Rosario Geschrieben 14. Oktober 2008 Melden Geschrieben 14. Oktober 2008 http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/...lo.asp?c=237585 Was sagt Ihr dazu?
Chrysologus Geschrieben 15. Oktober 2008 Melden Geschrieben 15. Oktober 2008 Den Gedanken der kanonischen Exegese kenne ich seit wenigstens 15 Jahren aus der wissenschaftlichen Exegese selbst. Das ist zumindest in Deutschland ein eher alter Hut! Allerdings nutzen manche den Gedanken der kanonischen Exegese, um sich die Mühen der Textkritik zu ersparen und stattdessen erfreut das im Text vorzufinden, was sie vorher schon wußten...
Elima Geschrieben 15. Oktober 2008 Melden Geschrieben 15. Oktober 2008 (bearbeitet) Den Gedanken der kanonischen Exegese kenne ich seit wenigstens 15 Jahren aus der wissenschaftlichen Exegese selbst. Das ist zumindest in Deutschland ein eher alter Hut! Allerdings nutzen manche den Gedanken der kanonischen Exegese, um sich die Mühen der Textkritik zu ersparen und stattdessen erfreut das im Text vorzufinden, was sie vorher schon wußten... Aha, wieder etwas dazugelernt. Den Begriff kannte ich nicht, aber Prof. Schnackenburg wies stets darauf hin, dass wir die eine Betrachtungsweise von der anderen unerscheiden müssten. (das ist fast 50 Jahre her) bearbeitet 15. Oktober 2008 von Elima
Chrysologus Geschrieben 15. Oktober 2008 Melden Geschrieben 15. Oktober 2008 Es geht auch um eine Unterscheidung der Betrachtungsweisen - allerdings sollte man kanonische Exegese nicht mit Bibelbetrachtung verwechseln. Die Schrift zu meditieren, die Bibel miteinander zu teilen und sich die Frage zu stellen, was mir das sagt, ist ebenso zulässig wie unwissenschaftlich. Allerdings hat sich in der Exegese die Einsicht durchgesetzt, dass die Freude, mit der die katholischen der 60er und 70er Jahre immer neue Schichtungen entdeckten (ich sage nur Jahwist, Eloist & Co.), am Ende vom Text nichts übrigließen. Demgegenüber betont in der AT-Exegese meines Wissens zuerst Erich Zenger - im NT zum Beispiel heute Thomas Söding - dass der biblische Text in seiner kanonischen Gestalt eine eigene Dignität hat und auch als solcher zu lesen ist. Dabei darf man die Erkenntnisse der Textkritik aber nicht einfach ausblenden, sie ist nur nicht alles. Leider weist die Literaturliste des Jesus Buches Josef Ratzingers aus, dass er diese Entwicklung in der Exegese gar nicht rezipoert hat und so etwas als neue Entdeckung zu verkaufen sucht, was auf einer Exegetentagung nur müdes Lächeln auslösen wird.
wolfgang E. Geschrieben 15. Oktober 2008 Melden Geschrieben 15. Oktober 2008 (bearbeitet) Es geht auch um eine Unterscheidung der Betrachtungsweisen - allerdings sollte man kanonische Exegese nicht mit Bibelbetrachtung verwechseln. Die Schrift zu meditieren, die Bibel miteinander zu teilen und sich die Frage zu stellen, was mir das sagt, ist ebenso zulässig wie unwissenschaftlich. Allerdings hat sich in der Exegese die Einsicht durchgesetzt, dass die Freude, mit der die katholischen der 60er und 70er Jahre immer neue Schichtungen entdeckten (ich sage nur Jahwist, Eloist & Co.), am Ende vom Text nichts übrigließen. Demgegenüber betont in der AT-Exegese meines Wissens zuerst Erich Zenger - im NT zum Beispiel heute Thomas Söding - dass der biblische Text in seiner kanonischen Gestalt eine eigene Dignität hat und auch als solcher zu lesen ist. Dabei darf man die Erkenntnisse der Textkritik aber nicht einfach ausblenden, sie ist nur nicht alles. Leider weist die Literaturliste des Jesus Buches Josef Ratzingers aus, dass er diese Entwicklung in der Exegese gar nicht rezipoert hat und so etwas als neue Entdeckung zu verkaufen sucht, was auf einer Exegetentagung nur müdes Lächeln auslösen wird. Kanonische Exegese a la Ratzinger besteht darin, im Vorwort die historisch kritische Methode zu loben um sie dann im ganzen Buch zu Gunsten einer "frommen Betrachtunsweise" völlig zu ignorieren. Solcherart wird dann ein frommes Erbauungsbuch als christologisches Werk ausgegeben. Aber zunindest muß er keine Angst haben, dass die Inquisition mit ihm so umgeht, wie sie mit Jan Sobrino umgesprungen ist. :ph34r: bearbeitet 15. Oktober 2008 von wolfgang E.
Sokrates Geschrieben 15. Oktober 2008 Melden Geschrieben 15. Oktober 2008 (bearbeitet) Allerdings nutzen manche den Gedanken der kanonischen Exegese, um sich die Mühen der Textkritik zu ersparen und stattdessen erfreut das im Text vorzufinden, was sie vorher schon wußten... So kommt mir (aus der Lektüre des Links) der jetzige Ansatz auch vor: Freiwillige Beschränkung des Vernunftgebrauchs im Dienste des Glaubens. bearbeitet 15. Oktober 2008 von Sokrates
Erich Geschrieben 15. Oktober 2008 Melden Geschrieben 15. Oktober 2008 Allerdings nutzen manche den Gedanken der kanonischen Exegese, um sich die Mühen der Textkritik zu ersparen und stattdessen erfreut das im Text vorzufinden, was sie vorher schon wußten... So kommt mir (aus der Lektüre des Links) der jetzige Ansatz auch vor: Freiwillige Beschränkung des Vernunftgebrauchs im Dienste des Glaubens. Vernunft - ist das nicht die Göttin, die über allen Göttern thront??
Chrysologus Geschrieben 15. Oktober 2008 Melden Geschrieben 15. Oktober 2008 Allerdings nutzen manche den Gedanken der kanonischen Exegese, um sich die Mühen der Textkritik zu ersparen und stattdessen erfreut das im Text vorzufinden, was sie vorher schon wußten... So kommt mir (aus der Lektüre des Links) der jetzige Ansatz auch vor: Freiwillige Beschränkung des Vernunftgebrauchs im Dienste des Glaubens. Vernunft - ist das nicht die Göttin, die über allen Göttern thront?? Da wir uns in den Glaubensgesprächen befinden - nein, es gibt nur einen Gott.
Franciscus non papa Geschrieben 15. Oktober 2008 Melden Geschrieben 15. Oktober 2008 Allerdings nutzen manche den Gedanken der kanonischen Exegese, um sich die Mühen der Textkritik zu ersparen und stattdessen erfreut das im Text vorzufinden, was sie vorher schon wußten... So kommt mir (aus der Lektüre des Links) der jetzige Ansatz auch vor: Freiwillige Beschränkung des Vernunftgebrauchs im Dienste des Glaubens. Vernunft - ist das nicht die Göttin, die über allen Göttern thront?? nö, das ist eine der eigenschaften gottes, vernünftig zu sein. im übrigen ist die vernunft eine dame, die umworben sein will - sie gibt sich nicht jedem dahergelaufenen hin.
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