Hurra, Urlaub!

[Petrus]

Gibt es hier im Forum auch weitere bekennende Straßenbahnliebhaber ?

was mich betrifft - da muß ich Dich enttäuschen: bei uns hier in der Gegend gibt's keine "Straßenbahn" oder so (keine Ahnung, was das sein soll). Aber was unsere Tram betrifft - wozu braucht man eigentlich noch andere Verkehrsmittel?

 

bearbeitet 23. August 2008 von Petrus

[Platona]

Aber interessant ist das Ganze ja schon. Ich fahre ja nun wirklich viel Zug, bin viel unterwegs und dauernd treffe ich auf schlecht gelaunte, motzende Urlauber. Ganz gleich, ob im Zug, im Bus, im Café, an der Bushaltestelle: Dauernd ist irgendjemand am Schimpfen, dauernd beschwert sich jemand, immer sind die anderen schuld, alles ist schlecht, daheim ist alles besser? Woran liegt das? Gut, ich ärgere mich auch manchmal über etwas, aber meistens behalte ich das dann für mich....

Nun ist man im Urlaub ja meistens der Kunde und dann auch der König. Deswegen kann man ja auch erwarten, dass einem die Bedürfnisse von den Augen abgelesen und dann auch prompt erfüllt werden.

Oder?

 

Habt Ihr euch im Urlaub auch schon mal richtig geärgert, oder seht ihr auftretende Probleme eher locker?

Ich fahre ja bekanntlich auch viel und gerne Zug und hasse es, wenn ich am Bahnhof aussteige und an der Tür drängeln sich die Neuzusteiger an mir vorbei in den Zug. Dann rufe ich oft laut und vernehmlich: "Achtung! Es gibt keine freien Sitzplätze mehr!"

 

Vor einigen Jahren hatte ich die größte Chaosreise meines Lebens: Ich hatte einen Flug nach New York mit Zwischenlandung in !Madrid! gebucht. In Madrid waren wir dann schon umgestiegen und das Flugzeug begann mit dem Start. Plötzlich gab es einen Knall und in der Kabine roch es nach Kerosin (nein, die Airline hieß nicht Spainair, sondern es war die Iberia). Der Pilot brach den Start ab und ließ die Maschine dort stehen, wo sie hinrollte. Wir Passagiere wurden diskret aus der Maschine heraus (mit angerollten Gangways, nicht mit den Notrutschen) und in ein abgelegenes Flughafengebäude gebracht. Nach anfänglichem Chaos wurden wir dann mit in aller Eile herbeigebrachten Leckereien der spanischen Küche getröstet. Langsam dämmerte es uns, daß wir knapp einer Katastrophe entgangen waren.

Viele Stunden später wurde ein anderes Flugzeug zur Verfügung gestellt und wir konnten endlich die Reise nach NY fortsetzen.

 

Dort angekommen, wollte ich mein gebuchtes Zimmer im Pennsylvania-Hotel am Madison Square Garden besetzen. Hundemüde und noch mit dem Schrecken der Reise in den Gliedern, bekam ich aber nicht die Tür zu meinem Raum auf. Er war von den vorherigen Gästen demoliert und so verschlossen worden, daß man nicht hinein konnte. Nach etlichem Palaver erschien dann ein Hausmeister und öffnete die Tür, nur damit man feststellen konnte, daß der Raum unbenutzbar war. Ich erhielt dann allerdings anstandslos ein anderes Zimmer.

 

Damit waren allerdings die Querelen dieser Reise noch nicht zu Ende: In New York buchte ich über ein Reisebüro im Holiday Inn Hotel in Chicago ein Zimmer für meinen Aufenthalt dort. Dann machte ich mich mit NW-Airlines auf den Weg dorthin. In Chicago O'Hare International angekommen, wartete ich vergebens auf meinen Rucksack - der war verlorengegangen. Nachdem ich bei der Fluggesellschaft reklamiert hatte, fuhr ich in die Stadt, um im Holiday Inn Hotel mein Zimmer zu belegen. Ich kriegte auch meine Schließ-Karte, ging auf mein Zimmer, um mich ein bisschen frisch zu machen und dann in die Stadt, um mich mit dem nötigsten zu versorgen, da alles was ich mit hatte in dem verlorenen Rucksack war, außer Geld, Reisepass und Kreditkarte. Als ich dann mit meinen Einkaufstüten zurückkam und mit der Karte die Tür zu meinem 280-Dollar-Zimmer öffnete, stand darin ein junges asiatisches Paar, ohne Englischkenntnisse und beanspruchte das Zimmer für sich. Erst dachte ich, daß ich mich im Raum vertan hatte, aber meine Schließkarte hatte ja funktioniert. Ich rief vom Zimmer aus bei der Reception an und dann setzte ich mich hin und konnte nur noch hysterisch losheulen. Das war wirklich der Gipfel und einfach zuviel für eine einzige Reise. Die jungen Leute verließen dann diskret das Zimmer und die Hotelführung entschuldigte sich bei mir und ich durfte für die restlichen Tage dann kostenlos im Restaurant essen was ich wollte.

 

Vier Tage später reiste ich dann nach Minneapolis. Dort informierte man mich an der Reception meines Hotels, daß mein Rucksack am Airport Bloomington angekommen sei und zur Abholung bereitlag. Die anschließende Konferenz und die Heimreise verliefen dann ohne Zwischenfälle.

 

Zu Hause kam dann das dicke Ende: Das Holiday Inn Hotel Chicago hatte dann nicht vier Übernachtungen, sondern acht von der Kreditkarte abgebucht. Es war allerdings die leichteste Übung, mich beim Hotel zu beschweren und das zuviel gezahlte Geld zurückzubekommen.

 

Am Ende ist nicht viel passiert, aber der Ärger und die Aufregung waren wirklich nicht ohne.

[Petrus]

Schnucki, ich sagte bereits, dass ich nichts gegen Handy-Gespräche habe, wenn ich in einem Zug sitze.

Du schriebst ja, daß Du da in einem Wagen mit Handy-Symbol warst. Frage: hat es da in Deinem Zug auch Wägen mit einem "durchgestrichenen" Handy-Symbol gegeben?

[Petrus]

Tja, würde ich ja gerne, aber hier fährt nix mehr!

Nicht mal ein brauchbarer Busverkehr ...

schade, daß ich nicht rappen kann. aber das wär' mal 'n Text für 'n rap ...

 

 

 

[Clown]

Schnucki, ich sagte bereits, dass ich nichts gegen Handy-Gespräche habe, wenn ich in einem Zug sitze.

Du schriebst ja, daß Du da in einem Wagen mit Handy-Symbol warst. Frage: hat es da in Deinem Zug auch Wägen mit einem "durchgestrichenen" Handy-Symbol gegeben?

 

 

Nein, das Symbol dafür ist der Umriss einer Person, die mahnend den Finger auf den Mund als Zeichen des Ruhewaggons legt. Ich verstehe auch RCs Gegreine kaum, wenn man nicht in den Ruhewagen geht, sollte man sich mit Handygesprächen abfinden. Der Mann war völlig im Recht.

[benedetto]

Wir sind zwar nie die Schon-im-Herbst-den-Sommerurlaub-Planer gewesen, aber in diesem Jahr wussten wir tatsächlich bis zwei Tage vor dem Urlaub nicht, ob wir im Lande bleiben, last minute in den Süden fliegen oder mit dem Auto irgendwohin fahren sollen. Ich habe dann einen Tag vor Abreise bei mehreren Ferienhausvermittlungen in unserem Lieblingsferienort am Balaton angerufen, wir haben aber aufgrund fehlender Bildbeschreibungen nichts fest gebucht und sind mit unseren vier Kids morgens los, nachmittags angekommen und haben dann ein Haus in Traumlage - direkt am Balaton gelegen, mit eigenem Badesteg (damit erübrigt sich auch ein Posting meinerseits im Nebenthread hinsichtlich der Tragefrage von Badehosen bei Bauchansatz) - bekommen.

 

10 Tage Erholung pur, traumhaftes Wetter, angenehme Wassertemperatur. Über die Küchenausstattung, die teilweise noch aus RGW-Zeiten stammte, haben wir uns auch nicht beschwert, da wir den Gasherd nur zum Wasserkochen benutzten und ansonsten der ungarischen Gastronomie vor Ort Umsatz beschert haben. Was bin ich froh, dass wir uns nicht den Flugreisenmassentourismus angetan haben. Wir haben aber auch wirklich Glück gehabt.