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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Jedoch ist hier demnach auch eine Einzelfallbetrachtung erforderlich. Um homosexuelle Paare (oder auch Einzelpersonen) per se von einer Adoption ausschließen zu können, müsste nachgewiesen werden, dass es generell (d.h.: in allen denkbaren Fällen) für Kinder besser wäre, von einem heterosexuellen Paar adoptiert zu werden. Also: das für das Kindeswohl schlechteste Hetero-Paar wäre immer noch besser für das Kind als das für das Kindeswohl beste Homo-Paar, (oder die für das Kindeswohl beste Einzelperson).

 

 

O nein, ueber einen solche absurde Vorstellung diskutiere ich bestimmt nicht. Zum einen weil ich von anfang hier nur einen ganz bestimmten Fall skizzierte habe (naemlich zwei Paare mit den gleichen Voraussetzugen ausser der Geschlechterkonstellationen) zum anderen, weil sie voellig praxisfremd waere und ueber voellig praxisfremde Vorstellungen kann man sich die Zeit sparen nachzudenken. Das wird zwar hier im Forum oefter gern gemacht und damit Seiten und Seiten gefuellt, aber bitte ohne mich.

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Bei der Adoptionsvermittlung wird für ein bestimmtes Kind ein passendes Elternpaar gesucht, eines, dessen psychologisches Profil gut für das psychologische Profil des Kindes ist. Der Fall, der bei LJS zwischen den Zeilen durchschimmert, dass nämlich da ein gleichgeschlechtliches Paar und ein verschiedengeschlechtliches Paar für die Vermittlung eines bestimmten Kindes sozusagen in Konkurrenz zueinander stehen und beide Paare außer der Geschlechterkonstellation nichts Relevantes unterscheidet, kommt doch überhaupt nicht vor.

 

Bei uns hier schon (und ich denke, dass in der BRD bei der Vermittlung von Babies das gleiche Verfahren ablaeuft)- es gibt eine Liste von Bewerbern fuer Babies (bei uns zusaetzlich differenziert nach Hautfarbe, Ethnik) und innerhalb dieser Kategorien gibt es immer Bewerber mit fast gleichen Voraussetzungen. Ist logisch, denn wenn man ist auf einer solchen Liste ist.

 

Abgleichen der psychologischen Profile des Kindes mit den potentiellen Eltern passiert nur bei aelteren Kindern (seit wann ein Neugeborenes ein psychologisches Profil ;-) )aber von aelteren Kindern spreche ich nicht, wie ich schon mehrmals betonte.

bearbeitet von boandlkramer
Quote repariert
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Ich darf zu bedenken geben, dass ein Verbot, wenn es denn so wäre, eh ins Leere liefe, weil dann Homo-Adoptionen ja auch ohne Verbot nicht vorkommen könnten, denn es käme immer ein Hetero-Paar zuerst dran.

 

Von Verboten reden wir aber nicht, oder? Es geht lediglich um eine Reflektion bestimmter Wuensche und Vorgaenge, ob die wirklich optimale Optionen sind oder man diese nicht einmal ab und zu selbstkritisch betrachten koennte. Wie ich bereits schrieb - nicht alles, was moeglich ist, muss unter allen Umstaenden auch gemacht werden.

 

Um mehr als das geht es gar nicht hier.

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Von Verboten reden wir aber nicht, oder? Es geht lediglich um eine Reflektion bestimmter Wuensche und Vorgaenge, ob die wirklich optimale Optionen sind oder man diese nicht einmal ab und zu selbstkritisch betrachten koennte. Wie ich bereits schrieb - nicht alles, was moeglich ist, muss unter allen Umstaenden auch gemacht werden.

 

Um mehr als das geht es gar nicht hier.

 

 

 

Jeder hier hat seine eigenen wissenschaftlichen Studien bei der Hand, die genau die jeweils eigene Meinung belegen können (sollen). Die seriöseren Studien sprechen eindeutig für ein allgemeines Adoptionsrecht für schwule und lesbische Paare.

 

Und was Du uns als "optimale Option" verkaufen willst, ist letztlich auch nur Deine persönliche Meinung. Gespeist aus irgendwelchen psychologischen Ansichten, die nicht notwendigerweise richtig sein müssen.

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Jeder hier hat seine eigenen wissenschaftlichen Studien bei der Hand, die genau die jeweils eigene Meinung belegen können (sollen).

Eben das meinte ich. In der Plasberg-Sendung war das überdeutlich, dass beide Seiten so gut vorbereitet und ausgerüstet waren, dass der unkundige Zuschauer keine Chance hatte, sich aufgrund von Fakten eine Meinung zu bilden.

Meinungsbildung ging nur über die Sympathiefrage. Und da hatten die beiden Schreckensgestalten Kelle und Hohmann leider ganz schlechte Karten.

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Ehrlich gesagt habe ich auch Probleme, ein Kind einem homosexuellen Paar zur Adoption zu geben. ...

Auch dann, wenn das Kind bereits bei dem Paar lebt, z.B. wenn es ein leibliches Kind eines der Partner ist oder bereits adoptiert wurde?

Lies meinen letzten Beitrag, dort steht die Antwort auf deine Frage.

Da steht aber nur, dass man deiner Ansicht nach dem homosexuellen Paar die Kinder des einen Partners nicht wegnehmen sollte. Es geht aber darum, ob der andere Partner die Kinder adoptieren kann (so dass beide Partner im sozialen Sinne Eltern der Kinder sind).

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Ehrlich gesagt habe ich auch Probleme, ein Kind einem homosexuellen Paar zur Adoption zu geben. ...

Auch dann, wenn das Kind bereits bei dem Paar lebt, z.B. wenn es ein leibliches Kind eines der Partner ist oder bereits adoptiert wurde?

Lies meinen letzten Beitrag, dort steht die Antwort auf deine Frage.

Da steht aber nur, dass man deiner Ansicht nach dem homosexuellen Paar die Kinder des einen Partners nicht wegnehmen sollte. Es geht aber darum, ob der andere Partner die Kinder adoptieren kann (so dass beide Partner im sozialen Sinne Eltern der Kinder sind).

 

 

 

 

Zu "Eltern im sozialen Sinne": Kinder gehen dieses Thema meist sehr unbefangen an. Wenn man ihnen erklärt, dass sie zwei Mütter oder zwei Väter haben - und wie es dazu gekommen ist, dann akzeptieren sie das für sich schnell, wenn zwischen Eltern und Kindern echte Liebe herrscht.

 

Querschießen, das tun fast immer nur die Erwachsenen. Die Reichsbedenkenträger, religiösen Fundis, und wer auch immer. Die sagen dann so etwas wie "Aber das ist ja gar nicht deine richtige Mami!". Und klopfen sich dann noch auf die Schulter, was für "einfühlsame" Menschen sie doch sind.

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Abgleichen der psychologischen Profile des Kindes mit den potentiellen Eltern passiert nur bei aelteren Kindern (seit wann ein Neugeborenes ein psychologisches Profil ;-) )aber von aelteren Kindern spreche ich nicht, wie ich schon mehrmals betonte.

Erstens hast du definitiv keine Ahnung von Neugeborenen, wenn du so eine Frage stellst. Klar haben sogar die ein psychologisches Profil, wenn auch noch weniger ausgeprägt.

 

Zweitens frage ich mich, was du mit "älteren Kindern" meinst. Mein Sohn war grade knapp ein Jahr alt, als man anfing, für ihn die Adoption ins Auge zu fassen. Ich nehme an, da darf ich noch von "Baby" sprechen? Und da hatte er schon ein sehr ausgeprägtes psychologisches Profil. Eins, das ganz konkret das Paar, das direkt hinter uns auf der Liste stand, ausschloss (keine Sorge, die haben kurz drauf ein Kind adoptiert, das besser zu ihnen passte), aber nach Aussage der Adoptionsvermittlungsstelle für uns besonders gut passte.

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Abgleichen der psychologischen Profile des Kindes mit den potentiellen Eltern passiert nur bei aelteren Kindern (seit wann ein Neugeborenes ein psychologisches Profil ;-) )aber von aelteren Kindern spreche ich nicht, wie ich schon mehrmals betonte.
Erstens hast du definitiv keine Ahnung von Neugeborenen, wenn du so eine Frage stellst. Klar haben sogar die ein psychologisches Profil, wenn auch noch weniger ausgeprägt.
ich wundere mich immer mehr dass es LJS offenbar völlig unbekannt ist dass ungeborene ohne zweifel körperliche reaktionen der mutter wahrnehmen, was ihre psyche lange vor der geburt beeinflusst. weiss jetzt zwar nicht so recht was das mit adoptionen durch schwule zu tun hat, aber seis drum. ich hab den LJS ja auch nach einem beleg für die "natürlich vorgegebene" präferenz der vati-mutti-kind familie gefragt -ohne antwort, wie erwartet. nicht dass ich wild auf seine antwort wäre, aber im interesse des unvoreingenommenen lesers wäre es für seinen standpunkt vorteilhaft, eine erklärung zu liefern. bearbeitet von phyllis
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Abgleichen der psychologischen Profile des Kindes mit den potentiellen Eltern passiert nur bei aelteren Kindern (seit wann ein Neugeborenes ein psychologisches Profil ;-) )aber von aelteren Kindern spreche ich nicht, wie ich schon mehrmals betonte.

Erstens hast du definitiv keine Ahnung von Neugeborenen, wenn du so eine Frage stellst. Klar haben sogar die ein psychologisches Profil, wenn auch noch weniger ausgeprägt.

 

Zweitens frage ich mich, was du mit "älteren Kindern" meinst. Mein Sohn war grade knapp ein Jahr alt, als man anfing, für ihn die Adoption ins Auge zu fassen. Ich nehme an, da darf ich noch von "Baby" sprechen? Und da hatte er schon ein sehr ausgeprägtes psychologisches Profil. Eins, das ganz konkret das Paar, das direkt hinter uns auf der Liste stand, ausschloss (keine Sorge, die haben kurz drauf ein Kind adoptiert, das besser zu ihnen passte), aber nach Aussage der Adoptionsvermittlungsstelle für uns besonders gut passte.

 

Mal ganz vorsichtig gefragt: Und da sollen wir dir eine besondere Kompetenz für Neugeborene abnehmen?

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...

nicht dass ich wild auf seine antwort wäre, aber im interesse des unvoreingenommenen lesers wäre es für seinen standpunkt vorteilhaft, eine erklärung zu liefern.

Hat er diese Antwort nicht bereits 2007 hier gegeben?

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Jedoch ist hier demnach auch eine Einzelfallbetrachtung erforderlich. Um homosexuelle Paare (oder auch Einzelpersonen) per se von einer Adoption ausschließen zu können, müsste nachgewiesen werden, dass es generell (d.h.: in allen denkbaren Fällen) für Kinder besser wäre, von einem heterosexuellen Paar adoptiert zu werden. Also: das für das Kindeswohl schlechteste Hetero-Paar wäre immer noch besser für das Kind als das für das Kindeswohl beste Homo-Paar, (oder die für das Kindeswohl beste Einzelperson).

O nein, ueber einen solche absurde Vorstellung diskutiere ich bestimmt nicht. Zum einen weil ich von anfang hier nur einen ganz bestimmten Fall skizzierte habe (naemlich zwei Paare mit den gleichen Voraussetzugen ausser der Geschlechterkonstellationen) zum anderen, weil sie voellig praxisfremd waere und ueber voellig praxisfremde Vorstellungen kann man sich die Zeit sparen nachzudenken. Das wird zwar hier im Forum oefter gern gemacht und damit Seiten und Seiten gefuellt, aber bitte ohne mich.

Das hatte ich nicht mitbekommen, dass Du nur über einen hypothetischen Adoptions-Fall dergestalt diskutieren willst, dass es zwei in jeder Hinsicht völlig identische adoptionswillige Paare gäbe, mit dem einzigen Unterschied: das eine sei gleichgeschlechtlich, das andere sei verschiedengeschechtlich.

 

Was soll daran nun bitteschön praxisnah sein? Welchen Sinn ergibt es, damit Seite um Seite dieses Forums zu füllen? Über völllig praxisfremde Vorstellungen kann man sich die Zeit sparen, nachzudenken, da stimme ich Dir zu. Finde es nun aber ziemlich merkwürdig, dass Du das nun nicht auch gleichermaßen auf Deinen hypothetischen Fall anwendest.

 

Und verstehe ich das nun richtig, (habe auf den Link von Melancholy geklickt): Du lebst in einer gleichgeschlechtlichen Ehe und Du und Dein Mann habt adoptierte Kinder? Und bei Euch ist das völlig in Ordnung, da gibt es kein Problem, aber bei anderen gleichgeschlechtlichen Paaren gibt es da ein ganz grundsätzliches Problem? Nee, ne?

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Das hatte ich nicht mitbekommen, dass Du nur über einen hypothetischen Adoptions-Fall dergestalt diskutieren willst, dass es zwei in jeder Hinsicht völlig identische adoptionswillige Paare gäbe, mit dem einzigen Unterschied: das eine sei gleichgeschlechtlich, das andere sei verschiedengeschechtlich.

 

Was soll daran nun bitteschön praxisnah sein? Welchen Sinn ergibt es, damit Seite um Seite dieses Forums zu füllen? Über völllig praxisfremde Vorstellungen kann man sich die Zeit sparen, nachzudenken, da stimme ich Dir zu.

Wenn du nachliest, hat LJS nie was anderes getan als dafür zu plädieren, Äußerungen wie die des Papstes nicht einfach empört zu verwerfen, sondern die Möglichkeit zu überlegen, dass es für ein Kind - wenn die Möglichkeit da ist - besser sein könnte, wenn es Elternteile bzw. Bezugspersonen beiderlei Geschlechts hat.

Nie hat er gesagt, dass homosexuelle Paare deswegen keine Kinder adoptieren dürfen sollen - nur sollte man sich dessen bewusst sein, was man dabei tut. So habe ich ihn zumindest verstanden.

 

Und verstehe ich das nun richtig, (habe auf den Link von Melancholy geklickt): Du lebst in einer gleichgeschlechtlichen Ehe und Du und Dein Mann habt adoptierte Kinder? Und bei Euch ist das völlig in Ordnung, da gibt es kein Problem, aber bei anderen gleichgeschlechtlichen Paaren gibt es da ein ganz grundsätzliches Problem? Nee, ne?

Nee.

Auch das steht nirgends. Er sieht dieses Problem offensichtlich bei jedem gleichgeschlechtlichen Paar: dass es nicht der Idealfall für ein Kind ist, dass z.B. zwei noch so bemühte Väter keine Mutter ersetzen können.

Und für mich hat so eine Aussage eindeutig mehr Gewicht, wenn das jemand sagt, der aus Erfahrung spricht, der weiß, wovon er redet.

Statt ihm Dinge zu unterstellen, die nicht da stehen, könnte man ja auch interessiert nachfragen und evt. etwas lernen dabei.

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Einueben der eigenen Geschlechterrolle

Wenn ich so einen Ausdruck lese, kommt mir schon wieder die Galle hoch.

 

Individuelle Geschlechtsidentität ist stark genug, sich alleine durchzusetzen. Sieht man ja an dem enormen Leidensdruck, den es auslösen kann, wenn Kopf und Anatomie da nicht zusammenpassen.

 

Da braucht niemand irgendwas "einzuüben", das ist ein Selbstläufer.

 

Aber damit sind wir wieder bei dem, was Shubashi vor einiger Zeit angesprochen hat, und wo ich ihm - sozusagen von der Gegenposition aus - Recht gegeben habe: Im Hintergrund steht die Auflösung bzw. die Verteidigung der binären Geschlechterideologie.

 

Deswegen reden hier ja einige von der Wichtigkeit, Vater und Mutter zu haben, weil sie beides erstens als etwas Eindeutiges ansehen, und zweitens zwischen beiden nicht nur einen graduellen, sondern einen grundlegenden Unterschied sehen. Dann ist der Rest ja auch stimmig. Aber so sind Menschen in Wirklichkeit nicht. Es gibt sehr viel mehr als nur zwei "Elterntypen". Einige davon würde man eher "mütterlich" nennen, und die kommen statistisch gehäuft bei denen mit den Möpsen und ohne Mittelbein vor; andere, "väterlich" genannte, kommen statistisch gehäuft bei denen ohne Möpsen und mit Mittelbein vor. Aber der einzelne Mensch lässt sich nicht auf diese Kategorien reduzieren.

 

[...]

 

Auch wenn ich Dir inhaltlich oft widerspreche, finde ich Deine Beiträge fast immer so konstruktiv formuliert, dass ich mich darüber freue. Hier würde ich Dir bei Deinen "Rollenbeschreibungen" wiederum sehr zustimmen...ohne zu dem Schluss zu kommen, dass ich die "nichtbinäre Geschlechterideologie" besser fände als die alte.

 

Warum?

Aufgrund der Zahlenverhältnisse. Die "normale" (aber gleichberechtigte!) Geschlechterrolle kommt einfach den allermeisten Menschen so entgegen, dass ich eine "Dekonstruktion" einfach als eine Umkehrung und Ideologisierung der Verhältnisse empfinde. Selbst wenn sich die eigentliche Geschlechtsidentität immer durchsetzt, ist es daher in meinen Augen abstrus, ständig so zu tun, als müssten wir bei jedem Menschen damit rechnen irgendeine ganz spezifisch-exotische Identität zu entwickeln. The Normalverteilung fits most.

 

Was sich ändern muss, ist unser Umgang damit: letzte Woche habe ich das bei einem Interview wieder so erlebt: der japanische Kollege wollte in einer internationalen Studentenrunde (D, US, ZA, IND, ROM) die Empörung über die "wahnsinnig" vielen "gay couples" in Germany rauspressen. Obwohl die meisten sich als sozial konservativ sahen, ist eben genau das nicht passiert, man geht entspannt damit um - ein paar zehntausend Paare ist unter zig Millionen "Normaler" auch schlicht kein Grund zur Beunruhigung, sondern besser für für freundlich-augeschlossenes "Leben und Leben lassen".

 

Es kann also in meinen Augen nur darum gehen, dass Bewusstsein für Toleranz und Verständnis zu stärken; ohne sich beirren zu lassen, dass die Normalverteilung schlicht jede gesellschaftsweite Dekonstruktionskampagne versanden lässt (oder im schlimmsten Fall den ideologischen "back-lash" initiiert.)

 

Was für die aktuell diskutierte Adoptionsfrage heisst: auch hierbei in erster Linie Kindeswohl, ohne dabei aus ideologischen Gründen geeignete homosexuelle Paare zurückzusetzen.

Nur: aufgrund der Normalverteilung sind die nunmal entsprechend selten, und da darf man auch nicht per "positiver Diskriminierung" nachhelfen.

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Einueben der eigenen Geschlechterrolle

Wenn ich so einen Ausdruck lese, kommt mir schon wieder die Galle hoch.

 

Individuelle Geschlechtsidentität ist stark genug, sich alleine durchzusetzen. Sieht man ja an dem enormen Leidensdruck, den es auslösen kann, wenn Kopf und Anatomie da nicht zusammenpassen.

 

Da braucht niemand irgendwas "einzuüben", das ist ein Selbstläufer.

 

Aber damit sind wir wieder bei dem, was Shubashi vor einiger Zeit angesprochen hat, und wo ich ihm - sozusagen von der Gegenposition aus - Recht gegeben habe: Im Hintergrund steht die Auflösung bzw. die Verteidigung der binären Geschlechterideologie.

 

Deswegen reden hier ja einige von der Wichtigkeit, Vater und Mutter zu haben, weil sie beides erstens als etwas Eindeutiges ansehen, und zweitens zwischen beiden nicht nur einen graduellen, sondern einen grundlegenden Unterschied sehen. Dann ist der Rest ja auch stimmig. Aber so sind Menschen in Wirklichkeit nicht. Es gibt sehr viel mehr als nur zwei "Elterntypen". Einige davon würde man eher "mütterlich" nennen, und die kommen statistisch gehäuft bei denen mit den Möpsen und ohne Mittelbein vor; andere, "väterlich" genannte, kommen statistisch gehäuft bei denen ohne Möpsen und mit Mittelbein vor. Aber der einzelne Mensch lässt sich nicht auf diese Kategorien reduzieren.

 

[...]

 

Auch wenn ich Dir inhaltlich oft widerspreche, finde ich Deine Beiträge fast immer so konstruktiv formuliert, dass ich mich darüber freue. Hier würde ich Dir bei Deinen "Rollenbeschreibungen" wiederum sehr zustimmen...ohne zu dem Schluss zu kommen, dass ich die "nichtbinäre Geschlechterideologie" besser fände als die alte.

 

Warum?

Aufgrund der Zahlenverhältnisse. Die "normale" (aber gleichberechtigte!) Geschlechterrolle kommt einfach den allermeisten Menschen so entgegen, dass ich eine "Dekonstruktion" einfach als eine Umkehrung und Ideologisierung der Verhältnisse empfinde. Selbst wenn sich die eigentliche Geschlechtsidentität immer durchsetzt, ist es daher in meinen Augen abstrus, ständig so zu tun, als müssten wir bei jedem Menschen damit rechnen irgendeine ganz spezifisch-exotische Identität zu entwickeln. The Normalverteilung fits most.

 

Was sich ändern muss, ist unser Umgang damit: letzte Woche habe ich das bei einem Interview wieder so erlebt: der japanische Kollege wollte in einer internationalen Studentenrunde (D, US, ZA, IND, ROM) die Empörung über die "wahnsinnig" vielen "gay couples" in Germany rauspressen. Obwohl die meisten sich als sozial konservativ sahen, ist eben genau das nicht passiert, man geht entspannt damit um - ein paar zehntausend Paare ist unter zig Millionen "Normaler" auch schlicht kein Grund zur Beunruhigung, sondern besser für für freundlich-augeschlossenes "Leben und Leben lassen".

 

Es kann also in meinen Augen nur darum gehen, dass Bewusstsein für Toleranz und Verständnis zu stärken; ohne sich beirren zu lassen, dass die Normalverteilung schlicht jede gesellschaftsweite Dekonstruktionskampagne versanden lässt (oder im schlimmsten Fall den ideologischen "back-lash" initiiert.)

 

Was für die aktuell diskutierte Adoptionsfrage heisst: auch hierbei in erster Linie Kindeswohl, ohne dabei aus ideologischen Gründen geeignete homosexuelle Paare zurückzusetzen.

Nur: aufgrund der Normalverteilung sind die nunmal entsprechend selten, und da darf man auch nicht per "positiver Diskriminierung" nachhelfen.

 

Ich moechte noch einmal darauf hinweisen, dass es nicht meine Ansicht ist, etwas zu verbieten. Mein Anliegen ist, auf etwas hinzuweisen, was ich als Fakt sehr wichtig finde und bei dem ich froh waere, Leute wuerden das bei ihren Entscheidungen bedenken und beruecksichtigen. Natuerlich muss jeder seine Entscheidungen selbst verantworten. Ich wuerde eine solche nicht treffen, aus den von mir geschilderten Gruenden.

 

Dass hat wie auch gesagt, nicht den Grund, dass ich meine, dass Homosexuelle schlechte Eltern seien oder nicht geeignet oder dass dem Kind ein irreparabler Schaden zugefuegt wuerde, oder was einige unterstellen. Meine Ansicht resultiert sowieso nicht aus der Beschaeftigung mit der Frage Homosexualitaet und Adoption, ja oder nein, sondern aus dem, was ich insgesamt ueber diesen Bereich weiss und ihn beurteile. Mir geht es dabei vor allem um die Frage, ob man einem Kind mit gutem Gewissen etwas sehr wichtiges verwehren kann,und wie man das dann begruendet, und das waere dann das gegengeschlechtliche Elternteil, das man ihm auf jeden Fall geben koennte.

 

Wie gesagt, muss solche Entscheidungen jeder selbst verantworten. Mit rechtlichen Fragen hat das nichts zu tun.

bearbeitet von Long John Silver
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...Ich moechte noch einmal darauf hinweisen, dass es nicht meine Ansicht ist, etwas zu verbieten...

Darum geht es auch - zumindest hier in D - nicht, sondern ob das generelle Verbot weiterhin bestehen bleiben soll. Dies zu entscheiden ist Aufgabe des BVerfG - für Nichtjuristen meiner unmaßgeblichen Meinung nach recht gut aufbereitet ist der ganz konkret zur Entscheidung stehende Sachverhalt hier

Zu entscheiden hat Karlsruhe über die Verfassungsbeschwerde einer Ärztin aus Münster. Ihre Lebenspartnerin, eine Innenarchitektin, hatte 2004 ein Mädchen aus Bulgarien adoptiert. Das Kind, inzwischen 13 Jahre alt, lebt mit beiden im gemeinsamen Haushalt – doch den Wunsch der Ärztin, gleichfalls Adoptivmutter zu werden, lehnten die Gerichte entsprechend der gesetzlichen Regelung ab.

Ob die hier zitierten Expertenmeinungen Berücksichtigung finden - wir werden sehen

...sprachen sich auch die Experten gegen eine rechtliche Benachteiligung von Lebenspartnern aus. "Es dient dem Wohl des Kindes, wenn eine faktische Beziehung auch rechtlich abgesichert wird", sagte die Bonner Rechtswissenschaftlerin Nina Dethloff von der wissenschaftlichen Vereinigung für Familienrecht. Psychologen betonten, dass sich Kinder in "Regenbogenfamilien" genauso gut entwickeln wie in anderen Familienformen. Zu diesem Ergebnis kam auch eine Studie im Auftrag des Bundesjustizministeriums: Entscheidend sei nicht die Struktur der Familie, sondern die Qualität der Beziehungen.

Nachtrag: mein hier geäußerter und immer noch bestehender Ärger über die Rede des Papstes beruht darauf, dass er auf der Grundlage einer - wie ein User treffend gesagt hat "Wunschlüge" über die heile Familie, die zu unseren Lebzeiten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht (mehr) zur "Wahrheit" werden wird - mit sprachlich dramatisierenden moralischen "Argumenten" (z.B. "tiefe Unwahrheit", "Würde des Kindes" und so) seinen vermutlich doch großen Einfluss geltend zu machen sucht statt die Argumente der "Pro" - Seite ernst zu nehmen und aus dem Glauben zu widerlegen.

bearbeitet von Melancholy
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...Ich moechte noch einmal darauf hinweisen, dass es nicht meine Ansicht ist, etwas zu verbieten...

Darum geht es auch - zumindest hier in D - nicht, sondern ob das generelle Verbot weiterhin bestehen bleiben soll. Dies zu entscheiden ist Aufgabe des BVerfG - für Nichtjuristen meiner unmaßgeblichen Meinung nach recht gut aufbereitet ist der ganz konkret zur Entscheidung stehende Sachverhalt hier

Zu entscheiden hat Karlsruhe über die Verfassungsbeschwerde einer Ärztin aus Münster. Ihre Lebenspartnerin, eine Innenarchitektin, hatte 2004 ein Mädchen aus Bulgarien adoptiert. Das Kind, inzwischen 13 Jahre alt, lebt mit beiden im gemeinsamen Haushalt – doch den Wunsch der Ärztin, gleichfalls Adoptivmutter zu werden, lehnten die Gerichte entsprechend der gesetzlichen Regelung ab.

Ob die hier zitierten Expertenmeinungen Berücksichtigung finden - wir werden sehen

...sprachen sich auch die Experten gegen eine rechtliche Benachteiligung von Lebenspartnern aus. "Es dient dem Wohl des Kindes, wenn eine faktische Beziehung auch rechtlich abgesichert wird", sagte die Bonner Rechtswissenschaftlerin Nina Dethloff von der wissenschaftlichen Vereinigung für Familienrecht. Psychologen betonten, dass sich Kinder in "Regenbogenfamilien" genauso gut entwickeln wie in anderen Familienformen. Zu diesem Ergebnis kam auch eine Studie im Auftrag des Bundesjustizministeriums: Entscheidend sei nicht die Struktur der Familie, sondern die Qualität der Beziehungen.

 

Ich gehe davon aus, dass dieses Adoptionsrecht in der BRD bald eingefuehrt werden wird.

 

Ich will auch dich noch einmal darauf hinweisen, dass ich weder von Nachfolgeadoptionen sprach von Kindern, die in eine Lebensgemeinschaft mit gebracht werden (Stiefkind?) noch ueberhaupt von aelteren Kindern. Da ist die Sachlage voellig anders, vor allem auch, weil die Kinder ab einem gewissen Alter eine Mitspracherecht haben (jedenfalls bei uns hier) und weil es bei mitgebrachten Kindern um einen gegebenen Fakt handelt. Der Staat hat ja mit diesen Fakten nichts zu tun, waehrend er in dem von mir geschilderten Faellen selbst Fakten schafft. Das sind zwei voellig verschiedene Dinge.

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...

Aufgrund der Zahlenverhältnisse. Die "normale" (aber gleichberechtigte!) Geschlechterrolle kommt einfach den allermeisten Menschen so entgegen, dass ich eine "Dekonstruktion" einfach als eine Umkehrung und Ideologisierung der Verhältnisse empfinde. ...

Was ist normal?

Das Leben brummt deutlich farbiger als Du es Dir und Religiöse, die in ihrem Hühnerhof denken, sich vorstellen könnnen.

Es kommt bei der Familie bei der Erziehung auf deren Qualität ihrer Beziehungen an an und nicht auf ihre Struktur. Das steht in einen juristischen Zitat von Melancholy. Und genau das isses.

wine

Editiert. Ich hatte sinnentstellend geschrieben.

bearbeitet von wine
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Ich gehe davon aus, dass dieses Adoptionsrecht in der BRD bald eingefuehrt werden wird.

 

Ich will auch dich noch einmal darauf hinweisen, dass ich weder von Nachfolgeadoptionen sprach von Kindern, die in eine Lebensgemeinschaft mit gebracht werden (Stiefkind?) noch ueberhaupt von aelteren Kindern. Da ist die Sachlage voellig anders, vor allem auch, weil die Kinder ab einem gewissen Alter eine Mitspracherecht haben (jedenfalls bei uns hier) und weil es bei mitgebrachten Kindern um einen gegebenen Fakt handelt. Der Staat hat ja mit diesen Fakten nichts zu tun, waehrend er in dem von mir geschilderten Faellen selbst Fakten schafft. Das sind zwei voellig verschiedene Dinge.

Verstanden.

Allerdings müssten wir uns demzufolge, bevor irgendein Thema angesprochen wird, darauf verständigen, über welche Aspekte wer sprechen/schreiben will und wird und über welche nicht bzw. müsste bei jedem Post angesichts der Vielzahl und der Schnelligkeit der Meinungsäußerungen bei "beliebten" Themen eine Art "Disclaimer" vor oder nach jedem Beitrag stehen - stelle ich mir in einem Forum ziemlich schwierig vor...?

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...

Aufgrund der Zahlenverhältnisse. Die "normale" (aber gleichberechtigte!) Geschlechterrolle kommt einfach den allermeisten Menschen so entgegen, dass ich eine "Dekonstruktion" einfach als eine Umkehrung und Ideologisierung der Verhältnisse empfinde. ...

Was ist normal?

Das Leben brummt deutlich farbiger als Du es Dir und Religiöse, die in ihrem Hühnerhof denken, sich vorstellen könnnen.

Es kommt bei der Familie bei der Erziehung auf deren Struktur drauf an und nicht auf ihre Zusammensetzung. Das steht in einen juristischen Zitat von Melancholy. Und genau das isses.

wine

 

Pardon, vielleicht habe ich mich zu undeutlich ausgedrückt: "normal" ist in dem Beitrag immer nur im mathematischen Sinn der "Normalverteilung" zu verstehen. Es gibt nun einmal überwältigend mehr Ehen und gemischtgeschlechtliche Lebensgemeinschaften als gleichgeschlechtliche. Daraus darf keine diskriminierende Normierung erwachsen, aber es sollte auch nicht so getan werden, als sei dies nur die Lebensform einiger weniger Hinterwäldler, denen nur noch nicht genug ihr "falsches" Bewusstsein "dekonstruiert" wurde.

 

Daten dazu hier:

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/HaushalteFamilien/Tabellen/FamilienKindern.html

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/36562/umfrage/gleichgeschlechtliche-lebensgemeinschaften-in-deutschland/

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/HaushalteFamilien/Tabellen/Haushaltsgroesse.html

bearbeitet von Shubashi
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Pardon, vielleicht habe ich mich zu undeutlich ausgedrückt: "normal" ist in dem Beitrag immer nur im mathematischen Sinn der "Normalverteilung" zu verstehen. Es gibt nun einmal überwältigend mehr Ehen und gemischtgeschlechtliche Lebensgemeinschaften als gleichgeschlechtliche. Daraus darf keine diskriminierende Normierung erwachsen, aber es sollte auch nicht so getan werden, als sei dies nur die Lebensform einiger weniger Hinterwäldler, denen nur noch nicht genug ihr "falsches" Bewusstsein "dekonstruiert" wurde.

 

 

 

So what?

 

 

Das Leben in all seiner Farbigkeit und Buntheit lässt sich trotzdem nicht durch irgendwelche Normalverteilungen abbilden. Jeder Mensch ist ein Individuum. Jede Partnerschaft ist individuell, genauso wie jede Elternschaft. Mehr als rechtlich günstige Rahmenbedingungen kann man als Staat letztlich nicht setzen. Für das Gelingen des Lebens ist jeder Mensch selbst verantwortlich.

 

Diese Rahmenbedingungen nun aber gar nicht zu setzen, mit dem Hinweis, es betreffe ja nur ganz wenige Bürger, ist natürlich Diskriminierung pur. Genauso könnte man behaupten, man müsse sich nicht weiter für Barrierefreiheit einsetzen, da es ja statistisch gesehen nur sehr wenige Behinderte gebe, die das betreffe. Dass die wenigen dann das Nachsehen haben, ist für manche hier wohl nur ein Kollateralschaden, mit dem man leben muss.

bearbeitet von Epicureus
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...

nicht dass ich wild auf seine antwort wäre, aber im interesse des unvoreingenommenen lesers wäre es für seinen standpunkt vorteilhaft, eine erklärung zu liefern.

Hat er diese Antwort nicht bereits 2007 hier gegeben?

 

 

 

In der Tat. Der Mensch ist vergesslich, die Forensoftware ist es nicht. Unser Mitforist Long John Silver ist also seit 2007 staatlich und kirchlich mit einem Mann (sic!) verheiratet und hat (mindestens) 3 Adoptivkinder.

 

 

Das nur noch einmal für alle zum Nachlesen festhalten wollend ...

 

 

Epi

bearbeitet von Epicureus
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Pardon, vielleicht habe ich mich zu undeutlich ausgedrückt: "normal" ist in dem Beitrag immer nur im mathematischen Sinn der "Normalverteilung" zu verstehen. Es gibt nun einmal überwältigend mehr Ehen und gemischtgeschlechtliche Lebensgemeinschaften als gleichgeschlechtliche. Daraus darf keine diskriminierende Normierung erwachsen, aber es sollte auch nicht so getan werden, als sei dies nur die Lebensform einiger weniger Hinterwäldler, denen nur noch nicht genug ihr "falsches" Bewusstsein "dekonstruiert" wurde.

 

 

 

So what?

 

 

Das Leben in all seiner Farbigkeit und Buntheit lässt sich trotzdem nicht durch irgendwelche Normalverteilungen abbilden. Jeder Mensch ist ein Individuum. Jede Partnerschaft ist individuell, genauso wie jede Elternschaft. Mehr als rechtlich günstige Rahmenbedingungen kann man als Staat letztlich nicht setzen. Für das Gelingen des Lebens ist jeder Mensch selbst verantwortlich.

 

Diese Rahmenbedingungen nun aber gar nicht zu setzen, mit dem Hinweis, es betreffe ja nur ganz wenige Bürger, ist natürlich Diskriminierung pur. Genauso könnte man behaupten, man müsse sich nicht weiter für Barrierefreiheit einsetzen, da es ja statistisch gesehen nur sehr wenige Behinderte gebe, die das betreffe. Dass die wenigen dann das Nachsehen haben, ist für manche hier wohl nur ein Kollateralschaden, mit dem man leben muss.

 

Diskriminierung nein, aber ein allgemeines Verbot von Treppen oder Messer und Gabel (diskrimnieren Einarmige, Löffel und Eßstäbchen aber nicht) fände ich trotzdem falsch.

Macht das meinen Punkt klarer?

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Diskriminierung nein, aber ein allgemeines Verbot von Treppen oder Messer und Gabel (diskrimnieren Einarmige, Löffel und Eßstäbchen aber nicht) fände ich trotzdem falsch.

Macht das meinen Punkt klarer?

 

 

 

Nein, das macht es nicht klarer. Durch ein Adoptionsrecht für schwule und lesbische Paare wird ja kein heterosexuelles Paar diskriminiert oder ihm irgendetwas weggenommen. Und auch ein Einarmiger kann mit Messer und Gabel essen. Er kann beide Werkzeuge nacheinander benutzen. Außerdem wird dem Einarmigen durch das Vorhandensein von Löffeln oder Rolltreppen ja immer eine Alternative geboten.

 

Schwule und Lesben sind per se benachteiligt. Und es wird ihnen bei der Adoption momentan keinerlei Alternative geboten. Sonst hätte es ja die Klagen beim BVerfG nicht gegeben.

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Wenn du nachliest, hat LJS nie was anderes getan als dafür zu plädieren, Äußerungen wie die des Papstes nicht einfach empört zu verwerfen, sondern die Möglichkeit zu überlegen, dass es für ein Kind - wenn die Möglichkeit da ist - besser sein könnte, wenn es Elternteile bzw. Bezugspersonen beiderlei Geschlechts hat.

Doch, wenn ausgerechnet der Papst sich zu dem Thema äußert, bin ich in der Tat empört. Sein eigener Bruder hat jahrelang ungehindert Kinder verprügelt. Wenn solche Leute von Kindeswohl quatschen, wird mir schlecht.

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