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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Du stellst selbst eine begründungsfreie Behauptung auf. Die Frage, ob "Ehe" zwangsläufig die zwischen Mann und Frau meint, ist eine ganz andere und deutlich weniger eindeutig zu beantwortende als die im Falle deiner anderen Beispiele.

Ich habe mehrfach um Erklärung dafür gebeten, warum Heterosexismus anders zu bewerten sein soll als Rassismus oder Antisemitismus. Die Antwort war Schweigen. Also gehe ich bis auf weiteres davon aus, dass diese Erklärung nicht existiert.

 

Kurz und knapp die FAZ: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/homo-ehe-fortschritt-braucht-vater-mutter-kinder-13613039.html

 

Eher kurz und dämlich.

 

Die Anzahl an kinderlosen heterosexuellen Ehen, die der Staat steuerlich subventioniert, dürfte die zu erwartende Anzahl homosexueller Ehen bei weitem übersteigen. Aber wenn man FAZ-Kolumnist ist, kann man das ja mit einem Nebensatz abtun. Wen interessiert denn schon die Realität?

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Was für ein Unfugstext. Ich habe immer das Gefühl wenn es zu einer echten Gleichstellung kommt befürchten diese Vögel es gäbe nie wieder die traditionelle Familie...

 

Es ändert sich doch rein gar nichts... weder wird es mehr homo- noch weniger heterosexuelle Familien geben wie vorher, es geht doch um etwas ganz anderes.

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Was für ein Unfugstext. Ich habe immer das Gefühl wenn es zu einer echten Gleichstellung kommt befürchten diese Vögel es gäbe nie wieder die traditionelle Familie...

 

Es ändert sich doch rein gar nichts... weder wird es mehr homo- noch weniger heterosexuelle Familien geben wie vorher, es geht doch um etwas ganz anderes.

Äh Moment, dann hab ich da wohl was falsch verstanden. haben die Iren nicht die Hetenehe abgeschafft und durch die Homoehe ersetzt? Und Heteros verboten Kinder zu bekommen?

 

Werner

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Nun, so etwas ist für eine moderne Gesellschaft sehr unwahrscheinlich, denn die Frauen sind gebildet und werden da ein Wörtchen mitreden. ...

Wäre es nicht am besten, ganz auf solche Bevormundungen zu verzichten, auch bei der Frage, wer heiraten darf und wer nicht?

 

 

Wird hier nicht eine Bevormundung vergessen?

Was ist mit den Kindern, die sich anscheinend lediglich in die genialen Pläne von Reproduktionsmedizinern, Demographen, Volkswirtschaftlern, Geschlechtsrollentheoretikern etc. einzufügen haben?

Wenn es nur um Partnerschaften zwischen zwei Erwachsenen geht habe ich keinerlei Einwände.

Inzwischen wird aber schon die bloße Idee, dass Menschen zweierlei Geschlechts eine privilegierte Gemeinschaft bilden, weil sie sich reproduzieren können als Diskriminierung angesehen.

Gibt es da nicht irgendwann eine gewisse Logik, irgendwann die frecherweise diskriminierende Biologie auszuhebeln, damit die "ganz echte" Gleichberechtigung ihren Lauf nehmen kann?

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/medizinethik/article/862038/reproduktionsmedizin-heisst-hier-noch-familie.html

 

Quatsch. Ganz im Gegenteil. Wenn die Heten-Ehe priviligiert sein soll wegen der Kindermöglichkeit, dann müsste aus diesemm Grund die Reproduktionsmedizin freigegeben werden, denn es ist doch widersinnig, Oma Trine und Opa Karl eine wegen der Kindermöglichkeit privilegierte Ehe eingehen zu lassen und ihnen dann genau diesen Kinderwunsch zu versagen. Dass Opas und Omas bei fachkundiger Hilfe Kinder bekommen können, sieht man ja schließlich an Abraham und Sara, und an der Vierlingsoma, die zur Zeit Schlagzeilen macht.

 

Werner

 

 

Der Unterschied ist aber doch, dass kaum positive oder verständnisvolle Presse zu solchen "Oma-Schwangerschaften" zu hören ist - dabei ist Alterdiskriminierung immer schön parallel zu den sonstigen Diskriminierungsformeln aufgereiht.

(Wie gesagt, die große Nachfrage nach solchen Leistungen kommt aber weiterhin aus dem heterosexuellen Lager. Ich bin eigentlich nur gespannt, ob eben die sogen. "echte Gleichstellung" jetzt eben den ganzen bislang eher kritischen Unterton, den die voranstürmende reproduktionsmedizinische Avantgarde bisher noch zu hören bekommt, beseitigen wird.)

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Nun, so etwas ist für eine moderne Gesellschaft sehr unwahrscheinlich, denn die Frauen sind gebildet und werden da ein Wörtchen mitreden. ...

Wäre es nicht am besten, ganz auf solche Bevormundungen zu verzichten, auch bei der Frage, wer heiraten darf und wer nicht?

 

 

Wird hier nicht eine Bevormundung vergessen?

Was ist mit den Kindern, die sich anscheinend lediglich in die genialen Pläne von Reproduktionsmedizinern, Demographen, Volkswirtschaftlern, Geschlechtsrollentheoretikern etc. einzufügen haben?

Wenn es nur um Partnerschaften zwischen zwei Erwachsenen geht habe ich keinerlei Einwände.

Inzwischen wird aber schon die bloße Idee, dass Menschen zweierlei Geschlechts eine privilegierte Gemeinschaft bilden, weil sie sich reproduzieren können als Diskriminierung angesehen.

Gibt es da nicht irgendwann eine gewisse Logik, irgendwann die frecherweise diskriminierende Biologie auszuhebeln, damit die "ganz echte" Gleichberechtigung ihren Lauf nehmen kann?

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/medizinethik/article/862038/reproduktionsmedizin-heisst-hier-noch-familie.html

 

Quatsch. Ganz im Gegenteil. Wenn die Heten-Ehe priviligiert sein soll wegen der Kindermöglichkeit, dann müsste aus diesemm Grund die Reproduktionsmedizin freigegeben werden, denn es ist doch widersinnig, Oma Trine und Opa Karl eine wegen der Kindermöglichkeit privilegierte Ehe eingehen zu lassen und ihnen dann genau diesen Kinderwunsch zu versagen. Dass Opas und Omas bei fachkundiger Hilfe Kinder bekommen können, sieht man ja schließlich an Abraham und Sara, und an der Vierlingsoma, die zur Zeit Schlagzeilen macht.

 

Werner

 

 

Der Unterschied ist aber doch, dass kaum positive oder verständnisvolle Presse zu solchen "Oma-Schwangerschaften" zu hören ist - dabei ist Alterdiskriminierung immer schön parallel zu den sonstigen Diskriminierungsformeln aufgereiht.

(Wie gesagt, die große Nachfrage nach solchen Leistungen kommt aber weiterhin aus dem heterosexuellen Lager. Ich bin eigentlich nur gespannt, ob eben die sogen. "echte Gleichstellung" jetzt eben den ganzen bislang eher kritischen Unterton, den die voranstürmende reproduktionsmedizinische Avantgarde bisher noch zu hören bekommt, beseitigen wird.)

 

Ich sehe ja Omaschwangerschaften auch nicht positiv, möchte nur darauf hinweisen, dass es Unsinn ist, zu sagen, aus der Homoehe ergäbe sich die Notwendigkeit zur Freigabe der reproduktionsmedizin. Wenn überhaupt, dann ergibt sich das schon aus der Hetenehe.

 

Werner

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Übrigens: Die Meute hechelt einem Übersetzungsfehler hinterher. Umanità bedeutet hier nicht "Menschheit" sondern "Menschlichkeit".

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Übrigens: Die Meute hechelt einem Übersetzungsfehler hinterher. Umanità bedeutet hier nicht "Menschheit" sondern "Menschlichkeit".

Das wäre ebensolcher Blödsinn. EIne Niederlage für die Menschlichkeit ist allenfalls, wie sich die Offiziellen der RKK benehmen.

 

Werner

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Übrigens: Die Meute hechelt einem Übersetzungsfehler hinterher. Umanità bedeutet hier nicht "Menschheit" sondern "Menschlichkeit".

 

Ah, die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ist also unmenschlich? Auch solche Worte können nur von mental speziell veranlagten Mitmenschen kommen.

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Ich bin mir meiner abstrakt-nörgeligen Position bewusst, die sich ja auch eher auf sprachliche Spitzfindigkeiten beschränkt.

Was die volle rechtliche Gleichberechtigung für homosexuelle Partnerschaften angeht, so ist das Anliegenin meinen Augen evident und berechtigt.

 

Ich stehe da aber in den besten Traditionen eines genderistischen Diskurses, der sich statt um konkrete Erfolge der Gleichberechtigung auch lieber um Wortklaubereien balgt und korrekte Sprachregelungen treffen möchte.

 

(Über "Brave New World" unterhalten wir uns am besten ernsthaft, wenn sie da ist. Verhindern werden wir sie nicht, also beschränke ich mich auf Unkereien.)

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Was für ein Unfugstext. Ich habe immer das Gefühl wenn es zu einer echten Gleichstellung kommt befürchten diese Vögel es gäbe nie wieder die traditionelle Familie...

 

Es ändert sich doch rein gar nichts... weder wird es mehr homo- noch weniger heterosexuelle Familien geben wie vorher, es geht doch um etwas ganz anderes.

Die Besitzstandsbewahrer des Ehegattensplittings von der FAZ haben nicht verkraftet, dass dieses vor zwei Jahren für eingetragene Lebenspartnerschaften geöffnet wurde. Da kommt es dann hin und wieder noch mal zu solchen Artikeln. Das ist einfach Hilflosigkeit.
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Mir sind Bezeichnungen da wurscht...ich bin da ein schlichtes Gemüt.

 

Ich nenne 2 Menschen die zusammen sind "Partner" ...ende, aus... alles andere ist ggf. fürs Papier interessant, nicht fürs tägliche Leben.

 

Den Freund (Partner) eines Freundes nenne ich ggf. auch mal "altes Sackgesicht", ist aber auch eher eine Frage der Umstände...^^

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Ich bin mir meiner abstrakt-nörgeligen Position bewusst, die sich ja auch eher auf sprachliche Spitzfindigkeiten beschränkt.

Was die volle rechtliche Gleichberechtigung für homosexuelle Partnerschaften angeht, so ist das Anliegenin meinen Augen evident und berechtigt.

 

Ich stehe da aber in den besten Traditionen eines genderistischen Diskurses, der sich statt um konkrete Erfolge der Gleichberechtigung auch lieber um Wortklaubereien balgt und korrekte Sprachregelungen treffen möchte.

 

(Über "Brave New World" unterhalten wir uns am besten ernsthaft, wenn sie da ist. Verhindern werden wir sie nicht, also beschränke ich mich auf Unkereien.)

Pass aber auf, dass du beim Balgen um Wortklaubereien dem Papst nicht auf die heiligen Socken trittst. Was die katholische Kirche da veranstaltet, ist ja ebenfalls nur Wortklauberei. Sie stören sich dran, dass die Ehe von zwei Homosexuellen Ehe heißen soll. Würde sie nicht Ehe heißen, wären sie ja schon zufrieden.

Ratzingers Verlautbarung, jeder sei verpflichtet, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen jegliche Art von gesetzlicher Anerkennung homosexueller Partnerschaften zu kämpfen, ist ja noch schneller auf dem riesigen Haufen unbeachteter vatikanischer Ergüsse gelandet, als das sonst üblich ist.

 

Werner

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Was für ein Unfugstext. Ich habe immer das Gefühl wenn es zu einer echten Gleichstellung kommt befürchten diese Vögel es gäbe nie wieder die traditionelle Familie...

 

Es ändert sich doch rein gar nichts... weder wird es mehr homo- noch weniger heterosexuelle Familien geben wie vorher, es geht doch um etwas ganz anderes.

Die Besitzstandsbewahrer des Ehegattensplittings von der FAZ haben nicht verkraftet, dass dieses vor zwei Jahren für eingetragene Lebenspartnerschaften geöffnet wurde. Da kommt es dann hin und wieder noch mal zu solchen Artikeln. Das ist einfach Hilflosigkeit.

 

 

Gestern auf Phönix gab auch wieder so eine "Debatte"...was soll ich sagen... es war armseelig. Die Argumente des Kritikers hätte man auch mit einem Arm auf dem Rücken, neben TV und Reifen wechseln demontieren können.

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Das Ehegattensplitting kann man gerne aufgeben, wenn denn der Staat dann stattdessen die gegenseitigen Versorgungsansprüche aufgibt.

Witwenrente etc. müsste dann auch gleich weg, schließlich soll, wer nicht gearbeitet hat, auch nicht essen.

 

Stattdessen nährt der Heilige Vater Staat alle (außer die Reichen, aber die haben dann inzwischen ihre eigenen gut bewachten Wohnbezirke).

Das Dumme daran, wenn die Durchschnittsbürger nicht mehr vorsorgen können, weil der Staat vorsorglich konsfiziert, ist, dass er selbst stets nur nach Kassenlage und gesetzlichen Mindeststandards versorgt - weswegen private oder gemeinnützige Pflege- und Erziehungseinrichtungen meist höhere Standards bieten.

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"Niederlage für die Menschheit"

 

Eine Nummer bescheidener gehts wohl nicht. Widerlich. Pfui Teufel!

Natürlich geht das keine Nummer bescheidener. Die Ehe ist fürchterlich heilig. Dagegen darf man nicht sein. Wo kämen wir den hin, wenn Hinz und Kunz und womöglich Priester irgendwann heiraten dürften? Ne, ne, das geht gar nicht.

 

Dazu ein herrliche-satirischer Kommentar, den ich in den Weiten des Inet gefunden habe:

 

Zitat Beachbernie:

"Die Ehe ist fuer die katholische Kirche so ungeheuer heilig, dass man erst gar nicht zulaesst, dass sie durch die eigenen Kleriker beschmutzt werden kann. Scheinbar kennt man im Vatikan seine Pappenheimer. :D "

bearbeitet von DonGato
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"Niederlage für die Menschheit"

 

Eine Nummer bescheidener gehts wohl nicht. Widerlich. Pfui Teufel!

Natürlich geht das keine Nummer bescheidener. Die Ehe ist fürchterlich heilig. Dagegen darf man nicht sein. Wo kämen wir den hin, wenn Hinz und Kunz und womöglich Priester irgendwann heiraten dürften? Ne, ne, das geht gar nicht.

 

Dazu ein herrliche-satirischer Kommentar, den ich in den Weiten des Inet gefunden habe:

 

Zitat Beachbernie:

"]Die Ehe ist fuer die katholische Kirche so ungeheuer heilig, dass man erst gar nicht zulaesst, dass sie durch die eigenen Kleriker beschmutzt werden kann. Scheinbar kennt man im Vatikan seine Pappenheimer. :D "

 

Einen großartigen Autor hast du da gefunden...

 

Gruß, dein Samson83.

bearbeitet von DonGato
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Verlinkungen in anderen Foren, da es sich um Reklame für dafür handeln kann, sind hier nicht gern gesehen. Links deswegen deaktiviert.

Gato.

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S1: das instrument das dies am besten vollbringen kann, ist unter schutz zu stellen und kommt in genuss von privilegien.

Fehlschluss: Warum sollte man nur das Instrument schützen, das es am besten kann? Sinnvoll wäre, alle Instrumente zu schützen, die das können.

 

das wäre das gieskannen-prinzip, wie es auch in der entwicklungshilfe so schön praktiziert wird. die resultate sind bekannt.
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Ehe ist, was man als Ehe definiert. Es gibt Gesellschaften, das sind das mehrere Frauen und ein Mann, es gibt sogar welche, da ist es eine Frau und mehrere Männer. Und es gibt ein Mann un eine Frau, und seit einiger Zeit auch zwei Männer oder zwei Frauen.

Besonders albern ist es ja, wenn Kirchenmänner von der göttlichen und schon ewigen so festgelegten Verbindung von einem Mann und einer Frau schwafeln, wenn sogar eine ganze Reihe der heiligen Vorfahren, auf die man sich beruft, mehrere Frauen hatten.

 

Werner

 

Ich greife diesen Beitrag nochmals auf - er könnte einen der wesentlichen Knackpunkte enthalten. Erst der Brief von Bf. Martin aus Irland (ich finde die Quelle gerade nicht, hoffe aber, mich des Namens korrekt zu entsinnen) hat mich darauf gebracht. Der Bischof - der sich gegen die Verfassungsänderung ausspricht - vertritt ohne es zu merken einen Ehebegriff, der sich von dem der Befürworter der Verfassungsänderung deutlich unterscheidet.

 

Bf. Martin betrachtet die Ehe als etwas gewissermaßen öffentlich-rechtliches: Eine Institution am unteren Ende des gesellschaftlichen Aufbaus, die kleinste gesellschaftliche Zelle, wie immer man das ausdrücken will. "Ehe" ist in diesem Kontext etwas, dass von der Gesellschaft her zu bestimmen und zu gestalten ist und dessen Nutzen hochgradig im Blick auf die Gesellschaft zu bewerten ist, wobei positive Effekte für die Partner begrüsst werden. Diese Perspektive war auch staatlich lange prägend, zB das Ehegattensplitting ist nichts anderes als eine Subvention gezahlt mit dem Ziel, Kinder zu begünstigen und Pflege zu sichern. Um die Würde der Ehe geht es da gar nicht, die Zeugung und Erziehung von Kindern hingegen wird als gesellschaftliche Aufgabe verstanden.

 

Die Befürworter der Verfassungsänderung hingegen (und die Befürworter der Öffnung der Ehe für Schule und Lesben) scheinen mir die Ehe als einen privatrechtlichen Bund zu begreifen - begründet, getragen und verantwortet alleine von den Partnern und alleine zum Nutzen der Partner, wobei man positive Effekte für die Gesellschaft durchaus nicht ablehnt. Dass in diesem Blickwinkel Kinder stärker Teil der Selbstverwirklichung der Eltern sind, scheint mir auf der Hand zu liegen.

 

Ein solcher Wandel ist nichts neues, man denke nur an die Frage der klandestinen Ehe im Mittelalter, und zwar nicht die Problematik der Zweitehen, sondern das Risiko, dass da zwei ohne Zustimmung der Eltern heirateten. Das wurde kirchlich durchaus als Recht der Eltern verteidigt, aber auch päpstlich angegriffen unter Verweis auf das Konsensprinzip.

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Ehe ist, was man als Ehe definiert. Es gibt Gesellschaften, das sind das mehrere Frauen und ein Mann, es gibt sogar welche, da ist es eine Frau und mehrere Männer. Und es gibt ein Mann un eine Frau, und seit einiger Zeit auch zwei Männer oder zwei Frauen.

Besonders albern ist es ja, wenn Kirchenmänner von der göttlichen und schon ewigen so festgelegten Verbindung von einem Mann und einer Frau schwafeln, wenn sogar eine ganze Reihe der heiligen Vorfahren, auf die man sich beruft, mehrere Frauen hatten.

 

Werner

 

Ich greife diesen Beitrag nochmals auf - er könnte einen der wesentlichen Knackpunkte enthalten. Erst der Brief von Bf. Martin aus Irland (ich finde die Quelle gerade nicht, hoffe aber, mich des Namens korrekt zu entsinnen) hat mich darauf gebracht. Der Bischof - der sich gegen die Verfassungsänderung ausspricht - vertritt ohne es zu merken einen Ehebegriff, der sich von dem der Befürworter der Verfassungsänderung deutlich unterscheidet.

 

Bf. Martin betrachtet die Ehe als etwas gewissermaßen öffentlich-rechtliches: Eine Institution am unteren Ende des gesellschaftlichen Aufbaus, die kleinste gesellschaftliche Zelle, wie immer man das ausdrücken will. "Ehe" ist in diesem Kontext etwas, dass von der Gesellschaft her zu bestimmen und zu gestalten ist und dessen Nutzen hochgradig im Blick auf die Gesellschaft zu bewerten ist, wobei positive Effekte für die Partner begrüsst werden. Diese Perspektive war auch staatlich lange prägend, zB das Ehegattensplitting ist nichts anderes als eine Subvention gezahlt mit dem Ziel, Kinder zu begünstigen und Pflege zu sichern. Um die Würde der Ehe geht es da gar nicht, die Zeugung und Erziehung von Kindern hingegen wird als gesellschaftliche Aufgabe verstanden.

 

Die Befürworter der Verfassungsänderung hingegen (und die Befürworter der Öffnung der Ehe für Schule und Lesben) scheinen mir die Ehe als einen privatrechtlichen Bund zu begreifen - begründet, getragen und verantwortet alleine von den Partnern und alleine zum Nutzen der Partner, wobei man positive Effekte für die Gesellschaft durchaus nicht ablehnt. Dass in diesem Blickwinkel Kinder stärker Teil der Selbstverwirklichung der Eltern sind, scheint mir auf der Hand zu liegen.

 

Ein solcher Wandel ist nichts neues, man denke nur an die Frage der klandestinen Ehe im Mittelalter, und zwar nicht die Problematik der Zweitehen, sondern das Risiko, dass da zwei ohne Zustimmung der Eltern heirateten. Das wurde kirchlich durchaus als Recht der Eltern verteidigt, aber auch päpstlich angegriffen unter Verweis auf das Konsensprinzip.

 

Beide Betrachtungsweisen sprechen aber nicht gegen, sondern für eine Ehe von Homosexuellen. Die Verweigerung eines privatrechtlichen Bundes ist nicht sinnvoll, und ebensowenig die Ablehung der Bildung zusätzlicher gesellschaftlicher "Grundzellen" durch Homosexuelle.

 

Werner

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Beide Betrachtungsweisen sprechen aber nicht gegen, sondern für eine Ehe von Homosexuellen. Die Verweigerung eines privatrechtlichen Bundes ist nicht sinnvoll, und ebensowenig die Ablehung der Bildung zusätzlicher gesellschaftlicher "Grundzellen" durch Homosexuelle. Werner

 

Die zweite Betrachtungsweise sicherlich nicht - das erklärt zumindest (wenn ich denn Recht haben sollte) die breite Zustimmung zu einer Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare.

 

Die erste Betrachtungweise kann eine Öffnung begründen (wenn man den Fokus auf Pflege und Treue legt), sie wird es aber dann nicht tun, wenn man den Fokus auf Kinder legt und potentiell unfruchtbare Ehen als fehlgeleitete Subvention in Kauf nimmt.

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Die erste Betrachtungweise kann eine Öffnung begründen (wenn man den Fokus auf Pflege und Treue legt), sie wird es aber dann nicht tun, wenn man den Fokus auf Kinder legt und potentiell unfruchtbare Ehen als fehlgeleitete Subvention in Kauf nimmt.

Die Realität stützt allerdings in keiner Weise diesen Fokus, da Ehen, die nicht nur potentiell, sondern sogar zwingend unfruchtbar sind (jenseits der Menopause z. B.), ohne weiteres und ohne jeglichen Unterschied geschlossen und gewertschätzt werden. Das macht diese Argumentation unglaubwürdig und entlarvt sie als Scheinargument.

 

Was mich ja ziemlich verwundert ist der Umstand, dass offensichtlich nicht mal mehr Kirchenoffizielle sich trauen, den wahren Grund der Ablehnung beim Namen zu nennen (wie es noch Ratzinger in seinen "Erwägungen" getan hat), nämlich die "Legalisierung des Bösen".

 

Offensichtlich glaubt nicht mal mehr der Papst, damit auch nur einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken zu können.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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"Niederlage für die Menschheit"

 

Eine Nummer bescheidener gehts wohl nicht. Widerlich. Pfui Teufel!

Natürlich geht das keine Nummer bescheidener. Die Ehe ist fürchterlich heilig. Dagegen darf man nicht sein. Wo kämen wir den hin, wenn Hinz und Kunz und womöglich Priester irgendwann heiraten dürften? Ne, ne, das geht gar nicht.

 

Dazu ein herrliche-satirischer Kommentar, den ich in den Weiten des Inet gefunden habe:

 

Zitat Beachbernie:

"]Die Ehe ist fuer die katholische Kirche so ungeheuer heilig, dass man erst gar nicht zulaesst, dass sie durch die eigenen Kleriker beschmutzt werden kann. Scheinbar kennt man im Vatikan seine Pappenheimer. :D "

 

Einen großartigen Autor hast du da gefunden...

 

Gruß, dein Samson83.

 

:winke:

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