jos1 Geschrieben 5. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 5. September 2008 (bearbeitet) Toleranz und Intoleranz anderen gegenüber geht in der Regel mit ökonomischen und sozialen Verhältnissen einher. Wenn man ein bisschen Geschichte kennt, weiss, dass es tolerante und intolerante Perioden in der Islam-Geschichte gegeben hat: Die Fatimiden waren anders als die Almohaden. Es geht um Wohlstand: Im Wohlstand einer Nation ist man toleranter als in Rezessionangstzeiten. Die deutsche Geschichte in den 20er Jahren ist ein Beispiel dafür. Gerade in dieser Zeit wurden die hässlichste udn blödesten Theorien über die Juden und ihren Einfluss auf die Misere Deutschland entworfen, sie seien Kommunisten und gleichzeitig Kapitalisten etc. Es war einfach kulturell und religiös anders und daher empfand man sie aus der Gesellschaft zu jagen. Ich habe mehrmals von "normalen" Christen gehört, dass die jüdischen Speisevorschften völlig irrsinnig sind, ihre Kabbalahtheorien ein Gehirngespenst und ihr Staat ein Raub, ihre Religion eine "menschliche" und böse Erfindung gegen die Christen etc.. Das war und das ist die "normale" Auseinandersetzung zwischen Kulturen, obwohl das Christentum vom Judentum herstammt. Ich wundere mich nicht mehr. Der Islam stammt aus Judentum und Christentum zusammen, obwohl hier man die historische Realität zu vergessen versucht. MIR ist egal, ob der Islam eine "bessere" oder "schlechtere" Religion als die christliche ist. Als Mensch verlange ich, dass jeder über seine eigene Überzeugungen frei und begeistert reden darf. Nur die Inquisition war andrer Meinung und Menocchio hingerichtet hat, weil er glaubte, die Schaffung der Welt sei mit dem Prozess der Würmer in der Käse vergleichbar. 'Ich habe gesagt, daß, was meine Gedanken und meinen Glauben anlanget, alles ein Chaos war, nämlich Erd', Luft, Wasser und Feuer durcheinander. Und jener Wirbel wurde eine Masse, gerade wie man den Käse in der Milch macht, und darinnen wurden Würm', und das waren die Engel' Eine gute Theorie, würde ich sagen. Das war's meine Damen und Herren. bearbeitet 5. September 2008 von Jossi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
abitibi Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Basis und Überbau.... Wie erklärt man sich denn dann die absolute Intoleranz des Islam in Saudi-Arabien? Verglichen mit dem Islam dort ist der in vielen anderen und weitaus ärmeren Ländern praktizierte äußerst liberal. Nee, das mag ja auch eine Rolle spielen, aber ansonsten gehört diese Art der Erklärung in die Mottenkiste. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 5. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 5. September 2008 (bearbeitet) Basis und Überbau.... Wie erklärt man sich denn dann die absolute Intoleranz des Islam in Saudi-Arabien? Verglichen mit dem Islam dort ist der in vielen anderen und weitaus ärmeren Ländern praktizierte äußerst liberal. Nee, das mag ja auch eine Rolle spielen, aber ansonsten gehört diese Art der Erklärung in die Mottenkiste. Ist Saudi-Arabien ein reiches Land? Mir schient, dass Du Macht/Elite und Realität verwechselt. Auch in Russland gibt es viele reiche Leute. Die Mottenkiste ist für historische Konzepte nicht geeignet, vor allem wenn man die historisch-soziale und ökonomische Verhältnisse nicht kennt. UNICEF lesen bildet bearbeitet 5. September 2008 von Jossi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
abitibi Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Die reichen Eliten gehören aber genau zu denen, die eine extrem strenge Auslegung des Islam propagieren, nicht nur bei sich, sondern auch durch immense finanzielle Zuwendung zu entsprechenden Organisationen, die den wahabitischen Islam ausbreiten sollen. Ich bin nicht ganz so dämlich, wie Du zu denken scheinst. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 5. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 5. September 2008 (bearbeitet) Die reichen Eliten gehören aber genau zu denen, die eine extrem strenge Auslegung des Islam propagieren, nicht nur bei sich, sondern auch durch immense finanzielle Zuwendung zu entsprechenden Organisationen, die den wahabitischen Islam ausbreiten sollen. Ich bin nicht ganz so dämlich, wie Du zu denken scheinst. Habe ich oben vom Reichtum der Elite gesprochen? Wenn Du aufmerksam liest, findet Du nichts davon. Dämmlichkeit habe ich auch nicht vorgeworfen. Ich bitte genau zu lesen, bevor die Adrelanin einschaltest. Dass die Elite ihre Religionszugehörigkeit dazu benutzt, um die Macht zu erhalten, ist ohne weiter verständlich. Verglichen mit der Kirche in Russland: Seit die neue reiche Welle da ist, ist auch die Kirche im Kommen, und zwar sehr stark. Wo ist die Differenz? Ist das Volk glücklicher, reicher? Also. Keine Mottenkiste, für heute mindestens. bearbeitet 5. September 2008 von Jossi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Es stimmt tendentiell zwar, dass in Krisensituationen vorher latent vorhandene Ressentiments zu Gewalt führen. So war der Antisemitismus auch im wilhelminischen Deutschland verbreitet, kam aber nie so zum Ausbruch. Allerdings gibt es keine zwingende Schlussfolgerung: Saudi-Arabien ist verglichen mit Ägypten oder Marokko ein reiches Land; dennoch ist es religiös extrem intolerant, während es in Ägypten und Marokko zwar immer wieder Übergriffe gibt, insgesamt jedoch beide Länder halbwegs tolerant gegenüber Christen und Juden sind. Ähnliches galt auch im Fall der Nazis: Auch Frankreich war von der Weltwirtschaftskrise betroffen und hatte eine hohe Arbeitslosigkeit. Auch dort gab es viele Juden und auch unter Franzosen war Antisemitismus verbreitet. Dennoch gab es keinen französischen Hitler. Oder, ein älteres Beispiel: Spanien unter Philipp II. war sicher damals nicht das ärmste Land Europas, aber das mit der strengsten Inquisition. Im Fall von Saudi-Arabien kommen andere Dinge dazu: Der Wahabitismus ist weit strenger als andere islamische Richtungen. Zusätzlich kommt das Bewusstsein als "Hüter der heiligen Stätten" dazu. Saudi-Arabien ist ein Land, das sich ausschließlich vom Islam her definiert, Ägypten mit seinem reichen antiken Erbe nicht. Ebenso ist beim Vergleich Deutschland-Frankreich in den 30er Jahren zu beachten, dass in Deutschland die Verbitterung über den verlorenen Krieg und den ungerechten Friedensvertrag dazu kam und die Demokratie weit weniger etabliert war als in Frankreich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kiki Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Der Koran oder Islam handelt nicht, sondern vertritt eine Ethik, und ich vertrete eine andere Ethik. In der Sichtweise des Korans bin ich "Dreck" und in meiner Sichtweise es ist umgekehrt.Also doch Auge um Auge... ein Rückschritt, schade drum.Du muesstest mir zeigen eine Stelle, wo ich aufgefordert habe, zu massakrieren die Muslims, oder dass Maenner tragen sollen Scheuklappen, weil sie angeblich zu stark gereizt werden wenn sie sehen eine Frau nur teil-verpackt, oder dass Ehefrauen ihre Maenner schlagen duerfen, oder dass Muslims sind Menschen zweite Klasse, wofuer sie extra-Steuern zahlen sollen, ausser sie konvertieren sich zu meine Religion. Vorausgesetzt ich habe geschrieben so etwas, dann kann man sagen, ich will es ihnen heimzahlen auf der Grundlage von « Auge fuer Auge » aber falls es Dir nicht gelingt diese Nachweis, bist du eine Luegnerin oder polemisch oder beides, tut mir leid. lg, Kiki Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jupo Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Es stimmt tendentiell zwar, dass in Krisensituationen vorher latent vorhandene Ressentiments zu Gewalt führen. So war der Antisemitismus auch im wilhelminischen Deutschland verbreitet, kam aber nie so zum Ausbruch. Allerdings gibt es keine zwingende Schlussfolgerung: Saudi-Arabien ist verglichen mit Ägypten oder Marokko ein reiches Land; dennoch ist es religiös extrem intolerant, während es in Ägypten und Marokko zwar immer wieder Übergriffe gibt, insgesamt jedoch beide Länder halbwegs tolerant gegenüber Christen und Juden sind. Ähnliches galt auch im Fall der Nazis: Auch Frankreich war von der Weltwirtschaftskrise betroffen und hatte eine hohe Arbeitslosigkeit. Auch dort gab es viele Juden und auch unter Franzosen war Antisemitismus verbreitet. Dennoch gab es keinen französischen Hitler. Oder, ein älteres Beispiel: Spanien unter Philipp II. war sicher damals nicht das ärmste Land Europas, aber das mit der strengsten Inquisition. Im Fall von Saudi-Arabien kommen andere Dinge dazu: Der Wahabitismus ist weit strenger als andere islamische Richtungen. Zusätzlich kommt das Bewusstsein als "Hüter der heiligen Stätten" dazu. Saudi-Arabien ist ein Land, das sich ausschließlich vom Islam her definiert, Ägypten mit seinem reichen antiken Erbe nicht. Ebenso ist beim Vergleich Deutschland-Frankreich in den 30er Jahren zu beachten, dass in Deutschland die Verbitterung über den verlorenen Krieg und den ungerechten Friedensvertrag dazu kam und die Demokratie weit weniger etabliert war als in Frankreich. Nur mal am Rande erwähnt... die Situation für Christen in Marokko und Ägypten ist furchtbar. Ich habe jetzt keine Zeit für Nachweise - später. Und die Inquisition ist auch eine andere Geschichte, als meistens auch heute (bedingt durch protestantische und atheistische Propaganda) meist noch geglaubt wird... auch hierzu später mehr! Laters Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 5. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 5. September 2008 (bearbeitet) Es stimmt tendentiell zwar, dass in Krisensituationen vorher latent vorhandene Ressentiments zu Gewalt führen. So war der Antisemitismus auch im wilhelminischen Deutschland verbreitet, kam aber nie so zum Ausbruch. Allerdings gibt es keine zwingende Schlussfolgerung: Saudi-Arabien ist verglichen mit Ägypten oder Marokko ein reiches Land; dennoch ist es religiös extrem intolerant, während es in Ägypten und Marokko zwar immer wieder Übergriffe gibt, insgesamt jedoch beide Länder halbwegs tolerant gegenüber Christen und Juden sind. Ähnliches galt auch im Fall der Nazis: Auch Frankreich war von der Weltwirtschaftskrise betroffen und hatte eine hohe Arbeitslosigkeit. Auch dort gab es viele Juden und auch unter Franzosen war Antisemitismus verbreitet. Dennoch gab es keinen französischen Hitler. Oder, ein älteres Beispiel: Spanien unter Philipp II. war sicher damals nicht das ärmste Land Europas, aber das mit der strengsten Inquisition. Im Fall von Saudi-Arabien kommen andere Dinge dazu: Der Wahabitismus ist weit strenger als andere islamische Richtungen. Zusätzlich kommt das Bewusstsein als "Hüter der heiligen Stätten" dazu. Saudi-Arabien ist ein Land, das sich ausschließlich vom Islam her definiert, Ägypten mit seinem reichen antiken Erbe nicht. Ebenso ist beim Vergleich Deutschland-Frankreich in den 30er Jahren zu beachten, dass in Deutschland die Verbitterung über den verlorenen Krieg und den ungerechten Friedensvertrag dazu kam und die Demokratie weit weniger etabliert war als in Frankreich. gute Analyse. Stimme grundsätzlich zu. Faktore, die zur Gewalt und Intoleranz führen, sind vielseitig. bearbeitet 5. September 2008 von Jossi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 5. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 5. September 2008 (bearbeitet) Und die Inquisition ist auch eine andere Geschichte, als meistens auch heute (bedingt durch protestantische und atheistische Propaganda) meist noch geglaubt wird... auch hierzu später mehr!Laters die A&A glauben an die Inquisition? bearbeitet 5. September 2008 von Jossi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Nur mal am Rande erwähnt... die Situation für Christen in Marokko und Ägypten ist furchtbar. Ich habe jetzt keine Zeit für Nachweise - später.Und die Inquisition ist auch eine andere Geschichte, als meistens auch heute (bedingt durch protestantische und atheistische Propaganda) meist noch geglaubt wird... auch hierzu später mehr! Laters Ich schrieb nicht, dass in Ägypten oder Marokko alles in Ordnung sei. Ich habe mit Saudi-Arabien verglichen. Was die Inquisition betrifft: Sicher gibt es hier Propaganda, die in dieser Form nicht stimmt. Ich sprach von einem ganz bestimmten Land (Spanien) unter einem ganz bestimmten König (Philipp II.), wo sie tatsächlich schlimmer war als anderswo und auch als jemals von Rom angeordnet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 5. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 5. September 2008 (bearbeitet) Nur mal am Rande erwähnt... die Situation für Christen in Marokko und Ägypten ist furchtbar. Ich habe jetzt keine Zeit für Nachweise - später. Und die Inquisition ist auch eine andere Geschichte, als meistens auch heute (bedingt durch protestantische und atheistische Propaganda) meist noch geglaubt wird... auch hierzu später mehr! Laters Ich schrieb nicht, dass in Ägypten oder Marokko alles in Ordnung sei. Ich habe mit Saudi-Arabien verglichen. Was die Inquisition betrifft: Sicher gibt es hier Propaganda, die in dieser Form nicht stimmt. Ich sprach von einem ganz bestimmten Land (Spanien) unter einem ganz bestimmten König (Philipp II.), wo sie tatsächlich schlimmer war als anderswo und auch als jemals von Rom angeordnet. Das ist bekannt. Die römische Inquisition ist aber - wiederum - von den lokalen inquisitorischen Gerichtshöfen zu unterscheiden, die viel mehr von der lokalen Politik abhängig waren. Im Falle eines Trientprozesses (dem sog. hl. Simonino) im 15. Jahrhundert war die römische Autorität gegen das Urteil der lokalen Richter. Trotzdem wurden Juden gefoltert und - wenn ich mich richtig erinnere - hingerichtet. Rom war dagegen. Kann jemand mir erklären, woraus die atheistische Propaganda besteht? Ich kenne keinen (atheistischen) Historiker, die Fakte über die Inquisition verfälscht hat. bearbeitet 5. September 2008 von Jossi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
abitibi Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Es stimmt tendentiell zwar, dass in Krisensituationen vorher latent vorhandene Ressentiments zu Gewalt führen. So war der Antisemitismus auch im wilhelminischen Deutschland verbreitet, kam aber nie so zum Ausbruch. Allerdings gibt es keine zwingende Schlussfolgerung: Saudi-Arabien ist verglichen mit Ägypten oder Marokko ein reiches Land; dennoch ist es religiös extrem intolerant, während es in Ägypten und Marokko zwar immer wieder Übergriffe gibt, insgesamt jedoch beide Länder halbwegs tolerant gegenüber Christen und Juden sind. Ähnliches galt auch im Fall der Nazis: Auch Frankreich war von der Weltwirtschaftskrise betroffen und hatte eine hohe Arbeitslosigkeit. Auch dort gab es viele Juden und auch unter Franzosen war Antisemitismus verbreitet. Dennoch gab es keinen französischen Hitler. Oder, ein älteres Beispiel: Spanien unter Philipp II. war sicher damals nicht das ärmste Land Europas, aber das mit der strengsten Inquisition. Im Fall von Saudi-Arabien kommen andere Dinge dazu: Der Wahabitismus ist weit strenger als andere islamische Richtungen. Zusätzlich kommt das Bewusstsein als "Hüter der heiligen Stätten" dazu. Saudi-Arabien ist ein Land, das sich ausschließlich vom Islam her definiert, Ägypten mit seinem reichen antiken Erbe nicht. Ebenso ist beim Vergleich Deutschland-Frankreich in den 30er Jahren zu beachten, dass in Deutschland die Verbitterung über den verlorenen Krieg und den ungerechten Friedensvertrag dazu kam und die Demokratie weit weniger etabliert war als in Frankreich. gute Analyse. Stimme grundsätzlich zu. Faktore, die zur Gewalt und Intoleranz führen, sind vielseitig. Das klang vorhin noch anders. Sozio-ökonomische Verhältnisse sind eben in der Tat nicht alles. Meiner Meinung nach nicht mal das wichtigste. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 5. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Es stimmt tendentiell zwar, dass in Krisensituationen vorher latent vorhandene Ressentiments zu Gewalt führen. So war der Antisemitismus auch im wilhelminischen Deutschland verbreitet, kam aber nie so zum Ausbruch. Allerdings gibt es keine zwingende Schlussfolgerung: Saudi-Arabien ist verglichen mit Ägypten oder Marokko ein reiches Land; dennoch ist es religiös extrem intolerant, während es in Ägypten und Marokko zwar immer wieder Übergriffe gibt, insgesamt jedoch beide Länder halbwegs tolerant gegenüber Christen und Juden sind. Ähnliches galt auch im Fall der Nazis: Auch Frankreich war von der Weltwirtschaftskrise betroffen und hatte eine hohe Arbeitslosigkeit. Auch dort gab es viele Juden und auch unter Franzosen war Antisemitismus verbreitet. Dennoch gab es keinen französischen Hitler. Oder, ein älteres Beispiel: Spanien unter Philipp II. war sicher damals nicht das ärmste Land Europas, aber das mit der strengsten Inquisition. Im Fall von Saudi-Arabien kommen andere Dinge dazu: Der Wahabitismus ist weit strenger als andere islamische Richtungen. Zusätzlich kommt das Bewusstsein als "Hüter der heiligen Stätten" dazu. Saudi-Arabien ist ein Land, das sich ausschließlich vom Islam her definiert, Ägypten mit seinem reichen antiken Erbe nicht. Ebenso ist beim Vergleich Deutschland-Frankreich in den 30er Jahren zu beachten, dass in Deutschland die Verbitterung über den verlorenen Krieg und den ungerechten Friedensvertrag dazu kam und die Demokratie weit weniger etabliert war als in Frankreich. gute Analyse. Stimme grundsätzlich zu. Faktore, die zur Gewalt und Intoleranz führen, sind vielseitig. Das klang vorhin noch anders. Sozio-ökonomische Verhältnisse sind eben in der Tat nicht alles. Meiner Meinung nach nicht mal das wichtigste. ... alles hängt davon ab, was man unter sozio-ökonomichen Faktoren versteht. In der Sozialwissenschaft ist Religion auch ein Faktor, sowie auch psychologische Elemente, die zum Beispil den Markt beeinflussen, historisch-wirkende Sozioelemente etc. Alles ist eine Frage der Definition. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Der Koran oder Islam handelt nicht, sondern vertritt eine Ethik, und ich vertrete eine andere Ethik. In der Sichtweise des Korans bin ich "Dreck" und in meiner Sichtweise es ist umgekehrt.Also doch Auge um Auge... ein Rückschritt, schade drum.Du muesstest mir zeigen eine Stelle, wo ich aufgefordert habe, zu massakrieren die Muslims, oder dass Maenner tragen sollen Scheuklappen, weil sie angeblich zu stark gereizt werden wenn sie sehen eine Frau nur teil-verpackt, oder dass Ehefrauen ihre Maenner schlagen duerfen, oder dass Muslims sind Menschen zweite Klasse, wofuer sie extra-Steuern zahlen sollen, ausser sie konvertieren sich zu meine Religion. Vorausgesetzt ich habe geschrieben so etwas, dann kann man sagen, ich will es ihnen heimzahlen auf der Grundlage von « Auge fuer Auge » aber falls es Dir nicht gelingt diese Nachweis, bist du eine Luegnerin oder polemisch oder beides, tut mir leid. lg, Kiki In der Sichtweise des Korans bin ich "Dreck" und in meiner Sichtweise es ist umgekehrt. Und bitte gerne darauf verzichten mich eine Lügnerin zu nennen, das muss nun wirklich nicht sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ramhol Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 (bearbeitet) Liebe Phyllis, ich würde den Koran nicht als Dreck bezeichnen, zum einen aus Respekt vor vielen Menschen, in deren Leben dieses Buch einen ganz wertvollen Platz einnimmt und die ihr religiöses Leben nach diesem Buch ausrichten. Diesen Respekt fordere ich deshalb auch von Angehörigen anderer Religionen gegenüber der Bibel ein. Zum anderen sehe ich den Koran - ganz pragmatisch - auch als ein wichtiges Kulturzeugnis, aus dem über Zeit und Menschen vieles zu erfahren ist. Alles andere also als "Dreck". Natürlich hat der Koran für mich persönlich keinerlei religiöse Bedeutung. Und natürlich kritisiere ich religiös motivierte Gewalt - ob das terroristische Islamisten in Arabien, gewalttätige jüdische Siedler in Israel oder militante christliche Abtreibungsgegner in den USA sind. Ich möchte den Koran jetzt auch nicht verklären oder so - obwohl ich natürlich nicht weiß, inwiefern Gott auch in dieser Schrift sich einem großen Teil der Menschheit doch auch in Teilen offenbaren kann - aber ich glaube, Christen haben den Vorsprung von 500 Jahren Geschichte, in denen Aufklärung und kritische Exegese einiges an Zündstoff genommen haben, der im Islam vielleicht noch lodert. Den Koran zu verteufeln halte ich nicht für die geeignete Lösung, angesichts des - nach kath. Auffassung - Auftrages aller Religionen: der gemeinsamen Weltzuwendung und ein friedliches Zusammenleben. bearbeitet 5. September 2008 von ramhol Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kiki Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 In der Sichtweise des Korans bin ich "Dreck" und in meiner Sichtweise es ist umgekehrt.Und bitte gerne darauf verzichten mich eine Lügnerin zu nennen, das muss nun wirklich nicht sein.Leider muss es sein, es ist eine Feststellung von Tatsachen. Nimm ein anderes Beispiel: In deiner Sichtweise es gibt den christlichen Gott. In meiner Sichtweise es ist umgekehrt. Habe ich mich geraecht an dir jetzt nach dem Prinzip "Auge fuer Auge"? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Ich bitte darum, die OTs, die sich nur in persönlichen Angriffen erschöpfen, sein zu lassen. Ich hatte Kiki nicht so verstanden, daß sie den Koran als "Dreck" bezeichnet hat, sonst hätte ich gelöscht. Ich halte es für möglich, auch inhaltlich sehr scharfe Kritik am Islam vorzutragen, ohne Muslime unnötig zu beleidigen. Grüße, KAM Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 5. September 2008 Autor Melden Share Geschrieben 5. September 2008 (bearbeitet) Natürlich hat der Koran für mich persönlich keinerlei religiöse Bedeutung. Und natürlich kritisiere ich religiös motivierte Gewalt - ob das terroristische Islamisten in Arabien, gewalttätige jüdische Siedler in Israel oder militante christliche Abtreibungsgegner in den USA sind. Ich möchte den Koran jetzt auch nicht verklären oder so - obwohl ich natürlich nicht weiß, inwiefern Gott auch in dieser Schrift sich einem großen Teil der Menschheit doch auch in Teilen offenbaren kann - aber ich glaube, Christen haben den Vorsprung von 500 Jahren Geschichte, in denen Aufklärung und kritische Exegese einiges an Zündstoff genommen haben, der im Islam vielleicht noch lodert. Den Koran zu verteufeln halte ich nicht für die geeignete Lösung, angesichts des - nach kath. Auffassung - Auftrages aller Religionen: der gemeinsamen Weltzuwendung und ein friedliches Zusammenleben. guter Beitrag, ramhol! bearbeitet 5. September 2008 von Jossi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 In der Sichtweise des Korans bin ich "Dreck" und in meiner Sichtweise es ist umgekehrt.Und bitte gerne darauf verzichten mich eine Lügnerin zu nennen, das muss nun wirklich nicht sein.Leider muss es sein, es ist eine Feststellung von Tatsachen. Nimm ein anderes Beispiel: In deiner Sichtweise es gibt den christlichen Gott. In meiner Sichtweise es ist umgekehrt. Habe ich mich geraecht an dir jetzt nach dem Prinzip "Auge fuer Auge"? "Lüge" setzt Absicht voraus und beschreibt daher eine den Täter herabwürdigende Handlung. Ich glaube nicht, dass Du in meinen Kopf gucken kannst, um festzustellen, was meine Absicht ist, wenn ich etwas schreibe, das Du noch nicht verstanden hast. Kann sein, dass ich mich schlecht ausgedrückt habe, aber lügen tue ich extrem selten, hier im Forum verzichte ich gänzlich darauf. Darum bitte ich höflichst mich nicht eine Lügnerin zu nennen. Wenn Du sagst, es gibt den christlichen Gott nicht, dann ist das eine qualitativ andere Aussage als wenn Du sagst, der christliche Gott sei Dreck, oder die Bibel sei Dreck. Mir macht es überhaupt nichts aus, wenn Du sagst, "mit diesem und jenem in der Bibel oder dem Koran bin ich absolut nicht einverstanden, es stößt mich sogar ab." Das wäre etwas sehr anderes als zu sagen "das Ganze ist Dreck". Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Ich bitte darum, die OTs, die sich nur in persönlichen Angriffen erschöpfen, sein zu lassen. Ich hatte Kiki nicht so verstanden, daß sie den Koran als "Dreck" bezeichnet hat, sonst hätte ich gelöscht. Ich halte es für möglich, auch inhaltlich sehr scharfe Kritik am Islam vorzutragen, ohne Muslime unnötig zu beleidigen. Grüße, KAM Nun, der "Dreck" wurde auch nicht von Kiki geworfen, sondern hier, und das steht immer noch. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Ich bitte darum, die OTs, die sich nur in persönlichen Angriffen erschöpfen, sein zu lassen. Ich hatte Kiki nicht so verstanden, daß sie den Koran als "Dreck" bezeichnet hat, sonst hätte ich gelöscht. Ich halte es für möglich, auch inhaltlich sehr scharfe Kritik am Islam vorzutragen, ohne Muslime unnötig zu beleidigen. Grüße, KAM Nun, der "Dreck" wurde auch nicht von Kiki geworfen, sondern hier, und das steht immer noch. Ich hab das noch mal gelesen, das bezieht sich mE nicht auf den Koran als ganzes, grenzwertig, aber meinem Geschmack nach grad noch hinzunehmen. Grüße, KAM Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jupo Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Ich bitte darum, die OTs, die sich nur in persönlichen Angriffen erschöpfen, sein zu lassen. Ich hatte Kiki nicht so verstanden, daß sie den Koran als "Dreck" bezeichnet hat, sonst hätte ich gelöscht. Ich halte es für möglich, auch inhaltlich sehr scharfe Kritik am Islam vorzutragen, ohne Muslime unnötig zu beleidigen. Grüße, KAM Und wer hat MOSLEMS beleidigt? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ramhol Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Ich bezog mich ursprünglich auf diesen Beitrag. Aber ich gebe kam recht, natürlich kann man daraus nicht lesen, dass phyllis den ganzen Koran als Dreck bezeichnet. Widersprochen hat sie meiner Unterstellung allerdings auch nicht . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 5. September 2008 Melden Share Geschrieben 5. September 2008 Übrigens: die Mods können alle diese Sticheleien ad personam gern streichen, tragen zum Thema nichts bei. Ich laß das jetzt mal so stehen und denk mir meinen Teil. KAM Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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