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US-Jesuit Roger Haight bekommt Lehrverbot


Udalricus

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Die Stärke der katholischen Kirche ist es immer noch, dass sie für Millionen von Menschen ein "Fels" ist, an dem sie sich halten können. Wenn es so bleiben soll, MUSS diese Kirche mit einer Stimme sprechen.

Was für ein dämliches Argument und was für grober Unsinn! Wer sich bemüht, die Wahrheit zu finden, wird letzen Endes automatisch bei "einer Stimme" landen, weil Wahrheit der Wahrheit nicht widersprechen kann.

Dass eine Wahrheit einer anderen nicht widerspricht, ist nur mE nur bei absoluten Wahrheiten möglich. Die Frage ist nun, sind wir Menschen in der Lage absolute Wahrheiten

  • zu erkennen
  • als absolute Wahrheiten zu erkennnen
  • diese absoluten Wahrheiten überhaupt mitzuteilen (und nicht nur denken)

Zur Erläuterung, was ich unter einer absoluten Wahrheit verstanden wissen will, werde ich den Gegenbegriff in diesem Kontext als 'relative Wahrheiten' bezeichnen, als Beispiel einer solchen relativen Wahrheit nehme ich die für diese Fälle immer beliebte Newtonsche Gravitationstheorie.

SOlange es allerdings ein Konzert mit vielen Stimmen gibt, ist die Warheit eben noch nicht gefunden. Da nützt es dann auch nichts, dass man Abweichler verbrennt, kastriert oder sonstwie am Äußern ihrer Meinung hindert. Zwangsweise mit einer Stimem zu sprechen, ist charakteristisch für totalitäre Diktaturen.

Da geb ich dir natürlich recht, verbrennen und verstümmeln sind wirklich nicht geeignet, relative von absoluten Wahrheiten zu unterscheiden. Etwas als absolute Wahrheit zu definieren, bringt auch nicht weiter, auch nicht mit noch so viel Stasi.

Allerdings war es für mich ein Alleinstellungsmerkmal der katholischen Kirche, dass zwar einerseits recht disparate Ansichten darin Platz haben, andererseits aber das Lehramt ein Abgleiten in Beliebigkeiten (das Problem der protestantischen Kirchen) verhindert. Zu diesem Zweck muss eine Grenze zwischen katholischen und unkatholischen Vorstellungen gezogen werden. Dass diese Grenzen existieren und auch deutlich gemacht werden, ist da nur konsequent. Dass das Lehramt auf die Zeitläufte eher verzögert reagiert, muss nicht immer von Nachteil sein, wird so doch die Unterscheidung zumindest zwischen Modetorheiten und echten Fortschritten erleichtert.

Was den Fall von Roger Haight SJ betrifft, so bezweifelt er laut Elronds Quelle (http://www.catholicnews.com/data/stories/cns/0900029.htm) folgende Lehren der katholischen Kirche:

  • dass das Wort Gottes seit aller Ewigkeit existiert
  • dass das Wort in Jesus Fleisch geworden ist
  • die Göttlichkeit Jesu
  • dass Jesus allen Menschen das Heil anbietet
  • dass der Sohn und der Heilige Geist echte Personen der Dreieinigkeit sind, und nicht nur Methaphern für verschiedene Handlungen Gottes.

Also ich kann mir gut vorstellen das derlei Zweifel im Vatikan nicht auf einhellige Begeisterung stoßen und das zumindest Diskussionsbedarf besteht. Dass er diese Lehren nicht als Römisch-Katholische Lehren verbreiten darf, ist doch eigentlich auch klar, oder?

Aber vielleicht besteht in der Kirche ja gerade die Wahrheit aus vielen Stimmen, und so drastisch am Bild des Felsens zu kleben, überstrapaziert die Metapher.

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Ich weiß nicht, was eine "relative Wahrheit" sein soll. Entweder ist etwas wahr, oder nicht. Eine Aussage ist dann wahr, wenn sie mit demn Tatsachen übereinstimmt. Es gibt natürlich Aussagen, die sind weder wahr noch falsch. Bsp: "Nachts ist es schöner als am Tag". Aber auch das sind keine "relatuiven Wahrheiten", das sind einfach Aussagen ohne jeden Wahrheitswert.

 

Ein wichtiges Prinzip der Logik: Wenn sich zwei Sätze widersprechen, dann muss mindestens einer von ihnen falsch sein.

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Was den Fall von Roger Haight SJ betrifft, so bezweifelt er laut Elronds Quelle (http://www.catholicnews.com/data/stories/cns/0900029.htm) folgende Lehren der katholischen Kirche:

  • dass das Wort Gottes seit aller Ewigkeit existiert
  • dass das Wort in Jesus Fleisch geworden ist
  • die Göttlichkeit Jesu
  • dass Jesus allen Menschen das Heil anbietet
  • dass der Sohn und der Heilige Geist echte Personen der Dreieinigkeit sind, und nicht nur Methaphern für verschiedene Handlungen Gottes.

Also ich kann mir gut vorstellen das derlei Zweifel im Vatikan nicht auf einhellige Begeisterung stoßen und das zumindest Diskussionsbedarf besteht. Dass er diese Lehren nicht als Römisch-Katholische Lehren verbreiten darf, ist doch eigentlich auch klar, oder?

 

Soweit ich das bis jetzt übersehen kann, sind hier "Zweifel" aufgelistet, die man im Vatikan aus Roger Haight's Buch herausgelesen haben will, die - wenn sie überhaupt zu Recht herausgelesen werden - ganz sicher nicht in einen ebenso lapidaren wie missverständlichen Satz wie "Haight bezweifelt, dass Jesus allen Menschen das Heil anbietet" zu fassen sind. Haight bezweifelt ganz sicher nicht, dass Nichtchristen das Heil erlangen können. Die Kritik des Vatikans lässt sich im übrigen auch nicht in den von Dir formulierten Satz packen, nachzulesen ist sie unter Punkt VI - The unicity and universality of the salvific mediation of Jesus and of the Church - der weiter oben schon verlinkten Notifikation aus dem Jahr 2004.

Ob also "derlei Zweifel" im Vatikan richtig aus Haights Buch herausgelesen worden sind, ist eine andere Frage und darf wohl auch erst mal bezweifelt werden. - Worüber nun immer noch Diskussionsbedarf besteht, wie Du meinst, ist mir nicht klar. Der Vatikan hat die Diskussion jedenfalls zunächst mal eingestellt, in dem er die Erklärungen Haights als nicht ausreichend bezeichnete und über die 2004/2005 verhängten Sanktionen hinaus weitere zu veranlassen müssen meint. Fest steht jedenfalls, dass Roger Haight sich, in Übereinstimmung mit seinem Orden, an die Auflagen des Vatikan gehalten, seinen Lehrstuhl für katholische Dogmatik schon vor ein paar Jahren geräumt und seine Meinung zu den strittigen Positionen nicht als katholische Lehre verbreitet hat, dass der Vatikan damit aber offensichtlich noch nicht zufrieden ist und ihn in bewährter vatikanischer Manier völlig mundtot gemacht sehen will ...

Es ist für mich zwar äusserst mühsam, mich durch das beanstandete Buch hindurchzuackern, wahrscheinlich werde ich es Platona gleichtun und es erst mal wieder beiseite legen - aber aus den wenigen, anhand des o.g. Sündenregisters ausgewählten Seiten, kann ich eben (noch) nicht herauslesen, was der Vatikan behauptet, dass es drinstehe. Stattdessen höre ich im Hintergrund Ratzinger mal wieder "Relativismus", "Relativismus", "Relativismus" jammern, und ich beginne mich zu fragen, ob nicht der Relativismus inzwischen zu einer fixen Idee in Rom geworden ist.

bearbeitet von Julius
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Ich weiß nicht, was eine "relative Wahrheit" sein soll. Entweder ist etwas wahr, oder nicht. Eine Aussage ist dann wahr, wenn sie mit demn Tatsachen übereinstimmt. Es gibt natürlich Aussagen, die sind weder wahr noch falsch. Bsp: "Nachts ist es schöner als am Tag". Aber auch das sind keine "relatuiven Wahrheiten", das sind einfach Aussagen ohne jeden Wahrheitswert.

 

Ein wichtiges Prinzip der Logik: Wenn sich zwei Sätze widersprechen, dann muss mindestens einer von ihnen falsch sein.

Das ist aber im besten Fall rein Positivismus. Relative Wahrheit geht von der Pespektive aus: was für Dich eine Wahrheit sein kann/ist, ist für mich (oder absolut?) anders (nicht unbedingt Falsum/Lüge, aber anders. Für Dich kann absolute Wahrheit sein, für mich aber nicht. Denk an Einstein und die Bewegung innerhalbes eines Zugesi der Fahrichtung entgegen. Fortbewegnung oder scheinbare Bewegung?

bearbeitet von Jossi
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Aber vielleicht besteht in der Kirche ja gerade die Wahrheit aus vielen Stimmen, und so drastisch am Bild des Felsens zu kleben, überstrapaziert die Metapher.

Die sollen in ihrem Vatikan mal aufpassen mit ihrem Felsen: Stetes Wasser höhlt den Stein aus.

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Ich weiß nicht, was eine "relative Wahrheit" sein soll. Entweder ist etwas wahr, oder nicht. Eine Aussage ist dann wahr, wenn sie mit demn Tatsachen übereinstimmt.

Ich bin zwar an sich kein Relativist, aber ich erkenne schon an, dass es Wahrheiten gibt, die "relativ" wahr sind, allerdings muss dann klar sein, wozu die "Relation" besteht:

Ein Beispiel: Eine 1,70 m große Mutter behauptet: "Ich habe relativ große Kinder!", sie spricht damit eine Wahrheit aus, denn ihre Relation betrifft sie selbst, da ihre Kinder alle etwa 1,80 groß sind. Freilich ist es keine absolut wahre Aussage, da im Vergleich zu den 2-Meter-Riesen-Kindern aus der Nachbarschaft ihre Kinder wieder relativ klein sind.

Freilich lässt sich jede "relative" Aussage bzw. Wahrheit auch "objektiv" formulieren, in dem die Relation in die Aussage mit eingeführt wird. So könnte die Mutter, um jedes Missverständnis zu vermeiden, klar sagen: "Im Vergleich zu mir sind meine Kinder sehr groß!" oder noch besser: "Meine Kinder sind größer als ich!"

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Wieso reicht es denn nicht aus festzustellen, dass das oder jenes nicht die Lehre der Amtskirche sei? Wieso muss man gleich ein Lehrverbot erlassen?

Wie will jemand glaubhaft Menschenrechte vertreten und verteidigen, der selbst die Meinungsfreiheit nur mit ganz spitzen Fingern anfasst? In Fällen wie diesen zeigt sich die Verlogenheit der Kirche, wenn sie meint, sich als Hüter der Menschenrechte aufspielen zu dürfen, so sie selbst doch noch zu gutem Teile auf dem syllabus errorum gegründet ist.

 

Und der, der "im Namen der Kirche" anderes lehrt ist nicht verlogen?

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Und der, der "im Namen der Kirche" anderes lehrt ist nicht verlogen?

Nein.

Das halte ich für heuchlerisch. Wer ein Lehramt in der Kirche innehat und eigene Ideen, Gedanken verbreitet, die mit dem Glauben der röm.kath. Kirche nicht in eins gehen ist ein Heuchler. Vorzugeben, katholisch zu sein, zu lehren - aber dabei dissidente Lehren zu verkünden ist eine Form der Verlogenheit.
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Und der, der "im Namen der Kirche" anderes lehrt ist nicht verlogen?

Nein.

Das halte ich für heuchlerisch. Wer ein Lehramt in der Kirche innehat und eigene Ideen, Gedanken verbreitet, die mit dem Glauben der röm.kath. Kirche nicht in eins gehen ist ein Heuchler. Vorzugeben, katholisch zu sein, zu lehren - aber dabei dissidente Lehren zu verkünden ist eine Form der Verlogenheit.

Sehe ich auch so, vor allem ist es ein Vertrauens- und Amtsmissbrach. Wer dies nicht als Verlogenheit sehen kann, muss schon sehr mit Blindheit geschlagen kann.

Ein kleines Beispiel: Ich hatte einmal mit einem Theologen zu tun, der steif und fest behauptete, die Kirche lehre keineswegs, dass Frauen nicht Priester werden könne. Diesbezügliche Aussagen seien lediglich eine Privatmeinung des Papstes. :angry2:

Etwas anderes ist es natürlich, wenn jemand zwar im Namen der Kirche lehrt, aber säuberlich zwischen Lehre der Kirche und Privatmeinung trennt, also so fair ist, neben seine Meinung als Vergleichsmöglichkeit auch die Aussage der Kirche zu stellen. Dies kann bis zu einem gewissen Grad tolerierbar sein.

bearbeitet von Udalricus
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Und der, der "im Namen der Kirche" anderes lehrt ist nicht verlogen?

Nein.

Das halte ich für heuchlerisch. Wer ein Lehramt in der Kirche innehat und eigene Ideen, Gedanken verbreitet, die mit dem Glauben der röm.kath. Kirche nicht in eins gehen ist ein Heuchler. Vorzugeben, katholisch zu sein, zu lehren - aber dabei dissidente Lehren zu verkünden ist eine Form der Verlogenheit.

Sehe ich auch so, vor allem ist es ein Vertrauens- und Amtsmissbrach. Wer dies nicht als Verlogenheit sehen kann, muss schon sehr mit Blindheit geschlagen kann.

Ein kleines Beispiel: Ich hatte einmal mit einem Theologen zu tun, der steif und fest behauptete, die Kirche lehre keineswegs, dass Frauen nicht Priester werden könne. Diesbezügliche Aussagen seien lediglich eine Privatmeinung des Papstes. :angry2:

Etwas anderes ist es natürlich, wenn jemand zwar im Namen der Kirche lehrt, aber säuberlich zwischen Lehre der Kirche und Privatmeinung trennt, also so fair ist, neben seine Meinung als Vergleichsmöglichkeit auch die Aussage der Kirche zu stellen. Dies kann bis zu einem gewissen Grad tolerierbar sein.

Dann beweise mal, daß Father Haight dissidente Lehren verkündet. Er befindet sich im Dialog mit dem Vatikan und auch dort ist man noch nicht so weit, ihn zu verurteilen. Wenn man nicht nur Kotznet liest, sondern etwas weniger oberflächliche katholische Medien, kommt man auch dahinter.

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Etwas anderes ist es natürlich, wenn jemand zwar im Namen der Kirche lehrt, aber säuberlich zwischen Lehre der Kirche und Privatmeinung trennt, also so fair ist, neben seine Meinung als Vergleichsmöglichkeit auch die Aussage der Kirche zu stellen. Dies kann bis zu einem gewissen Grad tolerierbar sein.

 

Hallo? Eine Privatmeinung in Abweichung von der Kirche zu haben "kann bis zu einem gewissen Grad tolerierbar sein"??? Es geht die Glaubenskongregation doch garnichts an, welche Privatmeinung ein Theologe hat.

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Etwas anderes ist es natürlich, wenn jemand zwar im Namen der Kirche lehrt, aber säuberlich zwischen Lehre der Kirche und Privatmeinung trennt, also so fair ist, neben seine Meinung als Vergleichsmöglichkeit auch die Aussage der Kirche zu stellen. Dies kann bis zu einem gewissen Grad tolerierbar sein.

 

Hallo? Eine Privatmeinung in Abweichung von der Kirche zu haben "kann bis zu einem gewissen Grad tolerierbar sein"??? Es geht die Glaubenskongregation doch garnichts an, welche Privatmeinung ein Theologe hat.

Doch, sofern er mit dieser an die Öffentlichkeit geht, schon.
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Ein kleines Beispiel: Ich hatte einmal mit einem Theologen zu tun, der steif und fest behauptete, die Kirche lehre keineswegs, dass Frauen nicht Priester werden könne. Diesbezügliche Aussagen seien lediglich eine Privatmeinung des Papstes. :angry2:

 

Diese Aussage ist sachlich falsch, aber nicht notwendig gelogen, Der Mann irrt sich schlicht. Wenn er nun einen amtlichen Lehrauftrag hat, dann wird ihm dieser entzogen werden um deutlich zu machen: Das, was er lehrt, kann er sagen, aber nicht im Namen der Kirche. Damit ist die Sache dann aber auch in der Regel erledigt.

 

Etwas anderes ist es natürlich, wenn jemand zwar im Namen der Kirche lehrt, aber säuberlich zwischen Lehre der Kirche und Privatmeinung trennt, also so fair ist, neben seine Meinung als Vergleichsmöglichkeit auch die Aussage der Kirche zu stellen. Dies kann bis zu einem gewissen Grad tolerierbar sein.

 

Das Problem taucht in der Regel in der Interpretation der Lehre der Kirche auf - der Täter ist in der Regel der Meinung, die Lehre der Kirche zu vertreten.

 

Was im vorliegenden Fall herauskommen wird, bleibt abzuwarten. Das Verfahren ist noch lange nicht beendet.

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Doch, sofern er mit dieser an die Öffentlichkeit geht, schon.

 

Mit welcher "Privatmeinung" ist Roger Haight an die Öffentlichkeit gegangen? Bitte konkret und nicht drumherumgeschwurbelt!

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Ein kleines Beispiel: Ich hatte einmal mit einem Theologen zu tun, der steif und fest behauptete, die Kirche lehre keineswegs, dass Frauen nicht Priester werden könne. Diesbezügliche Aussagen seien lediglich eine Privatmeinung des Papstes. :angry2:

 

Diese Aussage ist sachlich falsch, aber nicht notwendig gelogen, Der Mann irrt sich schlicht.

Eben nicht! Es handelt sich um eine Art Verwirrungstaktik, die bewirken soll, dass die eigentliche Lehre der Kirche nicht mehr klar erkannt werden kann.

 

 

... - der Täter ist in der Regel der Meinung, die Lehre der Kirche zu vertreten.

Hier scheint sich mir bisweilen eine intellektuelle Schizophrenie breit zu machen: In der Absicht, nicht in den Geruch eines Häretikers zu kommen, dreht man den Spies um und behauptet - oft durch die Blume: Das Lehramt widerspricht der Lehre der Kirche.

 

Was die Frage aufwirft, wie man zwischen "Lehramt" und "Lehre der Kirche" sinnvoll unterscheiden kann.

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... - der Täter ist in der Regel der Meinung, die Lehre der Kirche zu vertreten.

Hier scheint sich mir bisweilen eine intellektuelle Schizophrenie breit zu machen: In der Absicht, nicht in den Geruch eines Häretikers zu kommen, dreht man den Spies um und behauptet - oft durch die Blume: Das Lehramt widerspricht der Lehre der Kirche.

 

Was die Frage aufwirft, wie man zwischen "Lehramt" und "Lehre der Kirche" sinnvoll unterscheiden kann.

Es wäre das Ende aller Theologie, sollte diese sich darauf beschränken, Lehraussagen bestmöglich zu begründen. Du klingst allerdings so, als würdest Du Dir genau das wünschen.

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Was die Frage aufwirft, wie man zwischen "Lehramt" und "Lehre der Kirche" sinnvoll unterscheiden kann.

Z.B.

Der Syllabus war einen Aussage des Lehramtes, aber Lehre der Kirche war er wahrscheinlich nie und ist es jedenfalls heute nicht mehr..........

Veterum Sapientia war eine Aussage des Lehramtes......zur Lehre der Kirche hat es dieses Dokument nie geschafft.....

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Was die Frage aufwirft, wie man zwischen "Lehramt" und "Lehre der Kirche" sinnvoll unterscheiden kann.

Z.B.

Der Syllabus war einen Aussage des Lehramtes, aber Lehre der Kirche war er wahrscheinlich nie und ist es jedenfalls heute nicht mehr..........

Veterum Sapientia war eine Aussage des Lehramtes......zur Lehre der Kirche hat es dieses Dokument nie geschafft.....

Ich kann hinter diesen Beispielen - sofern sie überhaupt zutreffen - noch lange keine allgemein gültige Definition für die Unterscheidung erkennen.
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Die Stärke der katholischen Kirche ist es immer noch, dass sie für Millionen von Menschen ein "Fels" ist, an dem sie sich halten können. Wenn es so bleiben soll, MUSS diese Kirche mit einer Stimme sprechen.

Was für ein dämliches Argument und was für grober Unsinn! Wer sich bemüht, die Wahrheit zu finden, wird letzen Endes automatisch bei "einer Stimme" landen, weil Wahrheit der Wahrheit nicht widersprechen kann. SOlange es allerdings ein Konzert mit vielen Stimmen gibt, ist die Warheit eben noch nicht gefunden. Da nützt es dann auch nichts, dass man Abweichler verbrennt, kastriert oder sonstwie am Äußern ihrer Meinung hindert. Zwangsweise mit einer Stimem zu sprechen, ist charakteristisch für totalitäre Diktaturen.

 

 

Lieber Sokrates,

 

in deinem Alter müsstest du langsam erkannt haben, dass es "die" Wahrheit nicht gibt bzw. dass wir sie als Menschen wohl nicht finden werden.

 

Wir können also als Christen noch so lange herumdiskutieren, es wird nichts nützen. Das Einzige, das dabei heraus kommen wird, ist eine weitere Zersplitterung und Individualisierung der Meinungen.

 

Wir haben also nicht "die" Wahrheit, aber wir haben eine 2000-jährige Tradition, die sehr kostbar ist, gerade weil sie so alt ist, und die nicht leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden sollte! Man kann diese Tradition eben sehr schnell zer-reden, sie "reformieren" wollen, um dann schließlich mit leeren Händen darzustehen. Der Protestantismus ist ein abschreckendes Beispiel. Dort ist man inzwischen soweit, dass auch große Teile des Kirchenvolkes den Theorien eines Lüdemann oder Bultmann anhängen.

 

Im übrigen bitte ich dich, Ausdrücke wie "dämlich" usw zu vermeiden.

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Was die Frage aufwirft, wie man zwischen "Lehramt" und "Lehre der Kirche" sinnvoll unterscheiden kann.

Z.B.

Der Syllabus war einen Aussage des Lehramtes, aber Lehre der Kirche war er wahrscheinlich nie und ist es jedenfalls heute nicht mehr..........

Veterum Sapientia war eine Aussage des Lehramtes......zur Lehre der Kirche hat es dieses Dokument nie geschafft.....

Ich kann hinter diesen Beispielen - sofern sie überhaupt zutreffen - noch lange keine allgemein gültige Definition für die Unterscheidung erkennen.

Zusammenfassung:

Es ist Christenpflicht auch an Aussagen des Lehramtes die Maßstäbe des Gewissens und der Klugheit und des Hausverstandes anzulegen

Der Syllabus war weltfremd unmoralisch und dumm, VS war weltfremd und daher unpraktikabel.

 

P.S. Fehlt noch HV.......weltfremd, unpraktikabel und in der Unterscheidung von "künstlich" und "natürlich" jeder Logik widersprechend

 

 

Der Sensus Fidelium bestimmt ob einen Aussage des Lehramtes auch Lehre der Kirche wird.

bearbeitet von wolfgang E.
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Wir haben also nicht "die" Wahrheit, aber wir haben eine 2000-jährige Tradition, die sehr kostbar ist, gerade weil sie so alt ist, und die nicht leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden sollte! Man kann diese Tradition eben sehr schnell zer-reden, sie "reformieren" wollen, um dann schließlich mit leeren Händen darzustehen. Der Protestantismus ist ein abschreckendes Beispiel. Dort ist man inzwischen soweit, dass auch große Teile des Kirchenvolkes den Theorien eines Lüdemann oder Bultmann anhängen.

 

Im übrigen bitte ich dich, Ausdrücke wie "dämlich" usw zu vermeiden.

Wie wäre es denn einfach damit: Lüdemann, Bultmann und Barth haben Recht und das zweitausendjährige Geschwurbel kann langsam zu den Akten gelegt werden. Übrigens werden die Theorien der drei genannten und auch die Lehre von Karl Rahner längst an den Elite-Jesuitenhochschulen gelehrt, und zwar schon seit fast einem halben Jahrhundert. Es führt einfach kein Weg mehr daran vorbei.
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in deinem Alter müsstest du langsam erkannt haben, dass es "die" Wahrheit nicht gibt bzw. dass wir sie als Menschen wohl nicht finden werden.

Habe ich was anderes behauptet? Lies einfach mal, was ich geschrieben habe, versuch es zu verstehen, dann darfst du dich gerne wieder melden.

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Ein wichtiges Prinzip der Logik: Wenn sich zwei Sätze widersprechen, dann muss mindestens einer von ihnen falsch sein.

Das ist aber im besten Fall rein Positivismus.

Nein. Das ist kein Positivismus. Das ist der klassische Begriff der Wahrheit: Die Übereinstimmung einer Aussage mit ihrem Gegenstand.

 

Relative Wahrheit geht von der Pespektive aus: was für Dich eine Wahrheit sein kann/ist, ist für mich (oder absolut?) anders (nicht unbedingt Falsum/Lüge, aber anders. Für Dich kann absolute Wahrheit sein, für mich aber nicht.

Eine solche Einstellung nennt sich "Relativismus" und die halte ich für ausgesprochenen Käse.

 

Denk an Einstein und die Bewegung innerhalbes eines Zuges der Fahrichtung entgegen. Fortbewegnung oder scheinbare Bewegung?

Dass Bewegung immer nur relativ zum Bezugssystem angegeben werden kann, ist eine objektive und absolute Aussage. Einsteins Relativitätstheorie verwendet also durchaus keinen relativistischen Wahrheitsbegriff, sondern einen objektiven (den selben, den ich auch verwende, und den praktisch alle Naturwissenschaftler und alle vernünftigen Philosophen verwenden).

bearbeitet von Sokrates
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Was die Frage aufwirft, wie man zwischen "Lehramt" und "Lehre der Kirche" sinnvoll unterscheiden kann.

Z.B.

Der Syllabus war einen Aussage des Lehramtes, aber Lehre der Kirche war er wahrscheinlich nie und ist es jedenfalls heute nicht mehr..........

Veterum Sapientia war eine Aussage des Lehramtes......zur Lehre der Kirche hat es dieses Dokument nie geschafft.....

Ich kann hinter diesen Beispielen - sofern sie überhaupt zutreffen - noch lange keine allgemein gültige Definition für die Unterscheidung erkennen.

 

Ach, Du meintest, es liefert Dir jemand eine allgemeingültige Definition für die Unterscheidung? Deine Frage kam aber mit dem Unterton, dass es nicht möglich sei, zwischen dem einen und dem anderen sinnvoll zu unterscheiden. Die aufgezählten Beispiele allerdings zeigen, dass es nicht darum geht, ob eine Unterscheidung möglich ist, sondern dass es sogar dringend notwendig ist, eine Unterscheidung zwischen Lehramt und Lehre der Kirche zu treffen.

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