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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Wäre "fördern" nicht schon übergriffig? -

Nach meinem Verständnis geht es dabei um eine höchst individuelle Entscheidung, die einem selbst überlassen bleibt.

"Ermutigen" wäre also in diesem Fall für mich die richtige Vokabel - weil eben in einer lebensfreundlichen Gesellschaft niemand Angst vor anderen und seiner eigenen Sexualität haben sollte.

"Fördern" klingt in meinen Augen schon nach Ausrichtung an irgendwelchen gesellschaftlichen Erfordernissen, nicht aber nach individueller Freiheit.

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Wäre "fördern" nicht schon übergriffig? -

Nach meinem Verständnis geht es dabei um eine höchst individuelle Entscheidung, die einem selbst überlassen bleibt.

"Ermutigen" wäre also in diesem Fall für mich die richtige Vokabel - weil eben in einer lebensfreundlichen Gesellschaft niemand Angst vor anderen und seiner eigenen Sexualität haben sollte.

"Fördern" klingt in meinen Augen schon nach Ausrichtung an irgendwelchen gesellschaftlichen Erfordernissen, nicht aber nach individueller Freiheit.

Dann ist die vielzitierte und geforderte Förderung der Heteneheundfamilie auch übergriffig.

Wenn jemand "anders" ist, ist es für ihn eine große Hilfe, zu erfahren, dass das nicht schlimm und nicht unnormal ist. Das verstehe ich unter Förderung aber man kann es auch "Ermutigung" nennen (ich bin da viel bescheidener als die Pietcong mit ihrer Forderung nach Förderung)

Das zu erfahren sollte Platz im Unterricht haben, aber bitte nicht durch alberne Textaufgaben in der Mathematikstunde ("die queere Pachtworkfamilie von Andrea[x] macht einen Ausflug zum CSD. Wieviel müssen sie für die Tickets bezahlen, wenn Andrea[x] Geschwister sich als 3jährige[r/s] fühlt, eines der drei Adoptivelternteile jedoch nicht mit kann, weil es zur Genderselbstfindungsgruppe muss, um herauszufingen, ob es sich als Mann oder als Queer fühlen soll. Dafür kommt die transgendere Großtante mit.")

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Ehe für alle erlaubt, aber es gibt einfach keine Homosexuellen:

 

http://www.spiegel.de/panorama/pitcairn-island-fuehrt-homo-ehe-ein-a-1040049.html

 

;)

 

Das Homo-Gen scheint dort wohl ausgestorben zu sein ....

Eine Folge der Inzucht?

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Das ist auch so ein Mist, den die Kirche mal endlich lernen könnte: wir leben nicht mehr in Zeiten, wo ein "Bannwort" des Bischofs (und sei es auch vornehm als "grave concern" umschrieben) irgendwen in die Bredouille bringt. Also zucken die Leute mit Achseln und wundern sich über die weltfremden Zausel.

Die Kirche kann ihre internen Angelegenheit selbst regeln, das ist ihr Recht in einer Gesellschaft mit verfassungsmäßiger Religionsfreiheit.

Versucht sie aber öffentlich Politiker oder Unternehmen zu einem spezifischen Handeln zu nötigen, schadet sie vor allem sich selbst und untergräbt ihre moralische Autorität.

 

Siehst du das Wirken etwa eines Bischof Kräutler auch unter solchen Vorzeichen?

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Ach weißt du, eigentlich mag ich die Iren. Aber mir ist halt auch öfters passiert, daß mir dort ein Bier ausgegeben wurde, weil ich Deutscher war und weil die Deutschen es den Engländern mal richtig zu zeigen versucht hätten...

 

Und die Tatsache, dass man dir ein Bier ausgibt, verleitet dich zur Annahme, die IRen wüssten nicht, was die Homo-Ehe ist? Deine Beiträge werden immer wirrer.

 

Für alle, die auf der Leitung stehen, versuche ich mich mal als "Kam-Exeget":

So wie die Iren gerne den Engländern eins auswischen und jeden loben, der das auch tut, ist es mittlerweile auch mit der katholischen Kirche so: Wenn man im Bündnis mit Homosexuellen die Kirche ärgern kann, dann tut man das eben, unabhängig davon, ob einem die Homo-Ehe wirklich ein Herzensanliegen darstellt.

 

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Ach weißt du, eigentlich mag ich die Iren. Aber mir ist halt auch öfters passiert, daß mir dort ein Bier ausgegeben wurde, weil ich Deutscher war und weil die Deutschen es den Engländern mal richtig zu zeigen versucht hätten...

 

Und die Tatsache, dass man dir ein Bier ausgibt, verleitet dich zur Annahme, die IRen wüssten nicht, was die Homo-Ehe ist? Deine Beiträge werden immer wirrer.

 

Für alle, die auf der Leitung stehen, versuche ich mich mal als "Kam-Exeget":

So wie die Iren gerne den Engländern eins auswischen und jeden loben, der das auch tut, ist es mittlerweile auch mit der katholischen Kirche so: Wenn man im Bündnis mit Homosexuellen die Kirche ärgern kann, dann tut man das eben, unabhängig davon, ob einem die Homo-Ehe wirklich ein Herzensanliegen darstellt.

 

 

Ich führe die Exegese fort:

Und so kann man mal wieder sehen, auf welch wunderbare Weise Gott doch auch auf krummen Zeilen gerade schreibt.

Auch aus dem Schlechten, nämlich der Absicht, jemanden zu ärgern, lässt er unendlich viel Gutes entstehen, nämlich die Ehe für alle.

Halleluja!

 

Werner

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:winke:

 

Habe mich eigentlich wegen dieses Themas hier angemeldet. Mir brennt es auf der Pelle, aber ich wüsste gar nicht, wo und in welchen Kreisen ich mich dazu äussern sollte. Denn meine Umgebung beschäftigt sich mit dem Thema nicht. Und wenn man fragen würde, ob nun homosexuelle Menschen die Ehe eingehen dürfen sollten, würde in meiner Umgebung vermutlich ohne drüber nachzudenken "Ja" gesagt. Man ist "tolerant" - was man so nennt.

 

Bei mir ist das ähnlich, ich sage ebenfalls "Ja" dazu. Gleichzeitig habe ich vollkommenes Unverständnis dafür, wie "die Kirche" (falls es sowas gibt) sich zu diesem Thema verhält. Ich lese z.B. zwei katholische Nachrichtenportale: gefühlt jeder 5. redaktionelle Beitrag befaßt sich mit der Ehe von Schwulen und Lesben. Da frage ich mich: haben die nichts Besseres zu tun? Denn: es geht sie schließlich nichts, aber auch gar nichts an!

 

Warum geht das die Kirche nichts an? Weil die Schwulen und Lesben, die wenigstens ich kenne, gar nicht Mitglied der Kirche sind. Und schon gar nicht im weißen Kleidchen vom Pfarrer getraut werden wollen. Sondern es geht hier aussschließlich um die staatlich regulierte Ehe. Und keinesfalls um Vorstellungen von Katholiken zur Ehe.

 

Daß man mitdiskutiert: Ja. Das ist ja das Recht jeder Institution und jeder Person an sich. Aber in dieser Frequenz an einem Thema herumdiskutieren, das einen im Grundsatz gar nicht betrifft? Weil man ganz einfach nicht zuständig ist für Gesetze? Warum geschieht das so?

 

Warum? Weil die Naturlehre Anderes über Ehe erzählt. Die Naturlehre beinhaltet aber auch die Idee, daß Gott das Universum geschöpft hat und die Frau dem Manne untergeordnet ist, z.B. nicht Priesterin werden darf. Man hat neuerdings während naturwissenschaftlicher Forschungen festgestellt: all dies ist Mumpitz. Und die Kirche mußte anerkennen und hat dies längst getan: das Universum ist durch den Urknall entstanden und auch Mann und Frau sind die Folge des Urknalls und nicht irgendeiner Rippenoperation. Keiner hat irgendwem ne Rippe geschenkt und es hat auch niemand ein Wort gesagt, aus dem dann alles entstanden ist. All dies ist nur Schrifttum.

 

Das Weltbild der katholischen Naturlehre hat sich in diversen Bereichen "besserem" Wissen anpassen müssen - wenngleich natürlich der Gedanke einer Schöpfung vom Urknall gar nicht berührt wird. Man kann an die Schöpfung glauben, obwohl sie nicht so stattgefunden hat, wie das märchenhaft im Alten Testament und in vielen anderen kulturellen Werken der Weltliteratur beschrieben ist.

 

Und nun kommt also mit der menschlichen Sexualität ein weiteres Thema "dran", in dem bewiesen wird: falsch. Die Naturwissenschaft hat längst bewiesen, daß heterosexuelle Beziehungen keine anderen Eigenschaften aufweisen als homosexuell liebende Paare es leben. Liebe ist Liebe, und es ist eine Frechheit - ja, das darf man vielleicht einfach mal sagen - wenn heterosexuelle Menschen meinen, sie seien zu einer anderen Liebe fähig als homosexuelle Menschen, bloß weil sie einen gegengeschlechtlichen Partner vorziehen. Da ist nichts "besser".

 

Und auch bei der Untersuchung von Familien hat man gesehen: da ist lange nichts "gut", bloß weil da Mann und Frau vorhanden sind. Sondern ein Kind braucht für eine förderliche Entwicklung ganz bestimmte Eigenschaften seiner Umgebung, die vom Geschlecht der Umgebenden unabhängig sind. Auch das muß man ganz einfach via Bildung bitte hinzunehmen lernen, selbst als Katholik. Es ist also in der Folge auch eine heterosexuelle Familie nicht mit anderen Bedingungen für Kinder veknüpft, als eine Familie mit homosexuellen Eltern. Bloß weil Papa und Mama da sind und nicht Mama und Mama und nicht Papa und Papa wird für das Kind nichts besser oder schlechter.

 

 

Warum nun - das ist meine eigentliche Frage - schafft die Kirche es nicht, sich wie bei der Schöpfungs- und Urknallfrage auch beim Thema Sexualität zu besinnen: Homosexualität und homosexuelle Familien und Ehen dürfen sein, genauso wie der Urknall sein darf und beides sind richtige, wahre Realitäten in der Natur dieser Schöpfung bzw. in der Natur des Menschen. Aber: wir hier, in der Kirche, wir definieren Familie als etwas zwischen Mann und Frau, in dem Kinder geboren werden. Und diese Paare verheiraten wir eben dann durch ein Sakrament, und wir begleiten den Menschen durch Sakramente durch sein Leben.

 

Warum dieser Hype um die Homo-Ehe in meiner Kirche? Ich verstehe es nicht, vielleicht kann mir jemand eine Verständnishilfe anbieten.

 

lg

bearbeitet von Der Christian
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[..] Die Naturlehre beinhaltet aber auch die Idee, daß Gott das Universum geschöpft hat und die Frau dem Manne untergeordnet ist, z.B. nicht Priesterin werden darf. Man hat neuerdings während naturwissenschaftlicher Forschungen festgestellt: all dies ist Mumpitz. Und die Kirche mußte anerkennen und hat dies längst getan: das Universum ist durch den Urknall entstanden und auch Mann und Frau sind die Folge des Urknalls und nicht irgendeiner Rippenoperation. Keiner hat irgendwem ne Rippe geschenkt und es hat auch niemand ein Wort gesagt, aus dem dann alles entstanden ist. All dies ist nur Schrifttum.

 

Servus, Christian! Willkommen auf diesem Forum!

Tut mir leid, wenn ich gleich zu Beginn zu kritisieren habe: Aber wir Katholiken sind in der Regel keine Kreationisten, das wird uns vielmehr manchmal aus polemischen Gründen unterstellt. Um Kreationismus zu diskutieren, müsstest Du auf ein evangelikales Forum. Die Urknall-Theorie stammt von einem Physiker, der zugleich katholischer Theologe war, nämlich Georges Lemaître. Zur Evolutionslehre und Genetik dann noch der Hinweis auf Gregor Mendel, ebenfalls katholischer Priester, dem wir die Entdeckung der mendelschen Gesetze zu verdanken haben. - Bei über einer Milliarde Mitglieder der katholischen Kirche wird es zwar immer auch einige geben, die die Schöpfungsberichte tatsächlich wörtlich nehmen, aber hier bestätigt die Ausnahme die Regel.

 

Hallo Karfunkel, danke für Dein Willkommen.

 

Ich wollte nicht ausgedrückt haben, daß Katholiken Kreationisten seien. Aber die Naturlehre beinhaltet sicher kreationistische Merkmale. Zum Beispiel führt sie Ehe auf Mann und Frau im Paradies zurück, soweit ich weiß. Und soweit ich weiß hat auch die Kirche erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts die Evolution ganz offiziell per Papst zur "wahren" Geschichte der Entstehung des Universums gemacht, vorher galt die Schöpfungslehre uneingeschränkt, wenngleich klar war, daß dies der Natur wiederspricht. Mein Vorschlag wäre halt bezüglich der Homo-Ehe, daß man mal in Erwägung zieht, daß die kreationistische Sichtweise bezüglich der Bedeutung von Mann und Frau ebenso zu verwerfen ist wie der Anspruch, Gott habe die Welt erschaffen. Hat er nicht. Seine Welt erschafft sich der Mensch schön selbst, inklusive seinem Glauben, seiner Moral und seiner Gesetze.

bearbeitet von Der Christian
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Dale Earnhardt

 

 

Warum dieser Hype um die Homo-Ehe in meiner Kirche? Ich verstehe es nicht, vielleicht kann mir jemand eine Verständnishilfe anbieten.

 

 

Auch von mir: willkommen im Forum!

Leider kann ich dir auf deine o.g. Frage keine Antwort bieten. Aber im Gegensatz zu Karfunkel möchte ich deinen ersten Beitrag hier nicht gleich kritisieren. Ich denke, dass du absolut recht hast. Mit dem Urknall wäre ich allerdings etwas vorsichtiger, auch wenn die Theorie von einem katholischen Theologen stammt. Ich persönlich bin immer etwas skeptisch, wenn ich etwas von einem katholischen Theologen lese. Aber das ist nur mein schlechter Charakter.

Dale

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Warum dieser Hype um die Homo-Ehe in meiner Kirche? Ich verstehe es nicht, vielleicht kann mir jemand eine Verständnishilfe anbieten.

 

 

Auch von mir: willkommen im Forum!

Leider kann ich dir auf deine o.g. Frage keine Antwort bieten. Aber im Gegensatz zu Karfunkel möchte ich deinen ersten Beitrag hier nicht gleich kritisieren. Ich denke, dass du absolut recht hast. Mit dem Urknall wäre ich allerdings etwas vorsichtiger, auch wenn die Theorie von einem katholischen Theologen stammt. Ich persönlich bin immer etwas skeptisch, wenn ich etwas von einem katholischen Theologen lese. Aber das ist nur mein schlechter Charakter.

Dale

 

Es mag daran liegen, daß irgendwann mal alle gebildeten Leute Theologen waren. Vielen darf man es nicht übel nehmen, daß es soweit gekommen war in ihrem Leben, die Kirche hatte die einzigen Schulen. *kicher, ich hoffe mitlesende Theologen haben Humor*

bearbeitet von Der Christian
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Warum dieser Hype um die Homo-Ehe in meiner Kirche? Ich verstehe es nicht, vielleicht kann mir jemand eine Verständnishilfe anbieten.

 

Das Problem ist wohl, dass man diesen "Hype" nur verstehen kann, wenn man guten Willen dazu zeigt.

Denn selbst wer die Position der katholischen Kirche nicht teilt, könnte möglicherweise folgende Logik nachvollziehen:

 

1) Wenn alle Arten von Familien gleichwertig sind und es für das gesunde Heranwachsen von Kindern völlig gleichgültig ist, in welcher Art von "Familie" sie heranwachsen, dann ist die Lehre der Kirche völliger Mumpitz und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

 

2) Wenn aber die lebenslange Verbindung von einem Mann und einer Frau die günstigste Voraussetzung darstellt, um in diese Verbindung hinein Kinder zu zeugen und aufzuziehen, dann hat die Kirche die Pflicht, eine solche Verbindung als besonders wertvoll für die Gesellschaft zu verteidigen.

 

Vielleicht können Kritiker wenigstens so konsequent sein, dass sie der Kirche eine falsche Grundannahme unterstellen, aber ihr dann doch bescheinigen können, die subjektiv richtige Konsequenz aus dieser angeblich falschen Grundannahme zu ziehen.

bearbeitet von Udalricus
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Hab ich Tomaten auf den Augen, oder wurde das heut noch garnicht gepostet :

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/usa-legalisieren-homo-ehe-die-liebe-gewinnt-a-1040955.html

Homo-Ehe in den USA: Die Liebe gewinnt

Mit einem historischen Urteil hat das Oberste US-Gericht Schwulen und Lesben nun in ganz Amerika erlaubt zu heiraten - die Freude darüber ist groß.

Ihr Kampf um gleiche Rechte ist aber längst nicht beendet.

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Warum dieser Hype um die Homo-Ehe in meiner Kirche? Ich verstehe es nicht, vielleicht kann mir jemand eine Verständnishilfe anbieten.

 

Das Problem ist wohl, dass man diesen "Hype" nur verstehen kann, wenn man guten Willen dazu zeigt.

Denn selbst wer die Position der katholischen Kirche nicht teilt, könnte möglicherweise folgende Logik nachvollziehen:

 

1) Wenn alle Arten von Familien gleichwertig sind und es für das gesunde Heranwachsen von Kindern völlig gleichgültig ist, in welcher Art von "Familie" sie heranwachsen, dann ist die Lehre der Kirche völliger Mumpitz und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

 

2) Wenn aber die lebenslange Verbindung von einem Mann und einer Frau die günstigste Voraussetzung darstellt, um in diese Verbindung hinein Kinder zu zeugen und aufzuziehen, dann hat die Kirche die Pflicht, eine solche Verbindung als besonders wertvoll für die Gesellschaft zu verteidigen.

 

Vielleicht können Kritiker wenigstens so konsequent sein, dass sie der Kirche eine falsche Grundannahme unterstellen, aber ihr dann doch bescheinigen können, die subjektiv richtige Konsequenz aus dieser angeblich falschen Grundannahme zu ziehen.

 

 

So, jetzt platzt mir der Kragen

 

Was soll der Scheiß, dass die Verbindung von Mann und Frau die günstigste Voraussetzung darstellt? Wo gab es denn das???

 

Mag sein, dass ab ca. 1850 in irgendwelchen romantisch geprägten gutbürgerlichen Kreisen das so war. Aber das war schlicht und ergreifend die AUSNAHME!

 

Ich bin zwar auf dem Land aufgewachsen, aber deswegen weder doof noch isoliert. Und da war weder in meiner Aufwachsensgegend noch in der Aufwachsensgegend meines Mannes (Norddeutschland) noch in der Aufwachsensgegend meiner Eltern, Großeltern sowie der meines Mannes diese Kleinfamilie die Normalität.

 

Im Grunde war es zumndest im ländlichen Raum (vorherrschend bis WK II) KEINESFALLS die Kleinfamilie von Mama, Papa und Kindern, die die günstigsten Voraussetzungen schufen. Solch eine Minifamilie wäre schlicht und ergreifend nicht überlebensfähig gewesen. Es war genau das Gegenteil, das die Überlebensfähigkeit und Aufzucht der Kinder gesichert hat. Es war die Großfamilie. Die Eltern mussten schuften. Die Großeltern oder Tanten usw. haben sich meist den Großteil der Zeit um die Kinder gekümmert. Das von der Kirche propagierte Familienmodell gab es maximal im sogenannten "Bürgertum" und das war die absolute Minderheit in der Bevölkerung.

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Denn selbst wer die Position der katholischen Kirche nicht teilt, könnte möglicherweise folgende Logik nachvollziehen:

 

1) Wenn alle Arten von Familien gleichwertig sind und es für das gesunde Heranwachsen von Kindern völlig gleichgültig ist, in welcher Art von "Familie" sie heranwachsen, dann ist die Lehre der Kirche völliger Mumpitz und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

 

2) Wenn aber die lebenslange Verbindung von einem Mann und einer Frau die günstigste Voraussetzung darstellt, um in diese Verbindung hinein Kinder zu zeugen und aufzuziehen, dann hat die Kirche die Pflicht, eine solche Verbindung als besonders wertvoll für die Gesellschaft zu verteidigen.

 

Vielleicht können Kritiker wenigstens so konsequent sein, dass sie der Kirche eine falsche Grundannahme unterstellen, aber ihr dann doch bescheinigen können, die subjektiv richtige Konsequenz aus dieser angeblich falschen Grundannahme zu ziehen.

 

Diese gesamte Überlegung fußt auf der unhaltbaren Annahme, Homosexuelle würden, wenn man ihnen die Homo-Ehe verwehrt, stattdessen Hetero-Ehen schließen und Kinder in ihnen großziehen. Nur, warum sollten sie das tun?

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Für alle, die auf der Leitung stehen, versuche ich mich mal als "Kam-Exeget":

So wie die Iren gerne den Engländern eins auswischen und jeden loben, der das auch tut, ist es mittlerweile auch mit der katholischen Kirche so: Wenn man im Bündnis mit Homosexuellen die Kirche ärgern kann, dann tut man das eben, unabhängig davon, ob einem die Homo-Ehe wirklich ein Herzensanliegen darstellt.

 

 

Diese Exegese krankt leider. Denn um so wie von dir beschrieben zu verfahren, muss man wissen, wofür man stimmt und dass das die Kirche ärgert. Kam vertritt jedoch die Ansicht, die Iren wüssten überhaupt nicht, was die Homo-Ehe ist.

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Warum dieser Hype um die Homo-Ehe in meiner Kirche? Ich verstehe es nicht, vielleicht kann mir jemand eine Verständnishilfe anbieten.

 

Das Problem ist wohl, dass man diesen "Hype" nur verstehen kann, wenn man guten Willen dazu zeigt.

Denn selbst wer die Position der katholischen Kirche nicht teilt, könnte möglicherweise folgende Logik nachvollziehen:

 

1) Wenn alle Arten von Familien gleichwertig sind und es für das gesunde Heranwachsen von Kindern völlig gleichgültig ist, in welcher Art von "Familie" sie heranwachsen, dann ist die Lehre der Kirche völliger Mumpitz und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

 

2) Wenn aber die lebenslange Verbindung von einem Mann und einer Frau die günstigste Voraussetzung darstellt, um in diese Verbindung hinein Kinder zu zeugen und aufzuziehen, dann hat die Kirche die Pflicht, eine solche Verbindung als besonders wertvoll für die Gesellschaft zu verteidigen.

 

Vielleicht können Kritiker wenigstens so konsequent sein, dass sie der Kirche eine falsche Grundannahme unterstellen, aber ihr dann doch bescheinigen können, die subjektiv richtige Konsequenz aus dieser angeblich falschen Grundannahme zu ziehen.

 

Also du hast schlicht und ergreifend Angst, dass sich in der Praxis herausstellen wird, dass auch in anderen Familien als in der von der rkK propagierten völlig normale und gesunde Kinder heranwachsen werden (wie es jetzt z.B. schon in Patchworkfamilien geschieht) und dadurch in deinen Augen automatisch die gesamte Lehre auf besagten Müllhaufen der Geschichte landet.

 

Du musst ja verdammt wenig Vertrauen in die Lehre der Kirche haben...

 

p.s.: und dann wundern sich einige, dass der Eindruck entsteht, im Zentrum der katholischen Lehre drehe sich alles nur um Sex, Sex und nochmal Sex...

bearbeitet von rince
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Der wesentliche Unterschied zwischen dem von der Kirche tradierten Ehe- und Familienbild und dem heute propagierten dürfte sein, dass Ehe- und Familien allenfalls seit der Romantik auf persönliche Zuneigung und Liebe zweier Menschen reduziert wurden - die Idee, dass eine bestimmte, begrenzte westeuropäische Lesart von Familie plötzlich bei Strafe des öffentliche Diskursausschluss zum alleinig gültigen Familienbild erhoben werden soll, hat etwas totalitäres an sich.

Die übrigen Jahrzehntausende der Menschheitsgeschichte ging es um die Gründung von Familien, die sich nun mal nur aus geschlechtlicher Fortpflanzung ergeben. Und dass man dazu nicht heiraten muss, ist ebenfalls eine sehr neue Entwicklung - die Single-Gesellschaft ist ein Phänomen hyperaffluenter Industrienationen, bei der man sich nach Lust und und Laune aus seiner jeweiligen Familie verabschieden kann, weil die Wirtschafts- und Lebensgemeinschaft Familie durch die extreme Arbeitsteilung und den Sozialstaat ersetzt wurde.

 

Das soll man bitte jetzt nicht sozialkonservativ verstehen - es geht hier schlicht um die Anpassung von Familienformen an eine veränderte gesellschaftliche Reproduktion, und selbstverständlich ist es sinnvoll und emanzipatorisch logisch, die Gleichberechtigungsansprüche bezüglich der Lebensform auch homosexuellen Paaren zu gewähren.

 

Sich aber doof zu stellen, dass eine gleichberechtigte homosexuelle Partnerschaft dasselbe ist ist wie eine Ehe und damit die biologischen und sozialen Funktionen letzterer zu ignorieren, hat damit schlicht nichts zu tun. Liest man sich übrigens die Begründung des Supreme Court Justice Kennedy durch, bemerkt übrigens den gleichen Denkfehler - eine romantisches Ideal wird ahistorisch auf eine traditionelle Institution völlig anderer Funktion projeziert.

 

Natürlich ist es auch das Recht eines Staates zu sagen: okay, ab heute definieren wir eben Ehe neu, gesellschaftlicher Fortschritt kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt neu definieren, was richtig und gewünscht ist. Keinerlei Einwände - nur gefällt mir der totalitäre oder treudoofe Ton nicht, indem behauptet wird, hier fände überhaupt keine Neudefinition statt und jeder der anderes behaupte, sei ein Fortschrittsfeind. Nein, hier setzt sich schlicht eine neue Ideologie durch, und sie tut das mit der gleichen illiberalen Emphase, mit der angeblich die alten konservativen Säcke ihre antiemanzipatorische Verschwörung betreiben.

 

PS:

Um mein Argument vielleicht etwas praktischer und konkreter zu machen: ein Gutteil der Ehen weltweit dürfte auch heute noch von Familien oder Clans arrangiert werden und nicht dem romantischen Ideal der Liebeshochzeit entsprechen - wie sieht eigentlich das Gegenstück bei der gleichgeschlechtlichen Ehe dazu aus, die ja behauptet, ganz genau dasselbe zu sein?

bearbeitet von Shubashi
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Sich aber doof zu stellen, dass eine gleichberechtigte homosexuelle Partnerschaft dasselbe ist ist wie eine Ehe und damit die biologischen und sozialen Funktionen letzterer zu ignorieren, hat damit schlicht nichts zu tun.

Welche "soziale Funktion" erfüllen denn homosexuelle Ehen nicht ? (außer natürlich die, welche ihnen qua Gesetz nicht möglich sind ?)

 

Den biologischen Aspekt kannst du getrost vergessen, der hat herzlich wenig mit Ehe oder nicht zu tun.

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Das einzige Problem das ich mit der Homoehe habe ist die übertriebene Aufmerksamkeit.

 

Steuer, Unterhalt, Erbe, etc. ergeben sich meiner Meinung nach recht logisch aus dem gemeinsamen Haushalt und der praktischen Lebensgemeinschaft.

 

Was das Adoptionsrecht angeht, hätte man das Ganze auch sehr viel unaufgeregter angehen können - in einem Land in dem bei der körperlichen Unversehrtheit von Kindern mit dreierlei Maß gemessen wird, halte ich das Tamtam um die seelische Verfassung derselben für - come si dice? - scheinheilig.

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