ramhol Geschrieben 30. Oktober 2008 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2008 Guten Tag, ich würde als (noch) Außenstehender gern einmal ein paar Fragen stellen: Warum muss denn die Kirche zeitgemäß sein? Sie darf sich nicht dem Zeitgeist unterwerfen, aber sie muss die "Zeichen der Zeit" erkennen. Und zeitgemäß ist erstmal nichts schlechtes, rückblickend kann man sagen, die Kirche war oft die Kirche ihrer Zeit. Manchmal war sie ihrer Zeit auch voraus. Zur Tridentinischen Messe war gestern im Feuilleton der FAZ ein guter Artikel über die Situation in England, wo der alte Ritus wohl ein wenig mehr boomt als in Deutschland, die Bischöfe das dort allerdings auch mit Sorge beobachten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 30. Oktober 2008 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2008 Guten Tag, ich würde als (noch) Außenstehender gern einmal ein paar Fragen stellen: Warum muss denn die Kirche zeitgemäß sein? Warum muss sich denn jeder in ihr "wiederfinden" können? Warum soll ein Gottesdienst mit 200 Teilnehmern besser sein als einer mit drei? Warum sollte in einer Kirche unbedingt die Musik erklingen, die ein jeder gerade mag? Vielleicht würde die Kirche in einer sich ständig ändernden Zeit, in der heutige Wahrheiten schon morgen verworfen werden, besser beraten sein, ruhig und still Haltepunkt zu sein. Im übrigen glaube ich, dass die Gläubigen des Mittelalters keine Gregorianischen Choräle zu Hause gesungen haben - aber so ein schönes Tanzliedchen aus der Bauernstube auch damals schon nicht in einen Gottesdienst gehörte. Genauso kann doch heute jeder seine private Musik zu Hause hören. Die Messe ist nicht zeitgemäß. Das ist ein Kampfargument jener "Liturgieexperten", die keine Ahnung von Liturgiegeschichte haben. Jede Epoche hat der Liturgie ihre eigenen Zeichen eingepflanzt. Unsere heutige Messe im Ordentlichen Ritus hat Elemente, die seit vielen hundert Jahren dazu gehören. Ich werde am Sonntag beispielsweise als Kantorin die lateinischen Messtexte intonieren. Dennoch ist volkssprachlicher Gemeindegesang bereits seit dem Mittelalter möglich und die Verwendung von Instrumenten und Melodien, die dem Zeitgeschmack entsprachen, gibt es auch schon seit jeher. Die Missa Tridentina hat sich dem ja auch nicht verschlossen. Modernismus als Kampfargument jedoch basiert auf einer liturgiegeschichtlichen Lüge: Die FSSPX behauptet beispielsweise, dass nur der gregorianische Gesang rechtens wäre, weil er ja schon in den Katakomben üblich war. Dass der gregorianische Gesang aber eine total modernistische Neuerung war, als er damals eingeführt wurde und man sich gegen vielerlei Abarten wehre, verschweigen die FSSPXler. Nur so als kleines Beispiel. Da gibt es noch viel viel mehr. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 30. Oktober 2008 Melden Share Geschrieben 30. Oktober 2008 Guten Tag, ich würde als (noch) Außenstehender gern einmal ein paar Fragen stellen: Warum muss denn die Kirche zeitgemäß sein? Warum muss sich denn jeder in ihr "wiederfinden" können? Warum soll ein Gottesdienst mit 200 Teilnehmern besser sein als einer mit drei? Warum sollte in einer Kirche unbedingt die Musik erklingen, die ein jeder gerade mag? Vielleicht würde die Kirche in einer sich ständig ändernden Zeit, in der heutige Wahrheiten schon morgen verworfen werden, besser beraten sein, ruhig und still Haltepunkt zu sein. Im übrigen glaube ich, dass die Gläubigen des Mittelalters keine Gregorianischen Choräle zu Hause gesungen haben - aber so ein schönes Tanzliedchen aus der Bauernstube auch damals schon nicht in einen Gottesdienst gehörte. Genauso kann doch heute jeder seine private Musik zu Hause hören. Alles richtig, aber: Warum sollte eine Kirchengemeinde das Lob Gottes nicht mit moderner Musik singen? Sakrale Musik ist nicht an einen Musikstil gebunden. (Mir persönlich ist ein gewisses künstlerisches Niveau und eine liturgische Ernsthaftigkeit allerdings wichtig.) Der Ansatz, daß liturgische Musik mit zur Erbauung der Menschen (und damit mittelbar zu einem vollen Gotteshaus) beiträgt, ist mE. lobenswert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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