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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Daß einer was gesagt hätte, habe ich nicht behauptet. Übrigens, der Beweis, daß die Sodomie nicht einfach vergessen wurde, ist durch Art. 214 des Strafgesetzbuchs erbracht. Der regelt nämlich, daß die Strafen für Sexualdelikte auch dann gelten, wenn statt des "normalen" Beischlafs "Widernatürliche Unzucht" tritt. Wäre ein Beschlaf dagegen straflos, bleibt es eben auch die "widernatürliche Unzucht". http://books.google.de/books?id=FaUYAAAAYAAJ&printsec=frontcover&dq=Strafgesetzbuch+f%C3%BCr+das+K%C3%B6nigreich+Bayern&source=bl&ots=C5xEGBYv4r&sig=VqewBH1N_DXAM3-YgsFw_-uKofk&hl=en&sa=X&ei=cJFMUKLBOIyBhQeOlIGoCA&ved=0CDQQ6AEwAA#v=onepage&q=Strafgesetzbuch%20f%C3%BCr%20das%20K%C3%B6nigreich%20Bayern&f=false

 

 

 

Ich habe den entsprechenden Passus gelesen. Beweisen tut der hingegen nichts, was nun für eine Homofreundlichkeit des Königs oder der Abgeordneten spräche. Das Strafgesetzbuch hat so viele Seiten, dass garantiert niemand im Parlament, geschweige denn der König, dieses Werk tatsächlich durchgelesen hätte. Das ist doch heute im Bundestag auch nicht anders. Oder glaubst Du, die Abgeordneten kennten den Wortlaut dessen, worüber sie abstimmen?

 

Daher: Cool, dass das damals so verabschiedet wurde - aber es war Zufall. Nenn es Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet in Bayern Schwulitäten im 19. Jahrhundert fast 60 Jahre lang straffrei blieben, während die Bayern im Zuge des Lebenspartnerschaftsgesetzes im Bundesrat fast 200 Jahre später schamlos auf die Bremse getreten sind und Homosexuellen Knüppel zwischen die Beine warfen.

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Das ist eher ein historischer Zufall. Das zu dieser Zeit geltende bayerische StGB ist im wesentlichen auf Feuerbach zurückzuführen, der sich an der französischen Rechtspraxis orientiert hatte.

 

Schon. Aber König und Landtag mußten trotzdem zustimmen. Und offenbar sah niemand ein Bedürfnis, Sodomie zu bestrafen. Aber lustig ist, wie die üblichen Verdächtigen gegen diese historsche Tatsache anrennen. Es darf halt nicht sein, daß sie eines ihrer Vorurteile mal revidieren müssen.

 

 

 

Wenn Du das so siehst, solltest Du auch Beweise dafür erbringen, dass König und Landtag bewusst für eine Straffreiheit der "Sodomie" stimmten. Es wird vielmehr so gewesen sein, dass dieser Passus in dem riesigen Gesetzeswerk kaum jemandem aufgefallen sein dürfte (wie viele Seiten umfasste das Gesetzeswerk?). Die Straffreiheit der "Sodomie" war gewissermaßen ein Kollateralschaden der Abstimmung.

 

Als ob ein bayerischer König oder bayerische Abgeordnete homofreundlich gewesen seien - das ist nun wirklich extrem weit hergeholt.

Also, ich glaube ihr redet da ein bisschen aneinander vorbei. Klar ist nicht zu vermuten dass König und Landtag irgendwie "homofreundlich" gewesen wären. Allerdings fiel dies in eine Zeit, wo der Staat durchaus nicht meinte, dass seine Gerichte sich um jeden Schmuddelkram kümmern müssen. Wahrscheinlich sah man tatsächlich keine Veranlassung, sich solche unappetitlichen Prozesse anzutun. Solange da keine Seuchen ausbrachen oder die Wirtschaftskraft des Volkes geschwächt wurde oder dergleichen, sah in dieser Zeit der Staat in der Tat nicht so schnell einen Grund, das nicht dem Herrgott im Jenseits zu überlassen und seine Zeit für Nützlicheres zu verwenden.

bearbeitet von Wiebke
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Also, ich glaube ihr redet da ein bisschen aneinander vorbei. Klar ist nicht zu vermuten dass König und Landtag irgendwie "homofreundlich" gewesen wären. Allerdings viel dies in eine Zeit, wo der Staat durchaus nicht meinte, dass seine Gerichte sich um jeden Schmuddelkram kümmern müssen. Wahrscheinlich sah man tatsächlich keine Veranlassung, sich solche unappetitlichen Prozesse anzutun. Solange da keine Seuchen ausbrachen oder die Wirtschaftskraft des Volkes geschwächt wurde oder dergleichen, sah in dieser Zeit der Staat in der Tat nicht so schnell einen Grund, das nicht dem Herrgott im Jenseits zu überlassen und seine Zeit für Nützlicheres zu verwenden.

 

 

 

Darauf könnte man sich einigen. Gelernt haben die Bayern diese Haltung aber von Napoléon, und eigentlich von der französischen Revolution bzw. der Aufklärung, denn bereits 1791 wurde HS in Frankreich legalisiert, was Napoléon im Code Pénal von 1810 nicht ändern ließ. Der erste bayerische König und Kaiser Napoléon waren ja Busenfreunde.

bearbeitet von Epicureus
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Er hat bei der offenbar in einer nichtkatholischen Kirche stattfindenen Zeremonie eine Lesung gehalten. Wenn er bloß in der Bank gesessen hätte, wärs was anderes. Er hats ja auch eingesehen.

Ich hab bei der katholischen Hochzeit meiner Schwester auch eine Lesung gehalten. Würde ich hute auch nicht mehr tun. An derlei Zremonien aktiv teilzunehmen kann ich nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren.

 

Werner

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Darauf könnte man sich einigen. Gelernt haben die Bayern diese Haltung aber von Napoléon, und eigentlich von der französischen Revolution bzw. der Aufklärung, denn bereits 1791 wurde HS in Frankreich legalisiert, was Napoléon im Code Pénal von 1810 nicht ändern ließ. Der erste bayerische König und Kaiser Napoléon waren ja Busenfreunde.

 

Na, vielleicht ergibt es sich mal und ich halte dir ein privatissimum in oberdeutscher Rechtsgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Napoleon spielte da keine Rolle.

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Darauf könnte man sich einigen. Gelernt haben die Bayern diese Haltung aber von Napoléon, und eigentlich von der französischen Revolution bzw. der Aufklärung, denn bereits 1791 wurde HS in Frankreich legalisiert, was Napoléon im Code Pénal von 1810 nicht ändern ließ. Der erste bayerische König und Kaiser Napoléon waren ja Busenfreunde.

 

Na, vielleicht ergibt es sich mal und ich halte dir ein privatissimum in oberdeutscher Rechtsgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Napoleon spielte da keine Rolle.

 

 

 

Unter einem "privatissimum" verstehe ich gemeinhin etwas anderes *schulmädchenkicher*.

 

Aber Du wirst Dich in diesem Bereich besser auskennen als ein Laie. Was habe ich dem entgegenzusetzen? Du kannst mich ja post privatissimum zu einem schönen 3-Gänge-Menü einladen.

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Darauf könnte man sich einigen. Gelernt haben die Bayern diese Haltung aber von Napoléon, und eigentlich von der französischen Revolution bzw. der Aufklärung, denn bereits 1791 wurde HS in Frankreich legalisiert, was Napoléon im Code Pénal von 1810 nicht ändern ließ. Der erste bayerische König und Kaiser Napoléon waren ja Busenfreunde.

 

Na, vielleicht ergibt es sich mal und ich halte dir ein privatissimum in oberdeutscher Rechtsgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Napoleon spielte da keine Rolle.

Beschränk dich vielleicht besser auf bayrische Rechtsgeschichte. Wenn du dasselbe über Baden sagst, machst du dich lächerlich.

 

Richtig ist natürlich, dass die Aufklärung nicht nur über den Feldherrn Napoleon in das deutsche Recht Eingang gefunden hat.

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Was habe ich dem entgegenzusetzen? Du kannst mich ja post privatissimum zu einem schönen 3-Gänge-Menü einladen.

 

Gerne doch. Immer sonntags um 13.00 Uhr.

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Beschränk dich vielleicht besser auf bayrische Rechtsgeschichte. Wenn du dasselbe über Baden sagst, machst du dich lächerlich.

 

Richtig ist natürlich, dass die Aufklärung nicht nur über den Feldherrn Napoleon in das deutsche Recht Eingang gefunden hat.

 

Und du weißt natürlich schon vorher, was es da zu hören gibt. (Die Badenser haben sich strafrechtlich nicht von Napoleon oder der Aufklärung beeinflussen lassen, da war bis 1851 die CCC in kraft.)

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Die Badenser haben sich strafrechtlich nicht von Napoleon oder der Aufklärung beeinflussen lassen, da war bis 1851 die CCC in kraft.

Wenn's denn jetzt wieder nur Strafrecht sein soll, dann überlass ich dir das Feld (obwohl ich sagen muss, dass ich es eher für üble Nachrede halte, dass die Badener sich bis 1851 (oder eher 1845) zumindest strafrechtlich nicht von der Aufklärung haben beeinflussen lassen - die Folter wurde z.B. 1767 abgeschafft).

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Ich finde nicht, dass ein Homosexueller geoutet werden sollte, wenn er sich selber nicht homophob verhält. Und da ich keinen offen homophoben Bundesligaspieler kenne, sollte man es den Betroffenen selbst überlassen, wie sie mit ihrem Schwulsein umgehen.

 

Ein Spieler, der sich outet, würde medial von allen Seiten bestürmt und mit Interviewanfragen überhäuft. Nicht jeder wäre diesem Ansturm gewachsen. Erst recht nicht den Reaktionen der Fans, die von "finde ich toll" über "interessiert mich nicht, solange mich die Schwuchtel nicht anpackt" bis hin zu "die Dreckstunte konnte ja noch nie Fußball spielen" reichen werden. Wer da kein extrem dickes Fell hat und gegenüber homophoben Attacken jedweder Art quasi immun ist, der kann nach seinem Outing in ein Loch fallen.

 

 

Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen, in einer Art solidarischen Aktion. Dann verteilt sich der Druck auf viele Schultern, und man kann sich gegenseitig stützen und helfen. Die schwulen Ligaspieler scheinen allerdings nach wie vor nicht wirklich vernetzt zu sein. Man stelle sich vor, Spieler A träfe sich regelmäßig mit Spieler B von einer gegnerischen Mannschaft. Wenn das an die Öffentlichkeit käme, dann gute Nacht.

 

Deutschland ist reif für ein Selbstouting der schwulen Fußballer - wann und wie das genau geschieht, sollten aber die Jungs selbst entscheiden. Ich freue mich auf jeden Fall darauf, denn es kann dazu beitragen, dass heteronormative Denkschemata dauerhaft durchbrochen werden können. Und man sich endlich auch einmal Schwule abseits der sattsam bekannten Klischeeberufe wie Friseur oder Saftschubse vorstellen kann.

bearbeitet von Epicureus
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Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen,

 

Zunächst mal ist es völlig richtig, daß jeder selbst entscheiden können muß, wieviel von seinem Sexualleben er in die Öffentlichkeit trägt. Ich bin da konservativ. Mich interessiert nicht, wen oder was ein Spieler poppt, wenn er nur gut spielt. In einer globalisierten Welt, wo alle möglichen Lebensstile für richtig oder falsch befunden werden, ist es für den gesellschaftlichen Frieden gut, wenn Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannt wird. (Das gilt natürlich auch für Heteros.)

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Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen,

Zunächst mal ist es völlig richtig, daß jeder selbst entscheiden können muß, wieviel von seinem Sexualleben er in die Öffentlichkeit trägt. Ich bin da konservativ. Mich interessiert nicht, wen oder was ein Spieler poppt, wenn er nur gut spielt. In einer globalisierten Welt, wo alle möglichen Lebensstile für richtig oder falsch befunden werden, ist es für den gesellschaftlichen Frieden gut, wenn Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannt wird. (Das gilt natürlich auch für Heteros.)

Jetzt würde mich nur noch interessieren, was du unter "Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannen" verstehst. Frauen nicht mehr ohne Burka auf die Straße? Händchenhalten in der Öffentlichkeit mit Auspeitschung ahnden? :D

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Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen,

Zunächst mal ist es völlig richtig, daß jeder selbst entscheiden können muß, wieviel von seinem Sexualleben er in die Öffentlichkeit trägt. Ich bin da konservativ. Mich interessiert nicht, wen oder was ein Spieler poppt, wenn er nur gut spielt. In einer globalisierten Welt, wo alle möglichen Lebensstile für richtig oder falsch befunden werden, ist es für den gesellschaftlichen Frieden gut, wenn Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannt wird. (Das gilt natürlich auch für Heteros.)

Jetzt würde mich nur noch interessieren, was du unter "Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannen" verstehst. Frauen nicht mehr ohne Burka auf die Straße? Händchenhalten in der Öffentlichkeit mit Auspeitschung ahnden? :D

 

Interessant, was du so zum Sexualverhalten zählst. An Strafrecht hatte ich nicht gedacht, wie du wissen könntest, bin ich kein Freund von zuviel Staatsaktivität.

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Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen,

Zunächst mal ist es völlig richtig, daß jeder selbst entscheiden können muß, wieviel von seinem Sexualleben er in die Öffentlichkeit trägt. Ich bin da konservativ. Mich interessiert nicht, wen oder was ein Spieler poppt, wenn er nur gut spielt. In einer globalisierten Welt, wo alle möglichen Lebensstile für richtig oder falsch befunden werden, ist es für den gesellschaftlichen Frieden gut, wenn Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannt wird. (Das gilt natürlich auch für Heteros.)
Jetzt musst Du nur noch erklären, warum es weniger Demonstration seiner Heterosexualität sein soll, wenn ein Spieler in tiefdekolletierter (und erst seit zwei Wochen bekannter) Begleitung zum Presseball erscheint, als wenn ein homosexueller Spieler seinen langjährigen Lebensgefährten mitbringt.
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Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen,

Zunächst mal ist es völlig richtig, daß jeder selbst entscheiden können muß, wieviel von seinem Sexualleben er in die Öffentlichkeit trägt. Ich bin da konservativ. Mich interessiert nicht, wen oder was ein Spieler poppt, wenn er nur gut spielt. In einer globalisierten Welt, wo alle möglichen Lebensstile für richtig oder falsch befunden werden, ist es für den gesellschaftlichen Frieden gut, wenn Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannt wird. (Das gilt natürlich auch für Heteros.)
Jetzt musst Du nur noch erklären, warum es weniger Demonstration seiner Heterosexualität sein soll, wenn ein Spieler in tiefdekolletierter (und erst seit zwei Wochen bekannter) Begleitung zum Presseball erscheint, als wenn ein homosexueller Spieler seinen langjährigen Lebensgefährten mitbringt.

 

Ich weiß, das Post hatte mehr als drei Zeilen, sorry.

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Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen,

Zunächst mal ist es völlig richtig, daß jeder selbst entscheiden können muß, wieviel von seinem Sexualleben er in die Öffentlichkeit trägt. Ich bin da konservativ. Mich interessiert nicht, wen oder was ein Spieler poppt, wenn er nur gut spielt. In einer globalisierten Welt, wo alle möglichen Lebensstile für richtig oder falsch befunden werden, ist es für den gesellschaftlichen Frieden gut, wenn Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannt wird. (Das gilt natürlich auch für Heteros.)
Jetzt musst Du nur noch erklären, warum es weniger Demonstration seiner Heterosexualität sein soll, wenn ein Spieler in tiefdekolletierter (und erst seit zwei Wochen bekannter) Begleitung zum Presseball erscheint, als wenn ein homosexueller Spieler seinen langjährigen Lebensgefährten mitbringt.
Ich weiß, das Post hatte mehr als drei Zeilen, sorry.
Ich habe den letzten Satz durchaus realisiert - ich frage mich nur, wie Du dir das praktisch vorstellst.

 

Keine Homestories über die Spieler mehr? Keine Veranstaltungen mit privater Begleitung (Hostessen für alle???)?

 

Dazu kommt, daß erfolgreiche Sportler ein gewisses Image verpasst bekommen - es wird von ihnen erwartet, daß sie eine gewisse sexuelle Aggressivität an den Tag legen (und etliches an Gesten auf dem Feld deutet ja auch in die Richtung). Ich denke nicht, daß man diese archaischen Konnotationen (bei Spielern und Publikum) so einfach ausschalten kann.

bearbeitet von Flo77
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Keine Homestories über die Spieler mehr?

 

Wäre ein Anfang. Wen interessiert das schon? (Ja, offenbar viele. Das ist der Hemmschuh, da müßte sich kulturell etwas ändern.)

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Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen,

Zunächst mal ist es völlig richtig, daß jeder selbst entscheiden können muß, wieviel von seinem Sexualleben er in die Öffentlichkeit trägt. Ich bin da konservativ. Mich interessiert nicht, wen oder was ein Spieler poppt, wenn er nur gut spielt. In einer globalisierten Welt, wo alle möglichen Lebensstile für richtig oder falsch befunden werden, ist es für den gesellschaftlichen Frieden gut, wenn Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannt wird. (Das gilt natürlich auch für Heteros.)

Jetzt würde mich nur noch interessieren, was du unter "Sexualverhalten strikt in die nicht öffentliche Privatsphäre verbannen" verstehst. Frauen nicht mehr ohne Burka auf die Straße? Händchenhalten in der Öffentlichkeit mit Auspeitschung ahnden? :D

 

Interessant, was du so zum Sexualverhalten zählst. An Strafrecht hatte ich nicht gedacht, wie du wissen könntest, bin ich kein Freund von zuviel Staatsaktivität.

Du hast mit dem gesellschaftliche Frieden argumentiert und unterschiedlichen Lebensstilen. Nun gibt es puritanische Lebensstile besonders bei Christen und Moslems, aber nicht nur da, die genauso argumentieren: Verbannung von Sexualverhalten jeder Art, und dazu zählt für sie schon die falsche Kleidung, in die Privatsphäre der Familie. Soweit weg davon war deine Bemerkung nicht. Schön, wenn du es nicht so gemeint hast.

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Es sollten sich daher meiner Meinung nach mehrere Spieler auf einmal outen, in einer Art solidarischen Aktion.

Am besten sollte sich aus jeder BL-Mannschaft mindestens einer outen. Wenn alle Mannschaften einen "Schwulen" im Team haben, dann können sich die gegnerischen Fans ihre Hassgesänge klemmen. Am besten, der DFB ordnet an, dass in jeder Bundesliga-Mannschaft ein schwarzer, schwuler Jude spielen muss.

Alternativ könnten sich Jogi, Hansi, Olli und Andy outen, und Jürgen gleich dazu. Dann dürfen sie aber nicht die WM-Qualifikation verpatzen! Das wäre blöd.

Dale

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(Ja, offenbar viele. Das ist der Hemmschuh, da müßte sich kulturell etwas ändern.)

:lol: :lol: Das denke ich mir auch oft. Manchmal sogar, wenn ich einen Beitrag von dir lese. Aber nicht immer!! :D

Dale

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Am besten, der DFB ordnet an, dass in jeder Bundesliga-Mannschaft ein schwarzer, schwuler Jude spielen muss.

 

 

Ich sehe, worauf Du hinauswillst. Mir selber wäre es ja auch recht, wenn weder Hautfarbe, noch Religion, noch sexuelle Orientierung überhaupt noch eine Rolle spielen würden. Solange das aber nicht der Fall ist, wie man an den vielfältigen offenen und subtilen Formen von Diskrimierung Homosexueller im Sport sehen kann, kann es eben nur über ein kollektives Outing gehen.

 

Wenn man damit durch ist, wird das Thema in ein paar Jahren von der Agenda verschwunden sein. Verschweigen und herumdrucksen bringt aber gar nichts, das macht es nur noch viel schlimmer.

 

Und das, was man Schwulen vorwirft, nämlich dass sie mit ihrer Sexualität "hausieren" gingen - das trifft, wenn überhaupt, auf Heterosexuelle gleichermaßen zu. Nur dass das bei Schwulen dann gleich an die große Glocke gehängt wird. Ein Schwuler, der mit seinem Mann händchenhaltend ins Restaurant geht oder ihm im Zug einen Kuss auf die Wange drückt, wird sofort der "Propagierung seiner Sexualität" angeklagt. Bei Heteropärchen sind solche Gesten so selbstverständlich, dass darüber niemand nachdenkt.

 

Interessant nur, dass den meisten Homophoben diese Diskriminierung gar nicht auffällt.

 

 

 

PS: Nachtrag zu Merkels schwulenfreundlichem Gewäsch von neulich, von wegen kein Bundesligaspieler brauche sich nach einem Outing Sorgen zu machen ... das sehen etliche ihrer Parteifreunde in der CDU/CSU aber dezidiert anders. Schwule sind eben auch gesetzlich in diesem Land nicht gleichberechtigt. Es gibt unzählige Nachteile, die Schwule nach wie vor in Kauf zu nehmen haben. Und Merkel hat ja die homophoben Elemente in ihrer Partei nicht zurückgepfiffen, sondern sie gewähren lassen.

 

Dann kann sie sich auch diese Pseudo-Schwulenmutti-Attitüde sonstwohin stecken. Einem Cameron oder Hollande hätte ich das abgenommen - ihr nicht. Sie spricht mit gespaltener Zunge, weil sie ihre rechtslastigen Stammwähler nicht verprellen möchte.

bearbeitet von Epicureus
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Wenn man damit durch ist, wird das Thema in ein paar Jahren von der Agenda verschwunden sein.

Wenn man der Theorie anhängt, dass die weltweit verbreitete Ablehnung männlicher Homosexualität damit zu tun hat, dass sich Schwule eben eher unterdurchschnittlich bis gar nicht an der Vervielfältigung des eigenen Stammes beteiligen, dann könnte es ja bald zur Umkehr kommen. Da die Welr bevölkerungstechnisch aus allen Nähten platzt, könnte es ja künftig ein großer Vorteil sein, sich eben nicht unter allen Umständen fortpflanzen zu wollen.

Dale

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