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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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In England wurden katholische Adoptionsvermittlungen gesetzlich geschlossen, weil sie keine Kinder an homosexuelle Paare vermitteln wollten.

 

Bewusste Luege oder unbewusster Irrtum?

Wahrscheinlich weder noch. Die Adoptionsvermittlungen wurden wohl geschlossen, weil sie ohne Zuschüsse nicht mehr arbeiten konnten.
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Beutelschneider

 

 

Wenn ein Staubsaugervertreter Dir erzählt, wieviel Schmutz doch auf Deinem Fußboden noch zu finden ist, regst Du Dich dann auch so auf?

 

Ein Staubsaugervetreter bekommt aber für seinen Job nicht aus dem allgemeinen Steueraufkommen 10.000 €/Monat in den Hintern geblasen.

 

You see the difference?

 

Ja, aber daran wird auch nichts besser wenn Hr. Marx denn Mund halten würde.

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In England wurden katholische Adoptionsvermittlungen gesetzlich geschlossen, weil sie keine Kinder an homosexuelle Paare vermitteln wollten.

 

Bewusste Luege oder unbewusster Irrtum?

Wahrscheinlich weder noch. Die Adoptionsvermittlungen wurden wohl geschlossen, weil sie ohne Zuschüsse nicht mehr arbeiten konnten.

 

Die Behauptung, sie waere "gesetzlich geschlossen" worden waere demnach falsch. Also entweder Luege oder Irrtum.

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Die Behauptung, sie waere "gesetzlich geschlossen" worden waere demnach falsch. Also entweder Luege oder Irrtum.

Korrekt wäre: Ein Gesetz führte dazu, dass sie geschlossen werden musste.

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Es geht nicht um ein "Gender-Experiment", sondern ganz konkret darum, dass Leute, die der Kinderwunsch treibt, so ziemlich alles anstellen werden, um zum Kind zu kommen. Und in vielen Fällen wird ihnen das eben auch gelingen. Gerade bei Lesben ist ja offensichlich, wie sowas zu bewerkstelligen ist.

Meiner Meinung nach sollte aber das Wohl des Kindes über dem Kinderwunsch zweier erwachsener Menschen stehen.

Ja klar, aber mit dieser Feststellung hast du den von mir genannten Umstand nicht aus der Welt (abgesehen davon, dass ich eh keine Kindeswohlgefährung erkennen kann).

 

Augenblick mal! Wir reden hier von Fremdadoptionen. Kein Mensch hier im Forum ist der Meinung, dass biologische Kinder von Homosexuellen nicht bei denen (und damit auch deren Lebenspartnern) leben sollen.

Und hat dabei ein Adoptivkind weniger Anspruch auf Rechtssicherheit als ein leibliches eines Partners? Das OLG Hamburg und meine Wenigkeit denken das Gegenteil.

 

Es ist in Deutschland sehr schwer, ein Kind zu adoptieren. Eine Alleinerziehende hätte z.B. gar keine Chance. Ein wenigstens mittelständisches Gehaltsniveau wird auch vorausgesetzt.

 

Trotzdem gibt es viel mehr Bewerber für eine Adoption als vermittelbare Kinder. Die Alternative "Kinderheim oder homsexuelle Familie" existiert also nicht. In den Kinderheimen leben die nicht vermittelbaren: zu alt, zu dumm, zu hässlich, zu verwahrlost.

Doch, die Alternative existiert. So zynisch es ist: Die zu alten, zu dummen, zu hässlichen, zu verwahrlosten Kinder nehmen manchmal dann die, die sonst keine Chance hätten, z.B. homosexuelle Paare.

bearbeitet von Wiebke
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So zynisch es ist: Die zu alten, zu dummen, zu hässlichen, zu verwarlosten Kinder nehmen manchmal dann die, die sonst keine Chance hätten, z.B. homosexuelle Paare.
Oh wie nett. Ein Adoptivkind, daß bei einer gleichgeschlechtlichen Beziehung landet, kann sich dann gleich eines Stigmas mehr erfreuen. Dann hat es ja damit auch noch den handfesten Beweis, daß es zu alt, zu dumm, zu hässlich oder zu verwahrlost ist...
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Die Behauptung, sie waere "gesetzlich geschlossen" worden waere demnach falsch. Also entweder Luege oder Irrtum.

Korrekt wäre: Ein Gesetz führte dazu, dass sie geschlossen werden musste.

 

Impliziert wurde, der Staat haette sie dichtgemacht, weil sie sich weigerten Homosexuelle als Adoptiveltern zu akzeptieren.

 

Derartige Propaganda hatten wir hier schon vor einer Weile.

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So zynisch es ist: Die zu alten, zu dummen, zu hässlichen, zu verwarlosten Kinder nehmen manchmal dann die, die sonst keine Chance hätten, z.B. homosexuelle Paare.
Oh wie nett. Ein Adoptivkind, daß bei einer gleichgeschlechtlichen Beziehung landet, kann sich dann gleich eines Stigmas mehr erfreuen. Dann hat es ja damit auch noch den handfesten Beweis, daß es zu alt, zu dumm, zu hässlich oder zu verwahrlost ist...

"Stigma" hast du gesagt. Im Übrigen nehme ich zur Kenntnis, dass du diese Kinder lieber im Heim lassen willst.

 

Und dass es zynisch ist, sagte ich ja bereits.

bearbeitet von Wiebke
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So zynisch es ist: Die zu alten, zu dummen, zu hässlichen, zu verwarlosten Kinder nehmen manchmal dann die, die sonst keine Chance hätten, z.B. homosexuelle Paare.
Oh wie nett. Ein Adoptivkind, daß bei einer gleichgeschlechtlichen Beziehung landet, kann sich dann gleich eines Stigmas mehr erfreuen. Dann hat es ja damit auch noch den handfesten Beweis, daß es zu alt, zu dumm, zu hässlich oder zu verwahrlost ist...
"Stigma" hast du gesagt. Im Übrigen nehme ich zur Kenntnis, dass du diese Kinder lieber im Heim lassen willst.
Ich würde mich eher gegen ein übergroßes Mitspracherecht der werdenden Eltern wehren. Von meinen Dreien kann ich auch keines zurückgeben, weil es alt wird, zu dumm ist, zu hässlich oder zu verwahrlost.

 

Wenn es tatsächlich mehr Adoptionswillige als Adoptionskinder gibt, sollte vielleicht auch mal unter diesen "Eltern" ausgebreitet werden, daß man sich die eigenen Kinder nicht aussuchen kann. Und Kandidaten mit "Nein, also wenn wir kein Mädchen bekommen können, dann lieber nicht..." würde ich ja ziemlich gelassen von jeder Positivliste streichen...

 

(Das hat schon bei Josephine Baker nicht vernünftig funktioniert.)

 

(Zumal ich den Adoptionsagenturen schon zutraue, daß auf die grundsätzliche Kompatibilität von Eltern und Kind(ern) geachtet wird.)

bearbeitet von Flo77
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So zynisch es ist: Die zu alten, zu dummen, zu hässlichen, zu verwarlosten Kinder nehmen manchmal dann die, die sonst keine Chance hätten, z.B. homosexuelle Paare.
Oh wie nett. Ein Adoptivkind, daß bei einer gleichgeschlechtlichen Beziehung landet, kann sich dann gleich eines Stigmas mehr erfreuen. Dann hat es ja damit auch noch den handfesten Beweis, daß es zu alt, zu dumm, zu hässlich oder zu verwahrlost ist...
"Stigma" hast du gesagt. Im Übrigen nehme ich zur Kenntnis, dass du diese Kinder lieber im Heim lassen willst.
Ich würde mich eher gegen ein übergroßes Mitspracherecht der werdenden Eltern wehren. Von meinen Dreien kann ich auch keines zurückgeben, weil es alt wird, zu dumm ist, zu hässlich oder zu verwahrlost.

 

Wenn es tatsächlich mehr Adoptionswillige als Adoptionskinder gibt, sollte vielleicht auch mal unter diesen "Eltern" ausgebreitet werden, daß man sich die eigenen Kinder nicht aussuchen kann. Und Kandidaten mit "Nein, also wenn wir kein Mädchen bekommen können, dann lieber nicht..." würde ich ja ziemlich gelassen von jeder Positivliste streichen...

 

(Das hat schon bei Josephine Baker nicht vernünftig funktioniert.)

 

(Zumal ich den Adoptionsagenturen schon zutraue, daß auf die grundsätzliche Kompatibilität von Eltern und Kind(ern) geachtet wird.)

 

 

Flo, ich habe das Gefühl, Du hast leicht reden mit Deinen drei vermutlich ganz passablen Kindern, die du alle ab der Geburt um Dich haben durftest.

Wolltest Du nicht eigentlich noch mehr Kinder? Würdest Du bei der Wahl zwischen einem weiteren eigenen und einem behinderten und verwahrlosten 8jährigen Kind aus dem Kinderheim tatsächlich ohne mit der Wimper zu zucken letzteres adoptieren? Und wenn ja, warum sind alle drei bisherigen von Dir? Warum habt Ihr nicht lieber wenigstens eines aus dem Kinderheim geholt?

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Meinst Du ernsthaft ich würde mich vor Dir rechtfertigen, warum ich es erst mit eigenen Kindern versucht habe bevor ich Kinder adoptieren wollte?

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So zynisch es ist: Die zu alten, zu dummen, zu hässlichen, zu verwarlosten Kinder nehmen manchmal dann die, die sonst keine Chance hätten, z.B. homosexuelle Paare.
Oh wie nett. Ein Adoptivkind, daß bei einer gleichgeschlechtlichen Beziehung landet, kann sich dann gleich eines Stigmas mehr erfreuen. Dann hat es ja damit auch noch den handfesten Beweis, daß es zu alt, zu dumm, zu hässlich oder zu verwahrlost ist...

 

 

Man sollte in diesem Zusammenhang noch mal darauf hinweisen, welche Gruppe diese Stigmatisierung überhaupt erst in die Welt brachte...

Ohne Christentum wäre die Stigmatisierung unehelicher Kinder, Waisen und auch Homosexueller nicht da, oder zumindest nicht so gravierend in der Gesellschaft.

Wobei sich da durch die Säkularisierung zum Glück schon einiges gebessert hat.

 

Und hier sehen wir einen Anhänger dieser Gruppe seinen entsprechenden Vorurteilen auch noch freien Lauf lassen... :angry2:

 

Meine Tochter (5 Jahre) hat weder Probleme noch Traumata bezüglich HS (eine Erzieherin im Kindergarten ist gleichgeschlechtlich verheiratet - die Gruppe war bei der Trauung), noch haben die adoptierten Kinder im Bekanntenkreis solche wegen ihres Status oder dem ihrer (z.T. hs) Eltern.

 

Ohne Kirche, die das zum Problem macht, ist das Problem meist keines.

 

Und ausgerechnet ihr wollt uns Moral predigen. Pah!

bearbeitet von JMX
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Meinst Du ernsthaft ich würde mich vor Dir rechtfertigen, warum ich es erst mit eigenen Kindern versucht habe bevor ich Kinder adoptieren wollte?

 

 

Ich meine nur, daß jemand, der mit eigenen Kindern gesegnet ist, nicht wirklich darüber urteilen kann, was kinderlosen Paaren zuzumuten ist und was nicht.

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Verdorri nochmal, ja ich halte es für nicht wirklich den Hit schon an sich schwierige Kinder aus einer ohnehin schwierigen Situation in ein Umfeld zu bringen, daß seine eigenen Schwierigkeiten hat.

 

Für ein gefestigtes Kind, oder eines, daß in einem solchen Umfeld ohnehin groß wird, wird das natürlich leichter sein.

 

Das Problem ist NICHT, daß Kinder überhaupt an gleichgeschlechtliche Paare vermittelt werden (zumindest sieht das anscheinend der gesamtgesellschaftliche Konsens so), sondern WELCHE und aus welcher Situation heraus.

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Ohne Kirche, die das zum Problem macht, ist das Problem meist keines.

 

So funktionieren doch alle Religionen: sie verkaufen Dir die Loesng fuer ein Problem, welches es ohne sie gar nicht gaebe.

 

Religionen: die ersten und erfolgreichsten Marketingagenturen der Geschichte.

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Wenn es tatsächlich mehr Adoptionswillige als Adoptionskinder gibt, sollte vielleicht auch mal unter diesen "Eltern" ausgebreitet werden, daß man sich die eigenen Kinder nicht aussuchen kann. Und Kandidaten mit "Nein, also wenn wir kein Mädchen bekommen können, dann lieber nicht..." würde ich ja ziemlich gelassen von jeder Positivliste streichen.

 

Das hat man in Bayern weitgehend sowohl bei Pflegekindern als auch bei Adoptivkindern getan. Und Fremdadoptionen an gleichgeschlechtliche Paare sind hier absolut in der Minderzahl. Mit der Konsequenz, dass praktisch alle zu alten, zu dummen, zu hässlichen und zu asozialen Kinder in Heimen sind, wo sie von keiner dieser Eigenschaften auch nur andeutungsweise kuriert werden und dazu noch nicht mal eine Familie erleben.

 

Die panische Angst vor eigenen Wünschen der Pflegeeltern - was teilweise völlig unlogischerweise auf Adoptiveltern ausgedehnt wird - führt dann dazu, dass man eigentlich Sozialautisten sucht. Wenn man die dann findet, dann stellt man überraschend fest, dass die auch nicht geeignet sind. Und die früher übliche Inpflegegabe bei einer freundlichen Familie mit anschließender Adoptionsoption gibts heute auch nicht mehr - weil die Pflegeeltern immer nachrangig nach den leiblichen Eltern zu gelten haben und keinesfalls Entscheidungen gegen diese treffen dürfen (ein Kinderheim darf das aber).

 

Du scheinst von der Materie nicht viel Ahnung zu haben - wahrscheinlich hast Du Dich nicht jahrelang um ein Pflege- bzw. Adoptivkind interessiert.

 

Das Jugendhilfesystem krankt in diesem Zusammenhang nicht daran, dass die Adoptiv- und Pflegeelternbewerber zu viele Ansprüche stellen (meistens tun die das gerade nicht und würden auch Kinder akzeptieren, die überhaupt nicht zu ihnen passen), sondern an der Vorstellung, man dürfe juristisch nur noch bei körperlicher Gewalt in leibliche Familien eingreifen, auch wenn die völlig zerrüttet sind.

 

Meinst Du ernsthaft ich würde mich vor Dir rechtfertigen, warum ich es erst mit eigenen Kindern versucht habe bevor ich Kinder adoptieren wollte?

 

Meinst Du ernsthaft, dass das eine passende Antwort auf eine Rückfrage auf Dein nicht unbedingt von umfangreichem Wissen über das Adoptionswesen in Deutschland ist? Übrigens bin ich der Meinung, dass man sich hier für überhaupt nichts rechtfertigen muss.

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Meinst Du ernsthaft ich würde mich vor Dir rechtfertigen, warum ich es erst mit eigenen Kindern versucht habe bevor ich Kinder adoptieren wollte?
Ich meine nur, daß jemand, der mit eigenen Kindern gesegnet ist, nicht wirklich darüber urteilen kann, was kinderlosen Paaren zuzumuten ist und was nicht.
Ich behalte mir vor, ein paar der Ansprüche, die leibliche Elternschaft mit sich bringt auch an Adoptivelternschaft anzulegen.

 

Dazu gehört nunmal, daß man keine Garantie bekommt, wie intelligent ein Kind ist, wie es charakterlich ist, ob es Behinderungen hat (gut - darüber gehen die Meinungen auseinander).

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...Ohne Kirche, die das zum Problem macht, ist das Problem meist keines.

Und ausgerechnet ihr wollt uns Moral predigen. Pah!

Richtig, mehr als richtig.

Und warum ausgerechnet die Kirche Liebe, die ihr Gründer verlangt hat, nicht nur zu einem riesigen Problem macht, sondern Liebende im Gegensatz zu Schwerstverbrechern auf Dauer ausgrenzt, kann doch nur damit zusammenhängen, dass Kirche ihre Machtstrukturen durch HS bedroht sieht - aber wieso? Weil HS weniger neue Schäfchen produzieren als Heteros?

Vielleicht kann es mir jemand hier für mich nachvollziehbar erklären?

Im AT kann ich die Aussage, dass HS pöhze ist, sogar nachvollzierhen, denn das auserwählte Volk sollte schließlich groß und mächtig mit ganz vielen Kriegern zwecks Unterwerfung/Ausrottung der Nachbarvölker werden.

Aber wenn wir uns immer noch darauf berufen, dann muss ich umgehend meine Nachbarn steinigen, denn die haben vergangenen Freitag SCHWEINEFLEISCH gegrillt...Reicht es, wenn ich nur die Gastgeber steinige oder muss ich auch die Gäste, die an dem Frevel teilgenommen haben, ausfindig machen und steinigen?

Was mach ich, wenn sie nicht stillhalten?

Und wo bekomm ich mitten in der Stadt ausreichend Steine her?

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Verdorri nochmal, ja ich halte es für nicht wirklich den Hit schon an sich schwierige Kinder aus einer ohnehin schwierigen Situation in ein Umfeld zu bringen, daß seine eigenen Schwierigkeiten hat.

 

Gute Theorie, schlechte Praxis. Leider sieht die Alternative für "Schwierigkeiten in der Adoptivfamilie" nicht so aus, dass diese Kinder in einem tollen, geschützen, familiären Umfeld aufwachsen. Kinderheime sind heute nicht mehr so schlimm wie anno dunnemals, aber sie sind immer noch Notlösungen. Es ist nun die Aufgabe der Jugendhilfe (ich hoffe, sie erfüllen diese Aufgabe auch entsprechend), festzustellen, was für das konkrete Kind besser ist: In einem Heim bleiben (was ein gewaltiges Stigma ist) oder in eine Familie zu kommen, in der es auch "Probleme" - welcher Art auch immer - gibt.

 

Die (sehr wenigen) Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren, die ich kenne, fühlen sich durch die Lebensweise ihrer Eltern nicht stigmatisiert.

 

 

@Flo: Die Ansprüche, die ich an eine Adoptivelternschaft anlege, sind ähnlich wie die, die ich an eine leibliche Elternschaft anlege. Allerdings mit einem Unterschied: Ich gestehe einem Adoptivelternpaar zu, Vorgaben zu machen, nach denen sie Kinder aussuchen. Sie haben es deutlich schwerer, das Verhältnis ist ein ziemlich anderes als das leibliche Eltern-Kind-Verhältnis (das hört bei dem pubertären "Ihr seid ja nicht meine Eltern, bläht Euch nicht so auf" überhaupt nicht auf) und muss mit dem auf Dauer irgendwie weiterbestehenden leiblichen Eltern-Kind-Verhältnis zusammengebracht werden. Es ist richtig: Wenn ich ein Kind zeuge, kann ich das nicht entscheiden. Das heißt aber doch nicht, dass es die anderen auch nicht dürfen sollen. Warum denn?

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wahrscheinlich hast Du Dich nicht jahrelang um ein Pflege- bzw. Adoptivkind interessiert.
In der Tat kaum. Die Option Adoption wäre für uns erst richtig ins engere Blickfeld gekommen, wenn wir keine eigenen hätten haben können (weshalb wir auch so früh damit angefangen haben, weil uns die Altersgrenze durchaus bekannt war).

 

Was du sonst schreibst, ist für mich allerdings vorallem ein Offenbarungseid bezüglich unserer Jugendämter und der entsprechenden Gesetze.

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Was du sonst schreibst, ist für mich allerdings vorallem ein Offenbarungseid bezüglich unserer Jugendämter und der entsprechenden Gesetze.

 

Die Jugendämter sind nicht alle inkompetent besetzt. Allerdings können sie nicht, was sie wollen. Es war auch früher mal anders. In den letzten 15 Jahren hat sich der Fokus in Bayern eindeutig von einer Stärkung der "neuen Eltern" weg zu (meist sinnlosen) Versuchen, gänzlich zerrüttete Familien wieder herzustellen. Dazu werden auch immer öfters Kinder aus Pflegefamilien wieder rausgenommen, weil die gerade eben nicht bekiffte Mutter laut schreit und ihr Kind wieder haben will. Grausig. Situation der 1960er.

 

So zwischen 1985 und 1995 war alles ganz einfach: Sofortige Adoption für Stiefkindadoptionen und die Fälle, in denen das Kind bereits in der neuen sozialen Familie längere Zeit lebt. In allen anderen Fällen gab es die Pflegekindschaft, die trotz vergleichsweise hohem Pflegegeld immer noch viel billiger war als das Kinderheim. Nach wenigen Jahren war dann üblicherweise auch klar, ob das Kind zurückgeführt wird oder nicht. Heute ist das anders. Originalzitat eines Adoptions- und Pflegekindvermittlers: "Die Pflegeeltern dürfen keine engeren soziale Bindungen an das Kind anstreben, da dies der bayerischen Regel zur Wiederherstellung der leiblichen Elternschaft widerspricht".

 

Da haben wir uns dann ganz freiwillig von allen Listen streichen lassen, auf denen wir standen. Und dann ist uns Jahre später ein Pflegekind (damals 15 Jahre alt) aus eigenem Interesse "zugelaufen" und ich freue mich heute noch hämisch darüber, dass bei der gegebenen Konstellation (Kind will zu uns, leibliche Eltern wollen, dass das Kind bei uns ist, wir wollen das Kind bei uns) das Jugendamt nicht zu prüfen hatte, ob wir im engeren Sinne geeignet waren (bezüglich der Warteliste), sondern nur, ob fundamentale Gründe dagegen sprechen. Bisher bereue ich diese Tat nicht (hätte aber durchaus schon gerne einmal als Teenie-Mörder agiert...).

 

Wir sind der Lehrbuchfall: Keine eigenen Kinder und zu spät die Adoption angestrengt. Und dann ist bei mir noch die behandlungsbedürftige Depri dazugekommen (die jegliche Adoption und Pflegeelternschaft ausschließt - es sei denn, das Kind ist älter als 14 Jahre - oder so - warum eigentlich?). Bei unserer tatsächlichen Inpflegenahme hat sie jedenfalls nicht gestört - der Stempel des Irrenarztes auf dem vorgedruckten Formblatt "Herr ... wird medikamentös behandelt und ist symptomlos" hat ausgereicht.

 

Das alles ist eine verworrene Situation. Da geht es schon lange nicht mehr um Kindeswohl alleine, sondern um die Erfüllung von teilweise lächerlichen Regeln, die unlogisch sind.

 

Ich wüsste nicht, wodurch ein beispielsweise 15-jähriger entgleister Teenie benachteiligt würde, wenn er anstatt in einem Jugendheim in einer gleichgeschlechtlichen Familie lebt, die mit ihm zurecht kommt. Letzteres ist nicht einfach - aber sowas kann es geben.

 

Die "süßen Kinderchen" sind schnell wegadoptiert - unter 6 Jahren werden sie einem aus der Hand gerissen (obwohl sie später auch die Probleme machen). Die 6-10-jähhrigen kriegt man mit Mühe noch unter - wenn sie kerngesund und psychisch unauffällig sind. Alles andere - Kranke, Behinderte, kriegt man nicht los. Nicht, weil die Pflegeeltern unzulässige Einschränkungen machen, sondern weil es leider niemanden gibt, der sich das antun will und kann. Das kann wirklich nicht jeder.

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Long John Silver
Wenn es tatsächlich mehr Adoptionswillige als Adoptionskinder gibt, sollte vielleicht auch mal unter diesen "Eltern" ausgebreitet werden, daß man sich die eigenen Kinder nicht aussuchen kann. Und Kandidaten mit "Nein, also wenn wir kein Mädchen bekommen können, dann lieber nicht..." würde ich ja ziemlich gelassen von jeder Positivliste streichen.

 

Wo ist das Problem? Wir wollten ein Maedchen (Grund ist unter anderem, dass meine Buben keine weiteren Bruder haben wollten, sondern eine Schwester), wir haben eine Altersangabe gemacht (Schulkind), wir wollten kein farbiges Kind, weil unserer Ansicht diese besser von farbigen Eltern adoptiert werden sollten. Ich habe kein Kind aus Altruismus adoptiert (genausowenig wie ich welche aus Altruismus zeugte), sondern weil ich die Vorstellung hatte, dass in unserer Familie ist Platz fuer Liebe fuer ein weiteres Kind, das zu uns passt.

 

Meiner Erfahrung nach funktieren naemlich die Adoptionen am besten, bei denen die Eltern ganz genau vorher sich ueber ihre eigenen Wuensche und auch Grenzen im klaren sind.

 

Vorstellungen wie "wenn ihr schon unbedingt ein Kind adoptieren wollte, dann nehmt verdammt noch mal ohne Ruecksicht auf eure eigenen Beduerfnisse irgendeines, das der Staat euch gnaedigerweise anbietet und wagt ja nicht, euch einzubilden, ihr haettet da ein Mitspracherecht " fuehren mit Sicherheit zu vorprogrammierten menschlichen Tragoedien. Wahrscheinlich ist ist das das ganze BRD-spezfisch. Uns hier wurde von Seiten der Adoptionbehoerde wesentlich von Anfang vermittelt, wie wichtig es ist, sich klar zu werden, was man kann und will und was man nicht will und kann und auch nicht auf dem Ruecken von Kindern oder der bereits existierenden Familie dann ausprobieren sollte. Aussagen ueber das gewuenschte Geschlecht und die Ethnie gehoeren zum allgemeinen Fragenkatalog wie das Alter auch, das ist voellig normale Prozedur.

bearbeitet von Long John Silver
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Die Jugendämter sind nicht alle inkompetent besetzt. Allerdings können sie nicht, was sie wollen. Es war auch früher mal anders. In den letzten 15 Jahren hat sich der Fokus in Bayern eindeutig von einer Stärkung der "neuen Eltern" weg zu (meist sinnlosen) Versuchen, gänzlich zerrüttete Familien wieder herzustellen. Dazu werden auch immer öfters Kinder aus Pflegefamilien wieder rausgenommen, weil die gerade eben nicht bekiffte Mutter laut schreit und ihr Kind wieder haben will. Grausig. Situation der 1960er.

Aber der Papst und seine Bischöfe haben sicher eine große Freude daran.

Möglicherweise ist das auch der Grund, warum das in Bayern so gehandhabt wird?

 

Werner

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Long John Silver

Die "süßen Kinderchen" sind schnell wegadoptiert - unter 6 Jahren werden sie einem aus der Hand gerissen (obwohl sie später auch die Probleme machen). Die 6-10-jähhrigen kriegt man mit Mühe noch unter - wenn sie kerngesund und psychisch unauffällig sind. Alles andere - Kranke, Behinderte, kriegt man nicht los. Nicht, weil die Pflegeeltern unzulässige Einschränkungen machen, sondern weil es leider niemanden gibt, der sich das antun will und kann. Das kann wirklich nicht jeder.

 

Das ist leider die Wahrheit.

 

Und nur ein komplett vernagelter Mensch wird die Wahl treffen, einem Kind zuzumuten, jahrelang von Pflegestelle zu Pflegestellt und von Heim zu Heim gereicht (und dabei immer gestoerter und schwieriger zu werden, wenn er stattdessen die Moeglichkeit haette, es mit Menschen bekannt zu machen, die ihm endlich ein Zuhause und Sicherheit geben koennen. Ihm das zu verweigern ist inhumane Prinzipienreiterei, nichts weiter.

 

Ab einer gewissen Altersstufe stehen eben die Adoptionswilligen nicht mehr Schlange.

 

Und Pflegeeltern (selbst wenn sie engagiert sind) koennen niemals fuer ein Kind erstetzen das Gefuehl, da sind Menschen, die wollen mich fuer immer bei sich haben und geben mir deshalb ihren Namen und nehmen mich als eigenes Kind, und von denen kann mich niemand weg holen und ueber mich kann kein Jugendamt oder eine andere Behoerde mehr verfuegen, ich bin jetzt in Sicherheit.

 

Zum Glueck sind unsere Adoptionsstellen hier nicht so stur und hirnrissig, das nicht zu erkennen.

bearbeitet von Long John Silver
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