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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Ich habe Dir schon mehrfach versucht zu erklären, dass es zwischen angeborener sexueller Disposition und anerzogener Heternormativität einen Riesenunterschied gibt. Niemand verlangt, dass Du Deine (durch Zufall mit der Mehrheit der Bevölkerung übereinstimmenden) Präferenz in irgendeiner Weise änderst. Trotzdem sollte es möglich sein, darüber nachzudenken, wie agressiv eine heteronormative Agenda etwa in den USA, aber auch in Deutschland betrieben wird. Und wie viele Menschen von dieser Agenda überhaupt nicht erfasst werden. Vielmehr bestenfalls ignoriert, meist aber diffamiert und diskriminiert.

 

Es ist aber ein himmelweiter Unterschied, ob du gegen politische Folgerungen angehst, oder aber ob du es schon für unangebracht hältst, wenn jemand sagt, dass ihn sich küssende Männer irritieren. Das erstere ist legitim. das letztere totalitär.

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Nicht überall wird alles akzeptiert, weil es als "liberal" benannt ist: http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M510aa3a1a4d.0.html

 

Und ehe jetzt über die Quelle genörgelt wird: Ich habe beim googeln feststellen müssen, daß keine einzige der deutschen Qualitätszeitungen über das Ergebnis dieser Abstimmung berichtet hat, keine einzige. In Österreich gibt es einen Artikel der "Presse", der jedoch etliche nicht unwichtige Aspekte verkürzt, insbesondere "vergißt", daß sich auch die evangelische Kirche hinter das Referendum gestellt hat. Soweit zum Thema Freie Presse.

 

Och ne, es hätte für dies Meldung schon seriöse, auch deutsche, Quellen gegeben z. B. Handelsblatt am 25.3, Stern am 25.3., Standard, Deutsche Welle Man könnte übrigens das Ergebnis der Volksabstimmung auch so zusammenfassen: Mehrheit der wahlberechtigten Slowenen steht liberalem Familiengesetz positiv bis neutral gegenüber..

 

Naja, da fehlt aber etliches, zB der Hinweis auf die evangelische und orthodoxe Kirche.

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Es ist aber ein himmelweiter Unterschied, ob du gegen politische Folgerungen angehst, oder aber ob du es schon für unangebracht hältst, wenn jemand sagt, dass ihn sich küssende Männer irritieren. Das erstere ist legitim. das letztere totalitär.

 

 

 

Sagen kann doch jeder, was er will. Er braucht sich dann aber auch nicht zu wundern, dass das auf entsprechenden Gegenwind stößt.

 

Wenn jemand sagt, dass ihn küssende Juden oder küssende Schwarze irritieren, dann ist das bedauerlich. Genauso verhält es sich mit küssenden Schwulen. Da ist ein anerzogenes Tabu im Kopf. Und genau das ließe sich durchbrechen, wenn schwul-lesbische Realitäten mehr im Alltagsleben der Menschen vertreten wären.

 

Konservative befürchten ja gerade, dass dieser Mann im Ohr irgendwann verstummen könnte. Deswegen bekämpfen sie auch jeden Versuch, etwa in Schulbüchern Schwule und Lesben zu ihrem Recht kommen zu lassen. Wenn der Damm der Heteronormativität erst einmal gebrochen wäre, herrschte aber keineswegs Anarchie. Sondern lediglich mehr selbstbestimmtes Leben für alle - auch für Heterosexuelle. Und dann verlöre das Thema HS auf mittlere Sicht auch seine Aufgeregtheit.

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Es ist aber ein himmelweiter Unterschied, ob du gegen politische Folgerungen angehst, oder aber ob du es schon für unangebracht hältst, wenn jemand sagt, dass ihn sich küssende Männer irritieren. Das erstere ist legitim. das letztere totalitär.

 

 

 

Sagen kann doch jeder, was er will. Er braucht sich dann aber auch nicht zu wundern, dass das auf entsprechenden Gegenwind stößt.

 

Wenn jemand sagt, dass ihn küssende Juden oder küssende Schwarze irritieren, dann ist das bedauerlich. Genauso verhält es sich mit küssenden Schwulen. Da ist ein anerzogenes Tabu im Kopf. Und genau das ließe sich durchbrechen, wenn schwul-lesbische Realitäten mehr im Alltagsleben der Menschen vertreten wären.

 

Konservative befürchten ja gerade, dass dieser Mann im Ohr irgendwann verstummen könnte. Deswegen bekämpfen sie auch jeden Versuch, etwa in Schulbüchern Schwule und Lesben zu ihrem Recht kommen zu lassen. Wenn der Damm der Heteronormativität erst einmal gebrochen wäre, herrschte aber keineswegs Anarchie. Sondern lediglich mehr selbstbestimmtes Leben für alle - auch für Heterosexuelle. Und dann verlöre das Thema HS auf mittlere Sicht auch seine Aufgeregtheit.

 

Das hatten wir doch alles schon mal: http://www.mykath.de/topic/21891-kussende-schwule-maenner-auf-der-strasse-eklig/

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Nicht überall wird alles akzeptiert, weil es als "liberal" benannt ist: http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M510aa3a1a4d.0.html

 

Und ehe jetzt über die Quelle genörgelt wird: Ich habe beim googeln feststellen müssen, daß keine einzige der deutschen Qualitätszeitungen über das Ergebnis dieser Abstimmung berichtet hat, keine einzige. In Österreich gibt es einen Artikel der "Presse", der jedoch etliche nicht unwichtige Aspekte verkürzt, insbesondere "vergißt", daß sich auch die evangelische Kirche hinter das Referendum gestellt hat. Soweit zum Thema Freie Presse.

 

Zur Evangelischen Kirche bekennen sich in Slowenien, laut Wikipedia, 0,9 % der Bevölkerung, deren Position hat also sicherlich einen eminenten Einfluss auf die slowenische Gesellschaft :lol: und vor allem für deutsche Medien einen extrem hohen Nachrichtenwert....

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Du wirst es nicht glauben: ich gehöre noch zu einer Generation, die in dem Sinn erzogen war, dass Zärtlichkeiten überhaupt nicht in die Öffentlichkeit gehören ("Schau nicht hin, sonst wirst du blind"). Und so stören mich auch auch heute noch allzu deutlich zur Schau gestellte Zärtlichkeiten (gleich von wem). Ich weiß, dass man das niemandem verbieten kann, aber dennoch wirst du meine Einstellung nicht ändern ("hast du nötig, deine Gefühle auf offener Straße zu zeigen").

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Das hatten wir doch alles schon mal: http://www.mykath.de...-strasse-eklig/

 

 

 

Aber sicher - wie gefühlte 95% der anderen "neuen" mykath-Themen auch.

 

Wie man sieht, hat sich einstellungstechnisch nichts geändert. Wir haben weiterhin die ELP als von der Ehe abgegrenztes Rechtsinstitut. Segregierung statt Inklusion.

 

Aber sich dann darüber aufregen, dass Schwule "mit ihrer Sexualität hausieren gehen".

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Das hatten wir doch alles schon mal: http://www.mykath.de...-strasse-eklig/

 

 

 

Aber sicher - wie gefühlte 95% der anderen "neuen" mykath-Themen auch.

 

Wie man sieht, hat sich einstellungstechnisch nichts geändert. Wir haben weiterhin die ELP als von der Ehe abgegrenztes Rechtsinstitut. Segregierung statt Inklusion.

 

Aber sich dann darüber aufregen, dass Schwule "mit ihrer Sexualität hausieren gehen".

 

Ich hab den Eindruck, du bist jetzt etwas milder im Ausdruck als vor vier Jahren, das läßt doch hoffen.

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Du wirst es nicht glauben: ich gehöre noch zu einer Generation, die in dem Sinn erzogen war, dass Zärtlichkeiten überhaupt nicht in die Öffentlichkeit gehören ("Schau nicht hin, sonst wirst du blind"). Und so stören mich auch auch heute noch allzu deutlich zur Schau gestellte Zärtlichkeiten (gleich von wem). Ich weiß, dass man das niemandem verbieten kann, aber dennoch wirst du meine Einstellung nicht ändern ("hast du nötig, deine Gefühle auf offener Straße zu zeigen").

 

 

 

Das ist sehr bedauerlich. Dabei sagst Du ja selber, Deine Gefühle gegen Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit wurden Dir anerzogen.

 

Und Einstellungen lassen sich schon ändern - davon bin ich überzeugt. Wenn man das denn möchte.

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Du wirst es nicht glauben: ich gehöre noch zu einer Generation, die in dem Sinn erzogen war, dass Zärtlichkeiten überhaupt nicht in die Öffentlichkeit gehören ("Schau nicht hin, sonst wirst du blind"). Und so stören mich auch auch heute noch allzu deutlich zur Schau gestellte Zärtlichkeiten (gleich von wem). Ich weiß, dass man das niemandem verbieten kann, aber dennoch wirst du meine Einstellung nicht ändern ("hast du nötig, deine Gefühle auf offener Straße zu zeigen").

 

 

 

Das ist sehr bedauerlich. Dabei sagst Du ja selber, Deine Gefühle gegen Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit wurden Dir anerzogen.

 

Und Einstellungen lassen sich schon ändern - davon bin ich überzeugt. Wenn man das denn möchte.

 

Ich zeige Einsicht, bitte organisiere doch ein Umerziehungslager.

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Ich zeige Einsicht, bitte organisiere doch ein Umerziehungslager.

 

 

 

Schon wieder diese haltlosen Unterstellungen. Veränderung kann letztlich nur von einem selber ausgehen. Was allerdings nicht heißt, dass Lesben und Schwule zwischen Kindergarten und Abitur weiterhin totgeschwiegen werden müssen. Auf diesem Gebiet gibt es noch jede Menge zu tun. Die schwullesbische Emanzipationsbewegung hat noch einen weiten Weg vor sich.

 

Was man dann persönlich daraus macht, bleibt jedem selbst überlassen.

 

 

Als ich ein Kind war,

redete ich wie ein Kind,

dachte wie ein Kind

und urteilte wie ein Kind.

Als ich ein Mann wurde,

legte ich ab, was Kind an mir war.

bearbeitet von Epicureus
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Sagen kann doch jeder, was er will. Er braucht sich dann aber auch nicht zu wundern, dass das auf entsprechenden Gegenwind stößt.

 

Stimmt. Wie du gerde erlebt hast. Wenn du Beutel und allen anderen, denen es komisch vorkommt (was eben nicht gleich verurteile, verdammen, verbieten ist), wenn zwei Männer sich küssen, deulich machst, dass schon das der Anfang der Entrechtung von Randgruppen ist, dann halt ich das für einen totalitären Zug. Ich empfinde es aucb als subjektiv iriitierend, wenn sich zwei Männer küssen, so wie ich es als subjektiv irritierend finde, wenn ein Paar zusammen mehr als 300kg wiegt. Aber das ist keine Grundlage für Forderungen welcher Art auch immer, so wenig ich eine Schwulenquote in Schulbüchern für sinnvoll hielte. Weil wir dann nicht nur gezielt anfangen, zu indoktrinieren, sondern vor allem, weil wir dann anfangen, alles zu quotieren: Wieviel homosexuelle Paare, Alleinerziehende Mütter und ebensolche Väter, alleinverdienende und gemeinsam arbeitende, Freiberufler und Angestelltem, Patchworkfamilien, Dreiecksbeziehungen und das bitte in allen erdenklichen Konstellationen brauchen wir denn im Mathematikunterricht, bis da alle berücksichtigt sind? Und in welcher Klasse welche Konstellationen?

 

Bei aller dir zugestandenen Betroffenheit: Du bist nicht teil der allerbenachteiligsten Randgruppe, die alleine unter Vorurteilen zu leiden hat.

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Nicht überall wird alles akzeptiert, weil es als "liberal" benannt ist: http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M510aa3a1a4d.0.html

 

Und ehe jetzt über die Quelle genörgelt wird: Ich habe beim googeln feststellen müssen, daß keine einzige der deutschen Qualitätszeitungen über das Ergebnis dieser Abstimmung berichtet hat, keine einzige. In Österreich gibt es einen Artikel der "Presse", der jedoch etliche nicht unwichtige Aspekte verkürzt, insbesondere "vergißt", daß sich auch die evangelische Kirche hinter das Referendum gestellt hat. Soweit zum Thema Freie Presse.

 

Och ne, es hätte für dies Meldung schon seriöse, auch deutsche, Quellen gegeben z. B. Handelsblatt am 25.3, Stern am 25.3., Standard, Deutsche Welle Man könnte übrigens das Ergebnis der Volksabstimmung auch so zusammenfassen: Mehrheit der wahlberechtigten Slowenen steht liberalem Familiengesetz positiv bis neutral gegenüber..

 

Naja, da fehlt aber etliches, zB der Hinweis auf die evangelische und orthodoxe Kirche.

Deine Strohmänner darfst du behalten.

In Slowenien sind 0,9% der Bevölkerung evangelisch und 2,3% orthodox.

Katholisch sind 57,8%

 

Werner

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Aber das ist keine Grundlage für Forderungen welcher Art auch immer, so wenig ich eine Schwulenquote in Schulbüchern für sinnvoll hielte. Weil wir dann nicht nur gezielt anfangen, zu indoktrinieren, sondern vor allem, weil wir dann anfangen, alles zu quotieren: Wieviel homosexuelle Paare, Alleinerziehende Mütter und ebensolche Väter, alleinverdienende und gemeinsam arbeitende, Freiberufler und Angestelltem, Patchworkfamilien, Dreiecksbeziehungen und das bitte in allen erdenklichen Konstellationen brauchen wir denn im Mathematikunterricht, bis da alle berücksichtigt sind? Und in welcher Klasse welche Konstellationen?

 

 

Genau: Wenn Lesben und Schwule plötzlich ganz "normal" in Schulbüchern vorkommen, dann ist das auf einmal "Indoktrination". Keine Indoktrination ist es selbstredend, dass in den schulischen Medien fast ausschließlich heterosexuelle Paarbeziehungen auftauchen - obwohl 5-10% der Gesamtbevölkerung homosexuell fühlt. Dein Verweis auf andere gesellschaftliche Gruppen ist ein Strohmann.

 

Pralle Lebensrealität in Schulbüchern? Gottes bunter Garten zwischen Kindergarten und Abitur? Nein, bitte nicht. Bleiben wir lieber bei dem, was wir kennen. Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Und es wäre ja auch Indoktrination.

 

 

Frage: Was um aller Welt wäre schlimm daran, wenn in einem Schulbuch die Eltern nicht Renate und Günter, sondern Klaus und Peter hießen? Und was wäre daran "Indoktrination"?

bearbeitet von Epicureus
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Du wirst es nicht glauben: ich gehöre noch zu einer Generation, die in dem Sinn erzogen war, dass Zärtlichkeiten überhaupt nicht in die Öffentlichkeit gehören ("Schau nicht hin, sonst wirst du blind"). Und so stören mich auch auch heute noch allzu deutlich zur Schau gestellte Zärtlichkeiten (gleich von wem). Ich weiß, dass man das niemandem verbieten kann, aber dennoch wirst du meine Einstellung nicht ändern ("hast du nötig, deine Gefühle auf offener Straße zu zeigen").

 

 

 

Das ist sehr bedauerlich. Dabei sagst Du ja selber, Deine Gefühle gegen Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit wurden Dir anerzogen.

 

Und Einstellungen lassen sich schon ändern - davon bin ich überzeugt. Wenn man das denn möchte.

Ich sehe aber (nachdem meine Erziehung ja schon ein paar Jahrzehnte abgeschlossen ist), dass diese Einstellung (Trennung von Privatsphäre und öffentlichem Raum) für mich grundsätzlich richtig ist. Das ist bei vielen Dingen, die mir auch anerzogen wurden, nicht so (ich trage sehr gern Hosen statt dem "anerzogenen" Rock oder verwende maßvoll Make-up und vieles andere mehr).

 

Ihr habt übrigens beide bei eurer Aufzählung von Randgruppen die alleinstehenden Frauen vergessen, die kommen nirgends vor, weder in Schulbüchern noch sonstwo (außer in Steuertabellen als "ledig" bzw. "verwitwet"). :D

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Ich habe beim googeln feststellen müssen, daß keine einzige der deutschen Qualitätszeitungen über das Ergebnis dieser Abstimmung berichtet hat, keine einzige.

Stern

Handelsblatt

 

Gut, nicht gerade viele, aber "keine einzige" halt auch nicht.

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Ich zeige Einsicht, bitte organisiere doch ein Umerziehungslager.

 

 

 

Schon wieder diese haltlosen Unterstellungen. Veränderung kann letztlich nur von einem selber ausgehen. Was allerdings nicht heißt, dass Lesben und Schwule zwischen Kindergarten und Abitur weiterhin totgeschwiegen werden müssen. Auf diesem Gebiet gibt es noch jede Menge zu tun. Die schwullesbische Emanzipationsbewegung hat noch einen weiten Weg vor sich.

 

Was man dann persönlich daraus macht, bleibt jedem selbst überlassen.

 

 

Na ja, frag mal glücklich Alleinerziehende, glücklich Geschiedene und doch gemeinsam erziehende Eltern, glückliche Patchworkfamillien wieviele Kinder- und Jugendbücher es gibt in denen solche Realitäten positiv oder überhaupt vorkommen, und in denen nicht die klassische Vater Mutter Kinder Famile das alleinige Rollenbild ist

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Kleines Beispiel für heteronormative Indoktrination:

 

In Lateinbüchern fangen die Kinder oft mit kleinen Sätzchen an, die versuchen, die Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler abzubilden.

 

Claudia Marcum amat = Claudia liebt Marcus. Was wäre so unsagbar schlimm daran, wenn auf einer von 10 oder 20 Seiten auch der Satz Marcus Antonium amat vorkäme? Dann wären die Kinder anfangs etwas irritiert - vielleicht könnte der Lehrer kurz erklären, dass auch im alten Rom die Liebe zwischen zwei Männern oder zwei Frauen durchaus "normal" war - und irgendwann würde es niemandem mehr jucken.

 

Ich habe selber im Referendariat erlebt, wie eine Klasse 11 ins Glucksen und Kichern kam, nur weil in einem lateinischen Gedicht Ovids eine harmlose homosexuelle Anspielung vorkam. Und ich wette, dass das Thema HS nie vorher angesprochen worden war. Der Fachlehrer wurde selber dabei rot und kam erheblich ins Stottern. Ich fand das bezeichnend.

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Na ja, frag mal glücklich Alleinerziehende, glücklich Geschiedene und doch gemeinsam erziehende Eltern, glückliche Patchworkfamillien wieviele Kinder- und Jugendbücher es gibt in denen solche Realitäten positiv oder überhaupt vorkommen, und in denen nicht die klassische Vater Mutter Kinder Famile das alleinige Rollenbild ist

 

 

 

Ja und? Was beweist das, außer der Tatsache, dass Schulbücher hoffnungslos veraltet sind, was gesellschaftliche Realität angeht. Wir sind hier aber nunmal im Homo-Thread.

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Wir können ja mal die LehrerInnen unter uns fragen, etwa im Fach Deutsch:

 

Wie weit findet eine wie auch immer geartete Diversität Eingang in den Textekanon? Wird die Realität aller gesellschaftlichen Gruppen ausreichend gewürdigt? Oder vertreten auch Deutschbücher nach wie vor das hehre Ideal der Vater-Mutter-Kind-Familie?

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Aber das ist keine Grundlage für Forderungen welcher Art auch immer, so wenig ich eine Schwulenquote in Schulbüchern für sinnvoll hielte. Weil wir dann nicht nur gezielt anfangen, zu indoktrinieren, sondern vor allem, weil wir dann anfangen, alles zu quotieren: Wieviel homosexuelle Paare, Alleinerziehende Mütter und ebensolche Väter, alleinverdienende und gemeinsam arbeitende, Freiberufler und Angestelltem, Patchworkfamilien, Dreiecksbeziehungen und das bitte in allen erdenklichen Konstellationen brauchen wir denn im Mathematikunterricht, bis da alle berücksichtigt sind? Und in welcher Klasse welche Konstellationen?

 

 

Genau: Wenn Lesben und Schwule plötzlich ganz "normal" in Schulbüchern vorkommen, dann ist das auf einmal "Indoktrination". Keine Indoktrination ist es selbstredend, dass in den schulischen Medien fast ausschließlich heterosexuelle Paarbeziehungen auftauchen - obwohl 5-10% der Gesamtbevölkerung homosexuell fühlt. Dein Verweis auf andere gesellschaftliche Gruppen ist ein Strohmann.

 

Pralle Lebensrealität in Schulbüchern? Gottes bunter Garten zwischen Kindergarten und Abitur? Nein, bitte nicht. Bleiben wir lieber bei dem, was wir kennen. Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Und es wäre ja auch Indoktrination.

Frage: Was um aller Welt wäre schlimm daran, wenn in einem Schulbuch die Eltern nicht Renate und Günter, sondern Klaus und Peter hießen? Und was wäre daran "Indoktrination"?

Sorry, aber lass es mich hier stellvertretend für meine lesbischen Freundinnen sagen, Klaus und Peter wären nun für lesbische Mädchen nicht unbedingt idealere Rollenvorbilder als Renate und Günther, und als Buchhändler fallen mir auf Anhieb für schwule Jungs einige Jugendbücher ein wo schwule Beziehungen thematisiert werden oder als Sidekick vorkommen, für lesbische Mädchen fällt mir da ehrlich gesagt nicht so viel ein. Ach so und nicht zu vergessen die Fülle von Boy Love Mangas (z.B hier, in allen Mangaverlagen gibt es vergleichbares Auch hier gibt es nichts für lesbische Mädchen. Und hinten runter fallen natürlich auch die transidenten Jugendlichen

bearbeitet von fmchay
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Frage: Was um aller Welt wäre schlimm daran, wenn in einem Schulbuch die Eltern nicht Renate und Günter, sondern Klaus und Peter hießen? Und was wäre daran "Indoktrination"?

 

Nichts wäre schlimm daran - ich wende mich gegen eine Quotierung, nicht gegen eine Erwähnung. Und ich frage mich, ob du deinem Anliegen einen Gefallen tätest, wenn du den nicht immer so offenen Lehrern nun auch noch die Steilvorlage für ein paar passende Witzchen lieferst. Denn damit wirst du rechnen müssen, das genau das kommt. Wenn es etwas schlimmeres gibt als nichtreden über Sexualität in der Schule, dann ist es reden über Sexualität in der Schule durch Lehrer, die das nicht können, und os vermitteln, dass das was ganz peinliches sei.

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vielleicht könnte der Lehrer kurz erklären, dass auch im alten Rom die Liebe zwischen zwei Männern oder zwei Frauen durchaus "normal" war - und irgendwann würde es niemandem mehr jucken.

Da malt sich einer seine rosarote Welt, widdewidde wie sie ihm gefällt. Die einzigen gesellschaftlich akzeptierten homosexuellen Praktiken im alten Rom waren päderastische mit minderjährigen Sklavenbüblein.

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Sorry, aber lass es mich hier stellvertretend für meine lesbischen Freundinnen sagen, Klaus und Peter wären nun für lesbische Mädchen nicht unbedingt idealere Rollenvorbilder als Renate und Günther, und als Buchhändler fallen mir auf Anhieb für schwule Jungs einige Jugendbücher ein wo schwule Beziehungen thematisiert werden oder als Sidekick vorkommen, für lesbische Mädchen fällt mir da ehrlich gesagt nicht so viel ein. Ach so und nicht zu vergessen die Fülle von Boy Love Mangas (z.B hier, in allen Mangaverlagen gibt es vergleichbares Auch hier gibt es nichts für lesbische Mädchen. Und hinten runter fallen natürlich auch die transidentente Jugendliche

 

 

 

Du liebe Güte, Klaus und Peter waren ein Beispiel! Es gingen auch Renate und Gesine oder Jutta und Berta. Dass sich im Bereich Kinder-/Jugendbuch einiges getan hat, finde ich löblich. Coming-Out-Stories gab es aber auch schon zu meiner Jugendzeit, und nicht mal literarisch schlechte (z.B. Edmund White: Selbstbildnis eines Jünglings). Wieviel es für Lesben gibt, weiß ich nicht - aber offensichtlich schreiben Lesben da weniger zu. Und da Lesben ja ohnehin oft so etwas wie Sexualität gar nicht erst zugebilligt wird (lesbischer Sex = mutuelle Onanie), fallen sie wahrscheinlich noch mehr durchs Raster als Schwule.

 

Es ging mir im Bereich schulische Texte aber nicht nur um Literatur, sondern auch um die pure Erwähnung schwul-lesbischer Lebensrealitäten. Etwa in mathematischen Textaufgaben.

 

Was Transidentität angeht: Da bin ich leider kein Fachmann für.

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Wir können ja mal die LehrerInnen unter uns fragen, etwa im Fach Deutsch:

 

Wie weit findet eine wie auch immer geartete Diversität Eingang in den Textekanon? Wird die Realität aller gesellschaftlichen Gruppen ausreichend gewürdigt? Oder vertreten auch Deutschbücher nach wie vor das hehre Ideal der Vater-Mutter-Kind-Familie?

 

Mir ist als Schülerin zum ersten Mal in Latein (und vermutlich im Geschichtsunterricht, die Fächer waren in den fragliche Jahren zeitweise in einer Hand) "Homosexualität" begegnet. Im realen Leben war es erst viel später. Damals war es ja auch ein absolutes Tabu sich zu outen. In erkennbarer Anzahl gab es homosexuelle Schüler in einem Jahrgang, der in den 1990ern Abi machte. Auch sie verhielten sich eher unauffällig und von den Lehrern wussten es nur die, die selbst Kinder an der Schule hatten.

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