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US-Jesuit Roger Haight bekommt Lehrverbot


Udalricus

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Was die Frage aufwirft, wie man zwischen "Lehramt" und "Lehre der Kirche" sinnvoll unterscheiden kann.

Die "Lehre der Kirche" ist genau das: Die Gesamtheit der von ihr vertretenen, entweder durch Dogmatisierung vorgeschriebenen oder auf andere Weise für zulässig gehaltenen Glaubenssaussagen. Das "Lehramt" bezieht sich auf die Funktion und das Recht der Kirche, im Zweifelsfall zu bestimmen, was nun "Lehre" ist und was nicht. Manachmal bezeichnet man verkürzend als Lehramt auch einen der wesentlichen Träger dieser Funktion, nämlich die Glaubenskongregation.

 

Es ist völlig klar, daß die römisch katholische Kirche das Recht hat, durch ihr Lehramt zu sagen: Dies und jenes entspricht nicht unsere Lehre und kann in unserem Namen und an unseren Ausbildungsstätten nicht gelehrt werden. Die Grünen stellen bei der Heinrich-Böll-Stifung auch keinen lautstarken Befürworter der Atomenergie ein, die Zeitungen des Hauses Springer satzungsgemäß keine Feinde Israels. Teilweise wird das im bürgerlichen Recht unter dem Label "Tendenzschutz" gehandhabt.

 

Daß in dieser Hinsicht bei der Kirche überhaupt nur die geringste Unklarheit aufkommen konnte, hat historische Ursachen. Eine davon kurz skizziert: Ursprünglich waren die Kirchen alleiniger Träger des Bildungswesens, auch der Universitäten. In der Neuzeit haben sie diese Funktion verloren, es gibt aber aufgrund alter Verträge (übernommen in die Konkordate) an den nunmehr staatlichen Universitäte theologische Fakultäten, bei denen die Kirche bestimmte Rechte hat - und andererseits gibt es auch bei der Kirche eine gewisse Fixierung auf eine "staatliche" Diplomierung ihrer Geistlichen (hat auch historische Gründe, z.B. im Besoldungswesen). Dadurch ist eine widersprüchliche Mischlage entstanden, in der für Hochschullehrer einerseits die staatlich garantierte (und per Bologna-Prozess faktisch abgeschaffte) Freiheit der Wissenschaft gilt - und andereseits für die Ausbilder künftiger Priester oder Pastoren die Verpflichtung auf die Einhaltung der Lehre der Kirche.

 

Praktisch spielt dieser Widerspruch allerdings keine Rolle und dient hauptsächlich noch dazu, den Feinden der römisch katholischen Kirche (oder anderer Religionsgemeinschaften) Entrüstungspotential zu liefern. Wenn ein deutscher Theologieprofessor die kirchliche Lehrbefähigung abgesprochen bekommt, richtet der Staat für ihn regelmäßig eine neue Lehrmöglichkeit in dem nicht mit der Kirche vereinbarten Raum ein, und gut ists. Offenbar wird diese Regelung im Moment auch auf den Islam übertragen: Nachdem die Muslims dem Münsteraner Islamwissenschaftler Kalisch das Vertrauen entzogen haben, bekommen die islamischen Religionslehrer einen neuen Professor und Kalisch wird allgemeiner Religionswissenschaftler.

 

In den USA liegen die Dinge wieder anders, weil dort viele Universitäten Privatuniversitäten sind, an denen ohnehin das Prinzip des Hire and fire gilt. Wer nicht gefällt oder nicht genug einbringt, muß gehen.

 

Das Geschrei mit Scheiterhaufen und Inquisition dient also lediglich der Verwirrung. Wer vom Vatikan "Publikationsverbot" bekommt, kann weiter publizieren, bevorzugt sogar bei Herder - nur nicht im Namen und Auftrag der römisch katholischen Kirche. Er kann weiter lehren, Vorträge halten - allerdings nicht in Räumen, die der Kirche gehören und deren Verwalter die Vorgaben der Kirche ernst nehmen.

 

Wer sich hier entrüstet, stellt lediglich die Forderung auf, die katholische Kirche solle gefälligst ihr Lehramt aufgeben und jedermann erlauben, in ihrem Namen zu lehren. Fordern darf er das, einen Anspruch darauf, daß diese unbegründbare Forderung erfüllt werde, hat er nicht. Menschenrechtsfragen sind hier nicht berührt.

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Wir haben also nicht "die" Wahrheit, aber wir haben eine 2000-jährige Tradition, die sehr kostbar ist, gerade weil sie so alt ist, und die nicht leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden sollte! Man kann diese Tradition eben sehr schnell zer-reden, sie "reformieren" wollen, um dann schließlich mit leeren Händen darzustehen. Der Protestantismus ist ein abschreckendes Beispiel. Dort ist man inzwischen soweit, dass auch große Teile des Kirchenvolkes den Theorien eines Lüdemann oder Bultmann anhängen.

 

Im übrigen bitte ich dich, Ausdrücke wie "dämlich" usw zu vermeiden.

Wie wäre es denn einfach damit: Lüdemann, Bultmann und Barth haben Recht und das zweitausendjährige Geschwurbel kann langsam zu den Akten gelegt werden. Übrigens werden die Theorien der drei genannten und auch die Lehre von Karl Rahner längst an den Elite-Jesuitenhochschulen gelehrt, und zwar schon seit fast einem halben Jahrhundert. Es führt einfach kein Weg mehr daran vorbei.

 

 

 

An den Früchten soll man sie erkennen!

 

Was sind die Früchte dieser protestantischen Theologie? Ein nebulöser Theismus, ein religiöser Humanismus, eine Individualismus und Subjektivismus! Wieviele Protestanten, vor allem Nicht-Theologen, sind spirituell am verdursten?

Sie suchen überall nach Alternativen, vor allem in der Esoterik, im Buddhismus, und vor allem, und das ist schlimm, sie laufen zu den reaktionären Evangelikalen. Jeden Sonntag besuchen in Deutschland ca. 2 Millionen Menschen einen ev. Gottesdienst, davon sind ca. 1 Million, also jeder Zweite, den Evangelikalen zuzurechnen!

 

Man öffne die Kirchentüren einer evangelischen City-Kirche und was passiert? Evangelische Christen stömen hinein und wollen Kerzen anstecken, zur Ruhe kommen, beten. Sie hungern nach Spiritualität!

 

Mit diesem Rationalismus a la Bultmann, Lüdemann usw zieht man den Menschen den Boden unter den Füßen weg.

 

Das hat die katholische Kirche schon immer gewusst und deshalb weicht sie keinen Milimeter von ihrem Standpunkt ab. In bestimmten Lebensphasen mag das unangenehm sein, spätestens, wenn es ans Sterben geht, wird man dankbar sein für diesen Fels, an dem man sich dann wird klammern können! Was sagt doch eine alte Lebensweisheit? Wer etwas Wichtiges zu entscheiden hat, sollte dies einmal vom Lebensende her betrachten. Da ändert sich die Perspektive dann oft sehr schnell.

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Wir haben also nicht "die" Wahrheit, aber wir haben eine 2000-jährige Tradition, die sehr kostbar ist, gerade weil sie so alt ist, und die nicht leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden sollte! Man kann diese Tradition eben sehr schnell zer-reden, sie "reformieren" wollen, um dann schließlich mit leeren Händen darzustehen. Der Protestantismus ist ein abschreckendes Beispiel. Dort ist man inzwischen soweit, dass auch große Teile des Kirchenvolkes den Theorien eines Lüdemann oder Bultmann anhängen.

 

Im übrigen bitte ich dich, Ausdrücke wie "dämlich" usw zu vermeiden.

Wie wäre es denn einfach damit: Lüdemann, Bultmann und Barth haben Recht und das zweitausendjährige Geschwurbel kann langsam zu den Akten gelegt werden. Übrigens werden die Theorien der drei genannten und auch die Lehre von Karl Rahner längst an den Elite-Jesuitenhochschulen gelehrt, und zwar schon seit fast einem halben Jahrhundert. Es führt einfach kein Weg mehr daran vorbei.

 

 

 

An den Früchten soll man sie erkennen!

 

Was sind die Früchte dieser protestantischen Theologie? Ein nebulöser Theismus, ein religiöser Humanismus, eine Individualismus und Subjektivismus! Wieviele Protestanten, vor allem Nicht-Theologen, sind spirituell am verdursten?

Sie suchen überall nach Alternativen, vor allem in der Esoterik, im Buddhismus, und vor allem, und das ist schlimm, sie laufen zu den reaktionären Evangelikalen. Jeden Sonntag besuchen in Deutschland ca. 2 Millionen Menschen einen ev. Gottesdienst, davon sind ca. 1 Million, also jeder Zweite, den Evangelikalen zuzurechnen!

 

Man öffne die Kirchentüren einer evangelischen City-Kirche und was passiert? Evangelische Christen stömen hinein und wollen Kerzen anstecken, zur Ruhe kommen, beten. Sie hungern nach Spiritualität!

 

Und was sind die Früchte der unfehlbaren KK? Doch die gleichen, oder? Sicher gibt es einen vollen Kölner Dom und eine volle Frauenkirche in Dresden, aber diese gutbesuchten Gottesdienste haben weniger etwas mit Religion, als vielmehr mit Sensation zu tun. Auch in den meisten katholischen Kirchen sieht es ziemlich leer aus.

 

Das braucht man nicht an Lüdemann oder an Ratzinger festzumachen. Es ist allgemein so: Die Vormachtstellung von Religion bröckelt ab. Religionsgemeinschaften werden auf ein gesundes Maß gestutzt und das ist auch gut so.

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Was die Frage aufwirft, wie man zwischen "Lehramt" und "Lehre der Kirche" sinnvoll unterscheiden kann.

Z.B.

Der Syllabus war einen Aussage des Lehramtes, aber Lehre der Kirche war er wahrscheinlich nie und ist es jedenfalls heute nicht mehr..........

Veterum Sapientia war eine Aussage des Lehramtes......zur Lehre der Kirche hat es dieses Dokument nie geschafft.....

Seufz.

 

Sie irren sich. Veterum Sapientia war überhaupt keine Aussage des Lehramtes, sondern eine Apostolische Konstitution - d. h. ein rechtssetzender Akt eines Papstes. Eine juristische Maßnahme in Verwaltungsdingen. Sie enthielt keinerlei Glaubensaussagen und konnte daher auch niemanden auf eine bestimmte Lehre verpflichten.

 

Ein wenig schwieriger ist es mit dem Syllabus Errorum. Der Syllabus Errorum ist der Anhang der Enzyklika Quanta Cura, in dem der Papst noch einmal eine Reihe von lehrhaften Aussagen (in der Tat) früherer Enzykliken in einer übersichtlichen und knapp formulierten Liste von 80 Punkten zusammenfasst. Dogmatisch bewehrt waren diese Aussagen nicht, aber es waren sicher Aussagen des Lehramtes - alle 80.

 

Einige wenige (3 oder 4) dieser 80 Punkte wurde durch Erklärungen des 2. Vatikanischen Konzils weiterentwickelt und modifiziert. Durch die Promulgation dieser Konzilserklärungen durch den Papst wurden damit auch die entsprechenden Aussagen des Lehramtes modifiziert. Damit wurde der Syllabus nicht aufgehoben (wenn es auch heute als unschicklich gilt, positiv von ihm zu sprechen), damit verloren seine Einzelpunkte auch nicht ihre Eigenschaft als Lehraussagen - modifiziert wurde genau das, was modifiziert wurde, und über die Sinnhaftigkeit dieser Modifikationen, ihren Umfang und ihre Bedeutung wird bis auf den heutigen Tag kontrovers diskutiert.

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Und was sind die Früchte der unfehlbaren KK? Doch die gleichen, oder? Sicher gibt es einen vollen Kölner Dom und eine volle Frauenkirche in Dresden, aber diese gutbesuchten Gottesdienste haben weniger etwas mit Religion, als vielmehr mit Sensation zu tun. Auch in den meisten katholischen Kirchen sieht es ziemlich leer aus.

 

Das braucht man nicht an Lüdemann oder an Ratzinger festzumachen. Es ist allgemein so: Die Vormachtstellung von Religion bröckelt ab. Religionsgemeinschaften werden auf ein gesundes Maß gestutzt und das ist auch gut so.

Was heißt "sie werden gestutzt"? Ich würde eher sagen, "sie schrumpfen", denn wer stutzt denn?

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Zusammenfassung:

Es ist Christenpflicht auch an Aussagen des Lehramtes die Maßstäbe des Gewissens und der Klugheit und des Hausverstandes anzulegen

Der Syllabus war weltfremd unmoralisch und dumm, VS war weltfremd und daher unpraktikabel.

 

P.S. Fehlt noch HV.......weltfremd, unpraktikabel und in der Unterscheidung von "künstlich" und "natürlich" jeder Logik widersprechend

Sehr sachliche, objektive Untescheidungskriterien! :angry2:
Der Sensus Fidelium bestimmt ob einen Aussage des Lehramtes auch Lehre der Kirche wird.

Und wo äußert sich dieser "Sensus Fidelium"? Vor allem, wenn die Gläubigen geteilter Meinung sind?

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Sie suchen überall nach Alternativen, vor allem in der Esoterik, im Buddhismus, und vor allem, und das ist schlimm, sie laufen zu den reaktionären Evangelikalen. Jeden Sonntag besuchen in Deutschland ca. 2 Millionen Menschen einen ev. Gottesdienst, davon sind ca. 1 Million, also jeder Zweite, den Evangelikalen zuzurechnen!

 

Ungeachtet, ob die von Dir genannten Zahlen einer Nachprüfung standhalten und was hier dem evangelikalen Lager zugerechnet wird: Evangelikale Christen sind schon immer die treueren Gottesdienstbesucher gewesen. Allein die Tatsache, dass die Hälfte der protestantischen Gottesdienstbesucher zum evangelikalen Lager gehört/gehören soll, verwundert also nicht und braucht nicht zu bedeuten, dass diesem Lager scharenweise Menschen aus den nicht-evangelikalen protestantischen Gemeinden zulaufen. Schon gar nicht wegen der "Spiritualität": was würde sie denn an Spiritualität ausgerechnet bei den Evangelikalen erwarten, deren Gottesdienste in der Regel noch nüchterner ablaufen als die in den landeskirchlichen Gemeinden (wobei sich selbstverständlich auch viele evangelikale Christen als Mitglieder der Landeskirchen verstehen).

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Und was sind die Früchte der unfehlbaren KK? Doch die gleichen, oder? Sicher gibt es einen vollen Kölner Dom und eine volle Frauenkirche in Dresden, aber diese gutbesuchten Gottesdienste haben weniger etwas mit Religion, als vielmehr mit Sensation zu tun. Auch in den meisten katholischen Kirchen sieht es ziemlich leer aus.

 

Das braucht man nicht an Lüdemann oder an Ratzinger festzumachen. Es ist allgemein so: Die Vormachtstellung von Religion bröckelt ab. Religionsgemeinschaften werden auf ein gesundes Maß gestutzt und das ist auch gut so.

Was heißt "sie werden gestutzt"? Ich würde eher sagen, "sie schrumpfen", denn wer stutzt denn?

Diese unsere Gesellschaft, denn in Südostasien verzeichnet die KK durchaus noch Zuwächse. Das gleiche gilt für den Protestantismus, der mit Macht in die lateinamerikanischen Hochburgen der KK drängt.

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Und was sind die Früchte der unfehlbaren KK? Doch die gleichen, oder? Sicher gibt es einen vollen Kölner Dom und eine volle Frauenkirche in Dresden, aber diese gutbesuchten Gottesdienste haben weniger etwas mit Religion, als vielmehr mit Sensation zu tun. Auch in den meisten katholischen Kirchen sieht es ziemlich leer aus.

 

Das braucht man nicht an Lüdemann oder an Ratzinger festzumachen. Es ist allgemein so: Die Vormachtstellung von Religion bröckelt ab. Religionsgemeinschaften werden auf ein gesundes Maß gestutzt und das ist auch gut so.

Was heißt "sie werden gestutzt"? Ich würde eher sagen, "sie schrumpfen", denn wer stutzt denn?

 

 

Wer stutzt? Staatliche und öffentliche Stellen. Zum Beispiel in Berlin, wo alle Schüler an einem nichtssagenden Ethikunterricht teilnehmen müssen, so dass sie ihre eigenen religiösen Wurzeln vergessen.

 

Das ist eine systematische Verdränung der Religion aus dem öffentlichen Raum!

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Ach, Du meintest, es liefert Dir jemand eine allgemeingültige Definition für die Unterscheidung? Deine Frage kam aber mit dem Unterton, dass es nicht möglich sei, zwischen dem einen und dem anderen sinnvoll zu unterscheiden. Die aufgezählten Beispiele allerdings zeigen, dass es nicht darum geht, ob eine Unterscheidung möglich ist, sondern dass es sogar dringend notwendig ist, eine Unterscheidung zwischen Lehramt und Lehre der Kirche zu treffen.
Schön geredet, aber immer noch keine sinnvolle Definition abgeliefert! Setzen! Sechs! :angry2:
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Wer stutzt? Staatliche und öffentliche Stellen. Zum Beispiel in Berlin, wo alle Schüler an einem nichtssagenden Ethikunterricht teilnehmen müssen, so dass sie ihre eigenen religiösen Wurzeln vergessen.

 

Das ist Unsinn. Die Pflege der religiösen Wurzeln ihrer Kinder ist Aufgabe der Eltern und nicht des Staates und der Schule. Protestanten wie Katholiken haben sich nur zu lange an den Komfort des Zutrittes zu staatlichen Schulen gewöhnt.

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Sie suchen überall nach Alternativen, vor allem in der Esoterik, im Buddhismus, und vor allem, und das ist schlimm, sie laufen zu den reaktionären Evangelikalen. Jeden Sonntag besuchen in Deutschland ca. 2 Millionen Menschen einen ev. Gottesdienst, davon sind ca. 1 Million, also jeder Zweite, den Evangelikalen zuzurechnen!

 

Ungeachtet, ob die von Dir genannten Zahlen einer Nachprüfung standhalten und was hier dem evangelikalen Lager zugerechnet wird: Evangelikale Christen sind schon immer die treueren Gottesdienstbesucher gewesen. Allein die Tatsache, dass die Hälfte der protestantischen Gottesdienstbesucher zum evangelikalen Lager gehört/gehören soll, verwundert also nicht und braucht nicht zu bedeuten, dass diesem Lager scharenweise Menschen aus den nicht-evangelikalen protestantischen Gemeinden zulaufen. Schon gar nicht wegen der "Spiritualität": was würde sie denn an Spiritualität ausgerechnet bei den Evangelikalen erwarten, deren Gottesdienste in der Regel noch nüchterner ablaufen als die in den landeskirchlichen Gemeinden (wobei sich selbstverständlich auch viele evangelikale Christen als Mitglieder der Landeskirchen verstehen).

 

 

 

Natürlich gehört ein Großteil der Evangelikalen den Landeskirchen an. Dort besuchen sie aber in der Regel auch Gruppierungen innerhalb der Landeskirchen wie etwa die Landeskirchlichen Gemeinschaften.

 

Während die Landeskirchen jedes Jahr Mitglieder verlieren, quellen Freikirchen wie etwa die Freien Evangelischen Gemeinden über. Dort wird die Bibel mehr oder weniger wörtlich interpretiert und Jesus als ein persönlicher Freund gepredigt.

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Schön geredet, aber immer noch keine sinnvolle Definition abgeliefert! Setzen! Sechs! :angry2:

 

Von mir erhältst Du diese Definition auch nicht. Du hast Dich in der Adresse und in Deinen Befugnissen geirrt (und mir weder Setzen zu befehlen noch Zensuren zu erteilen).

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Und was sind die Früchte der unfehlbaren KK? Doch die gleichen, oder? Sicher gibt es einen vollen Kölner Dom und eine volle Frauenkirche in Dresden, aber diese gutbesuchten Gottesdienste haben weniger etwas mit Religion, als vielmehr mit Sensation zu tun. Auch in den meisten katholischen Kirchen sieht es ziemlich leer aus.

 

Das braucht man nicht an Lüdemann oder an Ratzinger festzumachen. Es ist allgemein so: Die Vormachtstellung von Religion bröckelt ab. Religionsgemeinschaften werden auf ein gesundes Maß gestutzt und das ist auch gut so.

Was heißt "sie werden gestutzt"? Ich würde eher sagen, "sie schrumpfen", denn wer stutzt denn?

 

 

Wer stutzt? Staatliche und öffentliche Stellen. Zum Beispiel in Berlin, wo alle Schüler an einem nichtssagenden Ethikunterricht teilnehmen müssen, so dass sie ihre eigenen religiösen Wurzeln vergessen.

 

Das ist eine systematische Verdränung der Religion aus dem öffentlichen Raum!

Das ist natürlich gelogen ... auch in Berlin wird Religionsunterricht angeboten, niemand hindert die Schüler daran, ihn zu besuchen ... sie werden nur nichtmehr dazu GEZWUNGEN ihn zu besuchen ...

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Während die Landeskirchen jedes Jahr Mitglieder verlieren, quellen Freikirchen wie etwa die Freien Evangelischen Gemeinden über. Dort wird die Bibel mehr oder weniger wörtlich interpretiert und Jesus als ein persönlicher Freund gepredigt.

 

Freie evangelische Gemeinden sind keine Freikirchen. Und "Spiritualität", deren Mangel Du als Grund für den Zulauf zu den Evangelikalen beahuptest, bieten sie auch nicht, sondern einfachste Denkmuster.

bearbeitet von Julius
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Während die Landeskirchen jedes Jahr Mitglieder verlieren, quellen Freikirchen wie etwa die Freien Evangelischen Gemeinden über. Dort wird die Bibel mehr oder weniger wörtlich interpretiert und Jesus als ein persönlicher Freund gepredigt.

 

Freie evangelische Gemeinden sind keine Freikirchen. Und "Spiritualität" bieten sie auch nicht, sondern einfachste Denkmuster.

 

 

Freie Evangelische Gemeinden SIND Freikirchen!

 

Sie sind Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen!

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Natürlich gehört ein Großteil der Evangelikalen den Landeskirchen an. Dort besuchen sie aber in der Regel auch Gruppierungen innerhalb der Landeskirchen wie etwa die Landeskirchlichen Gemeinschaften.

 

Na und? Am Sonntag besuchen sie aber den allgemeinen protestantischen Gemeindegottesdienst, so ist es jedenfalls bei uns.

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Natürlich gehört ein Großteil der Evangelikalen den Landeskirchen an. Dort besuchen sie aber in der Regel auch Gruppierungen innerhalb der Landeskirchen wie etwa die Landeskirchlichen Gemeinschaften.

 

Na und? Am Sonntag besuchen sie aber den allgemeinen protestantischen Gemeindegottesdienst, so ist es jedenfalls bei uns.

 

 

 

dennoch sind sie evangelikal und haben einen Horror vor der modernen protestantischen Theologie!

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dennoch sind sie evangelikal und haben einen Horror vor der modernen protestantischen Theologie!

 

Darum geht es hier nicht, lenke nicht von Deiner Behauptung ab, es sei ein Mangel an Spiritualität in den landeskirchlichen Gemeinden, der die Leute in Scharen in evangelikale Gemeinden triebe. Darüber setze ich mich mit Dir auseinander, eine andere Diskussion lasse ich mir von Dir nicht aufdrängen.

 

Freie Evangelische Gemeinden SIND Freikirchen! Sie sind Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen!

Über die Definition von Freikirchen und freien evangelischen Gemeinden solltest Du Dich noch einmal genauer informierten. Ein Interessenverband wie die VEK, unter dessen Dach sie sich zusammengeschlossen haben, hebt diese Definition nicht auf.

Katholiken, Protestanten, Baptisten, Methodisten etc., die sich im ACK zusammengeschlossen haben, bleiben auch das, was sie vorher waren.

bearbeitet von Julius
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dennoch sind sie evangelikal und haben einen Horror vor der modernen protestantischen Theologie!

 

Darum geht es hier nicht, lenke nicht von Deiner Behauptung ab, es sei ein Mangel an Spiritualität in den landeskirchlichen Gemeinden, der die Leute in Scharen in evangelikale Gemeinden triebe. Darüber setze ich mich mit Dir auseinander, eine andere Diskussion lasse ich mir von Dir nicht aufdrängen.

 

Freie Evangelische Gemeinden SIND Freikirchen! Sie sind Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen!

Über die Definition von Freikirchen und freien evangelischen Gemeinden solltest Du Dich noch einmal genauer informierten. Ein Interessenverband, unter dessen Dach sie sich zusammengeschlossen haben, hebt diese Definition nicht auf.

 

 

Dann erkläre Du mir bitte, was Freikirchen sind.

 

Nach meiner Definition sind es selbständige Kirchengemeinschaften, die "frei" vom Staat sind, also auch keine Kirchensteuer zahlen.

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Und was sind die Früchte der unfehlbaren KK? Doch die gleichen, oder? Sicher gibt es einen vollen Kölner Dom und eine volle Frauenkirche in Dresden, aber diese gutbesuchten Gottesdienste haben weniger etwas mit Religion, als vielmehr mit Sensation zu tun. Auch in den meisten katholischen Kirchen sieht es ziemlich leer aus.

 

Das braucht man nicht an Lüdemann oder an Ratzinger festzumachen. Es ist allgemein so: Die Vormachtstellung von Religion bröckelt ab. Religionsgemeinschaften werden auf ein gesundes Maß gestutzt und das ist auch gut so.

Was heißt "sie werden gestutzt"? Ich würde eher sagen, "sie schrumpfen", denn wer stutzt denn?

 

 

Wer stutzt? Staatliche und öffentliche Stellen. Zum Beispiel in Berlin, wo alle Schüler an einem nichtssagenden Ethikunterricht teilnehmen müssen, so dass sie ihre eigenen religiösen Wurzeln vergessen.

 

Das ist eine systematische Verdränung der Religion aus dem öffentlichen Raum!

Das ist natürlich gelogen ... auch in Berlin wird Religionsunterricht angeboten, niemand hindert die Schüler daran, ihn zu besuchen ... sie werden nur nichtmehr dazu GEZWUNGEN ihn zu besuchen ...

 

 

Alle RelileherInnen hier mögen mir verzeihen, aber ein Pastoraltheologe nannte den RU mal so nett "den letzten Ort religiöser Zwangskommunikation". Der Vorteil des RU aus meiner Sicht jedoch ist die tatsachem dass hie die KuMis nicht alleine entscheidne, was gelehrt wird. Zumindest in BY gibt es regelmäßig Streit, weil dem KuMi der RU zu modernistisch ist....

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Und was sind die Früchte der unfehlbaren KK? Doch die gleichen, oder? Sicher gibt es einen vollen Kölner Dom und eine volle Frauenkirche in Dresden, aber diese gutbesuchten Gottesdienste haben weniger etwas mit Religion, als vielmehr mit Sensation zu tun. Auch in den meisten katholischen Kirchen sieht es ziemlich leer aus.

 

Das braucht man nicht an Lüdemann oder an Ratzinger festzumachen. Es ist allgemein so: Die Vormachtstellung von Religion bröckelt ab. Religionsgemeinschaften werden auf ein gesundes Maß gestutzt und das ist auch gut so.

Was heißt "sie werden gestutzt"? Ich würde eher sagen, "sie schrumpfen", denn wer stutzt denn?

 

 

Wer stutzt? Staatliche und öffentliche Stellen. Zum Beispiel in Berlin, wo alle Schüler an einem nichtssagenden Ethikunterricht teilnehmen müssen, so dass sie ihre eigenen religiösen Wurzeln vergessen.

 

Das ist eine systematische Verdränung der Religion aus dem öffentlichen Raum!

Das ist natürlich gelogen ... auch in Berlin wird Religionsunterricht angeboten, niemand hindert die Schüler daran, ihn zu besuchen ... sie werden nur nichtmehr dazu GEZWUNGEN ihn zu besuchen ...

 

 

Alle RelileherInnen hier mögen mir verzeihen, aber ein Pastoraltheologe nannte den RU mal so nett "den letzten Ort religiöser Zwangskommunikation". Der Vorteil des RU aus meiner Sicht jedoch ist die tatsachem dass hie die KuMis nicht alleine entscheidne, was gelehrt wird. Zumindest in BY gibt es regelmäßig Streit, weil dem KuMi der RU zu modernistisch ist....

 

 

 

"Religiöse Zwangskommunikation", besser Sozialisation, ist immer noch der beste Weg, Kinder in den Glauben der Eltern zu führen.

 

Es gibt keine dümmere Äußerung von Eltern als eine Aussage wie: Meine Kinder sollen später einmal selbst entscheiden!

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Dann erkläre Du mir bitte, was Freikirchen sind.

Nach meiner Definition sind es selbständige Kirchengemeinschaften, die "frei" vom Staat sind, also auch keine Kirchensteuer zahlen.

 

Nein, das erkläre ich Dir nicht. Zum einen, weil es nicht Thema dieses Threads ist, zum anderen weil es Dir zuzumuten ist, Dich selbst um die Behebung Deiner kirchenhistorischen Defizite zu bemühen. Was Freikirchen "für Dich" sind, interessiert mich nicht.

Das Merkmal "frei" mit "frei vom Staat" weil "frei von Kirchensteuer" zu begründen, ist sowieso äusserst schwach, es ist die schwächste Begründung, die Du überhaupt finden konntest! Als ob Freikirchen und freie Gemeinden keine Mitgliedsbeiträge von ihren Mitgliedern erheben würden!

bearbeitet von Julius
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Dann erkläre Du mir bitte, was Freikirchen sind.

Nach meiner Definition sind es selbständige Kirchengemeinschaften, die "frei" vom Staat sind, also auch keine Kirchensteuer zahlen.

 

Nein, das erkläre ich Dir nicht. Zum einen, weil es nicht Thema dieses Threads ist, zum anderen weil es Dir zuzumuten ist, Dich selbst um die Behebung Deiner kirchenhistorischen Defizite zu bemühen. Was Freikirchen "für Dich" sind, interessiert mich nicht.

 

 

 

Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit dem Thema Freikirchen und kenne so gut wie alle deutschen Freikirchen sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Freikirchen sind mein Spezialgebiet.

 

Aber, du hast recht, dies ist kein evangelisches, sondern ein katholisches Forum, und ich habe nicht die Absicht, mich hier mit Protestanten über innerprotestantische Themen zu streiten.

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