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Ideales Alter zur Beichtvorbereitung


Chrysologus

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:angry2:

Hier wurde natürlich schon viel Bedenkenswertes geschrieben - von den Befürwortern und den Gegnern der Kinderbeichte. Eines möchte ich allerdings noch ergänzen (und reihe mich hiermit in die Reihe der Befürworter der Kinderkommunion ein):

 

Die Begegnung mit Christus in der Eucharistie hängt mit der Bereitschaft zu Wandlung zusammen. Nicht nur die eucharistischen Gaben werden gewandelt, auch wir selbst sollen durch diese immer wieder gewandelt und fähig werden unser Leben auf Christus auszurichten.

 

Und da denke ich dass das Sakrament der Versöhnung tatsächlich eine Möglichkeit ist zu lernen, was es heißt, umkehren zu können, dazu befähigt zu werden, eben nicht immer die gleichen Fehler machen zu müssen. Was es bedeutet, wenn einem zugetraut wird, dass man wieder neu anfangen kann. Von ihrer Entwicklung her entwickeln Kinder mit 7 Jahren jedenfalls gelegentlich Scham - zu Recht oder Unrecht (das variiert wohl auch von Situation zu Situation). Wie befreiend kann es da aber sein, zu erfahren, dass man sich nicht schämen zu braucht, weil das Verhalten entweder ohnehin in Ordnung war oder weil man frei ist, sein Verhalten zu ändern und nicht auf dieses oder jenes Verhalten abonniert ist.

 

Gerade weil ich das was Chrysologus in Bezug auf die falschen Haltungen geschrieben hat, für richtig halte, glaube ich dass im Sakrament der Versöhnung auch ein ungeheuer großes psychologisches Potential schlummert. Und das kann etwa auch zur Vorbereitung auf die Wirkungen der Eucharistie fruchtbar gemacht werden. In diesem Sinn kann auch eine sogenannte Andachtsbeichte (also eine Beichte die eigentlich nicht "nötig" ist, weil keine schwere Sünde vorliegt) durchaus sinnvoll sein.

 

Was ist eine Andachtsbeichte? Wie läuft sie technisch ab?

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Was ist eine Andachtsbeichte? Wie läuft sie technisch ab?

 

Technisch läuft eine Andachtsbeichte ab, wie jede Beichte. Nur sind die Dinge die zur Sprache gebracht werden eben keine "schweren Sünden", sondern die kleinen, hartnäckigen Verhaltensmuster, die es einem oft schwer machen, sein Leben auf Gott auszurichten. Hier kann die Aussprache mit einem Seelsorger helfen, sich und seinen Alltag immer wieder neu zu "justieren". Auch eine solche Beichte endet - wenn das so stimmig ist - mit der Absolution.

 

Da ich überzeugt bin, dass Kinder in den allermeisten Fällen wohl nicht in der Lage sind wirklich zu sündigen (sich also in ihren Haltungen und Handlungen bewusst von Gott abzukehren), wird es sich bei den meisten Kinderbeichten wohl um solche "Andachtsbeichten" handeln (auch wenn das Wort sehr unglücklich gewählt ist).

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Was ist eine Andachtsbeichte? Wie läuft sie technisch ab?

 

Technisch läuft eine Andachtsbeichte ab, wie jede Beichte. Nur sind die Dinge die zur Sprache gebracht werden eben keine "schweren Sünden", sondern die kleinen, hartnäckigen Verhaltensmuster, die es einem oft schwer machen, sein Leben auf Gott auszurichten. Hier kann die Aussprache mit einem Seelsorger helfen, sich und seinen Alltag immer wieder neu zu "justieren". Auch eine solche Beichte endet - wenn das so stimmig ist - mit der Absolution.

 

Da ich überzeugt bin, dass Kinder in den allermeisten Fällen wohl nicht in der Lage sind wirklich zu sündigen (sich also in ihren Haltungen und Handlungen bewusst von Gott abzukehren), wird es sich bei den meisten Kinderbeichten wohl um solche "Andachtsbeichten" handeln (auch wenn das Wort sehr unglücklich gewählt ist).

Warum heißt sie dann Andachtsbeichte? Und wer hat denn schon schwere Sünden zu beichten? Notorische Diebe, Mörder und Ehebrecher. Aber was ist mit all den anderen? Und worin genau besteht dann die Andacht? Was hat das zu bedeuten? Was soll überhaupt diese Unterscheidung?

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Warum heißt sie dann Andachtsbeichte? Und wer hat denn schon schwere Sünden zu beichten? Notorische Diebe, Mörder und Ehebrecher. Aber was ist mit all den anderen? Und worin genau besteht dann die Andacht? Was hat das zu bedeuten? Was soll überhaupt diese Unterscheidung?

 

Ohne jetzt zu kasuistisch zu werden, hielte ich es für ein bisschen zu bequem, die schwere Sünde für die diesbezüglichen "Spezialisten" zu resevieren. Ich kann ja nur von mir sprechen, aber es gibt schon ein, zwei Punkte in meinem Leben, da muss ich sagen - wenn ich da nicht aufpfass, bringen sie mich von mir selbst und Gott weg. Und dann kommt es halt immer wieder vor, dass ich da rein tappe. Das geht für mich schon in Richtung, schwere Sünde. Jedenfalls bin ich froh da nicht auf mich gestellt zu sein, sondern diese Dinge immer wieder vor Gott hinlegen zu können. (und im besten Fall dann sogar noch eine brauchbare Antwort des Priesters und ein sinnvolles Bußwerk zu bekommen)

 

Die "Andacht" kommt wohl daher, dass man zur Vergebung für leichte oder lässliche Sünden auch durch bestimmte gute Werke, Bibellektüre, Gebete etc. gelangen kann und nicht unbedingt beichten muss. Tut man das trotzdem ist es eine gute und empfohlene geistliche Übung (Andacht) aber eben keine Notwendigkeit.

bearbeitet von Justin Cognito
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Warum heißt sie dann Andachtsbeichte? Und wer hat denn schon schwere Sünden zu beichten? Notorische Diebe, Mörder und Ehebrecher. Aber was ist mit all den anderen? Und worin genau besteht dann die Andacht? Was hat das zu bedeuten? Was soll überhaupt diese Unterscheidung?

 

Ohne jetzt zu kasuistisch zu werden, hielte ich es für ein bisschen zu bequem, die schwere Sünde für die diesbezüglichen "Spezialisten" zu resevieren. Ich kann ja nur von mir sprechen, aber es gibt schon ein, zwei Punkte in meinem Leben, da muss ich sagen - wenn ich da nicht aufpfass, bringen sie mich von mir selbst und Gott weg. Und dann kommt es halt immer wieder vor, dass ich da rein tappe. Das geht für mich schon in Richtung, schwere Sünde.

 

Die "Andacht" kommt wohl daher, dass man zur Vergebung für leichte oder lässliche Sünden auch durch bestimmte gute Werke, Bibellektüre, Gebete etc. gelangen kann und nicht unbedingt beichten muss. Tut man das trotzdem ist es eine gute und empfohlene geistliche Übung (Andacht) aber eben keine Notwendigkeit.

Es tu tmir Leid, aber ich verstehe das jetzt immer noch nicht. Ist dann jede Beichte, bei der man keine Todsünden beichtet, (automatisch) eine Andachtsbeichte? Dann wäre ja praktisch jede Beichte eine Andachtsbeichte. Und da veremutlich die wneigsten Kinder eine Todsünde begehen, verstehe ich nicht, warum du hier so explizit erwähnst, dass du eine Andachtsbeichte zur Vorbereitung auf die Erstkommunion für sinnvoll halten würdest. Das ist doch dasselbe in Grün wie die zuvor angesprochenen Beichten.

bearbeitet von Theodora
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Es tu tmir Leid, aber ich verstehe das jetzt immer noch nicht. Ist dann jede Beichte, bei der man keine Todsünden beichtet, (automatisch) eine Andachtsbeichte? Dann wäre ja praktisch jede Beichte eine Andachtsbeichte.

 

Das hängt wesentlich davon ab, was du unter schwerer Sünde verstehst ....

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Es tu tmir Leid, aber ich verstehe das jetzt immer noch nicht. Ist dann jede Beichte, bei der man keine Todsünden beichtet, (automatisch) eine Andachtsbeichte? Dann wäre ja praktisch jede Beichte eine Andachtsbeichte.

 

Das hängt wesentlich davon ab, was du unter schwerer Sünde verstehst ....

Verstoß gegen die 10 Gebote.

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Es tu tmir Leid, aber ich verstehe das jetzt immer noch nicht. Ist dann jede Beichte, bei der man keine Todsünden beichtet, (automatisch) eine Andachtsbeichte? Dann wäre ja praktisch jede Beichte eine Andachtsbeichte.

 

Das hängt wesentlich davon ab, was du unter schwerer Sünde verstehst ....

Verstoß gegen die 10 Gebote.

 

.... was ja an und für sich ein weites Feld öffnet. Ein so weites Feld, dass meinereiner da immer wieder ins Straucheln gerät. Vermutlich geht es aber mehreren so. Wenn man dann - wie ich - in der Regel nur zweimal im Jahr beichten geht, brauch ich mir keine Sorgen zu machen, da nichts "Substanzielles" loszuwerden.

bearbeitet von Justin Cognito
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.... was ja an und für sich ein weites Feld öffnet. Ein so weites Feld, dass meinereiner da immer wieder ins Straucheln gerät. Vermutlich geht es aber mehreren so. Wenn man dann - wie ich - in der Regel nur zweimal im Jahr beichten geht, brauch ich mir keine Sorgen zu machen, da nichts "Substanzielles" loszuwerden.

Bitte nich böse sein, aber das verstehe ich jetzt nicht? :angry2:

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.... was ja an und für sich ein weites Feld öffnet. Ein so weites Feld, dass meinereiner da immer wieder ins Straucheln gerät. Vermutlich geht es aber mehreren so. Wenn man dann - wie ich - in der Regel nur zweimal im Jahr beichten geht, brauch ich mir keine Sorgen zu machen, da nichts "Substanzielles" loszuwerden.

Bitte nich böse sein, aber das verstehe ich jetzt nicht? :angry2:

 

Ein Problem für mich ist zum Beispiel, wie wichtig mir bestimmte Dinge sind und wie viel Zeit und Energie ich dafür investiere. Da übersehe ich schon einmal das richtige Maß (zu Lasten meiner Familie und meiner Freunde und auch zulasten meiner eigenen Erholung und nicht zuletzt meiner Gottesbeziehung) - man könnte das auch Vielgötterei nennen und schon bin ich bei den zehn Geboten gelandet ..... Und da bin ich froh meine diesbezüglichen Bedenken - oder nennen wir sie ruhig Sünden - manchmal auch auszusprechen und vor Gott hintragen zu können.

bearbeitet von Justin Cognito
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.... was ja an und für sich ein weites Feld öffnet. Ein so weites Feld, dass meinereiner da immer wieder ins Straucheln gerät. Vermutlich geht es aber mehreren so. Wenn man dann - wie ich - in der Regel nur zweimal im Jahr beichten geht, brauch ich mir keine Sorgen zu machen, da nichts "Substanzielles" loszuwerden.

Bitte nich böse sein, aber das verstehe ich jetzt nicht? :angry2:

 

Ein Problem für mich ist zum Beispiel, wie wichtig mir bestimmte Dinge sind und wie viel Zeit und Energie ich dafür investiere. Da übersehe ich schon einmal das richtige Maß (zu Lasten meiner Familie und meiner Freunde und auch zulasten meiner eigenen Erholung und nicht zuletzt meiner Gottesbeziehung) - man könnte das auch Vielgötterei nennen und schon bin ich bei den zehn Geboten gelandet ..... Und da bin ich froh meine diesbezüglichen Bedenken - oder nennen wir sie ruhig Sünden - manchmal auch auszusprechen und vor Gott hintragen zu können.

Gut. das verstehe ich jetzt. Was ich aber immer noch nicht genau verstehe ist, dass du zwar die Argumente für und gegen die Beichte für Kinder verstehst, aber gleichzeitig betonst, dass du für die Andachtsbeichte bist. Diese "Abgrenzung" leuchtet mir im Zusammenhang mit diesem Thread nicht so recht ein. Was ich meine ist, warum betonst du die Andachtsbeichte so explizit? In der Praxis reden wir hier doch über nichts anderes als die Andachtsbeichte im Zusammenhang mit der Beichte als Zulassung zur Erstkommunion. Oder hab ich jetzt schon wieder was falsch verstanden? :angry2:

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Das würde ich aus so sehen. Ich kann den Argumenten für und gegen die Kinderbeichte etwas abgewinnen. Im Endeffekt würde ich mich aber für die Kinderbeichte aussprechen, wohl wissend, dass es sich dabei in der Regel um eine "bloße" Andachtsbeichte handeln wird. Die Gründe dafür sind aber eher sakramenten-pädagogischer bzw. psychologischer Art als knallharte Sakramententheologie.

bearbeitet von Justin Cognito
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Das würde ich aus so sehen. Ich kann den Argumenten für und gegen die Kinderbeichte etwas abgewinnen. Im Endeffekt würde ich mich aber für die Kinderbeichte aussprechen, wohl wissend, dass es sich dabei in der Regel um eine "bloße" Andachtsbeichte handeln wird. Die Gründe dafür sind aber eher sakramenten-pädagogischer bzw. psychologischer Art als knallharte Sakramententheologie.

Ich stehe eindeutig auf der Leitung, aber ich muss das jetzt noch mal zusammenfassen:

1. Du kannst die Argumenten für und gegen die Kinderbeichte verstehen

2. Kinderbeichte ist (für dich) quasi ein Synonym für Andachtsbeichte

3. Dir gefällt der Ausdruck Kinderbeichte besser als Andachtsbeichte obwohl es in diesem Zusammenhang hier praktisch dasselbe ist. Du diskutierst hier also mehr die Begrifflichkeit als den Sinn und Inhalt als solchen?

 

Ich möchte dir nicht auf den Schlips treten, ich versuche nur zu verstehen, worauf es dir ankommt.

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Ich stehe eindeutig auf der Leitung, aber ich muss das jetzt noch mal zusammenfassen:

1. Du kannst die Argumenten für und gegen die Kinderbeichte verstehen

 

genau.

 

2. Kinderbeichte ist (für dich) quasi ein Synonym für Andachtsbeichte

 

nein, weil zwar die meisten Kinderbeichten Andachtsbeichten, aber nicht jede Andachtsbeichte eine Kinderbeichte sein wird .....

 

3. Dir gefällt der Ausdruck Kinderbeichte besser als Andachtsbeichte obwohl es in diesem Zusammenhang hier praktisch dasselbe ist. Du diskutierst hier also mehr die Begrifflichkeit als den Sinn und Inhalt als solchen?

 

nein, um die Begrifflichkeit gehts mir hier nicht. Ich wollte zusätzliche Gründe für die Kinderbeichte ins Spiel bringen. Und dabei hab ich angemerkt, dass diese Gründe nicht sakramenten-theologischer Natur sind (was natürlich damit zusammenhängt, dass schwere Sünden bei Kindern nur sehr selten vorkommen werden), sondern sakramenten-pädagogischer (Wandlung / Umkehr als Frucht der Eucharistie kann auch von Kindern dann besser erfahren werden, wenn sie schon das Sakrament der Versöhnung gefeiert haben) und psychologischer (Entlastungsfunktion in einem Alter das Schuldgefühle und Scham als Gefühlszustand schon kennt) Natur.

bearbeitet von Justin Cognito
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aber ist es sinnvoll, Kinder zur Beichte zu führen, die noch nichts zu beichten haben und sich - um dem Pfarrer eine Freude zu machen, dann ein paar "Sündchen" ausdenken?

 

 

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

 

 

Es geht ja nicht darum dem Pfarrer eine Freude zu bereiten, sondern dass sich Kinder bewusst werden, dass die Fehler (im Kindesalter sind es halt noch kleine) die sie machen nicht gut sind, doch Gott, der ja unser Vater ist, trägt uns unsere Fehler (Sünden) nicht nach sondern Er vergibt uns und wischt die Flecken weg. Kinder können dies sehr gut nachvollziehen. Ein Jugendlicher ist sowieso schon in seiner Rebellischen -Phase, der will doch davon nichts wissen. Was wir aber im Kindesalter lernen, bleibt in uns drin.

bearbeitet von Icoon
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Es geht ja nicht darum dem Pfarrer eine Freude zu bereiten, sondern dass sich Kinder bewusst werden, dass die Fehler (im Kindesalter sind es halt noch kleine) die sie machen nicht gut sind, doch Gott, der ja unser Vater ist, trägt uns unsere Fehler (Sünden) nicht nach sondern Er vergibt uns und wischt die Flecken weg. Kinder können dies sehr gut nachvollziehen. Ein Jugendlicher ist sowieso schon in seiner Rebellischen -Phase, der will doch davon nichts wissen. Was wir aber im Kindesalter lernen, bleibt in uns drin.

 

In einem Alter, in dem die Kinder in der Schule lernen, um der Lehrerin eine Freude zu machen (Beruf ist denen so fern wie das Abscheniden ihres KuMis beim PISA-Test), ist zumindest mit der Möglichkeit zu rechnen, dass sie dem Pfarrer auch eine Freude machen wollen. Aber es war in der Tat etwas platt gesagt...

 

Aber was lernen die Kinder bei einer Beichte, bei der es eigentlich nichts zu beichten gibt? Sie benennen ein paar kleine Fehler, von denen man ihnen gesagt hat, dass dies auch was mit Gott zu tun habe (denn ernste Sünden sind es ja wohl nicht, die Zeiten, in denen man patzige Worte zu den Eltern unter die , der Pfarrer sagt Gebote fasste, sind zum Glück vorbei) ein paar nichtssagende Worte eher banalen Inhalts (so war es bei mir - kein Hinweis, wie man sein Zimmer aufräumen könnte oder das Lernen besser organisieren), Absolution, ein Vater unser und das wars.

 

Was also hat Hänschen gelernt: In der Beichte sagt man belangloses und bekommt ebensolche Antworten, die einem nicht weiterhelfen. Warum um alles in der Welt sollte Hans später dahin gehen, wenn er wirklich Probleme mit sich und seinem Gott hat?

 

Abgesehen davon: Das Argument des Hänschens bemühen wir seit 50 Jahren - der Erfolg spricht für sich!

bearbeitet von Chrysologus
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Aber was lernen die Kinder bei einer Beichte, bei der es eigentlich nichts zu beichten gibt? Sie benennen ein paar kleine Fehler, von denen man ihnen gesagt hat, dass dies auch was mit Gott zu tun habe (denn ernste Sünden sind es ja wohl nicht, die Zeiten, in denen man patzige Worte zu den Eltern unter die , der Pfarrer sagt Gebote fasste, sind zum Glück vorbei) ein paar nichtssagende Worte eher banalen Inhalts (so war es bei mir - kein Hinweis, wie man sein Zimmer aufräumen könnte oder das Lernen besser organisieren), Absolution, ein Vater unser und das wars.

Bitte nicht enttäuscht sein, wenn ich mich dazu noch mals zu Wort melde. Da ich in meinem Glaubensleben- vor allem nach dem Tod meines Beichtvaters- bei verschiedenen Priestern gebeichtet habe ist mir klar, dass die Einschätzung dessen was Sünde ist sehr verschieden sein kann. Daher möchte ich in Bezug auf die Sünden von Kindern sagen, dass ich die pauschale Aussage Kinder würden ohnehin nur kleine Sünden begehen nicht teilen kann. Ich würde z.B. das Quälen von Tieren (das kommt ja auch bei kleinen Kindern vor) oder auch das Beschimpfen von anderen Kindern nicht als vernachlässigenswerte Kleinigkeiten sehen. Ich hatte vor Jahren in einem Beispielbüchlein von einem Jungen gelesen, dem die Eltern alles durchgehen ließen, keine Sünde und kein Problem darin sahen, dass das der kleine Junge Blumen köpfte. Als er dann älter wurde und vom Vater Geld forderte, wagte es dieser ein mal zu widerstehen - und der Junge stach ihn nieder. Auch schwere Sünden beginnen langsam- entwickeln sich. Und wenn man die scheinbaren "Kleinigkeiten" als nicht sündhaft ansieht und auch kein Beichtmaterial ist die Gefahr groß, dass man erstens blind für die Sünde wird- und dass sich aus kleine Sünden große Entwickeln, die man nie bereinigt hat weil man sie als "vernachlässigenswert" hinstellte. Wichtiger ist daher, dass die Priester und Beichtväter den Kindern in Geduld helfen zu erkennen, worin sie gesündigt haben. Auch die Eltern können in ihrer Verantwortung dazu beitragen, dass das Kind nicht Sünden "erfinden" muss, sondern Sünden und Schwächen auch wirklich erkennt. Leichter wäre es natürlich hier nicht zu sensibel zu sein. Aber der leichtere Weg ist m.E. nicht der christliche Weg. In der Schrift steht ja sinngemäß auch: Weil du treu warst im Kleinen, wird dir Größeres anvertraut.

bearbeitet von Mariamante
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Chrysologus,

 

Aber was lernen die Kinder bei einer Beichte, bei der es eigentlich nichts zu beichten gibt? Sie benennen ein paar kleine Fehler, von denen man ihnen gesagt hat, dass dies auch was mit Gott zu tun habe (denn ernste Sünden sind es ja wohl nicht, die Zeiten, in denen man patzige Worte zu den Eltern unter die , der Pfarrer sagt Gebote fasste, sind zum Glück vorbei) ein paar nichtssagende Worte eher banalen Inhalts (so war es bei mir - kein Hinweis, wie man sein Zimmer aufräumen könnte oder das Lernen besser organisieren), Absolution, ein Vater unser und das wars.

 

In unseren Erwachsenen-Augen erscheinen die "Sünden" der Kinder banal. Doch für ein Kind kann es sehr belastend sein wenn es gemein zu seinem Freund war, die Schwester geschlagen hat oder frech zu seiner Mutter war und die nun böse ist. Auch Kinder sind sich schon sehr wohl bewusst was gut und was nicht. Und die Antwort des Pfarrers in der beicht sind wahrscheinlich auch etwas banal, er kann und soll das Kind ja nicht überfordern. Zuviel Blabla würde es nur verwirren. Natürlich kommt es auch auf den Pfarrer an, wie gut es mit Kindern umgehen kann.

Doch ich sehe ganz einfach den Vorteil darin, dass Kinder die Beichte üben im Kindesalter, damit sie schon damit vertraut sind und wissen warum sie beichten sollten und worum es geht bei der Beichte.

 

Was also hat Hänschen gelernt: In der Beichte sagt man belangloses und bekommt ebensolche Antworten, die einem nicht weiterhelfen. Warum um alles in der Welt sollte Hans später dahin gehen, wenn er wirklich Probleme mit sich und seinem Gott hat?

 

Warum sollte Hans als Jugendllicher zur Beicht gehen, wenn er bis dahin noch nichts davon gehört geschweige denn den Sinn nicht einsieht warum er jetzt noch damit anfangen sollte...

 

Kinder lernen am besten spielerisch und die Beichte zu üben kann ihnen sogar Spass machen, gerade beim ersten mal ist man kribbelig und nervös, es ist spannend. Solange kein Druck und zwang zur Beichte kommt, empfinden Kinder die Beichte sicher nicht negativ, solange es nicht zviel von ihnen verlangt wird. Klar wird es nicht ein Hobbie :angry2: ... Am besten ist es natürlich wenn die Knder die eigenen Eltern als Vorbild haben die ebenfalls zur Beichte gehen.

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In einem Alter, in dem die Kinder in der Schule lernen, um der Lehrerin eine Freude zu machen (Beruf ist denen so fern wie das Abscheniden ihres KuMis beim PISA-Test), ist zumindest mit der Möglichkeit zu rechnen, dass sie dem Pfarrer auch eine Freude machen wollen. Aber es war in der Tat etwas platt gesagt...

Nein, das war nicht platt gesagt. Es gibt Kinder, bei denen das ähnlich ist. Bei mir war es nicht einmal, da sich dem Pfarrer eine Freud machen wollte (ich hätte überhaupt keine Veranlassung gesehen, ihm eine Freude machen zu sollen). Ich erinnere mich, dass ich sehr indigniert darüber war, beichten zu müssen. Daher habe ich mir auf dem Weg zu ihm überlegt, was ich ihm denn sagen sollte und dabei das absolut unverfänglichste ausgesucht, das mir einfiel. Da kann von Schuldbewusstsein, Gewissenserforschung, Scham, Reue, etc. nicht einmal im Ansatz die Rede sein. Ich war vielmehr sauer, dass der Pfarrer mich genötigt hat, ihm derart "private" Dinge zu erzählen!

 

Aber was lernen die Kinder bei einer Beichte, bei der es eigentlich nichts zu beichten gibt?

Nichts. Genausowenig, wie sie etwas lernen, wenn sie nicht begreifen, warum sie beichten müssen.

 

Sie benennen ein paar kleine Fehler, von denen man ihnen gesagt hat, dass dies auch was mit Gott zu tun habe (denn ernste Sünden sind es ja wohl nicht, die Zeiten, in denen man patzige Worte zu den Eltern unter die , der Pfarrer sagt Gebote fasste, sind zum Glück vorbei) ein paar nichtssagende Worte eher banalen Inhalts (so war es bei mir - kein Hinweis, wie man sein Zimmer aufräumen könnte oder das Lernen besser organisieren), Absolution, ein Vater unser und das wars.

Genau ;-)

 

Was also hat Hänschen gelernt: In der Beichte sagt man belangloses und bekommt ebensolche Antworten, die einem nicht weiterhelfen. Warum um alles in der Welt sollte Hans später dahin gehen, wenn er wirklich Probleme mit sich und seinem Gott hat?

Für mich hat das bedeutet, dass die Beichte vollkommen überflüssig ist, weil man Belangloses sagt, weil sich nichts ändert, weil es nur eine "Pflichtübung" ist, hinter der gar nichts weiter steckt.

 

Abgesehen davon: Das Argument des Hänschens bemühen wir seit 50 Jahren - der Erfolg spricht für sich!

Was meinst du damit?

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Bitte nicht enttäuscht sein, wenn ich mich dazu noch mals zu Wort melde. Da ich in meinem Glaubensleben- vor allem nach dem Tod meines Beichtvaters- bei verschiedenen Priestern gebeichtet habe ist mir klar, dass die Einschätzung dessen was Sünde ist sehr verschieden sein kann. Daher möchte ich in Bezug auf die Sünden von Kindern sagen, dass ich die pauschale Aussage Kinder würden ohnehin nur kleine Sünden begehen nicht teilen kann.

Fühl dich bitte nicht angefriffen, aber denkst du im Ernst, dass Kinder Todsünden begehen? Vielleicht tun sie das, aber tun sie das in voller Absicht und mit dem Wissen eine Todsünde zu begehen? Wohl kaum. Insbesondere dann nicht, wenn es Erwachsene in ihrem Umfeld gibt, die all das praktizieren, was die katholische Kirche als Sünde einstuft.

 

Welches Kind wird einsehen, dass Tierquälerei Sünde ist, wnen der Vater den Haustier-Hund ständig tritt?

 

Ich hatte vor Jahren in einem Beispielbüchlein von einem Jungen gelesen, dem die Eltern alles durchgehen ließen, keine Sünde und kein Problem darin sahen, dass das der kleine Junge Blumen köpfte. Als er dann älter wurde und vom Vater Geld forderte, wagte es dieser ein mal zu widerstehen - und der Junge stach ihn nieder. Auch schwere Sünden beginnen langsam- entwickeln sich.

Kindern Werte zu vermitteln ist ebenso wichtig wie sinnvoll. Man muss sie deshalb noch lange nicht in einen Beichtstuhl zwingen. Was ist denn mit all den Kindenr, die nicht getauft sind? In meinem Bekanntenkreis ist das die Mehrheit. Ich stelle sehr wohl fest, dass die Eltenr durchaus in der Lage sind, diesen Kindern Werte zu vermitteln, ohne sie deshalb bei Verstößen dagegen mit der Konsultation des Beichtsuthl zu bestrafen.

 

Wichtiger ist daher, dass die Priester und Beichtväter den Kindern in Geduld helfen zu erkennen, worin sie gesündigt haben. Auch die Eltern können in ihrer Verantwortung dazu beitragen, dass das Kind nicht Sünden "erfinden" muss, sondern Sünden und Schwächen auch wirklich erkennt.

Können können Eltern, Lehrer und Pfarrer das vielleicht, aber nicht immer haben sie auch Erfolg damit. Wenn sich dann dieser Erfolg nicht einstellt, wird gedroht. Gedroht damit, dass man in die Hölle kommt, dass man ein schlechtes Kind ist, damit. Nach dem Motto: Wenn du ein braves Kind bist, dann beichtest du jetzt. Es mag Kinder geben, die man mit so eine Drohnugn einschüchtenr kann. Ob das langfristig zielführend ist, ist eine völlig andere Frage. Bei mir hat sowas noch nie funktioniert.

 

Leichter wäre es natürlich hier nicht zu sensibel zu sein. Aber der leichtere Weg ist m.E. nicht der christliche Weg.

Mangelnde Sensibilität ist in meinen Augen eine der Hauptverursacherinnen für Fehlverhalten.......

bearbeitet von Theodora
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Was also hat Hänschen gelernt: In der Beichte sagt man belangloses und bekommt ebensolche Antworten, die einem nicht weiterhelfen. Warum um alles in der Welt sollte Hans später dahin gehen, wenn er wirklich Probleme mit sich und seinem Gott hat?

Für mich hat das bedeutet, dass die Beichte vollkommen überflüssig ist, weil man Belangloses sagt, weil sich nichts ändert, weil es nur eine "Pflichtübung" ist, hinter der gar nichts weiter steckt.

Nicht weil, sondern wenn.
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Abgesehen davon: Das Argument des Hänschens bemühen wir seit 50 Jahren - der Erfolg spricht für sich!

Was meinst du damit?

 

Für die Beichte vor der Erstkommunion wurden in den letzten Jahrzehnten im wesentlichen zwei Gründe angeführt:

  1. Vor dem Empfang der Eucharistie müsse jeder beichten, also auch die Kinder.
  2. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.

Hierzu merke ich an:

  1. Vor dem Empfang der Eucharistie muss man schwere Sünden beichten, von anderen steht da nichts. Und ob Kinder schwere Sünden gehangen haben, wage ich nach wie vor zu bestreiten. Auf gesetzgeberischem Wege den Verdacht zu nähren, Kinder hätte gewiss schon schwer gesündigt, ist schlicht absurd.
  2. Dieses Argument gehört der Jahrgangspastoral an. Ich wurde noch mit 13 gefirmt mit der Begründung, später erreiche man die Jugendlichen ja nicht mehr. Der selbe Pfarrer wetteret dann aber gerne gegen die, die nur wegen der Orgel in der Kirche heiraten kämen. Obwohl man die ohne Orgel doch auch nicht mehr erreicht hätte.

Wenn ich aber Jugendliche zur Fimung vorbereiten kann, wenn ich sie in Scharen für den Ministrantendienst und Jugendgruppen begeistern kann, wenn spirituelle Angebote für Jugendliche rege nachgefragt werden - müssen wir die Beichte für so abschreckend halten, dass wir glauben, nur unter Strafe der Erstkommunionverweigerung könnten wir Kinder überhaupt in den Beichtstuhl bekommen? Ist das Angebot wirklich so unattraktiv, das wir da haben?

 

 

 

Hervorhebung korrigiert.

bearbeitet von gouvernante
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Vor dem Empfang der Eucharistie muss man schwere Sünden beichten, von anderen steht da nichts. Und ob Kinder schwere Sünden gehangen haben, wage ich nach wie vor zu bestreiten. Auf gesetzgeberischem Wege den Verdacht zu nähren, Kinder hätte gewiss schon schwer gesündigt, ist schlicht absurd.

Das sehe ich auch so :angry2:

[*]Dieses Argument gehört der Jahrgangspastoral an. Ich wurde noch mit 13 gefirmt mit der Begründung, später erreiche man die Jugendlichen ja nicht mehr. Der selbe Pfarrer wetteret dann aber gerne gegen die, die nur wegen der Orgel in der Kirche heiraten kämen. Obwohl man die ohne Orgel doch auch nicht mehr erreicht hätte.

Ich wurde mit 10 Jahren gefirmt und erinnere mich überhaupt nicht mehr daran. Was mich heute ärgert!

 

Wenn ich aber Jugendliche zur Fimung vorbereiten kann, wenn ich sie in Scharen für den Ministrantendienst und Jugendgruppen begeistern kann, wenn spirituelle Angebote für Jugendliche rege nachgefragt werden - müssen wir die Beichte für so abschreckend halten, dass wir glauben, nur unter Strafe der Erstkommunionverweigerung könnten wir Kinder überhaupt in den Beichtstuhl bekommen? Ist das Angebot wirklich so unattraktiv, das wir da haben?

Nicht jeder Jugendliche, der sich firmen lassen will oder zur Erstkommunion gehen möchte, will auch Ministrant sein. Es gibt zweifellos Jugendliche, die die Beichte nicht abschreckt, aber ich finde, man kann auch Rücksicht nehmen auf diejenigen Jugendlichen, für die die Beichte das Killerargument schlechthin ist, ohne sie deshalb gleich aus dem kirchlichen Leben auszugrenzen. Der Beichtzwang vor Erstkommunion und Firmung tut aber genau das. Er suggeriert: entweder du gehst beichten oder du bist kein Katholik und darfst deshalb auch nicht zur Erstkommunion oder zur Firmung. Das finde ich widerlich.

bearbeitet von Theodora
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Was also hat Hänschen gelernt: In der Beichte sagt man belangloses und bekommt ebensolche Antworten, die einem nicht weiterhelfen. Warum um alles in der Welt sollte Hans später dahin gehen, wenn er wirklich Probleme mit sich und seinem Gott hat?

Für mich hat das bedeutet, dass die Beichte vollkommen überflüssig ist, weil man Belangloses sagt, weil sich nichts ändert, weil es nur eine "Pflichtübung" ist, hinter der gar nichts weiter steckt.

Nicht weil, sondern wenn.

Das war für mich das Gleiche......

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Der Beichtzwang vor Erstkommunion und Firmung tut aber genau das. Er suggeriert: entweder du gehst beichten oder du bist kein Katholik und darfst deshalb auch nicht zur Erstkommunion oder zur Firmung. Das finde ich widerlich.

 

Beichtzwang ist natürlich ein Unding. Gegen den eigenen Willen darf kein Sakrament gefeiert werden. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass Du sehr schlechte Erfahrungen mit dem Sakrament der Versöhnung gemacht hast. Ich hatte da mehr Glück und kann wirklich sagen, dass sich die Sakramente halt auch ein Stück weit gegenseitig erschließen. Und ich denke, dass wohl die wenigsten sagen würden: Die Gemeinschaft mit Christus in Brot und Wein suche ich, über die Stärkung im Heiligen Geist freu ich mich, aber zur Möglichkeit der Umkehr werde ich gezwungen. Das hat dann vielleicht oft weniger mit dem Sakrament selbst, als mit schlechten Erlebnissen bei der Beichte zu tun.

bearbeitet von Justin Cognito
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