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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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Dass Homosexualität schlecht sei, ist ein uraltes Vorurteil menschlicher Gesellschaften. Noch 1952 wurde der geniale Mathematiker Alan Turing in England deswegen zu Hormonbehandlung verurteilt (dabei hatte er diesen Arschlöchern maßgeblich den Krieg mit gewonnen). Er ist bis heute nicht rehablitiert.

 

Religionen institutionalisieren und perpetuieren solche Vorurteile, indem sie sich auf Gott berufen. Im Falle "guter" Normen ("du sollst nicht töten", "du sollst nicht klauen") ist das gesellschaftlich von Vorteil, im Falle von beknackten Normen ist das Gegenteil der Fall. "Logisch" ist daran gar nichts. Die richtige Erklärung dafür ist m.E. "Memetische Selektion".

 

Welche Norm gut oder "beknackt" ist, ist eine Frage des Geschmacks und auch der speziellen Situation. Objektivierbar ist das nur, wenn man von einem gesetzten Wertekanon ausgehen kann, der selbst nicht logisch ableitbar ist. Die Befürworter und die Verteidiger der Norm haben das gleiche Problem.

 

Nun, etwas zu verbieten, was niemandem schadet, IST beknackt, das ist recht objektiv B)

 

Dazu gibt es eben unterschiedliche Ansichten, wem was schadet. Deine Position ist nicht objektiv richtig, sie kann es nicht sein. (Genauso wie die Gegenposition.)

Im gleichen Sinne, in dem Homosexualität der Gesellschaft schadet, schadet auch christlicher Glaube der Gesellschaft. Ich kann da nicht den geringsten Unterschied erkennen.

 

Werner

... wobei sich der durch den christlichen Glauben angerichtete Schaden klar belegen lässt (vom Dreissigjährigen Krieg über Judenpogrome bis zu Ketzerverbrennungen) während der durch Homosexualität angerichtete Schaden lediglich behauptet wird.

 

Werner

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Dazu gibt es eben unterschiedliche Ansichten, wem was schadet. Deine Position ist nicht objektiv richtig, sie kann es nicht sein. (Genauso wie die Gegenposition.)

 

Man kann natürlich aus einer rechtspolitischen Debatte eine erkenntnistheoretische machen; der eristische Kunstgriff, der damit verbunden ist, ist aber sehr offensichtlich. Einfacher wird es, wenn man sich darauf besinnt, dass in einer freiheitlichen Gesellschaft primär der Verbotsbefürworter die Argumentationslast trägt. Und was Argumente für eine Strafbarkeit homosexueller Handlungen angeht, sieht es ja bekanntermaßen sehr mau aus. Außer metaphysischem Geschwurbel kommt da nichts.

 

Um Strafbarkeit geht es hier doch gar nicht. Auch nicht um eine rechtspolitische Debatte.

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Welche Norm gut oder "beknackt" ist, ist eine Frage des Geschmacks und auch der speziellen Situation. Objektivierbar ist das nur, wenn man von einem gesetzten Wertekanon ausgehen kann, der selbst nicht logisch ableitbar ist. Die Befürworter und die Verteidiger der Norm haben das gleiche Problem.

Wie oft muß man sich diesen Unfug eigentlich noch anhören? Normen haben positive Auswirkungen auf eine Gesellschaft oder negative, oder es ist scheyßegal. Wer mit wem im Bett liegt, ist so eine Sache, die niemanden etwas angeht.

Moment - jetzt muss man genau argumentieren: Ich stimme zu, dass Normen einen Einfluss auf die Gesellschaft haben bzw. zumindest in der Vergangenheit hatten. Will sagen: Ein moralische Norm löst ein gesellschaftliches Problem des Zusammenlebens. Damit sind Normen durchaus nicht "Geschmackssache", sondern sind objektiv überprüfbar, ob sie einen bestimmten Zweck erfüllen oder nicht. Und damit sind wir bei der Frage: Welches Problem wurde durch die Ablehnung der Homosexualität in der Vergangenheit gelöst? Bzw. wenn es ein solches "cui bono" nicht gibt, warum gibt es dann die gesellschaftliche ablehnung von Homosexualität?

bearbeitet von Sokrates
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warum gibt es dann Homophobie?

 

DAS ist die Frage aller Fragen ... streng genommen muß doch jeder halbwegs denkende Mann (Vorsicht, Widerspruch in sich ! ;) ) um jeden Homosexuellen froh sein, den es gibt -> weniger Konkurrenz im "Kampf um die Weibchen" B)

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warum gibt es dann Homophobie?

 

DAS ist die Frage aller Fragen ... streng genommen muß doch jeder halbwegs denkende Mann (Vorsicht, Widerspruch in sich ! ;) ) um jeden Homosexuellen froh sein, den es gibt -> weniger Konkurrenz im "Kampf um die Weibchen" B)

 

Um nicht einem Kampfbegriff aufzusitzen, sollte "Homophobie" erst definiert werden. Sonst geht es einem wie mit Kritik an der Politik des Staates Israel, die mit Antisemitismus verunglimpft wird.

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Und damit sind wir bei der Frage: Welches Problem wurde durch die Ablehnung der Homosexualität in der Vergangenheit gelöst? Bzw. wenn es ein solches "cui bono" nicht gibt, warum gibt es dann die gesellschaftliche ablehnung von Homosexualität?

Hab ich ja weiter oben schon geschrieben.

Für die bronzezeitliche Nomadensippe (also etwa die Verfasser des Buches Levitikus) war es vorteilhaft, wenn soviel Nachwuchs wie möglich produziert wurde. Wenn sich da einzelne Individuen ausklinkten, war das ein Nachteil.

Aber tempora mutantur

 

Werner

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warum gibt es dann Homophobie?

 

DAS ist die Frage aller Fragen ... streng genommen muß doch jeder halbwegs denkende Mann (Vorsicht, Widerspruch in sich ! ;) ) um jeden Homosexuellen froh sein, den es gibt -> weniger Konkurrenz im "Kampf um die Weibchen" B)

 

Um nicht einem Kampfbegriff aufzusitzen, sollte "Homophobie" erst definiert werden. Sonst geht es einem wie mit Kritik an der Politik des Staates Israel, die mit Antisemitismus verunglimpft wird.

Streng genommen handelt es sich in Israel um Antisemitismus, denn auch die Palästinenser gehören zu den semitischen Völkern (und die Methoden ähneln sich auch) ... aber das ist andere Baustelle.

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Welche Norm gut oder "beknackt" ist, ist eine Frage des Geschmacks und auch der speziellen Situation. Objektivierbar ist das nur, wenn man von einem gesetzten Wertekanon ausgehen kann, der selbst nicht logisch ableitbar ist. Die Befürworter und die Verteidiger der Norm haben das gleiche Problem.

Wie oft muß man sich diesen Unfug eigentlich noch anhören? Normen haben positive Auswirkungen auf eine Gesellschaft oder negative, oder es ist scheyßegal. Wer mit wem im Bett liegt, ist so eine Sache, die niemanden etwas angeht.

Moment - jetzt muss man genau argumentieren: Ich stimme zu, dass Normen einen Einfluss auf die Gesellschaft haben bzw. zumindest in der Vergangenheit hatten. Will sagen: Ein moralische Norm löst ein gesellschaftliches Problem des Zusammenlebens. Damit sind Normen durchaus nicht "Geschmackssache", sondern sind objektiv überprüfbar, ob sie einen bestimmten Zweck erfüllen oder nicht. Und damit sind wir bei der Frage: Welches Problem wurde durch die Ablehnung der Homosexualität in der Vergangenheit gelöst? Bzw. wenn es ein solches "cui bono" nicht gibt, warum gibt es dann die gesellschaftliche ablehnung von Homosexualität?

Normen sind objektiv überprüfbar anhand ihrer gesellschaftlichen Folgen überprüfbar, da hast du vollkommen Recht. Das heißt aber nicht, daß man das auch immer getan hat. Normen sind nicht selten die Folge von Machtgewichten, zwischen oben und unten, Männern und Frauen, Klerikern und Laien, usw. Die herrschenden Normen sind also nicht selten einfach die Normen der Herrschenden und ein beliebtes Mittel zur Beherrschung der Menschen in totalitären Regimes ist die Kontrolle der Sexualität. So scheint es mir kein Zufall, daß diese Idee besonders in den monotheistischen Religionen sexuelle Restriktionen so verbreitet sind, was nicht heißt, daß es das nicht auch woanders gab und gibt.

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Und damit sind wir bei der Frage: Welches Problem wurde durch die Ablehnung der Homosexualität in der Vergangenheit gelöst? Bzw. wenn es ein solches "cui bono" nicht gibt, warum gibt es dann die gesellschaftliche ablehnung von Homosexualität?

Hab ich ja weiter oben schon geschrieben.

Für die bronzezeitliche Nomadensippe (also etwa die Verfasser des Buches Levitikus) war es vorteilhaft, wenn soviel Nachwuchs wie möglich produziert wurde. Wenn sich da einzelne Individuen ausklinkten, war das ein Nachteil.

Aber tempora mutantur

 

Werner

 

Du machst den Fehler, gleichgeschlechtliches Sexualverhalten mit Homosexualität gleichzusetzen. Homosexualität als kulturelle Rolle, und nur darüber muß eigentlich diskutiert werden, ist erst im späten 19. Jahrhundert entstanden.

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Du machst den Fehler, gleichgeschlechtliches Sexualverhalten mit Homosexualität gleichzusetzen. Homosexualität als kulturelle Rolle, und nur darüber muß eigentlich diskutiert werden, ist erst im späten 19. Jahrhundert entstanden.

Auf deutsch, es stört dich nicht so sehr, daß Leute schwul sind, sondern daß sie es auch laut sagen?

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Und damit sind wir bei der Frage: Welches Problem wurde durch die Ablehnung der Homosexualität in der Vergangenheit gelöst? Bzw. wenn es ein solches "cui bono" nicht gibt, warum gibt es dann die gesellschaftliche ablehnung von Homosexualität?

Hab ich ja weiter oben schon geschrieben.

Für die bronzezeitliche Nomadensippe (also etwa die Verfasser des Buches Levitikus) war es vorteilhaft, wenn soviel Nachwuchs wie möglich produziert wurde. Wenn sich da einzelne Individuen ausklinkten, war das ein Nachteil.

Aber tempora mutantur

 

Werner

 

Das Argument halte ich für sehr schwach. Genauer gesagt, es greift nur für weibliche Homosexualität. Es wäre überhaupt keine Problem (auch für den Genpool nicht), wenn nur jeder 2. Mann Kinder zeugen würde - halt mit 2 verschiedenen Frauen. Auch in der Bronzezeit hätte die Hälfte der Männer problemlos homosexuell leben können, ggf. mit der Auflage, sich an der Versorgung des Nachwuchses der Sippe zu beteiligten.

bearbeitet von Tammy_D
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Und damit sind wir bei der Frage: Welches Problem wurde durch die Ablehnung der Homosexualität in der Vergangenheit gelöst? Bzw. wenn es ein solches "cui bono" nicht gibt, warum gibt es dann die gesellschaftliche ablehnung von Homosexualität?

Hab ich ja weiter oben schon geschrieben.

Für die bronzezeitliche Nomadensippe (also etwa die Verfasser des Buches Levitikus) war es vorteilhaft, wenn soviel Nachwuchs wie möglich produziert wurde. Wenn sich da einzelne Individuen ausklinkten, war das ein Nachteil.

Aber tempora mutantur

 

Werner

 

Das Argument halte ich für sehr schwach. Genauer gesagt, es greift nur für weibliche Homosexualität. Es wäre überhaupt keine Problem (auch für den Genpool nicht), wenn nur jeder 2. Mann Kinder zeugen würde - halt mit 2 verschiedenen Frauen. Auch in der Bronzezeit hätte die Hälfte der Männer problemlos homosexuell leben können, ggf. mit der Auflage, sich an der Versorgung des Nachwuchses der Sippe zu beteiligten.

Nein, praktische Gründe hatte das auch nicht, denn es gibt viele erfolgreiche Gesellschaften zur gleichen Zeit, die diese Vorstellungen nicht hatten.

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Und damit sind wir bei der Frage: Welches Problem wurde durch die Ablehnung der Homosexualität in der Vergangenheit gelöst? Bzw. wenn es ein solches "cui bono" nicht gibt, warum gibt es dann die gesellschaftliche ablehnung von Homosexualität?

Hab ich ja weiter oben schon geschrieben.

Für die bronzezeitliche Nomadensippe (also etwa die Verfasser des Buches Levitikus) war es vorteilhaft, wenn soviel Nachwuchs wie möglich produziert wurde. Wenn sich da einzelne Individuen ausklinkten, war das ein Nachteil.

Aber tempora mutantur

 

Werner

 

Das Argument halte ich für sehr schwach. Genauer gesagt, es greift nur für weibliche Homosexualität. Es wäre überhaupt keine Problem (auch für den Genpool nicht), wenn nur jeder 2. Mann Kinder zeugen würde - halt mit 2 verschiedenen Frauen. Auch in der Bronzezeit hätte die Hälfte der Männer problemlos homosexuell leben können, ggf. mit der Auflage, sich an der Versorgung des Nachwuchses der Sippe zu beteiligten.

Nein, praktische Gründe hatte das auch nicht, denn es gibt viele erfolgreiche Gesellschaften zur gleichen Zeit, die diese Vorstellungen nicht hatten.

 

Vorallem wenn man berücksichtigt, daß z.B. im AT weibliche Homosexualität kein Thema war ... es ging immer nur um die männliche Variante (ok, im NT gibts grade mal in den Paulusbriefen einen Satz zur weiblichen HS, aber das wars schon)

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Ich habe deren Stand gesehen - allerdings nicht auf die Thesen geachtet.

Das ist es ja.

wine

Nun, bei der Masse an Ständen kann man nicht alles lesen - was die kruden Thesen nicht besser macht. aber die Lage des Standes am Rand der Meile und die Menge der Infos mag erklären, dass es nicht mehr Protest gab.

Dieser kleriakal-reaktionäre BKÄ hat sich ausdrücklich bedankt, dass sie an so prominenter Stelle ihren Infostand aufbauen durften:

Der BKÄ dankt dem Veranstalter für die Zuteilung eines so guten und frequentierten Platzes

hier ist die vergiftete Quelle

Da kann man auch nachlesen, wie diese Typen Homosexualität "heilen" wollen... Die nennen sich Ärzte, mit hochpotenter Kügelchen der Homöopathie...

wine

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Du machst den Fehler, gleichgeschlechtliches Sexualverhalten mit Homosexualität gleichzusetzen. Homosexualität als kulturelle Rolle, und nur darüber muß eigentlich diskutiert werden, ist erst im späten 19. Jahrhundert entstanden.

 

An dieser Äußerung ist nur so viel richtig, als der Begriff "Homosexualität" eine Erfindung des 19. Jahrhunderts zu sein scheint.

 

Was "Homosexualität als kulturelle Rolle" sein soll und warum nur darüber eigentlich diskutiert werden müsse, ist Privatglaube von kam.

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Du machst den Fehler, gleichgeschlechtliches Sexualverhalten mit Homosexualität gleichzusetzen. Homosexualität als kulturelle Rolle, und nur darüber muß eigentlich diskutiert werden, ist erst im späten 19. Jahrhundert entstanden.

Auf deutsch, es stört dich nicht so sehr, daß Leute schwul sind, sondern daß sie es auch laut sagen?

 

Was mich stört, ist nicht das Thema. (Es stört mich in diesem Zusammenhang nur, daß jedwede moralische Kritik an homosexuellem Verhalten diffamiert wird.)

bearbeitet von kam
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Du machst den Fehler, gleichgeschlechtliches Sexualverhalten mit Homosexualität gleichzusetzen. Homosexualität als kulturelle Rolle, und nur darüber muß eigentlich diskutiert werden, ist erst im späten 19. Jahrhundert entstanden.

Auf deutsch, es stört dich nicht so sehr, daß Leute schwul sind, sondern daß sie es auch laut sagen?

 

Was mich stört, ist nicht das Thema. (Es stört mich in diesem Zusammenhang nur, daß jedwede moralische Kritik an homosexuellem Verhalten diffamiert wird.)

Sie wird zurecht diffamiert, denn an homosexuellem Verhalten an sich gibt es genauso wenig zu kritisieren wie an heterosexuellem Verhalten. Es ist schlicht Privatsache der Beteiligten. solange es einvernehmlich geschied.

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Und damit sind wir bei der Frage: Welches Problem wurde durch die Ablehnung der Homosexualität in der Vergangenheit gelöst? Bzw. wenn es ein solches "cui bono" nicht gibt, warum gibt es dann die gesellschaftliche ablehnung von Homosexualität?

Hab ich ja weiter oben schon geschrieben.

Für die bronzezeitliche Nomadensippe (also etwa die Verfasser des Buches Levitikus) war es vorteilhaft, wenn soviel Nachwuchs wie möglich produziert wurde. Wenn sich da einzelne Individuen ausklinkten, war das ein Nachteil.

Aber tempora mutantur

 

Werner

 

Das Argument halte ich für sehr schwach. Genauer gesagt, es greift nur für weibliche Homosexualität. Es wäre überhaupt keine Problem (auch für den Genpool nicht), wenn nur jeder 2. Mann Kinder zeugen würde - halt mit 2 verschiedenen Frauen. Auch in der Bronzezeit hätte die Hälfte der Männer problemlos homosexuell leben können, ggf. mit der Auflage, sich an der Versorgung des Nachwuchses der Sippe zu beteiligten.

OK, da hast auch wieder recht.

Ich hab eine andere Theorie, die halte ich für sehr wahrscheinlich.

 

Palästina, viele Jahre vor Christus.

Die Priester des Jahwekultes sitzen in trauter Runde und laben sich an gespendetem Opferwein.

Bei vorgerückter Stunde und zunehmendem Alkoholisierungsgrad fängt einer an, über das gläubige Volk herzuziehen.

Die seien so dumm, die würden wirklich jeden noch so hahnebüchenen Blödsinn glauben.

Andere wenden ein, so schlimm sei es auch wieder nicht.

Es kommt zu einer Wette.

Man beschließt, ein Buch zu schreiben, voll der absurdesten Gebote und Vorschriften, das wolle man am nächsten Tag dem Volk als Offenbarung Gottes verkünden, dann werde man ja sehen, wie weit man gehen könne mit dem dummen Volk.

 

Unter Zuhilfenahme vieler weiterer Krüge Wein denken sie sich alle möglichen Absurditäten aus.

 

"Ihr sollt euer Kopfhaar nicht rundum abschneiden." Lautes Gelächter

"Auja, und du sollst deinen Bart nicht stutzen." Noch mehr Gelächter

"Aber nicht nur so'n Frisurzeug, wie wär's mit 'tragt keine Kleidung, die aus zwei verschiedenen Garnen gewebt ist'"

"Hahaha, ja, das ist gut, aber nicht nur so Modekram!"

"Ich hab noch was 'ihr sollt für unrein halten den Hasen, weil er zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat'"

"Unsinn, Hasen sind doch keine Widerkäuer!"

"Ja genau, aber ich wette, das merkt kein Mensch, oder sie wollen es nicht wahrhaben, wenn wir ihnen weismachen, dass Gott Hasen für Widerkäuer hält"

"Na, werden wir ja sehen. Wie wär's mit 'Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel.'"

"Brüll, der ist gut, das geht ja gar nicht, dass man mit einem Mann schläft wie mit einer Frau, weil ein Mann ja gar keine..." Der Rest geht in Gelächter unter.

 

Und so stellen sie ein Buch mit den absurdsten Vorschriften zusammen und verkünden es dem Volk als Offenbarung Gottes.

 

Und, womit fast niemand gerechnet hatte, tritt ein.

 

Auch noch der größte Blödsinn wird vom Volk geglaubt.

 

Als die Priester einige Zeit später die Geschichte aufklären wollen, werden sie als Gotteslästerer gesteinigt.

 

Werner

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Als die Priester einige Zeit später die Geschichte aufklären wollen, werden sie als Gotteslästerer gesteinigt.

Und wo sie nicht aufgeklärt wurden, glauben sie es heute noch. :lol:

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Als die Priester einige Zeit später die Geschichte aufklären wollen, werden sie als Gotteslästerer gesteinigt.

Und wo sie nicht aufgeklärt wurden, glauben sie es heute noch. :lol:

Die Frage stellt soich ja tatsächlich, was dergleichen Unsinn soll.

Mir persönlich sagt das Alte Testament rein gar nichts, da bringen mir die griechischen Sagen weitaus mehr.

Mal abgesehen von der oft fürchterlichen Sprache ist es auch inhaltlich nichts, womit ich etwas anfangen kann (ein paar kleine Ausnahmen gibt es, aber die fallen gegen die Masse kaum ins Gewicht)

Nun ist es ja nicht so, dass außer ein paar wenigen Aussagen, die zufällig ins Konzept passen, das Alte Testament im Christentum für besonders wichtig gehalten wird.

Da gibt es etwa seitenlange Aufzählungen, was alles angeblich Gottes Wille ist, das schert keinen noch so frommen Christenmenschen auch nur die Bohne (wie gesagt, außer ein paar Rosinen, die zufällig ins Konzept passen)

 

Ich höre dann immer die Aussage, der Wert des AT liege darin, dass da Menschen ihre Erfahrungen mit Gott berichten.

Schön, das kann ich nachvollziehen. Die Geschichten von Noah, Abraham oder Job, das sind solche Geschichten.

Aber Levitikus zum Beispiel, das kann man doch am Stück in die Tonne treten. Welche Brandopfer wann wie zu bringen sind, wie die Mischung aus Fett und Asche sein soll, wenn statt Brand- ein Kochopfer gebracht wird, welche rituellen Bäder man zu nehmen hat, wenn man eine Maus berührt hat und ähnlicher Unsinn mehr, seitenlang.

 

Mit Gotteserfahrung hat das gar nichts zu tun, die ganzen Gebote scheren nicht mal den frömmsten Christenmenschen auch nur einen feuchten Kehrricht, nur dass Gott etwas gegen Homosexualität hat, das glaubt man aus diesem ganzen gequirlten Unsinn als unumstößliche "objektive Wahrheit" herauslesen zu können.

 

Werner

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Sie wird zurecht diffamiert, denn an homosexuellem Verhalten an sich gibt es genauso wenig zu kritisieren wie an heterosexuellem Verhalten. Es ist schlicht Privatsache der Beteiligten. solange es einvernehmlich geschied.

 

Das ist halt deine Meinung. Sie berechtigt dich nicht zur Diffamierung anderer.

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Sie wird zurecht diffamiert, denn an homosexuellem Verhalten an sich gibt es genauso wenig zu kritisieren wie an heterosexuellem Verhalten. Es ist schlicht Privatsache der Beteiligten. solange es einvernehmlich geschied.

 

Das ist halt deine Meinung. Sie berechtigt dich nicht zur Diffamierung anderer.

Nein, das ist keine bloße Meinung, während du dir Rechte anmaßt über das Verhalten anderer, und die stehen dir nicht zu. Wenn also irgendjemand dich diffamiert, bist du es selbst.

bearbeitet von Marcellinus
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Mit Gotteserfahrung hat das gar nichts zu tun, die ganzen Gebote scheren nicht mal den frömmsten Christenmenschen auch nur einen feuchten Kehrricht, nur dass Gott etwas gegen Homosexualität hat, das glaubt man aus diesem ganzen gequirlten Unsinn als unumstößliche "objektive Wahrheit" herauslesen zu können.

Jeder findet seine "Wahrheit" da, wo er sie sucht.

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Sie wird zurecht diffamiert, denn an homosexuellem Verhalten an sich gibt es genauso wenig zu kritisieren wie an heterosexuellem Verhalten. Es ist schlicht Privatsache der Beteiligten. solange es einvernehmlich geschied.

 

Das ist halt deine Meinung. Sie berechtigt dich nicht zur Diffamierung anderer.

Hm, im Grunde macth Marcellinus gerade dir gegenüber nichts anderes als du gegenüber Homosexuellen machst.

Während du auf das Recht pochst, diese moralisch schief ansehen zu dürfen, verbittest du dir, wenn man dich deswegen moralisch schief anschaut.

 

Werner

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Du machst den Fehler, gleichgeschlechtliches Sexualverhalten mit Homosexualität gleichzusetzen. Homosexualität als kulturelle Rolle, und nur darüber muß eigentlich diskutiert werden, ist erst im späten 19. Jahrhundert entstanden.

Auf deutsch, es stört dich nicht so sehr, daß Leute schwul sind, sondern daß sie es auch laut sagen?

Apropos laut sagen. Ich finde es großartig, dass kam sich mit bisher 464 Beiträgen in diesem Thread eine Dominanz zumutet, die ihn ganz schön Überwindung kosten muss. Das ist fast schon Märtyrertum.

bearbeitet von Thofrock
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