Jump to content

Sammelthread Homosexualität


Georg20

Recommended Posts

Wenn ich daran denke, daß in der Zirkumzisionsdebatte genau umgekehrt argumentiert wurde... (Nur wenige Opfer? Pah. Leider Kollateralschäden... Gleichheit von Mädchen und Jungen? Pah. Gestaltungsfreiheit der Politik!)

Ich weiss schon, warum ich mich diesen Argumenten nich angeschlossen habe. Wenn die Büchse erst mal auf ist, weiß man nie, was alles rauskommt.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist nämlich der türkische Staat, der hier die Anerkennung von mehr als einer Ehefrau verweigert. Wäre der Moslem aus Marokko eingewandert und dabei schon rechtsgültig mit seinen vier Frauen verheiratet gewesen, dann dürften sie auch alle vier ein Zeugnisverweigerungsrecht haben.

In Deutschland werden Vielehen anerkannt?

Aber ja doch. Es werden nicht alle Wirkungen für alle Ehefrauen anerkannt, eben weil sich das oft mit der Grundkonzeption der deutschen Regelung beißt (und gerade bei Geldleistungen zu üblen Verzerrungen führen könnte). Aber das Standesamt erkennt sie an, und ich sehe auch beim Zeugnisverweigerungsrecht keinen Grund, den ordre public auf den Plan zu rufen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke, dass es eine Ausprägung des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts ist, dass der Staat einen Rückzugsraum zur Verfügung steht, in den er nicht eindringen wird. Einer Einschränkung, die ohnehin nur durch Verfassungsänderung möglich wäre, ist daher abzulehnen.

Das war das Argument (ich erinnere mich) über das ich eine Weile nachgedacht und dann zu antworten vergessen habe. Gerade beim Rückzugsraum hätte ich Bedarf an mehr als einer Person. Ich bekomme ihn aber nicht. Ist das gerecht?

 

Was die Praktikabilitäts- und Effektivitätsüberlegungen betrifft. Warum darf der Staat diese nicht schon bei der Homo-Ehe anwenden? Dann wäre die Praktikabilitätsgrenze beim Geschlecht zu ziehen, weil Verschiedengeschlechtlichkeit die notwendige Voraussetzung für den Ehezweck des Kinderkriegens ist. Die Ungerechtigkeit, dass man dann unfruchtbare oder aus anderen Gründen kinderlose Paare auch in den Genuss der eigentlich unberechtigten Privilegien kommen lässt, wäre dann dem Praktikabilitätsargument geschuldet.

 

Beim Transsexuellengesetz bin ich auch nicht sicher, ob man den Betroffenen mit diesem Gesetz einen Gefallen getan hat. Das würde allerdings den Rahmen dieses Threads sprengen.

 

Was die Zahl der 20 000 Homo-Partnerschaften (ich übernehme jetzt einfach deine Zahl) betrifft: Der Bedarf an muslimischen Ehen wäre sicher um ein vielfaches höher. Der Grund, warum es solche trotzdem nicht gibt, ist: Es ist politisch nicht gewollt, "so etwas" zu unterstützen. "Gleichheit" oder "Gerechtigkeit" hin oder her. (Dass wir uns nicht falsch verstehen. Ich finde es richtig, dass unser Staat "so etwas" nicht unterstützt). Ich glaube, damit sind wir auch am Knackpunkt: Die Homo-Ehe ist keine Frage der "Gerechtigkeit", sondern einzig eine Frage des politischen Willens. Will "man" das oder nicht. Und "man" ist der "Wählerwille" bzw. das was die Legislative für diesen hält. (Ich sage das in aller Vorsicht, weil man weiß, wie wenig ich von der Idee des Wählerwillens halte).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Millionen Kunden von Prostituierten pro Jahr sind demnach alles Singles?

 

Du wirst immer wunderlicher, Alterchen. Immer wunderlicher.

Man sieht, du hast das Argument nicht verstanden. Macht aber nix. Hatte eh keiner erwartet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich sage das in aller Vorsicht, weil man weiß, wie wenig ich von der Idee des Wählerwillens halte

 

 

 

Das verwundert mich nicht. Traue ich Dir doch schon seit längerem die abstrusesten Sonnen-/Philosophen-Königs-Fantasien zu. Du spielst natürlich in diesen Szenarien den König, der immer besser weiß, was das Volk will, als es selbst. Was auch sonst?

bearbeitet von Epicureus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Millionen Kunden von Prostituierten pro Jahr sind demnach alles Singles?

 

Du wirst immer wunderlicher, Alterchen. Immer wunderlicher.

Man sieht, du hast das Argument nicht verstanden. Macht aber nix. Hatte eh keiner erwartet.

 

 

 

Ja nee, is klar. Du hast gesagt, Schwule bräuchten eh nicht zu heiraten, weil sie nicht treu sein können und permanent rudelbumsen. Gestatte, dass ich das für schwachsinnig in höchster Potenz halte. Aus mehreren Gründen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade beim Rückzugsraum hätte ich Bedarf an mehr als einer Person. Ich bekomme ihn aber nicht.

Falls du hier von der Zeugnisverweigerung redest, die gilt auch für die Verwandt- und Schwägerschaft bis zum 3. bzw. 2. Grad. Und genau um die Schwägerschaft geht es da ja, dau muss man heiraten.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade beim Rückzugsraum hätte ich Bedarf an mehr als einer Person. Ich bekomme ihn aber nicht.

Falls du hier von der Zeugnisverweigerung redest, die gilt auch für die Verwandt- und Schwägerschaft bis zum 3. bzw. 2. Grad. Und genau um die Schwägerschaft geht es da ja, dau muss man heiraten.

 

Werner

 

 

 

 

Ich frage mich, warum wir uns überhaupt noch die Mühe machen, Alterspräsident Sokrates in seinem neu entdeckten Kreuzzüglein gegen die Invertierten zu unterstützen, indem wir uns überhaupt noch "argumentativ" mit dem Unsinn beschäftigen, den er gegen uns auskübelt. Dieser Mensch sieht es offensichtlich als seine Lebensaufgabe an, sich an Homos schreibtechnisch abzuarbeiten.

 

Es wäre besser, man würde dieses debile Drohen mit dem Krückstock ignorieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nun hat eine derartige Regulierung erstens sowieso nie wirklich funktioniert (Kuckuckskinder) und sie ist schon seit längerer Zeit in modernen Gesellschaften dazu auch weder nötig noch wird sie dementsprechend genutzt.

Das mag alles sein, tut allerdings nichts zur Sache. Es ging um deine eher abenteuerliche Begründung, warum man unter "Ehe" eine Heteroehe versteht. Ich hatte dir mit dem Hinweis widersprochen, dass die Ehe eine gewisse Funktion erfüllt hat. dass sie das schon früher nicht 100%ig perfekt erfüllt hat, und dass sie heute womöglich für diese Funktion entbehrlich ist, ist dabei vollkommen irrelevant.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das war das Argument (ich erinnere mich) über das ich eine Weile nachgedacht und dann zu antworten vergessen habe. Gerade beim Rückzugsraum hätte ich Bedarf an mehr als einer Person. Ich bekomme ihn aber nicht. Ist das gerecht?

 

Dem Interesse an einem möglichst großen "Rückzugsraum" steht ein gegenläufiges Interesse des Staates an einer überschaubaren Regelung gegenüber. Ich bin aber bei der Mehrehe nicht fundamental dagegen und bin durchaus bereit, darüber nachzudenken, sofern einige Punkte geklärt würden.

 

Was die Praktikabilitäts- und Effektivitätsüberlegungen betrifft. Warum darf der Staat diese nicht schon bei der Homo-Ehe anwenden? Dann wäre die Praktikabilitätsgrenze beim Geschlecht zu ziehen, weil Verschiedengeschlechtlichkeit die notwendige Voraussetzung für den Ehezweck des Kinderkriegens ist. Die Ungerechtigkeit, dass man dann unfruchtbare oder aus anderen Gründen kinderlose Paare auch in den Genuss der eigentlich unberechtigten Privilegien kommen lässt, wäre dann dem Praktikabilitätsargument geschuldet.

 

 

Erstens zieht das Praktikabilitätsargument nicht, denn nichts wäre einfacher, als die Wirkungen der Ehe mit Erreichen des 45. Lebensjahres der Frau ohne Geburt eines Kindes aufzuheben und bei älteren Paaren erst gar nicht eintreten zu lassen (oder alternativ erst mit Geburt eines Kindes beginnen zu lassen). Zweitens setzt das voraus, dass man die Ehe als bloße Fortpflanzungsgemeinschaft ansieht. Eine solche beschränkte Lesart der Ehe lehne ich aber entschieden ab, gleichviel wie oft du sie noch voraussetzen möchtest. Schon die Church of England weiß in ihrer Hochzeitsformel, dass der Ehe mehr zugrunde liegt:

 

 

 

First, It was ordained for the procreation of children, to be brought up in the fear and nurture of the Lord, and to the praise of his holy Name.

Secondly, It was ordained for a remedy against sin, and to avoid fornication; that such persons as have not the gift of continency might marry, and keep themselves undefiled members of Christ's body.

Thirdly, It was ordained for the mutual society, help, and comfort, that the one ought to have of the other, both in prosperity and adversity.

 

Beim Transsexuellengesetz bin ich auch nicht sicher, ob man den Betroffenen mit diesem Gesetz einen Gefallen getan hat. Das würde allerdings den Rahmen dieses Threads sprengen.

 

 

Vielleicht sollte man das die Betroffenen selbst entscheiden lassen.

 

Was die Zahl der 20 000 Homo-Partnerschaften (ich übernehme jetzt einfach deine Zahl) betrifft: Der Bedarf an muslimischen Ehen wäre sicher um ein vielfaches höher. Der Grund, warum es solche trotzdem nicht gibt, ist: Es ist politisch nicht gewollt, "so etwas" zu unterstützen. "Gleichheit" oder "Gerechtigkeit" hin oder her. (Dass wir uns nicht falsch verstehen. Ich finde es richtig, dass unser Staat "so etwas" nicht unterstützt). Ich glaube, damit sind wir auch am Knackpunkt: Die Homo-Ehe ist keine Frage der "Gerechtigkeit", sondern einzig eine Frage des politischen Willens. Will "man" das oder nicht. Und "man" ist der "Wählerwille" bzw. das was die Legislative für diesen hält. (Ich sage das in aller Vorsicht, weil man weiß, wie wenig ich von der Idee des Wählerwillens halte).

 

Beides schließt einander nicht aus. Es kann auch einen politischen Willen zur Herstellung von Gerechtigkeit geben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...Warum der Begriff der Ehe für viele Leute mit Hetero-Paaren verknüpft sein mag, liegt daran, dass sie aus biologischen Gründen die Mehrzahl stellen und es traditionell üblich war, Homosexualität an sich zu bestrafen...

das wurde seit 69 jahren in meiner gesamten umgebung so genannt. mehr ist da nicht für mich. wenn einzelne eine innere beziehung zu diesem begriff und ein bedürfnis zu einer bestimmten verwendung haben, ist das ihre sache.

bearbeitet von helmut
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich frage mich, warum wir uns überhaupt noch die Mühe machen, Alterspräsident Sokrates in seinem neu entdeckten Kreuzzüglein gegen die Invertierten zu unterstützen, indem wir uns überhaupt noch "argumentativ" mit dem Unsinn beschäftigen, den er gegen uns auskübelt. Dieser Mensch sieht es offensichtlich als seine Lebensaufgabe an, sich an Homos schreibtechnisch abzuarbeiten.

 

Es wäre besser, man würde dieses debile Drohen mit dem Krückstock ignorieren.

Das liegt womöglich daran, dass deine Mitstreiter nicht arschgesteuert sind, und deshalb zu der Überzeugung gekommen sind, dass man mit Leuten, deren Argumentationsniveau deutlich über das einer Frau Kuby oder eines Herrn Laun hinausgeht, und die trotzdem keine Angst davor haben, in die Schublade "dumm", "homophob" oder "Nazi" gesteckt zu werden, sich besser argumentativ auseinandersetzt, als dass man gegen sie die Ad-Personam-Keule schwingt.

bearbeitet von Sokrates
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

deren Argumentationsniveau deutlich über das einer Frau Kuby oder eines Herrn Laun hinausgeht

Also das ist nun wiederum Ansichtssache. Also genau wie die Homoehe.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das liegt womöglich daran, dass deine Mitstreiter etwas weniger arschgesteuert sind als du, und deshalb zu der Überzeugung gekommen sind, dass man mit Leuten, deren Argumentationsniveau deutlich über das einer Frau Kuby oder eines Herrn Laun hinausgeht, und die trotzdem keine Angst davor haben, in die Schublade "dumm", "homophob" oder "Nazi" gesteckt zu werden, sich besser argumentativ auseinandersetzt, als dass man gegen sie die Ad-Personam-Keule schwingt.

 

 

:lol: :lol: :lol:

 

 

Balken - Splitter - Augen ... mehr fällt mir dazu nicht ein. Dass Du Dich erdreistet, dein homophobes Drecksgeschmiere als höherwertig als das einer Kuby oder eines Laun anzusehen - nun ja. Ich werde Dich ab heute ignorieren. Mir reicht es.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das mag alles sein, tut allerdings nichts zur Sache. Es ging um deine eher abenteuerliche Begründung, warum man unter "Ehe" eine Heteroehe versteht. Ich hatte dir mit dem Hinweis widersprochen, dass die Ehe eine gewisse Funktion erfüllt hat.

 

Ich habe mich auf LJSilvers Aussage bezogen, dass "für viele Menschen eine Ehe eine Heteroehe" ist und das ist aus meiner Sicht eher aus den genannten Gründen so, im Endeffekt eine Gewohnheit der Mehrheit, die kaum einer Analyse der evolutionsbiologischen Gründe einer Ehe entsprungen sein dürfte. Nach wie vor ist deine Zuschreibung des Kinderkriegens als Ehezweck aus meiner Sicht sehr fragwürdig:

 

Was die Praktikabilitäts- und Effektivitätsüberlegungen betrifft. Warum darf der Staat diese nicht schon bei der Homo-Ehe anwenden? Dann wäre die Praktikabilitätsgrenze beim Geschlecht zu ziehen, weil Verschiedengeschlechtlichkeit die notwendige Voraussetzung für den Ehezweck des Kinderkriegens ist.

 

Wie schon geschrieben, kann es maximal um die Kinderaufzucht gehen und nicht ums Kinderkriegen. Für Ersteres sind stabile Beziehungen am besten mit angehängter Familie offensichtlich evolutionär sinnvoll (geschichtlich gesehen ist strenge Monogamie wahrscheinlich eher nicht die Regel). Für Zeugung und Geburt von Kindern sind Ehen dagegen völlig unnötig. Aufzucht von Kindern ist nun allerdings auch in homosexuellen Beziehungen möglich, vor allem, wenn ein "Überangebot" an Kindern komplett ohne Familie besteht (was der Fall ist). Es ist auch schon anzuzweifeln, ob die soziologische Komponente Ehe ernstlich nur auf einen Fortpflanzungsaspekt zu reduzieren ist. Ich würde einiges darauf verwetten, dass die große Mehrzahl derer, für die eine Ehe laut LJS nur gemischtgeschlechtlich definiert ist, sie auch nicht nur als Fortpflanzungsinstrument sieht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dem Interesse an einem möglichst großen "Rückzugsraum" steht ein gegenläufiges Interesse des Staates an einer überschaubaren Regelung gegenüber. Ich bin aber bei der Mehrehe nicht fundamental dagegen und bin durchaus bereit, darüber nachzudenken, sofern einige Punkte geklärt würden.

Ja. Das sehe ich auch so. Das heißt aber im Endeffekt: man muss zwischen unterschiedlichen Interessen abwägen. Damit wäre die Frage nach dem Rückzugsraum von der Frage nach der Homo-Ehe insofern entkoppelt, als es weder ein argument für noch gegen die Homo-Ehe liefert, sondern im Ergebnis wäre die Größe des Rückzugsraums eine Folgerung aus dem durchzuführenden Abwägung.

 

Erstens zieht das Praktikabilitätsargument nicht, denn nichts wäre einfacher, als die Wirkungen der Ehe mit Erreichen des 45. Lebensjahres der Frau ohne Geburt eines Kindes aufzuheben und bei älteren Paaren erst gar nicht eintreten zu lassen (oder alternativ erst mit Geburt eines Kindes beginnen zu lassen). Zweitens setzt das voraus, dass man die Ehe als bloße Fortpflanzungsgemeinschaft ansieht. Eine solche beschränkte Lesart der Ehe lehne ich aber entschieden ab, gleichviel wie oft du sie noch voraussetzen möchtest.

Auch ich lehne eine solche beschränkte Lesart der Ehe ab. Schon deshalb, weil das Konstrukt "Ehe" seine Funktion einer Regulierung der Fortpflanzungstätigkeit nur deshalb wahrnehmen konnte, weil das Konstrukt auf Dauer angelegt war und auf mehr als nur die Fortpflanzung. Eine ehe mit Ablaufdatum und Beschränkung aufs Kinderkriegen funktioniert nicht. Das sind zwei verschiedene Fragen: Die Eine: "Was ist eine Ehe". Und die zweite: "Welchen Zweck erfüllt eine Ehe".

 

Beides schließt einander nicht aus. Es kann auch einen politischen Willen zur Herstellung von Gerechtigkeit geben.

Klar schließt sich das nicht aus. Bloß: Den politischen Willen akzeptiere ich. Das Gerechtigkeitsargument dagegen sehe ich, wie ich geschrieben habe, nicht ein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

deren Argumentationsniveau deutlich über das einer Frau Kuby oder eines Herrn Laun hinausgeht

Also das ist nun wiederum Ansichtssache. Also genau wie die Homoehe.

 

Klar. Wie sonst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dieser Mensch sieht es offensichtlich als seine Lebensaufgabe an, sich an Homos schreibtechnisch abzuarbeiten.

Mich würde mal interessieren, ob er die Rolle nur spielt, und theoretisch jederzeit genauso ruppig das andere Lager vertreten könnte, oder ob er inzwischen wirklich so drauf ist.

Gern und oft genutzte Begriffe wie "Bahnhofsklo" und "arschgesteuert" lassen eigentlich eher vermuten, dass S. der veränderten Userstruktur hier im Forum Rechnung trägt. Subtile Provokationen sind mangels abgewanderter Empfänger für ihn kaum noch möglich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja. Das sehe ich auch so. Das heißt aber im Endeffekt: man muss zwischen unterschiedlichen Interessen abwägen. Damit wäre die Frage nach dem Rückzugsraum von der Frage nach der Homo-Ehe insofern entkoppelt, als es weder ein argument für noch gegen die Homo-Ehe liefert, sondern im Ergebnis wäre die Größe des Rückzugsraums eine Folgerung aus dem durchzuführenden Abwägung.

 

Nein, denn dass jeder Mensch effektiven Zugang zu einem solchen Rückzugsraum haben sollte, ist m.E. kaum ernsthaft in Frage zu stellen.

 

Auch ich lehne eine solche beschränkte Lesart der Ehe ab. Schon deshalb, weil das Konstrukt "Ehe" seine Funktion einer Regulierung der Fortpflanzungstätigkeit nur deshalb wahrnehmen konnte, weil das Konstrukt auf Dauer angelegt war und auf mehr als nur die Fortpflanzung. Eine ehe mit Ablaufdatum und Beschränkung aufs Kinderkriegen funktioniert nicht. Das sind zwei verschiedene Fragen: Die Eine: "Was ist eine Ehe". Und die zweite: "Welchen Zweck erfüllt eine Ehe".

 

Die Frage, "was eine Ehe ist", ist gänzlich unergiebig. Es bringt nichts, über das angebliche Wesen von Begriffen nachzugrübeln, das Ergebnis sind nur metaphysische Verschwurbelungen. Es wäre daher auch kein Problem, die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau zu denken, die nur dann gültig wird oder ist, wenn diese Nachkommen haben, gegen irgendein "Wesen" der Ehe kann das nicht verstoßen, weil ein solches Wesen nicht existiert.

Die richtigen Fragen sind vielmehr: welche Bedeutung hat die Ehe für uns? Was wollen wir mit ihr erreichen? Aus der Beantwortung dieser Fragen kann man dann die Ausgestaltung des Instituts ableiten.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Frage, "was eine Ehe ist", ist gänzlich unergiebig.

Natürlich habe ich diese Frage nicht im "essentialistischen" Sinne gemeint, sondern genau so, wie du geschrieben hast.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aus der Beantwortung dieser Fragen kann man dann die Ausgestaltung des Instituts ableiten.

 

 

 

 

Ich würde die Diskussion in einen größeren Zusammenhang stellen: Seit den 80er Jahren nimmt die Zahl derer (in einflußreichen Funktionen) zu, die meinen, mit staatlichen Mitteln, darunter auch mit Gesetzgebung (ich will das mal nicht "Recht" nennen), nicht nur das äußere Verhalten sondern auch die Gesinnung der "Bürger" hin zu dem lenken zu können und zu müssen, was als "fortschrittlich", "humanitär" oder "politisch korrekt" definiert wird. Was wir beobachten ist ein Prozeß der Machtergreifung im Medienstaat. Darum geht es bei der Schwulenehe wie auch bei Straßenbenennungen etc. Das wird nicht nach irgendwelchem tatsächlichen Bedarf diskutiert. Der politische Diskurs verschiebt sich von der pragmatischen auf die moralische Ebene, was immer ein Anzeichen für einen geringeren Freiheitsgrad in einer Gesellschaft ist. Typisch für unfreie Systeme ist auch der hohe Grad an Emotionalisierung der Diskussion, der zur Mobilisierung hinreichender Zahlen nützlicher I****** taugt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Ich würde die Diskussion in einen größeren Zusammenhang stellen: Seit den 80er Jahren nimmt die Zahl derer (in einflußreichen Funktionen) zu, die meinen, mit staatlichen Mitteln, darunter auch mit Gesetzgebung (ich will das mal nicht "Recht" nennen), nicht nur das äußere Verhalten sondern auch die Gesinnung der "Bürger" hin zu dem lenken zu können und zu müssen, was als "fortschrittlich", "humanitär" oder "politisch korrekt" definiert wird. Was wir beobachten ist ein Prozeß der Machtergreifung im Medienstaat. Darum geht es bei der Schwulenehe wie auch bei Straßenbenennungen etc. Das wird nicht nach irgendwelchem tatsächlichen Bedarf diskutiert. Der politische Diskurs verschiebt sich von der pragmatischen auf die moralische Ebene, was immer ein Anzeichen für einen geringeren Freiheitsgrad in einer Gesellschaft ist. Typisch für unfreie Systeme ist auch der hohe Grad an Emotionalisierung der Diskussion, der zur Mobilisierung hinreichender Zahlen nützlicher I****** taugt.

 

Die Einordnung der rechtlichen Gleichstellung von Homosexuellen in diese Beobachtung deinerseits ist rätselhaft. Sie ist wohl allenfalls dadurch erklärlich, dass du dich offenbar aus unerfindlichen Gründen durch die ELP in deiner Freiheit bedroht fühlst.

Zudem ist die Behauptung, es gäbe keinen" tatsächlichen Bedarf" nach der Ehe für Homosexuellen, unsinnig. Schließlich leben 20.000 Menschen in einer Lebenspartnerschaft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Long John Silver

 

Ich habe mich auf LJSilvers Aussage bezogen, dass "für viele Menschen eine Ehe eine Heteroehe" ist ...

 

Ich will da noch einmal anknuepfen. Der Begriff Ehe ist als Begriff fuer eine bestimmte Art von heterosexueller Beziehung entstanden. Ihn anderweitig zu benutzen, heisst ihn schlichtweg neu zu definieren. Das scheint aber einigen hier nicht einsichtig, sondern eher eine intellektuelle Zumutung, wenn man darauf hinweist.

 

Ich will es mal so sagen: es gibt eine bestimmte Beziehung zwischen Mann und Frau, nennen wir sie XXX. XXX steht fuer etwas bestimmtes. Eines Tages kommen zwei Maenner an und sagen: wir sind zwar nicht Mann und Frau, aber wir nennen unsere Beziehung jetzt auch XXX. Dann muessen sie sich die Frage gefallen lassen, warum in aller Welt sie einen Begriff nehmen, der fuer etwas ganz anderes steht, denn Tatsache ist, dass sie eben nicht Mann und Frau, also ihre Beziehung auch nicht einfach XXX nennen koennen, weil er bereits besetzt ist, ausser sie okkupieren den Begriff einfach und deuten ihn in ihrem Sinn wie auch immer willkuerlich um. Dass Leute, die den Begriff XXX wichtig finden zu Definition einer ganz bestimmten Beziehung, naemlich der zwischen Mann und Frau, sich den Begriff XXX nicht einfach weg nehmen lassen werden und wollen, dass er fuer etwas ganz anderes verwendet wird, liegt auf der Hand, ebenso die Frage: warum muss es XXX sein, der ueberhaupt nicht zu euch passt, denkt euch doch was eigenes aus.

 

Es ist also nicht die Frage, ob es eine Heteroehe ist, sondern dass Ehe als ein heterosexueller Begriff entstanden ist. Ihn zu einem homosexuellen Begriff oder x-beliebigen umzudeuten, mag zwar ein ein momentanes gesellschaftliches Bestreben sein, dass aber ich wie gesagt fuer ein voellig falsches Signal halte, letztlich fuer eine unreflektierte Verbeugung vor der Beliebigkeit und Gleichschaltung von Inhalten, die von so manchen angestrebt wird. Letztlich wird ja auch - wie hier im Thread - eifrig propagiert und suggeriert, dass alle, die nicht nach dieser Pfeife tanzen wollen, unmoralisch, dumm, pathologisch, neurotisch und phobisch seien, und viele Leute moechte keinesfalls als solches gelten und tanzt deshalb umso eifriger nach der angegebenen Melodie. Alle diejenigen gezielt ins moralische und intellektuelle Abseits zu stellen, die nicht nach dieser Melodie tanzen wollen, ist die beste Versuch, sie mundtot zu machen und die eigenen Interessen und gesellschaftlichen Phantasien durchzusetzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...