Alouette Geschrieben 12. November 2008 Melden Share Geschrieben 12. November 2008 (bearbeitet) Man stelle sich die folgende Situation vor: Es gibt einen schrecklichen Autounfall, an dem zwei Autos, in denen zwei Familien sitzen, beteiligt sind. Die eine Familie stribt dabei. Die andere bleibt heil. Die überlebende, gläubige Familie dankt Gott, dass er so gütig ist und sie am Leben liess. Kann man dann davon ausgehen, dass Gott zur anderen Familie nicht gütig war? Oder ein anderes Beispiel: Ein Mann wartet auf eine wichtige Diagnose. Er betet "Lieber Gott, lass mich bitte keinen Krebs haben." Die Diagnose fällt gut aus und der Mann dankt Gott, dass er sein Gebet erhört hat. Hat nun Gott wirklich auf sein Gebet "reagiert" oder sollte es einfach so sein, egal ob der Mann gebetet hätte oder nicht? Eine Bekannte von mir wollte unbedingt einen bestimmten Job haben. Sie betete dafür und bekam ihn. Sie sieht das Gebet als Ursache. Irgendwie habe ich ein Problem mit dieser Sichtweise. Ich betrachte das Gebet als eine Art Kommunikation, die aber keine direkte Auswirkung auf mein Leben hat, in dem Sinne, dass Gott - wenn ich nur fleissig genug bete - alles so herrichtet, wie es mir passt. Ansonsten erscheint mir das Ganze zynisch. Ich meine, meine Bekannte (der es auch im früheren Job nicht gerade schlecht ging) wird erhört und ein kleines afrikanisches Kind, das vielleicht nur um etwas zu essen oder ein Dach über dem Kopf betet, dagegen nicht. Wie seht ihr das? bearbeitet 12. November 2008 von Alouette Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 13. November 2008 Melden Share Geschrieben 13. November 2008 (bearbeitet) Man stelle sich die folgende Situation vor: Es gibt einen schrecklichen Autounfall, an dem zwei Autos, in denen zwei Familien sitzen, beteiligt sind. Die eine Familie stribt dabei. Die andere bleibt heil. Die überlebende, gläubige Familie dankt Gott, dass er so gütig ist und sie am Leben liess. Kann man dann davon ausgehen, dass Gott zur anderen Familie nicht gütig war? Nein. Gott arbeitet nicht nach Schablonen. In der Bibel steht z.B. auch dass eine Frau die auf dem Feld arbeitet aufgenommen wird, die andere nicht. Die Pläne Gottes mit jeder Seele sind verschieden. Die einen können früher reif für den Himmel sein - andere nicht. Oder ein anderes Beispiel: Ein Mann wartet auf eine wichtige Diagnose. Er betet "Lieber Gott, lass mich bitte keinen Krebs haben." Die Diagnose fällt gut aus und der Mann dankt Gott, dass er sein Gebet erhört hat. Hat nun Gott wirklich auf sein Gebet "reagiert" oder sollte es einfach so sein, egal ob der Mann gebetet hätte oder nicht? Was nun, wenn die Diagnose falsch war? Eines bewirkt das Gebet allerdings: Es schenkt dem Menschen Herzensfrieden. Und wenn ein Gläubiger mit großer Hingabe betet, macht es ihn bereiter, Leid, Krankheit und Schmerz besser anzunehmen. Eine Bekannte von mir wollte unbedingt einen bestimmten Job haben. Sie betete dafür und bekam ihn. Sie sieht das Gebet als Ursache. Die Evangelien sagen zumindest: Bittet und es wird euch gegeben- wer anklopft, dem wird aufgetan. Da ich in meinem Leben auf kleine oder große Gebete hin konkrete Erhörung und Hilfe erlangt habe, glaube ich prinzipiell dass Gebete erhört werden. Irgendwie habe ich ein Problem mit dieser Sichtweise. Ich betrachte das Gebet als eine Art Kommunikation, die aber keine direkte Auswirkung auf mein Leben hat, in dem Sinne, dass Gott - wenn ich nur fleissig genug bete - alles so herrichtet, wie es mir passt. Gott ist kein Automat, in dem man oben einen Gebetseuro reinwirft, unten kommt die Erhörung raus. Wenn die Erhörung eines Gebetes uns schaden würde ( z.B., "Herr, lass mich 100 000 Euro gewinnen damit ich mal richtig im Luxus leben kann") wird Gott das Gebet wohl nicht so erfüllen "wie wir es wollen". Gott ist in dem Sinn kein "Wunscherfüller" - und vor allem ist er ein Gott der Liebe und der Weisheit der uns nicht schaden will. bearbeitet 13. November 2008 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 13. November 2008 Melden Share Geschrieben 13. November 2008 (bearbeitet) Liebe Alouette, Man stelle sich die folgende Situation vor: Es gibt einen schrecklichen Autounfall, an dem zwei Autos, in denen zwei Familien sitzen, beteiligt sind. Die eine Familie stribt dabei. Die andere bleibt heil. Die überlebende, gläubige Familie dankt Gott, dass er so gütig ist und sie am Leben liess. Kann man dann davon ausgehen, dass Gott zur anderen Familie nicht gütig war? Oder ein anderes Beispiel: Ein Mann wartet auf eine wichtige Diagnose. Er betet "Lieber Gott, lass mich bitte keinen Krebs haben." Die Diagnose fällt gut aus und der Mann dankt Gott, dass er sein Gebet erhört hat. Hat nun Gott wirklich auf sein Gebet "reagiert" oder sollte es einfach so sein, egal ob der Mann gebetet hätte oder nicht? Eine Bekannte von mir wollte unbedingt einen bestimmten Job haben. Sie betete dafür und bekam ihn. Sie sieht das Gebet als Ursache. Irgendwie habe ich ein Problem mit dieser Sichtweise. Ich betrachte das Gebet als eine Art Kommunikation, die aber keine direkte Auswirkung auf mein Leben hat, in dem Sinne, dass Gott - wenn ich nur fleissig genug bete - alles so herrichtet, wie es mir passt. Ansonsten erscheint mir das Ganze zynisch. Ich meine, meine Bekannte (der es auch im früheren Job nicht gerade schlecht ging) wird erhört und ein kleines afrikanisches Kind, das vielleicht nur um etwas zu essen oder ein Dach über dem Kopf betet, dagegen nicht. Wie seht ihr das? Wir sehen es genauso wie Du. Nicht, daß GOTT nicht helfen will... Der Mensch ist auf Erden um zu erleben und zu erfahren, was es mit Gut und Böse auf sich hat. Es wäre nicht gut für die Lebenserfahrung des Menschen wenn GOTT, unser VATER, auf Bitten hin, den Menschen hier auf Erden vor Schaden bewahren und ihm Gutes gewähren würde. Außerdem wäre es ungerecht, den Einen zu helfen und Anderen nicht zu helfen. ...Mal dahingestellt, daß GOTT, unser VATER hier auf Erden nicht anwesend ist. Anwesend ist GOTT hier und heute nur in der Person des HEILIGEN GEISTES um allen Menschen die wollen, Beistand und Lehrer auf dem Weg zum Heil zu sein. Die Kommunikation mit dem HEILIGEN GEIST GOTTES hat direkte Auswirkung auf das Leben des Menschen. Gruß josef bearbeitet 13. November 2008 von josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 13. November 2008 Autor Melden Share Geschrieben 13. November 2008 Hey, danke für die Antworten. Aber genau da sehe ich einen Widerspruch. Da ich in meinem Leben auf kleine oder große Gebete hin konkrete Erhörung und Hilfe erlangt habe, glaube ich prinzipiell dass Gebete erhört werden. [Gott ist kein Automat, in dem man oben einen Gebetseuro reinwirft, unten kommt die Erhörung raus. Wenn die Erhörung eines Gebetes uns schaden würde ( z.B., "Herr, lass mich 100 000 Euro gewinnen damit ich mal richtig im Luxus leben kann") wird Gott das Gebet wohl nicht so erfüllen "wie wir es wollen". Gott ist in dem Sinn kein "Wunscherfüller" - und vor allem ist er ein Gott der Liebe und der Weisheit der uns nicht schaden will. Nehmen wir doch das Beispiel meiner Bekannten. Angenommen sie bekam den Job wirklich, weil sie gebetet hat und erhört wurde. Hätte sie nicht gebetet, hätte sie den Job nicht bekommen. Also lag das eigentlich nicht in Gottes Plan. Gewisserweise geht man ja davon aus, dass Gott sich durch das Gebet in manchen Fällen umstimmen lässt. Die Frage ist jetzt: Da Gott es zugelassen hat, war es wohl kein schädlicher Wunsch. Aber wieso war er dann nicht von vorn herein im Plan vorgesehen? Wieso musste Gott erst durch das Gebet umgestimmt werden? Und wenn er nicht umgestimmt werden musste, wie kann man da von einer Erhörung sprechen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 13. November 2008 Melden Share Geschrieben 13. November 2008 Nehmen wir doch das Beispiel meiner Bekannten. Angenommen sie bekam den Job wirklich, weil sie gebetet hat und erhört wurde. Hätte sie nicht gebetet, hätte sie den Job nicht bekommen. Also lag das eigentlich nicht in Gottes Plan. Und was dann, wenn Gott ihr die Gabe durch das Gebet schenken wollte, wenn das Gebet sie für diese Gabe geöffnet hat?Gewisserweise geht man ja davon aus, dass Gott sich durch das Gebet in manchen Fällen umstimmen lässt. Der hl. Thomas v. Aquin sah es so, dass das Gebet uns "umstimmt" d.h. für die Gaben Gottes empfänglich macht. Die Frage ist jetzt: Da Gott es zugelassen hat, war es wohl kein schädlicher Wunsch. Aber wieso war er dann nicht von vorn herein im Plan vorgesehen? Eine Antwortmöglichkeit wäre: Weil Gott uns manche Gaben eben durch das Gebet schenkt und weil wir z.B. durch inständiges Beten eine Gabe schätzen lernen.Wieso musste Gott erst durch das Gebet umgestimmt werden? Und wenn er nicht umgestimmt werden musste, wie kann man da von einer Erhörung sprechen? Muss man es unbedingt unter dem Aspekt des Um- Stimmens sehen? Kann es nicht so sein, dass es für die Erfüllung bestimmter Gaben eben des Gebetes bedarf. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 13. November 2008 Autor Melden Share Geschrieben 13. November 2008 Nehmen wir doch das Beispiel meiner Bekannten. Angenommen sie bekam den Job wirklich, weil sie gebetet hat und erhört wurde. Hätte sie nicht gebetet, hätte sie den Job nicht bekommen. Also lag das eigentlich nicht in Gottes Plan. Und was dann, wenn Gott ihr die Gabe durch das Gebet schenken wollte, wenn das Gebet sie für diese Gabe geöffnet hat?Gewisserweise geht man ja davon aus, dass Gott sich durch das Gebet in manchen Fällen umstimmen lässt. Der hl. Thomas v. Aquin sah es so, dass das Gebet uns "umstimmt" d.h. für die Gaben Gottes empfänglich macht. Die Frage ist jetzt: Da Gott es zugelassen hat, war es wohl kein schädlicher Wunsch. Aber wieso war er dann nicht von vorn herein im Plan vorgesehen? Eine Antwortmöglichkeit wäre: Weil Gott uns manche Gaben eben durch das Gebet schenkt und weil wir z.B. durch inständiges Beten eine Gabe schätzen lernen. Das verstehe ich nicht. Die "Gabe" ist doch der Job und den wollte sie schon bevor sie darum gebetet hat. Sie hat ihn auch nicht durch das Beten zu schätzen gelernt, sondern dadurch, dass er besser bezahlt ist und günstigere Arbeitszeiten bietet. Wieso musste Gott erst durch das Gebet umgestimmt werden? Und wenn er nicht umgestimmt werden musste, wie kann man da von einer Erhörung sprechen? Muss man es unbedingt unter dem Aspekt des Um- Stimmens sehen? Kann es nicht so sein, dass es für die Erfüllung bestimmter Gaben eben des Gebetes bedarf. Da sehe ich keinen Unterschied. 1. Gott weiss, dass es gut wäre, wenn sie den Job bekommt. 2. Er lässt es nur zu, wenn sie speziell darum betet. 3. Hätte sie nicht darum gebetet, hätte sie den Job nicht bekommen, obwohl das in Gottes Augen gut wäre. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 14. November 2008 Melden Share Geschrieben 14. November 2008 Das verstehe ich nicht. Die "Gabe" ist doch der Job und den wollte sie schon bevor sie darum gebetet hat. Ich glaube dass die tiefsten (guten) Sehnsüchte unseres Herzens die stärkste Form von Gebet sind. Sie hat ihn auch nicht durch das Beten zu schätzen gelernt, sondern dadurch, dass er besser bezahlt ist und günstigere Arbeitszeiten bietet. Durch das Gebet hat sie m.E. vor allem diese Erkenntnisse: Dass es Gottes gute Gaben sind, die uns zuteil werden, dass man darum bitten darf und dafür danken kann. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 14. November 2008 Melden Share Geschrieben 14. November 2008 (bearbeitet) Liebe Alouette, lieber Peter, Muss man es unbedingt unter dem Aspekt des Um-Stimmens sehen? Kann es nicht so sein, dass es für die Erfüllung bestimmter Gaben eben des Gebetes bedarf. Da sehe ich keinen Unterschied. 1. Gott weiss, dass es gut wäre, wenn sie den Job bekommt. 2. Er lässt es nur zu, wenn sie speziell darum betet. 3. Hätte sie nicht darum gebetet, hätte sie den Job nicht bekommen, obwohl das in Gottes Augen gut wäre. Überlegt doch bitte: GOTT ist unser VATER - der Mensch SEIN geliebtes Kind. Ein Vater tut das Gute für sein Kind ob es darum bittet oder nicht. Die Frau hätte mit und ohne Gebet den ersehnten Job bekommen. Gebete um materielle Vorteile hier auf Erden sind nicht im Sinne JESU: Wird ein solches Gebet nicht "erhört", ist beim Menschen der Hader mit GOTT angesagt. Die Frage: "Warum nur..." ist bei Vielen der Beginn der Abwendung von GOTT. Für GOTTES Gaben die man als gut empfindet, darf man danken. Übel sind keine Gaben GOTTES. Gruß josef bearbeitet 14. November 2008 von josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 14. November 2008 Autor Melden Share Geschrieben 14. November 2008 Das verstehe ich nicht. Die "Gabe" ist doch der Job und den wollte sie schon bevor sie darum gebetet hat. Ich glaube dass die tiefsten (guten) Sehnsüchte unseres Herzens die stärkste Form von Gebet sind. Mag sein. Aber sie wollte in dem Moment vorwiegend den Job Sie hat ihn auch nicht durch das Beten zu schätzen gelernt, sondern dadurch, dass er besser bezahlt ist und günstigere Arbeitszeiten bietet. Durch das Gebet hat sie m.E. vor allem diese Erkenntnisse: Dass es Gottes gute Gaben sind, die uns zuteil werden, dass man darum bitten darf und dafür danken kann. Das mag auch sein. Hätte sie aber um einen anderen Job gebetet, hätte sie wohl weder den Job noch die Erkenntnis. Mir geht es nicht um die kommunikativen Aspekte des Gebetes und auch nicht um die Erkenntnisse die man daraus gewinnst, sondern (diesmal) einfach über die Erhörung, verstehst du? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 14. November 2008 Autor Melden Share Geschrieben 14. November 2008 Die Frau hätte mit und ohne Gebet den ersehnten Job bekommen. Danke für die klaren Worte. Also gibt es keine Erhörungen, zumindest nicht Bezug auf materielle Dinge, Krankheiten etc.? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 14. November 2008 Melden Share Geschrieben 14. November 2008 (bearbeitet) Das mag auch sein. Hätte sie aber um einen anderen Job gebetet, hätte sie wohl weder den Job noch die Erkenntnis.Mir geht es nicht um die kommunikativen Aspekte des Gebetes und auch nicht um die Erkenntnisse die man daraus gewinnst, sondern (diesmal) einfach über die Erhörung, verstehst du? Gott erhört Gebete - aber oft so, wie es für uns am besten ist. Wenn also Deine Freundin um diesen speziellen Job gebetet hätte und Gott würde vorhersehen, dass er ihr seelisch großen Schaden bringt, hätte sie ihn wohl nicht bekommen. Hätte Gott damit ihr Gebet nicht erhört- oder hätte er einfach tiefer auf das gehört, was die Freundin wollte und für sie wirklich gut war? bearbeitet 14. November 2008 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 14. November 2008 Melden Share Geschrieben 14. November 2008 Liebe Alouette, Die Frau hätte mit und ohne Gebet den ersehnten Job bekommen. Danke für die klaren Worte. Also gibt es keine Erhörungen, zumindest nicht Bezug auf materielle Dinge, Krankheiten etc.? So einfach liegen die Dinge nicht. In Matthäus 21,21-22 verkündet JESUS: ·21 JESUS aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ICH sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein Taten wie die mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird's geschehen. ·22 Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen. ...Manifestiert sich hier auf Erden im einwandfrei bewiesenen Placebo-Effekt und in Wunderheilungen zB. in Lourdes. Gruß josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 15. November 2008 Autor Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Gott erhört Gebete - aber oft so, wie es für uns am besten ist. Wenn also Deine Freundin um diesen speziellen Job gebetet hätte und Gott würde vorhersehen, dass er ihr seelisch großen Schaden bringt, hätte sie ihn wohl nicht bekommen. Hätte Gott damit ihr Gebet nicht erhört- oder hätte er einfach tiefer auf das gehört, was die Freundin wollte und für sie wirklich gut war? Es wäre eben nicht in Erfüllung gegangen. Meinst du sie hätte den Job bekommen, wenn sie nicht drum gebetet hätte? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 15. November 2008 Autor Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Liebe Alouette, Die Frau hätte mit und ohne Gebet den ersehnten Job bekommen. Danke für die klaren Worte. Also gibt es keine Erhörungen, zumindest nicht Bezug auf materielle Dinge, Krankheiten etc.? So einfach liegen die Dinge nicht. In Matthäus 21,21-22 verkündet JESUS: ·21 JESUS aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ICH sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein Taten wie die mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird's geschehen. ·22 Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen. ...Manifestiert sich hier auf Erden im einwandfrei bewiesenen Placebo-Effekt und in Wunderheilungen zB. in Lourdes. Gruß josef Eeeh, wie denn jetzt nun? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sam_Naseweiss Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Ich denke unser Leben dient dazu etwas zu lernen, damit wir eine Entscheidung treffen können. Die Entscheidung besteht darin, daß wir uns für Gott, das Gute, die Liebe. Damit wir uns entscheiden können, müssen wir erkennen, worin dieses Entscheidung besteht. Wir müssen Leid kennen lernen, damit wir erkennen, daß wir unseren Willen freiwillig begrenzen müssen, wenn wir anderen nicht schaden wollen. Das macht IMHO den Heilsplan Gottes aus. Wenn wir nun zu Gott beten, dann fügen wir uns in diesen Heilsplan ein. Das Gebet ist damit vor allem eine Bejahung Gottes. des Guten, der Liebe: "Nicht mein Wille geschehe, sondern deiner" Gott ist allerdings mitfühlen und allmächtig und insofern das, was man will, nicht den eigenen Heilsweg gefährdet, wäre ein Eingreifen Gottes durchaus denkbar - in welcher Form auch immer dies dann geschehen mag. Ein Gebet wirkt aber nicht wie ein Naturgesetz: Ich bete und es geschieht, unabhängig davon, um was ich bete und wie ich bin. So sehe ich das Gruß Sam Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schatir Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Beten - ein logisches Problem Gibt es eigentlich eigentlich Studien, die sich mit Beten und Erhörung befassen? Beten ist dann auch ein logisches Problem, wenn man sich mit Gottesbildern beschäftigt. >Gott, der persönliche Gott, der für jedes einzelne Individuum nur das Beste will. Beten hat den Sinn, eigene Probleme und Wünsche vorzutragen und um Erfüllung zu bitten. Aber oft werden eben diese Bitten nicht erfüllt. Gut man kann sagen, sie werden nicht erfüllt, weil es das Bessere für den Menschen ist. Aber ich frage mich: Ist Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Krankheit, Tod wirklich das Bessere für den Menschen? Warum werden manche Bitten erhört, andere nicht? >Gott der Allmächtige, der vor allem das übergreifende Weltgeschehen im Blick hat, der dem Menschen den freien Willen lässt und nicht in jede Kleinigkeit eingreift. Beten (im Sinne von bitten) wäre dann wenig sinnvoll. Der Mensch mit seinem freien Willen ist eben selbst für seine Not schuld (z. B. Krebs entsteht durch Umweltverschmutzung) Für mich gibt es seit kurzem noch eine andere Erklärung: Beten = Psychologie Positiv leben, positiv denken > Schlagworte, die in der letzten Zeit im Zusammenhang mit Kursen wie Pilze aus dem Boden sprießen. In diesen Zusammenhang gehört auch der Begriff der Affirmationen. Einfach erklärt: Man spricht sich die positiv formulierten Vorsätze regelmäßig vor. Dadurch formt man sein Unterbewusstsein so um, dass das Erreichen des Ziels viel einfacher wird. (z. B. dass hemmende Prüfungsangst verschwindet und so ein Maximum an Leistung während der Prüfung möglich ist -> Prüfung wird bestanden) Nichts anderes ist Beten. Schatir Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Das mit der Beterei ist ähnlich, wie die Tarnung im Tierreich, die Mimikry. Wenn z.B. ein Vogel eingerollte welke Blätter auf dem Boden nach Nahrung durchsucht, trifft er manchmal auf eine fette Raupe, die sich in dem Blatt eingerollt hat, um sich zum Schmetterling zu entfalten. Nach dieser Erfahrung geht der Vogel davon aus: bestimmtes eingerolltes Blatt = fette Raupe = lecker. Um sich nun zu schützen, wird die Raupe der gewissen Schmetterlingsart nicht nur ein Blatt abbeissen und einrollen lassen, sondern mehrere. Der Vogel wird nicht bei jedem eingerollten Blatt fündig, sondern nur etwa bei jedem zehnten und kommt zu der Ansicht, daß sich das nicht so ganz lohnt. Da müssen dann zwar einige Raupen dran glauben, aber das Gros ist geschützt. Ähnlich ist es mit der Beterei: Da hat man einmal gebetet und tatsächlich kriegt man den erhofften Job. Aber eigentlich war das Auswahlverfahren abgeschlossen und man war eh schon für den Job ausgewählt. Also nix mit Erhörung des Gebetes durch Gott. Was tut Mensch mit dieser Erfahrung? Er betet um den Lottogewinn und glaubt tatsächlich, daß das klappt. Genauso wie der Vogel meint, in jedem Blatt eine schmackhafte Raupe zu finden. Wenn Christen beten, hat das wahrscheinlich einen anderen Zweck. Ein mir befreundeter Jesuit meinte mal: "Beim Beten und der Meditation soll man auf seine Gefühle achten, denn sie sind der Weg, auf dem Gott mit den Menschen kommuniziert." Das kann ich als Erklärung akzeptieren. Kampf- und Wunschbeten gehört eher in die Kirmesbude. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Eifelgeist Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Im Schützengraben gibt es keine Atheisten. Wenn da im Trommelfeuer alle beten, dann kommen alle heil raus, die richtig gebetet haben. Sie sind dankbar und berichten von Gottes Wohltaten. Der Kamerad, dessen Gebet nicht erhört wurde, wird von seiner Enttäuschung auch nichts erzählen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Es wäre eben nicht in Erfüllung gegangen. Vordergründig. Was aber nun, wenn Gott etwas Besseres für sie vorgesehen hätte - und die "Nichterhörung" eigentlich nur der Weg zu dem Besseren war?Meinst du sie hätte den Job bekommen, wenn sie nicht drum gebetet hätte? Ich weiß es nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Im Schützengraben gibt es keine Atheisten. Das ist ein Spruch, der cum grano salis stimmt: In Wahrheibt gibt es ein radikales Nein zu Gott das so stolz ist, dass es auch im Schützengraben bleibt. Wenn da im Trommelfeuer alle beten, dann kommen alle heil raus, die richtig gebetet haben. Sie sind dankbar und berichten von Gottes Wohltaten. Wie bereits oben angedeutet, ist Gott kein Wunscherfüllungsautomat - -und wir kennen die Pläne Gottes mit den Einzelnen nicht. Selbst manche gläubige Menschen ringen oft Jahre um zu erkennen, welche Berufung sie haben. Der Glaube ist mit dem Vertrauen gepaart, dass wir in Gottes Hand sind - und dass unsere Gebete Erhörung finden - aber immer in den Willen Gott eingebettet. Gebet bedeutet ja Hingabe ( Gebet- euch- Gott- hin). Und wenn wir bei allen Bitt- Gebeten erwarten, dass Gott unsere Wünsche in jeder Hinsicht sofort erfüllt, dann fehlt das Wichtigste am Gebet: Diese Hingabe. Wir machen das Gebet zu einem Wunsch- Diktat an Gott, wir werden Diktatoren gegenüber Gott. Und das geht nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Eifelgeist Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 (bearbeitet) Beten - ein logisches Problem Gibt es eigentlich eigentlich Studien, die sich mit Beten und Erhörung befassen? Ja, eine evangelikale Studentengruppe hat in USA einen richtigen Doppeltblindversuch gemacht. Für eine Gruppe von etwa 1000 Herzpatienten, die vor der OP standen, wurde gebetet oder auch nicht. Das Ergebnis: Beten oder NIcht-Beten hatte die gleiche Wirkung, wenn die Patienten davon nichts wussten. Aber bei der Gruppe, die wusste, dass für sie gebetet wurde, gab es mehr Komplikationen. bearbeitet 15. November 2008 von Eifelgeist Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Eifelgeist Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Im Schützengraben gibt es keine Atheisten. Das ist ein Spruch, der cum grano salis stimmt: In Wahrheibt gibt es ein radikales Nein zu Gott das so stolz ist, dass es auch im Schützengraben bleibt. Ja, Gott ist dann der letzte Zusatz-Joker. Man kann ihn immer anrufen, auch wenn man eigentlich weißt, dass der auch nicht helfen kann. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 (bearbeitet) Im Schützengraben gibt es keine Atheisten. Das ist ein Spruch, der cum grano salis stimmt: In Wahrheibt gibt es ein radikales Nein zu Gott das so stolz ist, dass es auch im Schützengraben bleibt. Ja, Gott ist dann der letzte Zusatz-Joker. Man kann ihn immer anrufen, auch wenn man eigentlich weißt, dass der auch nicht helfen kann. Gott hat uns für das ewige Leben bestimmt. Wer sich nicht helfen lassen will, dem kann niemand helfen. Gott hat vor dem freien Willen des Geschöpf Mensch solchen Respekt, dass Er seine Hilfe nicht aufdrängt, wo Er abgelehnt wird. Ich habe jedenfalls in meinem Leben sehr, sehr oft die konkrete Hilfe und Liebe Gottes erlebt - und dafür lege ich gerne und tief dankbar Zeugnis ab. Da ich eine Zeit lang glaubenslos und Atheist war, ist mir der Unterschied zwischen einem Leben "ohne Gott" und einem Leben mit Gott irgendwie bekannt. Wer Gott nur als Zusatz- Joker sieht, hat wohl eine sehr verkürzte Sicht. Gott ist die Quelle des Lebens, das Ziel des Lebens, der Geber aller Gaben, die Erfüllung unseres Lebens und nicht nur einzelner Gebete. Wie ich oben schon anführte: Wer in Gott einen Wunscherfüller sieht, macht sich zum Diktator- und ein Diktator sein hat etwas mit Hochmut zu tun- und den Hochmütigen widersteht Gott. bearbeitet 15. November 2008 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Beten - ein logisches Problem Gibt es eigentlich eigentlich Studien, die sich mit Beten und Erhörung befassen? Ja, eine evangelikale Studentengruppe hat in USA einen richtigen Doppeltblindversuch gemacht. Für eine Gruppe von etwa 1000 Herzpatienten, die vor der OP standen, wurde gebetet oder auch nicht. Das Ergebnis: Beten oder NIcht-Beten hatte die gleiche Wirkung, wenn die Patienten davon nichts wussten. Aber bei der Gruppe, die wusste, dass für sie gebetet wurde, gab es mehr Komplikationen. Behaupten kann man viel: Hast du einen Link zu dieser "Studie"? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Eifelgeist Geschrieben 15. November 2008 Melden Share Geschrieben 15. November 2008 Behaupten kann man viel: Hast du einen Link zu dieser "Studie"? Voila:http://de.wikipedia.org/wiki/Fürbitte#Stud...82006.2F2007.29 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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