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Beichtgeheimnis und schwere Sünde


Petrus

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Es gibt schlicht keine objektive Todsünde.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Denn wenn dem so wäre, dann könnte man Mord, Vergewaltigung von Kindern und andere Greueltaten mit mildernden Gründen bedenken. Die Schrift ist hier klarer wenn z.B. Paulus schreibt, dass Mörder, Götzendiener und Knabenschänder keinen Anteil am Reich Gottes haben.
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Ich denke, wir kennen Beispiele (sogar aus dem Forum), was passiert, wenn man sich meinen Satz nicht zu Herzen nimmt. (Und wie man schon von "Tim Thaler" weiß, kann der Versucher gar nicht lachen. Lachen ist göttlich.)

Besser sich Gottes Wort zu Herzen nehmen wie z.B. jenes, dass man sich mit aller Kraft bemühen soll in den Himmel zu kommen, da der Weg ins Verderben breit ist. Dass der Versucher sehr wohl hohnlachen, voller Schadenfreude über andere lachen und ablästern kann sollte einem schon klar sein.

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Warum muss man denn eigentlich überhaupt dem Priester bei der Beichte seine Sünden erzählen?

 

- Gott kennt die Sünden sowieso.

- Nicht das Aufzählen ist wichtig, sondern die Reue

- Der Priester kann eh nicht beurteilen, ob die Aufzählung vollständig ist

- Er kann bestenfalls (aber auch das nicht sicher) beurteilen ob die reue echt ist.

 

Mit anderen Worten, es macht eigentlich keinen Unterschied, ob man dem Priester die Sünden aufzählt oder nicht.

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Absolution jemand bekommt, der "schummelt", ist genau gleich groß wenn man die Sünden aufzählt wie wenn man sie nur im Kopf bereut aber nicht ausspricht.

 

Warum also müssen die Sünden aufgezählt werden?

 

Werner

 

PS: Vermutlich standen doch genau diese Überlegungen hinter den Bußfeiern mit Generalabsolution, die der Vatikan in seiner großen Weisheit ja dann verboten hat (mit dem Erfolg, dass die meisten nun überhaupt keine Absolution mehr empfangen)

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Warum muss man denn eigentlich überhaupt dem Priester bei der Beichte seine Sünden erzählen?

 

- Gott kennt die Sünden sowieso.

- Nicht das Aufzählen ist wichtig, sondern die Reue

- Der Priester kann eh nicht beurteilen, ob die Aufzählung vollständig ist

- Er kann bestenfalls (aber auch das nicht sicher) beurteilen ob die reue echt ist.

 

Weil die röm.kath. Kirche glaubt, dass Jesus das Sakrament der Barmherzigkeit eingesetzt hat: "Wem ihr die Sünden nachlasst, denen sind sie nachgelassen. "

Mit anderen Worten, es macht eigentlich keinen Unterschied, ob man dem Priester die Sünden aufzählt oder nicht.
Wer nicht an die Wirkung von Sakramenten glaubt, wird sie nicht empfangen- ob es nun die Taufe, die Firmung, die hl. Kommunion betrifft. Wer glaubt, dass Gott die Sakramente zu unserem Heil eingesetzt hat findet in der Beichte mehrere Gründe: Es ist für uns wichtig, die Sünde auszusprechen - und zwar nicht nur für uns- sondern auch vor einem "Vertrauten". Es ist sicher einiges an Demut Voraussetzung, um hinter dem Priester in der Beichte Jesus zu sehen, der durch den Priester wirkt. Wenn wir schon den Stolz haben zu sündigen- ist es da etwa ein ungerechter Ausgleich die Demut zu haben, sie vor einem Menschen der im Dienst und in der Vollmacht Christi handelt zu bekennen? bearbeitet von Mariamante
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Wobei das Aufzählen wohl eher eine Hilfe ist, das Wesentliche nicht zu übersehen und nicht in ein skrupulöses Führen von Listen einmünden sollte. Und wenn man denn tatsächlich etwas vergessen (nicht verschwiegen) hat, dann ist es meines Erachtens sicher in der Absolution eingeschlossen.

bearbeitet von Justin Cognito
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Die Rede war von schwerer Sünde, nicht von Todsünde.

 

 

Papst Johannes Paul II hat im nachsynodalen Schreiben Reconciliatio et Paenitentia aus 1984 in Nr. 17 einen interessanten Einblick in die Überlegungen der Bischofssynode und seine eigenen diesbezüglichen Gedanken gewährt. Daraus:

 

Während der Synodenversammlung wurde von einigen Vätern eine dreifache Unterscheidung der Sünden vorgeschlagen, die in läßliche, schwere und todbringende Sünden einzuteilen wären. Eine solche Dreiteilung könnte deutlich machen, daß es bei den schweren Sünden Unterschiede gibt. Dabei bleibt es jedoch wahr, daß der wesentliche und entscheidende Unterschied zwischen jener Sünde besteht, die die Liebe zerstört, und der Sünde, die das übernatürliche Leben nicht tötet: Zwischen Leben und Tod gibt es keinen mittleren Weg.
bearbeitet von Justin Cognito
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Es gibt schlicht keine objektive Todsünde.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Denn wenn dem so wäre, dann könnte man Mord, Vergewaltigung von Kindern und andere Greueltaten mit mildernden Gründen bedenken. Die Schrift ist hier klarer wenn z.B. Paulus schreibt, dass Mörder, Götzendiener und Knabenschänder keinen Anteil am Reich Gottes haben.

 

Paulus äußert sich über bestimmte Wirklichkeiten im paganen Kultus und zur Frage, wie Christen damit umgehen sollen. Ganz akut war die Frage, ob man das Fleisch, das an den Tempeln ausgegeben oder verkauft wurde, essen dürfe - oder ob die Taufe in den Vegetarismus führt.

 

Bei jeder Tat aber muss ich mildernde Umstände für möglich halten: Die Tötung eines Menschen ist nicht per se schwere Sünde, sondern nur unter ganz bestimmten Umständen (ich gehe nicht davon aus, dass Gott nach dem StGB urteilt), der psychisch schwer gestörte ist womöglich vollkommen einsichtsunfähig - und wenn es nur eine einzige mögliche Konstellation gibt, in der der Täter keine Todsünde begeht - was die Tat durchaus nicht rechtfertigt und Grund genug für ein Eingreifen der Obrigkeit bietet - wenn es eine einzige solche Konstellation gibt, dass ist bewiesen, dass eine solche Tat eben nicht per se Todsünde ist.

 

Die Aussage Jesu, nur die Sünde wider den Heiligen Geist könne nicht vergeben werden, kann man so lesen: Das Verharren in der Abweisung Gottes ist die einzige Sünde, die das Band der Liebe sicher zerschneidet.

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Wer nicht an die Wirkung von Sakramenten glaubt, wird sie nicht empfangen- ob es nun die Taufe, die Firmung, die hl. Kommunion betrifft. Wer glaubt, dass Gott die Sakramente zu unserem Heil eingesetzt hat findet in der Beichte mehrere Gründe: Es ist für uns wichtig, die Sünde auszusprechen - und zwar nicht nur für uns- sondern auch vor einem "Vertrauten". Es ist sicher einiges an Demut Voraussetzung, um hinter dem Priester in der Beichte Jesus zu sehen, der durch den Priester wirkt. Wenn wir schon den Stolz haben zu sündigen- ist es da etwa ein ungerechter Ausgleich die Demut zu haben, sie vor einem Menschen der im Dienst und in der Vollmacht Christi handelt zu bekennen?

 

Das ist schlich falsch: Wer die konsekrierte Hostie empfängt, der empfängt die Eucharistie, wer sich nicht wehrt, wenn er unter sprechen einer Trinitarischen Formel mit Wasser übergossen wird in der Absicht des Gießenden, zu taufen, der wird getauft. Wer die Lossprechung unter Zweifeln empfängt, dem sind die Sünden vergeben.

 

Ob das Sakrament dann noch fruchtbar werden kann, steht auf einem anderen Blatt, aber die Gültigkeit hängt weder am Glauben des Spenders noch des Empfängers, sondern an recht objektiven KJriterien. Wir sind doch hier nicht bei den Evangelikalen!

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Dass die Menschen es verschieden sehen was Sünde ist, da hast du recht. Der hl. Franziskus sah sich z.B. als großen Sünder - und manche andere Heilige sich selbst auch.

Ok.

 

Das kommt daher, weil sie im Lichte Gottes ihre Sünden klarer sehen.
Diese Ansicht impliziert, dass Menschen, die ihr eigenes verhaltne anders beurteilen, selbiges nicht im Lichte Gottes sehen oder nicht in der Lage sind, bestimmte Verhaltne als Sünde zu erkennen. Das sehe ich nun wieder völlig anders.

 

Und eben diese Demut ist eine der Wirkungen der häufigen Beichte.
Ich kenne Menschen, bei denen die häufige Beichte überhaupt nichts mit Demut zu tun hat. Auch wenn sie das alle anderen Gläubigen gern weismachen möchten.

 

Da heißt es z.B. wer eine Frau nur begehrlich ansieht, hat schon gesündigt.
Wir reden aber hier unter anderem von der Unterscheidung ziwchen Todsünde und lässlicher oder gar keiner Sünde. Eine Frau begehrlich anzusehen, ist gewiss keine Todsünde. Wie sollte man sonst überhaupt eine Frau finden? Ich gehe jedenfalls davon asu, dass jeder normale Mann, der sich für eine Frau interessiert und eine Partnerschaft mit ihr in Erwägung zieht, diese auch mal begehrlich ansieht ;-)

 

Sofern von der Frau eines anderen die Rede ist, betrachte ich dieses Zitat eher als Präventivmaßnahme. Ehebruch ist eine schwere Sünde. Der begehrliche Blick auf die Frau eines anderne, kann dne Vollzug dieser Sünde begünstigen.

 

Die Justiz scheint mir hier strenger: Diebstahl und materielle Schädigungen werden streng geahndet. Findest du es wirklich als ganz schlimm, wenn ein Priester nach dienem Beispiel eine Schädigung der Seele (die Bibel nennt Sünden z.B. dieser Art Entweihung des Tempels des Heiligen Geistes) schlimmer ansieht als Raubkopien?

Ja, finde ich. Raubkopien sind Diebstahl, somit ein eindeutiger Verstoß gegen das Gebot "du sollst nicht stehlen" = schwere Sünde. Vorehelicher Sex, Einsatz von Verhütungsmitteln, Selbstbefriedigung, schädigen lediglich nach Ansicht des katholischen Lehramtes den eigenen Temel und ist somit weniger relevant.

 

Aber wenn man die von mir oben genannten Beispiel als "Schaden" ansieht: ich kann nicht akzeotieren, dass ein Schaden an mir selber schwerwiegender ist als ein Schaden, den ich anderen zufüge. Für mich ist es genau umgekehrt. Wer eine "Schädigung" des eigenen Tempels schlimmer findet als Schädigung des Nächstne ist in meinen Augen zumindest ziemlich selbstverliebt.

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Die Aussage Jesu, nur die Sünde wider den Heiligen Geist könne nicht vergeben werden, kann man so lesen: Das Verharren in der Abweisung Gottes ist die einzige Sünde, die das Band der Liebe sicher zerschneidet.

 

Man kann einiges lesen. Diese Erklärung kann man auch lesen und dann den Kopf schütteln. Was bedeutet Verharren in der Abweisung Gottes? Wer ist damit gemeint? Mariamante ist z.B. keiner der in diesem Verharren verweilt. Trotzdem wünschen ihm die meisten Foranten die Krätze. Sind die konsequent Abweisenden die Atheisten? Sonst käme ja wohl keiner in Frage. Wie gesagt eine etwas schwammige Aussage!

 

MfG

Stanley

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Es gibt schlicht keine objektive Todsünde.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Denn wenn dem so wäre, dann könnte man Mord, Vergewaltigung von Kindern und andere Greueltaten mit mildernden Gründen bedenken. Die Schrift ist hier klarer wenn z.B. Paulus schreibt, dass Mörder, Götzendiener und Knabenschänder keinen Anteil am Reich Gottes haben.

 

 

Als ich noch gläubig war, hat mich immer folgende Stelle bei Lukas berührt:

 

Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! 40 Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? 41 Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. 42 Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

 

 

Selbst als ans Kreuz genagelter Verbrecher habe ich die Aussicht auf Erlösung im Reiche Gottes - warum dann nicht auch als Mörder, Götzendiener, Knabenschänder?

 

Widerspricht hier Paulus nicht der Aussage Lukas'? Was hätte Lukas sonst mit seinem Beispiel sagen wollen?

 

Wenn Gott allliebend ist, kann er auch die schlimmsten Verbrechen verzeihen. Auch wenn das einigen Fundis natürlich nicht passt, die den Sünder gerne möglichst lange im Purgatorium brutzeln sehen wollen - natürlich auch, um durch das Leiden anderer einen gerechten Lohn für die eigene Selbstgerechtigkeit zu erhalten, mit der sie Zeit ihres Lebens ihre Mitwelt penetriert haben.

 

Jesus fordert keine jahrelange "Besserungsanstalt" für verstorbene Seelen, sondern ruft die Sünder direkt in sein Reich. Oder ist das jetzt eine phöse atheistische Verzerrung meinerseits? :angry2:

bearbeitet von Epicureus
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Die Aussage Jesu, nur die Sünde wider den Heiligen Geist könne nicht vergeben werden, kann man so lesen: Das Verharren in der Abweisung Gottes ist die einzige Sünde, die das Band der Liebe sicher zerschneidet.

 

Man kann einiges lesen. Diese Erklärung kann man auch lesen und dann den Kopf schütteln. Was bedeutet Verharren in der Abweisung Gottes? Wer ist damit gemeint? Mariamante ist z.B. keiner der in diesem Verharren verweilt. Trotzdem wünschen ihm die meisten Foranten die Krätze. Sind die konsequent Abweisenden die Atheisten? Sonst käme ja wohl keiner in Frage. Wie gesagt eine etwas schwammige Aussage!

 

... es wäre die Frage zu stellen, ob diese fraglichen Personen, tatsächlich unter Gebrauch des "Freien Willens" abweisen ...

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Jesus fordert keine jahrelange "Besserungsanstalt" für verstorbene Seelen, sondern ruft die Sünder direkt in sein Reich. Oder ist das jetzt eine phöse atheistische Verzerrung meinerseits?

 

Diese Verzerrung beruht auf einer gewissen Ahnungslosigkeit Deinerseits. Das ist nun keine schwere Sünde! Es sei denn, Du wärst zu faul es besser wissen zu wollen. :angry2: Dann ist es in der Tat etwas schwieriger.

 

MfG

Stanley

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Mariamante ist z.B. keiner der in diesem Verharren verweilt. Trotzdem wünschen ihm die meisten Foranten die Krätze.
also: nur mal so 'n kleiner Einwurf, von Petrus, als Mitglied.

 

wir versuchen hier, nicht 'ad personam' zu diskutieren. und ich wünsch' dem Mariamante nicht die Krätze. ich find's gut, daß Mariamante da ist.

 

Frage: Könnten wir's dann dabei belassen, mit 'ad personam'? wär' mir recht.

 

'Abwürgen' will ich das nicht; deshalb Angebot: wenn jemand mir noch was dazu schreiben möchte: gerne per pm, und nicht hier :angry2:

bearbeitet von Petrus
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Die Aussage Jesu, nur die Sünde wider den Heiligen Geist könne nicht vergeben werden, kann man so lesen: Das Verharren in der Abweisung Gottes ist die einzige Sünde, die das Band der Liebe sicher zerschneidet.

 

Man kann einiges lesen. Diese Erklärung kann man auch lesen und dann den Kopf schütteln. Was bedeutet Verharren in der Abweisung Gottes? Wer ist damit gemeint? Mariamante ist z.B. keiner der in diesem Verharren verweilt. Trotzdem wünschen ihm die meisten Foranten die Krätze. Sind die konsequent Abweisenden die Atheisten? Sonst käme ja wohl keiner in Frage. Wie gesagt eine etwas schwammige Aussage!

 

Wenn du meinen Beitrag auf Mariamante beziehst, dann solltest Du ihn (für alle Fälle: den Beitrag, nicht MM!) nochmals genau lesen. Wir diskutieren hier - so habe ich das zumindest verstanden - über die Frage, ob und wie Kinder schwere Sünden begehen könne. Im allgemeinen diskutiere ich nicht ad personam. und über den Gnadenstand eines anderen zu urteilen, maße ich mir mit Sicherheit nicht an.

 

Zur Sache: Ausgehend von Piere Abaelard über Thomas von Aquin bis zu Johannes Paul II. wird schwere Sünde verstanden als die aversio a deo - die Abwendung von Gott oder eben auch die Zurückweisung Gottes. Das ist nicht schwammig, sondern ziemlich klar (allerdings mit geistigem Anspruch versehen).

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Ausgehend von Piere Abaelard über Thomas von Aquin bis zu Johannes Paul II. wird schwere Sünde verstanden als die aversio a deo - die Abwendung von Gott oder eben auch die Zurückweisung Gottes.

 

Mit den entsprechenden Taten versteht sich. Wenn jemand sich von Gott abwendet seine Gebote zurückweist, sich in sein Zimmer einschliesst um dort seinen Lebensabend zu verbringen und etwas später stirbt, ist das die eine Sache. Anders sieht es natürlich aus wenn jemand aus dieser Zurückweisung Gottes entsprechend handelt. Siehe Abtreibung, Euthanasie, embryonale Forschung ect. Dann ist Mord immer schwere Sünde, im Stande der Ablehnung bzw. Abwseisung Gottes und seiner Gebote, eine Sünde die nicht vergeben werden kann.

MfG

Stanley

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Wenn Gott allliebend ist, kann er auch die schlimmsten Verbrechen verzeihen.

Tut er ja auch. :evil:

 

Auch wenn das einigen Fundis natürlich nicht passt, die den Sünder gerne möglichst lange im Purgatorium brutzeln sehen wollen - natürlich auch, um durch das Leiden anderer einen gerechten Lohn für die eigene Selbstgerechtigkeit zu erhalten, mit der sie Zeit ihres Lebens ihre Mitwelt penetriert haben.

Diese Beobachtung habe ich auch schon gemacht. es gibt tatsächlich Katholiken, denen es überhaupt nicht passt, wenn Menschen, die nicht mindestens monatlich beichten, genauso in den Himmel kommen wie sie selber.

 

Jesus fordert keine jahrelange "Besserungsanstalt" für verstorbene Seelen, sondern ruft die Sünder direkt in sein Reich. Oder ist das jetzt eine phöse atheistische Verzerrung meinerseits? :angry2:

Das kannst du nicht wissen. Das kann überhaupt niemand wissen und daher kann sich auch niemand anmaßen zu behaupten, jemand käme in die Hölle, weil.....

 

Ich finde es völlig verfehlt, den Sinn der Beichte oder der Todsünden einseitig und ausschließlich auf das Leben nach dem Tod auszurichten. Zunächst mal leben wir jetzt und hier und heute hier auf der Erde. Und wir leben hier nicht allein. Unser Zusammenleben wird natürlich weitestgehend von der zivilen Gesetzgebung geregelt und das ist auch gut so. Aber nehmen wir mal an, ein Mann betrügt seine Ehefrau mit einer Geliebten. Ich kenne einen Mann, der mir direkt, als wir uns kennen lernten, als erstes mitteilte, er sei verheiratet, aber er und seine Frau würden eine sehr offene Ehe führen. Das ist zwar deren Sache, aber zum Einen habe ich nie erfahren, ob die Ehefrau das genauso sieht und zum Anderen braucht man dann auch nicht zu heiraten. Im Normalfall dürfte es so sein, dass beiden Eheleuten die Treue des Partners wichtig ist. Wenn also nun einer den anderen betrügt, muss er davon ausgehen, dass der andere Partner sehr verletzt wäre, wenn er das wüsste und selbst wenn es nur gekränkte Eitelkeit wäre.

 

Wenn also unser "Beispielmann" seine Frau liebt, dann müsste er eigentlich ein schlechtes Gewissen haben, weil er seine Frau betrogen hat. ev. belastet ihn der Gedanken an diesen Betrug sogar. Ich persönlich finde, dass er mit seiner Frau über diesen Fehltritt reden, sprich ihr selbigen beichten sollte, anstatt darauf zu hoffen, dass sie nie dahinter kommt. Ein solche Hoffnung würde auch ein ev. vorhandenes schlechtes Gewissen nicht ausschalten, denn es käme jedesmal wieder, wenn der Mann daran denkt. Eine Aussprache ist also die Chance, einen Schlussstrich unter die Sache zu ziehen und neu anzufangen (umzukehren....)

 

Beispiel Nr. 2: ich nehme an, den wenigsten Eltern (zumindest denen hier im Forum) wäre es egal, wenn ihr Kind Drogen nimmt und daher nehme ich ebenso an, dass sie sich wünschen, ihr Kind würde mit ihnen "darüber" reden, wobei dieses "darüber" zu definieren wäre, denn es gibt ja einen Grund für die sich anbahnende Drogenproblematik, die im Zwiefelsfall mit anderen Problem des Kindes zusammen hängt. Die Eltenr wollen nicht, dass das kind mit ihnen darüber redet (ihnen die Drogen beichtet), um ihm dann mit Liebesentzug oder Enterbung zu drohen, sondern weil sie das Beste für das Kind wollen, dass es ihm gut geht, dass es glücklich ist, dass es sein Leben lebt. All das kann kaputt gemacht werden durch die Droge (Sünde). Aber ev. gibt es die Chance auf einen Neuanfang, wenn das Kind mit den Eltern redet (beichtet).

 

Gott hat unsere Beziehung zu ihm, zu uns selber und zu unserem Nächsten im Auge und möchte nicht, dass eine dieser Beziehungen in Schieflage gerät, dass wir unglücklich sind, dass wir uns er Leben nicht leben. Um herauszufinden, ob wir unser Leben leben, wie unsere Beziehung zu Gott ist, zu uns selber oder zu unserem Nächsten, müssen wir darüber nachenken, was wir so tun, wie wir unser Leben gestalten, was wir unterlassen. Das kann man natürlich jederzeit machen und man kann das machen, dann wenn man Lust dazu hat. Ich z.B. bin ein Hitzkopf. Es sollte also in deinem ureigensten Interesse liegen, dass ich mal gelegentlich darüber nachdenke, denn du könntest mal eine volle Ladung meines Zorns abbekommen :unsure: Auch in so einem unschönen Fall käme es nicht darauf an zu beichten "ich hab den Epicureus beleidigt" sondern zu schauen, warum das so war. Wenn ich das herausgefunden habe und ändern möchte (umkehren möchte), ist ein Schritt getan, künftig zu vermeiden, den Epicueus zu beleidigen und ich nehme einfach mal an, dass du das vielleicht doch zu schätzen wüsstest. :angry2:

 

Ich könnte zeitnah nach der "Missetat" darüber nachdenken oder das auch erst 10 Jahre später tun. Wenn ich das zeitnah tue, ist die Aussicht, dass sich da bald was ändert deutlich größer, als wenn ich erst 10 Jahre später mal damit anfange. Du würdest also davon profitieren ;-)

 

Wer beichten will, muss in Vorbereitung darauf, über sein Leben nachdenken. Wer nicht beichten will, hat keine konkrete Veranlassung, über sein Leben nachzudenken. Das heißt noch lange nicht, dass er das nicht trotzdem tut. Jedoch gibt es Menschen, die einen gewissen Druck brauchen, um das dnan auch tatsächlich mal zu tun. Denn wenn man über sein Leben nachdenkt vor dem Hitnergrund "was nicht gut gelaufen ist", der wird wenig erfreuliches finden und diese Überlegung schreckt sicher auch manchen ab. Leider wird mit der Vogel-Strauß-Taktik kein Problem gelöst.

 

 

So, abschließend möchte ich jetzt deutlich betonen: ich hasse wie die Pest alle missionierungswütigen Beichtfetischisten, die meinen, anderen Katholiken mit Vehemenz und Unsensibilität davon überzeugen zu müssen, dass man ohne Beichte einfach kein veritabler Katholik sei und dass das selbstverständlich zum Katholischsein dazu gehören würde und auch nicht verhandlungsfähig sei. Ich jedenfalls würde jedem, der nicht selber das klare Bedürfnis verspürt, dringend daovn abraten! Wer beichtne möchte, hat auch intuitiv erfasst, warum er das möchte. Dann ist das auch gut so. Wer diese Erkenntnis nicht hat, der sollte die Finger davon lassen. Das ist dann auch gut so! Und kein Katholik ist gar privilegiert, nur weil er diese Erkenntnis hat!

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Nach den mir vorliegenden Informationen gibt es nur: Lässliche Sünde- Todsünde die auch schwere Sünde genannt wird.

 

Sehe und verstehe ich ebenso.

 

Todsünden werden entsprechend ihrer objektiven Gewichtigkeit auch als schwere Sünden bezeichnet

Ist eine ziemlich vertrehte Wiedergabe der Lehre Johannes Pauls II. aus Splendor veritatis und durch diese Verdrehung falsch. Der Papst versucht, die eigenwillige Trennung zwischen schwerer Sünde und Todsübde zu überwinden, indem er das Abschneiden der Gottesbeziehung zum entscheidenden Kriterium macht. Das aber hängt an der subjektiven Erkenntnis und eben nicht an objektiven Bedingungen. Es gibt schlicht keine objektive Todsünde.

 

Ich denke, jemand der mordet, wendet sich immer von Gott ab. Ein Mensch, der Falsches, über seinen Mitmenschen erzählt oder seine Ehe nicht aufrecht erhalten kann, nicht immer.

 

Jemand, der Falsches über seinen Mitmenschen erzählt oder Böses, das vielleicht nicht 100%ig falsch ist, begeht Rufmord, und das heißt nicht zum Spaß so. Der Betroffene muss damit leben. Da jeder Mensch ein von Gott geliebtes Wesen ist, wendet man sich mit einer Aussage gegen/zu Ungunsten eines Mitmenschen durchaus von Gott ab.

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Warum muss man denn eigentlich überhaupt dem Priester bei der Beichte seine Sünden erzählen?

 

- Gott kennt die Sünden sowieso.

- Nicht das Aufzählen ist wichtig, sondern die Reue

- Der Priester kann eh nicht beurteilen, ob die Aufzählung vollständig ist

- Er kann bestenfalls (aber auch das nicht sicher) beurteilen ob die reue echt ist.

 

Mit anderen Worten, es macht eigentlich keinen Unterschied, ob man dem Priester die Sünden aufzählt oder nicht.

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Absolution jemand bekommt, der "schummelt", ist genau gleich groß wenn man die Sünden aufzählt wie wenn man sie nur im Kopf bereut aber nicht ausspricht.

 

Warum also müssen die Sünden aufgezählt werden?

 

Werner

 

PS: Vermutlich standen doch genau diese Überlegungen hinter den Bußfeiern mit Generalabsolution, die der Vatikan in seiner großen Weisheit ja dann verboten hat (mit dem Erfolg, dass die meisten nun überhaupt keine Absolution mehr empfangen)

 

 

Ich sehe das für mich püersönlich ähnlich, aber ich kann verstehen, dass es vielen Menschen leichter fällt, sich einem anderen Menschen anzuvertrauen, der ihnen vielleicht direkt rede und Antwort steht- der direkte Kontakt zu Gott ist da oft ein bisschen schwieriger. In sofern ist es durchaus sinnvoll, in einem Prieseter einen Ansprechpartner zu haben, und wenn man es erst mal einem Menschen gesagt hat, ist es evtl. leichter, auch mit dem "opfer" der Sünde, meistens ja ein anderer Mensch, zu reden.

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So, abschließend möchte ich jetzt deutlich betonen: ich hasse wie die Pest alle missionierungswütigen Beichtfetischisten, die meinen, anderen Katholiken mit Vehemenz und Unsensibilität davon überzeugen zu müssen, dass man ohne Beichte einfach kein veritabler Katholik sei und dass das selbstverständlich zum Katholischsein dazu gehören würde und auch nicht verhandlungsfähig sei. Ich jedenfalls würde jedem, der nicht selber das klare Bedürfnis verspürt, dringend daovn abraten! Wer beichtne möchte, hat auch intuitiv erfasst, warum er das möchte. Dann ist das auch gut so. Wer diese Erkenntnis nicht hat, der sollte die Finger davon lassen. Das ist dann auch gut so! Und kein Katholik ist gar privilegiert, nur weil er diese Erkenntnis hat!

 

 

 

Danke, liebe Theodora, für Dein ausführliches Posting! Ich bin selber zwar kein Hitzkopf im eigentlichen Sinne, sondern eher etwas phlegmatisch, kann aber bei entsprechendem Anlass ganz schön zur Furie mutieren... :angry2:

 

Ein echter Choleriker, sozusagen...so schnell, wie ich mich aufrege, so schnell rege ich mich auch wieder ab.

 

In meiner aktiven Zeit als Katholik habe ich wohl kaum etwas mehr gehasst als das Beichten...schon das in den Beichtstuhl hineinsteigen, zu diesem kleinen, lispelnden Priesterlein, das immer Probleme mit seinem Gebiss hatte, war mir ein Greuel (ich erfuhr post mortem bei einem gemeindlich organisierten Verkauf seiner persönlichen Sachen zu caritativen Zwecken, dass er pädophil gewesen war, zumindest schwul, da er diverse "eindeutige" Spielfilme und Bücher sein eigen genannt hatte...eine durch und durch traurige und bemitleidenswerte Gestalt!).

 

Ich habe nie verstanden, was um alles in der Welt so seelenheilfördernd daran sein soll, sein Innerstes nach außen zu kehren, und zwar vor einer Person, der man im real life nicht einmal ein Eis, geschweige denn einen Kleinwagen oder gar die Sorge um das eigene Seelenheil abkaufen würde. Dabei gehörte ich nicht unbedingt zu den Menschen, denen das eigene Leben egal gewesen wäre - im Gegenteil...ich habe damals viel nachgedacht, manchmal vielleicht zu viel.

 

Heute, als Agnostiker, bin ich der Aufassung, dass die Ohrenbeichte in den allermeisten Fällen mehr schadet als nutzt. Wer schon so kaum mit seinem Leben fertig wird, braucht sicher gute Freunde zur Unterstützung (im schlimmsten Fall auch eine Therapie oder ähnliches) - das Letzte, was diese Person benötigt, ist ein psychologisch unerfahrener Priester, der meint, mit einem Ave Maria und drei Vaterunser wäre alles wieder gut...

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Zur Sache: Ausgehend von Piere Abaelard über Thomas von Aquin bis zu Johannes Paul II. wird schwere Sünde verstanden als die aversio a deo - die Abwendung von Gott oder eben auch die Zurückweisung Gottes. Das ist nicht schwammig, sondern ziemlich klar (allerdings mit geistigem Anspruch versehen).

 

... das würde mich jetzt doch interessieren, - ob diese Abwendung von Gott wirklich in ganzer Konsequenz im "Freien Willen" erfolgt ...

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Zur Sache: Ausgehend von Piere Abaelard über Thomas von Aquin bis zu Johannes Paul II. wird schwere Sünde verstanden als die aversio a deo - die Abwendung von Gott oder eben auch die Zurückweisung Gottes. Das ist nicht schwammig, sondern ziemlich klar (allerdings mit geistigem Anspruch versehen).

 

... das würde mich jetzt doch interessieren, - ob diese Abwendung von Gott wirklich in ganzer Konsequenz im "Freien Willen" erfolgt ...

 

Abaelard denkt es sicher so. Er geht von der freien Entscheidung des Menschen aus (ohne die das Konzept Sünde auch vollkommen zweckfrei wäre) und kennt die Möglichkeit, dass sich der Mensch bewußt gegen Gott entscheidet. Dies wird in der Regel in Taten zum Ausdruck kommen, aber diese sind nur Ausdruck einer getroffenen Entschediung.

 

Johannes Paul II. scheint demgegenüber auch die Möglichkeit zu sehen, dass über viele kleinere Entscheidungen eine Abwendung erfolgen kann - aber auch hier wird die Freiheit der Entscheidung erwartet. Aber auch diese Abwendung - die sich dann im Gericht in der Zurückweisung Gottes manifestiert - bleibt letztlich klare, bewusste und freie Entscheidung. Irrtümlich und im besten Willen geht der MEnsch nicht verlohren, auch wenn diese Erkenntnis sehr schmerzhaft sein wird.

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Irrtümlich und im besten Willen geht der MEnsch nicht verlohren, auch wenn diese Erkenntnis sehr schmerzhaft sein wird.

 

Dann hat Jesus uns also fromme Drohgeschichtsmärchen erzählt?

 

MfG

Stanley

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Franciscus non papa

wo hat jesus jemals gesagt, dass menschen, die irrtümlich aber mit bestem willen leben, also ihn z.b. nicht als messias erkennen konnten, verloren gehen?

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wo hat jesus jemals gesagt, dass menschen, die irrtümlich aber mit bestem willen leben, also ihn z.b. nicht als messias erkennen konnten, verloren gehen?

 

Matthäus 7,13 Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.

 

MfG

Stanley

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