Jump to content

Sammelthread Homosexualität


Georg20

Recommended Posts

Das muss man ja alles nicht nachvollziehen koennen, aber man sollte doch zumindest begreifen, dass man anderen nicht per Gesetz aufdiktieren kann, was sie zu denken und zu fuehlen haben.

 

Ich glaube schon, dass "man" das begreift. Ich sehe das auch nicht so, dass jemand jemand anders per Gesetz aufdiktieren will, was er zu denken und zu fühlen hat.

Es gibt doch vermutlich auch für dich Themenbereiche, wo du froh bist, dass sie gesetzlich geregelt sind, wo du dir vielleicht auch wünschst, dass die anderen dein Anliegen und dein Fühlen teilen - und du das trotzdem niemandem aufdiktieren willst.

 

Ich glaube auch nicht, dass dich jemand dazu verpflichten will, dich mit seinem Denken zu identifizieren oder es zu übernehmen. Wünschen tut sich der eine oder andere sicher, aber das ist doch legitim und nachvollziehbar.

 

Dass das Ganze sehr emotional und oft untergriffig wird (apropos @kam: wie kommst du darauf: "Typisch für unfreie Systeme ist auch der hohe Grad an Emotionalisierung der Diskussion,..."? Mich lassen manche Diskussionsthemen auch sehr emotional werden - bei mir ist das eher ein Zeichen dafür, dass es um etwas geht, das für mich sehr hohen Wert hat und für das ich bereit bin zu kämpfen. Unfrei machen sollte meine Emotionalität niemanden!), liegt meines Erachtens eben genau daran, dass es nicht nur um eine sachliche Bezeichnung geht, sondern dass mit dem Wort auch Bewertungen und Emotionen mit transportiert werden.

 

Dass emotionales Engagiertsein die rationale Denkbereitschaft und Denkfähigkeit nicht unbedingt fördert, ist so

 

Es wird zwar hier kaum jemand verstehen, aber in einer Welt, die so viele mehr Moeglichkeiten bietet wie jemals zuvor hat man zwei Moeglichkeiten - entweder man nivelliert alles, weil es zu schwierig ist, zu durchdenken und ein Urteil zu faellen oder oder man differenziert umso mehr, um allem gerecht zu werden.

Doch, das verstehe ich schon.

Aber ich sehe die Forderung, auch bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften von "Ehe" zu sprechen, nicht als Nivellierung. Sondern - wie ich schon versucht habe, zu erklären, als Ausdruck einer (nach meinem Verständnis sogar sehr positiven) Verschiebung der Werte, um die es bei "Ehe" geht bzw. um ein genaueres Verständnis dessen, was das Wesentliche bei einer Hochzeit ist. (In der Bibel ist Ehe ja z.B. auch ein Symbol für die Beziehung Gottes zu seinem Volk - z.B. Hos 2,18 "An jenem Tag - Spruch des Herrn - wirst du zu mir sagen: Mein Mann!,(...) Ich traue dich mir an auf ewig; ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen, ich traue dich mir an um den Brautpreis meiner Treue...")

 

Mit nicht mehr nachdenken sollen hat das für mich nicht viel zu tun; bei einigen vielleicht mit nicht mehr nachdenken wollen, das mag durchaus sein.

 

Ich verstehe gut, was du meinst, mit den "alten Zöpfen", die man so dir nichts mir nichts abschneidet und wer das nicht tut ist von vorgestern. Aber konkret bei diesem Thema kommt es mir nicht so vor, da empfinde ich es eher, dass die Symbolik des Begriffs wichtiger wird als die Biologie und dass das richtig ist und dass das Differenzieren anders ausschauen müsste, als einen Begriff unbedingt für einen bestimmten Aspekt festhalten zu wollen, den er gar nicht mehr repräsentiert.

 

Zu akzeptieren, dass "Ehe" inzwischen viel eher sagt: "da binden sich zwei sich liebende Menschen verbindlich einander" heißt ja nicht, dass man daneben nicht auch sehen kann, dass es ganz wichtig ist, die Symbolik von "männlich und weiblich" und die Symbolik der Polarität des Lebens als Voraussetzung für Fruchtbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren und das traditionelle Wissen, das zu all dem gehört, nicht zu verwerfen.

Aber vielleicht gelingt das besser, indem man sich die Bilder bewahrt und die Geschichten, in denen dieses Wissen transportiert wird (Adam und Eva, Yin und Yang oder wie immer das in verschiedenen Kulturen genannt wird) - und nicht darauf besteht, eine bestimmte Bezeichnung dafür festzuhalten. Man kann es doch eigentlich gleichzeitig wertschätzen, dass das Verständnis für etwas ganz Wesentliches der Symbolik von Ehe konkreter wird im Bewusstsein und realen Leben von Menschen und sich dort einen passenden Namen nimmt.

 

Fuer mich bedeutet letzteres die Aufforderung noch differenzierter und genauer nachzudenken und nachzuforschen, und ich bekomme eigentlich momentan immer mehr das Gefuehl, dass eher angesagt ist und gefordert, nicht nachzudenken, sondern einfach zu schlucken zu sollen und anstatt zu diffenzieren (was um so wichtiger waere, je mehr Moeglichkeiten es fuer uns alle gibt)

Ich denke mir, da spielt noch die Erfahrung mit dem Umgang mit dir im Zusammenhang mit der Adoption kleiner Kinder durch gleichgeschlechtliche Paare mit eine Rolle, oder?

Für mich sind das zwei Paar Schuhe: beim einen geht es um Kinder und das, was sie für eine optimale Entfaltung brauchen. Da bin ich auch sehr dafür, dass man nicht im Übereifer des Bemühens um die Umsetzung gleicher Rechte für alle vergisst, ganz sorgsam darauf zu achten, was für Konsequenzen das für die Kinder hat/haben könnte.

Aber wenn es um den ideellen Wert eines Wortes geht und der gegen einen wertschätzenden Umgang mit allen Spielarten menschlicher Paarbeziehungen steht, ist mir das zweitere wichtiger.

 

Wahrscheinlich denke ich auf andere Weise ueber die Sache nach, wie hier es inzwischen gewohnt ist und erwuenscht, aber ich wuerde mich nicht so einsetzen, wenn es nicht eine Bedeutung fuer mich haette, und das hat nichts mit Abneigung gegen Homosexualitaet zu tun, sondern damit, dass ich bestimmte Dinge nicht einfach preisgebe, nur weil es gerade ist angesagt bzw. zum mainstream erklaert wird.

Das sollst du ja auch nicht. Wobei ich das gar nicht so genau weiß wie du, was hier erwünscht ist - und selbst wenn ich es wüsste, wäre mir klar, dass ich nicht aufgeben könnte und würde, was mir kostbar und wichtig ist. Wenn sich jemand was anderes wünscht, ist das s e i n Bier, das werfe ich ihm aber nicht vor.

 

Und ich glaube, es wäre umgekehrt auch nicht richtig: wenn du vor lauter Eifer im Einsatz für das, was d i r wichtig ist, das aus den Augen verlierst und nicht sehen und wertschätzen könntest, was deinen Gegenübern wichtig und kostbar ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Die Arabische Welt? Wir erinnern uns an die Buddhastatuen von Bamiyan.

 

 

 

Was haben die mit der arabischen Welt zu tun?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gibt es eigentlich eine statistisch belastbare Verbindung zwischen Paranoia und Ablehnung der "Homo-Ehe"? Es hat den Anschein ...

Ich nannte es Trauma...

 

Werner

Sorry, das ist Stuss. Ich denke, beides.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Arabische Welt? Wir erinnern uns an die Buddhastatuen von Bamiyan.

Was haben die mit der arabischen Welt zu tun?
Hast Du das Jahr 2001 im Winterschlaf verbracht?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Arabische Welt? Wir erinnern uns an die Buddhastatuen von Bamiyan.

Was haben die mit der arabischen Welt zu tun?
Hast Du das Jahr 2001 im Winterschlaf verbracht?

Na ja, dass es zwar Moslems - und genauer: Islamisten - waren, aber keine Araber, die die Statuen gesprengt haben, war mir beim Lesen deines Beitrags auch sofort aufgefallen.

 

Und du weißt doch, wie gerne Kam ein ungenaues Detail herauspickt, weil er zum eigentlichen Thema keine vernünftigen Argumente hat...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Arabische Welt? Wir erinnern uns an die Buddhastatuen von Bamiyan.

Was haben die mit der arabischen Welt zu tun?
Hast Du das Jahr 2001 im Winterschlaf verbracht?

 

Ich kann mich nicht mehr erinnern. Nur liegt Bamiyan in Afghanistan und das wiederum gehört nicht zur arabischen Welt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Frage hatte einen ziemlich konkreten Hintergrund: Rabbi Ehrenberger weiland bei Maischberger hatte seinerzeit betont, daß es ja gerade die Zirkumzidierten gewesen seien, die "Herausragendes" geleistet haben - mit der Begründung, daß die Betreffenden nicht durch Sex abgelenkt gewesen wären.

Du glaubst aber hoffentlich nicht jeden Unsinn, denn einen religiöse Autoritätsperson verzapft?

 

Ich finde diese These nachwievor - come si dice? - gewagt.

Dann bin ich beruhigt.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Long John Silver

 

Und wenn sich jemand gegen den Begriff "Ehe" für gleichgeschlechtliche Partnerschaften wehrt, klingt implizit einfach auch das Umgekehrte mit: er hält das für keine so kostbare Verbindung, sieht es nicht als mögliche ideale Liebe,....

 

 

Eine solche Wertung ist mir fremd.

 

Ich will lediglich fuer mich nicht alles zusammen mengen, sondern auseinander halten. Ich habe das schon vor langer Zeit einmal in diesem Forum geschrieben, dass bestimmte Beziehungsformen in sich kostbar und einzigartig sind, naemlich dadurch, dass sie eben so sind - unter anderem different von anderen und in ihrer Art einzig und nicht austauschbar. Ich mag das alles fuer mich nicht zusammen mengen und so tun, als seien sie jeweils dasselbe oder ersetzten das andere.

 

Mit einer Wertung, wie du sie eventuell befuerchtest, hat das aber nichts zu tun, und die habe ich auch niemals vorgenommen. Sonst wuerde ich nicht die rechtliche Gleichstellung befuerworten, denn diese bedeutet schliesslich die moeglichste rechtliche, soziale und finanzielle Fuersorge fuereinander.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...

Na ja, dass es zwar Moslems - und genauer: Islamisten - waren, aber keine Araber, die die Statuen gesprengt haben, war mir beim Lesen deines Beitrags auch sofort aufgefallen.

 

Und du weißt doch, wie gerne Kam ein ungenaues Detail herauspickt, weil er zum eigentlichen Thema keine vernünftigen Argumente hat...

es ist typisch für scandinavier, im sexgeschäft und mädchenhandel tätig zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dass das Ganze sehr emotional und oft untergriffig wird (apropos @kam: wie kommst du darauf: "Typisch für unfreie Systeme ist auch der hohe Grad an Emotionalisierung der Diskussion,..."? Mich lassen manche Diskussionsthemen auch sehr emotional werden - bei mir ist das eher ein Zeichen dafür, dass es um etwas geht, das für mich sehr hohen Wert hat und für das ich bereit bin zu kämpfen. Unfrei machen sollte meine Emotionalität niemanden!), liegt meines Erachtens eben genau daran, dass es nicht nur um eine sachliche Bezeichnung geht, sondern dass mit dem Wort auch Bewertungen und Emotionen mit transportiert werden.

 

Dass emotionales Engagiertsein die rationale Denkbereitschaft und Denkfähigkeit nicht unbedingt fördert, ist so

 

 

 

Um mal hier neutrale Beispiele zu erwähnen: die Kreuzzugspredigten des Fulcher von Chartres etwa. Oder die Rede von Goebbels im Sportpalast, die Agitation der Wiedertäufer in Münster etc. etc. - nein, eine freie Gesellschaft muß den rationalen Diskurs pflegen, sonst verliert sie sofort an Freiheit. Das erfordert Disziplin im Umgang mit eigenen Emotionen und den Verzicht auf plumpe rhetorische Mittel, wie das, den Gegner als krank zu diffamieren.

bearbeitet von kam
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und wenn sich jemand gegen den Begriff "Ehe" für gleichgeschlechtliche Partnerschaften wehrt, klingt implizit einfach auch das Umgekehrte mit: er hält das für keine so kostbare Verbindung, sieht es nicht als mögliche ideale Liebe,....

 

 

:daumenhoch:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und wenn sich jemand gegen den Begriff "Ehe" für gleichgeschlechtliche Partnerschaften wehrt, klingt implizit einfach auch das Umgekehrte mit: er hält das für keine so kostbare Verbindung, sieht es nicht als mögliche ideale Liebe,....

 

 

:daumenhoch:

 

Nicht so schnell, Helmut, dahinter verbirgt sich nur eine Unterstellung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

umgekehrt wird ein Schuh draus...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dass das Ganze sehr emotional und oft untergriffig wird (apropos @kam: wie kommst du darauf: "Typisch für unfreie Systeme ist auch der hohe Grad an Emotionalisierung der Diskussion,..."? Mich lassen manche Diskussionsthemen auch sehr emotional werden - bei mir ist das eher ein Zeichen dafür, dass es um etwas geht, das für mich sehr hohen Wert hat und für das ich bereit bin zu kämpfen. Unfrei machen sollte meine Emotionalität niemanden!), liegt meines Erachtens eben genau daran, dass es nicht nur um eine sachliche Bezeichnung geht, sondern dass mit dem Wort auch Bewertungen und Emotionen mit transportiert werden.

 

Dass emotionales Engagiertsein die rationale Denkbereitschaft und Denkfähigkeit nicht unbedingt fördert, ist so

 

 

 

Um mal hier neutrale Beispiele zu erwähnen: die Kreuzzugspredigten des Fulcher von Chartres etwa. Oder die Rede von Goebbels im Sportpalast, die Agitation der Wiedertäufer in Münster etc. etc. - nein, eine freie Gesellschaft muß den rationalen Diskurs pflegen, sonst verliert sie sofort an Freiheit. Das erfordert Disziplin im Umgang mit eigenen Emotionen und den Verzicht auf plumpe rhetorische Mittel, wie das, den Gegner als krank zu diffamieren.

wenn es um naturwissenschaftliche dinge geht, hast du wohl recht. da du kein naturwissenschaftler bist, hast du wenig chancen zum rationalen diskurs.

 

aber plumpheit und emotion sind zwei verschiedene dinge. eine freie gesellschaft verteidige ich selbstverständlich emotional.

mein leben in kindheit und jugend ist durch not geprägt. also bin ich sehr emotional wenn es um ökonomie geht uns soziales geht. diese dinge werden nicht hauptsächlich durch argumente verändert, sondern gerade durch emotionen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und wenn sich jemand gegen den Begriff "Ehe" für gleichgeschlechtliche Partnerschaften wehrt, klingt implizit einfach auch das Umgekehrte mit: er hält das für keine so kostbare Verbindung, sieht es nicht als mögliche ideale Liebe,....

 

 

:daumenhoch:

 

Nicht so schnell, Helmut, dahinter verbirgt sich nur eine Unterstellung.

ich ergänze: das gilt für ehe allgemein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Rabbi Ehrenberger weiland bei Maischberger hatte seinerzeit betont, daß es ja gerade die Zirkumzidierten gewesen seien, die "Herausragendes" geleistet haben - mit der Begründung, daß die Betreffenden nicht durch Sex abgelenkt gewesen wären.

 

Ich finde diese These nachwievor - come si dice? - gewagt.

 

Eine der sexuell repressivsten Kulturen unserer Zeit sind die USA - Michelangelos David? Ovids Gedichte? Shakespeares Lyrik?

 

Die arabische Welt? Wir erinnern uns an die Buddhastatuen von Bamiyan.

 

Insofern sehe ich eher einen Zusammenhang zwischen Gewaltpotenzial und Repression als zwischen Kultur und Repression.

Ich sehe es so, dass die Domestizierung der Sexualität gewaltige innere Kräfte freisetzt. Diese können sich nun sowohl in großen kulturellen Leistungen niederschlagen, aber auch in gewaltigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Was das Pendel in welche Richtung ausschlage lässt, wage ich allerdings nicht zu beurteilen. bearbeitet von Udalricus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich sehe es so, dass die Domestizierung der Sexualität gewaltige innere Kräfte freisetzt. Diese können sich nun sowohl in großen kulturellen Leistungen niederschlagen, aber auch in gewaltigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Was das Pendel in welche Richtung ausschlage lässt, wage ich allerdings nicht zu beurteilen.

Dass unterdrückte Sexualität zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen kann halte ich für nachvollziehbar, aber wie soll eine Domestizierung von Sexualität zu großen kulturellen Leistungen führen? Könntest du das bitte begründen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...Ich sehe es so, dass die Domestizierung der Sexualität gewaltige innere Kräfte freisetzt. Diese können sich nun sowohl in großen kulturellen Leistungen niederschlagen, aber auch in gewaltigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Was das Pendel in welche Richtung ausschlage lässt, wage ich allerdings nicht zu beurteilen.

was ist die domestizierung der sexualität?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...Ich sehe es so, dass die Domestizierung der Sexualität gewaltige innere Kräfte freisetzt. Diese können sich nun sowohl in großen kulturellen Leistungen niederschlagen, aber auch in gewaltigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Was das Pendel in welche Richtung ausschlage lässt, wage ich allerdings nicht zu beurteilen.

was ist die domestizierung der sexualität?

mögen dat i scho, aber dürfen darf i ned! B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Und wenn sich jemand gegen den Begriff "Ehe" für gleichgeschlechtliche Partnerschaften wehrt, klingt implizit einfach auch das Umgekehrte mit: er hält das für keine so kostbare Verbindung, sieht es nicht als mögliche ideale Liebe,....

 

 

Eine solche Wertung ist mir fremd.

 

Ich will lediglich fuer mich nicht alles zusammen mengen, sondern auseinander halten.

Ja, das möchten Anhänger der Rassentrennung auch lediglich... :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und du weißt doch, wie gerne Kam ein ungenaues Detail herauspickt, weil er zum eigentlichen Thema keine vernünftigen Argumente hat...

 

Ein Stereotyp ("Die arabische Welt verhält sich...") mit einer Sache zu begründen, die dann noch nicht mal drauf passt halte ich für mehr als nur ein ungenaues, vernachlässigenswertes Detail.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, das möchten Anhänger der Rassentrennung auch lediglich... :)

 

Ganz schlechte Replik: LJS setzt sich ja sehr wohl für eine rechtliche Gleichstellung ein - auch für ein Adoptionsrecht - er lehnt nur bestimmte Begrifflichkeiten ab. Ich hoffe doch, dass man heute auch noch - trotz rechtlicher Gleichstellung - von Afroamerikanern reden darf und sich auch dafür einsetzen darf, dass man begriffliche Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe macht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Long John Silver

 

Und wenn sich jemand gegen den Begriff "Ehe" für gleichgeschlechtliche Partnerschaften wehrt, klingt implizit einfach auch das Umgekehrte mit: er hält das für keine so kostbare Verbindung, sieht es nicht als mögliche ideale Liebe,....

 

 

Eine solche Wertung ist mir fremd.

 

Ich will lediglich fuer mich nicht alles zusammen mengen, sondern auseinander halten. Ich habe das schon vor langer Zeit einmal in diesem Forum geschrieben, dass bestimmte Beziehungsformen in sich kostbar und einzigartig sind, naemlich dadurch, dass sie eben so sind - unter anderem different von anderen und in ihrer Art einzig und nicht austauschbar. Ich mag das alles fuer mich nicht zusammen mengen und so tun, als seien sie jeweils dasselbe oder ersetzten das andere.

 

Mit einer Wertung, wie du sie eventuell befuerchtest, hat das aber nichts zu tun, und die habe ich auch niemals vorgenommen. Sonst wuerde ich nicht die rechtliche Gleichstellung befuerworten, denn diese bedeutet schliesslich die moeglichste rechtliche, soziale und finanzielle Fuersorge fuereinander.

 

Hi, Ennasus,

 

noch etwas - in meiner Haltung spielt eigentlich diese spezielle ideelle Wertung von Ehe (Ideal, Treue etc.) keine Rolle, um das klar zu stellen. Es ist fuer mich einfach nur eine Bezeichnung fuer eine bestimmte geschlechtliche Konstellation, der ich allerdings im Gegensatz zu anderen Diskutanten hier eine bestimmte grundsaetzliche Funktion fuer unsere Gesellschaft zugrunde lege und der ich deshalb eine spezielle Bezeichnung zukommen lasse oder dafuer behalten will. Fuer mich geht es nicht darum, ob eine Mann/Frau-Beziehung treuer waere oder generell als liebevoller angesehen werden sollte/koennte/muesste oder mehr einem Ideal entspraeche (obwohl ich von Idealen auch im Hinblick auf Beziehungen ganz viel halte, aber das hat mit der Beurteilung hier nichts zu tun), sondern ganz einfach gesagt, es geht fuer mich in der Bezeichnung darum, dass der Begriff (nicht nur fuer mich) eine Beziehung zwischen Mann und Frau bezeichnet und eine Beziehung zwischen zwei Maennern das eben nicht ist. Und ich halte es fuer wichtig und auch angebracht, diese beiden Sachen auseinanderzuhalten.

 

Ich habe auch deshalb auf dein letztes langes Posting (danke dafuer) noch nicht geantwortet, weil diese Vorstellung "lehne die Oeffnung der Ehe ab, weil homosexuelle Beziehungen menschlich nicht so wertvoll sind wie heterosexuelle" nicht meine ist. Das sollte klar sein, bevor ich reagieren kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und wenn sich jemand gegen den Begriff "Ehe" für gleichgeschlechtliche Partnerschaften wehrt, klingt implizit einfach auch das Umgekehrte mit: er hält das für keine so kostbare Verbindung, sieht es nicht als mögliche ideale Liebe,....

 

Wenn Du das so verstehst, dass bei dem, der eine solche Aussage hört, impliziert wird, man würde das unterschiedlich sehen, dann würde ich Dir recht geben. Das mag sein. Es wird sicherlich auch Leute geben, die hier einen wertenden Unterschied machen, wenn sie so differenzieren.

 

Ich für mich werte jedenfalls nicht. Aus meiner Sicht führen diejenigen eine Ehe, die als Mann und Frau (ggf. in anderen Kulturen auch in polygamen Verhältnissen) formell verheiratet sind, und alle anderen führen eine anders geartete Beziehung, egal, ob sie nun Mann und Frau unverheiratet sind (denen würde ich nie die Liebe und die Enge relativieren wollen), oder ob sie als zwei Frauen / zwei Männer verpartnert sind.

 

Ich werte damit nicht.

 

Ich habe aber auch nicht die Bedenken von LJS, dass es eine sonderlich negative Auswirkung auf die Gesellschaft haben könnte, wenn sich der Gebrauch des Wortes "Ehe" auch auf gleichgeschlechtliche Paare ausdehnt. Dann ist es halt eine gleichgeschlechtliche Ehe - same-sex-marriage. Kann man ja auch sagen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe auch deshalb auf dein letztes langes Posting (danke dafuer) noch nicht geantwortet, weil diese Vorstellung "lehne die Oeffnung der Ehe ab, weil homosexuelle Beziehungen menschlich nicht so wertvoll sind wie heterosexuelle" nicht meine ist. Das sollte klar sein, bevor ich reagieren kann.

Das ist mir völlig klar.

Ich hatte mit der Bemerkung auch nicht dich gemeint, sondern wollte versuchen zu erklären, was von vielen (sehr vielen) mitgehört wird und warum die Reaktionen so emotional sind.

Ich glaube nicht, dass dir jemand das Denken verbieten will, sondern dass hinter diesem Einsatz für das Wort "Hochzeit" oder "Ehe" auch für anderen Formen von verbindlichen Paarbeziehungen elementare, nur zu berechtigte Bedürfnisse stecken. (z.B. nach Ansehen und Respekt für die eigene Person wie sie ist, nach Anerkennung der jeweiligen Liebesfähigkeit, nach Anerkennung der jeweiligen Beziehung als kostbar und besonders usw.)

 

Ich sehe das gut, dass dein Anliegen ist, ein Wort zu haben, das spezifisch für eine Frau-Mann-Beziehung ist, weil diese Konstellation eben auch etwas Einmaliges ist - und dass es dir nicht darum geht, da etwas zu werten.

Nur: ich glaube, es ist zu spät, dafür das Wort "Ehe" bewahren zu wollen, weil das eben schon lang ganz andere Inhalte mittransportiert und sich der Schwerpunkt der Botschaft schon lang verschoben hat.

(Und ganz offensichtlich h a t das Wort auch nicht immer nur das transportiert, was dir wichtig ist. Es stehen inzwischen ein paar Postings mit Beispielen da, wo das sichtbar wird.)

bearbeitet von Ennasus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...