden sein, ein Kompromiss der eingegangen werden mußte, um zur Staatsreligion aufsteigen zu können ...

2) Woher kommt eurer Meinung nach die Idee der Monogamie, d.h. mentalitätsgeschichtlich?

 

Gute Frage, bei WIKI findet man da mehrere mögliche Erklärungen ("Erbe" unserer Primatenvorfahren aber auch reines Besitzdenken usw.)

 

Was davon wirklich zutrifft, ist die Frage ... aber es gibt dazu ja auch noch nen alten Witz :

Warum wurde die Vielweiberei abgeschafft ? Weil jede Frau auch noch eine Schwiegermutter bedeutet ... B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

Hmm, also, die einzigen Bibelstellen, die mir dazu einfallen würden sind die, in denen für christliche Würdenträger (Priester, Bischöfe ect.) die Monogamie vorgeschrieben wird, für Laien wüßt ich jetzt nichts in der Art,

 

Ich weiß ja nicht ob Petrus als "Laie" zu bezeichnen wäre, aber da er ja auch verheiratet war...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Darum vermute ich mal, die Kirche hat sich auf die Monogamie Adams und Evas besonnen.

Danke für den Anfang, Einsteinchen. Und leider gleich eine undankbare Nachfrage von mir: Wird über Adam nicht sogar geschrieben, dass er noch eine andere Frau hatte?

 

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

Hmm, also, die einzigen Bibelstellen, die mir dazu einfallen würden sind die, in denen für christliche Würdenträger (Priester, Bischöfe ect.) die Monogamie vorgeschrieben wird,

In den paulianischen Briefen geht es tatsächlich um die "Diakonoi" ("Diener", 1 Tim 3,12) und die "Presbyteroi" ("Älteste", Titus 1,6).

 

für Laien wüßt ich jetzt nichts in der Art, im Gegenteil, Mehrehe war sogar in gewissen Situationen durch die Bibel vorgeschrieben (Leviratsehe).

Aber da Kirchenlehre und Bibel sowieso selten zusammen passen B)

Ich habe auch den Eindruck, dass die Kirchenlehre und die Bibel manchmal auseinander gehen. Aber irgendwo muss doch das Polygamie-Verbot dokumentiert sein. Zum Beispiel in der Kirchenväter-Literatur. Gibt es dort etwa GAR nichts?

 

Die Monogamie im Christentum dürfte, wie so vieles, von den Römern übernommen worden sein, ein Kompromiss der eingegangen werden mußte, um zur Staatsreligion aufsteigen zu können ...

"Kompromiss", das klingt ja eher nach Politik als nach Religion. Nun ja. Aber gab es denn bei den Römern offiziell ein Polygamie-Verbot?

 

2) Woher kommt eurer Meinung nach die Idee der Monogamie, d.h. mentalitätsgeschichtlich?

 

Gute Frage, bei WIKI findet man da mehrere mögliche Erklärungen ("Erbe" unserer Primatenvorfahren aber auch reines Besitzdenken usw.)

Bei Primaten ist das ja unterschiedlich. Einige leben doch monogam bis zum Lebensende, andere wiederum...allerdings wollte ich jetzt gar nicht soweit zurück. :)

bearbeitet von Schia-Muslim
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

 

Zu der ersten Frage fällt mir eine Anekdote ein von Mark Twain. Mark Twain war sehr belesen, was die Bibel anging. Bei einer Gelegenheit wurde er von einem Mormonen gefragt, ob er irgendeine Stelle der Bibel nennen könne, in der Polygamie verboten werde. Nach einer längeren Zeit des Nachdenkens schlug Mark Twain im Scherz vor: "Du sollst nicht zwei Herren dienen". Oder, anders gesagt, er wusste keine.

 

Ich wüsste auch keine.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Darum vermute ich mal, die Kirche hat sich auf die Monogamie Adams und Evas besonnen.

Danke für den Anfang, Einsteinchen. Und leider gleich eine undankbare Nachfrage von mir: Wird über Adam nicht sogar geschrieben, dass er noch eine andere Frau hatte?

 

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

Hmm, also, die einzigen Bibelstellen, die mir dazu einfallen würden sind die, in denen für christliche Würdenträger (Priester, Bischöfe ect.) die Monogamie vorgeschrieben wird,

In den paulianischen Briefen geht es tatsächlich um die "Diakonoi" ("Diener", 1 Tim 3,12) und die "Presbyteroi" ("Älteste", Titus 1,6).

Sag ich ja, und da es im ganzen NT keine Bezeichnung für "Kleriker" gibt (außer für die verhassten jüdischen Priester), werden damit wohl die christlichen Kleriker gemeint sein, nicht umsonst werden die Begriffe in den derzeit gültigen Bibelversionen mit "Bischof" und "Diakon" übersetzt ...
für Laien wüßt ich jetzt nichts in der Art, im Gegenteil, Mehrehe war sogar in gewissen Situationen durch die Bibel vorgeschrieben (Leviratsehe).

Aber da Kirchenlehre und Bibel sowieso selten zusammen passen :)

Ich habe auch den Eindruck, dass die Kirchenlehre und die Bibel manchmal auseinander gehen. Aber irgendwo muss doch das Polygamie-Verbot dokumentiert sein. Zum Beispiel in der Kirchenväter-Literatur. Gibt es dort etwa GAR nichts?

Kann sein, daß es dort irgendwo was gibt, "Kirchenväter" gibt es ja wie Sand am Meer, irgendeiner wird schon was dazu geschrieben haben
Die Monogamie im Christentum dürfte, wie so vieles, von den Römern übernommen worden sein, ein Kompromiss der eingegangen werden mußte, um zur Staatsreligion aufsteigen zu können ...

"Kompromiss", das klingt ja eher nach Politik als nach Religion. Nun ja. Aber gab es denn bei den Römern offiziell ein Polygamie-Verbot?

Religion und besonders die christliche ist fast reine Politik, ein Blick in die Geschichte reicht, sei es der Aufstieg von der angeblich verfolgten Kirche zur römischen Staatskirche in kürzester Zeit, die Kriegtreiberei der Kirche über die Jahrhunderte, Päpste, Gegenpäpste und Gegen-Gegenpäpste usw.

Schön sieht man es auch daran, daß die Kirche immer gerne "heidnische" Bräuche in ihre Lehre eingebaut hat, wenn dadurch die Bevölkerung leichter zu beeinflussen war.

Zu den Römern : siehe Wiki : "Die Monogamie dürfte ihre Wurzel eher im römischen Kaisertum haben: Pro Mann – auch dem Kaiser – gibt es nur eine legitime Ehefrau, so daß die Frage nach der Erstgeburt (beim Kaiser die Thronfolge, beim Bürger die Erbfolge) gesichert ist. Daß römisches Recht ins Christentum eingeflossen ist, ist klar, da es nach Konstantin in Ostrom die Staatsreligion war."

2) Woher kommt eurer Meinung nach die Idee der Monogamie, d.h. mentalitätsgeschichtlich?

 

Gute Frage, bei WIKI findet man da mehrere mögliche Erklärungen ("Erbe" unserer Primatenvorfahren aber auch reines Besitzdenken usw.)

Bei Primaten ist das ja unterschiedlich. Einige leben doch monogam bis zum Lebensende, andere wiederum...allerdings wollte ich jetzt gar nicht soweit zurück. :)

 

Sollte man aber, da, wie Studien gezeigt gaben, auch in angeblich Monogamen Gesellschaften wie der unseren, bis zu 50 % der ehelichen Kindern nicht vom Ehemann gezeugt wurden ... biologische Vorgabe kanns schonmal nicht sein B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
Nicht unbedingt. Daran kann sich ja eine Diskussion über die Fürs und Widers ergeben. Wenn sich eine Antwort langsam entwickelt durch die Foranten, das ist doch auch was.

 

Darum vermute ich mal, die Kirche hat sich auf die Monogamie Adams und Evas besonnen.

 

 

kicher, hatten die beiden denn überhaupt eine alternative????

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Darum vermute ich mal, die Kirche hat sich auf die Monogamie Adams und Evas besonnen.

Danke für den Anfang, Einsteinchen. Und leider gleich eine undankbare Nachfrage von mir: Wird über Adam nicht sogar geschrieben, dass er noch eine andere Frau hatte?

 

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

Hmm, also, die einzigen Bibelstellen, die mir dazu einfallen würden sind die, in denen für christliche Würdenträger (Priester, Bischöfe ect.) die Monogamie vorgeschrieben wird,

In den paulianischen Briefen geht es tatsächlich um die "Diakonoi" ("Diener", 1 Tim 3,12) und die "Presbyteroi" ("Älteste", Titus 1,6).

Sag ich ja, und da es im ganzen NT keine Bezeichnung für "Kleriker" gibt (außer für die verhassten jüdischen Priester), werden damit wohl die christlichen Kleriker gemeint sein, nicht umsonst werden die Begriffe in den derzeit gültigen Bibelversionen mit "Bischof" und "Diakon" übersetzt ...

"Kleriker" gibt es nicht. Dafür die "epískopoi".

 

für Laien wüßt ich jetzt nichts in der Art, im Gegenteil, Mehrehe war sogar in gewissen Situationen durch die Bibel vorgeschrieben (Leviratsehe).

Aber da Kirchenlehre und Bibel sowieso selten zusammen passen :)

Ich habe auch den Eindruck, dass die Kirchenlehre und die Bibel manchmal auseinander gehen. Aber irgendwo muss doch das Polygamie-Verbot dokumentiert sein. Zum Beispiel in der Kirchenväter-Literatur. Gibt es dort etwa GAR nichts?

Kann sein, daß es dort irgendwo was gibt, "Kirchenväter" gibt es ja wie Sand am Meer, irgendeiner wird schon was dazu geschrieben haben
Die Monogamie im Christentum dürfte, wie so vieles, von den Römern übernommen worden sein, ein Kompromiss der eingegangen werden mußte, um zur Staatsreligion aufsteigen zu können ...

"Kompromiss", das klingt ja eher nach Politik als nach Religion. Nun ja. Aber gab es denn bei den Römern offiziell ein Polygamie-Verbot?

Religion und besonders die christliche ist fast reine Politik, ein Blick in die Geschichte reicht, sei es der Aufstieg von der angeblich verfolgten Kirche zur römischen Staatskirche in kürzester Zeit, die Kriegtreiberei der Kirche über die Jahrhunderte, Päpste, Gegenpäpste und Gegen-Gegenpäpste usw.

Schön sieht man es auch daran, daß die Kirche immer gerne "heidnische" Bräuche in ihre Lehre eingebaut hat, wenn dadurch die Bevölkerung leichter zu beeinflussen war.

Zu den Römern : siehe Wiki : "Die Monogamie dürfte ihre Wurzel eher im römischen Kaisertum haben: Pro Mann – auch dem Kaiser – gibt es nur eine legitime Ehefrau, so daß die Frage nach der Erstgeburt (beim Kaiser die Thronfolge, beim Bürger die Erbfolge) gesichert ist. Daß römisches Recht ins Christentum eingeflossen ist, ist klar, da es nach Konstantin in Ostrom die Staatsreligion war."

2) Woher kommt eurer Meinung nach die Idee der Monogamie, d.h. mentalitätsgeschichtlich?

 

Gute Frage, bei WIKI findet man da mehrere mögliche Erklärungen ("Erbe" unserer Primatenvorfahren aber auch reines Besitzdenken usw.)

Bei Primaten ist das ja unterschiedlich. Einige leben doch monogam bis zum Lebensende, andere wiederum...allerdings wollte ich jetzt gar nicht soweit zurück. :)

 

Sollte man aber, da, wie Studien gezeigt gaben, auch in angeblich Monogamen Gesellschaften wie der unseren, bis zu 50 % der ehelichen Kindern nicht vom Ehemann gezeugt wurden ... biologische Vorgabe kanns schonmal nicht sein B)

 

Die westlichen Gesellschaften sind wirklich nicht "monogam", zumindest nicht nach 1968. Aber die Idee lebt ja, vor allem unter Christen. Und mich interessiert eben wo diese Idee (kultur-/mentalitätsgeschichtlich) plötzlich herkommt und mit welchen (textlichen/personalen) Autoritäten sie begründet wurde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und mich interessiert eben wo diese Idee (kultur-/mentalitätsgeschichtlich) plötzlich herkommt und mit welchen (textlichen/personalen) Autoritäten sie begründet wurde.

 

Plötzlich wäre schon mal eine falsche Prämisse.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

2) Woher kommt eurer Meinung nach die Idee der Monogamie, d.h. mentalitätsgeschichtlich?

Allein dadurch, Dass der HERR - der ja in Jesus zu uns gekommen ist - zuerst den Mann - Adam - und dann aus dem Mann die Frau - Eva - geschaffen hat. Mann und Frau zusammen bilden den ganzen Menschen vor Gott, dem Schöpfer.

 

Also ist es Gottes Wille dass es keine Polygamie, sondern nur eine Monogamie - also eine eine Ehe zwischen einem Mann und eine Frau die einzige legitime Eheform vor Gott ist - gibt.

bearbeitet von rakso
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

2) Woher kommt eurer Meinung nach die Idee der Monogamie, d.h. mentalitätsgeschichtlich?

Allein dadurch, Dass der HERR - der ja in Jesus zu uns gekommen ist - zuerst den Mann - Adam - und dann aus dem Mann die Frau - Eva - geschaffen hat. Mann und Frau zusammen bilden den ganzen Menschen vor Gott, dem Schöpfer.

 

Also ist es Gottes Wille dass es keine Polygamie, sondern nur eine Monogamie - also eine eine Ehe zwischen einem Mann und eine Frau die einzige legitime Eheform vor Gott ist - gibt.

 

 

die begründung trägt nicht, denn der gott des alten testamentes lässt ja offensichtlich die patriarchen durchaus mit seinem einverständnis mehrere frauen haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sag ich ja, und da es im ganzen NT keine Bezeichnung für "Kleriker" gibt (außer für die verhassten jüdischen Priester), werden damit wohl die christlichen Kleriker gemeint sein, nicht umsonst werden die Begriffe in den derzeit gültigen Bibelversionen mit "Bischof" und "Diakon" übersetzt ...

"Kleriker" gibt es nicht. Dafür die "epískopoi".

Dipferlscheißer, ich meine "Kleriker" als Sammelbegriff für christliche Würdenträger, also Priester, Bischöfe ect. pp. ... und da mir, in Hinsicht auf die Bibelstellen Titus und Tim, von Christen immer wieder erzählt wurde, daß es sich bei den dort erwähnten Bischöfen und Diakonen eben NICHT um Bischöfe und Diakone handelt ... naja, no comment ..

Gute Frage, bei WIKI findet man da mehrere mögliche Erklärungen ("Erbe" unserer Primatenvorfahren aber auch reines Besitzdenken usw.)

Bei Primaten ist das ja unterschiedlich. Einige leben doch monogam bis zum Lebensende, andere wiederum...allerdings wollte ich jetzt gar nicht soweit zurück. :)

 

Sollte man aber, da, wie Studien gezeigt gaben, auch in angeblich Monogamen Gesellschaften wie der unseren, bis zu 50 % der ehelichen Kindern nicht vom Ehemann gezeugt wurden ... biologische Vorgabe kanns schonmal nicht sein B)

Die westlichen Gesellschaften sind wirklich nicht "monogam", zumindest nicht nach 1968. Aber die Idee lebt ja, vor allem unter Christen. Und mich interessiert eben wo diese Idee (kultur-/mentalitätsgeschichtlich) plötzlich herkommt und mit welchen (textlichen/personalen) Autoritäten sie begründet wurde.

Ah, ich seh schon aus welcher Ecke der Wind weht ... trotzdem kann ich mir die Frage nicht verkneifen, was sich im Jahr 1968 da so ungeheuer Wichtiges passiert ist, daß sich ab dort alles geändert haben soll .. (vorallem WAS soll sich geändert haben )

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1) Mit welchen Quellen (Bibel, Kirchenväter etc.) wird die Monogamie in der christlichen Lehre begründet?

2) Woher kommt eurer Meinung nach die Idee der Monogamie, d.h. mentalitätsgeschichtlich?

Allein dadurch, Dass der HERR - der ja in Jesus zu uns gekommen ist - zuerst den Mann - Adam - und dann aus dem Mann die Frau - Eva - geschaffen hat. Mann und Frau zusammen bilden den ganzen Menschen vor Gott, dem Schöpfer.

 

Also ist es Gottes Wille dass es keine Polygamie, sondern nur eine Monogamie - also eine eine Ehe zwischen einem Mann und eine Frau die einzige legitime Eheform vor Gott ist - gibt.

 

 

die begründung trägt nicht, denn der gott des alten testamentes lässt ja offensichtlich die patriarchen durchaus mit seinem einverständnis mehrere frauen haben.

 

Nicht nur "sein Einverständnis" ... er befiehlt die Mehrehe ja sogar ab und an ... also kann er schonmal nichts dagegen haben B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Alten Testament gibt es zahlreiche Männer, die mit mehreren Frauen zugleich verheiratet sind, ohne dass diese Tatsache irgendwo kritisiert wird (so Jakob, Elkana (Vater Samuels), David oder Salomo).

 

Im Neuen Testament wird die Polygamie nicht explizit verboten. Eine Stelle wie "Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein" (Mt 19,5) lässt aber darauf schließen, dass zur Zeit Jesu bzw. zur Zeit der Abfassung der Texte des NT die Monogamie üblich, wenn nicht vorgeschrieben, war. Es gibt zwar Diskussionen, wann die Evangelien entstanden sind, ganz sicher jedoch lange vor der Zeit Konstantins.

 

Möglicherweise galt in Israel zur Zeit Jesu bereits soweit römisches (oder vorher hellenistisches) Recht, dass aus diesem Grund die Polygamie nicht mehr denkbar war. Wie hier bereits richtig geschrieben, erlaubte das römische Recht zwar die Scheidung (vom Mann aus), nicht aber die gleichzeitige Ehe mit mehreren Frauen. Ähnliches galt im Hellenismus laut Gesetz (auch wenn dort Prostitution und Knabenliebe an der Tagesordnung waren).

 

Wenn das so wäre, schien es den Autoren der Schriften des NT wohl nicht nötig, entsprechende Regeln zu treffen. Aus ähnlichem Grund gibt es kaum Aussagen der Kirche dazu, weil im europäisch-christlichen Kulturkreis die Monogamie als selbstverständlich galt und immer noch gilt. Trotz allem Wertewandel steht ja in keinem mir bekannten europäischen Land die Erlaubnis der Vielehe ernsthaft zur Debatte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Neuen Testament wird die Polygamie nicht explizit verboten. Eine Stelle wie "Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein" (Mt 19,5) lässt aber darauf schließen, dass zur Zeit Jesu bzw. zur Zeit der Abfassung der Texte des NT die Monogamie üblich, wenn nicht vorgeschrieben, war.

So steht es schon über Adam geschrieben (Gen 2,24), der dann eine zweite Frau heiratete. Die alte griechische Übersetzung des AT (Septuaginta) stimmt hier im Wortlaut mit Matthäus überein:

 

Mt [+ Gen]

ενεκεν τουτου καταλειψει ανθρωπος τον πατερα [αυτου] και την μητερα [αυτου] και [προσ]κολληθησεται [προς] τη[ν] γυναικα αυτου και εσονται οι δυο εις σαρκα μιαν

 

Darum wird ein Mann [seinen] Vater und [seine] Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei [sie] werden "ein" Fleisch sein

 

Inhaltlich geht es eigentlich um die Scheidung. Jesus antwortet mit dem Vers auf die Frage der Pharisäer, ob eine Ehe geschieden werden darf. Daher auch der Folgevers: "Was Gott zusammengefügt hat, dass soll der Mensch nicht scheiden."

 

Es gibt zwar Diskussionen, wann die Evangelien entstanden sind, ganz sicher jedoch lange vor der Zeit Konstantins.

Allerdings. Einige Papyri reichen ins 2.-3. Jahrhundert zurück, dürften sogar früher dokumentiert sein als die parallelen hebräischen Texte aus der Tora. Allerdings reichen die Zeugen in diesem Fall nur bis zum 4. Jahrhundert zurück, also ungefähr in die Zeit Konstantins:

 

- Papyrus P25, ins 4. Jahrhundert datiert, liefert nur den letzten Teil "ein Fleisch".

- Cod. Vaticanus (B/03), 4. Jh., liefert den obigen Text, natürlich ohne Klammern

- Cod. Sinaiticus (Aleph/01), 4. Jh., ähnelt noch mehr dem Septuaginta-Wortlaut.

 

Möglicherweise galt in Israel zur Zeit Jesu bereits soweit römisches (oder vorher hellenistisches) Recht, dass aus diesem Grund die Polygamie nicht mehr denkbar war.

Im Allgemeinen galt unter der Pax Romana weiterhin das Recht des jeweiligen Volkes. Beispielsweise wird Jesus zuerst von einem jüdischen Gericht verurteilt.

 

Wie hier bereits richtig geschrieben, erlaubte das römische Recht zwar die Scheidung (vom Mann aus), nicht aber die gleichzeitige Ehe mit mehreren Frauen. Ähnliches galt im Hellenismus laut Gesetz (auch wenn dort Prostitution und Knabenliebe an der Tagesordnung waren).

Welches Gesetz meinst du?

 

Wenn das so wäre, schien es den Autoren der Schriften des NT wohl nicht nötig, entsprechende Regeln zu treffen. Aus ähnlichem Grund gibt es kaum Aussagen der Kirche dazu, weil im europäisch-christlichen Kulturkreis die Monogamie als selbstverständlich galt und immer noch gilt. Trotz allem Wertewandel steht ja in keinem mir bekannten europäischen Land die Erlaubnis der Vielehe ernsthaft zur Debatte.

Stimmt. Das ist in der muslimischen Welt anders: zwar ist die Vielehe in den meisten Ländern genauso verboten wie in Europa - aber zugleich steht in beinahe allen muslimischen Ländern eine staatliche Anerkennung von Vielehen "zur Debatte". Das sollten wir an anderer Stelle vertiefen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich weiss ja nicht, aber fühle nur ich mich verarscht, wenn hier dauernd Fragen gestellt werden, die man durch einen Klick auf Wikipedia beantworten kann?

 

Komischerweise höre ich genau das gleiche, wenn ich in muslimischen Foren unterwegs bin. Und ich finde sowohl dort als auch hier diese Reaktion ziemlich unverschämt. Du brauchst ja bloß nicht antworten, hier lesen aber auch noch andere Menschen falls es dir nicht aufgefallen ist. Diese fühlen sich vielleicht nicht so.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So steht es schon über Adam geschrieben (Gen 2,24), der dann eine zweite Frau heiratete. Die alte griechische Übersetzung des AT (Septuaginta) stimmt hier im Wortlaut mit Matthäus überein:

 

Mt [+ Gen]

ενεκεν τουτου καταλειψει ανθρωπος τον πατερα [αυτου] και την μητερα [αυτου] και [προσ]κολληθησεται [προς] τη[ν] γυναικα αυτου και εσονται οι δυο εις σαρκα μιαν

 

Darum wird ein Mann [seinen] Vater und [seine] Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei [sie] werden "ein" Fleisch sein

Dass Adam eine zweite Frau heiratet, ist eine Interpretation, die es in der jüdischen Tradition gibt (Lilith) ergibt sich aber nicht aus dem Text. Im ersten Schöpfungsbericht (Gen 1) werden die Namen der ersten Menschen nicht genannt. Auch ist die Reihenfolge der Erschaffung eine andere als in Gen 2. Dass Adam keine zwei Frauen hatte, ergibt sich aus Gen 2, 18, wo Gott sagt "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei".

 

Inhaltlich geht es eigentlich um die Scheidung. Jesus antwortet mit dem Vers auf die Frage der Pharisäer, ob eine Ehe geschieden werden darf. Daher auch der Folgevers: "Was Gott zusammengefügt hat, dass soll der Mensch nicht scheiden."

Das ist richtig. Dennoch scheint mir der Gedanke von "einem Fleisch" von zwei gleichwertigen Partnern auszugehen und somit eher gegen die Idee der Polygamie zu sprechen.

 

Es gibt zwar Diskussionen, wann die Evangelien entstanden sind, ganz sicher jedoch lange vor der Zeit Konstantins.

Allerdings. Einige Papyri reichen ins 2.-3. Jahrhundert zurück, dürften sogar früher dokumentiert sein als die parallelen hebräischen Texte aus der Tora. Allerdings reichen die Zeugen in diesem Fall nur bis zum 4. Jahrhundert zurück, also ungefähr in die Zeit Konstantins:

 

- Papyrus P25, ins 4. Jahrhundert datiert, liefert nur den letzten Teil "ein Fleisch".

- Cod. Vaticanus (B/03), 4. Jh., liefert den obigen Text, natürlich ohne Klammern

- Cod. Sinaiticus (Aleph/01), 4. Jh., ähnelt noch mehr dem Septuaginta-Wortlaut.

Dass die Codices nicht älter sind, liegt daran, dass man erst im 4. Jahrhundert begann, auf Pergament statt auf Papyrus zu schreiben.

 

Möglicherweise galt in Israel zur Zeit Jesu bereits soweit römisches (oder vorher hellenistisches) Recht, dass aus diesem Grund die Polygamie nicht mehr denkbar war.

Im Allgemeinen galt unter der Pax Romana weiterhin das Recht des jeweiligen Volkes. Beispielsweise wird Jesus zuerst von einem jüdischen Gericht verurteilt.

Das aber kein Todesurteil fällen kann.

Die Rechtsprechung im römischen Reich war nicht einheitlich. Während manche Gebiete innenpolitisch völlig selbständig waren, galt in anderen ausschließlich römisches Recht.

 

Wie hier bereits richtig geschrieben, erlaubte das römische Recht zwar die Scheidung (vom Mann aus), nicht aber die gleichzeitige Ehe mit mehreren Frauen. Ähnliches galt im Hellenismus laut Gesetz (auch wenn dort Prostitution und Knabenliebe an der Tagesordnung waren).

Welches Gesetz meinst du?

 

Die erhaltenen griechischen Codices.

bearbeitet von MartinO
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Allgemeinen galt unter der Pax Romana weiterhin das Recht des jeweiligen Volkes. Beispielsweise wird Jesus zuerst von einem jüdischen Gericht verurteilt.

Das aber kein Todesurteil fällen kann.

 

Das ist nicht korrekt, Todesurteile wegen Blasphemie konnten weiterhin ausgesprochen und vollstreckt werden, rein durch jüdisches Recht: Die Römer kannten weder den Tatbestand "Blasphemie" noch ein Todesurteil durch Steinigung. Gerade was religiöse Gebräuche anging galten die alten Gebräuche in den eroberten Ländern noch lange Zeit weiterhin. Das römische Recht wurde erst mit der Zeit, wie Du ganz richtig schreibst, durchgesetzt, vorher gab es eine Mischung aus römischem und lokalem Recht.

 

Es wäre übrigens extrem unwahrscheinlich gewesen, wenn Juden sich wegen einer religiösen Streiterei an ein römisches Gericht gewandt hätten, denn gerade hier war die Rechtsprechung Roms grundverschieden von der des jüdischen Rechts.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist nicht korrekt, Todesurteile wegen Blasphemie konnten weiterhin ausgesprochen und vollstreckt werden, rein durch jüdisches Recht: Die Römer kannten weder den Tatbestand "Blasphemie" noch ein Todesurteil durch Steinigung. Gerade was religiöse Gebräuche anging galten die alten Gebräuche in den eroberten Ländern noch lange Zeit weiterhin. Das römische Recht wurde erst mit der Zeit, wie Du ganz richtig schreibst, durchgesetzt, vorher gab es eine Mischung aus römischem und lokalem Recht.

 

OT: Hast du dafür einen Beleg (außer, dass Steinigungen stattfanden; das müsste nicht bedeuten, dass sie legal waren)?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

So steht es schon über Adam geschrieben (Gen 2,24), der dann eine zweite Frau heiratete. Die alte griechische Übersetzung des AT (Septuaginta) stimmt hier im Wortlaut mit Matthäus überein:

 

Mt [+ Gen]

ενεκεν τουτου καταλειψει ανθρωπος τον πατερα [αυτου] και την μητερα [αυτου] και [προσ]κολληθησεται [προς] τη[ν] γυναικα αυτου και εσονται οι δυο εις σαρκα μιαν

 

Darum wird ein Mann [seinen] Vater und [seine] Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei [sie] werden "ein" Fleisch sein

Dass Adam eine zweite Frau heiratet, ist eine Interpretation, die es in der jüdischen Tradition gibt (Lilith) ergibt sich aber nicht aus dem Text. Im ersten Schöpfungsbericht (Gen 1) werden die Namen der ersten Menschen nicht genannt. Auch ist die Reihenfolge der Erschaffung eine andere als in Gen 2. Dass Adam keine zwei Frauen hatte, ergibt sich aus Gen 2, 18, wo Gott sagt "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei".

 

In Genesis 4 wird allerdings bereits die erste Bigamie erwähnt, ganz beiläufig, wie wenn das das normalste der Welt sei (war es damals eben auch)

 

Damals, auch das muss man sich vor Augen halten, haben zwei auch nicht geheiratet, sondern ein Mann "nahm sich" eine Frau, oder auch zwei, oder drei, wenn ihm danach war.

 

Dass im 9. Gebot die Ehefrau unter den Rindviechern, Sklaven und sonstigen Habseligkeiten aufgezählt wird, kommt ja nicht von ungefähr.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Das ist nicht korrekt, Todesurteile wegen Blasphemie konnten weiterhin ausgesprochen und vollstreckt werden, rein durch jüdisches Recht: Die Römer kannten weder den Tatbestand "Blasphemie" noch ein Todesurteil durch Steinigung. Gerade was religiöse Gebräuche anging galten die alten Gebräuche in den eroberten Ländern noch lange Zeit weiterhin. Das römische Recht wurde erst mit der Zeit, wie Du ganz richtig schreibst, durchgesetzt, vorher gab es eine Mischung aus römischem und lokalem Recht.

 

OT: Hast du dafür einen Beleg (außer, dass Steinigungen stattfanden; das müsste nicht bedeuten, dass sie legal waren)?

Was Strafrecht betrifft, war immer das römische Recht zuständig (Wissowa, Römisches Strafrecht, Leipzig 1899, immer noch gültig). Steinigung galt als Lynchjustiz und daher meist toleriert. Es gibt keine Quelle, die jüdische Todesurteile wegen Blasphemie beweist. Zwar wird in der rabbinischen Literatur die Diskussion um Todesurteile (Traktat Sanhedrin) erwähnt, konnten aber in die Praxis nicht umgesetzt werden.

Hier ist Volker leider sehr unpräzis.

bearbeitet von Jossi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...