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Zu was dienen Religionen?


mykathpierre

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Zu was dienen Religionen?

 

Am 24. Oktober findet unser nächstes Café théologique in unserer Kathedrale statt zu diesem Thema. Es werden Katholiken, Protestanten, Juden, Muslime und ein Buddhist sprechen, beginnen werde ich mit einem kurzen Überblick, wie die Religionen vor 20 000 oder 30 000 Jahren entstanden sein können.

 

In der Vorbereitung stellte ich die Frage, ob das Thema nicht missverständlich ist, muss Religion zu etwas nützlich sein? Sie ist doch kein Geschäft, in das ich gehe, wenn ich etwas brauche.

 

Spannende Diskussionen waren die Folge.

 

Wie denkt Ihr zu diesem Thema?

 

Pierre

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Zu was dienen Religionen?

 

Nunja, ursprünglich dienten Religionen dazu, das zu erklären, was man mit dem beschränkten Wissen der Zeit (noch) nicht rational erklären konnte.

Nahezu Zeitgleich dürfte der Hauptzweck und die Lebensader jeder Religion aufgekommen sein : Macht und Kontrolle

Selbst bei den primitivsten Völkern gab und gibt es immer einen, der durch die Religion zur Macht kommt, bzw. an der Macht bleibt ... der "Medizinmann", "Priester" ect. war in jedem Stamm der Mächtigste, meist mußte sich sogar der Stammesführer dessen Entscheidungen beugen ... denn er hatte es in der Hand, zu verkünden, daß der Stammesführer von "den Göttern auserwählt" wurde zu herrschen ...

Das Prinzip hielt sich, z.B. in Europa bis zur franz. Revolution ("Gottesgnadentum").

 

"Dummer Weise" hat aber mittlerweile die Demokratie in weiten Teilen der Welt Einzug gehalten, deswegen müssen sich die Weltreligionen heute meist auf psychologische Tricks und Lobbyarbeit beschränken, um ihren Einfluß zu erhalten.

Oder aber sie gehen den Weg der RKK, die sich, zumindest in Europa, auf die (mehr oder weniger) heimliche Anbetung ihres "Zweitgottes" verlegt hat und solange der munter sprudelt, hält sie sich relativ bedeckt (ein paar wenige Quertreiber ausgenommen)

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Zu was dienen Religionen?

 

Am 24. Oktober findet unser nächstes Café théologique in unserer Kathedrale statt zu diesem Thema. Es werden Katholiken, Protestanten, Juden, Muslime und ein Buddhist sprechen, beginnen werde ich mit einem kurzen Überblick, wie die Religionen vor 20 000 oder 30 000 Jahren entstanden sein können.

 

In der Vorbereitung stellte ich die Frage, ob das Thema nicht missverständlich ist, muss Religion zu etwas nützlich sein? Sie ist doch kein Geschäft, in das ich gehe, wenn ich etwas brauche.

 

Spannende Diskussionen waren die Folge.

 

Wie denkt Ihr zu diesem Thema?

 

Pierre

Vielleicht interessiert Dich in den Zusammenhang die "Ökonomik der Religion(en)", die Analyse von Religion(en) aus ökonomischer Perspektiven - die Ökonomen fragen nach Religion unter dem Nutzenaspekt. Einfach googeln, es gibt einen Haufen Zeug (va auf Englisch), u.a. isthier ein Artikel, der einen groben Überblick gibt.

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Zu was dienen Religionen?

 

Am 24. Oktober findet unser nächstes Café théologique in unserer Kathedrale statt zu diesem Thema. Es werden Katholiken, Protestanten, Juden, Muslime und ein Buddhist sprechen, beginnen werde ich mit einem kurzen Überblick, wie die Religionen vor 20 000 oder 30 000 Jahren entstanden sein können.

 

In der Vorbereitung stellte ich die Frage, ob das Thema nicht missverständlich ist, muss Religion zu etwas nützlich sein? Sie ist doch kein Geschäft, in das ich gehe, wenn ich etwas brauche.

 

Spannende Diskussionen waren die Folge.

 

Wie denkt Ihr zu diesem Thema?

 

Pierre

Ähemm. Muss alles, was es gibt, zu was dienen?

 

Sei's drum.

Nach ihrem Selbstverständnis und nach dem ihrer Gläubigen dienen Religionen wohl dazu, gemeinschaftlich und organisiert die Transzendenz zu verehren.

 

Nach dem Verständnis von Staatenlenkern, soweit sie nicht ausdrücklich atheistisch sind, sind Religionen dazu da, das himmlische Wohlwollen für das politische Gemeinwesen sicherzustellen. Bemerkenswerterweise sind in diesem Punkt das Toleranzpatent des Kaisers Konstantin und das des Kaisers Joseph II völlig einig, geradezu wortidentisch.

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Franciscus non papa

als ich nach dem tod meiner mutter unter zahllosen dingen die brille meiner geliebten großmutter fand, standen mir die tränen in den augen.

 

diese brille ist zu nichts nützlich, sie liegt nur in einem schrank herum - und doch könnte ich sie nicht wegwerfen.

 

 

als ich vor dem denkmal händels in london stand, wo er abgebildet ist mit einem notenblatt in der hand, auf der der anfang der arie aus dem messias steht: ich weiss, dass mein erlöser lebt, war ich sehr berührt....

 

und wer als musiker mal das autograph eines großen komponisten in der hand halten durfte, wird bestätigen, dass man sich da dem komponisten besonders nahe fühlt.

 

der mensch liebt solche dinge, weil er nicht nur aus kopf und verstand, sondern auch aus herz und gefühl besteht.

 

 

nachtrag: das kommt davon, wenn man schlampig liest - ich las: zu was dienen reliquien....

bearbeitet von Oestemer
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Ähemm. Muss alles, was es gibt, zu was dienen?

Ein User führt das Zitat "Une Église, qui ne sert pas, ne sert à rien" in der Signatur. Ich finde, dass das passt.

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als ich nach dem tod meiner mutter unter zahllosen dingen die brille meiner geliebten großmutter fand, standen mir die tränen in den augen.
jou.

 

ich schätze mal, Du hast überhaupt nicht schlampig, sondern mit dem Herzen gelesen.

 

 

 

ach ja ...

 

das Konfi-Kreuz von meiner Mama,

 

die Puppenküche, die mein Urgroßvater mütterlicherseits (Orgelbauer von Beruf B) ) seiner Lieblings-Enkelin gebaut hat,

 

die Familienbibel, vom Großvater übernommen ...

 

 

 

... danke, Oestemer, für's "schlampige" lesen. :)

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Ähemm. Muss alles, was es gibt, zu was dienen?

Ein User führt das Zitat "Une Église, qui ne sert pas, ne sert à rien" in der Signatur. Ich finde, dass das passt.

ich bitte um Übersetzung, danke.
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Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts.
danke Dir.

Bin mir nicht ganz sicher, darum hatte ich es nochmals gelöscht.

Das hättest Du nicht sollen.

"Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts."

 

Leider komme ich im Moment nicht drauf, wer das Zitat in seiner Signatur führt. Beim Googlen bekomme ich nämlich keine Treffer um den Urheber festzustellen.

 

 

Edit: Mit der deutschen Übersetzung war ich sonderbarerweise beim Googlen erfolgreicher. Das Zitat wird Bischof Gaillot zugeschrieben, so bspw. Wikipedia.

bearbeitet von benedetto
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Ähemm. Muss alles, was es gibt, zu was dienen?

Ein User führt das Zitat "Une Église, qui ne sert pas, ne sert à rien" in der Signatur. Ich finde, dass das passt.

Ja, ja.

Und wenn sie nun hie und mal buchstäblich zu nichts dient?

Sein und Dasein sind ja zunächst mal Werte an und für sich!

Erst muss doch mal klar sein, dass etwas gut ist, bevor man zu fragen beginnt: Wofür?

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Vielleicht haben die Religionen so angefangen, dass der Mensch sich wehrlos Mächten und Gefahren ausgeliefert sah und Schutz bei einem, ihm transzendierenden Wesen suchte. Vielleicht sah er auch seine eigene Unvollkommenheit als ein Hindernis, sich diesem transzendenten Wesen zu nähern und suchte einen ‚reinen Ort‘ (Altar) und einen ‚reinen Menschen' (Priester) als Mittelsmann, der mit Opfern dieses höhere Wesen sich ihm geneigt machen sollte um so den ihm so notwendigen Segen zu erlangen. Immer gab es in der Gemeinschaft auch welche mit der notwendigen Intelligenz die es verstanden, dieses immanente Schutzbedürfnis für das eigene Machtstreben auszunutzen. Insofern ‚dient‘ die Religion zu was, sowohl den einen wie den anderen......und nicht nur in der Steinzeit......

 

Aber ich habe mich doch in ein rk Diskussionsforum eingeschreiben. Unsere Religion ist eine Offenbarungsreligion. GOTT hat die Initiative genommen und zu Abram gesagt: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem grossen Volk machen, dich segnen und deinen Namen gross machen. Ein Segen sollst du sein. Gen 12,1,2. GOTT sprach zu Mose: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen......ich kenne ihr Leid........Ich sende dich zum Pharao, führe mein Volk aus Ägypten heraus. Ex 3,7,10. Und in der Fülle der Zeit: Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens. Lk 1, 78,79

Nicht die Menschen haben diesen Gott in ihrer wie immer gearteten Not erfunden, er selbst hat sich zu erkennen gegeben und mit uns einen Vertrag (Bund) abgeschlossen, der uns allerdings dienlich ist.

Wir haben immer die Freiheit dieses Angebot als Unsinn und Aberglauben zu betrachten, es für unsere persönlichen Interessen (welcher Art auch immer) zu pervertieren oder es anzunehmen und zu erfahren, dass wir damit in eine andere Dimension eintreten......transzendieren.

Mit der Kirche ist es anders. Sie steht im Dienst der Menscheit und des einzelnen Menschen, das ihr von Gott anvertraute Heilsangebot möglichst authentisch zu übermitteln.

Und da sie von Menschen getragen wird.........aber wer würde sich trauen den ersten Stein zu werfen!

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Eine Kirche, die ihren Wert in sich selbst sieht, ist in der Institutionenfalle geendet. Sie sorgt sich dann um sich selbst, weil sie ihre Existenz alleine für sinnvoll hält. Deshalb halte ich den Gaillot zugeschriebenen Satz für richtig: "Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts." Allerdings darf das Dienen der Kirche hier nicht im Sinne von "zu etwas nützlich sein" mißverstanden werden: Kirche dient den Menschen, nicht sich selbst.

 

Eine andere, grundsätzliche Frage ist allerdings die, ob Kirche / Christentum überhaupt Religion ist. Religionen beginnen an der Erfahrung des Numinosen, der Mächte, die in das Leben der Menschen eingreifen und denen er sich schutzlos ausgeliefert sieht. An ihrem Anfang hat Religion daher vor allem den Zweck, diese numinosen - später personalisierten - Mächte gnädig zu stimmen, Schaden abzuwehren, Segen zu sichern. Der Priesterkönig ist in diesem Verständnis der einzige, der sich dem göttlichen nähern darf, ohne selbst in Gefahr zu kommen.

 

Das christliche Denken von Gott - der keine numinose Macht ist - und vom Priestertum - das kein Standesprivileg ist - ist derart anders, dass in religionswissenschaftlichen und theologischen Kreisen in der Tat die Frage erörtert wird, ob das Christentum überhaupt noch Religion im klassischen Sinne des Wortes ist, weil es funktuional zu nichts dient: Mein Glaube und meine religiöse Pracis dienen nicht dazu, dass ich gerettet werde (denn das bin ich schon). sondern nehmen mich in Dienst, am Rettungshandeln Gottes an der Welt teilzuhaben.

 

Wäre ein amitionierter Zugang, de sicher Anlass zu guten Diskussionen bietet!

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Zu was dienen Religionen?

Sind bilden und binden Gemeinschaften, dienen dabei auch oft den Mächtigen zum Machterhalt und der Machtausübung. Dem Einzelnen dient sie als Sinnstiftung, Halt im Leben (siehe auch das gemeinschaftsbildende Element).

 

Sie ist doch kein Geschäft, in das ich gehe, wenn ich etwas brauche.

Oh doch, das ist sie. Wenigstens von Zeit zu Zeit.

 

(Heute in der "Welt": Das Finanzwunder von Lourdes.)

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Zu was dienen Religionen?

Sind bilden und binden Gemeinschaften, dienen dabei auch oft den Mächtigen zum Machterhalt und der Machtausübung. Dem Einzelnen dient sie als Sinnstiftung, Halt im Leben (siehe auch das gemeinschaftsbildende Element).

Dass Religionen immer wieder zur Machtausübung missbraucht werden, ist leider nur zu wahr - trotzdem glaube ich, dass das eigentliche Anliegen von Religionen was anderes ist. Ich habe es da schon einmal geschrieben.

Das, was du sonst noch schreibst, dass Religionen Gemeinschaften entstehen lassen, in denen Beziehung geübt und gelebt wird und dass in Religionen Menschen- und Weltbilder entstanden sind, die dem Einzelnen einen Platz in dieser Welt geben und seinem Leben Sinn, gehört natürlich mit dazu zu diesen Landkarten, das seh ich auch so.

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Dass Religionen immer wieder zur Machtausübung missbraucht werden, ist leider nur zu wahr - trotzdem glaube ich, dass das eigentliche Anliegen von Religionen was anderes ist.

Religionen haben kein Anliegen. Menschen haben Anliegen. Auch können Menschen mit derselben Religion die unterschiedlichsten Anliegen haben, und die Religion als Vehikel ihrer Anliegen auf unterschiedliche Art und Weise gebrauchen.

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Dass Religionen immer wieder zur Machtausübung missbraucht werden, ist leider nur zu wahr - trotzdem glaube ich, dass das eigentliche Anliegen von Religionen was anderes ist.

Religionen haben kein Anliegen. Menschen haben Anliegen. Auch können Menschen mit derselben Religion die unterschiedlichsten Anliegen haben, und die Religion als Vehikel ihrer Anliegen auf unterschiedliche Art und Weise gebrauchen.

hättest du dein zitat um einen satz erweitert und dort nachgelesen wärest du nicht an der oberfläche geblieben.

 

oder

 

du hast das zitat gekürzt, das macht mich ärgerlich. ich würde dich gern akzeptieren und wünschte du würdest dich mit dem link auseinandersetzen.

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Lieber Pierre,

 

 

Zu was dienen Religionen?

 

Am 24. Oktober findet unser nächstes Café théologique in unserer Kathedrale statt zu diesem Thema. Es werden Katholiken, Protestanten, Juden, Muslime und ein Buddhist sprechen, beginnen werde ich mit einem kurzen Überblick, wie die Religionen vor 20 000 oder 30 000 Jahren entstanden sein können.

 

In der Vorbereitung stellte ich die Frage, ob das Thema nicht missverständlich ist, muss Religion zu etwas nützlich sein? Sie ist doch kein Geschäft, in das ich gehe, wenn ich etwas brauche.

 

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Wie denkt Ihr zu diesem Thema?

Das Menschengeschlecht lebt in der selbstverschuldeten GOTTESferne.

Aber der Menschheit ist die Erinnerung an GOTT, unseren VATER und SEIN Haus nie verloren gegangen.

 

Die Religionen pflegen diese verschwommene Erinnerung - das ist ihr Nutzen.

 

Alle Religionen, so falsch sie auch sind, bereiten vor auf die einzig wahre Religion: die Offenbarung GOTTES in der Person JESU CHRISTI - und die wahre Religion die ER bringt.

 

 

Gruß

josef

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Wenn Religionen für den Menschen keinen Nutzen hätten, gäbe es sie nicht mehr, denn sie sind anstrengend und evolutionär leicht abzuschaffen.

 

Die Frage sollte eher lauten, wem nutzen sie (mehr)? und inwiefern nutzen sie?

 

Ich sehe z.B. als wichtige Aufgabe des Christentums für den individuellen Menschen die Stärkung/die Verkündung seiner erlösten Individualität.

 

Dem widerspricht die Kirchengeschichte zum Teil, wo viel Unterdrückung, weltlicher Machterhalt, finanzielle Fragen eine Rolle spielten und der Nutzen objektiv betrachtet eher bei den wenigen Machthabern lag als bei der Masse der Religiösen.

 

Und doch haben die meisten Religionen eben zwei Effekte und damit Nutzen in zweierlei Hinsicht: Glaubensvermittlung für Individuen und Zusammenhalt von Gemeinschaften und da der Mensch nunmal Einzeltier und Gruppentier ist, kann er aus Beidem einen Nutzen ziehen.

 

Vorausgesetzt das Mittel Religion wird nicht missbraucht.

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