Gabriele Geschrieben 1. September 2008 Melden Share Geschrieben 1. September 2008 Das Christentum nun hat diese alte Vielgötterei gezähmt. Eigentlich doch schon das Judentum. Wie sieht es dort aus mit Engeln und/oder Dämonen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 1. September 2008 Melden Share Geschrieben 1. September 2008 Das Christentum nun hat diese alte Vielgötterei gezähmt. Eigentlich doch schon das Judentum. Wie sieht es dort aus mit Engeln und/oder Dämonen? Weiß ich nicht. Aber das Judentum hatte auch seine Probleme mit der Vielgötterei: Beispiel Goldenes Kalb. Wobei sicher das Judentum weniger Probleme hat als das Christentum. Weil das Judentum eine Stammesreligion ist und nicht missioniert. Während das Christentum all die in der Kultur der "neuchristlichen" Völker verankerten historischen Götter irgendwie verdauen muss. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 1. September 2008 Melden Share Geschrieben 1. September 2008 (bearbeitet) Ich persönlich kann mit der Gestalt (bzw. den Gestaltungen) der Muttergottes recht viel anfangen und halte eine bestimmte Marienfrömmigkeit für durchaus hilfreich für meinen Glauben bzw. für eine gute Art und Weise sich einem bestimmten Menschen- aber auch Kirchenbild anzunähern bzw. dieses auszudrücken. Eine Gefahr die mir aber vor allem bei der historischen Annäherung an das Thema auffällt, ist die mittelalterliche Tendenz, sich Gott immer mehr als obersten Lehnsherren vorzustellen, der dereinst gerecht richten wird, aber mit den Sorgen der einfachen Menschen nicht weiter belästigt werden soll. Dafür gibt es dann einen ganzen Hofstaat von Heiligen, an deren Spitze die Muttergottes (sozusagen das Urbild der gütigen Königinmutter), die als Mittler auftreten. Ich glaube eine solche Vorstellung wird weder der Rolle der Heiligen, noch der Liebe Gottes gerecht. bearbeitet 1. September 2008 von Justin Cognito Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 1. September 2008 Melden Share Geschrieben 1. September 2008 (Ist das nicht ein wenig viel für einen einzelnen Heiligen? ) Die Heiligen und ihre Möglichkeit uns zu helfen sind m.E. noch größer. Die hl. Teresa von Avila sagte z.B. dass sie noch nie an den hl. Josef eine Bitte gerichtet hätte, die ihr nicht erfüllt worden wäre. Der hl. Josef ein Superheiliger. Hübsch. Wer's braucht .... Und was ist mit den Patronaten, die quasi posthum untergeschoben werden, wie z.B. der hl. Klara das Fernsehen? Kannst du dir vorstellen, dass Gott es z.B. einer Hl. Klara verbietet, Patronin für TV oder anderes zu sein, weil das "zu weit" geht? Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott der hl. Klara was verbietet. Ich könnte mir eher vorstellen, dass den armen Heiligen selber dies gar nicht so recht ist. Waren das nicht zum Teil zu Lebzeiten sehr bescheidene und zurückhaltende Menschen? Oder gar Übersetzungsfehler, dank dessen die hl. Cäcilia zur Patronin der Kirchenmusik wurde? Du kennst den Spruch: Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade. Was nun- wenn der Übersetzungsfehler in Gottes Plänen lag? Natürlich kenne ich den Spruch von den krummen Zeilen, die Gott nicht hindern, gerade zu schreiben. Darin gründet ja auch meine Hoffnung, dass Gott mein Gebet auch dann erhört, wenn ich nicht den korrekten Umweg über den zuständigen Heiligen genommen habe, sondern mich direkt an ihn wende. Eine Schachbrettfigur macht, was der Spieler anordnet - hat keinen eigenen Willen. Die Heiligen und die hl. Engel helfen uns gewiß auch, wenn wir uns nicht explizit an sie wenden. Aber so wie Jesus sagt: Wer bittet, dem wird gegeben - wer anklopft, dem wird aufgetan - so öffnen wir uns selbst für die Hilfe der hl. Engel und der Heiligen, wenn wir konkret bitten - und auf konkrete Bitten hin kommt auch konkrete Hilfe. Ähm ... verstehe ich das richtig? Die Heiligen haben ihren eigenen Willen und helfen auf eigene Rechnung? Verweigern sie dann auch eventuell ihre Hilfe, wenn ihnen mein Anliegen nicht gefällt? Und was das anklopfen betrifft: Ich hatte Jesus so verstanden, dass wer bei seinem Vater anklopft, dies nicht vergeblich tut. Wenn jemand sagt: Ich brauche keine Vorzimmerdame ich brauche keine Heiligen - ich brauche keine Engel- "Gott allein genügt" - könnte man zur Vermutung kommen, dass sich darin eine gewisse Geringschätzung gegenüber Gottes Gaben verbirgt. Das mag aus Deiner Sicht so sein; solche Vermutungen hegen wohl jene, denen Gott alleine nicht genügt. Aber diesen Satz soll ja auch eine gewisse Heilige geprägt haben. Ich glaube nicht an einen einsamen Gott der nicht will, dass jemand seine Engel, die Heiligen, die Gottesmutter um Hilfe anruft - sondern ich sehe die Heiligen, die hl. Engel und vor allem die Gottesmutter Maria in einer innigen Verbundenheit mit Gott. Das kann ich so stehen lassen, so sehe ich das auch. Aber ich glaube auch nicht an einen Gott, der sein himmlisches Personal erst mal vorschiebt und anrufen lässt, damit dieses nicht in himmlische Langeweile verfällt. Ich glaube nicht, dass er mir böse ist, dass ich mich gleich an ihn wende, ohne Umwege. In einem etwas überspitzten Bild ausgedrückt: Vielleicht kennst du das Bild des Gekreuzigten, wo Arme und Beine fehlen - und darunter steht: "Ich habe keine anderen Beine als deine, ich habe keine anderen Arme als deine. "Wenn also Jesus sagt: Was ihr dem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan - dann könnte auch verständlich sein wenn ich sage: Die Bitte die wir an die Heiligen richten, richten wir an Gott - denn die Heiligen sind "Gottes Hände, Gottes Arme, Gottes zärtliche Liebe und Zuwendung". Ich habe dieses Bild bisher eher auf mich selber angewendet: Was ich nicht tue, bleibt ungetan, es ist an mir, Gottes Hände, Gottes Beine in dieser Welt sichtbar zu machen. Ich wußte bislang nicht, dass ich damit den Job der Heiligen übernehme. Dann hast du jetzt aber ganz was Wesentliches dazugelernt. Wir alle, die ganze Christenheit, sind die im Glaubensbekenntnis genannte "Gemeinschaft der Heiligen". Dabei macht es überhaupt keinen Unterschied, ob wir schon gestorben und auferstanden sind, oder noch nicht. Wir gehören alle zusammen und können jederzeit füreinander eintreten und einander darum bitten. Natürlich können wir. Allerdings finde ich es unpassend, etwa den hl. Antonius mit meiner Schlamperei zu belästigen. Niemand zwingt uns diesen Weg zu gehen. Die liturgischen Gebeten wenden sich doch auch an den dreifaltigen Gott. Und so kann jeder auch formulieren. Warum denn nicht? Ja, sicher. Wo ist das Problem? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 1. September 2008 Melden Share Geschrieben 1. September 2008 Andereseits: Wenn Jesus "Den Menschen gleich asuser der Sünde" (wie es, glaube ich, im Messtext heist) war, muss er ohne Erbsünde geboren sein.Und das geht, wenn ich mich nicht irre nur wenn auch Maria ohne Erbsünde war. Warum solte das so sein? Die Eltern von Maria waren auch nicht frei von der Erbsünde. Hmmm... grübel... Weil alle Welt ständig theologische Aussagen in unzuständige Bereiche verschiebt, diesfalls in die Biologie. Die Erbsünde heißt auf Lateinisch "peccatum originale", die Original- oder Ursünde. Es heißt zwar, dass sie durch Empfängnis übertragen wird, damit ist aber nicht eine Art Ansteckung gemeint, sondern, dass sie so tief im Wesen des Menschen verankert ist, dass er vom Augenblick seiner Entstehung an davon kontaminiert ist. Es gibt aber vier Ausnahmen: Adam und Eva, Maria und Jesus. Warum sind die ausgenommen? Weil Maria die neue Eva ist und Jesus der neue Adam. Adam und Eva sind ohne Ursünde, verbocken es aber, indem sie sich von der Schlange verführen lassen und begehen selbige. Maria und Jesus widerstehen der einschlägigen Versuchung und stellen auf diese Weise die kosmische Ordnung wieder her. Das ist alles. Nur zum Verständnis: Wenn ich jeder Versuchung wieder stehen würde, auch den Halb- und Viertelversuchungen, wär ich dann die Ur-Sünde los? Gut, die andere Frage: Wer schaft das und wer will das? Ich nicht, erstens zu schwach und zweitens ganz schön langweilig so ohne Versuchungen Ach. Seit Adam und Eva können wir alle allem widerstehen, nur keiner Versuchung. Niemand schafft das. Und ob es so ganz ohne Versuchungen langweilig wäre, das können wir nicht wissen. Sie begegnen uns ja stündlich, mindestens. Und von "ohne Versuchungen" ist eh keine Rede, sondern von "wie wir versucht worden ist, aber nicht gesündigt hat". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 2. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 2. September 2008 (bearbeitet) Andereseits: Wenn Jesus "Den Menschen gleich asuser der Sünde" (wie es, glaube ich, im Messtext heist) war, muss er ohne Erbsünde geboren sein.Und das geht, wenn ich mich nicht irre nur wenn auch Maria ohne Erbsünde war. Warum solte das so sein? Die Eltern von Maria waren auch nicht frei von der Erbsünde. Hmmm... grübel... Weil alle Welt ständig theologische Aussagen in unzuständige Bereiche verschiebt, diesfalls in die Biologie. Die Erbsünde heißt auf Lateinisch "peccatum originale", die Original- oder Ursünde. Es heißt zwar, dass sie durch Empfängnis übertragen wird, damit ist aber nicht eine Art Ansteckung gemeint, sondern, dass sie so tief im Wesen des Menschen verankert ist, dass er vom Augenblick seiner Entstehung an davon kontaminiert ist. Es gibt aber vier Ausnahmen: Adam und Eva, Maria und Jesus. Warum sind die ausgenommen? Weil Maria die neue Eva ist und Jesus der neue Adam. Adam und Eva sind ohne Ursünde, verbocken es aber, indem sie sich von der Schlange verführen lassen und begehen selbige. Maria und Jesus widerstehen der einschlägigen Versuchung und stellen auf diese Weise die kosmische Ordnung wieder her. Das ist alles. Nur zum Verständnis: Wenn ich jeder Versuchung wieder stehen würde, auch den Halb- und Viertelversuchungen, wär ich dann die Ur-Sünde los? Gut, die andere Frage: Wer schaft das und wer will das? Ich nicht, erstens zu schwach und zweitens ganz schön langweilig so ohne Versuchungen Ach. Seit Adam und Eva können wir alle allem widerstehen, nur keiner Versuchung. Niemand schafft das. Und ob es so ganz ohne Versuchungen langweilig wäre, das können wir nicht wissen. Sie begegnen uns ja stündlich, mindestens. Und von "ohne Versuchungen" ist eh keine Rede, sondern von "wie wir versucht worden ist, aber nicht gesündigt hat". Das war mehr ne Verständnisfrage als ne Feststellung aber gut ohen Frahezeichen am Ende ist das schwer zu erkennen. Sorry! Auf einer anderen Seite ist auch die Frage ob ich jeder Versuchung wieder stehen will. Wenn ich an die Versuchungen eines guten Fläschchens Met, Eines Saftigen Schweinebratens oder an die Versuchungen meines Schatzis denke.... *sabber* bearbeitet 2. September 2008 von Frank Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 2. September 2008 Melden Share Geschrieben 2. September 2008 Auf einer anderen Seite ist auch die Frage ob ich jeder Versuchung wieder stehen will. Wenn ich an die Versuchungen eines guten Fläschchens Met, Eines Saftigen Schweinebratens oder an die Versuchungen meines Schatzis denke.... *sabber* Wie schreibt Oskar Wilde zu trefflich: Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben." - Das Bildnis des Dorian Gray, Kapitel 2 / Lord Henry (Original engl.: "The only way to get rid of a temptation is to yield to it.") Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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