Alouette Geschrieben 16. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 wo sogar Masturbation als schwere ordnungswidrige Handlung Gegen welche Ordnung verstösst die Masturbation genau? Schon kleine Kinder, die nicht mal ansatzweise aufgeklärt sind, können masturbieren. Das ist völlig natürlich. Gottgegeben, kann man sagen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 16. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Davon abgesehen, ich persönlich sehe z.B. Ehebruch durchaus als Sünde an. Ich nicht. Jedenfalls nicht in jedem Falle. Ja, sehe ich auch so. Die Frage ist, was man als Ehebruch klassifiziert. In meinen Augen ist es schon eine Sünde, wenn ein Ehepartner den anderen betrügt (also die klassische Vatiante). Vor- oder ausserehelicher Sex ist m.E. aber bei weitem nicht immer ein Ehebruch. Es ist für mich kein Ehebruch, wenn die Eheleute in einen Swingerclub gehen, wenn jemand nach einer Scheidung einen neuen Partner findet etc. Ehebruch ist in meinen Augen, wenn der eine Partner den anderen misshandelt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 IMHO stehen alle Gebote und Gesetze im Geiste der beiden Liebesgebote.Du sollst nicht stehlen - weil du damit jemanden Schaden zufügst. Du sollst nicht morden - weil du damit jemanden Schaden zufügst. Du sollst nicht lügen - weil du damit jemanden Schaden zufügst. Natürlich ist Wahrhaftigkeit darüber hinaus auch noch eine Tugend, die nicht einfach nur an der Schadensvermeidung orientiert ist, sondern einen Selbstzweck hat. Aber die Gebote dienen dem Menschen. Auch das Gebot: Du sollst nicht ehebreche dient dem Menschen. Meiner Ansicht nach, ist damit gemeint, daß man nicht untreu sein soll, weil man damit jemanden Schaden zufügt. Wobei Keuschheit durchaus eine Tugend für sich darstellen kann. Wobei auch hier gilt, daß das Lassen von etwas, nur dann positiv wirkt, wenn es ein freies Lassen darstellt. Wenn ich Fasten will, dann wirkt sich dieses eher fördernd etc. aus, als wenn ich Hungern muß. Leider wird die Unterordnung der Gebote und Gesetze unter die Liebe, durch einige Theologen wieder dadurch ausgehebelt, daß man sich darauf beruft, daß das Gehorsam gegenüber diesem oder jenen oder das Befolgen dieser oder jener Anordnung, eine Erfordernis sei weil man damit die Liebe zu Gott praktizieren würde. Womit Gott natürlich sehr transzendet wird: „Gott will es!" Wieso stehen eigentlich die ersten drei Gebote an erster Stelle? Ich glaube: Weil die Liebe zu Gott das Wichtigste ist- und weil aus dieser Liebe heraus die anderen Gebote gehalten werden können. Wenn wir nur "human" sein wollen, dann brauchen wir die ersten drei Gebote nicht. Es geht aber bei jedem Gebot nicht nur um die Liebe zu den Menschen, sondern in mehrfacher Hinsicht um Gott: 1. verfehlen wir uns auch im Versagen der Liebe gegenüber Gott, der uns für die Liebe erschaffen hat und 2.verletzen wir jene Geschöpfe, die Gottes geliebte Kinder sind. Aus diesem Grund sagt Jesus auch: "Was ihr dem Geringsten getan habt, habt ihr mir getan". Und der 3. Aspekt ist der, dass der Mensch Tempel des Heiligen Geistes ist. Wenn wir aber- wie Paulus formuliert - den Tempel des Heiligen Geistes entweihen durch Sünden am eigenen Leib, versündigen wir uns auch gegen uns selbst, gegen unsere Würde als Gottes- Kinder, Gottes- Ebenbilder. Das wird gerne übersehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Das ist der Grund, warum ich den Katechismus zwar besitze, aber kaum benütze. Im übrigen müssen derartige papierene Wertungen immer hinter dem eigenen Gewissen zurücktreten. Diese Unbekümmerheit, diese Lässigkeit und Leichtfertigkeit gegenüber der Sünde - mit der in meinen Augen billigen Ausrede dass das Gewissen oberster Herr ist- Du solltest Thomas von Aquin schelten......diese Meinung leitet sich von ihm ab. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 16. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 (bearbeitet) Wieso stehen eigentlich die ersten drei Gebote an erster Stelle? Ich glaube: Weil die Liebe zu Gott das Wichtigste ist- und weil aus dieser Liebe heraus die anderen Gebote gehalten werden können. Wenn wir nur "human" sein wollen, dann brauchen wir die ersten drei Gebote nicht. Es geht aber bei jedem Gebot nicht nur um die Liebe zu den Menschen, sondern in mehrfacher Hinsicht um Gott: 1. verfehlen wir uns auch im Versagen der Liebe gegenüber Gott, der uns für die Liebe erschaffen hat und 2.verletzen wir jene Geschöpfe, die Gottes geliebte Kinder sind. Aus diesem Grund sagt Jesus auch: "Was ihr dem Geringsten getan habt, habt ihr mir getan". Und der 3. Aspekt ist der, dass der Mensch Tempel des Heiligen Geistes ist. Wenn wir aber- wie Paulus formuliert - den Tempel des Heiligen Geistes entweihen durch Sünden am eigenen Leib, versündigen wir uns auch gegen uns selbst, gegen unsere Würde als Gottes- Kinder, Gottes- Ebenbilder. Das wird gerne übersehen. Meine Fragen in diesem Kontext sind übrigens nicht ironisch oder provozierend gemeint. Ich habe (der kirchlichen Definition zufolge) die Ehe gebrochen (noch bevor ich verheiratet war). Was du da schreibst, muss also auf mich zutreffen. Nur kann ich das einfach nicht bereuen. Es ist alles wunderbar, wie es gelaufen ist. Ich habe (z.T. auch weil ich vorehelichen GV hatte) einen wunderbaren Ehemann und erwarte ein Kind. Glücklicher könnte ich nicht sein. Auch mein Gewissen ist dies bezüglich völlig rein. Ich kann die Beziehung zu meinem Mann nicht bedauern und auch die (uneheliche) Zeugung unseres Kindes nicht. Irgendwas muss also falsch sein. Entweder mit mir oder mit der Lehre... bearbeitet 16. Dezember 2008 von Alouette Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Davon abgesehen, ich persönlich sehe z.B. Ehebruch durchaus als Sünde an. Ich nicht. Jedenfalls nicht in jedem Falle. Immer wieder Nietzsche .....,"Wohl brach ich die Ehe, aber zuerst brach die Ehe mich. Es ist besser Ehe zu brechen, als Ehe zu biegen, Ehe zu lügen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 (bearbeitet) wo sogar Masturbation als schwere ordnungswidrige Handlung Gegen welche Ordnung verstösst die Masturbation genau? Schon kleine Kinder, die nicht mal ansatzweise aufgeklärt sind, können masturbieren. Das ist völlig natürlich. Gottgegeben, kann man sagen. Die Geschlechtlichkeit ist - das ist allgemein bekannt- nicht auf das eigene Ego ausgerichtet. Dass Kinder Egoisten sein können, ist auch bekannt. Die Kirche nennt die Neigung des Menschen von Jugend auf "Erbsünde". Es ist allerdings unsinnig, das "gottgegeben" zu nennen - außer man hält den Sündenfall für eine fromme Fabel und die Neigung des Menschen zum Bösen für inexistent. bearbeitet 16. Dezember 2008 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Wir hatten an anderer Stelle schon eine längere Diskussion um die Frage, was denn nun Sünde ist und was nicht. Der KKK bleibt als Sammlung von Materialien hier hinter den Lehrdokumenten Johannes Pauls II. zur Moral weit zurück, was durchaus zu bedauern ist. Nach meiner Ansicht sollte man den Dekalog wirklich von seinem ersten Satz her lesen: Ich bin der Herr, dein Gott, der ich herausgeführt habe aus Ägypten, aus dem Haus der Diesntbarkeit Die Gebote lassen sich so lesen als Anweisungen für ein Leben in Freiheit: Keine anderen Götter - weil sie euch knechten; gedenke des Sabbats - laß dich nicht von deiner Arbeit bezwingen, Ehre Vater und Mutter, damit du eine Zukunft hast, breche nicht die Ehe - damit es Verläßlichkeit gibt, stehle nicht - damit du dein Hab und Gut nicht ständig bewachen musst, begehre nicht - damit du frei in Beziehungen zu anderen stehen kannst Sünde ist so verstanden das, was meine Freiheit beschränkt, was meine Beziehung zu Gott trübt (das eine ist Kehrseite und Bedingung des anderen), und ob etwas Sünde ist, das kann mir nur mein Gewissen sagen. Thomas von Aquin geht so weit zu sagen, dass ich meinem Gewissen in jedem Fall folgen muss. Zugleich gilt - MM wird es einwenden, und das mit Recht - das ich mein Gewissen bilden muss. Ich muss mich mit der Frage, was Sünde ist, auseinandersetzen. Ich muss die Lehre der Kirche wirklich zur Kenntnis nehmen und mich mit ihr auseinandersetzen. Aber diese Lehre kann mein Gewissen nicht ersetzen. Ich kann mich auch hinter der kirchlichen Lehre nicht verstecken, weil Gott mich ruft und meine Antwort hören will. Die Praxis verantworteter Sexualität entscheidet sich gewiss nicht an rein äußerlichen Fragen, sondern an der Frage, wie ich mit dem anderen umgehe. Wenn ich in der Ehe nur meine eigene kleine Lustbefriedigung suche, dann mache ich mich und meine Frau zu Objekten in der Unfreiheit, dann ist der eheliche Akt schlicht Sünde. Und wenn ich mich einem Menschen schenke in letzter Offenheit und der BEreitschaft, das daraus womöglich entstehende Leben anzunehmen, dann fällt es mir schwer, das als Sünde anzusehen. Darf ich die Frage so hart stellen: Ist es Sünde, dass Alouette schwanger ist? Sollte sie Trauer und Scham über dieses Kind empfinden? Steht am Anfang dieses neuen Lebens ein NEIN zu Gott? Wäre es besser und Gott gefälliger, es gäbe dieses Kind nicht? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Meine Fragen in diesem Kontext sind übrigens nicht ironisch oder provozierend gemeint. Ich habe (der kirchlichen Definition zufolge) die Ehe gebrochen (noch bevor ich verheiratet war). Was du da schreibst, muss also auf mich zutreffen. Nur kann ich das einfach nicht bereuen. Es ist alles wunderbar, wie es gelaufen ist. Sei mir nicht böse wenn ich dir sa,ge dass gerade die Sünden gegen die Keuschheit die große Gefahr in sich bergen, gegenüber der Sünde im Allgemeinen blind zu werden und vieles nicht mehr als Sünde zu erkennen. Den "Menschen früherer Zeiten" (den Heiligen, geistlichen Schriftstellern) war das auch bekannt. Im Zuge der Sexualisierung und sexuellen Revolution hält man heute Menschen, die Keuschheit propagieren für mehr oder weniger verrückt oder sogar krank. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Die Geschlechtlichkeit ist - das ist allgemein bekannt- nicht auf das eigene Ego ausgerichtet. Dass Kinder Egoisten sein können, ist auch bekannt. Die Kirche nennt die Neigung des Menschen von Jugend auf "Erbsünde". Es ist allerdings unsinnig, das "gottgegeben" zu nennen - außer man hält den Sündenfall für eine fromme Fabel und die Neigung des Menschen zum Bösen für inexistent. Die Sexualität ist auf das Wohl des Partners und die Erzeugung von Nachkommen ausgerichtet - sagt zumindest die Kongregation für die Glaubenslehre. Sie kann auf das eigene Ego verbogen werden, aber die Erbsünde sind wir mit der Taufe los. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Darf ich die Frage so hart stellen: Ist es Sünde, dass Alouette schwanger ist? Sollte sie Trauer und Scham über dieses Kind empfinden? Steht am Anfang dieses neuen Lebens ein NEIN zu Gott? Wäre es besser und Gott gefälliger, es gäbe dieses Kind nicht? Die Sünde liegt nicht im "Schwanger- sein" sondern in einer unehlichen, außerehlichen Beziehung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 (bearbeitet) Die Geschlechtlichkeit ist - das ist allgemein bekannt- nicht auf das eigene Ego ausgerichtet. Dass Kinder Egoisten sein können, ist auch bekannt. Die Kirche nennt die Neigung des Menschen von Jugend auf "Erbsünde". Es ist allerdings unsinnig, das "gottgegeben" zu nennen - außer man hält den Sündenfall für eine fromme Fabel und die Neigung des Menschen zum Bösen für inexistent. Die Sexualität ist auf das Wohl des Partners und die Erzeugung von Nachkommen ausgerichtet - sagt zumindest die Kongregation für die Glaubenslehre. Sie kann auf das eigene Ego verbogen werden, aber die Erbsünde sind wir mit der Taufe los. Die Neigung zum Bösen, die Begierlichkeit sind wir aber mit der Taufe nicht los- sonst müssten alle Getauften "von Jugend auf " Heilige werden. Das ist in der Realität nicht so - oder? Wenn ich es richtig sehe, wird die Ehe von der Kirche auch als Abbild der Vereinigung Gottes mit der Kirche / der Seele des einzelnen verstanden - und schenkt Teilhabe am Schöpfungsplan Gottes durch die Zeugung. bearbeitet 16. Dezember 2008 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Das ist der Grund, warum ich den Katechismus zwar besitze, aber kaum benütze. Im übrigen müssen derartige papierene Wertungen immer hinter dem eigenen Gewissen zurücktreten. Diese Unbekümmerheit, diese Lässigkeit und Leichtfertigkeit gegenüber der Sünde - mit der in meinen Augen billigen Ausrede dass das Gewissen oberster Herr ist- Du solltest Thomas von Aquin schelten......diese Meinung leitet sich von ihm ab. Thomas von Aquin war ja auch der Meinung, dass die unsterbliche Seele erst am 40 Tag erschaffen wird. Er war also nicht irrtumslos. Im übrigen glaube ich, dass Thomas von Aquin auch Gott als obersten Herrn erkannte - und das GEBILDETE Gewissen meint, das sich an den Geboten Gottes, der Offenbarung und Lehre der Kirche orientiert. Der semiprofessionelle Versuch, selbst Herr über die Gebote zu sein sähe doch eher nach einem "Sich-auf-den- Thron-Gottes" setzen aus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Die Neigung zum Bösen, die Begierlichkeit sind wir aber mit der Taufe nicht los- sonst müssten alle Getauften "von Jugend auf " Heilige werden. Das ist in der Realität nicht so - oder? Wenn ich es richtig sehe, wird die Ehe von der Kirche auch als Abbild der Vereinigung Gottes mit der Kirche / der Seele des einzelnen verstanden - und schenkt Teilhabe am Schöpfungsplan Gottes durch die Zeugung. Wir bleiben Kinder der Welt, aber von der Erbsünde sind wir befreit. So die Lehre der Kirche. Paulus bezieht die Ehe auf die Beziehung zwischen Christus und der Kirche, woraus in der kirchlichen Tradition die Unauflöslichkeit abgeleitet wird. Die christliche Ehe steht im Heilsplan Gottes, und in der Zeugung von Kindern wirken wir am Schöpungshandeln Gottes mit. Das gilt aber für jede Zeugung... Welchen Schluss aber kann ich daraus ziehen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Der semiprofessionelle Versuch, selbst Herr über die Gebote zu sein sähe doch eher nach einem "Sich-auf-den- Thron-Gottes" setzen aus. Das mein Grundguter ist schon wieder ein Irrtum. Es ist nicht der Versuch Herr über die Gebote zu sein, sondern nur Herr über die Auslegung. Und damit setze ich mich nicht auf den Thron Gottes........vielleicht auf den Thron irgendeines Hierarchen und das ist gut so. Lies Dir doch nur den theologisch reaktionären Unsinn des neuen Liturgiepräfekten.......hier ist mir mein Gewissen 1000mal wichtiger, als solches durch nichts zu begründendes Geschwurbel. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 16. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 wo sogar Masturbation als schwere ordnungswidrige Handlung Gegen welche Ordnung verstösst die Masturbation genau? Schon kleine Kinder, die nicht mal ansatzweise aufgeklärt sind, können masturbieren. Das ist völlig natürlich. Gottgegeben, kann man sagen. Die Geschlechtlichkeit ist - das ist allgemein bekannt- nicht auf das eigene Ego ausgerichtet. Dass Kinder Egoisten sein können, ist auch bekannt. Die Kirche nennt die Neigung des Menschen von Jugend auf "Erbsünde". Es ist allerdings unsinnig, das "gottgegeben" zu nennen - außer man hält den Sündenfall für eine fromme Fabel und die Neigung des Menschen zum Bösen für inexistent. Was ist daran Böse und was ist Egoistisch? Es tut keinem weh und schadet niemanden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 16. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Meine Fragen in diesem Kontext sind übrigens nicht ironisch oder provozierend gemeint. Ich habe (der kirchlichen Definition zufolge) die Ehe gebrochen (noch bevor ich verheiratet war). Was du da schreibst, muss also auf mich zutreffen. Nur kann ich das einfach nicht bereuen. Es ist alles wunderbar, wie es gelaufen ist. Sei mir nicht böse wenn ich dir sa,ge dass gerade die Sünden gegen die Keuschheit die große Gefahr in sich bergen, gegenüber der Sünde im Allgemeinen blind zu werden und vieles nicht mehr als Sünde zu erkennen. Den "Menschen früherer Zeiten" (den Heiligen, geistlichen Schriftstellern) war das auch bekannt. Im Zuge der Sexualisierung und sexuellen Revolution hält man heute Menschen, die Keuschheit propagieren für mehr oder weniger verrückt oder sogar krank. Ich hätte auch darauf verzichten können. Nur dann wäre ich vermutlich allein geblieben. Das war es mir nicht wert. Lange habe ich mich in "kirchlichen Kreisen" umgeschaut, aber da sind eh kaum junge Menschen, noch weniger, die auf vorehelichen Sex verzichten und niemand, in den ich mich verliebt hätte. Meinen Mann traf ich in einem anderen Kontext. Ich bin dir nicht böse, aber meinst du, dass ich - weil ich auch vor der Ehe Sex hatte - nun kein Problem mit dem Stehlen habe? Dass ich jemanden aus Habgier ermorde? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 16. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Darf ich die Frage so hart stellen: Ist es Sünde, dass Alouette schwanger ist? Sollte sie Trauer und Scham über dieses Kind empfinden? Steht am Anfang dieses neuen Lebens ein NEIN zu Gott? Wäre es besser und Gott gefälliger, es gäbe dieses Kind nicht? Die Sünde liegt nicht im "Schwanger- sein" sondern in einer unehlichen, außerehlichen Beziehung. Vorehelichen, bitte. Und ja, definitionsgemäss ist das eine Sünde. Nur haben wir uns ineinander verliebt, eine wunderschöne gemeinsame Zeit verbracht, uns geliebt, ein Kind gezeugt, geheiratet. Wir sind nicht mehr einsam und jetzt eine Familie. In wenigen Monaten werde ich ein kleines Mädchen zur Welt bringen. Und dann vielleicht noch 1-2 Kinder, wenn Gott so will. Genau das habe ich mir immer gewünscht. Ich war jahrelang einsam. Erfolgreich, hatte ein spannendes Leben, aber einsam. Auch als ich religiös wurde, war ich einsam. Ich habe gehofft, dass ich einen katholischen Partner finden würde und habe darum gebetet. Aber mein Gebet wurde nicht erhört. Oder zumindest nicht so, wie ich es dachte. Und jetzt bin ich nicht mehr einsam. Ich kann darin keine Sünde sehen und ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott sich nicht mit mir freut. Stellst du das wirklich auf eine Stufe mit jemandem, der weil er seine Hormone nicht unter Kontrolle hat seinem Partner fremdgeht? Jemandem, der eine Frau oder ein Kind vergewaltigt? Oder einen Menschen aus Hass umbringt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 16. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Die Neigung zum Bösen, die Begierlichkeit sind wir aber mit der Taufe nicht los- sonst müssten alle Getauften "von Jugend auf " Heilige werden. Das ist in der Realität nicht so - oder? Wenn ich es richtig sehe, wird die Ehe von der Kirche auch als Abbild der Vereinigung Gottes mit der Kirche / der Seele des einzelnen verstanden - und schenkt Teilhabe am Schöpfungsplan Gottes durch die Zeugung. Ich könnte diese Einstellung zur Selbstbefriedigung verstehen, wenn sich jemand andauernd nur mit sich selber beschäftigt und den Partner missachtet. Ok. Aber wem gegenüber verhält sich ein alleinstehender Mensch egoistisch, wenn er sich befriedigt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
noty1976 Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 hallo auch, ich habe mir auch schon so meine gedanken über das ehebrechen gemacht und bin letztlich zu folgendem schluss für mich gekommen: bei jedem gebot, das gott uns gibt, frage ich mich, wozu das ganze. was ist der sinn. ich greife hier chrysologus' gedanken auf und lege das jetzt auf vor- bzw. ausserehelichen sex um. das problem, das ich hier sehe, ist das hereinnehmen von vorehelich in das aussereheliche. ich sehe da aber schon große unterschiede, zumal die problematik des vorehelichen sex zu zeiten der bibel nicht wirklich bestanden hat (das wurde hier auch schon erwähnt). meines erachtens geht es bei "unzucht" generell um den unverantwortungsvollen umgang mit der geschlechtlichkeit. das vermeiden von unzucht bedeutet also umgekehrt einen verantwortungsvollen umgang mit sex. wenn also jemand vor der ehe sex hat, um des sex habens willen, das heisst, rein zur eigenen lustbefriedigung, dann halte ich das für egoistisch und unverantwortlich. wenn aber jemand vor der ehe mit seinem partner sex hat, um seine liebe zu diesem auszudrücken, dann ist das doch ganz anders zu bewerten, oder nicht? wie sieht es bei verlobten aus? dürfen die? in der EÜ der bibel steht irgendwo ein kommentar (ich glaube beim lukas-evangelium), dass zur damaligen zeit die ehe schon mit der verlobung begonnen hat .... wie gesagt, ich halte es nicht für sinnvoll, hier alle spielarten des vor- bzw. ausserehelichen sex über einen kamm zu scheren. gruß noty Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
noty1976 Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Die Neigung zum Bösen, die Begierlichkeit sind wir aber mit der Taufe nicht los- sonst müssten alle Getauften "von Jugend auf " Heilige werden. Das ist in der Realität nicht so - oder? Wenn ich es richtig sehe, wird die Ehe von der Kirche auch als Abbild der Vereinigung Gottes mit der Kirche / der Seele des einzelnen verstanden - und schenkt Teilhabe am Schöpfungsplan Gottes durch die Zeugung. Ich könnte diese Einstellung zur Selbstbefriedigung verstehen, wenn sich jemand andauernd nur mit sich selber beschäftigt und den Partner missachtet. Ok. Aber wem gegenüber verhält sich ein alleinstehender Mensch egoistisch, wenn er sich befriedigt? zustimmung ... wie gesagt, verantwortungsvoller umgang mit der geschlechtlichkeit Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alouette Geschrieben 16. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 (bearbeitet) Ist es eigentlich aus kirchlicher Sicht erlaubt in der Ehe (!) Sex zur Lustbefriedigung zu haben? Wenn ich ehrlich bin, finde ich die Frage der Selbstbefriedigung interessanter als die ganze Ehebruchdebatte. Ich sehe Betrug (ob sexuell oder nicht) in einer Beziehung (ob einer ehelichen, vor-ehelichen oder einfach freundschaftlichen) schon als ein grosses Problem ab. Wer schon mal von einem Freund hintergangen wurde, weiss wie weh das tut. Nun finde ich es falsch, wenn alle Arte des ausserehelichen GV über einen Kamm geschert werden (ob Vergewaltigung oder Ausdruck der Liebe zwischen einem verlobten Paar). Aber den Kern der Problematik sehe ich. Bei der SB ist das aber völlig anders. Wenn man die extremen, krankhaften Fälle herausnimmt, handelt es sich doch um etwas völlig Natürliches. Wenn kleine, unafgeklärte Kinder sich Lustgefühle verschaffen (auch wenn sie gar nicht verstehen, was das ist und woher das kommt), muss es in der Natur des Menschen liegen und zu seinem Körper gehören. Auch sind Menschen, die da nicht so verklemmt sind und ihren Körper kennen, bessere Liebhaber für ihren Partner. Ich spreche wie gesagt nicht von den Fällen, wo ein Partner sich ausschliesslich auf Pornokonsum und SB beschränkt und den anderen links liegen lässt. Das ist ein Problem. Klar. Aber in den anderen Fällen... Immerhin sollen 99% der Männer masturbieren (bei Frauen ist das etwas weniger), ob sie nun in einer Beziehung sind oder nicht. Stört mich persönlich nicht. Aber welches Problem hat die Kirche damit? Gegen welche Ordnung verstösst das? Könnte das von der jüdischen Vorstellung, dass der Mensch eigentlich aus dem Samen, der so ja verloren geht, entsteht, stammen? bearbeitet 16. Dezember 2008 von Alouette Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 ganz sicher hängt die verurteilung der männlichen selbstbefriedigung mit der vorstellung zusammen, dass im samen sozusagen ein kleines menschlein ist, das dann nur von frau sozusagen ausgebrütet wird. nur so konnte die sünde onans in mißverständlicher weise auf die selbstbefriedigung bezogen werden. wobei in diesem fall logischerweise die selbstbefriedigung beim zeugungsunfähigen mann wieder harmlos sein müsste. aber wer logik in der sexualmoral sucht, der kann auch gleich in serieller musik dur- und molldreiklänge suchen gehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 16. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2008 Ist es eigentlich aus kirchlicher Sicht erlaubt in der Ehe (!) Sex zur Lustbefriedigung zu haben? Spricht etwas dagegen? Wenn die Kirche davon spricht, dass sich die Partner auf diese Weise schenken und annehmen, eins werden und einander bereichern, dann ist hier für mein Empfinden recht deutlich von Ekstase die Rede. Es darf also Spaß machen. Die moralische Grenze sehe ich da, wo man den anderen zum Objekt der Lust macht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 17. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 17. Dezember 2008 (bearbeitet) Ich könnte diese Einstellung zur Selbstbefriedigung verstehen, wenn sich jemand andauernd nur mit sich selber beschäftigt und den Partner missachtet. Ok.Aber wem gegenüber verhält sich ein alleinstehender Mensch egoistisch, wenn er sich befriedigt? Wie ich oben anführte versündigt sich der Mensch sowohl gegenüber Gott - der uns nicht für den Genuß, das Vergnügen und Missbrauch der sexuellen Kraft erschaffen hat- sondern für das ewige Leben. Aus diesem Grund schreibt Paulus - den Genußpredigern zum Ärgernis- immer wieder darüber, dass wir nicht irdisch sondern himmlisch gesinnte Menschen sein sollen. Über die Unzucht und Schamlosigkeit schreibt Paulus z.B. im Epheser, 5, 3 f: 3 Von Unzucht aber und Schamlosigkeit jeder Art oder von Habgier soll bei euch, wie es sich für Heilige gehört, nicht einmal die Rede sein. 4 Auch Sittenlosigkeit und albernes oder zweideutiges Geschwätz schickt sich nicht für euch, sondern Dankbarkeit. 5 Denn das sollt ihr wissen: Kein unzüchtiger, schamloser oder habgieriger Mensch - das heißt kein Götzendiener - erhält ein Erbteil im Reich Christi und Gottes. Niemand täusche euch mit leeren Worten: All das zieht auf die Ungehorsamen den Zorn Gottes herab. Man sollte sich also von den Schönrednern der Sünde nicht täuschen lassen wenn man seinen Leib - der Tempel des Heiligen Geistes und nicht Tempel der Lust sein sollte- missbraucht. bearbeitet 17. Dezember 2008 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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