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Rekonziliation/Wiederaufnahme


Teich

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Hallo Lesende!

 

Am 15.06.2008 wurde ich in die Gemeinschaft der RK- Kirche wieder aufgenommen, nachdem ich vor etwa 20 Jahren "aus diesem Verein" ausgetreten bin.

Mein Austritt hatte Gründe, die vor meinem damaligen Denken wohl schlüssig waren.

Inzwischen sind nach 45 Jahren die Karten etwas anders gemischt.

Und durch einen nicht leichten Prozess bin ich (fühle ich) mich wieder an einer Wurzel, aus der ich Kraft schöpfe, die ich wieder als 'gut' empfinde und natürlich habe ich mitunter Probleme dies tief in meinen Alltag zu integrieren.

 

Es ist eine langer Weg, der aus den letzten zwanzig Jahren in die Gegenwart führt:

Mein spiritueller Durst wurde sehr lange durch den Zen-Buddhismus der Soto-Schule gestillt, den ich auch nach wie vor in der Methodik für einen guten Weg halte.

Allein ich wurd' älter, dicker und träger, die Sesshin waren weit weg.

Spiritualität ohne Praxis stirbt irgendwann.

 

Mein Wiedereintauchen in die katholische Athmosphäre bringt eine Reihe Seiteneffekte hervor, an die ich vorher nicht gedacht habe:

Meine Frau (nicht religiös oder christlich) hatte schonmal Probleme, dass ich lieber in die Kirche wollte, statt mit ihr am Sonntag zu frühstücken.

Dieses Spannungfeld besteht etwas vermindert bis heute.

 

Mich würde interessieren: Ist dieses Phänomen bekannt ? Kennt das jemand ?

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Am 15.06.2008 wurde ich in die Gemeinschaft der RK- Kirche wieder aufgenommen, nachdem ich vor etwa 20 Jahren "aus diesem Verein" ausgetreten bin.
Pax, "Teich". Zuerst mal herzlich willkommen- vor allem in der röm.kath. Kirche- und im Forum. Da ich auch mal den Glauben verloren hatte, und aus der Kirche ausgetreten war, wurde mir durch Gottes Güte bewußt, dass die röm.kath. Kirche eben kein Verein ist, sondern die von Christus gewollte und gegründete Kirche.
Und durch einen nicht leichten Prozess bin ich (fühle ich) mich wieder an einer Wurzel, aus der ich Kraft schöpfe, die ich wieder als 'gut' empfinde und natürlich habe ich mitunter Probleme dies tief in meinen Alltag zu integrieren.
In einer Zeit und Welt, wo viele dem Glauben den Rücken gekehrt haben und ihren Durst lieber an anderen Quellen zu stillen suchen (die Bibel spricht von "löchrigen Zisternen") bist du sicher nicht der einzige der nach klaren Quellen sucht. Und mit dem Angebot der göttlichen Gnade und Liebe mitzuwirken, stellt uns immer wieder selbst infrage: Ohne die Hilfe Gottes, die wir vor allem im Gebet (durch die hl. Sakramente) erlangen - werden wir keine "geistlichen" Menschen werden und bleiben. Ich halte daher ein intensives Gebetsleben für das Wichtigste, um den Glauben im Alltag mit Gottes Hilfe leben zu können. Dass Spannungen nicht nur schlecht sind, sondern uns auf unserem Weg reifen lassen möchte ich auch noch erwähnen. Die Liebe und der Glaube bewähren sich gerade in den Widrigkeiten. bearbeitet von Mariamante
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Danke für Deine Worte!

 

In der Tat. Die Macht des Gebetes ist gewaltig.

Das durfte ich bereits (wieder-) entdecken.

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Franciscus non papa

auch von mir herzlich willkommen "zuhause".

 

fürs erste nur eines: hab geduld mit deiner frau, die nun neues an dir kennenlernt. versuche ihr liebevoll klar zu machen, dass dir der sonntagsgottesdienst wichtig ist.

 

und wenn sie am sonntag gerne ausgiebig frühstücken oder brunchen will: sicher gibts in der nähe eine vorabendmesse oder am sonntag eine abendmesse. dann kann man die dinge miteinander vereinbaren.

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Hallo Lesende!

 

Am 15.06.2008 wurde ich in die Gemeinschaft der RK- Kirche wieder aufgenommen, nachdem ich vor etwa 20 Jahren "aus diesem Verein" ausgetreten bin.

 

Hallo!

 

Willkommen in der Kirche! In der Kirche, die Du übrigens nie verlassen hast, zumindest nicht im dogmatischen oder kirchenrechtlichen Sinne. Der "Austritt" ist nur ein Begriff des staatlichen Rechts. Mitglied der Kirche ist man durch die Taufe, nicht durch ein Gesetz.

 

Alles Gute!

 

Petur

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Mein Wiedereintauchen in die katholische Athmosphäre bringt eine Reihe Seiteneffekte hervor, an die ich vorher nicht gedacht habe:

Meine Frau (nicht religiös oder christlich) hatte schonmal Probleme, dass ich lieber in die Kirche wollte, statt mit ihr am Sonntag zu frühstücken.

Dieses Spannungfeld besteht etwas vermindert bis heute.

 

Ja, das kenne ich auch. Mein Mann ist auch - wie Du so "schön" über Deine Frau sagst- weder religiös noch christlich-

und auch bei uns gibt es ab und zu Probleme, wenn es darum geht, dass ich meinen Glauben nach gehe. Und ich tu das ziemlich aktiv, da ich mich versuche auch sehr in unsere Gemeinde einzubringen (jetzt "auch noch" seit ein paar Monaten Lektorin...).

Aber mein Mann hat mich als aktive Katholikin kennen gelernt und kennt es nun schon seit vielen Jahren. Wir haben einen guten Weg gefunden uns gegenseitig im Glauben bzw. Nichtglauben zu tolerieren. Es klappt eigentlich ganz gut...aber kleine Problem gibt es schon ab und zu...ich denke das wird auch so bleiben, leider.

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Mein Wiedereintauchen in die katholische Athmosphäre bringt eine Reihe Seiteneffekte hervor, an die ich vorher nicht gedacht habe:

Meine Frau (nicht religiös oder christlich) hatte schonmal Probleme, dass ich lieber in die Kirche wollte, statt mit ihr am Sonntag zu frühstücken.

Dieses Spannungfeld besteht etwas vermindert bis heute.

 

Ja, das kenne ich auch. Mein Mann ist auch - wie Du so "schön" über Deine Frau sagst- weder religiös noch christlich-

und auch bei uns gibt es ab und zu Probleme, wenn es darum geht, dass ich meinen Glauben nach gehe. Und ich tu das ziemlich aktiv, da ich mich versuche auch sehr in unsere Gemeinde einzubringen (jetzt "auch noch" seit ein paar Monaten Lektorin...).

Aber mein Mann hat mich als aktive Katholikin kennen gelernt und kennt es nun schon seit vielen Jahren. Wir haben einen guten Weg gefunden uns gegenseitig im Glauben bzw. Nichtglauben zu tolerieren. Es klappt eigentlich ganz gut...aber kleine Problem gibt es schon ab und zu...ich denke das wird auch so bleiben, leider.

 

Ein Beispiel: er ißt extra immer Karfreitag ein dickes Stück Fleisch...nur um mich zu ärgern, weil er genau weiß, dass ich es nicht anrühre....und versucht mich damit zu verführen. B)

Aber da steh ich natürlich drüber....

Ich denke, würde ich wirklich mal zugreifen, wäre er ziemlich geschockt.... :)

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Ein Beispiel: er ißt extra immer Karfreitag ein dickes Stück Fleisch...nur um mich zu ärgern, weil er genau weiß, dass ich es nicht anrühre....und versucht mich damit zu verführen. B)

Aber da steh ich natürlich drüber....

Ich denke, würde ich wirklich mal zugreifen, wäre er ziemlich geschockt.... :)

 

Dann mach du dir doch ein saftiges Thunfisch-Steak mit frischem Salat und knusprigem Brot... Du wirst dich wundern, wie schnell dein Gatte mal kosten möchte... :)

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Wir war das früher in unserem kleinen Dorf schön, am Fronnleichnamstag haben die evang. Bauern Mist gefahren, dafür wir katholische dann am Reformationstag Gülle......

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Wir war das früher in unserem kleinen Dorf schön, am Fronnleichnamstag haben die evang. Bauern Mist gefahren, dafür wir katholische dann am Reformationstag Gülle......

 

 

Ja, ja "Ökumene" kann so schön sein :)B)

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Wir war das früher in unserem kleinen Dorf schön, am Fronnleichnamstag haben die evang. Bauern Mist gefahren, dafür wir katholische dann am Reformationstag Gülle......

 

 

Ja, ja "Ökumene" kann so schön sein :)B)

 

Und unseren Tratschweibern im Dorf wär ja sonst langweilig, wenn sie nicht durchs Dorf tratschen könnten wer Mist oder Gülle gfahren hat.

 

 

Ökumene hin oder her muss man sagen unser Dorf ist katholisch, dies zeigt schon unser Wappen.

bearbeitet von Touch-me-Flo
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Meine Frau (nicht religiös oder christlich) hatte schonmal Probleme, dass ich lieber in die Kirche wollte, statt mit ihr am Sonntag zu frühstücken.

Dieses Spannungfeld besteht etwas vermindert bis heute.

 

Mich würde interessieren: Ist dieses Phänomen bekannt ? Kennt das jemand ?

schon. aber das hat nichts mit religiös oder christlich zu tun. Das ist einfach normal.

 

Bei uns ist das so: wir haben uns auf die Vorabendmesse am Samstag abend verständigt. Am Sonntag schlafen wir beide gern aus, und dann gibt's Frühstück.

 

 

 

ansonsten: Willkommen im Forum, Teich, und "welcome back", in der Kirche :)

 

 

 

und, liebe Grüße vom Petrus,

 

 

 

dem Du jetzt zwar hier den Rang abgelaufen hast (ich war nur ca. 13 Jahre ausgetreten), aber "Silbermedaille" hat doch aus was ... B)

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Wir war das früher in unserem kleinen Dorf schön, am Fronnleichnamstag haben die evang. Bauern Mist gefahren, dafür wir katholische dann am Reformationstag Gülle......

 

Mir ist im Westfälischen, sagen wir nördlich Münster, ein Dorf bekannt, in dem als dort in den 60ern die ersten evangelischen Christen hinzuzogen, die Fronleichnamsprozession so umgelegt wurde, dass sie an den Häusern der vorstehend Genannten vorbeiführte.

B)

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ansonsten: Willkommen im Forum, Teich, und "welcome back", in der Kirche :)

 

dem Du jetzt zwar hier den Rang abgelaufen hast (ich war nur ca. 13 Jahre ausgetreten), aber "Silbermedaille" hat doch aus was ... B)

 

:) Nun weiß ich nicht so recht, ob man in diesem Zusammenhang von Medaillen reden sollte...

Aber: Vielen Dank für Dein Willkomm!!!

 

Andrerseits, nach meinem "Wiedereintrittserlebnis", was soll ich sonst sagen, sind mir bestimmte Elemente des katholischen Glaubens wesentlich schlüssiger und intensiver

glaub-barer als vorher.

Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, die "Pflichten" der Kirche als sehr helfende Angebote wahrzunehmen. Kirisiana schrieb darüber sehr gute und tiefe Beiträge.

 

Das einzige, was wir wirklich dringend benötigen, ist Gottes Segen.

Den wünsche ich Dir, Euch allen und mir.

 

:)

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Am 15.06.2008 wurde ich in die Gemeinschaft der RK- Kirche wieder aufgenommen, nachdem ich vor etwa 20 Jahren "aus diesem Verein" ausgetreten bin.

 

Wie es schon in der bibel steht Gott ist getreu

Mit den anderen zusammen freue ich mich über diese gute Nachricht - für dich und für die Kirche - bienvenido. B):):)

Andererseits, nach meinem "Wiedereintrittserlebnis", was soll ich sonst sagen, sind mir bestimmte Elemente des katholischen Glaubens wesentlich schlüssiger und intensiver

Na klar, du bist in den 20 Jahren ja nicht nur älter geworden, sondern hast Erfahrungen gesammelt, die vieles anders sehen lassen. Das geht ja innerhalb der Kirche auch so: Jede Sonntagsmesse und schon gar jede Osterfeier ist "neu" und ein Bibelzitat, das man schon sein Leben lang kennt, kann einem plötzlich viel tiefer aufgehen.

Meine Frau (nicht religiös oder christlich) hatte schon mal Probleme,

Ganz normal, glaube ich. An keiner Stelle, wedwe in AT, noch im NT wird uns eine Kuschelecke versprochen, aber dafür Anderes, das um vieles erstrebenswerter ist. Ausserdem ist es für dich ein Anstoss (so wie wir ihn alle brauchen) nie zu vergessen, dass man aufpassen muss, dass das Samenkorn werder in der Sonne vertrocknet, noch von Dornen erstickt wird.

Gerne bete ich für dich, bitte, du auch für mich

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Hallo Teich,

 

ich kann dir nur zu gut nachempfinden. Auch ich bin vor 20 Jahren aus der kath. Kirche ausgetreten. Abgewendet von Gott und Kirche habe ich mich schon vor über 30 Jahren. Gott hat in den über 30 Jahren für mich keine Rolle gespielt. Bestenfalls hatte ich ein unkompliziertes agnostisches Weltbild. Dies war einfach und ohne Konsequenzen zu leben für mich. Ausserdem schien mich dieses Weltbild mich über Christen und 'Ungläubigen' erhaben zu machen. Ist ja auch echt praktisch (kann sein muss aber nicht)....

 

Und dann, vor einigen Monaten, hat eine Reihe von scheinbar rein 'zufälligen' Ereignissen meinen Glauben und mein Leben vollkommen verändert. Inzwischen ist meine Sehnsucht nach Gott so groß, dass ich Schwierigkeiten habe, Gott in mein 'normales' Leben (Beruf etc.) einzupassen.

Bei einem Aufenthalt in einem benediktinischen Kloster vor einer Woche, ist mir aber klar geworden (oder Gott hat es mir gesagt), dass ich mein Leben entscheidend ändern werde. Es ist mir einfach ein tiefes, inneres Bedürfnis und eine tiefe Sehnsucht, Gott an erster Stelle zu sehen. Gott steht für mich im Zentrum meines Lebens und alles andere muss sich daran anpassen. Und gemäß der benediktinischen Regel höre-annehmen-erfülle, habe ich auch schon einige für tiefgreifende Konsequenzen ergriffen, in der Hoffnung, meine Sehnsucht Gott zu dienen, ein Stück weit befriedigen zu können. ich weiss, dass ich erst am Anfang eines Weges stehe, aber dieser Weg erfüllt mich in bisher nicht gekannter Weise.

 

Ich wünsche Dir Gottes Segen auf deinem weiteren Weg!

 

Thomas

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Bei einem Aufenthalt in einem benediktinischen Kloster vor einer Woche, ist mir aber klar geworden (oder Gott hat es mir gesagt), dass ich mein Leben entscheidend ändern werde. Es ist mir einfach ein tiefes, inneres Bedürfnis und eine tiefe Sehnsucht, Gott an erster Stelle zu sehen. Gott steht für mich im Zentrum meines Lebens und alles andere muss sich daran anpassen.

 

Hallo Thomas!

 

Danke für Deinen Beitrag! Sehr gerne würde ich einmal ein paar Tage in einem Kloster leben und beten. Allerdings habe ich noch nicht sehr tief gesucht, wo das denn geht.

Hast Du einen Tipp, wo ich suchen könnte ?

 

Was im Zentrum meines Lebens steht weiss ich leider nicht und beneide heimlich alle, denen das völlig klar ist. Ich wünschte es wäre Gott, aber das Pendel schwingt hin und her zwischen Tiefe und manchmal auch Zweifel.

Froh bin ich, und glücklich und dankbar über meine Rekonziliation. Keine Frage.

Auch empfinde ich Stärke und Friede nach dem sonntäglichen "Gehet hin in Frieden..."

Leider habe ich in meinem Leben sehr unschöne Erfahrungen mit christlichen Fundamentalisten erleben müssen. Dennoch habe ich meinen Glauben wiedergefunden.

Mein Streben geht dahin, eine Balance zwischen Gnade und Geist zu finden, so es Gott will.

 

Uns allen Gottes Segen!

Teich

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