Epicureus Geschrieben 9. April 2012 Melden Share Geschrieben 9. April 2012 Ich hänge nicht der Meinung an, man könne durch Verführung schwul werden. Der Zeitungsmensch scheint sich da nicht so klar zu sein. Und weiter scheint der Artikel von einem anderen Schwulenbegriff auszugehen, als hierzulande üblich. Vergleiche dazu: http://www.welt.de/v...n-Schwulen.html Falls Du das meinst: Denn in der Türkei, wo junge Männer vor der Ehe nicht ohne weiteres Sex mit einer Frau haben können, gilt nur der als wirklich schwul, der den passiven Part übernimmt. Wer hingegen die "Männerrolle" bei gleichgeschlechtlichem Sex spielt, gilt immer noch als echter Mann. Im Grunde ist das eine Art gesellschaftliches Einvernehmen darüber, dass dieser Mann mit einer Frau schlafen würde, wenn er nur könnte; der "aktive" Sex mit anderen Männern gilt in diesem Sinne als Kompensation für den Mangel an willigen Frauen. Das ist genau die Art von Bisexualität (mit Schwulsein hat das nichts zu tun), die im arabisch-türkischen Raum (Nordafrika, Türkei, Syrien, Iran/Irak) sehr weit verbreitet ist - und über die ich auch hier im Forum schon etliche Male berichtet habe. Jeder hat diese Art der Sexualität, nur keiner spricht darüber. Am allerwenigsten die, die den passiven Part dabei übernehmen, da sie gesellschaftliche Ächtung zu befürchten haben. Für Schwule könnte das ein Paradies sein, weil sie eine viel größere Auswahl haben als anderswo. In Wirklichkeit ist es für sie die Hölle, weil ihnen außer der Rolle des ewigen Transvestiten nicht viel übrigbleibt. Selbstbestimmte Homosexualität ist in der Türkei und anderswo kaum denkbar. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 10. April 2012 Melden Share Geschrieben 10. April 2012 Bei der Gelegenheit bricht wieder mal die Juristin in mir hervor, und ich stelle mir gerade die Frage, ob die Aussage, dass das ggf. auch den Austausch von Zärtlichkeiten sexueller Art umfassende Zusammenleben eines gleichgeschlechtlichen Paares nicht notwendigerweise sündhaft sei, unter die Ad-tuendam-fidem-Regelung fallen würde (Entschuldigt, aber nicht ich habe mit "göttlichem und kirchlichem Recht" angefangen). Ich kann ebenfalls keine rechtliche Bestimmung erkennen, die hier verletzt worden wäre. Bis zum Erweis des Gegenteils haben wir davon auszugehen, dass sich der Bewerber an die kirchlichen Normen hält, und die sagen nun einmal klar: Enge Freundschaft geht, Sex geht nicht. Lehramt und KKK sind da recht deutlich, so dass es Schönborn war, der sich an Lehre und Recht hielt - er wäre gut beraten, dem Pfarrer den Rücktritt zu versagen, warum sollte der nun zur Belohnung weniger Arbeit haben? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Beutelschneider Geschrieben 10. April 2012 Melden Share Geschrieben 10. April 2012 Beim Tanz ist es einfach so: Er führt, sie lässt sich fürhen, sie ist möglichst kleiner als er, Mann und Frau... Auch ein optisch. Und ich bin ja im Alltag nicht unbedingt die "ich lass mich führen" Frau. Tanzen ist halt tanzen. Ja, und? Ist das wirklich spezifisch für Mann-Frau?? Ich meine: Nein. Die entsprechenden Elemente, die auf die basalen Gefühle in einer Paarbeziehung rekurrieren, passen auch für Mann-Mann oder Frau-Frau. Außerdem habe ich in meinem Umfeld beobachtet, dass etliche Männer Tanzmuffel sind, entsprechend unbeholfen dabei und sich unauffällig beim Tanzen von ihrer Frau führen lassen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Beutelschneider Geschrieben 10. April 2012 Melden Share Geschrieben 10. April 2012 Dann findest du lesbische Paare vermutlich nicht unangenehm? Bei lesbischen Paaren hebt sich doch bei so manchem Manne gleich der Tisch. Nicht umsonst gibt es in jedem anständigen Heten-Porno was? Richtig: 'ne Lesbenszene. Das ist das besonders Schizophrene: Schwule findet man igitt, aber bei Lesben schnalzt man mit der Zunge. Irrtum. Bei Weibern schnalzt "Mann" mit der Zunge. Weil die eh nur lesbisch sind weil sie noch keinen richtigen Kerl kennengelernt haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 10. April 2012 Melden Share Geschrieben 10. April 2012 Irrtum. Bei Weibern schnalzt "Mann" mit der Zunge. Weil die eh nur lesbisch sind weil sie noch keinen richtigen Kerl kennengelernt haben. Wo siehst du noch "richtige Kerle"? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Beutelschneider Geschrieben 10. April 2012 Melden Share Geschrieben 10. April 2012 Irrtum. Bei Weibern schnalzt "Mann" mit der Zunge. Weil die eh nur lesbisch sind weil sie noch keinen richtigen Kerl kennengelernt haben. Wo siehst du noch "richtige Kerle"? Hängt davon ab, wem Du die Definitionshoheit zugestehst. Ich sehe jedenfalls viele, die sich für richtige Kerle halten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 10. April 2012 Melden Share Geschrieben 10. April 2012 Irrtum. Bei Weibern schnalzt "Mann" mit der Zunge. Weil die eh nur lesbisch sind weil sie noch keinen richtigen Kerl kennengelernt haben. Wo siehst du noch "richtige Kerle"? Hängt davon ab, wem Du die Definitionshoheit zugestehst. Ich sehe jedenfalls viele, die sich für richtige Kerle halten. Da hast du wohl Recht! Ist auch nicht so wichtig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wiebke Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Bis zum Erweis des Gegenteils haben wir davon auszugehen, dass sich der Bewerber an die kirchlichen Normen hält, und die sagen nun einmal klar: Enge Freundschaft geht, Sex geht nicht. Lehramt und KKK sind da recht deutlich In dubio pro reo schön und gut - da stimme ich dir ja auch uneingeschränkt zu. Aber meine Frage war eigentlich, ob ein römischer Katholik, der behauptet, Sex gehe wohl, damit - theoretisch, ich weiß wie theoretisch das ist - in den Anwendungsbereich der Ad-tuendam-fidem-Keule käme. warum sollte der nun zur Belohnung weniger Arbeit haben? Muss ja nicht sein. "Reorganisation" sagte ich doch bereits. Er gibt eine Pfarrei an einen benachbarten Pfarrer ab und kriegt dafür eine andere im Tausch. Und im stillen Kämmerlein sagt Schönborn ihm sanft-pastoral-versöhnlich, dass er einsehe, dass er im Vorfeld etwas mehr hätte konsultieren sollen... und schnauzt ihn dann an, dass das gefälligst das letzte Mal war, dass sowas über die Presse diskutiert wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 11. April 2012 Melden Share Geschrieben 11. April 2012 Bis zum Erweis des Gegenteils haben wir davon auszugehen, dass sich der Bewerber an die kirchlichen Normen hält, und die sagen nun einmal klar: Enge Freundschaft geht, Sex geht nicht. Lehramt und KKK sind da recht deutlich In dubio pro reo schön und gut - da stimme ich dir ja auch uneingeschränkt zu. Aber meine Frage war eigentlich, ob ein römischer Katholik, der behauptet, Sex gehe wohl, damit - theoretisch, ich weiß wie theoretisch das ist - in den Anwendungsbereich der Ad-tuendam-fidem-Keule käme. Manche Keulen werden ohne Rechtsprüfung geschwungen..... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Ungarische Rechtsradikale (mit 17% der Stimmen drittstärkste Partei im ungarischen Parlament) ergehen sich in homophoben Auslöschungsdiskursen: Bis zu acht Jahre Haft sollen Schwule und Lesben erhalten, wenn sie in der Öffentlichkeit Händchen halten oder für ihre "sexuelle Abart" werben. Das sieht ein Gesetzentwurf der drittstärksten Partei in Ungarn vor. Die rechtsradikale Jobbik-Partei hatte am Mittwoch zwei dementsprechende Anträge ins Parlament eingebracht. Wie der Abgeordnete Adam Mirkoczki in einer Pressekonferenz in Budapest mitteilte, soll jeglicher Hinweis auf Homosexualität in der Öffentlichkeit verboten werden. Dazu gehöre auch die Schließung aller Schwulenbars und -Clubs, das Verbot von CSDs und ähnlicher Festivals sowie die positive Darstellung von Schwulen und Lesben in den Medien. Das Gesetz solle "die öffentliche Moral und die psychische Verfassung junger Generationen" schützen, so Mirkoczki. Es sieht Haftstrafen von bis zu acht Jahren und Geldstrafen bis zu 150.000 Forint (500 Euro) vor. Mirkoczki erklärte weiter, man wolle Schwule und Lesben nicht generell internieren, aber das Verhalten solle komplett aus der Öffentlichkeit verschwinden und nicht mehr als "Modell des Sexualverhaltens" dargestellt werden dürfen. LINK Quo vadis, Hungaria? Quo vadis, Europa? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Ungarische Rechtsradikale (mit 17% der Stimmen drittstärkste Partei im ungarischen Parlament) ergehen sich in homophoben Auslöschungsdiskursen: Bis zu acht Jahre Haft sollen Schwule und Lesben erhalten, wenn sie in der Öffentlichkeit Händchen halten oder für ihre "sexuelle Abart" werben. Das sieht ein Gesetzentwurf der drittstärksten Partei in Ungarn vor. Die rechtsradikale Jobbik-Partei hatte am Mittwoch zwei dementsprechende Anträge ins Parlament eingebracht. Wie der Abgeordnete Adam Mirkoczki in einer Pressekonferenz in Budapest mitteilte, soll jeglicher Hinweis auf Homosexualität in der Öffentlichkeit verboten werden. Dazu gehöre auch die Schließung aller Schwulenbars und -Clubs, das Verbot von CSDs und ähnlicher Festivals sowie die positive Darstellung von Schwulen und Lesben in den Medien. Das Gesetz solle "die öffentliche Moral und die psychische Verfassung junger Generationen" schützen, so Mirkoczki. Es sieht Haftstrafen von bis zu acht Jahren und Geldstrafen bis zu 150.000 Forint (500 Euro) vor. Mirkoczki erklärte weiter, man wolle Schwule und Lesben nicht generell internieren, aber das Verhalten solle komplett aus der Öffentlichkeit verschwinden und nicht mehr als "Modell des Sexualverhaltens" dargestellt werden dürfen. LINK Quo vadis, Hungaria? Quo vadis, Europa? Auch da paßt das Wort homophob nicht, das ist schlichte Schwulenfeindlichkeit. Ich sehe auch, daß es brenzlig wird. Es gibt ein roll-back in der öffentlichen Meinung, ähnlich wie es mit den Juden nach der Emanzipation war. Eine Antwort war der Zionismus, die meisten Juden versuchten, die Änderung zu ignorieren. Nur ganz wenige überlegten, was aktiv dagegen zu tun wäre. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Ich sehe auch, daß es brenzlig wird. Es gibt ein roll-back in der öffentlichen Meinung, ähnlich wie es mit den Juden nach der Emanzipation war. Eine Antwort war der Zionismus, die meisten Juden versuchten, die Änderung zu ignorieren. Nur ganz wenige überlegten, was aktiv dagegen zu tun wäre. Interessanterweise finden sich solche Ansichten zu Homosexuellen fast ausschließlich in den ehemaligen Ostblockländern. Russland, Serbien, Rumänien, Ungarn. Die Toleranz-Schere zwischen liberalen Ländern wie den Niederlanden oder Spanien und diesen Staaten geht immer weiter auseinander. Die EU steuert meines Erachtens nicht aktiv genug dagegen. Bisher lässt sie solche Meinung gewähren, obwohl sie den europäischen Frieden dauerhaft gefährden. Wie Du schon sagst: heute sind es die Schwulen, morgen die Juden, übermorgen Katholiken. Hass auf Minderheiten ist nach wie vor ein fabelhafter Kitt, um In-Group-Solidarity zu erzeugen. Was macht eigentlich momentan Herr Westerwelle? Hätte er da nicht auch etwas zu zu sagen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 (bearbeitet) Wieviel Geld und wieviele Ungarn dann wohl von der Europäischen freien Wohnortwahl Gebrauch machen werden... bearbeitet 12. April 2012 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Ungarische Rechtsradikale (mit 17% der Stimmen drittstärkste Partei im ungarischen Parlament) ergehen sich in homophoben Auslöschungsdiskursen.... Daß in Ungarn die Rechten versuchen, die Demokratie abzuschaffen, ist ja nun nichts Neues. Ändern können das allerdings nur die Ungarn. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Wieviel Geld und wieviele Ungarn dann wohl von der Europäischen freien Wohnortwahl gebraucht machen werden... Wie ein Land kulturell ausbluten kann, hat ja schon der Exodus und die Auslöschung der Juden nach 1933 in Deutschland gezeigt. Bevor Ungarn und anderen Staaten eine ähnliche Entwicklung droht, muss die EU klare Kante zeigen. Kürzung der Fördergelder wäre eine Methode. Wer im europäischen Haus mitspielen möchte, sollte sich an demokratische Grundregeln halten. Dazu gehört auch Minderheitenschutz. Ansonsten: Tschüß. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 (bearbeitet) Wieviel Geld und wieviele Ungarn dann wohl von der Europäischen freien Wohnortwahl Gebrauch machen werden...Wie ein Land kulturell ausbluten kann, hat ja schon der Exodus und die Auslöschung der Juden nach 1933 in Deutschland gezeigt. Bevor Ungarn und anderen Staaten eine ähnliche Entwicklung droht, muss die EU klare Kante zeigen. Kürzung der Fördergelder wäre eine Methode. Wer im europäischen Haus mitspielen möchte, sollte sich an demokratische Grundregeln halten. Dazu gehört auch Minderheitenschutz.Ungarns Verlust könnte z.B. Österreichs Gewinn werden... Ich bin mir nicht einig, ob Ungarn der kulturelle (und ich hoffe auch finanzielle) Aderlass nicht sogar verdient - sofern das Gesetz überhaupt durchkommt. bearbeitet 12. April 2012 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Ungarische Rechtsradikale (mit 17% der Stimmen drittstärkste Partei im ungarischen Parlament) ergehen sich in homophoben Auslöschungsdiskursen.... Daß in Ungarn die Rechten versuchen, die Demokratie abzuschaffen, ist ja nun nichts Neues. Ändern können das allerdings nur die Ungarn. Das stimmt, aber auch die Regierungspartei des Herrn Orban agiert alles andere als schwulenfreundlich - im Gegenteil. Denen kommen die rechtsradikalen Spinner doch gerade recht. Dann braucht sich Orban nicht mehr die Finger schmutzig zu machen, wenn es gegen Homos geht. Den Ungarn selber scheinen Demokratie und Menschenrechte irgendwie nicht wichtig genug zu sein. Es erscheint mit unfassbar, wie Orban überhaupt trotz aller Warnungen an die Macht kommen konnte. Seine Agenda war doch lange genug bekannt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Ich bin mir nicht einig, ob Ungarn der kulturelle (und ich hoffe auch finanzielle) Aderlass nicht sogar verdient - sofern das Gesetz überhaupt durchkommt. Das Gesetz in seiner radikalen Form wird wahrscheinlich nicht durchkommen - aber was so alles unter "Homo-Propaganda" subsumiert werden kann, hat das Stadtparlament in St. Petersburg ja eindrucksvoll gezeigt. Es wird nicht lange dauern, dann wird das russlandweit eingeführt. In Ungarn hoffe ich immer noch, dass die Menschen etwas demokratieaffiner sind und feinere Nasen als die komplett demokratie-entwöhnten Russen haben. Aber man kann auch schwarzmalen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Wieviel Geld und wieviele Ungarn dann wohl von der Europäischen freien Wohnortwahl gebraucht machen werden... Wie ein Land kulturell ausbluten kann, hat ja schon der Exodus und die Auslöschung der Juden nach 1933 in Deutschland gezeigt. Bevor Ungarn und anderen Staaten eine ähnliche Entwicklung droht, muss die EU klare Kante zeigen. Kürzung der Fördergelder wäre eine Methode. Wer im europäischen Haus mitspielen möchte, sollte sich an demokratische Grundregeln halten. Dazu gehört auch Minderheitenschutz. Ansonsten: Tschüß. Das Problem ist, daß Europa eben nicht mit einer Stimme spricht, sondern bis heute ein Zusammenschluß von Einzelstaaten ist, und das gibt nun mal einzelnen Staaten einen ziemlichen Spielraum. Seinen Unmut hat Brüssel schon einige Male geäußert, aber so etwas wirkt nie kurzfristig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Das Problem ist, daß Europa eben nicht mit einer Stimme spricht, sondern bis heute ein Zusammenschluß von Einzelstaaten ist, und das gibt nun mal einzelnen Staaten einen ziemlichen Spielraum. Seinen Unmut hat Brüssel schon einige Male geäußert, aber so etwas wirkt nie kurzfristig. Was wäre denn besser: Demnächst als schwuler Mann Urlaub in Budapest machen - oder lieber andere Länder bereisen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Ich sehe auch, daß es brenzlig wird. Es gibt ein roll-back in der öffentlichen Meinung, ähnlich wie es mit den Juden nach der Emanzipation war. Eine Antwort war der Zionismus, die meisten Juden versuchten, die Änderung zu ignorieren. Nur ganz wenige überlegten, was aktiv dagegen zu tun wäre. Interessanterweise finden sich solche Ansichten zu Homosexuellen fast ausschließlich in den ehemaligen Ostblockländern. Russland, Serbien, Rumänien, Ungarn. Die Toleranz-Schere zwischen liberalen Ländern wie den Niederlanden oder Spanien und diesen Staaten geht immer weiter auseinander. Die EU steuert meines Erachtens nicht aktiv genug dagegen. Bisher lässt sie solche Meinung gewähren, obwohl sie den europäischen Frieden dauerhaft gefährden. Wie Du schon sagst: heute sind es die Schwulen, morgen die Juden, übermorgen Katholiken. Hass auf Minderheiten ist nach wie vor ein fabelhafter Kitt, um In-Group-Solidarity zu erzeugen. Was macht eigentlich momentan Herr Westerwelle? Hätte er da nicht auch etwas zu zu sagen? Diese Kluft findet man im Vergleich der großen Medien der Länder. Ob sie tatsächlich so groß ist, wage ich zu bezweifeln. So ist zB der westdeutsche Antisemitismus im Ausdruck viel zurückhaltender als der ostdeutsche. Ob gerade Herr Westerwelle klug beraten wäre? Der Kampf um Rechte jeder einzelnen der x Minderheiten, die es so gibt, führt zu nichts. Es muß darum gehen Grundstandards für die positiv definierten Rechte jedes Menschen auf Freiheit vor Unterdrückung und Gewalt durchzusetzen und nicht auf spezielle Opfergruppen zu schielen. Da würden dann auch ganz neue und schlagkräftige Allianzen möglich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dale Earnhardt Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 LINK Mir dreht sich der Magen um, wenn ich sowas lese. Was kann man wirklich tun? Ungarn von der Urlaubsliste streichen? Bei mir war Ungarn nie drauf? Dieses Rollback, wie kam es nennt, ist beängstigend. Ich fürchte, dass es nicht mehr lange dauert und wir regelmäßige Berichte von Übergriffen auf Homosexuelle in Ungarn und Rußland und wer weiß wo hören und lesen. Und ich bin auch sicher, dass dies nur der Anfang ist. Wenn man dieses faschistoide Gezocks weitermachen lässt, dann werden die sich peu à peu auch andere Freiheiten vornehmen, um sie zu zertrümmern. Dale Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dale Earnhardt Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Wieviel Geld und wieviele Ungarn dann wohl von der Europäischen freien Wohnortwahl gebraucht machen werden... Wie ein Land kulturell ausbluten kann, hat ja schon der Exodus und die Auslöschung der Juden nach 1933 in Deutschland gezeigt. Bevor Ungarn und anderen Staaten eine ähnliche Entwicklung droht, muss die EU klare Kante zeigen. Kürzung der Fördergelder wäre eine Methode. Wer im europäischen Haus mitspielen möchte, sollte sich an demokratische Grundregeln halten. Dazu gehört auch Minderheitenschutz. Ansonsten: Tschüß. Das Problem ist, daß Europa eben nicht mit einer Stimme spricht, sondern bis heute ein Zusammenschluß von Einzelstaaten ist, und das gibt nun mal einzelnen Staaten einen ziemlichen Spielraum. Seinen Unmut hat Brüssel schon einige Male geäußert, aber so etwas wirkt nie kurzfristig. Ich schließe mich Epi vollinhaltlich an. Wenn es nicht kurzfristig wirkt, dann muss man eben den Druck erhöhen. Dale Boah, kann ich mich darüber aufregen!! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Es ist zu hoffen, dass die EU diesem Treiben Einhalt gebietet. Aber leider werden sich auch hierzulande Menschen finden, die die Entwicklung mit klammheimlicher Freude beobachten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dale Earnhardt Geschrieben 12. April 2012 Melden Share Geschrieben 12. April 2012 Es ist zu hoffen, dass die EU diesem Treiben Einhalt gebietet. Aber leider werden sich auch hierzulande Menschen finden, die die Entwicklung mit klammheimlicher Freude beobachten. Auch denen sollte man schnellstens deutlich machen, dass ein Rollback hier nicht gewünscht ist - jedenfalls von der Mehrheit der Bevölkerung. Dale Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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