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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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... Ich finde es ehrlich gesagt schon problematisch, dass der "Tatbestand" der sexuellen Belästigung generell - aber eben auch durch Homosexuelle - hierzulande unzureichend verfolgt wird.

Wie sähe denn eine zureichende Verfolgung aus? Durch wen soll das verfolgt werden?

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...

Ach ja, noch zur Ergänzung: Meiner Ansicht stimmten die meisten meiner Bekannten mit anderer sexueller Prägung zu. Dieses aufgedrehte CSD-Getue behagt vielen Homosexuellen daselbst nicht, weil solches Auftreten Ressentiments schürt.

 

Es geht mir um die öffentliche Präsentation von Homosexuellen in Form z.B. des CSD. Das finden viele Homosexuelle eben auch nicht toll.

Das mag so sein und ist auf der persönlichen Ebene auch nachvollziehbar. Aber führt das gesellschaftlich nicht in einen Teufelskreis der Intoleranz? Man grenzt sich von etwas ab, gegen das es - rational nicht begründete - Ressentiments gibt, um von letzteren nicht selbst was abzukriegen. Aber genau damit leistet man den Ressentiments selber Vorschub...

:ninja:

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Nur nervt mich die Tatsache, dass es einige Homosexuelle gibt, die ihre Sexualität wie einen Bauchladen vor sich hertragen...

Vielleicht liegt es daran dass ich in einer niedersächsischen Kleinstadt lebe. Aber mir ist tatsächlich noch nie so jemand begegnet. Ganz ehrlich.

 

 

Mir übrigens auch nicht - und ich wohne in einer Großstadt mit 600.000 Einwohnern.

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... Ich finde es ehrlich gesagt schon problematisch, dass der "Tatbestand" der sexuellen Belästigung generell - aber eben auch durch Homosexuelle - hierzulande unzureichend verfolgt wird.

Wie sähe denn eine zureichende Verfolgung aus? Durch wen soll das verfolgt werden?

Ich spreche von den herkömmlichen Rechtsmitteln, die ich allerdings zu bestimmten Teilen für ungenügend halte. Es fängt schon mal damit an, dass es Strafverfolgung gegenüber unbekannten Tätern faktisch kaum gibt und das Problem, dass bekannte Täter meist aus irgendwelchen Gründen gar nicht erst angezeigt werden, ist auch nach wie vor wenig angegangen worden.

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Aber genau damit leistet man den Ressentiments selber Vorschub...

:ninja:

 

Nichts leistet Ressentiments gegenüber Homosexuellen so sehr Vorschub, wie der Krakeel und die peinliche Ausstellung aller möglicher Perversionen, der mit den CSD-Demonstrationen verbunden wird. (Von der sich viele seriöse Homosexuelle fernhalten wenn nicht distanzieren.) Das wirkt so als ob tausende beturbanter und beburkater Muslime mit Viehzeug durch die Straßen zögen und es auf öffentlichen Plätzen schächteten; da würde die Toleranz gegenüber den Muslimen vollends in den Keller gehen. Ich weiß nicht, wer je auf die schwachsinnige Idee gekommen ist, daß eine Minderheit ihr Standing verbessert, indem sie die Mehrheit provoziert.

 

PS: Ich wäre weder bei der einen noch bei der anderen Veranstaltung für ein Verbot. Die betreffende Gruppe sollte selbst zur Einsicht kommen, was ihrem Ansehen dient und was nicht.

bearbeitet von kam
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Es geht mir um die öffentliche Präsentation von Homosexuellen in Form z.B. des CSD. Das finden viele Homosexuelle eben auch nicht toll.

 

 

Ja und? Ich laufe das ganze Jahr über in "ganz normalen" Klamotten herum - und wenn ich mal einen CSD besuche (was einmal im Jahr vorkommt, manchmal auch gar nicht), dann ziehe ich bei allzu großer Hitze einfach mein T-Shirt aus. Shocking, nicht wahr?

 

Weißt Du, ich als Schwuler brauche weder Federboa noch Stöckelschuhe noch Paillettenkleid. Aber ich würde auf die Straße gehen, wenn das Tragen solcher Kleidungsstücke demnächst von reaktionären Spinnern verboten würde. Darum geht es, wie Wiebke bereits anmerkte: um einen "Teufelskreis" der Intoleranz. Ja, es gibt tuntige Schwule, die näselnd und mit großer Geste durchs Leben stöckeln. So what? Es gibt auch Heteros, die rumschwuchteln.

 

Jeder hat irgendwas, was ihm nicht behagt, über das er sich tierisch aufregt. Aber soll das dann auch gleich verboten und geächtet werden? Soll ich amerikanischen Feuerwehrleuten Toleranz entgegenbringen, die aufgrund ihrer radikalen christlichen Befindlichkeiten die Intoleranz vor sich hertragen?

 

Werden demnächst dann auch Fronleichnamsprozessionen verboten, weil da Priester in Weiberklamotten durchs Dorf schwuchteln? Lass sie doch! Soll man Karneval verbieten, weil da freizügig gebützt wird? Lass sie doch busserln - wen kümmert's?

 

Ich hoffe inständig, dass wir hier keine amerikanischen Verhältnisse bekommen in bezug auf das, was öffentlich erlaubt ist und was nicht. Wir machen aber bereits Riesenschritte auf solche Befindlichkeitsdiktaturen zu ...

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Aber genau damit leistet man den Ressentiments selber Vorschub...

;)

 

Nichts leistet Ressentiments gegenüber Homosexuellen so sehr Vorschub, wie der Krakeel und die peinliche Ausstellung aller möglicher Perversionen, der mit den CSD-Demonstrationen verbunden wird. (Von der sich viele seriöse Homosexuelle fernhalten wenn nicht distanzieren.) Das wirkt so als ob tausende beturbanter und beburkater Muslime mit Viehzeug durch die Straßen zögen und es auf öffentlichen Plätzen schächteten; da würde die Toleranz gegenüber den Muslimen vollends in den Keller gehen. Ich weiß nicht, wer je auf die schwachsinnige Idee gekommen ist, daß eine Minderheit ihr Standing verbessert, indem sie die Mehrheit provoziert.

 

 

Jetzt ist es wieder soweit: "seriöse" Homosexuelle werden den "perversen" gegenübergestellt. So ist's richtig! Und was "seriös" und "pervers" ist, entscheidet das gesunde kamsche Volksempfinden!

 

Bravo! Jubilate!

 

Mir wird speiübel ... :ninja:

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...

Ach ja, noch zur Ergänzung: Meiner Ansicht stimmten die meisten meiner Bekannten mit anderer sexueller Prägung zu. Dieses aufgedrehte CSD-Getue behagt vielen Homosexuellen daselbst nicht, weil solches Auftreten Ressentiments schürt.

 

Es geht mir um die öffentliche Präsentation von Homosexuellen in Form z.B. des CSD. Das finden viele Homosexuelle eben auch nicht toll.

Das mag so sein und ist auf der persönlichen Ebene auch nachvollziehbar. Aber führt das gesellschaftlich nicht in einen Teufelskreis der Intoleranz? Man grenzt sich von etwas ab, gegen das es - rational nicht begründete - Ressentiments gibt, um von letzteren nicht selbst was abzukriegen. Aber genau damit leistet man den Ressentiments selber Vorschub...

:ninja:

Ich bin in der Hinsicht wohlgemerkt auch nie über die persönliche Ebene hinausgegangen. Deinen Einwand kann ich auch verstehen, nur denke ich mir eben, dass es auch andere Wege geben mag, als sich in Form einer Freakshow - und solch einen Eindruck hinterlässt der CSD teilweise schon - darzustellen. Ich meine herauszuspüren, dass da eine Ganze Portion Selbstironie bei den CSDlern mitschwingt, aber das kriegen genügend Leute eher in den falschen Hals.

 

 

*Nochmal eine Aussage hervorgehoben im Hinblick darauf, dass u.a. Franciscus mich zu missverstehen droht.

bearbeitet von GodComplexID
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Ich bin in der Hinsicht wohlgemerkt auch nie über die persönliche Ebene hinausgegangen. Deinen Einwand kann ich auch verstehen, nur denke ich mir eben, dass es auch andere Wege geben mag, als sich in Form einer Freakshow - und solch einen Eindruck hinterlässt der CSD teilweise schon - darzustellen. Ich meine herauszuspüren, dass da eine Ganze Portion Selbstironie bei den CSDlern mitschwingt, aber das kriegen genügend Leute eher in den falschen Hals.

 

 

Ja, und? Sollen Schwule und Lesben nach all den Jahren des Kämpfens für gleiche Rechte nun erzreaktionären Spinnern in den Derrière kriechen, nur um ihnen schönzutun? Wenn man die Geschichte der schwulen Emanzipation verstehen möchte, wir man irgendwann an einen Punkt kommen, wo es immer so etwas wie "Subversion" gab - und gibt. Warum sollen sich Schwule dem Diktat einer wie auch immer entarteten "Normalität" unterwerfen?

 

Nur, damit sie so heteronormiert agieren wie Westerwelle?

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Franciscus non papa
Aber genau damit leistet man den Ressentiments selber Vorschub...

;)

 

Nichts leistet Ressentiments gegenüber Homosexuellen so sehr Vorschub, wie der Krakeel und die peinliche Ausstellung aller möglicher Perversionen, der mit den CSD-Demonstrationen verbunden wird. (Von der sich viele seriöse Homosexuelle fernhalten wenn nicht distanzieren.) Das wirkt so als ob tausende beturbanter und beburkater Muslime mit Viehzeug durch die Straßen zögen und es auf öffentlichen Plätzen schächteten; da würde die Toleranz gegenüber den Muslimen vollends in den Keller gehen. Ich weiß nicht, wer je auf die schwachsinnige Idee gekommen ist, daß eine Minderheit ihr Standing verbessert, indem sie die Mehrheit provoziert.

 

 

Jetzt ist es wieder soweit: "seriöse" Homosexuelle werden den "perversen" gegenübergestellt. So ist's richtig! Und was "seriös" und "pervers" ist, entscheidet das gesunde kamsche Volksempfinden!

 

Bravo! Jubilate!

 

Mir wird speiübel ... :ninja:

 

 

kam halt eben - er sollte bei seiner heissgeliebten blödzeitung anheuern und dort schreiben.

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Die Heteronormativität dieser Gesellschaft hat sich meines Erachtens in den letzten Jahren kaum geändert. Trotz schwuler Emanzipation und gewisser Rechte (die ELP ist ja immer noch eine Ehe "light") steht man als heranwachsender Schwuler immer noch vor einer undurchdringlichen Mauer aus penetranter Heterosexualität.

 

Nur nicht auffallen, nur nicht aus der Rolle fallen. Immer schön "männlich" bleiben, nicht hoch sprechen, nicht "rumtucken". Der schwule Selbsthass treibt mittlerweile bis hinein in die Kontaktanzeigen seine Blüten, wenn man dort Dinge wie "keine Tunten!" liest. Wohlgemerkt: Viele, die das schreiben, verhalten sich weibischer als Westerwelle.

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Die Heteronormativität dieser Gesellschaft hat sich meines Erachtens in den letzten Jahren kaum geändert. Trotz schwuler Emanzipation und gewisser Rechte (die ELP ist ja immer noch eine Ehe "light") steht man als heranwachsender Schwuler immer noch vor einer undurchdringlichen Mauer aus penetranter Heterosexualität.

 

Nur nicht auffallen, nur nicht aus der Rolle fallen. Immer schön "männlich" bleiben, nicht hoch sprechen, nicht "rumtucken". Der schwule Selbsthass treibt mittlerweile bis hinein in die Kontaktanzeigen seine Blüten, wenn man dort Dinge wie "keine Tunten!" liest. Wohlgemerkt: Viele, die das schreiben, verhalten sich weibischer als Westerwelle.

 

Die begreifen sich eben als Teil der Gesellschaft und nicht als ewig Spätpubertäre.

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Die Heteronormativität dieser Gesellschaft hat sich meines Erachtens in den letzten Jahren kaum geändert. Trotz schwuler Emanzipation und gewisser Rechte (die ELP ist ja immer noch eine Ehe "light") steht man als heranwachsender Schwuler immer noch vor einer undurchdringlichen Mauer aus penetranter Heterosexualität.

 

Nur nicht auffallen, nur nicht aus der Rolle fallen. Immer schön "männlich" bleiben, nicht hoch sprechen, nicht "rumtucken". Der schwule Selbsthass treibt mittlerweile bis hinein in die Kontaktanzeigen seine Blüten, wenn man dort Dinge wie "keine Tunten!" liest. Wohlgemerkt: Viele, die das schreiben, verhalten sich weibischer als Westerwelle.

 

Die begreifen sich eben als Teil der Gesellschaft und nicht als ewig Spätpubertäre.

 

 

Ach weißt Du, dann bleibe ich liebend gerne "spätpubertär".

 

Und es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was selbsternannte Wächter des gesunden Volksempfindens davon halten.

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Ich weiß nicht, wer je auf die schwachsinnige Idee gekommen ist, daß eine Minderheit ihr Standing verbessert, indem sie die Mehrheit provoziert.

Ich kann das total gut verstehen. Das ist auch keine Provokation, das ist immer noch ein Befreiungsschlag! Ich habe mich aus einer Reihe von Gründen sehr damit befasst, wie sich das Leben von Homosexuellen nach dem Christopher Street Day von einem Augenblick auf den anderen verändert, ja revolutioniert hat. Ein schwuler Freund hat mir vor vielen Jahren mit Pipi in den Augen die Geschichte erzählt, wie "ein paar Tunten endlich einmal den korrupten Bullen in New York die Fresse poliert haben."

Wenn man wirklich darüber nachdenkt, wie lange homosexuelle Menschen gebraucht haben, um endlich ihre Sexualität nicht in einer manchmal sogar lebensgefährlichen Parallelwelt ausleben zu müssen, dann müsste man eigentlich verstehen, woher die Kraft dieser CSD-Tradition kommt.

Natürlich ist der CSD heute völlig unpolitisch, manche sagen, er sei zur Pose erstarrt, weil Schwulsein heute für die Mehrheit kein existentielles Problem mehr darstellt. Insbesondere für die jungen Schwulen ist es immer weniger ein Problem, sich zu ihrer sexuellen Ausrichtung zu bekennen. In manchen Milieus bleibt es allerdings nach wie vor schwierig, das darf man nicht vergessen.

Für mich ist der CSD eine fröhliche Art, den bigotten Heuchlern die lange Nase zu zeigen. In meiner Kölner Zeit habe ich kaum einen CSD ausgelassen.

Dale

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Ach weißt Du, dann bleibe ich liebend gerne "spätpubertär".

 

Und es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was selbsternannte Wächter des gesunden Volksempfindens davon halten.

 

Mach nur. Aber denk nicht, daß du damit der homosexuellen Sache einen guten Dienst erweist.

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Ich weiß nicht, wer je auf die schwachsinnige Idee gekommen ist, daß eine Minderheit ihr Standing verbessert, indem sie die Mehrheit provoziert.

Ich kann das total gut verstehen. Das ist auch keine Provokation, das ist immer noch ein Befreiungsschlag! Ich habe mich aus einer Reihe von Gründen sehr damit befasst, wie sich das Leben von Homosexuellen nach dem Christopher Street Day von einem Augenblick auf den anderen verändert, ja revolutioniert hat. Ein schwuler Freund hat mir vor vielen Jahren mit Pipi in den Augen die Geschichte erzählt, wie "ein paar Tunten endlich einmal den korrupten Bullen in New York die Fresse poliert haben."

Wenn man wirklich darüber nachdenkt, wie lange homosexuelle Menschen gebraucht haben, um endlich ihre Sexualität nicht in einer manchmal sogar lebensgefährlichen Parallelwelt ausleben zu müssen, dann müsste man eigentlich verstehen, woher die Kraft dieser CSD-Tradition kommt.

Natürlich ist der CSD heute völlig unpolitisch, manche sagen, er sei zur Pose erstarrt, weil Schwulsein heute für die Mehrheit kein existentielles Problem mehr darstellt. Insbesondere für die jungen Schwulen ist es immer weniger ein Problem, sich zu ihrer sexuellen Ausrichtung zu bekennen. In manchen Milieus bleibt es allerdings nach wie vor schwierig, das darf man nicht vergessen.

Für mich ist der CSD eine fröhliche Art, den bigotten Heuchlern die lange Nase zu zeigen. In meiner Kölner Zeit habe ich kaum einen CSD ausgelassen.

Dale

 

 

 

Danke Dale, für Deine warmen Worte. Tut gut, so etwas zu lesen ...

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Franciscus non papa
Ach weißt Du, dann bleibe ich liebend gerne "spätpubertär".

 

Und es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was selbsternannte Wächter des gesunden Volksempfindens davon halten.

 

Mach nur. Aber denk nicht, daß du damit der homosexuellen Sache einen guten Dienst erweist.

 

 

deine ansicht dazu ist allerdings für den rest der welt völlig unmaßgeblich. es ist gut, daß diese csd stattfinden. du hast offenbar keine ahnung, weil du nur die berichte der blödzeitung und entsprechender anderen medien darüber zur kenntnis nimmst.

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Ach weißt Du, dann bleibe ich liebend gerne "spätpubertär".

 

Und es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was selbsternannte Wächter des gesunden Volksempfindens davon halten.

 

Mach nur. Aber denk nicht, daß du damit der homosexuellen Sache einen guten Dienst erweist.

 

 

 

Ich finde es immer wieder interessant, mit welcher Verve sich manche Menschen der Deutungshoheit über die "rechte" Homosexualität bemächtigen ...

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Aber genau damit leistet man den Ressentiments selber Vorschub...

:ninja:

 

Nichts leistet Ressentiments gegenüber Homosexuellen so sehr Vorschub, wie der Krakeel und die peinliche Ausstellung aller möglicher Perversionen, der mit den CSD-Demonstrationen verbunden wird.

Ich bin mir nicht sicher, ob du mich richtig verstanden hast: Es gibt rational nicht begründete Ressentiments gegen Kerle mit Federboas oder Stöckelschuhen und was dergleichen noch auf CSDs zu sehen ist. Und auch diesen Ressentiments sollte man tunlichst nicht Vorschub leisten, auch nicht mit der Begründung, man wolle Ressentiments gegen Homosexuelle allgemein vermeiden.

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Ach weißt Du, dann bleibe ich liebend gerne "spätpubertär".

 

Und es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was selbsternannte Wächter des gesunden Volksempfindens davon halten.

 

Mach nur. Aber denk nicht, daß du damit der homosexuellen Sache einen guten Dienst erweist.

 

 

deine ansicht dazu ist allerdings für den rest der welt völlig unmaßgeblich. es ist gut, daß diese csd stattfinden. du hast offenbar keine ahnung, weil du nur die berichte der blödzeitung und entsprechender anderen medien darüber zur kenntnis nimmst.

 

 

 

Man sieht ja auch an der vehementen Ablehung gegen "buntere" Formen schwuler Präsentation sehr deutlich, dass CSDs auch in Zukunft hochnotwendig sind. Wollen wir wirklich dem kleinbürgerlichen Michel die Schiedsrichterfunktion darüber überlassen?

 

Diversity! Das ist das, was die Welt lebenswert macht, nicht duckmäuserischer Konformismus.

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Ich weiß nicht, wer je auf die schwachsinnige Idee gekommen ist, daß eine Minderheit ihr Standing verbessert, indem sie die Mehrheit provoziert.

Ich kann das total gut verstehen. Das ist auch keine Provokation, das ist immer noch ein Befreiungsschlag! Ich habe mich aus einer Reihe von Gründen sehr damit befasst, wie sich das Leben von Homosexuellen nach dem Christopher Street Day von einem Augenblick auf den anderen verändert, ja revolutioniert hat. Ein schwuler Freund hat mir vor vielen Jahren mit Pipi in den Augen die Geschichte erzählt, wie "ein paar Tunten endlich einmal den korrupten Bullen in New York die Fresse poliert haben."

Wenn man wirklich darüber nachdenkt, wie lange homosexuelle Menschen gebraucht haben, um endlich ihre Sexualität nicht in einer manchmal sogar lebensgefährlichen Parallelwelt ausleben zu müssen, dann müsste man eigentlich verstehen, woher die Kraft dieser CSD-Tradition kommt.

Natürlich ist der CSD heute völlig unpolitisch, manche sagen, er sei zur Pose erstarrt, weil Schwulsein heute für die Mehrheit kein existentielles Problem mehr darstellt. Insbesondere für die jungen Schwulen ist es immer weniger ein Problem, sich zu ihrer sexuellen Ausrichtung zu bekennen. In manchen Milieus bleibt es allerdings nach wie vor schwierig, das darf man nicht vergessen.

Für mich ist der CSD eine fröhliche Art, den bigotten Heuchlern die lange Nase zu zeigen. In meiner Kölner Zeit habe ich kaum einen CSD ausgelassen.

Dale

 

 

 

Danke Dale, für Deine warmen Worte. Tut gut, so etwas zu lesen ...

 

:ninja:

 

Abgesehen davon stimme ich natürlich zu. Übrigens bin ich schon tausenden Menschen begegnet, die ihre Heterosexualität plakativ vor sich hertragen. Begegnungen mit Homosexuellen, auf die das zutrifft, könnte ich vermutlich an 1-2 Händen abzählen, und das obwohl ich in Köln wohne.

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Long John Silver

Ihr seid vom Thema abgekommen.

 

Das Thema war und ist, dass es gerechtfertigt ist, sich gegen sexuelles Anmachen zu wehren, egal von wem sie kommt, und dass niemand gezwungen werden kann, sich solcher auszusetzen bzw. an etwas teilzunehmen, wo er ihr ausgesetzt ist. Und dass niemand gewzungen werden kann (durch seinen Arbeitgeber) fuer etwas zu repraesentieren, das er nicht ist bzw. sich mit etwas identifizieren zu muessen/zu lassen, was er nicht ist und zu dem er keine Verbindung hat.

 

Es war jetzt nicht das Thema, ob solche Paraden stattfinden sollen oder nicht (schon gar nicht bei diesem Gerichtsurteil). Es geht einzig um die Freiwilligkeit der Teilnahme.

 

Ich gehe (oder ging) eigentlich davon aus, dass allgemeiner Konsens besteht, dass die Teilnahme freiwillig sein muss und auch bleiben. Deshalb verstehe ich nicht die Entruestung ueber das Urteil. Ich finde es sogar etwas erschreckend, dass diese Freiwilligkeit infrage gestellt und darueber diskutiert werden muss.

bearbeitet von Long John Silver
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Ihr seid vom Thema abgekommen.

 

Das Thema war und ist, dass es gerechtfertigt ist, sich gegen sexuelles Anmachen zu wehren, egal von wem sie kommt, und dass niemand gezwungen werden kann, sich solcher auszusetzen bzw. an etwas teilzunehmen, wo er ihr ausgesetzt ist. Und dass niemand gewzungen werden kann (durch seinen Arbeitgeber) fuer etwas zu repraesentieren, das er nicht ist bzw. sich mit etwas identifizieren zu muessen/zu lassen, was er nicht ist und zu dem er keine Verbindung hat.

 

Es war jetzt nicht das Thema, ob solche Paraden stattfinden sollen oder nicht (schon gar nicht bei diesem Gerichtsurteil). Es geht einzig um die Freiwilligkeit der Teilnahme.

 

Ich gehe (oder ging) eigentlich davon aus, dass allgemeiner Konsens besteht, dass die Teilnahme freiwillig sein muss und auch bleiben. Deshalb verstehe ich nicht die Entruestung ueber das Urteil. Ich finde es sogar etwas erschreckend, dass diese Freiwilligkeit infrage gestellt und darueber diskutiert werden muss.

 

Du hast völlig recht was die Freiwilligkeit betrifft.

In Frage stelle ich allerdings die Angemessenheit der Entschädigung angesichts des erlittenen Schadens.

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In Frage stelle ich allerdings die Angemessenheit der Entschädigung angesichts des erlittenen Schadens.

Ja, da wünscht man sich richtig, vom Arbeitgeber auch mal irgendwohin geschickt zu werden. Ist ja besser als Lottospielen.

 

Werner

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