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bioethische fragen aus abbruch-debatte


phyllis

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Da Forschungen an Embryonen ergaben, dass es sich schon vom Zeitpunkt der Befruchtung an um menschliches Leben handelt, sind die meisten Theologen der Meinung, dass ab der Befruchtung der Eizelle auch die Beseelung stattfindet. Daraus folgt, dass die katholische Kirche schon die Zygote als vollwertiges Leben ansieht und sie somit einem „Zellhaufen“ den gleichen Schutz zuspricht wie einem bereits geborenen Menschen.
wenn ich mir diese ansicht zu eigen mache, ist klar, dass dann nix mehr geht. aber wie begründet man diese ansicht? dann wär doch jede natürlich abgegangene zygote ein tragischer unfall? und das sind immerhin mindestens 30%, eher wohl 50% nach neusten schätzungen. müsste sie da nicht jede not-getauft und beerdigt werden um ihrer “seele” willen?
Mich würde auch interessieren, wie man dann Zwillingsbildung erklärt. Woher kommt plötzlich die zweite Seele? Oder teilt sich die eine Seele etwa und daraus werden zwei? Was ist dann aber mit der "Ursprungsseele" passiert - ist die weg oder bleibt die in einem der Zwillinge bestehen? Können sich Seelen verdoppeln?
im anfangsstadium müsste jede zelle ihre eigene seele haben, da sie totipotent sind dh. aus jeder zelle kann ein vollständiger organismus entstehen.

 

blieben noch die siamesischen zwillinge... :angry2:

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ähm, wie ist es jetzt, wenn das kind auch geboren wird, aber nur deshalb, um knochenmark an sein krankes geschwister spenden zu können? eine schlechte handlung liegt genau genommen nicht mehr vor. ist es jetzt ethisch sauber?

 

Nö, denn es setzt voraus, dass wegen der notwendigen Histokompatibilität eine Selektion stattfindet. Abgesehen davon, dass es eine Weile dauern würde, bis dem nachgeborenen Kind Knochenmark entnommen werden könnte. Das ist eigentlich out, Stammzellen werden da aus Nabelschnurblut gewonnen.

bearbeitet von Julius
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Da Forschungen an Embryonen ergaben, dass es sich schon vom Zeitpunkt der Befruchtung an um menschliches Leben handelt, sind die meisten Theologen der Meinung, dass ab der Befruchtung der Eizelle auch die Beseelung stattfindet. Daraus folgt, dass die katholische Kirche schon die Zygote als vollwertiges Leben ansieht und sie somit einem „Zellhaufen“ den gleichen Schutz zuspricht wie einem bereits geborenen Menschen.
wenn ich mir diese ansicht zu eigen mache, ist klar, dass dann nix mehr geht. aber wie begründet man diese ansicht? dann wär doch jede natürlich abgegangene zygote ein tragischer unfall? und das sind immerhin mindestens 30%, eher wohl 50% nach neusten schätzungen. müsste sie da nicht jede not-getauft und beerdigt werden um ihrer “seele” willen?

 

 

Ich würde das weniger an der Seele festmachen sondern an der Existenz. Hier existiert ein menschliches Leben. Dieses ist unantastbar.

Von der Nottaufe ist die Kirche ab. Die Taufe ist für das Leben, nicht für den Tod. Zum Taufen braucht es einen, der tauft. Viele Embryonen gehen unbemerkt ab, welcher Mensch soll das nachhalten? Menschen, die auf einsamen Inseln alleine sterben und die keiner vermisst, werden auch nicht mit Sakramenten versorgt. Dennoch glauben wir, dass es einen gibt, der sie sieht, bei Ihnen ist und an Ihnen hängt.

Und wenn wir Nuklearversuche in der Nähe der Insel machen und der eine daraufhin stirbt, wäre es auch nicht egal.

 

Leben zu ermöglichen, um es zu töten, ist doch was anderes als zwei bestehende Leben gegeneinander abzuwiegen, weil sie leider nicht beide bestehen bleiben können?
aber das machen wir doch ständig mit nicht-menschlichem leben. wir fressen tiere, benutzen sie für versuche im labor, und eine ganze vergnügungsindustrie lebt von stierkämpfen, von der jagd und der fischerei. warum haben wir angesichts dessen solche skrupel bei einem 10-tägigen zellhaufen ohne empfinden, psyche und gefühle? kannst du es erklären? gibt es überhaupt eine rationale erklärung?

 

Christen unterscheiden Menschen von Tieren. Der Mensch kann noch so winzig und unbedeutend sein, er steht über dem Meerschwein. Dabei kommt letzteres viel selbstständiger und überlebensfähiger und damit nützlicher zur Welt als der Mensch.

 

der zweck heiligt die mittel sozusagen.
Genau das erlaubt die RKK eben nicht. Ich verweise nochmal auf das Prinzip der Doppelwirkung, das ich im "Schwangerschaftsabbruch"-Thread verlinkt habe. Eine schlechte Wirkung (also der Tod des abgetriebenen Embryos) darf nicht Mittel sein, um die gute Wirkung (in beiden Fällen) hervorzubringen. Eine schlechte Wirkung darf nur in Kauf genommen werden, wenn sie sich nicht vermeiden lässt (deshalb ist Abtreibung bei Lebensgefahr für die Mutter erlaubt).
danke für den link. er bestätigt, weshalb mir deontologische ethiken auf den keks gehen. die regeln sind starr und nicht letztbegründbar, der mensch ist für die ethik gemacht, oder irgendein gott hat so entschieden, und notfalls wird solange daran herumgeschwurbelt, bis es dann doch irgendwie passt.
Ich habe es nicht gelesen, aber Ethik ist grundsätzlich für den Menschen da. Du hast auch mal als Zygote angefangen und endest als Staub. Regeln zum Umgang mit ersterem und letzterem gehen alle was an und dienen dem Respekt vor dem menschlichen Leben. Menschenrechte sind universal. bearbeitet von Abigail
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