US-Jesuit Roger Haight bekommt Lehrverbot

[Theodora]

Ich denke schon, dass Roger Haight's Buch für Leute mit etwas gehobenerem Anspruch geschrieben ist.

Das erklärt dann auch sein Lehrverbot.

[Long John Silver]

Denn der Mensch ist zu mehr berufen, nämlich zur Wahrheit, die sich ihm auch erschließen kann, wenn er danacht sucht.

 

 

Oha.

Ich suche gerade meine Autoschluessel und eine schreckliche Wahrheit wird sich mir nach Erhalt meiner Steuerfestsetzung erschliessen.

[OneAndOnlySon]

Nach einer absoluten Wahrheit suche ich nicht. Die gibt es auch nicht. Denn Wahrheit hat etwas mit Wahrnehmung zu tun und die ist immer subjektiv - und damit relativ.

Endlich haben wir mal einen Relativisten hier, der das auch offen zugibt!

Ich bleibe bei deinem Wortspiel: "Wahr-nehmung" geht davon aus, dass das, was man "nimmt", wahr ist, zumindest einen Kern von Wahrheit besitzt. Sonst wäre es ja eine "Falsch-Nehmung".

Nun gut, mancher ist eben bescheiden, er nimmt, was er kriegt. Ich würde mich damit allerdings nicht zufrieden geben.

Denn der Mensch ist zu mehr berufen, nämlich zur Wahrheit, die sich ihm auch erschließen kann, wenn er danacht sucht.

Dann beziehe dein Wortspiel doch einmal auf das Beispiel von Aussteiger "Nachts ist es schöner als am Tag". Wer nimmt da falsch und wer wahr? Wer gibt sich mit zu wenig zufrieden? Wer hat die Wahrheit gefunden und wer nicht?

[Udalricus]

1) Paulus

Paulus hat eigene Ideen und Gedanken verbreitet: Heiden müssen nicht erst Juden werden und sich beschneiden lassen, um Christen sein zu können. Das ging mit dem Glauben der damaligen röm. kath. Kirche (Petrus) nicht in eins. Hätte die Kirche damals die gleichen Methoden verwendet wie heute und Paulus mundtot gemacht, wären wir wohl heute alle beschnitten. Und Paulus hat sich sogar noch gerühmt: "Ich habe dem Petrus ins Angesicht getrotzt". (wörtliche Stelle nicht gefunden - aber vergleichbar mit Gal 2,11)

Der hier immer wieder postulierte Widerspruch zwischen Petrus und Paulus ist anderer Natur, wie das viele vermuten. Petrus war sehr wohl für die Aufnahme von Heiden in die Kirche und dass ihnen die jüdischen Speisegesetze erspart bleiben, wie man etwa in Apg 10,9-23 nachlesen kann. Auch auf dem Apostelkonzil (Apg 15) hat er sich klar gegen die Beibehaltung der Speisegesetze ausgesprochen.

 

Was später den Streit mit Paulus in Gal 2 betrifft, geht es darum, dass Petrus "aus Angst vor den Juden" sich nicht an das hielt, was er selbst mit den Aposteln beschlossen hatte.

 

Vergleichbar wäre das etwa, wenn der Papst heute heimlich Kondome verteilen würde. Dann müsste man ihn - ebenso wie damals Paulus den Petrus - heftig kritisieren, weil er sich an das hält, was - durch ihn und mit ihm - für die ganze Kirche gilt.

[Udalricus]

Für mich gibt es eine Wahrheit. Nämlich dass Gott da ist. Er ist wahr, er ist wahr-nehmbar. das ist die Wahrheit die ich erkenne.

Da sind wir uns mal einige. Unsere "Wahrheiten" überschneiden sich.

 

Genauso kann ich aber auch die Wahrheit eines Andersgläubigen respektieren.

Respektieren schon, aber nich akzeptieren.

[wolfgang E.]

Vergleichbar wäre das etwa, wenn der Papst heute heimlich Kondome verteilen würde.

Traust Du ihm so etwas Vernünftiges wirklich zu? Es wäre aber auch schon toll, wenn der Papst und seine "Römer" die in Frieden liessen, die es wirklich tun.

bearbeitet 18. Januar 2009 von wolfgang E.

[AndreasB]

...

Jeder Versuch, die Zeit zu durchbrechen um absolute, also zeitlose Wahrheiten zu schaffen, hat sich als dummes Zeug erwiesen. Was gestern als absolut galt, ist heute relativ.

Ist das jetzt absolut oder relativ wahr? (scnr)

[agnostiker]

Denn der Mensch ist zu mehr berufen, nämlich zur Wahrheit, die sich ihm auch erschließen kann, wenn er danacht sucht.

 

Warum kriegen wir eigentlich immer einen über den Deckel, wenn wir Religion mit Wahrheit in Zusammenhang bringen?