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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Geschlechtsneutrale Ehe wäre für mich, wenn zwei völlig beliebige Menschen heiraten.

Also zum Beispiel Herr Kunz und seine Haushälterin, weil sie damit Steuern sparen, oder Frau Schmitt und ihr Untermieter, weil sie dann vom Ehegattensplitting profitieren, oder Die Geschäftsführer von Klawuttke und Heinze, weil das rechtlich einiges vereinfacht.

Ich sehe nicht, was das mit Geschlechtsneutralität oder nicht zu tun hat. Rein rechtlich dürften Kunz, Schmitt, Klawuttke und Heinze das ja, was du da ansprichst (wenn sie oder die Partner nicht anderweit verheiratet sind, jedenfalls), auch wenn das nicht im Sinne des Erfinders ist. "Geschlechtsneutral" bedeutet dann, dass dabei egal ist, ob Kunz' Haushälter jetzt eine Haushälterin ist oder nicht. Wenn es nicht egal ist, dann ist es auch nicht "geschlechtsneutral"...

:unsure:

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Geschlechtsneutrale Ehe wäre für mich, wenn zwei völlig beliebige Menschen heiraten.

Also zum Beispiel Herr Kunz und seine Haushälterin, weil sie damit Steuern sparen, oder Frau Schmitt und ihr Untermieter, weil sie dann vom Ehegattensplitting profitieren, oder Die Geschäftsführer von Klawuttke und Heinze, weil das rechtlich einiges vereinfacht.

Ich sehe nicht, was das mit Geschlechtsneutralität oder nicht zu tun hat. Rein rechtlich dürften Kunz, Schmitt, Klawuttke und Heinze das ja, was du da ansprichst (wenn sie oder die Partner nicht anderweit verheiratet sind, jedenfalls), auch wenn das nicht im Sinne des Erfinders ist. "Geschlechtsneutral" bedeutet dann, dass dabei egal ist, ob Kunz' Haushälter jetzt eine Haushälterin ist oder nicht. Wenn es nicht egal ist, dann ist es auch nicht "geschlechtsneutral"...

:unsure:

OK, da hast du natürlich Recht.

Worauf ich hinaus will:

Es geht nicht darum, die (auch geschlechtsbezogene) allgemeine beliebigkeit einzuführen, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen und die Ehe als solche überhaupt abzuschaffen und so weiter.

Genau das wird von Gegnern der Ehe zwischen Homosexuellen ja immer wieder behauptet (deswegen kommt ja auch Shubashi ständig mit der Butler an).

Geschlechtsneutrale Ehe in diesem Sinne ist nicht das Ziel.

 

Die Ehe soll bleiben, was sie ist.

Die Ehe soll bleiben, was sie ist.

Die Ehe soll bleiben, was sie ist.

Die Ehe soll bleiben, was sie ist.

Die Ehe soll bleiben, was sie ist.

Die Ehe soll bleiben, was sie ist.

Die Ehe soll bleiben, was sie ist.

Die Ehe soll bleiben, was sie ist.

 

Aber ich hätte auch gerne das Recht, eine einzugehen.

 

Werner

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Hier ein herrlicher Artikel (für die, die die Sprachkenntnisse mitbringen) eines in den Niederlanden lebenden Franzosen über zwölf Jahre Homo-Ehe in den Niederlanden (nett vor allem das staunende und beunruhigte Unverständnis der Schüler über die Demo in Paris).

 

Für die ohne die Sprachkenntnisse übersetze ich die Schlussfolgerungen am Ende:

 

So stimmt es also, die Integristen aller Art, die sich zu Hunderttausenden in Paris zusammengefunden haben, müssen sich Sorgen machen. Im Rückblick auf ein Jahrzehnt ist gut zu sehen, dass die Öffnung der Ehe in den Niederlanden handfeste Folgen gehabt hat:

 

größere Toleranz gegenüber Homos;

Stigmatisierung - verbaler wie körperlicher - homophober Gewalt;

enormer Glaubwürdigkeitsverlust für die Katholische Kirche;

frauen- und homofreundlicher Druck in den evangelischen Kirchen;

Isolierung/Talibanisierung der christlichen Rechtsextremisten, die von den politischen Rechtsextremisten und der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung abgeschnitten sind...

 

Schreckliche Aussichten also.

 

Für die Homophoben.

 

bearbeitet von Wiebke
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...gewaltsame und unnoetige Neu-Definition des Begriffes Ehe bestehen allerdings Differenzen...

Wer hat denn die Definitionshoheit über einen Begriff bzw. sollte sie haben?

Wer bestimmt, was eine "gewaltsame und unnötige Neudefinition" eines Begriffes ist bzw. sollte darüber befinden?

Der jeweilige Staat?

Die Religionsgemeinschaften?

Die Gesellschaft (die allerdings völlig unreflektiert allen möglichen Unsinn wie z.B. "Negativwachstum" oder "Vorsorgeuntersuchung" in ihren Alltagssprachgebrauch übernimmt)?

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...gewaltsame und unnoetige Neu-Definition des Begriffes Ehe bestehen allerdings Differenzen...

Wer hat denn die Definitionshoheit über einen Begriff bzw. sollte sie haben?

Wer bestimmt, was eine "gewaltsame und unnötige Neudefinition" eines Begriffes ist bzw. sollte darüber befinden?

Der jeweilige Staat?

Die Religionsgemeinschaften?

Die Gesellschaft (die allerdings völlig unreflektiert allen möglichen Unsinn wie z.B. "Negativwachstum" oder "Vorsorgeuntersuchung" in ihren Alltagssprachgebrauch übernimmt)?

Vielleicht müsste man erst mal schauen, wie der Begriff denn definiert ist.

 

ich habe den Eindruck, für manch einen ist "Ehe" so definiert: "Ein männliches und ein weibliches Individuum schließen sich zum Zwecke der Begattung und der Nachwuchsproduktion zusammen"

 

Für mich hört sich das eher nach Karnickelzucht an, aber sei's drum.

Geht man von so einer Definition des Begriffes "Ehe" aus, dann braucht man tatsächlich eine völlige Neudefinition, wenn man Homoseuelle heiraten lassen will.

 

Für mich lautet die Definition allerdings etwas anders.

Zum Beispiel "innige Gemeinschaft des Lebens und der Liebe" (so beschreibt es der katholische Katechismus).

 

Und meine Ehedefinition passt hervorragend auf Homos wie auf Heteros. Ich brauch da keine Neudefinition.

 

Werner

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Na ja, wenn alle schon mal nachschauen, wie relevant diese französischen Demonstrationen wirklich sind, dann will ich beim "sich-schlaumachen" nicht zurückstehen.

 

Leider muss ich zugeben, dass sich für meine Unkereien über das möglicherweise zunehmende Unwesen der marodierenden Butleristenrotten nichts richtig empirisches finden lässt. Der Grund ist, neben allerlei anderen sozialen und wirtschaftlichen Einflüssen auf die gesellschaftliche Bedeutung von Ehe, die völlige quantitative Insignifikanz der gleichgeschlechtlichen Ehe.

 

Wie in diesem recht überzeugenden Paper steht:

 

That same-sex marriage has so little impact on the social order or on non-heterosexuals themselves is probably only surprising to fearful religious conservatives. Sensible reflection suggests that the action of a few gay men and lesbians is unlikely to imperil marriage. It is hardly arcane to observe that the fate of heterosexual marriage rests with heterosexuals themselves. Even if we recognise that the fate of (heterosexual) marriage rests much more squarely on the shoulders of heterosexuals, rather than on those of gays and lesbians, it seems only fair to acknowledge that heterosexuals themselves have limited culpability in the changing shape of marriage and its likely future forms. However much conservatives insist that marriage is divinely ordained, it is an institution profoundly moulded by secular events. The changing position of women, the nature of the labour market, child care provision, educational and welfare policy, the state of the economy and other structural factors will shape marriage. It is the worst fear of conservatives and a fond hope of non-heterosexuals that gay marriage might also help re-shape heterosexual marriage. Both groups are likely to be disappointed.

 

Es sieht also schlicht danach aus, dass die ganze Sache gesellschaftlich zu irrelevant, um große Debatten darüber zu führen. Das sonderbare an dem französischen Aufmarsch scheint also tatsächlich zu sein, dass er überhaupt so zustande kommt. Ist es also vor allem die frz. Renitenz gegenüber allzu ambitionierter sozialistischer Gesellschaftsreform überhaupt?

 

(Allerdings: bevor sich ein Konflikt hochschaukelt, wie es möglicherweise jetzt in Frankreich passiert, halte ich meinen Vorschlag, es bei einer rein rechtlichen Gleichstellung bei bloß namentlicher Differenz zu belassen, für einen guten Kompromiss. Ein Konflikt kann noch so unsinnig und symbolisch sein, und dann doch das gesellschaftliche Klima real vergiften. Keine Rechthaberei ist das am Ende wert.)

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Das sonderbare an dem französischen Aufmarsch scheint also tatsächlich zu sein, dass er überhaupt so zustande kommt.

Naja, wenn man mal schaut, zu was sich die Leute bei entsprechender Indoktrination mit allem möglichen Unsinn bringen lassen, dann wird auch der französische Aufmarsch verständlich.

 

Da predigen zum Beispiel britische Demagogen, äh Bischöfe, "die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, bedrohe religiöse Freiheiten in einer Weise, wie es seit der Katholikenverfolgung in England nicht mehr vorgekommen sei." (Quelle)

 

Und wer würde nicht demonstrieren wollen, wenn unschuldige Katholiken wieder verfolgt, eingesperrt und ihrer elementarsten Bürgerrechte beraubt werden sollen?

 

Nur dass das keine vorhat.

 

Aber die Wahrheit hat Demagogen noch nie beosnders interessiert.

 

Werner

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Das sonderbare an dem französischen Aufmarsch scheint also tatsächlich zu sein, dass er überhaupt so zustande kommt.

Naja, wenn man mal schaut, zu was sich die Leute bei entsprechender Indoktrination mit allem möglichen Unsinn bringen lassen, dann wird auch der französische Aufmarsch verständlich.

 

Da predigen zum Beispiel britische Demagogen, äh Bischöfe, "die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, bedrohe religiöse Freiheiten in einer Weise, wie es seit der Katholikenverfolgung in England nicht mehr vorgekommen sei." (Quelle)

 

Und wer würde nicht demonstrieren wollen, wenn unschuldige Katholiken wieder verfolgt, eingesperrt und ihrer elementarsten Bürgerrechte beraubt werden sollen?

 

Nur dass das keine vorhat.

 

Aber die Wahrheit hat Demagogen noch nie beosnders interessiert.

 

Werner

 

Ich halte sowas auch für demagogischen Schwachsinn. Vielleicht tröstet es Dich das die schottischen Bischöfe bei einer ähnlich lächerlichen Postkartenaktion von 200.000 gedruckten Karten mal gerade 30.000 in die Briefkästen bekamen.

Die katholische Basis teilt die paranoiden Vorstellungen ihrer Führung dort überwiegend nicht.

http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2013/jan/13/scotland-catholics-not-persecuted

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...gewaltsame und unnoetige Neu-Definition des Begriffes Ehe bestehen allerdings Differenzen...

Wer hat denn die Definitionshoheit über einen Begriff bzw. sollte sie haben?

Wer bestimmt, was eine "gewaltsame und unnötige Neudefinition" eines Begriffes ist bzw. sollte darüber befinden?

Der jeweilige Staat?

Die Religionsgemeinschaften?

Die Gesellschaft (die allerdings völlig unreflektiert allen möglichen Unsinn wie z.B. "Negativwachstum" oder "Vorsorgeuntersuchung" in ihren Alltagssprachgebrauch übernimmt)?

 

Wenn Long John Silver und seinesgleichen so überzeugt davon wären, dass die Menschen nach einer gesetzlichen Öffnung der Ehe für Homos einfach neue Begriffe zur Unterscheidung benutzen, müssten sie ja keinen solchen Wind drum machen. Dann wär ja alles gut. In Wahrheit wissen sie genau, dass das nicht passieren wird, wie man an Ländern wie den NL auch sehen kann. Deswegen plärren sie herum und beharren auf einer gesetzlichen Unterscheidung.

 

Diese angebliche Neudefinition der Ehe ist, wie Werner schon dargelegt hat, ein frommer eingebildeter Wunsch, völlig an den Haaren herbei gezogen. Ehe ist für die meisten eine offiziell geschlossene Verbindung zweier Liebender. Und auf der Basis dieser Definition ist die Öffnung der Ehe für Homosexuelle kein Problem. Das ist doch nun wirklich nicht schwer zu verstehen?!

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Das sonderbare an dem französischen Aufmarsch scheint also tatsächlich zu sein, dass er überhaupt so zustande kommt.

Naja, wenn man mal schaut, zu was sich die Leute bei entsprechender Indoktrination mit allem möglichen Unsinn bringen lassen, dann wird auch der französische Aufmarsch verständlich.

 

Da predigen zum Beispiel britische Demagogen, äh Bischöfe, "die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, bedrohe religiöse Freiheiten in einer Weise, wie es seit der Katholikenverfolgung in England nicht mehr vorgekommen sei." (Quelle)

 

Und wer würde nicht demonstrieren wollen, wenn unschuldige Katholiken wieder verfolgt, eingesperrt und ihrer elementarsten Bürgerrechte beraubt werden sollen?

 

Nur dass das keine vorhat.

 

Aber die Wahrheit hat Demagogen noch nie beosnders interessiert.

 

Werner

 

Ich halte sowas auch für demagogischen Schwachsinn. Vielleicht tröstet es Dich das die schottischen Bischöfe bei einer ähnlich lächerlichen Postkartenaktion von 200.000 gedruckten Karten mal gerade 30.000 in die Briefkästen bekamen.

Die katholische Basis teilt die paranoiden Vorstellungen ihrer Führung dort überwiegend nicht.

http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2013/jan/13/scotland-catholics-not-persecuted

Ein sehr guter Kommentar.

 

Werner

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Long John Silver
Das sonderbare an dem französischen Aufmarsch scheint also tatsächlich zu sein, dass er überhaupt so zustande kommt.

Naja, wenn man mal schaut, zu was sich die Leute bei entsprechender Indoktrination mit allem möglichen Unsinn bringen lassen, dann wird auch der französische Aufmarsch verständlich.

 

Da predigen zum Beispiel britische Demagogen, äh Bischöfe, "die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, bedrohe religiöse Freiheiten in einer Weise, wie es seit der Katholikenverfolgung in England nicht mehr vorgekommen sei." (Quelle)

 

Und wer würde nicht demonstrieren wollen, wenn unschuldige Katholiken wieder verfolgt, eingesperrt und ihrer elementarsten Bürgerrechte beraubt werden sollen?

 

Nur dass das keine vorhat.

 

Aber die Wahrheit hat Demagogen noch nie beosnders interessiert.

 

Werner

 

Mich wundert hier eines: es sind immer Demagogen oder Leute, die andere aufhetzen - ist dir noch nie der Gedanke gekommen, dass Leute auch eine eigene Meinung haben und dass eben diese kundzutun eine ganz normale Handlung ist und dass die Gruende fuer diese Meinung nicht einfach Hetze von Seiten bestimmter Vertreter von Religion sind, sondern ganz einfach ihre eigene Ansicht?

 

Es gibt Leute, die bestimmten Stroemungen mit einem gewissen Skeptismus gegenueber stehen. Warum sollte gerade deine Ansicht die richtige sein - nur weil du vor allem hier im Forum dich in der Mehrheit siehst und weil du meinst, andere wuerden alles ohne eigene Gedanken dazu schlucken, nur weil es ihnen gerade hingestellt wird? Auch deine Meinung ist hinterfragbar und eine Aussage wie "Ich will aber heiraten und das Ehe nennen" ist keinesfalls ein Argument.

 

Vielleicht waere es gescheit, hinter dem Widerstand anderer gegen deine persoenliche Auffassung nicht immer sofort Demagogen zu vermuten, sondern einfach vor allem Menschen, die aus Gruenden, die sie auch vertreten, einfach anderer Ansicht sind.

 

Ich befuerchte naemlich, die Haltung, Meinungen, die einem selbst nicht passt und die man bei anderen entdeckt, auf die Arbeit von Demagogen zu schieben und auf eine allgemeine Volksverhetzung aus einer bestimmten angenommenen Richtung, geht voellig daran vorbei, dass andere Leute nachdenken und bestimmte Schluesse ziehen. Die muessen dir nicht gefallen, aber so schlicht wie du es hier hinzustellen versuchst, kommen die Meinungen anderer nicht zustande.

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Franciscus non papa
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Mich wundert hier eines: es sind immer Demagogen oder Leute, die andere aufhetzen - ist dir noch nie der Gedanke gekommen, dass Leute auch eine eigene Meinung haben und dass eben diese kundzutun eine ganz normale Handlung ist und dass die Gruende fuer diese Meinung nicht einfach Hetze von Seiten bestimmter Vertreter von Religion sind, sondern ganz einfach ihre eigene Ansicht?

 

 

Lieber John,

 

die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber wenn eine Meinung gleichzeitig ein Angriff auf die Rechte anderer ist, dann bedeutet Meinungsfreiheit, dass man sich gegen diese Angriffe in aller Deutlichkeit wehren darf. Vor allem dann, wenn die Meinung Unbeteiligter darin besteht, anderen ihre Vorstellungen davon aufzudrücken, wie man sein Privatleben zu gestalten hat.

 

Gruß,

Klaus

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Long John Silver

Mich wundert hier eines: es sind immer Demagogen oder Leute, die andere aufhetzen - ist dir noch nie der Gedanke gekommen, dass Leute auch eine eigene Meinung haben und dass eben diese kundzutun eine ganz normale Handlung ist und dass die Gruende fuer diese Meinung nicht einfach Hetze von Seiten bestimmter Vertreter von Religion sind, sondern ganz einfach ihre eigene Ansicht?

 

 

Lieber John,

 

die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber wenn eine Meinung gleichzeitig ein Angriff auf die Rechte anderer ist, dann bedeutet Meinungsfreiheit, dass man sich gegen diese Angriffe in aller Deutlichkeit wehren darf. Vor allem dann, wenn die Meinung Unbeteiligter darin besteht, anderen ihre Vorstellungen davon aufzudrücken, wie man sein Privatleben zu gestalten hat.

 

Gruß,

Klaus

Lieber Klaus, zumindest bei uns gibt es kein Recht darauf, dass man als Homosexueller heiraten darf. Moeglicherweise wird es eines, aber solange es noch nicht Gesetz, gibt es das nicht und so lange ist es auch Verhandlungsbasis.

 

Wenn wie bei euch Homosexuelle die Moeglichkeit haben, rechtlich eine Partnerschaft einzugehen, die - wie ja offenbar angestrebt - in allen Punkten bald juristisch einer heterosexuellen Ehe gleich ist (ausser der Bezeichnung) sehe ich keine Punkt, an dem die Rechte Homosexueller verletzt werden oder sie benachteiligt.

 

Es gibt mit Sicherheit so etwas wie einer moralischen Anspruch einer Gesellschaft, ihre Mitglieder rechtlich gleich zu behandeln (den hier von den Anwesenden auch niemand in frage stellt), aber es gibt keinen moralischen Anspruch darauf, Begriffe, die besetzt sind, fuer sich vereinnahmen zu wollen und das rechtlich verankert zu verlangen, so lange davon die uebrige Rechtslage fuer die Betreffenden nicht negativ veraendert.

 

Will sagen - eine civil union mit allen Rechten und Pflichten scheint mir eine prima Sache. Den heterosexuellen Ehebegriff okkupieren zu wollen, der auf voellig anderen Voraussetzungen fusst, halte ich fuer ... naja, in dem Zusammenhang fuer voellig unangemessen und schief.

 

Es steht auch keinem direkten inhaltlichen Zusammenhang mit der notwendigen rechtlichen Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.

 

Noch weniger steht das Privatleben von Leuten zur Debatte.

bearbeitet von Long John Silver
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Franciscus non papa

aha, es ist also nicht das Privatleben, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn zwei menschen heiraten wollen, es aber nicht dürfen, obwohl damit kein anderer auf irgendwelche rechte verzichten müsste???

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Long John Silver

aha, es ist also nicht das Privatleben, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn zwei menschen heiraten wollen, es aber nicht dürfen, obwohl damit kein anderer auf irgendwelche rechte verzichten müsste???

 

Was waere oder ist an einer civil union mit allen Rechten und Pflichten ehrenruehrig oder gar minderwertig?

bearbeitet von Long John Silver
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aha, es ist also nicht das Privatleben, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn zwei menschen heiraten wollen, es aber nicht dürfen, obwohl damit kein anderer auf irgendwelche rechte verzichten müsste???

 

Was waere oder ist an einer civil union mit allen Rechten und Pflichten ehrenruehrig oder gar minderwertig?

 

Nichts. Es wäre aber auch nichts davon, wenn man es "Ehe" nennt. Und so wird es auch kommen, so oder so.

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Franciscus non papa

aha, es ist also nicht das Privatleben, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn zwei menschen heiraten wollen, es aber nicht dürfen, obwohl damit kein anderer auf irgendwelche rechte verzichten müsste???

 

Was waere oder ist an einer civil union mit allen Rechten und Pflichten ehrenruehrig oder gar minderwertig?

 

 

merke, auch solche lösungen sind mühsam GEGEN genau die erkämpft worden, die sich gegen jede nur denkbare lösung für schwule und Lesben wehren.

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aha, es ist also nicht das Privatleben, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn zwei menschen heiraten wollen, es aber nicht dürfen, obwohl damit kein anderer auf irgendwelche rechte verzichten müsste???

 

Was waere oder ist an einer civil union mit allen Rechten und Pflichten ehrenruehrig oder gar minderwertig?

Das ist nicht die Frage. Die Schwarzen in Alabama sind auch mit dem Bus ans Ziel gekommen, als sie sich den Platz nicht aussuchen konnten und sie konnten sich auf Parkbänken ausruhen, ohne die für Weiße reservierten zu benutzen.

Deine Argumente sind so schwach wie die der Verteidiger der Sklaverei.

Kleiner Tip: Komm doch wenigstens mit "meine Götter bzw. mein persönlicher Erlöser Jesus will das so, das hat mir der Engel Makkaroni auf goldenen Tafeln gezeigt"

Dieses Argument könnte man wenigstens nicht so einfach entkräften.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Das sonderbare an dem französischen Aufmarsch scheint also tatsächlich zu sein, dass er überhaupt so zustande kommt.

Naja, wenn man mal schaut, zu was sich die Leute bei entsprechender Indoktrination mit allem möglichen Unsinn bringen lassen, dann wird auch der französische Aufmarsch verständlich.

 

Da predigen zum Beispiel britische Demagogen, äh Bischöfe, "die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, bedrohe religiöse Freiheiten in einer Weise, wie es seit der Katholikenverfolgung in England nicht mehr vorgekommen sei." (Quelle)

 

Und wer würde nicht demonstrieren wollen, wenn unschuldige Katholiken wieder verfolgt, eingesperrt und ihrer elementarsten Bürgerrechte beraubt werden sollen?

 

Nur dass das keine vorhat.

 

Aber die Wahrheit hat Demagogen noch nie beosnders interessiert.

 

Werner

 

Mich wundert hier eines: es sind immer Demagogen oder Leute, die andere aufhetzen - ist dir noch nie der Gedanke gekommen, dass Leute auch eine eigene Meinung haben und dass eben diese kundzutun eine ganz normale Handlung ...

Du ziehst also in Erwägung, der britische höhere Klerus könnte tatsächlich der Überzeugung sein, wenn Homosexuelle heiraten, sei das dasselbe, wie wenn man Katholiken die Bürgerrechte aberkennt, ihnen Sondersteuern auferlegt, oder sie im Zweifel auf den Scheiterhaufen bringt?

 

Für wie völlig verblödet hältst du katholische Bischöfe?

Das tu ja nicht mal ich!

Was forderst du als nächstes? Klapsmühle für katholische Bischöfe wegen geistiger Verwirrung?

 

Werner

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aha, es ist also nicht das Privatleben, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn zwei menschen heiraten wollen, es aber nicht dürfen, obwohl damit kein anderer auf irgendwelche rechte verzichten müsste???

 

Was waere oder ist an einer civil union mit allen Rechten und Pflichten ehrenruehrig oder gar minderwertig?

 

Nichts. Es wäre aber auch nichts davon, wenn man es "Ehe" nennt. Und so wird es auch kommen, so oder so.

 

Und danach kämpfen wir dafür, daß Egon auch heiraten darf.

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aha, es ist also nicht das Privatleben, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn zwei menschen heiraten wollen, es aber nicht dürfen, obwohl damit kein anderer auf irgendwelche rechte verzichten müsste???

 

Was waere oder ist an einer civil union mit allen Rechten und Pflichten ehrenruehrig oder gar minderwertig?

 

Nach 1000 jahren kränkung geht es um die gleichstellung (mit betonung auf gleich) und da darf dann auch der name gleich sein. Im übrigen geht es um bürgerliche ehen und nicht um "christliche". Der bürgerliche staat kann seinen begriff der ehe auf gleichgeschlechtliche paare ausweiten, ohne irgendeine kirche um erlaubnis bitten zu müssen.

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Was waere oder ist an einer civil union mit allen Rechten und Pflichten ehrenruehrig oder gar minderwertig?

Irgendwie habe ich Dich nicht verstanden: was genau spricht denn gegen eine Gleichstellung?

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