Jump to content

Die Fokolar-Bewegung


Gabriele

Recommended Posts

Liebe Forengemeinde,

 

ich habe verschiedentlich von der Fokolar-Bewegung gehört oder gelesen.

Kennt jemand hier diese Bewegung näher?

Kann jemand vielleicht sogar aus erster Hand berichten?

 

 

Liebe Grüße, Gabriele

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aus eine alten Posting von mir (ich habs nicht verändert, auch wenn ich im Lauf der Zeit neue Einblicke in die Setzung von Beistrichen gewonnen habe):

 

Ich war beinahe zehn Jahre relativ intensiv in der Fokolarbewegung (in einem Gen3-Team, bzw. Gen-Team mit wöchentlichen Treffen ... falls wem die Diktion was sagt), hab allerdings seit wiederum beinahe zehn Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr mit dieser Bewegung auf institutioneller Ebene ... nur mehr im Rahmen "privater Kontakte". Kann also sein, dass das von mir geschriebene (respektive zu schreibende) überhaupt nicht mehr aktuell ist .....

 

1. These: Die Fokolarbewegung ist eine spirituelle Bewegung

 

Die Fokolarbewegung gründet auf den Erfahrungen der Gründerin und ihrer ersten Freundinnen (hier ist denk ich die alleinige Verwendung der weiblichen Form legitim). Diese Erfahrungen die sie zuerst im Trient des zweiten Weltkriegs machten waren in der Kirchengeschichte sicherlich keine neuen Erfahrungen, neu war aber dass sie von jungen weiblichen Laien gemacht wurden. "Gott ist die Liebe" "Wo zwei oder drei in meinen Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" "Bittet und euch wird gegeben werden" "Was ihr dem geringsten meiner Brüdern (und Schwestern) getan habt, das habt ihr mir getan" etc. Die konkrete (und gemeinsame ... auch das war vielleicht ein Stück weit neu !) Umsetzung des Evangeliums und die Freude die aus ihr erwächst war und ist sicherlich eine stare spirtituelle Erfahrung. Von ihr zehrt die Fokolarbewegung.

 

2. These: Es ist schwierig Erfahrungen in Strukturen zu gießen

 

Die Ausbreitung der Fokolarbewegung geschah sicherlich unter dem Eindruck den diese Erfahrungen und die Art wie von ihnen berichtet wurde auf andere Menschen machte. Wenn diese anderen Menschen versuchten ebenfalls gemeinsam mit anderen das Evangelium in ihr Leben umzusetzen machten sie zum Teil ähnliche Erfahrungen, von denen sie dann auch berichteten ... und so weitete sich die Fokolarbewegung aus. Das Problem dabei ist meines Erachtens, dass es spirituelle Erfahrungen nicht auf Rezept gibt. So wird das eigene alltägliche Leben mit all seinem "klein-klein" zum Feld für die Suche nach diesen Erfahrungen und zum Bemühen um sie. An und für sich erlebe ich diese Idee für eine gute Sache und es hilft dass dieses Bemühen von einer Gruppe getragen wird.

 

3. These: Spirituelle Erfahrungen + "mangelende (theologsiche) Reflexion" = ?

 

In der Fokolarbewegung gibt es (und das hat sicherlich mit der Gründerin und der Art der Gründung zu tun) einen sehr "natürlichen", eher frei assoziierende Zugang mit dem über die eigenen Erfahrungen mit der heiligen Schrift gesprochen wird. Das kann einerseits als angenehm, erfrischend, inspirierend, etc. erlebt werden, andererseits gibt es kaum ein Werkzeug mit dem diese Erfahrungen oder auch die Deutungen dieser Erfahrungen durch andere kritisch hinterfragt werden können. Hier hängt es dann stark von den einzelnen Persönlichkeiten die aufeinandertreffen ab was passiert. "Wo sich zwei oder drei in meinen Namen versammeln, da bin ich mitten unter ihnen", ein Satz aus der Bibel der sich sicher immer wieder bewahrheitet, aber auch ein Satz der ein Stück weit gegen Kritik imunisiert. Entscheidungen werden "mit Jesus in der Mitte" getroffen, Ratschläge werden "mit Jesus in der Mitte erteilt" .... wer könnte da noch was dagegen sagen - und was? "Ich glaube der war jetzt aber nicht da ....." Wobei ich von Bekannten höre dass sich die Bereitschaft zur Reflexion und auch die Entwicklung einer Konfliktkulutur innerhalb der Fokolarbewegung in den letzten Jahren sehr verbessert hat und das glaub ich ihnen auch.

 

4. These: Die Fokolarbewegung und die Fokolarbewegungen

 

Die Fokolarbewegung besteht aus einer Vielzahl von Zweigen und Organisationen. Da gibt es die "Neuen Familien" die "Neue Gesellschaft" , die "Jugend für eine geeinte Welt", die "Frewilligen", die "Gen" die Fokolare etc. etc. Diese Gruppen unterscheiden sich weniger nicht durch unterschiedliche Ziele (daher gibt es unter ihnen auch so gut wie keine Konflikte) sondern durch das Maß an Verbindlichkeit mit dem sie das gemeinsame spirituelle Leben leben und dem Maß an Ansprüchen die an sie gestellt werden. Während die "Jugend für eine geeinte Welt" eine sehr offene Jugendbewegung ist die auf Zielen wie Gerechtigkeit und Frieden aufbaut und jede und jeder der diese (zugegebenermaßen sehr allgemeinen Ziele) teilt mitmachen kann, werden an die Gen (ebenfalls Jugendliche, die sich allerdings wöchentlich treffen und ein gemeinsames spirituelles Leben leben (w(s)ollen)..) viel höhere Ansprüche gestellt zB was die persönliche Lebensführung betrifft und die Fokolare leben überhaupt in kleinen geistlichen Gemeinschaften nach den apostolischen Räten. Je intensiver die "organisatorische" Bindung an die Fokolarbewegung ist, desto strikter ist übrigens die Trennung in Männer / Frauen bzw. Burschen / Mädchen. So eine Trennung nach Geschlechtern (z.B. bei den wöchentlichen Treffen) hat sicher Vorteile, ist aber andereseits nicht jedermans Sache und vor allem für Menschen die in Partnerschaften leben oder solche anbahnen wollen nicht unproblematisch. In Europa (mit Ausnahme von Teilen Italiens) geht es der Fokolarbewegung was die Anzahl der Mitglieder betrifft vor allem bei Jugendlichen zur Zeit anscheinend nicht recht gut. Die "Massenbewegungen" (Jugend für eine geeinte Welt, etc.) haben sich hier nicht so recht durchgesetzt und es scheint als ob viele Jugendliche "die es intensiver wollen" zur Zeit eher an Gebetstreffen teilnehmen wollen (und hier haben andere Bewegungen ihre Schwerpunkte) als an einer gemeinsamen doch stark an der Schrift ausgerichteten Spiritualität. Bei den Familien und im interreligiösen Dialog schaut es angeblich besser aus. Aber ich kann da auch nur sagen, was mir von Bekannten erzählt wird ....

 

5. These: Die Kirchlichkeit der Fokolarbewegung

 

Hier gilt wieder: In manchen Zweigen der Fokolarbewegung ist die Kirchlichkeit ihrer Mitglieder vollkommen egal. Es geht um gemeinsame Werte (und nicht das Trennende) und in diesem Sinn wird der Dialog (und auch die organisatorische Verzahnung) mit Nicht- und Andersgläubigen gesucht. In anderen Gruppierungen wird wiederum eine sehr hoher Anspruch an die kirchliche Praxis der (katholischen [es gibt auch nicht-katholische]) Mitglieder gestellt: das geht bis zu den in den Statuten mancher Zweige vorgesehen täglichen Messbesuchen und der monatlichen Beichte. Kirchenpolitisch hab ich die Fokolarbewegung eher "uninteressiert" erlebt. Das mag manchmal zurecht als strukturkonservativ empfunden werden.

bearbeitet von Justin Cognito
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke dass die Foklar-Bewegung gerade eine sehr wichtige Phase durchlebt. Nach dem Tod der Gründerin und vieler anderer Persönlichkeiten aus der 1. Generation wird es sich jetzt zeigen, ob die Strukturen "tragfähig" sind, oder doch hauptsächlich von charismatischen Persönlichkeiten und deren beeindruckenden geistlichen Erfahrungen zusammengehalten wurden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Unser Bischof ist Fan von Chiara Lubich (hat er in Predigten öfter erwähnt) und er soll den Fokolaren nahestehen. Es gibt hier auch einen kleinen Männer-Fokolare. Auffallen tun sie in keinster Weise, ich hab nur mal das spöttelnde Wort von der "Lächler-Brigade" gehört. In einem Urlaub in Trento hatte ich mal versucht, den dortigen jubgen Pfarrer dazu zu befragen, er war aber sehr zurückhaltend. Und so warte ich auch mit Spannung, was hier noch berichtet werden wird. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein bekanntes Mitglied der Fokolarbewegung in Deutschland war der verstorbene Bischof Klaus Hemmerle von Aachen. Als Bischof weiß ich nichts über ihn, von seinen theologischen Schriften kenne ich ein bisschen etwas, das was ich gelesen habe, hat mir aber gut gefallen (besonders seine Überlegungen zur Fundamentalkatechetik).

 

Das mit dem Lächeln ist m.E. so ein Relikt aus den 60ern. Vielleicht auch ein Import südländischer (Lebens- und Glaubens-) Freude in den hohen Norden. Es ist mir "zu meiner Zeit" nicht mehr so aufgefallen, außer bei langjährigen Mitgliedern, da gehörte es offensichtlich zu den prägenden Stilkomponenten. Der Ansatz das Gegenüber zu lieben (in der Fokolar-Diktion: im Nächsten Jesus zu sehen) kann aber sicher auch dazu führen, dass die Freundlichkeit bzw. das Eingehen auf den Anderen im Einzelfall als übertrieben ankommt. Meine Kritik ginge dann aber mehr in die Richtung, wo - wenn im Nächsten zuerst Jesus gesehen wird - dann in meiner Wahrnehmung noch Platz für den Nächsten als eigenständige Person ist. Aber dieser Einwand wäre für viele Fokolare wohl "zu kopflastig": "Denn klar ist und bleibt der Nächste auch Peter oder Sarah, selbst wenn ich Jesus in ihm oder ihr sehe. Aber manchmal hilft es mir in Peter Jesus zu sehen, wenn er sich dauernd aufführt und ich ihm zum zehnten mal besoffen auf der Straße auflesen und in die Notschlafstelle bringen muss. Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan - sagt Jesus." So könnte eine Antwort lauten und sie ist in gewisser Weise ja nicht falsch .... aber meine Spiritualität ist es nicht. Ich mag es da lieber etwas systematischer und weniger assoziativ. Ich würde da ehr bei der Diakonia als kirchlichem Grundvollzug ansetzen und von dem dann daraus meine soziale Verantwortung als Christ ableiten. Das Ergebnis wäre aber hoffentlich ähnlich, nämlich, dass ich Peter helfe.

bearbeitet von Justin Cognito
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde über Silvester auf einer Konferenz für Seminaristen in Rom sein, die von der Fokolarbewegung veranstaltet wird.

 

Da fährt ja anscheinend wirklich jeder hin :angry2:

 

Warum jeder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe da meine Bedenken. Unser alter Pfarrer war begeisterter Anhänger der Fokolarbewegung und eigentlich alle in der Pfarrei, die ihm hier nicht folgten, hatten den Eindruck, dass er nur der Pfarrer seiner Fokolargemei9nschaft war. Die anderen sah er nur als halb Ungläubige (also nicht gerade, dass er sie von der Kommunionbank zurückwies), deren christliches Leben er als eher zweifelhaft einstufte. Seit dieser Zeit bin ich eher skeptisch, was solche Bewegungen angeht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde über Silvester auf einer Konferenz für Seminaristen in Rom sein, die von der Fokolarbewegung veranstaltet wird.

 

Da fährt ja anscheinend wirklich jeder hin :angry2:

 

Warum jeder?

 

Weil mir ganz viele in letzter Zeit gesagt haben, dass sie zu dem Treffen fahren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aus eine alten Posting von mir (ich habs nicht verändert, auch wenn ich im Lauf der Zeit neue Einblicke in die Setzung von Beistrichen gewonnen habe):

 

.....

 

Wow! Ein solch umfangreiches und detailiertes Posting so kurz nach Threaderöffnung, das ist spitze!

Vielen Dank dafür Justin.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde über Silvester auf einer Konferenz für Seminaristen in Rom sein, die von der Fokolarbewegung veranstaltet wird.

 

Da fährt ja anscheinend wirklich jeder hin :angry2:

 

Warum jeder?

 

Weil mir ganz viele in letzter Zeit gesagt haben, dass sie zu dem Treffen fahren.

Und vielleicht kann der eine oder andere ein wenig über seine Eindrücke berichten?

 

*hoff*

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe da meine Bedenken. Unser alter Pfarrer war begeisterter Anhänger der Fokolarbewegung und eigentlich alle in der Pfarrei, die ihm hier nicht folgten, hatten den Eindruck, dass er nur der Pfarrer seiner Fokolargemei9nschaft war. Die anderen sah er nur als halb Ungläubige (also nicht gerade, dass er sie von der Kommunionbank zurückwies), deren christliches Leben er als eher zweifelhaft einstufte. Seit dieser Zeit bin ich eher skeptisch, was solche Bewegungen angeht.

 

Ich finde es gut, wenn Seelsorgerinnen und Seelsorgern eine spirituelle Beheimatung haben. Andererseits kann es natürlich zum Problem werden, wenn sie durch ihre Verbundenheit zu einer bestimmten Gruppe, ihren Aufgaben in der Pfarrseelsorge (schon allein zeitlich) nicht mehr richtig nachkommen können. Daher gibt es manche Diözesen und vor allem Ordensgemeinschaften, die es gar nicht so gerne sehen, wenn sich ihre Angehörigen sich bei einer solchen Gruppierung engagieren. Das Problem sehe ich allerdings eher in der allgemeinen Seelsorge, als bei den Gottesdiensten. Da gibt es nämlich keinen eignen Fokolare-Gottesdienste, sondern die Angehörigen dieser Bewegung gehen in die normalen Gemeindegottesdienste.

 

Etwas ist mir jetzt auch wieder eingefallen, es war einmal die Rede davon, dass die Fokolarbewegung in Kirche und Welt das marianische Prinzip der Kirche umsetzen will (der offizielle Namen der Bewegung ist ja auch "Werk Mariens") - in Ergänzung zum petrinischen Prinzip, das vor allem in der Hierarchie sichtbar wird. Vielleicht auch in Ergänzung zum charismatischen Prinzip, wie es in vielen anderen geistlichen Bewegungen stark gelebt wird. Das Konzept finde ich einen ganz spannenden Ansatz, auch wenn das dahinterstehende Marienbild natürlich von den Erfahrungen (und der Zeit) der Gründerinnengeneration geprägt ist. Mitgliedermäßig würde ich die Foklarbewegung übrigens nicht überbewerten, vor allem deren eigenen Angaben sind doch oft recht optimistisch.

 

In der öffentlichen Wahrnehmung musste die Fokolarbewegung in den letzten Jahren immer wieder Ohrfeigen von rechts und links einstecken, und da denke ich mir: entweder die machen alles falsch oder vieles richtig.

bearbeitet von Justin Cognito
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde über Silvester auf einer Konferenz für Seminaristen in Rom sein, die von der Fokolarbewegung veranstaltet wird.

 

Da fährt ja anscheinend wirklich jeder hin :angry2:

 

Warum jeder?

 

Weil mir ganz viele in letzter Zeit gesagt haben, dass sie zu dem Treffen fahren.

Und vielleicht kann der eine oder andere ein wenig über seine Eindrücke berichten?

 

*hoff*

 

 

Kein Problem kann ich übernehmen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In der öffentlichen Wahrnehmung musste die Fokolarbewegung in den letzten Jahren immer wieder Ohrfeigen von rechts und links einstecken, und da denke ich mir: entweder die machen alles falsch oder vieles richtig.

 

Mit so einer Einschätzung liegt man sicher öfter richtig. Zu den Fokolaren find ich bemerkenswert, daß satzungsmäßig die Vorsteherin immer eine Frau sein muß. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde über Silvester auf einer Konferenz für Seminaristen in Rom sein, die von der Fokolarbewegung veranstaltet wird.

 

Wo findet der Kongress den statt? In Castel Gandolfo? Dort ist das ziemlich gut ausgestattetes Kongresszentrum der Fokolar-Bewegung, von dem aus man über die Mauer in die Gärten der päpstlichen Sommerresidenz sehen kann. Es handelt sich dabei um die umgebaute "alte" päpstliche Audienzhalle von Castel Gandolfo, die Paul VI (wenn ich mich nicht irre) der Fokolarbewegung geschenkt (oder verkauft?) hat. Wenn der Papst nicht da ist, war es früher auch möglich (wenngleich natürlich streng verboten) über die Mauer in den päpstlichen Garten zu klettern und ich hab sogar schon einmal gestohlene Zitronen von dort gegessen - aber das ist eine andere Geschichte. Ungleich stimmiger ist das Zentrum der Fokolarbewegung in Rocca di Papa. Aber das ist wohl zu klein, um dort größere Veranstaltungen abzuhalten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde über Silvester auf einer Konferenz für Seminaristen in Rom sein, die von der Fokolarbewegung veranstaltet wird.

 

Wo findet der Kongress den statt? In Castel Gandolfo? Dort ist das ziemlich gut ausgestattetes Kongresszentrum der Fokolar-Bewegung, von dem aus man über die Mauer in die Gärten der päpstlichen Sommerresidenz sehen kann. Es handelt sich dabei um die umgebaute "alte" päpstliche Audienzhalle von Castel Gandolfo, die Paul VI (wenn ich mich nicht irre) der Fokolarbewegung geschenkt (oder verkauft?) hat. Wenn der Papst nicht da ist, war es früher auch möglich (wenngleich natürlich streng verboten) über die Mauer in den päpstlichen Garten zu klettern und ich hab sogar schon einmal gestohlene Zitronen von dort gegessen - aber das ist eine andere Geschichte. Ungleich stimmiger ist das Zentrum der Fokolarbewegung in Rocca di Papa. Aber das ist wohl zu klein, um dort größere Veranstaltungen abzuhalten.

 

Ja die Konferenz ist in Gandolfo.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In der öffentlichen Wahrnehmung musste die Fokolarbewegung in den letzten Jahren immer wieder Ohrfeigen von rechts und links einstecken, und da denke ich mir: entweder die machen alles falsch oder vieles richtig.

 

Mit so einer Einschätzung liegt man sicher öfter richtig. Zu den Fokolaren find ich bemerkenswert, daß satzungsmäßig die Vorsteherin immer eine Frau sein muß. Grüße, KAM

 

Die Präsidentin ist immer eine Frau, der Vizepräsident (glaub ich) immer ein Mann. Die einzelnen Funktionen und Gremien werden gewählt. Nach dem Tod der Gründergeneration (bzw. vieler aus dieser Generation) sollen bei den Wahlen nun sogar - wie mir erzählt wurde - mehrere "echten" Kandidat/innen antreten, so dass eine wirkliche "Wahl" stattfinden kann. Das war früher nicht so üblich, gegen die "Erste Generation" gab es (angeblich) keine Gegenkandidat/innen.

bearbeitet von Justin Cognito
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe da meine Bedenken. Unser alter Pfarrer war begeisterter Anhänger der Fokolarbewegung und eigentlich alle in der Pfarrei, die ihm hier nicht folgten, hatten den Eindruck, dass er nur der Pfarrer seiner Fokolargemei9nschaft war. Die anderen sah er nur als halb Ungläubige (also nicht gerade, dass er sie von der Kommunionbank zurückwies), deren christliches Leben er als eher zweifelhaft einstufte. Seit dieser Zeit bin ich eher skeptisch, was solche Bewegungen angeht.

Jo.

Vorsicht kann nicht schaden.

Andererseits: Wer eine solche Gruppe für sich entdeckt, wird unweigerlich von der Krankheit befallen, die man "Eifer der Neubekehrten" nennt. Sowas hat schon Kreuzzüge ausgelöst.

Man könnte versuchen, die Qualität einer Gruppe daran zu messen, ob sie diese Krankheit kennt, und ob sie aktiv dazu beiträgt, dass die Infizierten sie bald überwinden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte mal ein wenig Kontakt zur Fokularbewegung.

 

Es fällt halt auf, dass die Fokulabewegung wie andere Bewegungen auch eine Binnenwelt entwickelt haben, mit eigener Sprache und eigenen Ritualen.

Für mich war das eine der Hürden, warum mich das Thema dann nicht weiter interessierte. Ich empfand diese Binnenwelt als skurril. Gleiches könnte man aber auch über eine normale katholische Gemeinde sagen.

 

Ich hatte bei den Fokularen ein ähnliches Gefühl wie bei freikirchlichen Gemeinschaften: Recht viel Hurra, aber auch viel Gleichmacherei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte mal ein wenig Kontakt zur Fokularbewegung.

 

Es fällt halt auf, dass die Fokulabewegung wie andere Bewegungen auch eine Binnenwelt entwickelt haben, mit eigener Sprache und eigenen Ritualen.

Für mich war das eine der Hürden, warum mich das Thema dann nicht weiter interessierte. Ich empfand diese Binnenwelt als skurril. Gleiches könnte man aber auch über eine normale katholische Gemeinde sagen.

 

Ich hatte bei den Fokularen ein ähnliches Gefühl wie bei freikirchlichen Gemeinschaften: Recht viel Hurra, aber auch viel Gleichmacherei.

Hallo Mat,

was verstehst Du unter Hurra und Gleichmacherei?

lieben Gruß Udo :angry2:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Forengemeinde,

 

ich habe verschiedentlich von der Fokolar-Bewegung gehört oder gelesen.

Kennt jemand hier diese Bewegung näher?

Kann jemand vielleicht sogar aus erster Hand berichten?

 

 

Liebe Grüße, Gabriele

 

 

Hallo Gabriele

 

Dem Beitrag von Justin Cognito (bearbeitet: 12.11.2008, 16:29) kann ich nur zustimmen.

Ich habe meine Jugendzeit in der Fokkolare (ch) verbracht. Während meiner Berufslehre

brach ich den Kontakt mit der Fokkolar-Bewegung ab. Die Gründe lagen bei mir selber.

Doch wo auch immer ich auf Literatur von Chiara Lubich stiess, las ich diese und empfand immer eine

grosse Freude dabei.

Als Benediktiner Kanditat und Novize schöpfte ich aus der reichen Erfahrung aus meiner

Fokkolar-Zeit. Erst als Novize, 20 Jahre später, wurde mir bewusst welchen Schatz ich

aus dieser intensiven Zeit bei den Fokkolare bekommen habe.

Nicht zur Freude meiner Ordensoberen..... ich gab mein Noviziat auf und habe es bis heute nicht

bereut. Dafür lese ich wieder intensiv Texte von ... Chiara Lubich. :angry2:

 

Gruss

doggi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Gabriele

 

Dem Beitrag von Justin Cognito (bearbeitet: 12.11.2008, 16:29) kann ich nur zustimmen.

Ich habe meine Jugendzeit in der Fokkolare (ch) verbracht. Während meiner Berufslehre

brach ich den Kontakt mit der Fokkolar-Bewegung ab. Die Gründe lagen bei mir selber.

Doch wo auch immer ich auf Literatur von Chiara Lubich stiess, las ich diese und empfand immer eine

grosse Freude dabei.

Als Benediktiner Kanditat und Novize schöpfte ich aus der reichen Erfahrung aus meiner

Fokkolar-Zeit. Erst als Novize, 20 Jahre später, wurde mir bewusst welchen Schatz ich

aus dieser intensiven Zeit bei den Fokkolare bekommen habe.

Nicht zur Freude meiner Ordensoberen..... ich gab mein Noviziat auf und habe es bis heute nicht

bereut. Dafür lese ich wieder intensiv Texte von ... Chiara Lubich. :angry2:

 

Gruss

doggi

Hallo doggi,

 

vielen Dank für dieses persönliche Posting

und willkommen hier im Forum. :angry2:

 

Liebe Grüße, Gabriele

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe einmal eine ganze Woche lang an einem Treffen von denen teilgenommen ("Mariapoli").

 

Das Dauer-Lächeln der Leute war am ersten Tag noch schön, wurde am dritten Tag schon fast unerträglich und am 4. Tag war man froh, wenn man mal angeschnauzt wurde ("Nein, dieser Stuhl ist besetzt!!!!").

 

Es wird eine heile Welt vorgegaukelt, so wie das auch bei charismatischen Gruppen geschieht.

 

Ich rate dringend von diesen Leuten ab!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...