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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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lieber LJS, man kann das nachvollziehen, aber man sollte es eben nicht zum Dogma erheben.

 

Nein, um ein Dogma geht es mir nicht. Es geht mir sowieso nicht um das Adoptionsrecht als solches, sondern einfach nur um einen Hinweis darauf, dass nicht nur weil es erlaubt ist (oder sein wird), es auch automatisch immer von Vorteil ist, sondern eine gewisse kritische Betrachtung und Abwaegung stattfinden sollte. Es gibt auch nicht wenige Homosexuelle, die sagen, ich kann einem Kind eben nicht bieten, eine Mutter zu haben, deshalb lasse ich das lieber sein. Aber du weisst selbst, welches hysterische Geschrei sich bei manchen erhebt, wenn man nur eine winziges Argument bringt, das nicht auf sofortiges Bravo!ZUstimmung bedeutet, sondern eine bestimmte kritische Erwaegung hat. Diese Haltung "Ich fordere etwas und ihr anderen habt es gefaelligst zu gestatten und zwar ohne Umwege, eigene Meinung dazu und am besten vorgestern" halte ich fuer nicht akzeptabel und die Haltung "Ach Gott, jetzt geht es schon wieder gegen mich und meine menschliche Integritaet" , ohne nachzudenken, ob das ueberhaupt stimmt oder gesagt wurde, halte ich auch nicht fuer gut. Jede kritische Frage kurzerhand mit der Keule Homophobie abzuschmettern - ich weiss nicht, ob das auf Dauer so sinnvoll ist.

 

Ein Kind braucht vor allem Liebe und Zuwendung, meiner Ansicht nach ist dann das Geschlecht der "Eltern" und deren sexuelle Orientierung zweitrangig.

 

Es geht ja bei einer Adoption darum, dass der Staat eine Entscheidung trifft und die Weichen fuer das Kind stellt. Wie ich bereits neulich sagte, bei gleicher Eignung von Bewerbern wuerde ich trotzdem aus den hier von mir geschilderten Gruenden das heterosexuelle Paar vorziehen, wenn es um Babies geht. Schiefgehen kann alles ueberall, aber ich wuerde die m. E. fuer das Kind breitere Option waehlen. Dem Kind die Moeglichkeit zu geben, mit beiden Geschlechtern aufzuwachsen in einer Eltern-Kind-Beziehung halte ich psychologisch fuer die bessere Option.

 

Ich kenne hier maennliche Paare, die bewusst leibliche Kinder mit Frauen haben und sich dadurch ihren Wunsch, Vater zu sein, erfuellt haben, und in der Vaterrolle auch praesent sind. Da steht auch die Ueberlegung dahinter, was koennte fuer die Kinder am besten sein.

 

Ich denke nicht, lieber Franciscus, das alles, was moeglich ist, auch richtig ist zu machen. Ueberall Homophobie zu wittern oder dass in dem Fall jetzt die Kirche per se boesartig sei und einem absichtlich degradieren und beleidigen, halte ich eigentlich fuer keine gute Option beim Nachdenken.

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Ich finde die Tatsache sehr bedauerlich dass überhaupt noch diskutiert wird ob einem Kind ein homosexuelles Paar zugemutet werden kann.

 

Das ist für mich persönlich in der Tat absolut nicht diskussionswürdig. Die Kriterien um eine geeignete Familie für ein Kind zu finden sind andere. Da darf Homosexualität keine limitierende Rolle spielen.

 

Lieber LJS, auch ein Mann kann eine Mutter sein.

 

Nein, Johanna, das kann er nicht. Er mutiert mit Sicherheit nicht zur Frau, egal, wie fuersorglich und behuetend (bemutternd) er ist.

 

Ich finde genau den speziellen Unterton, den du jetzt hast, voellig falsch in der Diskussio,, genau das ist nicht mein Anliegen ueberhaupt. Es geht nicht darum, ob einem Kind etwas zugemutet werden kann, sondern um eine bestimmte Option, die ihm eventuell verweigert wird. Das ist ein Unterschied. Und diese Option liegt fuer mich in der Natur der Sache selbst und nicht darin, ob Homosexuelle geeignet sind, Kinder aufzuziehen.

 

Wenn man das falsch verstehen will - tja, dann ist es eben so.

bearbeitet von Long John Silver
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Franciscus non papa

ein Kind, welches in einer heterosexuellen aufwächst - ihm wird verweigert im alltäglichen umgang homosexuelle menschen zu erleben. und nun?

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ein Kind, welches in einer heterosexuellen aufwächst - ihm wird verweigert im alltäglichen umgang homosexuelle menschen zu erleben. und nun?

 

Das Gespraech hat auf dieser Ebene keinen Sinn, Franciscus.

 

Ich habe es erklaert, wo fuer mich der Punkt ist, wer es unbedingt falsch verstehen will (und das sehe ich an euren Antworten), den kann ich nicht hindern.

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Franciscus non papa

könnte es sein, daß Du nicht verstehen kannst oder willst, was ich mit dieser Bemerkung bezweckte?

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könnte es sein, daß Du nicht verstehen kannst oder willst, was ich mit dieser Bemerkung bezweckte?

 

Ich habe sehr gut verstanden, was du damit bezwecken willst.

 

Allerdings geht das so extrem an meinem Punkt vorbei, dass ich nicht darauf einsteigen moechte.

 

Hier geht es speziell um die Mutter bzw. Vater in der Familienkonstellation. Es geht nicht darum, ob ich einem Kind die Moeglichkeit gebe, im Alltag homosexuelle Menschen kennenzulernen, sondern ob ich ihm die Option vorenthalte, in einer Vater-Mutter-Kind-Konstellation zu sein, falls es moeglich ist.

bearbeitet von Long John Silver
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Ehrlich gesagt habe ich auch Probleme, ein Kind einem homosexuellen Paar zur Adoption zu geben. Meiner Meinung nach sind die Rolle der Mutter und die des Vaters nicht dieselbe. Es ist auch nicht damit zu vergleichen, dass ein Kind bei der Mutter oder beim Vater bleiben darf, wenn sie / er eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingeht. Mit gutem Grund sind die Kriterien dafür, Eltern ihr Kind wegzunehmen, erheblich strenger als die, potentiellen Adoptiveltern die Adoption zu verweigern. Auch Alleinstehenden oder Paaren, die nur eine Wochenendbeziehung führen, wird die Adoption eines Kindes in der Regel verweigert.

Durch die Adoption soll dem Kind eine neue Familie gegeben werden, die dann auch wie eine echte Familie im Idealfall, für das Kind einstehen soll.

 

Wenn die Mehrheit der Bevölkerung oder die des Parlaments es anders sieht und Homosexuellen die Adoption gestattet, habe ich das zu akzeptieren, aber was hier im Forum stattfindet, geht weit darüber hinaus: Bereits jeder Zweifel daran, dass Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen sollten, soll nach Meinung einiger User verboten werden. Das ist keine Demokratie mehr.

 

So, und jetzt schlagt mich und werft mir vor, ich würde Schwule am liebsten ins KZ stecken wenn ich könnte.

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Ehrlich gesagt habe ich auch Probleme, ein Kind einem homosexuellen Paar zur Adoption zu geben. ...

Auch dann, wenn das Kind bereits bei dem Paar lebt, z.B. wenn es ein leibliches Kind eines der Partner ist oder bereits adoptiert wurde?

bearbeitet von Merkur
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Ehrlich gesagt habe ich auch Probleme, ein Kind einem homosexuellen Paar zur Adoption zu geben. ...

Auch dann, wenn das Kind bereits bei dem Paar lebt, z.B. wenn es ein leibliches Kind eines der Partner ist oder bereits adoptiert wurde?

Lies meinen letzten Beitrag, dort steht die Antwort auf deine Frage.

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Franciscus non papa

Ehrlich gesagt habe ich auch Probleme, ein Kind einem homosexuellen Paar zur Adoption zu geben. Meiner Meinung nach sind die Rolle der Mutter und die des Vaters nicht dieselbe. Es ist auch nicht damit zu vergleichen, dass ein Kind bei der Mutter oder beim Vater bleiben darf, wenn sie / er eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingeht. Mit gutem Grund sind die Kriterien dafür, Eltern ihr Kind wegzunehmen, erheblich strenger als die, potentiellen Adoptiveltern die Adoption zu verweigern. Auch Alleinstehenden oder Paaren, die nur eine Wochenendbeziehung führen, wird die Adoption eines Kindes in der Regel verweigert.

Durch die Adoption soll dem Kind eine neue Familie gegeben werden, die dann auch wie eine echte Familie im Idealfall, für das Kind einstehen soll.

 

Wenn die Mehrheit der Bevölkerung oder die des Parlaments es anders sieht und Homosexuellen die Adoption gestattet, habe ich das zu akzeptieren, aber was hier im Forum stattfindet, geht weit darüber hinaus: Bereits jeder Zweifel daran, dass Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen sollten, soll nach Meinung einiger User verboten werden. Das ist keine Demokratie mehr.

 

So, und jetzt schlagt mich und werft mir vor, ich würde Schwule am liebsten ins KZ stecken wenn ich könnte.

 

 

ich bin weit davon entfernt, dich schlagen zu wollen, aber ich würde gern mal von dir eine Erklärung haben wollen, was der grundlegende unterschied zwischen der rolle des vater und der der mutter deiner Ansicht nach ist.

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ich bin weit davon entfernt, dich schlagen zu wollen, aber ich würde gern mal von dir eine Erklärung haben wollen, was der grundlegende unterschied zwischen der rolle des vater und der der mutter deiner Ansicht nach ist.

Es gibt natürlich solche Unterschiede,*) aber das ist nicht der Punkt. Mich stören zweierlei Dinge die eine vernünftige Diskussion verunmöglichen:

1. Auf Seiten der Gegener wird das potemkinsche Dorf einer heilen Normalfamilie gezeichnet, was angesicht der hohen Zahl von Ehescheidungen und alleinerziehenden Elternteilen (vorwiegend Mütter) einfach eine Wunschlüge ist.

2. Seitens der Befürworter wird ein Klima geschaffen, das allein schon einen ruhige Diskussion in den Bereich der Schwulendiskriminierung rückt....der User Epicureus ist dafür ein ausreichend grausliches Beispiel.

3. Ich kenne jedenfalls einige schwule Paare, denen ich ein Kind jederzeit anverrauen würde, weil mir sicher bin dass es bei ihnen gut aufgehoben wäre.

*) Ich habe diese Unterschiede in der Erziehung die ich als Kind erfahren habe, aber auch in der eigenen Kindererziehung wie meinen Frau und ich sie praktiziert haben empfunden

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Lieber Silver,

 

ich verstehe was Du sagen willst auch wenn ich es für falsch halte.

 

Biologisch ist ein Mann natürlich niemals eine Frau und umgekehrt. Ob dadurch dem Kind etwas vorenthalten wird? Und wenn ihm etwas vorenthalten wird- wie relevant ist das? Was ist überhaupt relevant für eine gelingende Lebensbasis.

Und vielleicht erhält das Kind statt dem vorenthaltenen Biomamabonus etwas anderes wertvolles was andere Kinder verschiedengeschlechtlicher Paare eben nicht erhalten?

 

Scheinbar haben wir einfach andere Relevanzvorstellungen über optimale Startvoraussetzungen in der Kindheit.

 

Mama+Papa+Kind=Richtig?

 

Papa+Papa+Kind=Falsch?

 

So ist das Leben nicht. Es gibt auch

 

Mama+Papa+Kind= Ganz Falsch oder

 

Mama+Kind=ist halt so. usw.....

 

Das Ergebnis Deines Gedankengangs wäre, dass homosexuelle Paare zum Wohl des Kindes auf eine Adoption verzichten sollen um dem Kind den Faktor "biologische Frau als Mama" oder "biologischer Mann als Papa" nicht vorzuenthalten. Das impliziert aber dass es um ein wirklich glücklicher Mensch zu werden nötig ist eine Frau zur Mutter und einen Mann zum Vater zu haben. Wieso denkst Du denn so?

 

Welche Bedingungen soll man als Baby vorfinden um ein gelingendes Leben zu führen? Diese Frage beantworten wir beide uns vermutlich ein bisschen unterschiedlich.

 

Ehrlich gesagt habe ich bei Leutchen die dagegen sind dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren manchmal das Gefühl dass es ihnen gar nicht so sehr um das vermeintliche Kindeswohl geht. Da existiert in den Köpfen und in den Herzen einfach eine anerzogene Antipathie gegen so eine Familienkonstellation. Wahrscheinlich ist dieses Gefühl was ich habe auch der Grund weshalb Du @LJS auf dieser Basis gar nicht mehr weiter disktuieren möchtest. Ich will Dir überhaupt nichts unterstellen was nicht da ist. Aber ich verstehe nicht weshalb Du dieser Meinung bist. Nur wegen der "Mamabonussache"? Das kann ich echt nicht fassen.

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Nein, Johanna, das kann er nicht. Er mutiert mit Sicherheit nicht zur Frau, egal, wie fuersorglich und behuetend (bemutternd) er ist.

Woher weißt Du das eigentlich so genau? Du bringst das hier mit einer Bestimmtheit, die mich wirklich verblüfft.

Ich will ja nicht mal ausschließen, dass Du sogar richtig liegst. Ich kann das nämlich nicht so bestimmt beurteilen. Aber ich hab in meinem Leben ja auch schon ein paar Kinder aufwachsen sehen, vorzugsweise erzogen von Frau und Mann. Aber die Resultate waren so unterschiedlich, dass ich auf die Idee kommen könnte, dass auch Mann und Frau nicht die grundsätzlich geeignete Elternkonstellation sind.

 

Letztlich kommt es doch zunächst mal auf die Menschen an. Und darauf, ob diese auch ein bißchen was von Erziehung verstehen. Und dann ist wichtig, ob sie harmonieren. Wenn das alles paßt (und bei vielen Hetero-Eltern paßt es nicht), dann kann man mal darüber nachdenken, ob die Kombination Mann/Frau tatsächlich günstiger ist, bzw. wie ein Homopaar gegenüber Alleinerziehenden abschneidet.

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Nein, Johanna, das kann er nicht. Er mutiert mit Sicherheit nicht zur Frau, egal, wie fuersorglich und behuetend (bemutternd) er ist.

Woher weißt Du das eigentlich so genau? Du bringst das hier mit einer Bestimmtheit, die mich wirklich verblüfft.

Ich will ja nicht mal ausschließen, dass Du sogar richtig liegst. Ich kann das nämlich nicht so bestimmt beurteilen. Aber ich hab in meinem Leben ja auch schon ein paar Kinder aufwachsen sehen, vorzugsweise erzogen von Frau und Mann. Aber die Resultate waren so unterschiedlich, dass ich auf die Idee kommen könnte, dass auch Mann und Frau nicht die grundsätzlich geeignete Elternkonstellation sind.

 

Letztlich kommt es doch zunächst mal auf die Menschen an. Und darauf, ob diese auch ein bißchen was von Erziehung verstehen. Und dann ist wichtig, ob sie harmonieren. Wenn das alles paßt (und bei vielen Hetero-Eltern paßt es nicht), dann kann man mal darüber nachdenken, ob die Kombination Mann/Frau tatsächlich günstiger ist, bzw. wie ein Homopaar gegenüber Alleinerziehenden abschneidet.

 

 

 

Genauso ist es. Mein Bruder und ich sind von den gleichen Eltern geboren und erzogen worden, dabei aber charakterlich in weiten Bereichen extrem unterschiedlich.

 

Es gibt auch Familien, in denen sich ein Kind fantastisch entwickelt, während das andere Kind bei genau gleichen Bedingungen in die Gosse rutscht.

 

Was hat das nun alles mit der angeblich idealen Konstellation "Eltern = eine Frau + ein Mann" zu tun? Meines Erachtens nichts, aber auch gar nichts. Aber feiert nur hübsch weiter Euer Vater-Mutter-Kind-Familien-Dingsbums ab. Und putzt und wienert Eure Scheuklappen.

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PS: Homosexualität kam weder als Lebensrealität noch als Gesprächsthema in unserer Familie vor. Und doch wusste ich schon seit meinem 12. Lebensjahr, dass ich auf Männer stehe. Das deckt sich mit den Erfahrungen der meisten Schwulen und Lesben, die ich kenne.

 

Eine Ablehnung schwuler oder lesbischer Elternschaft liegt aber oft genug darin begründet, dass die Leute Angst haben, die Homos machten ihre (Adoptiv)Kinder schwul oder lesbisch. Was nachweislich gröbster Unfug ist.

bearbeitet von Epicureus
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Nein, Johanna, das kann er nicht. Er mutiert mit Sicherheit nicht zur Frau, egal, wie fuersorglich und behuetend (bemutternd) er ist.

Woher weißt Du das eigentlich so genau? Du bringst das hier mit einer Bestimmtheit, die mich wirklich verblüfft.

Ich will ja nicht mal ausschließen, dass Du sogar richtig liegst. Ich kann das nämlich nicht so bestimmt beurteilen. Aber ich hab in meinem Leben ja auch schon ein paar Kinder aufwachsen sehen, vorzugsweise erzogen von Frau und Mann. Aber die Resultate waren so unterschiedlich, dass ich auf die Idee kommen könnte, dass auch Mann und Frau nicht die grundsätzlich geeignete Elternkonstellation sind.

 

Letztlich kommt es doch zunächst mal auf die Menschen an. Und darauf, ob diese auch ein bißchen was von Erziehung verstehen. Und dann ist wichtig, ob sie harmonieren. Wenn das alles paßt (und bei vielen Hetero-Eltern paßt es nicht), dann kann man mal darüber nachdenken, ob die Kombination Mann/Frau tatsächlich günstiger ist, bzw. wie ein Homopaar gegenüber Alleinerziehenden abschneidet.

 

Wenn man meine Posting richtig liest, merkt man, dass ich niemals von einem garantierten Erfolg spreche - ich spreche lediglich von der Option, einem Kind eine Moeglichkeit zu eroeffnen, die ich bei ihrem Gelingen fuer das optimale halte. Dass es fuer die Entwicklung und Sozialisation eines Kindes und seine Identitaetsfindung gut ist, wenn es mit beiden Geschlechtern "konfrontiert" wird, seinem eigenen und dem Gegengeschlecht und durch diese Konfrontation spezifische Identitaetsanteile ausbíldet (for better, for worse, um das gleich da zu setzen), ist gaengiges Wissen jeder Psychologie-Praxis. Der Mama- oder Papa-Bonus ist nicht einfach eine Erfindung von Leuten, die etwas gegen Homosexuelle haben. Dass eine Person bei einem Kind nicht den gegengeschlechtlichen fehlenden Elternteil ersetzen kann, wissen die meisten alleinerziehenden nur zu gut und wer das probiert, wird ziemlich schnell merken, dass das gar nicht geht. Man kann kompensieren, aber nicht ersetzen.

 

In dem Fall, von dem ich rede, geht es um eine Entscheidung fuer das ganze Leben des Kindes, wenn es als Baby adoptiert wird. Ich wuerde da gern einen Masstab nehmen, an dem sich die Entscheidung orientieren, ohne Masstab kann ich nicht entscheiden. Und in dem Fall ist fuer mich der Masstab das, was ich ueber di Entwicklung von Kindern weiss und ueber optimal e Voraussetzungen. Ob die eintreffen, kann keiner wissen, es kann alles schiefgehen, so oder so. Aber nichtdestotrotz wuerde ich von der mir optimaleren Option ausgehen, naemlich zunaechst Mutter und Vater zu bevorzugen, wenn ich Bewerber haette, welche die ansonsten gleichen Voraussetzungen mitbringen, weil ich eine solche Konstellation fuer effektiver halte und das hat psychologische Gruende, weil zum einen bestimmte Auseinandersetzungen nur in dieser Konstellation moeglich sind, zum einen weil ich ganz einfach der Meinung bin, ein Kind hat einen Anspruch darauf, sowohl maennliche als auch weibliche elterliche Fuersorge zu erleben und wenn man den erfuellen kann, sollte man es tun. Ich wuerde in dem von mir geschilderten Fall (um was anderes geht es nicht) nicht wollen, dass ein Kind etwas bestimmtes nicht erleben kann, z.B. wie eine Mutter sich anfuehlt und tut, nur weil ich von irgendeiner obskuren Form von political correctness getrieben bin.

 

Eine Option bedeutet also einfach eine Moeglichkeit bereitzustellen. Was daraus wird, weiss keiner. Aber es nicht zu versuchen halte ich ehrlich gesagt fast fuer ein Vergehen gegen das Kind, weil es keinen Sinn macht, es nicht zu versuchen.

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Ehrlich gesagt habe ich bei Leutchen die dagegen sind dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren manchmal das Gefühl dass es ihnen gar nicht so sehr um das vermeintliche Kindeswohl geht. Da existiert in den Köpfen und in den Herzen einfach eine anerzogene Antipathie gegen so eine Familienkonstellation. Wahrscheinlich ist dieses Gefühl was ich habe auch der Grund weshalb Du @LJS auf dieser Basis gar nicht mehr weiter disktuieren möchtest. Ich will Dir überhaupt nichts unterstellen was nicht da ist. Aber ich verstehe nicht weshalb Du dieser Meinung bist. Nur wegen der "Mamabonussache"? Das kann ich echt nicht fassen.

 

Ach ja, Mamabonus oder Papabonus ist etwas tolles, ganz einfach. Den wuerde ich gern jedem Kind zukommen lassen, wenn es geht. Und wenn nicht, dann geht es nicht, damit muss man sich arrangieren, aber wenn die Chance da ist -warum das Kind davon ausschliessen? Das ist der Punkt, wo ich es empfinde als Experiment mit Kindern, wenn man das nicht macht, sondern sich auf einen "ist doch egal" Standpunkt stellt.

 

Nein, Johanna, ich habe keine Angst vor anderen Familienkonstellationen. Ich habe meine Gruende erklaert, sie haben etwas mit der Entwicklung von Kindern zu tun und ihrer Auseinandersetzung und ihrem Erleben von Elternteilen, es gibt da auch nicht viel weiter zu diskutieren. Denn wenn man alle diese entwicklungsbedingten Dinge negiert und ausser Acht laesst und fuer unwichtig haelt oder fuer Erfindung, gut, dann taeuschen die meisten Psychologen sich eben und alle diejenigen haben recht, fuer die alles gleich ist und undifferenziert.

 

Warum man ein Kind wissentlich von der Moeglichkeit, bestimmte immens wichtige Erfahrungen ausschliessen sollte, wird mir sicher keiner schluessig beantworten koennen, es sei denn, er argumentiere mit "ist alles gleich gut, es gibt keine Unterschiede". Naja, und solche Diskussionen brauchen wir nicht zu fuehren, weil es da keinen gemeinsamen Nenner mehr gibt, denn ich halte nicht alles fuer gleich gut und differenziere in bestimmten Bereiche sehr deutlich.

bearbeitet von Long John Silver
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Franciscus non papa

hm, kinder werden immer wieder von immens wichtigen Erfahrungen ausgeschlossen, wie viele kinder haben gar nicht die Chance, z.b. Fagott spielen zu wollen, weil sie nie eines zu sehen und hören bekommen?

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hm, kinder werden immer wieder von immens wichtigen Erfahrungen ausgeschlossen, wie viele kinder haben gar nicht die Chance, z.b. Fagott spielen zu wollen, weil sie nie eines zu sehen und hören bekommen?

 

Wir reden hier von Entscheidungen bei Adoptionen, von Entscheidungen, die grundlegend fuer das Leben des betreffenden Kindes sind. Magst du beim Thema bleiben?

 

Du kannst gern der Meinung sein, ein Kind benoetige nicht die sinnliche Erfahrung, von einer Mutter gekuschelt zu werden und geliebt und man koennte ihm die Moeglichkeit dazu verwehren, mit der Bemerkung, es reiche ja dann ein Mann in doppelter Ausfuehrung, um das wettzumachen. Das ist kein Problem fuer mich, dass du das denkst.

 

Bitte aber nicht irgendwelche unsinnigen Nebenpfade einfuehren, die fuer das spezielle Thema voellig unwichtig sind.

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Franciscus non papa

ich bin beim Thema, es kann durchaus grundlegend für das leben eines menschen sein, ein bestimmtes Instrument zu erleben, ein bestimmtes stück zu hören.

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Das Ergebnis Deines Gedankengangs wäre, dass homosexuelle Paare zum Wohl des Kindes auf eine Adoption verzichten sollen um dem Kind den Faktor "biologische Frau als Mama" oder "biologischer Mann als Papa" nicht vorzuenthalten. Das impliziert aber dass es um ein wirklich glücklicher Mensch zu werden nötig ist eine Frau zur Mutter und einen Mann zum Vater zu haben. Wieso denkst Du denn so?

 

Das habe ich nie geschrieben. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie du auf solche Folgerungen kommst.

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Das Ergebnis Deines Gedankengangs wäre, dass homosexuelle Paare zum Wohl des Kindes auf eine Adoption verzichten sollen um dem Kind den Faktor "biologische Frau als Mama" oder "biologischer Mann als Papa" nicht vorzuenthalten. Das impliziert aber dass es um ein wirklich glücklicher Mensch zu werden nötig ist eine Frau zur Mutter und einen Mann zum Vater zu haben. Wieso denkst Du denn so?

 

Das habe ich nie geschrieben. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie du auf solche Folgerungen kommst.

 

Haben wir uns dann missverstanden? Auf welche Folgerungen kommst Du denn im Endergebnis? (Ich bin noch an einem längeren Post, hab nur zwischendrin mal wieder reingeschaut weil ich was nachsehen wollte).

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ich bin beim Thema, es kann durchaus grundlegend für das leben eines menschen sein, ein bestimmtes Instrument zu erleben, ein bestimmtes stück zu hören.

 

Lieber Franzciscus, ich bin gerade dabei zu recherchieren was für Studien man zu diesem Thema kennt um irgendwas von Nährwert zu erfahren. Aber ohne Dich jetzt kränken zu wollen: Ich glaube man kann die Möglichkeit auf einem Fagott zu spielen nicht mit der Möglichkeit eine Frau als Mutter zu haben vergleichen.

 

LJS: Ich hab jetzt mal rumgeschaut, es existieren für beide Thesen Studien, für die These Frau und Mann und für die These "Homo". Das sind aber alles sehr umfangreiche Sachen und mir fehlt einfach die fachliche Kompetenz zu entscheiden was da von Relevanz ist und was nicht. Hast Du vielleicht einen Link zu weiterführenden seriösen Studien?

 

Bei meiner Suche bin ich auf eine "Kölner Studie" von 2009 gestoßen. Es gibt durchaus sozialwissenschaftliche Untersuchungen die darauf hindeuten dass das von Dir postulierte sich so nicht halten kann. Anderseits gibt es auch welche die darauf hindeuten dass das von Dir gesagte so zutrifft. Ich komm da grad nicht wirklich weiter.

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Wir reden hier von Entscheidungen bei Adoptionen, von Entscheidungen, die grundlegend fuer das Leben des betreffenden Kindes sind...

Ich kenne persönlich genetische Frauen, die männlicher wirken und sich verhalten als mancher Mann - umgekehrt viele "weiblich" anmutende Männer, ohne dass diese jemals als behandlungsbedürftig krank galten/gelten und dies Einfluss auf die entsprechende Eintragung im Personalausweis hat.

Weiter frage ich mich, ob nicht jede Menge anderer Kriterien mindestens genauso "grundlegend für das Leben des betreffenden Kindes" sind/sein können (oder noch wesentlich bedeutender) wie die Geschlechtszugehörigkeit eines Adoptivelternteils.

Angesichts der von wohl jedem nachvollziehbaren Tatsache, dass es weder den DIN-normierten Mann noch die DIN-normierte Frau tatsächlich gibt und real wesentlich mehr Kriterien als der Hormonstatus der Erziehungsberechtigten das Wohlergehen eines Kindes beeinflussen (soziale Umgebung, IQ, finanzieller Background, geistige und körperliche Gesundheit der Erziehungsberechtigten...) - sollte mit welchem wirklich guten Grund tatsächlich die Eintragung im Personalausweis der Adoptionswilligen das Hauptkriterium sein und bleiben?

Darf man von eben dieser Eintragung im Personalausweis (etwas anderes wie z.B. einen Hormonstatus oder so wird die Behörde nicht verlangen können) wirklich auf weiblich = [bitte altbekannte Charakteristika einsetzen]...und männlich = [bitte altbekannte Charakteristika einsetzen] schließen, wenn angesichts der Vielzahl von Adoptionswilligen im Verhältnis zu den "verfügbaren" Kindern mindestens ebenso bedeutende, wenn nicht wichtigere Kriterien berücksichtigt werden können?

Ein guter Grund wäre - in meinen Augen - dass Kinder Alleinerziehender wegen des Fehlens eines männlichen oder weiblichen Elternteils nachweislich Defizite im Umgang mit dem jeweils anderen Geschlecht aufweisen...wurde dies schon mal untersucht?

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