Epicureus Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Da ist sie wieder, diese idiotische Dichotomie zwischen den "guten" und den "pöhsen" Schwulen. ... Ich denke, da ist inzwischen noch was ganz anderes. Weiter oben hat ja einer etwas davon geschrieben, dass "wir" uns alle über bestimmte Eigenschaften und Merkmale definierten, sonst hätten wir gar keiner Identiät. Er schrieb dann auch etwas über Abgrenzung gegenüber der Aussenwelt als Prozess der Identitätsfindung. Merkwürdigerweise gibt es aber inzwischen eine ganze Menge Leute, die weder ihr Schwulsein noch die Abgrenzung brauchen, um ihre Identität zu finden. Klar, sie sagen, dass sie schwul sind, sie sind aber auch katholisch oder halbkatholisch, oder machen Musik, oder irgendetwas mit Geisteswissenschaft oder sonstwas. Abgrenzung ist ihnen anscheinend nicht so wichtig. Dann gibt es natürlich auch das pinkfarbene Megaphon. Immer möglichst laut und aufdringlich. Jetzt sitzen aber die da, zu deren "Identität" das ganze Gerede vom Schwulsein überhaupt nicht gehört. Die gibt es nun mal. Sie sind genervt vom pinkfarbenen Megaphon, weil sie sagen, was geht mich das eigentlich an, warum muss ich mir das permanent aufdrängen lassen. Ich habe damit nichts zu schaffen und nichts gemeinsam. So ganz unberechtigt scheint mir die Reaktion nicht; das Megaphon ist nun mal plärrend laut und nervig. Die Schwulen kennen das. Sie kriegen dauernd etwas ins Ohr geblasen von Seiten der Normalität der Heteros. Die lieben Kinder, die prächtigen Söhne, das Glück mit der Ehefrau, die fortpflanzungspolitische Notwendigkeit des Rechtsinstituts der Ehe. Gähn. Die Schwulen kennen das so lange sie leben, sie haben gelernt, damit umzugehen. Sie brauchen sich nicht mal von dem ununterbrochen dröhnenden Großlautsprecher der Normaiität abzugrenzen, um ihre Identität zu behaupten. Dummerweise haben die "Normalen" das aber nie gelernt. Sie sehen auf der einen Seite Leute, denen es nicht so furchtbar darauf ankommt, ihr Schwulsein zu demonstrieren, die das aber auch können. Und auf der anderen Seite plärrt ihnen dauernd das pinkfarbene Megaphon ins Ohr. Sie fühlen sich umzingelt, das Schwule scheint ihnen normal zu werden. Und merkwürdigerweise fällt ihnen gar nichts ein, wie sie das eine einfach hinnehmen könnten und das andere ignorieren. Da scheint irgendwas zu fehlen. Jedenfalls verfallen sie auf die urtümliche Form der Behauptung von Identität, auf die Abrenzung. Sie sind die bedrohte Art auf der roten Liste. Die Bahnhofsklappen werden schon vom Gegner beherrscht. Am Ende könnten die prächtigen Söhne gefährdet werden. Die Ratten dringen ein. Und wer sich nur ein Wenig auskennt mit roten Listen und dem Eindringen der Ratten, der weiß, dass nur eines hilft: die Ratten ausrotten. Das kommt von denen, die sicherlich nicht zögern würden, zum Beispiel hier im Forum einen Thread zum Gedenken an die ermordeten Homosexuellen von damals zu eröffnen. Da geht es um Opfer. Das passt. Von denen braucht man sich nicht abzugrenzen, sondern ihnen nur aufrechte Solidarität zu bekunden. Denn die sind weder normal, noch plärren sie in pinkfarbene Megaphone - aber Hauptsache sie fangen nicht an zu leben. Kurzum: wir - und diesmal meine ich die Schwulen - meinen ja, Einiges erreicht zu haben. Wir sind nicht nur in die Bahnhofsklappen und die Innenstädte von Köln bis Rostock vorgedrungen, sondern auch ins bunte Verfassungsgericht und die Verästelungen des Steuerrechts bis hinein in die Hinterzimmer von berliner Koalitionen. Das Eis ist aber dünn. Zur Zeit wissen diejenigen, die sich da in ihrer Identität (?) so bedroht sehen, noch nicht so recht, wo es lang geht. Sie sind sich aber ihres Ziels ziemlich sicher. Sie wollen wieder solidarisch sein mit den Opfern, und werden einiges tun, dass es die auch wieder gibt - aber bloß keine schwule Normalität. Werter Uli - ich verstehe Deinen Beitrag nicht. Überhaupt gar nicht. Kannst Du mir mal in etwas konkreterem Deutsch auf die Sprünge helfen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Früher waren das u.a. die Juden, aber das ist etwas aus der Mode gekommen, also müssen andere herhalten. Bist du sicher? Immerhin ist die Ausgrenzung Homosexueller Teil aller abrahamitischen Religionen von Anfang an. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Naja, mein Gedankengang dazu war immer, dass es um erfolgreiche Fortpflanzung ging. Man denke daran, dass z.B. auch Frauen, die keine Kinder bekamen oder bekommen konnten, gesellschaftlich schlechter angesehen waren als Frauen mit (möglichst vielen) Kindern. Also ich rede von damals, als die abrahamitischen Religionen im Werden waren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Früher waren das u.a. die Juden, aber das ist etwas aus der Mode gekommen, also müssen andere herhalten. Bist du sicher? Immerhin ist die Ausgrenzung Homosexueller Teil aller abrahamitischen Religionen von Anfang an. Und das, wo gerade rund ums Mittelmeer mann-männliche Sexualität jenseits der Begriffe "schwul" oder "homosexuell" seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Gesellschaft ist. Solange Frauen vor der Ehe für unberührbar erklärt werden, vergnügt sich eben Mann mit Mann. Nur darüber reden darf man nicht, insbesondere in muslimischer Umgebung. Wobei ein Mann, der seinen Penis in den Anus eines anderen Mannes steckt, ja nicht als homosexuell verstanden wird. Der rezipierende Part, das ist die schwule Sau. Die bestenfalls im Alltag als Transe oder extreme Tunte geduldet wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gallowglas Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Früher waren das u.a. die Juden, aber das ist etwas aus der Mode gekommen, also müssen andere herhalten. Bist du sicher? Immerhin ist die Ausgrenzung Homosexueller Teil aller abrahamitischen Religionen von Anfang an. Das ist zwar richtig, aber schau dir doch die Geschichte an ... Homosexuelle wurden schon immer verfolgt, das stimmt, aber als richtiger "Sündenbock" waren sie in der Vergangenheit nie wirklich geeignet. 1. war ihre Zahl nie sonderlich Groß und vorallem 2. konnten sie sich immer recht einfach verstecken (z.B. in der RKK), sie waren früher nie wirklich "präsent". Die Juden dagegen waren der perfekte Sündenbock für nahezu alles, denn sie stachen dem gemeinen Volk ins Auge, allein schon wegen den ihnen auferlegten Regeln, z.b. den vielen Berufsverboten, welche ihnen eigentlich nur "verhasste" Tätigkeiten, wie z.B. Geldverleih o.ä. erlaubten. Hinzu kommen, bei gläubigen Juden, die traditionelle Haartracht usw., Kleidungsvorschriften (der Judenstern des 3.Reichs war ja nicht die erste "Markierung", welche Juden tragen mussten). usw. Das sie von christlicher Seite gerne als "Gottesmörder" dargestellt wurden, hatte natürlich auch seinen Einfluss. Erst nach dem Holocaust wurde es "unmodern", die Juden für alles verantwortlich zu machen, also brauchte man andere ... und da sich Homosexuelle nicht mehr, wie früher, verstecken, bieten sie sich als Sündenböcke doch einfach an. Wenn man sich die Absonderungen von RKK & Co ansieht, sind heute die Homosexuellen doch für alles verantwortlich. (Das einzige, woran sie scheinbar nicht schuld sind, ist die Klimaerwärmung, denn an die glauben viele dieser "Christen" ja nicht ) Und je absurder die Vorwürfe, desto lieber, kann man doch auch hier im Forum schön sehen ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Naja, mein Gedankengang dazu war immer, dass es um erfolgreiche Fortpflanzung ging. Man denke daran, dass z.B. auch Frauen, die keine Kinder bekamen oder bekommen konnten, gesellschaftlich schlechter angesehen waren als Frauen mit (möglichst vielen) Kindern. Also ich rede von damals, als die abrahamitischen Religionen im Werden waren. Die Wertschätzung zahlreicher Kinder hat mit der Bewertung von Homosexualität nichts zu tun. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Naja, mein Gedankengang dazu war immer, dass es um erfolgreiche Fortpflanzung ging. Man denke daran, dass z.B. auch Frauen, die keine Kinder bekamen oder bekommen konnten, gesellschaftlich schlechter angesehen waren als Frauen mit (möglichst vielen) Kindern. Also ich rede von damals, als die abrahamitischen Religionen im Werden waren. Die Wertschätzung zahlreicher Kinder hat mit der Bewertung von Homosexualität nichts zu tun. Ähm, ja. Gibt es noch eine Begründung zum Nachtisch? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gallowglas Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Naja, mein Gedankengang dazu war immer, dass es um erfolgreiche Fortpflanzung ging. Man denke daran, dass z.B. auch Frauen, die keine Kinder bekamen oder bekommen konnten, gesellschaftlich schlechter angesehen waren als Frauen mit (möglichst vielen) Kindern. Also ich rede von damals, als die abrahamitischen Religionen im Werden waren. Die Wertschätzung zahlreicher Kinder hat mit der Bewertung von Homosexualität nichts zu tun. Das trifft nur zu, wenn man logisch denkt, du musst aber denken, wie ein religiöser Fundi, und da ist es doch absolut klar, daß, wenn Homosexualität verboten ist und verfolgt wird, alle "Homosexuellen" Frauen heiraten und mit denen fleißig Kinder produzieren ... DESWEGEN ist HS phöse, weil dadurch Männer von ihrer göttlichen Pflicht der Massenvermehrung abgehalten werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Früher waren das u.a. die Juden, aber das ist etwas aus der Mode gekommen, also müssen andere herhalten. Bist du sicher? Immerhin ist die Ausgrenzung Homosexueller Teil aller abrahamitischen Religionen von Anfang an. Das ist zwar richtig, aber schau dir doch die Geschichte an ... Das sagst du ja nun dem Richtigen! Nur hast du meine Frage nicht beantwortet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gallowglas Geschrieben 26. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 26. Juli 2013 Früher waren das u.a. die Juden, aber das ist etwas aus der Mode gekommen, also müssen andere herhalten. Bist du sicher? Immerhin ist die Ausgrenzung Homosexueller Teil aller abrahamitischen Religionen von Anfang an. Das ist zwar richtig, aber schau dir doch die Geschichte an ... Das sagst du ja nun dem Richtigen! Nur hast du meine Frage nicht beantwortet. Habe ich ... uns ja, ich bin mir sicher, siehe oben ... (und ja, mir ist klar, das gewisse christliche Kreise auch heute noch die Juden mehr hassen, als die Homosexuellen, aber das wird eher selten so offen hinausposaunt, wie ihr Hass auf Homosexuelle) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Merkwürdigerweise gibt es aber inzwischen eine ganze Menge Leute, die weder ihr Schwulsein noch die Abgrenzung brauchen, um ihre Identität zu finden. Klar, sie sagen, dass sie schwul sind, sie sind aber auch katholisch oder halbkatholisch, oder machen Musik, oder irgendetwas mit Geisteswissenschaft oder sonstwas. Abgrenzung ist ihnen anscheinend nicht so wichtig. ich brauche mich nicht abzugrenzen als frau gegenüber bösen oder doofen männern, schwul oder nicht, um meine identität zu finden. ich bin frau und treibe sport, arbeite in naturwissenschaft, züchte beeren und orchideen und programmiere computer-spiele, erfinde witze und mache meiner umwelt zuliebe keine musik. abgrenzen tu ich mich gegen vieles, aber mit dem geschlecht oder der sexuellen präferenz hat es nix zu tun. und warum sollte ein schwuler anders ticken? wenn jemand seine person und persönlichkeit aufs schwulsein (oder frausein) reduzieren will tut er-sie mir einfach leid. oder dann ist halt wirklich nicht mehr (tut mir auch leid). gibt es natürlich auch das pinkfarbene Megaphon. Immer möglichst laut und aufdringlich. nochmals auf weiber resp. feminismus übertragen: hätte es die alten kampfhennen wie alice schwarzer nie gegeben, und etliche andere, also die mit schwarzer seele, haaren an den beinen und sowieso vom teufel geritten, dann wäre das attribut “frau” an meiner persönlichkeit – das ich nun weder leugnen will noch kann – etwas was zumindest in meinem fall die auslebung meiner person und persönlichkeit krass behindern würde. ich und viele schwule geniessen die früchte, die andere für uns erkämpft haben mit ihren pinken megaphonen (und nein, das waren nicht die 68er). und gäbe es nicht millionen religiös-verblödeter volltrottel, welche die mühsam gefundenen konsense (gleichberechtigung der geschlechter, respektierung der sexuellen präferenz, freiheit und selbstbestimmung im allgemeinen) lieber heute als morgen wieder abschaffen würden, und oft auch nicht vor gewalt zurückschrecken (islamisten zumindest) dann hätten die pinken megaphone wohl tatsächlich ausgedient. so aber ist es geradezu geboten dass sie weiterplärren, möglichst laut und möglichst eindringlich. klar nervt das einige, vor allem verschrobene frustrierte alte säcke, die sich über exhibitionistisch-agierende schwule aufregen, gegen halb- und zweitdrittel-nackte mädels im sommer auf den strassen aber gaaaar nix einzuwenden haben – ist ja auch oft ein wahrer augengenuss. Der Punkt ist vielmehr der, dass Deine weiter oben erhobene Behauptung nicht gedeckt ist. Es "mussten" eben nicht "zehntausende" von Kondomen verteilt werdenNein, das stimmt. So viele mussten nicht verteilt werden, weil die Mehrheit der jugendlichen Teilnehmer so weitsichtig gewesen sein dürfte, selber welche in ausreichender Zahl mitzunehmen.die WJTs sind keine bumsfeste. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Weiter oben hat ja einer etwas davon geschrieben, dass "wir" uns alle über bestimmte Eigenschaften und Merkmale definierten, sonst hätten wir gar keiner Identiät. Er schrieb dann auch etwas über Abgrenzung gegenüber der Aussenwelt als Prozess der Identitätsfindung. Merkwürdigerweise gibt es aber inzwischen eine ganze Menge Leute, die weder ihr Schwulsein noch die Abgrenzung brauchen, um ihre Identität zu finden. Klar, sie sagen, dass sie schwul sind, sie sind aber auch katholisch oder halbkatholisch, oder machen Musik, oder irgendetwas mit Geisteswissenschaft oder sonstwas. Abgrenzung ist ihnen anscheinend nicht so wichtig. Jede menschliche Identitaet besteht aus ganz vielen Prozessen von Abgrenzungen. Das ist ein ganz normaler psychischer Prozess, denn ohne diesen Vorgang gaebe es keine Identiaeten. Diese Abgrenzungen sagen zunaechst nichts aus ueber gut oder schlecht oder boese oder positiv, es sind psychische Leistungen, die von Geburt an passieren und ohne sie gaebe es keine "Ich". Was mich jetzt wunderte ist, dass auf der einen Seite hier stets (ich war da an verschiedenen heftigen Diskussionen beteiligt) vehement auf das Vorhandenensein einer schwulen Identitaet gepocht wird, die einen Menschen so bestimme, dass man gar nicht anders koenne als schwul sein, auf der anderen Seite (wenn es opportun ist) genau das wieder abstreitet und ploetzlich alles auf austauschbar erklaert und mehr oder weniger zufaellig. Da passt dann etwas in den Aussagen nicht zusammen, darauf wollte ich hin weisen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 (bearbeitet) Da ist sie wieder, diese idiotische Dichotomie zwischen den "guten" und den "pöhsen" Schwulen. ... Ich denke, da ist inzwischen noch was ganz anderes. Weiter oben hat ja einer etwas davon geschrieben, dass "wir" uns alle über bestimmte Eigenschaften und Merkmale definierten, sonst hätten wir gar keiner Identiät. Er schrieb dann auch etwas über Abgrenzung gegenüber der Aussenwelt als Prozess der Identitätsfindung. Merkwürdigerweise gibt es aber inzwischen eine ganze Menge Leute, die weder ihr Schwulsein noch die Abgrenzung brauchen, um ihre Identität zu finden. Klar, sie sagen, dass sie schwul sind, sie sind aber auch katholisch oder halbkatholisch, oder machen Musik, oder irgendetwas mit Geisteswissenschaft oder sonstwas. Abgrenzung ist ihnen anscheinend nicht so wichtig. Dann gibt es natürlich auch das pinkfarbene Megaphon. Immer möglichst laut und aufdringlich. Jetzt sitzen aber die da, zu deren "Identität" das ganze Gerede vom Schwulsein überhaupt nicht gehört. Die gibt es nun mal. Sie sind genervt vom pinkfarbenen Megaphon, weil sie sagen, was geht mich das eigentlich an, warum muss ich mir das permanent aufdrängen lassen. Ich habe damit nichts zu schaffen und nichts gemeinsam. So ganz unberechtigt scheint mir die Reaktion nicht; das Megaphon ist nun mal plärrend laut und nervig. Die Schwulen kennen das. Sie kriegen dauernd etwas ins Ohr geblasen von Seiten der Normalität der Heteros. Die lieben Kinder, die prächtigen Söhne, das Glück mit der Ehefrau, die fortpflanzungspolitische Notwendigkeit des Rechtsinstituts der Ehe. Gähn. Die Schwulen kennen das so lange sie leben, sie haben gelernt, damit umzugehen. Sie brauchen sich nicht mal von dem ununterbrochen dröhnenden Großlautsprecher der Normaiität abzugrenzen, um ihre Identität zu behaupten. Dummerweise haben die "Normalen" das aber nie gelernt. Sie sehen auf der einen Seite Leute, denen es nicht so furchtbar darauf ankommt, ihr Schwulsein zu demonstrieren, die das aber auch können. Und auf der anderen Seite plärrt ihnen dauernd das pinkfarbene Megaphon ins Ohr. Sie fühlen sich umzingelt, das Schwule scheint ihnen normal zu werden. Und merkwürdigerweise fällt ihnen gar nichts ein, wie sie das eine einfach hinnehmen könnten und das andere ignorieren. Da scheint irgendwas zu fehlen. Jedenfalls verfallen sie auf die urtümliche Form der Behauptung von Identität, auf die Abrenzung. Sie sind die bedrohte Art auf der roten Liste. Die Bahnhofsklappen werden schon vom Gegner beherrscht. Am Ende könnten die prächtigen Söhne gefährdet werden. Die Ratten dringen ein. Und wer sich nur ein Wenig auskennt mit roten Listen und dem Eindringen der Ratten, der weiß, dass nur eines hilft: die Ratten ausrotten. Das kommt von denen, die sicherlich nicht zögern würden, zum Beispiel hier im Forum einen Thread zum Gedenken an die ermordeten Homosexuellen von damals zu eröffnen. Da geht es um Opfer. Das passt. Von denen braucht man sich nicht abzugrenzen, sondern ihnen nur aufrechte Solidarität zu bekunden. Denn die sind weder normal, noch plärren sie in pinkfarbene Megaphone - aber Hauptsache sie fangen nicht an zu leben. Kurzum: wir - und diesmal meine ich die Schwulen - meinen ja, Einiges erreicht zu haben. Wir sind nicht nur in die Bahnhofsklappen und die Innenstädte von Köln bis Rostock vorgedrungen, sondern auch ins bunte Verfassungsgericht und die Verästelungen des Steuerrechts bis hinein in die Hinterzimmer von berliner Koalitionen. Das Eis ist aber dünn. Zur Zeit wissen diejenigen, die sich da in ihrer Identität (?) so bedroht sehen, noch nicht so recht, wo es lang geht. Sie sind sich aber ihres Ziels ziemlich sicher. Sie wollen wieder solidarisch sein mit den Opfern, und werden einiges tun, dass es die auch wieder gibt - aber bloß keine schwule Normalität. Ich wuerde das nicht so hoch haengen. Es geht (Geist wohl auch) einfach um Auswuechse bei oeffentlicher Darstellung und da sind gerade in den Anfangszeiten der Gay Paraden einige sehr unappetitliche Dinge passiert, gerade auch z.B. in der Praesentation von SM hier an der Ostkueste. Nicht alle moechte nackte Aersche sehen, die zum Ficken praesentiert werden und nicht alle sind versessen auf die Praesentation von obszoenes Verhalten welcher Art auch immer. Da gehen eben die Meinungen auseinander, was lustig ist und was nicht. Im Zug der Kommerzialisierung der Paraden, und der Tatsache, dass inzwischen auch Eltern mit Kindern dabei sind, auch kirchliche Gruppen, hat sich einiges in dieser Richtung gemildert, habe ich zumindest hier bei uns in der Gegend den Eindruck, und die Selbstkontrolle der Betreiber, was die Praesentation bestimmter Gruppen betrifft ist viel staerker geworden. Da steht auch Image auf dem Spiel, wenn etwas als Volksfest daher kommt und als riesige Werbeflaeche von Firmen, geraten gleucklicherweise andere Dinge in den Vordergrund als reine Selbstdarstellung ohne jede Reflektion. Ich denke, die Abneigung gegen solche Veranstaltungen hat insgesamt weniger etwas mit einer Abneigung gegen Schwule generell zu tun, sondern mit Abneigung gegen Massenphaenome und Klamauk generell und dem Wunsch, nicht ungefragt mit Dingen ueberrannt zu werden, die einem weder interessieren noch in der Masse und Art der Praesentation dem eigenen Geschmack entsprechen und dem, was man oeffentlich als angebracht ansieht, zu praesentieren und was nicht. Kritisch zu sein auch in solchen Dingen ist auch nicht das Privileg von Heterosexuellen, es gibt genuegend Schwule, denen bestimmte Arten von oeffentlicher schwuler Selbstinszenierung auch peinlich genug ist. Es ist natuerlich jedem frei andererseits, dem allem aus dem Weg zu gehen und es voellig zu ignorieren. Man kann schliesslich auch Dingen wie Karneval aus dem Weg gehen (zumindest in der Gegend, wo ich in Deutschland lebte) und ihn weitgehend ignorieren, weil er einem nicht gefaellt. Klar ist auch, dass oeffentliche Darstellung natuerlich auch anders denkende Interessengruppen auf den Plan ruft, die an bestimmten Stellen einhaken, z.B. bestimmte Beter. Man kann nicht alles gleichzeitig haben, oeffentliches Interesse und dass álle anderen einem applaudieren und keine eigenen Meinungen haben. Noch weniger kann man erwarten, dass alle automatisch solidarisch sich erklaeren mit allem was gesellschaftlich laut progagiert wird. bearbeitet 27. Juli 2013 von Long John Silver Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Bestimmter Art von sexuellem Verkehr zwischen Maennern ist auf jeden Fall die Privatsache von den betreffenden, ihn allerdings als irgendwie auch moegliche Norm oder Alternative oder als irgendwie dasselbe wie heterosexueller Verkehr zu setzen, absurd. Da verliert man aus dem Blick (oder verdraengt), dass fuer die meisten Maenner zu Recht Penetration durch einen anderen Mann (und ueblicherweise als tiefe Demuetigung und abwegig empfunden wird und sie entsprechend reserviert auf solche Vorstellungen reagieren und sie auch entsprechend einordnen. D.h. je mehr die Leute mit Dingen konfrontiert werden, gut finden zu sollen oder akzeptabel, desto mehr kollidiert das mit Empfindungen, die ganz woanders wurzeln, naemlich in ihrem eigenen sexuellen Empfinden. Und es wird dann zur Bedrohung, wenn das Gefuehl sich einstellt, da sollen Grenzen verwischt werden oder aufgehoben, die unaufhebbar sind oder besser gesagt, Grenzueberschreitungen stattfinden, die keine Basis haben. Ich habe Angst, daß ich mir einen Nackenwirbel ausränke vor lauter Kopfschütteln. Was hat das mit "Norm" zutun oder "Alternative"? In was für eine Kiste rutscht du denn, und einige andere hier? Sexuelle Orientierung ist keine Frage der Entscheidung, sondern der Präferenz. Da gibt es keine "Grenzen", die aufgehoben oder verwischt werden könnten, außer denen im eigenen Kopf, und auch genau da hat offenbar dieses diffuse Gefühl von "Bedrohung" seine Basis. Wer wird denn da "bedroht"? Müssen heterosexuelle Paare sich trennen, weil homosexuelle heiraten dürfen? Weiß du auf einmal nicht mehr, wohin mit deinem Dödel, nur weil Homosexuelle damit etwas anderes tun als das, was du als "Norm" empfindest? Penetration als Demütigung? Könnte es sein, daß du körperliche Liebe und Vergewaltigung verwechselst? Gewalt nämlich macht Sexualität zur Demütigung, egal ob hetero oder homo. Am Ende reduzierst auch du Sexualität auf Fortpflanzung. Die ist für dich die "Norm" und "abweichendes" Verhalten wird gerade noch geduldet, wenn es sich unauffällig verhält, so daß die Grenzen deines Gefühl der Rechtschaffenheit nicht verletzt werden. Wo ziehst du sonst noch solche "natürlichen Grenzen"? In Arbeitswelt, Politik, Kultur? Zurück ins 19. Jh.? 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Bestimmter Art von sexuellem Verkehr zwischen Maennern ist auf jeden Fall die Privatsache von den betreffenden, ihn allerdings als irgendwie auch moegliche Norm oder Alternative oder als irgendwie dasselbe wie heterosexueller Verkehr zu setzen, absurd. Da verliert man aus dem Blick (oder verdraengt), dass fuer die meisten Maenner zu Recht Penetration durch einen anderen Mann (und ueblicherweise als tiefe Demuetigung und abwegig empfunden wird und sie entsprechend reserviert auf solche Vorstellungen reagieren und sie auch entsprechend einordnen. D.h. je mehr die Leute mit Dingen konfrontiert werden, gut finden zu sollen oder akzeptabel, desto mehr kollidiert das mit Empfindungen, die ganz woanders wurzeln, naemlich in ihrem eigenen sexuellen Empfinden. Und es wird dann zur Bedrohung, wenn das Gefuehl sich einstellt, da sollen Grenzen verwischt werden oder aufgehoben, die unaufhebbar sind oder besser gesagt, Grenzueberschreitungen stattfinden, die keine Basis haben. Ich habe Angst, daß ich mir einen Nackenwirbel ausränke vor lauter Kopfschütteln. Was hat das mit "Norm" zutun oder "Alternative"? In was für eine Kiste rutscht du denn, und einige andere hier? Sexuelle Orientierung ist keine Frage der Entscheidung, sondern der Präferenz. Da gibt es keine "Grenzen", die aufgehoben oder verwischt werden könnten, außer denen im eigenen Kopf, und auch genau da hat offenbar dieses diffuse Gefühl von "Bedrohung" seine Basis. Wer wird denn da "bedroht"? Müssen heterosexuelle Paare sich trennen, weil homosexuelle heiraten dürfen? Weiß du auf einmal nicht mehr, wohin mit deinem Dödel, nur weil Homosexuelle damit etwas anderes tun als das, was du als "Norm" empfindest? Penetration als Demütigung? Könnte es sein, daß du körperliche Liebe und Vergewaltigung verwechselst? Gewalt nämlich macht Sexualität zur Demütigung, egal ob hetero oder homo. Am Ende reduzierst auch du Sexualität auf Fortpflanzung. Die ist für dich die "Norm" und "abweichendes" Verhalten wird gerade noch geduldet, wenn es sich unauffällig verhält, so daß die Grenzen deines Gefühl der Rechtschaffenheit nicht verletzt werden. Wo ziehst du sonst noch solche "natürlichen Grenzen"? In Arbeitswelt, Politik, Kultur? Zurück ins 19. Jh.? Vergiss es, Marcellinus. In keinster Weise schrieb ich von allem dem, was du hier damit verbindest. Ich loesche meinen Beitrag, denn ich sehe jetzt schon, dass das hier nur Missverstaendnisse gibt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald_old Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Und es wird dann zur Bedrohung, wenn das Gefuehl sich einstellt, da sollen Grenzen verwischt werden oder aufgehoben, die unaufhebbar sind oder besser gesagt, Grenzueberschreitungen stattfinden, die keine Basis haben. Dein Reden von "Grenzen, die unaufhebbar sind", hat mit meinem Leben nichts zu tun. Es gibt viele Dinge, die ich bislang nicht getan habe und zu tun, mich nicht gereizt fühlte. Sex mit Männern ist nur eins davon. Aber es deshalb als "unaufhebbare Grenze zu postulieren"? Auch dass du Analverkehr unter Männern als "Bedrohung" bezeichnest, kann ich nicht überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe das Gefühl, dass deine wolkigen Deutungen nur in deiner Schwurbelwelt ihre Berechtigung finden. Mit meinen Gefühlen und meinem Leben haben sie nichts zu tun. sich dieser Aussage vollinhaltlich anschließend...........tribald Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Früher waren das u.a. die Juden, aber das ist etwas aus der Mode gekommen, also müssen andere herhalten. Bist du sicher? Immerhin ist die Ausgrenzung Homosexueller Teil aller abrahamitischen Religionen von Anfang an. Ich sehe da schon teilweise Änhlichkeiten. Die Juden waren lange eine unterdrückte Minderheit, sie wurden gezwungen mit gelben Hüten herumzulaufen und von Zeit zu Zeit immer mal wieder masakriert. Dann kam die Aufklärung und das aufgeklärte Bürgertum fand gelbe Hüte und Pogrome nicht mehr zeitgemäß sondern barbarisch und schaffte das ab. Das führte dazu, dass die europäischen Juden immer mehr "wie normale Bürger" behandelt werden wollten und auch von vielen wurden, aber sie waren natürlich weiterhin Juden. Und das mündete dann eigentlich erst in den bekannten und schrecklichen Antisemitismus des 19. und 20. Jahrhunderts, denn gleichberechtigte Juden wollten viele nicht. Sie sollten eigentlich nach Meinung vieler einfach in der gesellschaftlichen Stellung bleiben, in der sie vorher waren, nur ohne gelbe Hüte und Pogrome. Ich sehe, was Homosexuelle angeht, eine ähnliche Entwicklung. Die Aufhebung des §175 und der Verfolgungen, da gab es noch weithin Zustimmung. Aber wenn jetzt Schwule und Lesben auf einmal behandelt werden wollen "wie normale Menschen", dann geht das vielen zu weit. Sie sollen bitte in der abseitigen Position bleiben, in der sie waren, nur einfach ohne Verfolgung. Irgendwie macht es mir Sorgen, wie das weitergeht. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Früher waren das u.a. die Juden, aber das ist etwas aus der Mode gekommen, also müssen andere herhalten. Bist du sicher? Immerhin ist die Ausgrenzung Homosexueller Teil aller abrahamitischen Religionen von Anfang an. Ich sehe da schon teilweise Änhlichkeiten. Die Juden waren lange eine unterdrückte Minderheit, sie wurden gezwungen mit gelben Hüten herumzulaufen und von Zeit zu Zeit immer mal wieder masakriert. Dann kam die Aufklärung und das aufgeklärte Bürgertum fand gelbe Hüte und Pogrome nicht mehr zeitgemäß sondern barbarisch und schaffte das ab. Das führte dazu, dass die europäischen Juden immer mehr "wie normale Bürger" behandelt werden wollten und auch von vielen wurden, aber sie waren natürlich weiterhin Juden. Und das mündete dann eigentlich erst in den bekannten und schrecklichen Antisemitismus des 19. und 20. Jahrhunderts, denn gleichberechtigte Juden wollten viele nicht. Sie sollten eigentlich nach Meinung vieler einfach in der gesellschaftlichen Stellung bleiben, in der sie vorher waren, nur ohne gelbe Hüte und Pogrome. Ich sehe, was Homosexuelle angeht, eine ähnliche Entwicklung. Die Aufhebung des §175 und der Verfolgungen, da gab es noch weithin Zustimmung. Aber wenn jetzt Schwule und Lesben auf einmal behandelt werden wollen "wie normale Menschen", dann geht das vielen zu weit. Sie sollen bitte in der abseitigen Position bleiben, in der sie waren, nur einfach ohne Verfolgung. Irgendwie macht es mir Sorgen, wie das weitergeht. Werner Und genau deswegen brauchen wir ja auch volle rechtliche Gleichstellung und die Öffnung der Ehe. Damit das Sprichwort "Fiat iustitia, et pereat mundus" widerlegt werden kann. Denn es geht bei schwulen Hochzeiten ja mitnichten die Welt unter - Belgien, Spanien oder die Niederlande stehen ja noch. Die Angst der Menschen vor HS ist vollkommen irrational. Das auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu zeigen, bleibt unsere Aufgabe. Der Kampf um Aufklärung ist noch lange nicht zu Ende. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Früher waren das u.a. die Juden, aber das ist etwas aus der Mode gekommen, also müssen andere herhalten. Bist du sicher? Immerhin ist die Ausgrenzung Homosexueller Teil aller abrahamitischen Religionen von Anfang an. Ich sehe da schon teilweise Änhlichkeiten. Die Juden waren lange eine unterdrückte Minderheit, sie wurden gezwungen mit gelben Hüten herumzulaufen und von Zeit zu Zeit immer mal wieder masakriert. Dann kam die Aufklärung und das aufgeklärte Bürgertum fand gelbe Hüte und Pogrome nicht mehr zeitgemäß sondern barbarisch und schaffte das ab. Das führte dazu, dass die europäischen Juden immer mehr "wie normale Bürger" behandelt werden wollten und auch von vielen wurden, aber sie waren natürlich weiterhin Juden. Und das mündete dann eigentlich erst in den bekannten und schrecklichen Antisemitismus des 19. und 20. Jahrhunderts, denn gleichberechtigte Juden wollten viele nicht. Sie sollten eigentlich nach Meinung vieler einfach in der gesellschaftlichen Stellung bleiben, in der sie vorher waren, nur ohne gelbe Hüte und Pogrome. Ich sehe, was Homosexuelle angeht, eine ähnliche Entwicklung. Die Aufhebung des §175 und der Verfolgungen, da gab es noch weithin Zustimmung. Aber wenn jetzt Schwule und Lesben auf einmal behandelt werden wollen "wie normale Menschen", dann geht das vielen zu weit. Werner Es wäre unnötig zu solch blühendem Unsinn auch nur eine Huster zu tun, wenn darin nicht eine Verniedlichung der jahrhundetelangen Judenverfolgungen gelegen wären nur um sich in einem eingebildeten Märtyrertum zu suhlen und Besorgnis zu mimen. Das geht mir schlicht übe die Hutschnur. Von Homosexuellenverfolgung zu faseln, in einer Zeit in der vielfach sogar die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird um Homosexuelle zu schützen, so durchschaubar, dass billig dafür noch ein schmeichelhafter Ausdruck ist. Sie sollen bitte in der abseitigen Position bleiben, in der sie waren, nur einfach ohne Verfolgung.Irgendwie macht es mir Sorgen, wie das weitergeht. Klar und weil die Tendenz so ist kann Gery Kessler mit breiter Unterstützung aller österreichischen Stellen einen glanzvollen Lifeball veranstalten? Klar und weil die Tendenz so ist wird in Österreich einem entsprechen Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte die Stiefkindadoption für homosexuelle Paare eingeführt. Klar und weil die Tendenz so ist wird in Deutschland das Ehegattensplitting auf homosexuelle Lebensgemeinschaften ausgeweitet. Man könnte die Liste noch lange fortsetzen und ich bin froh dass es diese Fortschritte gibt...aber einen Freibrief zu verlangen, dass jede Aktion und sei sie wie in Wien auf die pöbelhafte Unterdrückung anderer Meinungen gerichtet mit Beifalll aufzunehmen ist, wird es nicht spielen....Gleichheit bedeutet auch Einhaltung der gleichen Spielregeln nicht Privlegierung. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 ... Gerade du hast nicht das Geringste verstanden, das zeigen deine ganzen Kommentare hier. Du bist der lebende Beleg für meine Sorgen. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 ... Und genau deswegen brauchen wir ja auch volle rechtliche Gleichstellung und die Öffnung der Ehe. Das wird allerdings, falls ich Recht habe, nichts ändern. Die Angst der Menschen vor HS ist vollkommen irrational. Sicher. Leider ist der Mensch kein rationales Wesen. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 (bearbeitet) Du bist der lebende Beleg für meine Sorgen. Klar! Wenn das so ist weiß ich wenigstens dass Du unter Verfolgungswahn leidest! Lerne klagen ohne zu leiden! Ist ja OK aber lass wenigstens die Juden in Ruhe! bearbeitet 27. Juli 2013 von Der Geist Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 Du bist der lebende Beleg für meine Sorgen. Klar! Wenn das so ist weiß ich wenigstens dass Du unter Verfolgungswahn leidest! Lerne klagen ohne zu leiden! Ist ja OK aber lass wenigstens die Juden in Ruhe! Na klar! Die ca. 16.000 von den Nazis im KZ ermordeten und gefolterten Schwulen sind ja nur eine pöhse Erfindung der Homo-Lobby. Wenn die Nazis der Schwulen leichter hätten habhaft werden können, wäre ein Vielfaches der oben genannten Zahl getötet worden. Darüberhinaus: Es gab nie Homosexuellenverfolgung. Weder im Mittelalter noch im 19. Jahrhundert. Und erst recht nicht im 20. Jahrhundert. Wie komme ich nur auf den Wahnwitz, Schwule wären in Deutschland auch nach dem GröFaZ für ihre Liebe in den Knast gewandert? Wie komme ich nur auf die Idee, meine Brüder wären hier in Deutschland auf eine Art und Weise verlacht und verspottet worden, dass man Angst bekommen konnte? Und heute: nein, es gibt keine Verfolgung. Alles ist erreicht - was wollen denn diese Drecksschwuchteln noch? Verpflichtenden Analsex für alle? Schwulenpornos im Kindergarten? Wenn mich einer von diesen Warmen auch nur anfasst, kriegt er die Fresse poliert! Schwuchteln gehören ins Fernsehen, in Oper, Theater, Ballett und Tempel. Aber wehe, sie wollen "normal" werden! Dann gibt's ordentlich was auf die Zwölf! Die Öfen sind noch warm ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 ... Lass es. Manches muss man einfach stehen und wirken lassen. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 27. Juli 2013 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2013 (bearbeitet) Du bist der lebende Beleg für meine Sorgen. Klar! Wenn das so ist weiß ich wenigstens dass Du unter Verfolgungswahn leidest! Lerne klagen ohne zu leiden! Ist ja OK aber lass wenigstens die Juden in Ruhe! Na klar! Die ca. 16.000 von den Nazis im KZ ermordeten und gefolterten Schwulen sind ja nur eine pöhse Erfindung der Homo-Lobby. Wenn die Nazis der Schwulen leichter hätten habhaft werden können, wäre ein Vielfaches der oben genannten Zahl getötet worden. Darüberhinaus: Es gab nie Homosexuellenverfolgung. Weder im Mittelalter noch im 19. Jahrhundert. Und erst recht nicht im 20. Jahrhundert. Wie komme ich nur auf den Wahnwitz, Schwule wären in Deutschland auch nach dem GröFaZ für ihre Liebe in den Knast gewandert? Wie komme ich nur auf die Idee, meine Brüder wären hier in Deutschland auf eine Art und Weise verlacht und verspottet worden, dass man Angst bekommen konnte? Und heute: nein, es gibt keine Verfolgung. Alles ist erreicht - was wollen denn diese Drecksschwuchteln noch? Verpflichtenden Analsex für alle? Schwulenpornos im Kindergarten? Wenn mich einer von diesen Warmen auch nur anfasst, kriegt er die Fresse poliert! Schwuchteln gehören ins Fernsehen, in Oper, Theater, Ballett und Tempel. Aber wehe, sie wollen "normal" werden! Dann gibt's ordentlich was auf die Zwölf! Die Öfen sind noch warm ... Das schöne an den Postins dieses Users ist, dass so unfehlbar selbstentlarvend sind.... Er hat ja auc viel gelitten, denn er hat ein paar Jahre zuviel Steuern bezahlt bearbeitet 27. Juli 2013 von Der Geist Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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