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Ein Gott in drei Personen


Flo77

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Im Grunde gibt es nur ein Sein.

PS: Hierzu noch ein Zitat aus Cherstertons Buch Orthodoxie:

 

Liebe will das Individuelle; Liebe will daher das Geschiedensein. Daß Gott die Welt in kleine Stücke zerbrochen hat, begrüßt das Christentum mit instinktiver Freude, denn es sind lebendige Stücke.

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Neuer Versuch: es gibt also nur eine einzige göttliche "Essenz", die nur einen Willen und nur bestimmte Eigenschaften hat (bzw. nicht hat), die sich in drei Formen, durch Wirkweise, Erscheinungsform und Handeln unterscheidbar, manifestiert?

 

Mein Wortschatz kennt irgendwie kein Wort, das hier einfach erklären würde, was "Essenz", "Substanz", "Wesenheit", etc. beschreibt ohne mißverständlich zu sein.

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Neuer Versuch: es gibt also nur eine einzige göttliche "Essenz", die nur einen Willen und nur bestimmte Eigenschaften hat (bzw. nicht hat), die sich in drei Formen, durch Wirkweise, Erscheinungsform und Handeln unterscheidbar, manifestiert?

 

Mein Wortschatz kennt irgendwie kein Wort, das hier einfach erklären würde, was "Essenz", "Substanz", "Wesenheit", etc. beschreibt ohne mißverständlich zu sein.

 

Ja, das ist genau das Problem mit dem Wortlaut der alten Dogmen. Was einst den Menschen zum Verstehen verhalf, weil es im Sprachgebrauch zumindest der Gelehrten dieser Zeit formuliert wurde, ist für uns heute ein zusätzliches Hindernis, mda wir die verwendeten Begriffe nicht mehr so wie damals oder überhaupt nicht mehr verwenden (außer in theologischen Gesprächen)

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Im Grunde gibt es nur ein Sein.

PS: Hierzu noch ein Zitat aus Cherstertons Buch Orthodoxie:

 

Liebe will das Individuelle; Liebe will daher das Geschiedensein. Daß Gott die Welt in kleine Stücke zerbrochen hat, begrüßt das Christentum mit instinktiver Freude, denn es sind lebendige Stücke.

Ich halte mich da an ältere Quellen:

Gott ist das durch sich selbst subsistierende Sein [Deus est ipsum esse per se subsistens]. [...] Und das subsistierende Sein kann nur ein einziges sein; wie das Weiße, wenn es subsistent wäre, nur eine sein könnte, da das vielzählige Weiße [albedines] sich aufgrund der aufnehmenden Körper vervielfältigt. Es bleibt also, daß alles andere als Gott nicht sein eigenes Sein ist [omnia alia a Deo non sint suum esse, sed participant esse], sondern nimmt am Sein teil. Infolgedessen ist alles, was sich durch die verschiedene Teilhabe am Sein [secundum diversam participationem essendi] unterscheidet, so daß es mehr oder weniger vollkommen ist, notwendig verursacht von dem einen ersten Seienden, das am vollkommensten ist.
(Summa theologiae, I, q. 44, a. 1)
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Ich bring mal ein weiteres Beispiel, um die Trinität anhand eines Buches zu erklären.

 

Da ist zunächst einmal die schöpferische Idee (des Autors) ein Buch mit einem gewissen Inhalt zu schreiben. In dieser Idee ist das gesamte Werk als Ganzes vorhanden, Anfang und Ende: Diese schöpferische Idee ist das Bild des Vaters.

 

Das zweite ist die schöpferische Tätigkeit die durch die Idee gezeugt wird, die in der Zeit vom Anfang bis zum Ende wirkt. Diese schöpferische Tätigkeit, welche in Zeit und Raum eingebettet ist, ist das Bild des Sohnes.

 

Das dritte ist die schöpferische Kraft des Geistes, der Sinn des Buches und dessen Inhalt, was ausgesagt werden soll – das ist ist der Hl. Geist.

 

Das gesamte Buch wäre ohne die Idee, Tätigkeit und Sinn/Geist nicht möglich.

Ebenso ist das Buch ohne Zusammenwirken von Idee, Tätigkeit und Sinn/Geist nicht vorstellbar.

Ohne Idee kein Buch – ohne Tätigkeit des Schreibens kein buch – ohne Sinn/Geist wäre das Buch nur ein Haufen Buchstaben.

 

Ergo: Diese drei sind eins, jedes für sich in gleicher Weise das ganze Buch, doch keines kann ohne das andere sein: Ein Bild der Dreifaltigkeit.

bearbeitet von Erich
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Ergo: Diese drei sind eins, jedes für sich in gleicher Weise das ganze Buch, doch keines kann ohne das andere sein: Ein Bild der Dreifaltigkeit.
Ja und Nein.

 

Wenn die Idee das "Göttliche" ist, müsste der Autor (der die Idee bewahrt und das Buch schreibt) der Vater sein.

 

Der Sohn als der sichtbare Träger der Infomation das Buch selbst.

 

Und die Sprache, die die Idee verständlich macht der Geist.

 

Aber wirklich rund, ist das auch nicht.

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Aber wirklich rund, ist das auch nicht.

kann es auch gar nicht sein, denn Du beschreibst hier eine göttliche Shäre, die dem menschlichen Wissen und Verstand nicht vollends zugänglich ist.

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kann es auch gar nicht sein, denn Du beschreibst hier eine göttliche Shäre, die dem menschlichen Wissen und Verstand nicht vollends zugänglich ist.
Die innertrinitarischen Beziehungen werden wir wohl erst erleben, wenn wir angekommen sind (oder nie, wenn man nicht reinkommt).

 

Dennoch bleibt die Frage: Was macht Gott denn nun eigentlich aus? Was ist das Verbindende der der Personen (Individuen?)?

 

Die Hierarchie innerhalb der Trinitas wurde ja glaube ich auch schon verneint, was ich auch seltsam finde, wenn die eine Person von der anderen gezeugt wurde und beide (auch unabhängig voneinander?) die dritte Person aussenden können.

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... was ich auch seltsam finde, wenn die eine Person von der anderen gezeugt wurde und beide (auch unabhängig voneinander?) die dritte Person aussenden können.

 

Bleiben wir beim Beispiel des Buches:

 

Was bewirkt, dass der Autor die Idee eines Buches hat?

Doch die dem Autor innewohnende schöpferischen Kraft – oder vielleicht ein anderes Wort: Phantasie. Dies ist m.M. nach die die Analogie zu dem Schriftwort, daß „das Wort im Anfang bei Gott“ war und „ewig gezeugt ward vom Vater“.

 

Weiterhin bewirken Idee und schöpferische Kraft zwangsläufig einen Geist, der aus Idee und schöpferischer Kraft etwas drittes hervorruft: den Geist des Buches, der darlegt, was der Autor sagen und mit dem Buch bewirken will.

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kann es auch gar nicht sein, denn Du beschreibst hier eine göttliche Shäre, die dem menschlichen Wissen und Verstand nicht vollends zugänglich ist.
Die innertrinitarischen Beziehungen werden wir wohl erst erleben, wenn wir angekommen sind (oder nie, wenn man nicht reinkommt).

 

Dennoch bleibt die Frage: Was macht Gott denn nun eigentlich aus? Was ist das Verbindende der der Personen (Individuen?)?

 

Die Hierarchie innerhalb der Trinitas wurde ja glaube ich auch schon verneint, was ich auch seltsam finde, wenn die eine Person von der anderen gezeugt wurde und beide (auch unabhängig voneinander?) die dritte Person aussenden können.

Also ich kriege das nur so auf die Reihe:

Gott ist dasjenige, was für sich Seiend ist.

Es ist aber nun nicht ein Wille oder Akt der Schöpfung, daß Jesus gezeugt wurde oder der Geist gehaucht, sondern dies ergibt sich zwangsweise aus dem Wesen der Gottheit heraus.

Da Gott ist, ist auch der Sohn gezeugt - nicht im Sinne einer kausalen, daher zeitlich erfolgten Zeugung, sondern als notwendige Zeugung: Wenn die Kerze brennt, dann leuchtet sie auch (aber jede Analogie hinkt da IMHO gewaltig).

Und sowohl vom Vater als auch vom Sohn, geht der heilige Geist aus.

Nicht als ein neues und unabhängig existierendes Sein, sondern das gleiche Sein, welches dann Basis für eine unterschiedliche "Person" oder Relation ist.

Ich sehe da beim Menschen auch eine Dreiteilung und trotzdem eine Gemeinsamkeit - da ist der Geist (Seele), der Leib und dann die Psyche - wenn der Geist nacheinander mit drei unterschiedliche Körper verbunden wäre, dann hätte er vielleicht auch drei unterschiedliche Personen besessen und wäre doch nur der eine Geist gewesen.

Aber auch diese Analogie ist nicht ganz überzeugend.

Man ahnt die Richtigkeit der Dreieinigkeit aber man kann nicht festmachen, warum sie richtig sein soll und worin sie genau besteht.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Für eine Seminararbeit hätte ich mich auch erwärmen können
die Seminararbeit war eine Predigt (die ich dann auch gehalten habe), und das oben war so die Kurz-Kurz-fassung der Predigt: das Mormonenflugblatt als Einstieg: es geht hier nicht um Mathematik -, dann das Mißverständnis abgewehrt, "das müssen wir einfach glauben", und dann der Versuch der Annäherung: "Gott ist nicht allein" und was kann das für uns praktisch bedeuten.
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Dennoch bleibt die Frage: Was macht Gott denn nun eigentlich aus? Was ist das Verbindende der der Personen (Individuen?)?

Ich kann nur weiter Kryptisches sagen: die Liebe. Das fällt mir als erstes dazu ein. Es hilft jetzt aber wohl nicht beim Verstehen...

 

Die Hierarchie innerhalb der Trinitas wurde ja glaube ich auch schon verneint, was ich auch seltsam finde, wenn die eine Person von der anderen gezeugt wurde und beide (auch unabhängig voneinander?) die dritte Person aussenden können.

Es heißt ja von allen dreien, auch Jesus, dass sie ewig bzw. außerhalb der Zeit sind, also keiner vor oder nach dem andern kam. Eine zeitlich zu sehende Zeugung gab es erst mit Jesus Christus (dem Menschen, auf Erden).

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Die Frage ist so kompliziert, sie braucht gleich zwei Threads...

Ganz im Ernst, Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit kann man versuchen zu erklären, aber so ganz wir ddas wohl nie gelingen.

Was "Zeugen" und "Hervorgehen" anbetrifft, so sehe ich folgenden Unterschied: Flo hat (nach allem, was er schreibt) drei Kinder gezeugt- die höchst selbständige Individuen sind(wie er fleißig berichtet). Die Zeugung ist etwas körperliches, etwas, das getan, "gemacht" wird.

Hervorgehen tun auch Ideen, das ist also eher etwas theoretisches, geistiges(Hl. Geist eben).

Das ist keine Wertung. Gott ist beides- tun und denken, Körper und Geist.

 

Der Sohn ist gezeugt, da er nur so wahrer Mensch sein konnte, zumindest zu damals gültigen Bedingungen- dass wir Menschen auch künstlich schaffen können, ist ja noch nicht so lange aktuell und es gibt da ja immer noch Einschränkungen- so ganz aus dem Nichts oder nur aus dem Kopf wie eine Idee, geht es ja nicht.

 

 

Beim guten Sabellius habe ich, nachdem ich den Link verfolgt habe, eher folgendes Problem: die zeitliche Reihenfolge. Vater-Sohn-heiliger Geist. Das ist ja auch unbiblisch, denn der Geist Gottes schwebte ja schon über den Urfluten, soll heißen, den gabs nicht erst nach jesus. Und auch der Sohn hat ja schon immer existiert.

 

Persönlich sehe ich es am ehesten so: Gott begegnet uns in drei Personen: dem Vater, der die Welt erschaffen hat, sie hält . Der den Menschen als sein Kind liebt.

Der Sohn, der Mensch ist, als Mensch gelebt hat und gestorben ist, der Liebe verkündet und gelebt und weitergegeben hat. In dem wir einen direkten, menschlichen Ansprechpartner haben, in " allem uns gleich außer der Sünde", und der daher "näher" ist al der Vater, einfach , weil es da Fleich und Blut gibt (ich kann das momentan nicht besser ausdrücken. Es gibt evtl. noch mal einen Bewitrag, wenn mir was Besseres einfällt).

Der heilige geist, der die Idee des Göttlichen in uns wachhält, lebendig hält, an uns weitergibt, in uns einpflanzt. Der dafür "zuständig" ist, das der Sohn durch den Vater zu uns kommen kann, das zeigt sich ja schon bei Maria, über die kam ja auch der heilige Geist. Mit der Kraft des Geistes können wir die Erde verändern, , der heilige Geist hat etwas sehr lebendiges, Lenben bringendes.

Und alles das ist Gott, ein Gott, allerdings nicht alleine oder einsam.

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Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit kann man versuchen zu erklären, aber so ganz wir ddas wohl nie gelingen.

... was kein Wunder ist, denn man redet dabei ja über den, der größer ist, als die Welt. Wir reden über einen lebendigen Gott.

 

Die Trinitätstheologie versucht nun sozusagen die Übersetzung des Unverstehbaren hinein ins Unverständliche. Mit heute nicht mehr verstehbaren Begriffsdifferenzierungen stellt sie uns vor die Frage, ob das wirklich jemals richtig verstanden worden ist.

 

Das Problem liegt tatsächlich in der Dreiheit (der Personen) und der Einheit (im göttlichen Wesen).

 

Was mit Person gemeint ist, kann man zumindest im landläufigen Zusammenhang ganz gut erklären. Gemeint ist von Tertullian her das Einzelwesen. Tertullian war Rechtsverdreher und hatte wahrscheinlich die verantwortbare Person gemeint. Personen sind also du, ich, Erich, Vater, Sohn und Geist.

 

So weit so gut. Bis hin zum Tritheismus ist es leicht. Null Problemo.

 

Und dann versucht die Trinitätstheologie eine Einheit darzustellen. Und da hört's mit der Anschaulichkeit auf. Und zwar subito. Da wird jetzt mit dem platonischen Begriff "Wesen" herumjongliert. Und das ist mehr verschleiernd, als wirklich klärend. Dieser philosophische Begriff ist in sich unklar. Ich befürchte, dass er sogar verwirrt. Und noch schlimmer: Er erregt bei den meisten Leuten den (nicht ganz falschen) Eindruck, dass hier hochgelahrt herumgeschwafelt wird. "Typisches Theologengeschwätz".

 

Und deswegen meine ich, dass wir das mit der Trinitätstheologie vergessen können.

 

Die drei Personen Gottes können weiterhin einzeln beschrieben werden.

 

Und die Einheit "im Wesen" würde ich erst mal grundsätzlich dem Geheimnis zurechnen. Und damit ist es theologisch nicht fassbar. Theologie kann nur an das Geheimnis heranführen, nicht aber es aufklären.

 

Gestehen wir uns zu: Wie das Innenleben Gottes aussieht - davon haben wir nicht die blasseste Ahnung. Wir haben nur eine "Draufsicht". Wir können sagen: Gott ist nicht ohne Bewusstsein, nicht ohne innere Kommunikation, nicht ohne innere Liebe. Auch wenn hier die Worte "Bewusstsein", "innere Kommunikation" und "Liebe" nur Metaphern sein können. Wir können uns das, was wir bei Gott erahnen, eben nur in menschlichen (anthropomorphen) Begriffen, vorsichtig annähern.

 

Und dann können wir diese Draufsicht auf die Einheit - aber bitte ganz ohne "Wesen" - versuchen zu beschreiben. Da hilft uns die Bibel doch gar nicht schlecht.

 

Die Einheit zwischen Vater und Sohn:

"Wer mich sieht, sieht den Vater."

Das Wort Jesu verkündet genau das, was Gott sagen will.

Wenn ich gläubig auf Jesus schaue, dann sehe ich den Vater. Die Verehrung, die ich Jesus entgegenbringe, richtet sich damit auf das, was vom Vater kommt. Deswegen können wir ja auch eine Kniebeuge vor dem Tabernakel machen.

 

Und wenn man bezüglich der Einheit auf den Heiligen Geist schaut, kommt wieder das Gleiche:

Der Geist nimmt von dem, was von Jesus ist. Jesus hat genommen von dem, was beim Vater ist. Zu deutsch: Da gibt es inhaltlich keine Unterschiede. Wenn Jesus sagt: "Liebe!" dann sagt der Heilige Geist nicht "Hasse!". Sagt er es doch, ist es eben nicht der heilige Geist gewesen, der uns das eingeflüstert hat. Das war dan wohl was anderes.

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Problem: die zeitliche Reihenfolge. Vater-Sohn-heiliger Geist. Das ist ja auch unbiblisch, denn der Geist Gottes schwebte ja schon über den Urfluten, soll heißen, den gabs nicht erst nach jesus. Und auch der Sohn hat ja schon immer existiert.

Bibeltheologisch stößt man hier aber an Grenzen.

Der "Ruach Jahwe", der Geist Gottes, ist eigentlich nur die Lebenskraft Gottes. Die Aussage ist, dass Gott schon von Anfang an da ist, und dass er von Anfang an ein lebendiger Gott ist.

 

Auch die Übertragung, die der Johannesevangelist leistet, indem er das griechische "logos" mit dem Schöpfungswort gleichsetzt, ist nicht so einfach. Die Schriftsteller der Schöpfungserzählung dachten bei dem Schöpfungswort nicht an eine Person, wenn sie vom Wort reden.

 

Erst im Nachhinein, also zu christlichen Zeiten, kann man den Schöpfungsbericht trinitarisch deuten. Das ist aber ein eigener Akt, der über das hinausgeht, was ursprünglich gemeint war. (Womit ich nicht sage, dass dies nicht legitim und sogar notwendig war. Aber erst im Nachhinein.)

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....

 

Und deswegen meine ich, dass wir das mit der Trinitätstheologie vergessen können.

Das hört sich zunächst sehr apodiktisch an, dann aber kommt die Relativierung:

 

Gestehen wir uns zu: Wie das Innenleben Gottes aussieht - davon haben wir nicht die blasseste Ahnung. Wir haben nur eine "Draufsicht". Wir können sagen: Gott ist nicht ohne Bewusstsein, nicht ohne innere Kommunikation, nicht ohne innere Liebe. Auch wenn hier die Worte "Bewusstsein", "innere Kommunikation" und "Liebe" nur Metaphern sein können. Wir können uns das, was wir bei Gott erahnen, eben nur in menschlichen (anthropomorphen) Begriffen, vorsichtig annähern.

 

Das ist ja genau der Grund, warum wir die Trinitätstheologie eben nicht vergessen können: In Gott ist das Prinzip "Einheit in Vielfalt" grundgelegt, welches der Mensch als Abbild Gottes widerspiegeln darf: Überall dort, wo der Mensch in sich und der Gesellschaft "Einheit in Vielfalt" erreicht, wird Gott gegenwärtig, ja ich möchte sogar sagen, wird das "Reich Gottes" Gegenwart.

Wenn wir Trinität von diesen ihren praktischen Konsequenzen für das Leben und den Menschen her zu sehen beginnen, können wir am ehesten ihren unersetzlichen Wert erahnen.

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Das christliche Gottesbild kommt sicher nicht ohne die Lebendigkeit, die Liebe und die innere Kommunikation in Gott aus. Dagegen kommt dieses Gottesbild ohne die hellenistische Philosophie und Diktion aus. In die Scholastik konnte man das noch hineinübersetzen. Sie hatte ihre Zeit. Allerdings unterlag sie schon damals schmerzhaften Grenzen: Vor allem das Verschulte, woraus sich ja ihr Name herleitet. Die Trinitätstheologie ist ein Spezialteil für Gelehrte.

 

Selbst Leute wie Flo, der ja einer der Interessierten ist und denken kann, kommen mit diesem Denken nicht zurecht. Wie soll es da erst normalen Gemeindemitgliedern gehen. Und dann noch Suchende und Fernstehende. Ist es ein Wunder, dass Atheisten über den "dreibeinigen" Gott witzeln? Ist es ein Wunder, dass sie nachfragen, warum man nicht einen vier-, fünf- oder x-fältingen Gott verehrt?

 

Ich wehre mich ja nicht gegen die Trinität, sondern gegen die Trinitätstheologie. Und damit ist diese handelsübliche, hellenistische, undurchschaubare, kaum kommunizierbare Trinitätstheologie gemeint, die man heute immer noch meint, hochhalten zu müssen. Ich wehre mich gegen das Scheinwissen von Gott, das sie allzu gerne erzeugt. Ich wehre mich gegen die Abstraktionsebene veralteter und unklarer Begriffe, die kaum jemand versteht (geschweige denn spirituell fruchtbar machen kann).

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Ich wehre mich ja nicht gegen die Trinität, sondern gegen die Trinitätstheologie.

ohne Trinität keine Trinitätstheologie. Und die Zuneigung mancher Foranten zum Arianismus ist schon lange bekannt. Bedenke aber: Ohne Trinität ist das Christentum nur ein schlapper Islam!

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Selbst Leute wie Flo, der ja einer der Interessierten ist und denken kann,
Na vielen Dank für die Blumen.

 

Manchmal habe ich eher das Gefühl sprituell und vom religiösen Verstehen-können auf dem Stand eines 10/11jährigen stehen geblieben zu sein.

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Erich, womöglich ist es aber anders: Du willst doch durch die komplizierte und unverständliche Trinitätstheologie nur die Leute davon abhalten, an den dreieinigen Gott zu glauben. Du möchtest einen kleinen Eliteklub der Wissenden haben, der dann vor Gott und den Menschen strahlen kann. Du glaubst wohl, dass man dem Vordringen des Islam nur durch eine Elite-Einheit wehren kann. Das normale Volk schließt Du vom Verstehen aus, damit es dann bedröppelt sich vor der Kompetenz deines Eliteclubs niederknien kann.

 

Aber in der Realität begegnen Christen den Moslems am Arbeitsplatz. Und womöglich würden sie den Moslems gerne selbst was entgegenhalten. Etwas, über das man als Normalmensch sprechen kann. Etwas, was einsichtig ist. Sogar etwas, was der andere verstehen kann.

 

Aber nein. Du willst, dass sich die Leute hinter Begriffen und Diktionen verstecken, die kein normale Mensch versteht und die die Gläubigen und sogar den christlichen Glauben selbst als eine Ansammlung uneinsehbarer Phrasen erscheinen lassen. Und wenn sie dann belächelt werde, wenn man sie ob solchen wirren Geschwätzes auslacht, dann redest Du ihnen noch ein, dass man eben als Christ die Torheit der Menschen der Weisheit Gottes vorziehen sollte. Noch so eine Durchhalteparole. Aber dummerweise geht es hier nicht um die Torheit des Kreuzes, sondern den Schwachsinn, unbrauchbare (oder unbrauchbar gewordene) Begriffe in den Mixer zu werfen, sie durchzuquirlen und hinterher unverdaut auszuspucken. Weil man's ja selbst nicht verstehen kann.

 

Genau genommen betreibst Du eine Schwächung des Christentums. Zum einen nach innen, weil die Leute mit den trinitätstheologischen Denk- und Begriffsweisen selbst nichts anfangen können. Zum anderen nach außen, weil der Rest der Welt noch viel weniger damit anfangen kann.

 

Du liebst die Wahrheit, kämpfst aber vehement gegen Verstehensmöglichkeiten derselben. Im Endeffekt legst Du die Wahrheit lahm, setzt ihr die Narrenkappe auf und wirfst sie dem Mob zur Verspottung vor.

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Selbst Leute wie Flo, der ja einer der Interessierten ist und denken kann,
Na vielen Dank für die Blumen.

 

Manchmal habe ich eher das Gefühl sprituell und vom religiösen Verstehen-können auf dem Stand eines 10/11jährigen stehen geblieben zu sein.

Ist ja auch klar. Der 10/11-jährige Junge bräuchte jemanden, der ihn weiterbringt. Die üblichen trinitätstheologischen Formulierungen tun das nicht. Welch ein Wunder, dass man nicht weiter kommt.

Und so wie Dir geht es doch in unserem schönen Land Tausenden, wenn nicht Millionen.

 

Die Blumen darfst Du doch trotzdem annehmen. Du machst Dir Gedanken. Du gehst in Gottesdienste. Du diskutierst hier im Forum mit. Ich glaube nicht, dass man von einem Gläubigen mehr verlangen kann. Es ist doch nicht Deine Schuld, wenn dir statt wahrer Speise die seit Jahrhunderten angegammelten Begriffe früherer Zeiten zum Essen vorgesetzt werden. Sowohl Deine Unterernährung als auch dein Magengrimmen finden hier eine bessere Erklärung, als durch selbstdefätistisches "ich bin zurückgeblieben!"

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Erich, womöglich ist es aber anders: Du willst doch durch die komplizierte und unverständliche Trinitätstheologie nur die Leute davon abhalten, an den dreieinigen Gott zu glauben.

Ave Mecky

 

Ich erkenne Deine Absicht alter Arianer und bin verstimmt. Was ist an der Trinitätstheorie so kompliziert? Wir haben einen Gott, der ist drei Personen. Punkt, aus, fertig. Das reicht für jedes noch so einfache Gemüt und auch für jeden Moslem.

Und wenn ein Moslem meckert, dann frag ihn doch mal, wie es mit dem Koran ist, der soll nämlich auch ewig sein. Na so ws – ein weiteres ewiges Etwas ein Buch mit Worten neben dem ewigen Allah. Also existieren neben Allah noch ewige Worte. …..

 

Aus der Trinitätslehre folgt aber die wichtige Konsequenz, dass Jesus Christus eine der drei trinitarischen Personen ist. Und genau gegen dieses Fundament des Christentums geht Deine eigentliche Stossrichtung: Die Trinitätslehre wird von Dir mit so vielen negativen Prädikaten versehen, wie es irgendwie geht und damit unmöglich gemacht. Und letztlich geht Dein Kampf gegen die Göttlichkeit Christi....

 

Das ist Arianismus in Reinform und der beste Weg das Christentum zu zerstören (falls dies möglich wäre). Aber wie schon die Arianer in Nordafrika dem Islam nichts entgegen zu setzen hatten und untergingen, wird das auch das Los des Christentums sein, wenn Leute wie Du weiter unter Christen Stimmung gegen die Trinität machen und sich durchsetzen sollten.

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Was ist an der Trinitätstheorie so kompliziert? Wir haben einen Gott, der ist drei Personen. Punkt, aus, fertig. Das reicht für jedes noch so einfache Gemüt
Tut es? Warum nur, habe ich dann probleme bei der Verarbeitung dieser Information?

 

Weißt Du etwa worin "Gott" besteht, der allen drei Personen (ja was sind's denn jetzt? Individuen? Teilgestalten?) gemeinsam ist und enthältst diese Erkenntnis uns nur vor, oder verweigerst Du dir einfach den Versuch ein Bild zur Erklärung dafür zu entwickeln?

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Was ist an der Trinitätstheorie so kompliziert? Wir haben einen Gott, der ist drei Personen. Punkt, aus, fertig. Das reicht für jedes noch so einfache Gemüt
Tut es? Warum nur, habe ich dann probleme bei der Verarbeitung dieser Information?

 

Weißt Du etwa worin "Gott" besteht, der allen drei Personen (ja was sind's denn jetzt? Individuen? Teilgestalten?) gemeinsam ist und enthältst diese Erkenntnis uns nur vor, oder verweigerst Du dir einfach den Versuch ein Bild zur Erklärung dafür zu entwickeln?

es ist ganz einfach die Erkenntnis, dass es Grenzen meiner Verständlichkeit gibt.

 

Ein analoges Beispiel: Die Urknalltheoretiker sgen, dass sich unser Universum ausdehnt. Dann frage ich: Wo hinein dehnt es sich denn aus. Hab bisher noch keine Antwort auf diese Frage erhalten - ist nun die einzige Konsequenz die ich ziehen kann die Urkanlltheorie abzulehnen und zu verdammen?

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Aber die Theologie "legt Gott auf den Seziertisch und schnippelt an ihm herum", um uns mit für die Menschen von heute nicht einsichtigen Worte, wie Trinität "funktioniert". Ich denke, dass es das ist, was Mecky kritisiert. Es ist ein "mysterium strictissime dictum", das heißt doch, dass wir das nicht erklären können.

bearbeitet von Elima
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