Mariamante Geschrieben 17. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 17. Dezember 2008 Hm, warum nur will Gott denn unbedingt geliebt werden?. Du hast sicher schon mal gehört, dass Christen glauben dass "Gott die Liebe ist und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm". Das Wesen der Liebe ist schenkende Hingabe. Da die Christen an einen Gott in Drei Personen glauben, gibt es dieser innergöttliche Liebe von Ewigkeit her. Die Heiligste Dreifaltigkeit hat nun beschlossen, Geschöpfe (Engel und dann Menschen) an dieser innergöttlichen Liebe teilhaben zu lassen - wenn sie es wollen. Nicht nur dir ist es schwer verständlich, dass Gott sich nach unserer Liebe sehnt. Die Menschwerdung Gottes und die vielen Rufe Gottes an uns sind dafür Zeichen. Ob wir diese Rufe hören, hören wollen- oder gar darauf antworten wollen- diese Entscheidung liegt bei uns. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. Dezember 2008 Autor Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2008 Man könnte nun Flos Ausgangsfrage so beantworten: Liebe ist das von der Selbstmitteilung Gottes an den Menschen ermöglichte sich weg wagen von sich selbst zum anderen hin, in dem der Mensch seine eigene Selbsttranszendenz vollzieht. Bleibt die Frage offen, ob es eine gute Idee ist, wenn ein Kirchenrechtler sich als Dogmatiker versucht. Ach weißt Du - ich versuche mich als Mensch. Fehlbesetzungen gibt es halt immer mal wieder. Nichts desto weniger: egal ob Nächsten-, Eltern- oder Gattenliebe kommt man um die Selbstannahme nicht rum von der aus man den "anderen" überhaupt als "anderen" erkennt. Stellt sich mir die Frage, ob die Öffnung auf ein "Gegenüber" überhaupt jedem möglich ist bzw. wovon sie im Zweifelsfall abhängt. (Und ob es das Phänomen gibt, daß man sich Menschen, die einem sehr nahestehen schwerer öffnen und sich schwerer auf sie einlassen kann, als bei fernstehenden - gleichwohl Nähe und Ferne hier wohl einer Erklärung bedürfen.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 18. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2008 Je näher mir jemand steht, desto besser wird er mich kennen, desto verletzlicher mache ich mich... Das erklärt mE, warum es manchen leichter ist, sich Fernstehenden zu öffnen - das sind eventuell Menschen, die man nie wieder sieht, d.h. das "Verletzungspotential" verringert sich nicht unerheblich. Warum es zwischen Menschen überhaupt Unterschiede gibt im Blick auf Nähe- und Distanzverhalten, wird am Gelingen der frühkindlichen Bindung liegen. Aber dazu sollten sich besser die hier anwesenden Psychologen äußern, meine Sachkenntnis reicht da nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Homo Viator Geschrieben 18. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2008 Ui, wahrlich kein einfaches Thema . Für mich bedeutet Selbstliebe, die Fähigkeit mein Selbst-Real (Wie bin ich wirklich? Was verheimliche ich? Was ist mir peinlich, unangenehm? Was liebe ich an mir? usw.) mit meinem Selbst-Ideal (Wie möchte ich sein? Was erhoffe ich mir? Was erstrebe ich? Wie möchte ich nicht sein? Was lehne ich ab?) zu versöhnen. Dies ist nicht immer einfach, denn manchmal fühle ich mich klein, ängstlich (Selbstbild ist ein kleiner Junge mit kurzen Hosen, aufgeschlagenen Knien, schüchtern, oder gar heulend) manchmal aber auch groß, stark, selbstbewusst (Selbstbild ist dann eher der Mann, der jetzt gerade diese Zeilen schreibt, ich fühle mich gut, bin im Reinen mit mir). In den guten Momenten, und das sind jene, die m.E. der Selbstliebe für mich besonders nahe kommen, kann ich sowohl den kleinen Jungen, als auch den erwachsenen Mann sehr gut annehmen. Und von da aus beginnt für mich auch dann die Liebe zu anderen. Wenn ich den Vergleich ziehe zwischen der Kennenlernphase bei mir und meiner Frau und der heutigen Zeit, dann war am Anfang, Herzklopfen, Begierde, Romantik, Sehnsucht ... ich wollte am liebsten immer mit ihr zusammen sein. Diese Emotionen sind heute (nach 15 Jahren Ehe) auch noch da, aber in anderen Dimensionen, irgendwie viel tiefer gehend, viel innerlicher, manchmal aber auch ehrlicher, nüchterner...aus dem Strohfeuer des ersten Verliebtseins ist ein Lagerfeuer und dann ein ...mmmh... ja ein Kachelofen geworden, fest, gemütlich, wärmend, aber auch heiß, brennend und Sicherheit gebend. So ähnlich entwickelt sich meine Liebe und meine Sehnsucht zu Gott. Manchmal bin ich wütend, manchmal nachdenklich, manchmal voller Sehnsucht und so spreche ich auch mit Ihm. Diese Liebe ist immer in Fluss, verändert sich immer ein wenig...mein wichtigstes Fundament ist aber immer diese Sehnsucht nach Gott, der Wunsch nach Nähe zu Ihm, die kommt immer wieder, egal, wie zornig ich vielleicht vorher war. Das ist sehr beruhigend und auch belückend für mich. Homo Viator Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 18. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2008 ..mmmh... ja ein Kachelofen geworden, fest, gemütlich, wärmend, aber auch heiß, brennend und Sicherheit gebend.Das Bild gefällt mir - ich würde es selbst nicht wählen, finde es aber sehr passend. Und auch im Kachelofen muß man regelmäßig Brennmaterial nachlegen, aber dafür wird die Flamme auch nicht mehr so leicht ausgepustet - selbst nach einer langen Nacht findet sich meist noch Glut unter der Asche, die hilft, ein frisches Feuer zu entflammen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Abigail Geschrieben 19. Dezember 2008 Melden Share Geschrieben 19. Dezember 2008 Liebe ist das, was uns zusammenhält. Sie bindet Mann an Frau zum Wohle der Aufzucht der Kinder. Sie bindet Kinder an die Eltern zum Wohle des Weitertragens von Kulturerrungenschaften. Sie bindet Geschwister aneinander zur Erhöhung der Chance für die gemeinsamen Gene. Liebe schmiedet Menschen zusammen. Das hat durchaus auch viele nachteilige Auswirkungen, wie die Ehefrauen, die obwohl misshandelt zum Schaden ihrer selbst und ihrer Kinder beim Mann bleiben. Oder die Kinder, die sich nicht trennen können von dem schädigenden Einfluss der Eltern. Oder die unglücklich verliebten, die sich ein Leben ohne IHN/SIE nicht vorstellen können. Liebe fordert ein: Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast. Liebe macht den Einzelgänger Mensch zum Gruppenwesen. Liebe ist die Grundlage zur Aufzucht von Kindern und damit zum Fortbestand der Menschheit. Und diese enge Bindung zueinander, dieses aneinanderkleben, dieses zueinandergehören wünscht sich Gott auch von uns. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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