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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Generell ist hier bei uns bekannt (und wird auch teilweise offen von Adoptionsstellen gesagt), dass die bessere Quote an Vermittlung aelterer d.h. schwieriger oder behinderter Kinder, die manche Adoptionsstellen seit einiger Zeit verbuchen koennen, daher ruehrt, dass gleichgeschlechtliche Paare sich dieser Kinder eher annehmen bzw. ueberhaupt oft die einzigen sind, die ueberhaupt Interesse zeigen,

 

... und wenn diese "Neufamilien" dann gut laufen und sich die Kinder positiv entwickeln, dann sollte eigentlich kein Grund mehr bestehen, Kritik an der Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare zu üben.

 

waehrend heterosexuellen Paare einfach Babies aus dem Ausland adoptieren,...

 

Das ist interessant. Bei uns gelten die USA als gerne genommenes Herkunftsland für Adoptionen, weil das Verfahren nach amerikanischem Recht über amerikanische Adoptionsstellen (mit Sitz in Deutschland) sehr professionell und unbürokratisch durchgeführt wird und in Deutschland absolut stressfrei anerkannt wird. 90% der Kinder sind afroamerikanischer Herkunft, teilweise sind sie noch nicht mal geboren und sie stehen schon in der Vermittlung (wobei: Dies sind meine Erfahrungen aus den Jahren 2000-2004, in der Zwischenzeit könnte sich was geändert haben).

 

Zu den farbigen Kindern:

 

Ist nachvollziehbar. Ich würde mir auch schwer überlegen, ein farbiges Kind zu adoptieren. Hier in meinem Wohnort könnte ich nicht wohnen, da ist offener Rassismus da. In unserer Grundschule neigen selbst Lehrer dazu, den erheblichen Rassismus der Schüler zu ignorieren. In die Neuen Länder würde ich auch nicht gerade ziehen, die sind da auch nicht vorbildlich (und bisweilen gibt es dort sogar No-Go-Zonen für Leute, denen man die Fremdheit ansieht). In den Städten wie München, Nürnberg, Regensburg, ... gäbe es allerdings sehr wenige Probleme, Bayreuth ist gerade noch so akzeptabel.

 

Es ist nicht schön, dass wir diese Situation haben - und noch viel unschöner ist, dass diese dauernd kleingeredet wird, aber ändern kann ich das nicht. Und die Folgen möchte ich weder einem Kind noch mir selber zumuten. Deswegen haben wir damals auch von einem Kind aus den USA Abstand genommen.

 

Die rechtliche Situation ist unproblematisch. Adoptierte Kinder unter einem bestimmten Alter (ich weiß nicht, 12 oder 14 Jahre) erhalten auf Antrag die deutsche Staatsangehörigkeit voraussetzungslos (da gibt es ein Recht darauf) zusätzlich zu ihrer bisherigen, wenn das gewünscht wird.

 

da gibt es die sogenannte nachgeordnete Adoption, mit der man das Kind des Partners adoptiert.

Ich meine, das sollte bei uns auch gehen.

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Ich auch - und ich ergänze, dass ich dies als ganz erheblichen - in meinen Augen unzulässigen Eingriff in bürgerliche Freiheiten sehe. Eine private (also nicht öffentliche) Einrichtung, die kein Monopol hat, muss das Recht haben, diskriminieren zu dürfen. Meine früher geäußerte Befürchtung, das UK würde hier übertreiben, scheint nicht unbegründet zu sein. Nach dem reinen von Wiebke zitierten Wortlaut dürfte nicht einmal eine kircheneigene Einrichtung, die sich ausschließlich an Katholiken wendet, diskriminierend handeln - denn Katholiken sind "a section of the public". Das geht IMO viel zu weit, um nicht zu sagen, "das ist unmöglich".

 

Ich setze mich doch nicht in einem Parallelthread für die Religionsfreiheit ein und kritisiere dann das hier nicht...

Ich frage mich, ob man überhaupt privaten Organisationen die Vermittlung von Kindern überlassen darf. Gibt es sowas in Deutschland? Kann ich mir nicht vorstellen, das wäre ja abartig.

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Ich auch - und ich ergänze, dass ich dies als ganz erheblichen - in meinen Augen unzulässigen Eingriff in bürgerliche Freiheiten sehe. Eine private (also nicht öffentliche) Einrichtung, die kein Monopol hat, muss das Recht haben, diskriminieren zu dürfen.

 

Adoption ist in den UK, wie in Deutschland, keine Privatsache.

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Also: in allen von mir gefundenen Texten stehen die Worte "müssen" und "verboten". Es geht also ganz klar um eine bindende staatliche Entscheidung. Unklar bleibt, mit welchen Druckmitteln sie durchgesetzt werden soll. Streichung der Zuschüsse zunächst einmal, ganz klar. Danach würde es aber mit anderen Sanktionen weitergehen, einschließlich des Klagerechts homosexueller Paare.

 

Die Behauptung, es ginge den katholischen Vrmittlungsagenturen nur um Geld, ist also mal wieder üble Nachrede.

 

Nachlesen knn da jeder selbst unter diesen Links: Google Liste

 

Hast Du jetzt eine konkrete Quelle fuer Deine Behauptung "In England wurden katholische Adoptionsvermittlungen gesetzlich geschlossen, weil sie keine Kinder an homosexuelle Paare vermitteln wollten." oder nicht?

 

Ich werde sicherlich nicht selber nach dem Beleg fuer Deine Behauptung suchen.

 

Also: welche Adoptionsvermittlungen wurden "gesetzlich" geschlossen, wo, wann, von wem, mit welcher Begruendung.

 

 

Ich schaetze mal da kommt nichts mehr?

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Ich auch - und ich ergänze, dass ich dies als ganz erheblichen - in meinen Augen unzulässigen Eingriff in bürgerliche Freiheiten sehe. Eine private (also nicht öffentliche) Einrichtung, die kein Monopol hat, muss das Recht haben, diskriminieren zu dürfen. Meine früher geäußerte Befürchtung, das UK würde hier übertreiben, scheint nicht unbegründet zu sein. Nach dem reinen von Wiebke zitierten Wortlaut dürfte nicht einmal eine kircheneigene Einrichtung, die sich ausschließlich an Katholiken wendet, diskriminierend handeln - denn Katholiken sind "a section of the public". Das geht IMO viel zu weit, um nicht zu sagen, "das ist unmöglich".

 

Ich setze mich doch nicht in einem Parallelthread für die Religionsfreiheit ein und kritisiere dann das hier nicht...

Ich frage mich, ob man überhaupt privaten Organisationen die Vermittlung von Kindern überlassen darf. Gibt es sowas in Deutschland? Kann ich mir nicht vorstellen, das wäre ja abartig.

Wieso? Es handelt sich nur um die Vermittlung, sonst nichts. Ob die gewünschte Adoption dann bewilligt wird oder nicht, ist selbstverständlich nicht privat, sondern öffentliches Recht. Das ist dann ein Gerichtsbeschluss. Aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

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Adoption ist in den UK, wie in Deutschland, keine Privatsache.

 

Selbstverständlich gibt es private (=nicht staatliche) Adoptionsvermittlungsstellen. Es gibt religiös unabhängige Vermittlungsvereine und kirchliche Einrichtungen. In DE sind, soviel ich weiß, Einzelpersonen nicht zur Adoptionsvermittlung zugelassen - jede Adoptionsvermittlungsstelle benötigt eine Zulassung des Landesjugendamtes. Für Einrichtungen, die auf Auslandsadoptionen ausgerichtet sind, gibt es andere bzw. zusätzliche Anforderungen. Die Adoption selber ist wiederum Landesangelegenheit.

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Ich auch - und ich ergänze, dass ich dies als ganz erheblichen - in meinen Augen unzulässigen Eingriff in bürgerliche Freiheiten sehe. Eine private (also nicht öffentliche) Einrichtung, die kein Monopol hat, muss das Recht haben, diskriminieren zu dürfen. Meine früher geäußerte Befürchtung, das UK würde hier übertreiben, scheint nicht unbegründet zu sein. Nach dem reinen von Wiebke zitierten Wortlaut dürfte nicht einmal eine kircheneigene Einrichtung, die sich ausschließlich an Katholiken wendet, diskriminierend handeln - denn Katholiken sind "a section of the public". Das geht IMO viel zu weit, um nicht zu sagen, "das ist unmöglich".

 

Ich setze mich doch nicht in einem Parallelthread für die Religionsfreiheit ein und kritisiere dann das hier nicht...

Ich frage mich, ob man überhaupt privaten Organisationen die Vermittlung von Kindern überlassen darf. Gibt es sowas in Deutschland? Kann ich mir nicht vorstellen, das wäre ja abartig.

Wieso? Es handelt sich nur um die Vermittlung, sonst nichts. Ob die gewünschte Adoption dann bewilligt wird oder nicht, ist selbstverständlich nicht privat, sondern öffentliches Recht. Das ist dann ein Gerichtsbeschluss. Aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

 

Ja, aber:

"Zur Adoptionsvermittlung sind auch die örtlichen und zentralen Stellen des Diakonischen Werks, des Deutschen Caritasverbandes, der Arbeiterwohlfahrt und der diesen Verbänden angeschlossenen Fachverbände sowie sonstiger Organisationen mit Sitz im Inland berechtigt, wenn die Stellen von der zentralen Adoptionsstelle des Landesjugendamtes als Adoptionsvermittlungsstelle anerkannt worden sind." Quelle

 

Also der der Staat, in diesem Fall die Bundesländer legen die Kriterien fest, die eine Adoptionsvermittlungsstelle erfüllen muss, um eine Erlaubnis zu bekommen. So ähnlich scheint es auch in GB zu sein.

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Adoption ist in den UK, wie in Deutschland, keine Privatsache.

 

Selbstverständlich gibt es private (=nicht staatliche) Adoptionsvermittlungsstellen. Es gibt religiös unabhängige Vermittlungsvereine und kirchliche Einrichtungen. In DE sind, soviel ich weiß, Einzelpersonen nicht zur Adoptionsvermittlung zugelassen - jede Adoptionsvermittlungsstelle benötigt eine Zulassung des Landesjugendamtes. Für Einrichtungen, die auf Auslandsadoptionen ausgerichtet sind, gibt es andere bzw. zusätzliche Anforderungen. Die Adoption selber ist wiederum Landesangelegenheit.

 

Die Adoption wird aber nicht von den Einrichtungen durchgefuehrt, ebensowenig, wie ein Fahrlehrer einen Fuehrerschein ausstellt.

 

Haettest Du wirklich kein Problem damit, wenn eine Farhschule z.B. nur fuer Deutsche zugaenglich waere?

 

Oder ein Taxibetrieb keine Frauen einstellen wuerde?

 

Oder eine Bank keine Moslems reinlaesst?

 

Alles private Betriebe, die Deiner Meinung nach diskrimienren duerfen.

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Haettest Du wirklich kein Problem damit, wenn eine Farhschule z.B. nur fuer Deutsche zugaenglich waere?

 

Oder ein Taxibetrieb keine Frauen einstellen wuerde?

 

Oder eine Bank keine Moslems reinlaesst?

Dürfte ein privates Studentenwohnheim Burschenschaftler abweisen?

 

Dürfte ein Arbeitgeber bei der Erstellung seiner Schichtpläne grundsätzlich berücksichtigen, daß jeder Arbeitnehmer grundsätzlich an 4 nicht gesetzlichen Feiertagen seiner Religionsgemeinschaft keinen Dienst hat und Christen nicht für Sonntag, Juden nicht für Samstag und Moslems nicht für Freitag eingeteilt werden?

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Eine private (also nicht öffentliche) Einrichtung, die kein Monopol hat, muss das Recht haben, diskriminieren zu dürfen.

Na, so allgemein formuliert (nicht spezifisch auf Religionsfreiheit bezogen) lehnst du damit Anti-Diskriminierungsgesetze generell ab. Das müssen wir hier nicht unbedingt erneut thematisieren, so einen Thread hatten wir ja vor einiger Zeit bereits.

 

Nur zur Erinnerung, für die, die es nicht gelesen oder vergessen haben: Ich bin nicht dieser Meinung, insbesondere, weil ich das Kriterium "Monopol oder nicht" für unrealistisch halte: Auch ohne Monopol kann sich das Zusammenwirken vieler Diskriminierer auch dann sehr schädigend auswirken, wenn es durchaus noch Ausweichmöglichkeiten gibt.

 

Und eigentlich finde ich es ohnehin problematisch, wenn der Markt zu sehr von Tendenzbetrieben besetzt ist, gerade auch im Hinblick auf die Religionsfreiheit. D.h. ich sähe die Zulassung eines Tendenzbetriebs als Adoptionsvermittlungsstelle von vorneherein kritisch, wenn nicht bereits ausreichend Nichttendenzbetriebe am Markt sind. Insofern würde ich den Tendenzbetrieb nur dann zulassen, wenn die Zulassung für die potentiellen Kunden keine gravierenden Auswirkungen hat, weil es tatsächlich bereits genügend Auswahl gibt. Aber dann muss sich der Tendenzbetrieb natürlich auch als solcher gerieren können, d.h. sich Kunden nach den eigenen "moralischen" Vorstellung aussuchen können.

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Ich auch - und ich ergänze, dass ich dies als ganz erheblichen - in meinen Augen unzulässigen Eingriff in bürgerliche Freiheiten sehe. Eine private (also nicht öffentliche) Einrichtung, die kein Monopol hat, muss das Recht haben, diskriminieren zu dürfen. Meine früher geäußerte Befürchtung, das UK würde hier übertreiben, scheint nicht unbegründet zu sein. Nach dem reinen von Wiebke zitierten Wortlaut dürfte nicht einmal eine kircheneigene Einrichtung, die sich ausschließlich an Katholiken wendet, diskriminierend handeln - denn Katholiken sind "a section of the public". Das geht IMO viel zu weit, um nicht zu sagen, "das ist unmöglich".

 

Ich setze mich doch nicht in einem Parallelthread für die Religionsfreiheit ein und kritisiere dann das hier nicht...

Ich frage mich, ob man überhaupt privaten Organisationen die Vermittlung von Kindern überlassen darf. Gibt es sowas in Deutschland? Kann ich mir nicht vorstellen, das wäre ja abartig.

Wieso? Es handelt sich nur um die Vermittlung, sonst nichts. Ob die gewünschte Adoption dann bewilligt wird oder nicht, ist selbstverständlich nicht privat, sondern öffentliches Recht. Das ist dann ein Gerichtsbeschluss. Aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

 

Ja, aber:

"Zur Adoptionsvermittlung sind auch die örtlichen und zentralen Stellen des Diakonischen Werks, des Deutschen Caritasverbandes, der Arbeiterwohlfahrt und der diesen Verbänden angeschlossenen Fachverbände sowie sonstiger Organisationen mit Sitz im Inland berechtigt, wenn die Stellen von der zentralen Adoptionsstelle des Landesjugendamtes als Adoptionsvermittlungsstelle anerkannt worden sind." Quelle

 

Also der der Staat, in diesem Fall die Bundesländer legen die Kriterien fest, die eine Adoptionsvermittlungsstelle erfüllen muss, um eine Erlaubnis zu bekommen. So ähnlich scheint es auch in GB zu sein.

Na und? Das tut der Staat auch bei Ärzten, Rechtsanwälten, Baumeistern und Fahrschulen.

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Die rechtliche Situation ist unproblematisch. Adoptierte Kinder unter einem bestimmten Alter (ich weiß nicht, 12 oder 14 Jahre) erhalten auf Antrag die deutsche Staatsangehörigkeit voraussetzungslos (da gibt es ein Recht darauf) zusätzlich zu ihrer bisherigen, wenn das gewünscht wird.

 

da gibt es die sogenannte nachgeordnete Adoption, mit der man das Kind des Partners adoptiert.

Ich meine, das sollte bei uns auch gehen.

Hatte ich noch vergessen:

 

"Mit der nach den deutschen Gesetzen wirksamen Annahme als Kind durch einen Deutschen erwirbt das Kind, das im Zeitpunkt des Annahmeantrags das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat, die Staatsangehörigkeit." Also nix Antrag, sondern automatisch. Natürlich muss man alle möglichen Papiere einreichen, damit die Behörde (z.B. Einwohnermeldeamt) überzeugt ist, dass eine "nach den deutschen Gesetzen wirksame Annahme als Kind" vorliegt. Am besten, man besorgt sich einen gerichtlichen Anerkennungsbeschluss oder eine deutsche Geburtsurkunde (oder beides), aber die Staatsangehörigkeit an sich entsteht automatisch. Ob und unter welchen Bedingungen die alte Staatsangehörigkeit bestehen bleibt, ist allein Sache des anderen Staates (und oft tut sie das nach Adoption durch Ausländer gerade nicht).

 

Die "nachgeordnete Adoption" funktioniert in Deutschland bei gleichgeschlechtlichen Paaren nicht, da die Stiefkindadoption durch den Lebenspartner im Prinzip auf leibliche Kinder beschränkt ist (bzw. das ist Gegenstand des Vorlagebeschlusses, auf den ich mich bereits zuvor (Posting 4162) bezogen habe).

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Long John Silver
Generell ist hier bei uns bekannt (und wird auch teilweise offen von Adoptionsstellen gesagt), dass die bessere Quote an Vermittlung aelterer d.h. schwieriger oder behinderter Kinder, die manche Adoptionsstellen seit einiger Zeit verbuchen koennen, daher ruehrt, dass gleichgeschlechtliche Paare sich dieser Kinder eher annehmen bzw. ueberhaupt oft die einzigen sind, die ueberhaupt Interesse zeigen,

 

... und wenn diese "Neufamilien" dann gut laufen und sich die Kinder positiv entwickeln, dann sollte eigentlich kein Grund mehr bestehen, Kritik an der Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare zu üben.

 

Wie ich bereits sagte, ich finde es inhuman, aufgrund irgendwelcher absurden Prinzipien Kindern solche Chancen nicht zu bieten bzw. sie sogar rechtlich zu unterbinden. Das hat mit dem Gedanken an Kindeswohl nichts mehr tun, auf den sich einige im Thread hier wieder gern beziehen.

 

Das ist genau das Gegenteil davon. Ich kriege auch eine ziemliche Wut, wenn ich solches Gequassel hoere, das an jeder Realitaet vorbeigeht, und - wird es in die Tat umgesetzt - Kindern systematisch Lebenschancen verbaut. Wut, weilsolche Leute sich auch noch moralisch prima dabei fuehlen und im Recht.

 

 

da gibt es die sogenannte nachgeordnete Adoption, mit der man das Kind des Partners adoptiert.

Ich meine, das sollte bei uns auch gehen.

 

Dazu hat Wiebke bereits etwas gesagt. In Deutschland duerfen ueberhaupt keine alleinstehendene Personen Kinder adoptieren, soweit ich weiss, egal welcher sexuellen Orientierung. Das ist bei uns moeglich, da stellt sich bei solchen Antraegen die Frage nach der Orientierung nicht (und darf auch nicht abgefragt werden).

 

Wir hatten damals einfach gesagt, dass erst einer den Antrag stellt auf Einzeladoption und dann der andere dieses Kind des Partners hoechstwahrscheinlich adoptieren will. Das ist ein andere Prozedur als eine gemeinschaftliche Adoption, bei der man als Paar auftritt und die Dokumente sind auch anders.

bearbeitet von Long John Silver
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Ich auch - und ich ergänze, dass ich dies als ganz erheblichen - in meinen Augen unzulässigen Eingriff in bürgerliche Freiheiten sehe. Eine private (also nicht öffentliche) Einrichtung, die kein Monopol hat, muss das Recht haben, diskriminieren zu dürfen. Meine früher geäußerte Befürchtung, das UK würde hier übertreiben, scheint nicht unbegründet zu sein. Nach dem reinen von Wiebke zitierten Wortlaut dürfte nicht einmal eine kircheneigene Einrichtung, die sich ausschließlich an Katholiken wendet, diskriminierend handeln - denn Katholiken sind "a section of the public". Das geht IMO viel zu weit, um nicht zu sagen, "das ist unmöglich".

 

Ich setze mich doch nicht in einem Parallelthread für die Religionsfreiheit ein und kritisiere dann das hier nicht...

Ich frage mich, ob man überhaupt privaten Organisationen die Vermittlung von Kindern überlassen darf. Gibt es sowas in Deutschland? Kann ich mir nicht vorstellen, das wäre ja abartig.

Wieso? Es handelt sich nur um die Vermittlung, sonst nichts. Ob die gewünschte Adoption dann bewilligt wird oder nicht, ist selbstverständlich nicht privat, sondern öffentliches Recht. Das ist dann ein Gerichtsbeschluss. Aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

 

Ja, aber:

"Zur Adoptionsvermittlung sind auch die örtlichen und zentralen Stellen des Diakonischen Werks, des Deutschen Caritasverbandes, der Arbeiterwohlfahrt und der diesen Verbänden angeschlossenen Fachverbände sowie sonstiger Organisationen mit Sitz im Inland berechtigt, wenn die Stellen von der zentralen Adoptionsstelle des Landesjugendamtes als Adoptionsvermittlungsstelle anerkannt worden sind." Quelle

 

Also der der Staat, in diesem Fall die Bundesländer legen die Kriterien fest, die eine Adoptionsvermittlungsstelle erfüllen muss, um eine Erlaubnis zu bekommen. So ähnlich scheint es auch in GB zu sein.

Na und? Das tut der Staat auch bei Ärzten, Rechtsanwälten, Baumeistern und Fahrschulen.

Ich hab ja kein Problem mit, Lothar meinte was von "unzulässigen Eingriff in bürgerliche Freiheiten".

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In Deutschland duerfen ueberhaupt keine alleinstehendene Personen Kinder adoptieren, soweit ich weiss, egal welcher sexuellen Orientierung. Das ist bei uns moeglich, da stellt sich bei solchen Antraegen die Frage nach der Orientierung nicht (und darf auch nicht abgefragt werden).

Dochdoch. Einzeladoption ist schon zulässig (auch wenn die Vermittlungschancen bei Inlandsadoptionen gegen Null gehen, weil mehr als genug Ehepaare auf der Warteliste stehen, aus denen sich die Adoptionsvermittlungsstellen bereits die Rosinen rauspicken können). Nur kann das einmal adoptierte Kind dann nicht noch durch den gleichgeschlechtlichen Lebenspartner adoptiert werden (wohl aber durch den verschiedengeschlechtlichen Ehepartner). Dass sich die Frage nach der sexuellen Orientierung nicht stellt, ist aber ein bisschen theoretisch. Natürlich interessiert keinen - und hat keinen zu interessieren -, was unter der Bettdecke passiert, aber es wird doch geprüft, in was für einen Haushalt ein zu adoptierendes Kind käme, einschließlich der Frage, wer da noch wohnt (sowohl Erwachsene als auch Kinder). Da kann man nur mit offenen Karten spielen oder ein riesiges Lügengebäude aufbauen, aber stellen tut sich die Frage ganz massiv.

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Long John Silver
In Deutschland duerfen ueberhaupt keine alleinstehendene Personen Kinder adoptieren, soweit ich weiss, egal welcher sexuellen Orientierung. Das ist bei uns moeglich, da stellt sich bei solchen Antraegen die Frage nach der Orientierung nicht (und darf auch nicht abgefragt werden).

 

Dochdoch. Einzeladoption ist schon zulässig (auch wenn die Vermittlungschancen bei Inlandsadoptionen gegen Null gehen, weil mehr als genug Ehepaare auf der Warteliste stehen, aus denen sich die Adoptionsvermittlungsstellen bereits die Rosinen rauspicken können). Nur kann das einmal adoptierte Kind dann nicht noch durch den gleichgeschlechtlichen Lebenspartner adoptiert werden (wohl aber durch den verschiedengeschlechtlichen Ehepartner).

Ah ja.

 

 

Dass sich die Frage nach der sexuellen Orientierung nicht stellt, ist aber ein bisschen theoretisch. Natürlich interessiert keinen - und hat keinen zu interessieren -, was unter der Bettdecke passiert, aber es wird doch geprüft, in was für einen Haushalt ein zu adoptierendes Kind käme, einschließlich der Frage, wer da noch wohnt (sowohl Erwachsene als auch Kinder). Da kann man nur mit offenen Karten spielen oder ein riesiges Lügengebäude aufbauen, aber stellen tut sich die Frage ganz massiv.

 

Ich meinte damit alleinstehende Einzelpersonen, bei denen durch die sichtbare Situation nicht erkennbar ist, zu welchen Beziehungen sie neigen, welche sie hatten oder evtl. noch haben werden. Da etwas per Routine abfragen zu wollen, waere tatsaechlich unzulaessige Schnueffelei in privaten Angelegenheiten.

 

(In den anderen Faellen ist es natuerlich allein durch die Lebenssituation erkennbar bzw. durch die Antragssteller auch gewuenscht, und es ist sicher auch kein Thema, das sie verschweigen zu wollen, im Gegenteil). Ich muss dazu sagen, dass es allerdings kein wirkliches Thema bei uns war, das irgendwie im Fokus stand oder problematisch schien - mein Partner gab an, dass er in einer Lebensgemeinschaft mir mir lebt, wo es auch bereits eine Familie gibt mit Kindern, und das ganze wurde genauso behandelt wie jede anderen Lebensgemeinschaft oder Ehe auch.

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Verschiedene Katholiken haben beklagt, dass sie noch keine homosexuellen Paare, die lange Zeit zusammengeblieben sind, gesehen haben. Das mag so sein, schließlich ist das biedermeier-katholische Milieu nicht überreich an Homosexuellen, die mit ihrer Sexualität im Reinen sind; zur Aufklärung folgender Link:

 

http://www.zeit.de/lebensart/2011-07/fs-homosexuellen-ehe

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Beutelschneider

Verschiedene Katholiken haben beklagt, dass sie noch keine homosexuellen Paare, die lange Zeit zusammengeblieben sind, gesehen haben.

 

Na und? Ich habe auch noch keinen Katholiken gesehen, der die ewige Seeligkeit erreicht hätte.

Und ich kenne auch kein katholisches Paar, das lange zusammengeblieben wäre. Liegt aber vielleicht daran, dass ich nur ein einziges katholisches Paar kannte, und die waren die ersten beim Scheidungsgericht.

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Das katholische Biedermeier giert ja förmlich danach, dass homosexuelle Beziehungen in die Brüche gehen.

 

Schwule Lebensentwürfe sind ja nach Meinung der alleinseligmachenden Kirche eo ipso zum Scheitern verurteilt: QUELLE.

 

 

Dem steht gegenüber, dass laut WIKI nur 4-6% aller ELPen in Berlin wieder geschieden worden sind.

 

Wie hoch die Scheidungsrate unter Heteros ist, fällt mir gerade nicht ein ... :a050:

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Wie hoch die Scheidungsrate unter Heteros ist, fällt mir gerade nicht ein ... :a050:

Naja, du musst dabei aber auch bedenken, dass die göttliche Schnackselerlaubnis, also die Heilige Ehe, allein keine richtige Basis für ein gmeinsames Leben darstellt. Da gehört ja noch viel mehr dazu. Kein Wunder also, wenn sich heutzutage sehr viele von denen die auf Paulus hören ("lieber heiraten als sich in Geilheit verzehren") dann wieder scheiden lassen.

 

Werner

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Long John Silver

Wie hoch die Scheidungsrate unter Heteros ist, fällt mir gerade nicht ein ... :a050:

 

Wenn ich helfen darf: Deutschland 2,59, USA 3,6 (bei 1.000 Eheschliessungen)

 

Quelle:

 

Scheidungsrate

bearbeitet von Long John Silver
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Das ist aber nicht dasselbe.

Richtiger ist die zweite Statistik auf der von dir verlinkten Seite. Aber die paßte wohl nicht so in den Kram...

 

In Deutschland werden demnach 52% aller Ehen wieder geschieden.

In den USA ist das vergleichbar (40-60% laut Wiki).

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Long John Silver

Wie hoch die Scheidungsrate unter Heteros ist, fällt mir gerade nicht ein ... :a050:

 

Wenn ich helfen darf: Deutscland 2,59, USA 3,6

 

Quelle:

 

Scheidungsrate

 

Man kann diese Zahlen nicht mit ELP etc. vergleichen, weil es zu letzem keine Langzeitstudien gibt (auch gar nicht geben kann).

 

Momentaufnahmen der Situation helfen nicht viel fuer eine Aussage, wer sich nun auf Dauer mehr scheiden laesst oder nicht oder um einen aussagefaehigen Trend festzustellen.

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Long John Silver

Das ist aber nicht dasselbe.

Richtiger ist die zweite Statistik auf der von dir verlinkten Seite. Aber die paßte wohl nicht so in den Kram...

 

In Deutschland werden demnach 52% aller Ehen wieder geschieden.

In den USA ist das vergleichbar (40-60% laut Wiki).

 

Mir sind Hintergruende, die du unterstellst, schnurz.

 

Ich gehe vielmehr davon aus, dass die Leute die ganze Seite lesen (ich hoffe es sogar).

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Wie hoch die Scheidungsrate unter Heteros ist, fällt mir gerade nicht ein ... :a050:

 

Wenn ich helfen darf: Deutschland 2,59, USA 3,6 (bei 1.000 Eheschliessungen)

 

Quelle:

 

Scheidungsrate

 

 

Wobei du hier zwei verschiedene Dinge vergleichst ...

 

Epi schrieb, daß 4-6% der ELPs wieder geschieden werden, die dazu gehörige Vergleichszahl der Ehen, welche in Deutschland wieder geschieden werden, liegt zwischen 43,6% im Westen und 37,1% im Osten. (laut deinem Link)

Damit man den Unterschied auch schön sehen kann B)

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