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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Jetzt erzähl aber nicht, daß es irgendwelchen emanzipatorischen Mehrwert hat, wenn ein einflußreicher Mensch seinen fachlich inkompetenten Lover auf Kosten seines Arbeitgebers in lukrative Stellen schubst. Das ist und war schlicht kriminell.

 

 

Habe ich das irgendwo behauptet?

 

Mir ging es schlicht darum darzustellen, dass es in dieser Phase unserer Geschichte schwulentechnisch schon ziemlich heiß herging. Was interessanterweise von den allermeisten Standard-Geschichtsbüchern nicht zur Kenntnis genommen wird. Und von Schulbüchern erst recht nicht ...

 

Die Anfänge der modernen Schwulenbewegung liegen genau in dieser Epche. Der Arzt und Sexualforscher Magnus Hirschfeld (1868-1935) war einer ihrer vornehmsten Figuren, bevor sein Lebenswerk von den Nazis vernichtet wurde.

 

Bücher über wilhelminische Bettgeschichten gibts doch reichlich, geschichtlich haben solche Affären nichts bewegt, warum sollten sie in der Allgemeinhistorie eine große Rolle spielen? Hätte ich diese Geschichte ausgegraben, hättest du mir vermutlich "Schwulenhetze" vorgeworfen. Die Bücher von Hirschfeld sind in Bibliotheken greifbar und gelten als überholt. Wenn man ihn schon ausgräbt, darf man seine Arbeiten zur Rassenhygiene nicht verschweigen, also "vornehmste Figur", ich weiß nicht.

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Jetzt erzähl aber nicht, daß es irgendwelchen emanzipatorischen Mehrwert hat, wenn ein einflußreicher Mensch seinen fachlich inkompetenten Lover auf Kosten seines Arbeitgebers in lukrative Stellen schubst. Das ist und war schlicht kriminell.

 

 

Habe ich das irgendwo behauptet?

 

Mir ging es schlicht darum darzustellen, dass es in dieser Phase unserer Geschichte schwulentechnisch schon ziemlich heiß herging. Was interessanterweise von den allermeisten Standard-Geschichtsbüchern nicht zur Kenntnis genommen wird. Und von Schulbüchern erst recht nicht ...

 

Die Anfänge der modernen Schwulenbewegung liegen genau in dieser Epche. Der Arzt und Sexualforscher Magnus Hirschfeld (1868-1935) war einer ihrer vornehmsten Figuren, bevor sein Lebenswerk von den Nazis vernichtet wurde.

 

Bücher über wilhelminische Bettgeschichten gibts doch reichlich, geschichtlich haben solche Affären nichts bewegt, warum sollten sie in der Allgemeinhistorie eine große Rolle spielen? Hätte ich diese Geschichte ausgegraben, hättest du mir vermutlich "Schwulenhetze" vorgeworfen. Die Bücher von Hirschfeld sind in Bibliotheken greifbar und gelten als überholt. Wenn man ihn schon ausgräbt, darf man seine Arbeiten zur Rassenhygiene nicht verschweigen, also "vornehmste Figur", ich weiß nicht.

 

 

Nobody's perfect ... Außerdem war das mit der Rassenlehre leider ein allgemeiner Trend der Zeit, auf den auch Hirschfeld aufgesprungen ist. Das macht sein Lebenswerk in anderen Bereichen nicht weniger wertvoll.

 

Im übrigen schrieb ich nicht "vornehmste" Figur, sondern "eine ihrer vornehmsten Figuren". Dass die Nazis sein Lebenswerk zerstörten, hatte gewiss nicht nur mit der Tatsache zu tun, dass er Jude war.

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Bücher über wilhelminische Bettgeschichten gibts doch reichlich, geschichtlich haben solche Affären nichts bewegt, warum sollten sie in der Allgemeinhistorie eine große Rolle spielen?

 

 

Ob sie in der Historie eine Rolle spielen oder nicht, ist mir herzlich egal. Ich beschäftige mich gerne mit der Alltagsgeschichte in einer bestimmten Epoche - die finde ich weitaus interessanter als hehre Politik und Schlachtengetümmel. Wo es "menschelt", lasse ich mich besonders gerne nieder.

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Ich zitiere aus Inges Artikel:

 

Im Hintergrund der eugenischen Propaganda, die in den 20er Jahren von der rechten Sozialdemokratie mitgetragen wurde (Grotjahn prägte die Gesundheits- und Bevölkerungspolitik der SPD in Preußen maßgeblich bis in die 30er Jahre), standen auch die imperialistischen Interessen des deutschen Kapitals.

 

 

Nicht, dass das jetzt alles falsch wäre, was da drin steht - aber eine gewisse subjektive Einfärbung wird man nicht verleugnen können, oder?

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Ich zitiere aus Inges Artikel:

 

Im Hintergrund der eugenischen Propaganda, die in den 20er Jahren von der rechten Sozialdemokratie mitgetragen wurde (Grotjahn prägte die Gesundheits- und Bevölkerungspolitik der SPD in Preußen maßgeblich bis in die 30er Jahre), standen auch die imperialistischen Interessen des deutschen Kapitals.

 

 

Nicht, dass das jetzt alles falsch wäre, was da drin steht - aber eine gewisse subjektive Einfärbung wird man nicht verleugnen können, oder?

 

Schon. Aber die genannten Tatsachen sprechen doch für sich. Sicher kann man vieles als "zeitbedingte Irrtümer" abtun, nur bleibt halt nach Abzug dessen bei Magnus Hirschfeld wenig übrig, was eine besondere Verehrung heute rechtfertigte.

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Ich zitiere aus Inges Artikel:

 

Im Hintergrund der eugenischen Propaganda, die in den 20er Jahren von der rechten Sozialdemokratie mitgetragen wurde (Grotjahn prägte die Gesundheits- und Bevölkerungspolitik der SPD in Preußen maßgeblich bis in die 30er Jahre), standen auch die imperialistischen Interessen des deutschen Kapitals.

 

 

Nicht, dass das jetzt alles falsch wäre, was da drin steht - aber eine gewisse subjektive Einfärbung wird man nicht verleugnen können, oder?

 

Schon. Aber die genannten Tatsachen sprechen doch für sich. Sicher kann man vieles als "zeitbedingte Irrtümer" abtun, nur bleibt halt nach Abzug dessen bei Magnus Hirschfeld wenig übrig, was eine besondere Verehrung heute rechtfertigte.

 

 

 

Dem Eugeniker Hirschfeld wird vorgeworfen, der eugenischen Politik des Nationalsozialismus vermittelnd statt ablehnend gegenüber gestanden zu haben. Er war gegen die Fortpflanzung von Schwulen und Lesben, die seiner Meinung nach aufgrund eines die Homosexualität mitbegründenden Gendefekts nur „geistesschwache“ Nachkommen produzierten.

 

Man darf bei aller berechtigten Kritik an dieser biologistischen und dekadenztheoretischen Haltung Hirschfelds aber auch nicht übersehen, dass es in dieser durch Bismarcks Reichseinigung mit Blut und Eisen und die Einführung des § 175 in ganz Deutschland für jeden Homosexuellen mörderisch gewordenen Zeit und durch die Vereinnahmung der Homosexuellen durch die Nerven- und Irrenärzte (allen voran Richard von Krafft-Ebing) im Deutschen Reich nur noch möglich war, über Homosexuelle als Perverse, als gefährliche Jugendverderber und Sittenstrolche, als Gefahr für die Wehrtüchtigkeit der Männer und für die Volksgesundheit – oder eben als Mitleid verdienende Kranke –zu sprechen. Karl Heinrich Ulrichs, der selbstbewusst das Recht des „dritten Geschlechts“ der Urninge auf gesellschaftliche und kulturelle Anerkennung eingefordert hatte, musste sich nach Italien in Sicherheit bringen. In Deutschland wurde er von den tonangebenden Sexualwissenschaftlern als geistig krank und moralisch verkommen verleumdet und eilig zur Unperson abgestempelt. Seine Publikationen werden während der Zeit ded Nationalsozialismus in einer Richtlinie zur "Säuberung" von Bibiliotheken beispielhaft als zu entfernende "volks- und rassezerstörende" Schriften aufgeführt. In diesem Klima konnte nur die „vermittelnde“ Haltung Hirschfelds, die an das Mitleid appellierte, noch zu einer gewissen Verbesserung der Lage und zum Abbau des militanten Schwulenhasses beitragen.

 

 

Quelle: WIKI

 

 

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bearbeitet von Epicureus
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Nachtrag zu Hirschfeld:

 

Im Kaiserreich bildete sich mit dem 1897 gegründeten Wissenschaftlich-humanitären Komitee (WhK) nun eine Honoratioren-Bewegung, die mit der These von der angeborenen Natur der Homosexuellen gegen den § 175 vorzugehen versuchte.

 

Eine auf dieser Argumentation aufbauende Petition des Arztes und Wissenschaftlich-humanitäres Komitee-Vorsitzenden Magnus Hirschfeld zur Streichung des § 175 schaffte es 1897, 6.000 Unterschriften hinter sich zu versammeln. Ein Jahr später brachte sie der SPD-Vorsitzende August Bebel in den Reichstag ein. Der gewünschte Erfolg blieb jedoch aus. In den Jahren 1907 bis 1909 fanden die aufsehenerregenden Prozesse im Zusammenhang mit der Harden-Eulenburg-Affäre statt.

 

 

WIKI#

 

Man kann es sich daher so einfach nicht machen ...

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Nachtrag zu Hirschfeld:

 

Im Kaiserreich bildete sich mit dem 1897 gegründeten Wissenschaftlich-humanitären Komitee (WhK) nun eine Honoratioren-Bewegung, die mit der These von der angeborenen Natur der Homosexuellen gegen den § 175 vorzugehen versuchte.

 

Eine auf dieser Argumentation aufbauende Petition des Arztes und Wissenschaftlich-humanitäres Komitee-Vorsitzenden Magnus Hirschfeld zur Streichung des § 175 schaffte es 1897, 6.000 Unterschriften hinter sich zu versammeln. Ein Jahr später brachte sie der SPD-Vorsitzende August Bebel in den Reichstag ein. Der gewünschte Erfolg blieb jedoch aus. In den Jahren 1907 bis 1909 fanden die aufsehenerregenden Prozesse im Zusammenhang mit der Harden-Eulenburg-Affäre statt.

 

 

WIKI#

 

Man kann es sich daher so einfach nicht machen ...

 

Daß in der Wikipedia ein paar Apologeten am Werk sind, ist offensichtlich. Außerdem geht es doch nicht darum, Herrn Hirschfeld jetzt zu verdammen; nur als verehrungswürdige Person taugt er nicht.

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Daß in der Wikipedia ein paar Apologeten am Werk sind, ist offensichtlich. Außerdem geht es doch nicht darum, Herrn Hirschfeld jetzt zu verdammen; nur als verehrungswürdige Person taugt er nicht.

 

 

Für mich bleibt er - bei allem Makel - eine der ersten Vertreter einer modernen schwulen Bürgerrechtsbewegung. Und in diesem Zusammenhang gebührt ihm Respekt.

 

Er ist jedenfalls das beste Beispiel dafür, dass es so etwas wie sortenreine Lichtgestalten nie gegeben hat - und auch niemals geben wird.

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Long John Silver

Obwohl das Interesse hier inzwischen wahrscheinlich nicht mehr so gross ist am Thema Adoption - ich hatte hier einen Link, den ich doch noch nachliefern will. Er ist aus Deutschland 2000, ich vermute, es hat sich in der Zwischenzeit nicht viel geaendert.

 

Wenn Schwule und Lesben Kinder erziehen

 

Einige Aspekte sind nach wie vor aktuell und interessant, vor allem der Hinweis, dass es weniger eine Frage der Gesetzeslage ist (die aendert sowieso kein Bewusstsein), sondern eine Frage der Aufklaerung und Bildung ueber tatsaechliche Zusammenhaenge.

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Immer wieder interessant zu lesen Zwei-Väter-Familien / Zwei-Mütter-Familien. Ich dachte immer ein Kind hat nur einen Vater und eine Mutter.

Aber... wieder etwas dazu gelernt.

Biologischer Vater / sozialer Vater, sowie biologische Mutter / soziale Mutter fielen zu allen Zeiten (in unterschiedlichen Prozentsätzen) auseinander.

Als "Problem" wird das erst seit der Romantisierung der bürgerlichen Kleinfamilie empfunden.

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Obwohl das Interesse hier inzwischen wahrscheinlich nicht mehr so gross ist am Thema Adoption - ich hatte hier einen Link, den ich doch noch nachliefern will. Er ist aus Deutschland 2000, ich vermute, es hat sich in der Zwischenzeit nicht viel geaendert.

 

Wenn Schwule und Lesben Kinder erziehen

 

Einige Aspekte sind nach wie vor aktuell und interessant, vor allem der Hinweis, dass es weniger eine Frage der Gesetzeslage ist (die aendert sowieso kein Bewusstsein), sondern eine Frage der Aufklaerung und Bildung ueber tatsaechliche Zusammenhaenge.

 

 

Danke für den Link.

 

Es gibt eine neuere Studie aus Deutschland, die von der damaligen Bundesministerin Zypries in Auftrag gegeben wurde und 2009 veröffentlicht wurde: KLICK MICH!. Auch aus dieser Studie geht eindeutig hervor, dass Kinder in schwulen oder lesbischen Partnerschaften in keinster Weise "defizitär" aufwachsen.

 

Das einzige ernstzunehmende Problem wäre die Diskriminierung durch eine homophobe Umwelt. Die ist allerdings einerseits mehr und mehr im Schwinden begriffen - und andererseits müsste man dann ja zum Beispiel auch Behinderten oder Migranten ihre Kinder wegnehmen, weil diese im Alltag oft diskriminiert werden.

 

Wovor die meisten Konservativen beim Gedanken an schwule Väter und lesbische Mütter im tiefsten Inneren Angst haben, ist die Vorstellung, eine solche Konstellation könnte das Kind selber schwul oder lesbisch "machen". Das ist allerdings durch etliche Studien widerlegt und durch nichts beweisbar. Und wird schon allein dadurch ad absurdum geführt, dass die allermeisten Menschen, die schwul oder lesbisch sind, eben keine schwulen oder lesbischen Eltern hatten. Sexuelle Orientierung lässt sich weder an- noch aberziehen.

 

 

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bearbeitet von Epicureus
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Long John Silver

 

Immer wieder interessant zu lesen Zwei-Väter-Familien / Zwei-Mütter-Familien. Ich dachte immer ein Kind hat nur einen Vater und eine Mutter.

Aber... wieder etwas dazu gelernt.

 

Hier geht es um den sozialen Status und den rechtlichen Status.

 

Mit Biologie hat das nichts zu tun, sondern mit einer bestimmten gesellschaftlichen und rechtlichen Terminologie.

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Long John Silver
Obwohl das Interesse hier inzwischen wahrscheinlich nicht mehr so gross ist am Thema Adoption - ich hatte hier einen Link, den ich doch noch nachliefern will. Er ist aus Deutschland 2000, ich vermute, es hat sich in der Zwischenzeit nicht viel geaendert.

 

Wenn Schwule und Lesben Kinder erziehen

 

Einige Aspekte sind nach wie vor aktuell und interessant, vor allem der Hinweis, dass es weniger eine Frage der Gesetzeslage ist (die aendert sowieso kein Bewusstsein), sondern eine Frage der Aufklaerung und Bildung ueber tatsaechliche Zusammenhaenge.

 

 

Danke für den Link.

 

Es gibt eine neuere Studie aus Deutschland, die von der damaligen Bundesministerin Zypries in Auftrag gegeben wurde und 2009 veröffentlicht wurde: KLICK MICH!. Auch aus dieser Studie geht eindeutig hervor, dass Kinder in schwulen oder lesbischen Partnerschaften in keinster Weise "defizitär" aufwachsen.

 

Das einzige ernstzunehmende Problem wäre die Diskriminierung durch eine homophobe Umwelt. Die ist allerdings einerseits mehr und mehr im Schwinden begriffen - und andererseits müsste man dann ja zum Beispiel auch Behinderten ihre Kinder wegnehmen, weil diese im Alltag oft diskriminiert werden.

 

Wovor die meisten Konservativen beim Gedanken an schwule Väter und lesbische Mütter im tiefsten Inneren Angst haben, ist die Vorstellung, eine solche Konstellation könnte das Kind selber schwul oder lesbisch "machen". Das ist allerdings durch etliche Studien widerlegt und durch nichts beweisbar. Und wird schon allein dadurch ad absurdum geführt, dass die allermeisten Menschen, die schwul oder lesbisch sind, eben keine schwulen oder lesbischen Eltern hatten. Sexuelle Orientierung lässt sich nicht anerziehen.

 

Nun, solchen Fragen muss man sich, auch wenn sie irrational erscheinen, stellen. Man kann solche Fragen nicht ausklammern fuer sich, in dem man auf wissenschaftliche Erkenntnisse verweist, egal nun um welche spezielle Problematik es sich handelt.

 

Und die meisten Betroffenen, die ich kenne, setzen sich gerade mit diesen beiden von dir genannten Fragen sehr auseinander, auch im Vorfeld der Entscheidung fuer eine Adoption (oder ueberhaupt ein Kind). Und das ist auch richtig so, dass man da fuer sich Klarheit gewinnt, wo die eigenen Aengste sitzen.

bearbeitet von Long John Silver
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Schon. Aber die genannten Tatsachen sprechen doch für sich. Sicher kann man vieles als "zeitbedingte Irrtümer" abtun, nur bleibt halt nach Abzug dessen bei Magnus Hirschfeld wenig übrig, was eine besondere Verehrung heute rechtfertigte.

 

Lustig. Wenn man einen vergleichbaren Satz über kirchliche Organisationen oder Personen schriebe, würde es (von dir) totalen Widerspruch geben...

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Nun, die Frage, welcher Situation man ein Kind eventuell aussetzt oder wie man es eventuell unbewusst beeinflusst, muss man sich, auch wenn sie irrational erscheinen, stellen. Man kann solche Fragen nicht ausklammern fuer sich, in dem man auf wissenschaftliche Erkenntnisse verweist, egal nun um welche spezielle Problematik es sich handelt.

 

Und die meisten Betroffenen, die ich kenne, setzen sich gerade mit diesen beiden von dir genannten Fragen sehr auseinander, auch im Vorfeld der Entscheidung fuer ein Kind. Und das ist auch richtig so.

 

 

Die Frage ist aber auch: Wenn ich nicht damit anfange, mich meiner (vermeintlich) homophoben Umwelt zu stellen - wer tut es dann? Es hängt von vielem ab, in allererster Linie aber vom ganz nahen sozialen Umfeld. Wenn alle Reichsbedenkenträger wären, würde sich nie etwas ändern.

 

Und wie ich schon sagte: Stellen sich schwarze Eltern in Deutschland diese Frage auch, wenn sie ein Kind in die Welt setzen? Oder türkische? Und doch erfahren beide Migrantengruppen im Alltag etliches an Diskriminierung. Sollten sie daher lieber auf Kinder verzichten?

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Schon. Aber die genannten Tatsachen sprechen doch für sich. Sicher kann man vieles als "zeitbedingte Irrtümer" abtun, nur bleibt halt nach Abzug dessen bei Magnus Hirschfeld wenig übrig, was eine besondere Verehrung heute rechtfertigte.

 

Lustig. Wenn man einen vergleichbaren Satz über kirchliche Organisationen oder Personen schriebe, würde es (von dir) totalen Widerspruch geben...

 

Das kommt schon sehr auf die Person an. Die katholische Kirche hat in ihrer Geschichte reichlich wirklich verehrungswürdige Pesonen hervorgebracht, natürlich auch viele Luschen, die letzteren würde ich da auch nicht verteidigen.

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Immer wieder interessant zu lesen Zwei-Väter-Familien / Zwei-Mütter-Familien. Ich dachte immer ein Kind hat nur einen Vater und eine Mutter.

Aber... wieder etwas dazu gelernt.

Ich hoffe, das mit dem Lernen war ernst gemeint.

 

Dass Kinder durchweg einen Vater und eine Mutter haben, war noch nie richtig. Bevor man sowas sagen kann, muss man erstmal auf eine sehr merkwürdig reduzierte Vorstellung davon kommen, was ein Vater und eine Mutter ist. Gentests zur Feststellung der Erzeugerschaft sind ja nun etwas verhältnismäßig Neues. Früher war das praktisch kaum ein Thema und die treusorgenden Ehemänner vieler Jahrhunderte, deren Frauen vielleicht mal fremdgegangen sind, waren nicht weniger liebende und treusorgende Väter, weil über die genauen Umstände der Erzeugung eines Kindes keine absolute Klarheit bestand.

 

In manchen afrikanischen Kulturen ist es schlicht unzulässig, keinen Vater zu haben. Vorzugsweise mag das der Erzeuger sein, aber wenn sich das nicht klären lässt, dann bestimmen die Dorfältesten oder sonstwer einfach jemanden. Und der ist dann Vater; niemand dort würde das leugnen.

 

Denn Vaterschaft - und durchaus auch Mutterschaft - ist zunächst mal ein kulturelles Konzept. Genetik ist da völlig zweitrangig.

 

Unsere Rechtsordnung sieht übrigens schon seit Langem auch den Fall vor, dass ein Kind nur einen Elternteil hat - nämlich bei der Adoption durch eine Einzelperson.

 

Inzwischen können es rechtlich eben auch zwei Väter oder zwei Mütter sein.

 

Und diese "traute Familie", wie ich sie genannt habe, zu deren Urkunden ich da verlinkt habe, ist nicht nur eine rechtliche sondern vor allem auch eine sozial-kulturelle Realität. Vor allem für die dort aufwachsenden Kinder.

 

Ich fände es ziemlich respekt- und lieblos, dem kleinen Dorian da sagen zu wollen, eine seiner geliebten Mamas sei ja gar nicht seine "echte" Mama.

 

Diese "genetische" Definition taugt nicht.

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Ich fände es ziemlich respekt- und lieblos, dem kleinen Dorian da sagen zu wollen, eine seiner geliebten Mamas sei ja gar nicht seine "echte" Mama.
Wobei die Problematik mit den fehlenden männlichen Bezugspersonen (das allbekannte Problem bei Alleinerziehenden) sich in einer lesbischen Beziehung vmtl. auch nicht so einfach lösen lässt.

 

Eigentlich ein guter Grund Zivilpatenschaften einzuführen.

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Dass Kinder durchweg einen Vater und eine Mutter haben, war noch nie richtig. Bevor man sowas sagen kann, muss man erstmal auf eine sehr merkwürdig reduzierte Vorstellung davon kommen, was ein Vater und eine Mutter ist. Gentests zur Feststellung der Erzeugerschaft sind ja nun etwas verhältnismäßig Neues. Früher war das praktisch kaum ein Thema und die treusorgenden Ehemänner vieler Jahrhunderte, deren Frauen vielleicht mal fremdgegangen sind, waren nicht weniger liebende und treusorgende Väter, weil über die genauen Umstände der Erzeugung eines Kindes keine absolute Klarheit bestand.

 

Nicht ganz korrekt. Es galt der Grundsatz: Mater semper certa. - Die juristische Vaterschaft basierte strenggenommen auf der Fiktion der biologischen Vaterschaft, in den meisten Fällen dürfte diese Fiktion auch den richtigen biologischen Vater getroffen haben.

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Ich fände es ziemlich respekt- und lieblos, dem kleinen Dorian da sagen zu wollen, eine seiner geliebten Mamas sei ja gar nicht seine "echte" Mama.
Wobei die Problematik mit den fehlenden männlichen Bezugspersonen (das allbekannte Problem bei Alleinerziehenden) sich in einer lesbischen Beziehung vmtl. auch nicht so einfach lösen lässt.

 

Eigentlich ein guter Grund Zivilpatenschaften einzuführen.

Das mit den männlichen und weiblichen "Bezugspersonen" halte ich für übertrieben. Ich denke mal, Kinder brauchen positiv besetztes männliches und weibliches "Anschauungsmaterial". Dass das unbedingt eine spezifische Bezugsperson sein muss, da bin ich mir nicht so sicher. Aber natürlich kann ein Pate gutes Anschauungsmaterial sein, von daher hätte ich nichts dagegen.

 

Allerdings müsste man sich überlegen, was man mit "Zivilpatenschaften" meint: Nur ein netter symbolischer Eintrag in der Geburtsurkunde? Doch mit Rechten und Pflichten verbunden? Wenn ja, welche? Nicht so einfach. Und letztlich mit Substanz füllen, was ein Pate ist, kann ja nur die individuelle Familie (ist bei Taufpaten ja auch nicht anders); das wäre kaum rechtlich zu regeln.

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Ich hoffe, das mit dem Lernen war ernst gemeint.

 

 

Klar, mal lernt nie aus. :ninja: Besonders wie andere die Vater- und Mutterschaft sehen.

Wie ist das eigentlich bei Schwiegermüttern? Liegt hier die Betonung mehr auf Mutter oder eher auf Schwieger?

Also wenn jemand so viele Mütter und Väter hat, wäre es doch sinnvoll einen Sammelbegriff zu erfinden.

Ich weis, brauchen wir nicht erfinden, gibt es schon. Oh himmlischer Vater... Genau, den hatte ich vergessen.

Und in Rom gibt es ja auch noch einen.

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