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Ungläubiger im Sinne der Bibel - Wer ist damit gemeint?


Luzia

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Hallo erst einmal,

 

nachdem ich in diesem Forum schon manchen Thread interessiert verfolgt habe und darin so manches hilfreich, nachdenklich stimmend aber auch schon mal skuril und/oder unverständlich gefunden habe, suche ich heute nach einer Antwort auf eine Frage, die mich schon länger beschäftigt.

 

Wer ist gemeint, wenn die Bibel von "Ungläubigen" spricht und wie ist das heutige Verständnis?

 

Hintergrund meiner Frage:

 

Kommt ein Mensch durch die Taufe automatisch und unwiderruflich in die Gruppe der "Gläubigen" und bleibt darin auch wenn er vom Glauben abfällt bzw. sich vom Glauben entfernt? Ist jemand, der aus der (z.B. aus finanziellen Gründen) aus der Kirche austritt ein "Ungläubiger" und jemand, der in Mitglied ist/bleibt (z.B. um seinen/ihren Job zu behalten) aber seinen/ihren Glauben nicht lebt oder gar nicht glaubt trotzem ein "Gläubiger" (der sich evtl. zur Zeit etwas von Gott entfernt hat?)

 

Mir geht es hier nicht um die Menschen, die zuvor noch nie etwas mit christlichen Glaubensinhalten zu tun hatten, sondern um diejenigen, welche z.B. als Kind getauft wurden und sich später (aus welchen Gründen und unter welchen Rahmenbedingungen auch immer) gegen Gott und den Glauben gewendet haben bzw. wenden.

 

Ich bin gespannt auf Eure Antworten

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Kommt ein Mensch durch die Taufe automatisch und unwiderruflich in die Gruppe der "Gläubigen" und bleibt darin auch wenn er vom Glauben abfällt bzw. sich vom Glauben entfernt? Ist jemand, der aus der (z.B. aus finanziellen Gründen) aus der Kirche austritt ein "Ungläubiger" und jemand, der in Mitglied ist/bleibt (z.B. um seinen/ihren Job zu behalten) aber seinen/ihren Glauben nicht lebt oder gar nicht glaubt trotzem ein "Gläubiger" (der sich evtl. zur Zeit etwas von Gott entfernt hat?)

 

Ich finde, man sollte Glaube, Religion und Konfession voneinander trennen. Ob jemand ein Gläubiger, ist, hat wenig mit den von und nichts mit den an ihm praktizierten Riten, sprich der Religion, zu tun, sondern nur mit dem, was er glaubt (in welchem Sinne auch immer). Ob man getauft ist, ist für einen Ungläubigen maximal ein Ärgernis, und das auch nur, weil irgendwelche Leute behaupten, das würde etwas für denjenigen bedeuten, was es definitiv nicht tut.

Die Konfessionszugehörigkeit sagt noch viel weniger aus. Gerade in D'land mit seinen Pseudostaatskirchen gibt es etliche un- oder andersgläubige Kirchenmitglieder und genügend gläubige Nichtkirchenmitglieder. Ich kenne selbst genügen Leute, die es weit von sich weisen, Christ zu sein, aber trotzdem in einer kirchlichen Körperschaft des öffentlichen Rechts sind, weil die eine Monopolstellung in der Sozialbranche besitzen und so Leute zur Mitgliedschaft zwingen.

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Mich stört an dieser Frage, dass es den Christen egal sein sollte.

 

Das ist ein typisches GP: Ein Gottesproblem.

 

In der Frage steckt eine Wertung. Wieso muss ich wissen, ob jemand nun bibelbegründet ein Ungläubiger sit?

 

Um ihn erschlagen zu dürfen? (Kreuzzug?)

Um ihn missionieren zu müssen? (Missionieren sollte man immer nur durch Vorleben und durch Angebote, von daher ist es Sache des betreffenden, ob er meint, meinen Glauben haben zu wollen oder nicht, ob er vorher "ungläubig" war, ist irrelevant)

Um zu wissen, ob er ein guter Umgang für meine Kinder ist? (unkommentiert)

Um zu wissen, ob der -so wie er lebt- in den Himmel kommt? (Das entscheidet Gott nach seinen Maßstäben. Wenn man sich für den Zugang zum Himmel interessiert, sollte das auf das eigene Seelenheil beschränkt bleiben)

 

Warum soll ich diesen Begriff definieren?

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Mich stört an dieser Frage, dass es den Christen egal sein sollte.

Indirekt gibst du dir eigentlich selbst einige Antworten, warum es nicht egal sein sollte. Biblische Hinweise dazu lassen sich z.B. finden bei Matthäus 28, 19-20; Markus 16,15-16.

Wenn man sich für den Zugang zum Himmel interessiert, sollte das auf das eigene Seelenheil beschränkt bleiben)

Wer davon überzeugt ist, dass alle Menschen zum Himmel berufen sind- und dass wir als Christen auch um das Heil der anderen besorgt sein sollten, kann sich dem Glaubensindividualismus wohl nicht hingeben.

bearbeitet von Mariamante
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Hallo Abigail, die Frage ist tatäschlich nicht wertend gemeint. Persönlich neige ich auch eher dazu, hier nach der in persönlichen Einstellung, also nach der Frage "ich glaube" oder "ich glaube nicht" zu gehen. Doch selbst das führt (zumindest für mich) immer noch nicht zu einer (Be-)Wertung der Person. Hier spielt dann fast noch mehr das "Tun" eine entscheidende Rolle. Jemand, der an Gott glaubt, sich aber "schlecht" verhält, ist für mich keinesfalls "besser" als jemand, der nicht an Gott glaubt (weil er nicht kann oder will), sich aber seinen "gut" (hilfsbereit, sozial verantwortlich ....) verhält. Glaube ist etwas sehr persönliches (auch wenn er zuweilen eine große Außenwirkung hat) und kann/darf nie erzwungen werden.

 

Bei meiner Frage ging es tatsächlich eher um den theologischen Aspekt, nicht um die Wertung.

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Hallo Abigail, die Frage ist tatäschlich nicht wertend gemeint. Persönlich neige ich auch eher dazu, hier nach der in persönlichen Einstellung, also nach der Frage "ich glaube" oder "ich glaube nicht" zu gehen. Doch selbst das führt (zumindest für mich) immer noch nicht zu einer (Be-)Wertung der Person. Hier spielt dann fast noch mehr das "Tun" eine entscheidende Rolle. Jemand, der an Gott glaubt, sich aber "schlecht" verhält, ist für mich keinesfalls "besser" als jemand, der nicht an Gott glaubt (weil er nicht kann oder will), sich aber seinen "gut" (hilfsbereit, sozial verantwortlich ....) verhält.
Nach dieser Defintion wäre ein Ungläuiger wohl einer, der so lebt, handelt, denkt als gäbe es keinen Gott- mag er sich mit den Lippen auch zu einem Glauben bekennen.
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Mich stört an dieser Frage, dass es den Christen egal sein sollte.

Indirekt gibst du dir eigentlich selbst einige Antworten, warum es nicht egal sein sollte. Biblische Hinweise dazu lassen sich z.B. finden bei Matthäus 28, 19-20; Markus 16,15-16.

Wenn man sich für den Zugang zum Himmel interessiert, sollte das auf das eigene Seelenheil beschränkt bleiben)

Wer davon überzeugt ist, dass alle Menschen zum Himmel berufen sind- und dass wir als Christen auch um das Heil der anderen besorgt sein sollten, kann sich dem Glaubensindividualismus wohl nicht hingeben.

 

Dies ist kein Glaubensindividualismus sondern ein Ernstnehmen der Freiheit jedes Menschen. Ich kann niemanden zwingen, das zu glauben, was ich glaube. Ich kann nicht in seinen Kopf schauen und wissen, was er glaubt. Ich kann mich bemühen ein so guter Christ zu sein, dass andere danach gieren, den selben Weg zu gehen aber ich weigere mich, über den Glauben meiner Mitmenschen eine Wertung dahingehend abzugeben, dass ich sagen kann, ob er Himmels-wert ist oder nicht.

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Dies ist kein Glaubensindividualismus sondern ein Ernstnehmen der Freiheit jedes Menschen.

Das Ernstnehmen der Freiheit bedeutet aber nicht, den anderen nicht zur Hingabe einzuladen. Gott nimmt unsere Freiheit sehr ernst, weil es ohne Freiheit keine wahre Liebe gibt. Daher müssen wir bei allem Missionieren die Freiheit des anderen natürlich respektieren - aber Gott "verschweigen" dürfen wir nach dem Evangelium nicht. Da steht z.B. vom Salz der Erde, vom Licht das nicht unter den Scheffel gestellt werden sollen.

 

Ich kann niemanden zwingen, das zu glauben, was ich glaube.

Darum geht es m.E. nicht in erster Linie: Wer Jesus liebt und seine Liebe kennt, in dem brennt der Wunsch, dass auch andere diese Liebe erfahren und sich für sie öffnen. Das Wort "Caritas Christi urget nos" passt hierher. (Die Liebe Christi drängt uns).

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Dies ist kein Glaubensindividualismus sondern ein Ernstnehmen der Freiheit jedes Menschen.

Das Ernstnehmen der Freiheit bedeutet aber nicht, den anderen nicht zur Hingabe einzuladen. Gott nimmt unsere Freiheit sehr ernst, weil es ohne Freiheit keine wahre Liebe gibt. Daher müssen wir bei allem Missionieren die Freiheit des anderen natürlich respektieren - aber Gott "verschweigen" dürfen wir nach dem Evangelium nicht. Da steht z.B. vom Salz der Erde, vom Licht das nicht unter den Scheffel gestellt werden sollen.

 

Ich kann niemanden zwingen, das zu glauben, was ich glaube.

Darum geht es m.E. nicht in erster Linie: Wer Jesus liebt und seine Liebe kennt, in dem brennt der Wunsch, dass auch andere diese Liebe erfahren und sich für sie öffnen. Das Wort "Caritas Christi urget nos" passt hierher. (Die Liebe Christi drängt uns).

 

Einverstanden mit allem, aber dazu brauche ich meine Mitmenschen nicht in Gläubige und Ungläubige zu katalogisieren. Wenn mein Licht von einem Hügel herab leuchtet, fällt das Licht auf alle und ich muss mich nicht darum kümmern, wer es nötiger hat und wer weniger.

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Hallo Abigail, die Frage ist tatäschlich nicht wertend gemeint. Persönlich neige ich auch eher dazu, hier nach der in persönlichen Einstellung, also nach der Frage "ich glaube" oder "ich glaube nicht" zu gehen. Doch selbst das führt (zumindest für mich) immer noch nicht zu einer (Be-)Wertung der Person. Hier spielt dann fast noch mehr das "Tun" eine entscheidende Rolle. Jemand, der an Gott glaubt, sich aber "schlecht" verhält, ist für mich keinesfalls "besser" als jemand, der nicht an Gott glaubt (weil er nicht kann oder will), sich aber seinen "gut" (hilfsbereit, sozial verantwortlich ....) verhält.
Nach dieser Defintion wäre ein Ungläuiger wohl einer, der so lebt, handelt, denkt als gäbe es keinen Gott- mag er sich mit den Lippen auch zu einem Glauben bekennen.

Wie lebt so einer denn typischer Weise?? :angry2:

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Einverstanden mit allem, aber dazu brauche ich meine Mitmenschen nicht in Gläubige und Ungläubige zu katalogisieren. Wenn mein Licht von einem Hügel herab leuchtet, fällt das Licht auf alle und ich muss mich nicht darum kümmern, wer es nötiger hat und wer weniger.

 

Dennoch: Die Bibel macht hier einen Unterschied und der wird z.B. besonders dann relevant, wenn es um das Thema "Trennung/Scheidung" geht. Außerdem wird in der Bibel nicht nur an einer Stelle von "Ungläubigen" gesprochen, was dem Thema doch wohl eine gewisse Bedeutung beimisst. Oder?

 

Oder hat das für uns heute keine Relevanz mehr und es ist weniger entscheidend, was geschrieben als was gefühlt oder persönlich interpretiert wird?

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Einverstanden mit allem, aber dazu brauche ich meine Mitmenschen nicht in Gläubige und Ungläubige zu katalogisieren. Wenn mein Licht von einem Hügel herab leuchtet, fällt das Licht auf alle und ich muss mich nicht darum kümmern, wer es nötiger hat und wer weniger.

 

Dennoch: Die Bibel macht hier einen Unterschied und der wird z.B. besonders dann relevant, wenn es um das Thema "Trennung/Scheidung" geht. Außerdem wird in der Bibel nicht nur an einer Stelle von "Ungläubigen" gesprochen, was dem Thema doch wohl eine gewisse Bedeutung beimisst. Oder?

 

Oder hat das für uns heute keine Relevanz mehr und es ist weniger entscheidend, was geschrieben als was gefühlt oder persönlich interpretiert wird?

 

Ich sehe die Relevanz eher bei mir. Natürlich macht es für mein Glaubensleben einen Unterschied, ob mein Ehepartner auch glaubt oder nicht. Natürlich sollte ich mir als Gläubiger vor Augen halten, wo der Weg des Unglaubens hinführt, so dass ich ihn besser meide. Aber das Richten über andere, überlasse ich trotzdem lieber dem allwissenden Richter.

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Hallo Abigail, die Frage ist tatäschlich nicht wertend gemeint. Persönlich neige ich auch eher dazu, hier nach der in persönlichen Einstellung, also nach der Frage "ich glaube" oder "ich glaube nicht" zu gehen. Doch selbst das führt (zumindest für mich) immer noch nicht zu einer (Be-)Wertung der Person. Hier spielt dann fast noch mehr das "Tun" eine entscheidende Rolle. Jemand, der an Gott glaubt, sich aber "schlecht" verhält, ist für mich keinesfalls "besser" als jemand, der nicht an Gott glaubt (weil er nicht kann oder will), sich aber seinen "gut" (hilfsbereit, sozial verantwortlich ....) verhält.
Nach dieser Defintion wäre ein Ungläuiger wohl einer, der so lebt, handelt, denkt als gäbe es keinen Gott- mag er sich mit den Lippen auch zu einem Glauben bekennen.

 

 

 

Wie lebt so einer denn typischer Weise?? :angry2:

 

Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, ihr Herz ist weit weg von mir.

 

Auf der angegebenen Seite ist einiges angeführt: böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.

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Ich sehe die Relevanz eher bei mir. Natürlich macht es für mein Glaubensleben einen Unterschied, ob mein Ehepartner auch glaubt oder nicht. Natürlich sollte ich mir als Gläubiger vor Augen halten, wo der Weg des Unglaubens hinführt, so dass ich ihn besser meide. Aber das Richten über andere, überlasse ich trotzdem lieber dem allwissenden Richter.

 

Ja, grundsätzlich sehe ich das auch so und fände es prima, wenn dies auch die offizielle/neuzeitliche "Lesart" ist. Aber: Ist es nicht "nur" einfacher/bequemer (?) "Nur" das eigene Gewissen zu prüfen (wobei das auch streng genug sein kann), als sich neben der göttlichen auch einer wie auch immer gearteten menschlichen "Gerichtsbarkeit" und damit dem Risiko von Grenzen der persönlichen Freiheit auszusetzen. Dennoch ... was ist hier "theologisch" korrekt? Hat die RKK dazu keine offizielle Position/Lehrmeinung?

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Ich sehe die Relevanz eher bei mir. Natürlich macht es für mein Glaubensleben einen Unterschied, ob mein Ehepartner auch glaubt oder nicht. Natürlich sollte ich mir als Gläubiger vor Augen halten, wo der Weg des Unglaubens hinführt, so dass ich ihn besser meide. Aber das Richten über andere, überlasse ich trotzdem lieber dem allwissenden Richter.

 

Ja, grundsätzlich sehe ich das auch so und fände es prima, wenn dies auch die offizielle/neuzeitliche "Lesart" ist. Aber: Ist es nicht "nur" einfacher/bequemer (?) "Nur" das eigene Gewissen zu prüfen (wobei das auch streng genug sein kann), als sich neben der göttlichen auch einer wie auch immer gearteten menschlichen "Gerichtsbarkeit" und damit dem Risiko von Grenzen der persönlichen Freiheit auszusetzen. Dennoch ... was ist hier "theologisch" korrekt? Hat die RKK dazu keine offizielle Position/Lehrmeinung?

 

Die RKK scheint der Ansicht, ihre Aufgabe den Glauben zu wahren und zu verbreiten dadurch nachkommen zu müssen, dass sie objektiv nachvollziehbare Grenzen zwischen denen zieht, die drin sind und die, die draußen sind. Damit stößt sie schon seit Jahrzehnten viele Leute vor den Kopf statt den Glauben zu verbreiten oder zu wahren. Meine Meinung.

 

Einfach und bequem allein sind für mich keine Schimpfworte. Ich nehme auch lieber das Rad, obwohl ich die Strecken auch laufen könnte.

 

Ungerecht und anmaßend dagegen schon. Wer bin ich, mir eine Meinung zu der persönlichen Beziehung meines Nächsten zu seinem Gott (= Glauben) zu machen und ihn Ungläubiger zu nennen? Bei dem zentralem Gebot der Nächstenliebe wird nicht unterschieden zwischen Gläubigen und Ungläubigen.

 

Zu Liebe gehört aber auch Respekt und der schließt von mir gesichteten Unglauben und die Privatheit eines stillen oder still zweifelnden Glaubens ein. Sowie auch den Respekt vor anderen Religionen.

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Die RKK scheint der Ansicht, ihre Aufgabe den Glauben zu wahren und zu verbreiten dadurch nachkommen zu müssen, dass sie objektiv nachvollziehbare Grenzen zwischen denen zieht, die drin sind und die, die draußen sind. Damit stößt sie schon seit Jahrzehnten viele Leute vor den Kopf statt den Glauben zu verbreiten oder zu wahren. Meine Meinung.

 

Die RKK sieht nach meiner Einschätzung ihre Aufgabe darin, das Evangelium zu verkünden, das anvertraute Glaubensgut zu bewahren ( depositum fidei) und den Menschen in den heiligen Sakramenten einen "direkten" Zugang zu Gott zu eröffnen. Da Jesus selbst gewisse Forderungen an die Apostel stellte, die zu einer klaren Entscheidung aufrief ("wollt auch ihr gehen?") wird es auch in der Kirche nicht ohne ein klares Profil gehen. Der Glaube der Kirche muss sich daher "abgrenzen" in dem Sinne, dass es in der RKK keinen New- Age - Glauben oder Esoterik- Glauben geben kann, wo alles mehr oder weniger Platz findet (außer der christliche Glaube). Wer also zentrale Glaubenswahrheiten leugnet wie z.B. die Gottheit Jesu, die Auferstehung - kann nicht behaupten im Sinne der RKK oder der Bibel zu "glauben".

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Die RKK scheint der Ansicht, ihre Aufgabe den Glauben zu wahren und zu verbreiten dadurch nachkommen zu müssen, dass sie objektiv nachvollziehbare Grenzen zwischen denen zieht, die drin sind und die, die draußen sind. Damit stößt sie schon seit Jahrzehnten viele Leute vor den Kopf statt den Glauben zu verbreiten oder zu wahren. Meine Meinung.

 

Die RKK sieht nach meiner Einschätzung ihre Aufgabe darin, das Evangelium zu verkünden, das anvertraute Glaubensgut zu bewahren ( depositum fidei) und den Menschen in den heiligen Sakramenten einen "direkten" Zugang zu Gott zu eröffnen. Da Jesus selbst gewisse Forderungen an die Apostel stellte, die zu einer klaren Entscheidung aufrief ("wollt auch ihr gehen?") wird es auch in der Kirche nicht ohne ein klares Profil gehen. Der Glaube der Kirche muss sich daher "abgrenzen" in dem Sinne, dass es in der RKK keinen New- Age - Glauben oder Esoterik- Glauben geben kann, wo alles mehr oder weniger Platz findet (außer der christliche Glaube). Wer also zentrale Glaubenswahrheiten leugnet wie z.B. die Gottheit Jesu, die Auferstehung - kann nicht behaupten im Sinne der RKK oder der Bibel zu "glauben".

 

Für einige stellen sich schon Zweifel an meinem Glauben an die Gottheit Jesu, wenn ich sage, ich ginge davon aus, dass Maria bei der Geburt ihres Ältesten keine Jungfrau mehr war.

Da liegt das Problem nicht bei den christlichen Grundlagen unseres Glaubens, sonst wär die RKK tatsächlich noch die eine heilige. Nun schafft sie es nichtmal mit den Altkatholiken zusammen Eucharistie zu feiern, obwohl genau das gleiche Eucharistieverständnis vorliegt. Von den anderen Kirchen mal ganz zu schweigen. Damit habe ich Probleme.

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Liebe Luzia,

 

"Glauben" ist ein äußerst komplexer Vorgang, den man keineswegs danach beurteilen kann, was ein Mensch verbalisiert.

 

Wie du schon richtig schreibst, kommt es auf das "Tun" an! In Matthäus 25 wird klar und deutlich gesagt, dass im Weltgericht ALLE Menschen, also auch Nicht-Christen und Atheisten, gerichtet werden (hier haben wir eine frühzeitliche Form von Universalismus). Und was der Maßstab in diesem Gericht sein wird, könnte klarer nicht sein: Unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen, also die Nächstenliebe!

 

Wenn ein Mensch also sagt "Ich glaube" und dann nur den ganzen Tag auf der Couch liegt, so ist das sicher kein Glaube. Wenn aber ein Mensch sagt "Ich kann nicht glauben", aber seinen Mitmenschen beisteht, so ist das ganz sicher "Glaube" im Sinne von Matthäus 25!

 

So gesehen kann die Mitgliedschaft in einer Kirche immer nur eine Hilfe und eine Unterstützung auf unserem Lebensweg sein, nie aber ein Ersatz für aktive Nächstenliebe.

 

Die Überbetonung des "Glaubens" ist ein Ergebnis protestantischer, vor allem lutherischer, Theologie ("ALLEIN der Glaube") und hat in der Geschichte zu seltsamen Irrlehren geführt, zum Beispiel zu den Ansicht, gute Werke, die ohne Glaube getan würden, seien Sünde....

Die Meinung, "allein der Glaube" rechtfertige vor Gott, schwappt in den letzten Jahrzehnten unglücklicherweise auch in die katholische Kirche hinein (sh. die sogenannten Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre).

 

Es ist dem II. Vatikanischen Konzil zu verdanken, dass klar gesagt wurde: Auch Nicht-Katholiken und Nicht-Christen, sogar Atheisten, können zur ewigen Seligkeit gelangen, wenn sie ihrem Gewissen folgen. Ich empfehle dir, daraufhin einmal die Dogmatische Konstitution "Lumen Gentium" durchzulesen.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Lumen_Gentium

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Lieber Georg,

 

danke für Deinen lesenswerten Beitrag. Er liefert mir einige neue Denkansätze, aber nicht wirklich die Antwort auf meine Frage...

 

Nach meinem Verständnis werden wir mit der Taufe in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen, sind damit per Definition Gläubige. Wenn nun jemand später (nach Kommunion/Konfirmation/Firmung) sagt, ich glaube nicht an Gott und sich selber als Atheist, Heide oder was auch immer bezeichnet, ist er dann immer noch ein Gläubiger? Egal, ob er noch einer Kirche angehört oder nicht? Und egal, ob er von sich selber etwas anderes behauptet? Die Taufe ist einmalig, sie lässt sich nicht wegwischen ... Das Gericht Gottest ist da ein ganz anderes Thema ...

 

In der Bibel hat das Thema tatächlich Relevanz (z.B. 1 Korinther 7, 12-16), allerdings muss man diese m.E. nach immer auch im historischen Kontext sehen. Oder?

 

Ich freue mich auf weitere Antworten/Beiträge ..

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Lieber Georg,

 

danke für Deinen lesenswerten Beitrag. Er liefert mir einige neue Denkansätze, aber nicht wirklich die Antwort auf meine Frage...

 

Nach meinem Verständnis werden wir mit der Taufe in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen, sind damit per Definition Gläubige. Wenn nun jemand später (nach Kommunion/Konfirmation/Firmung) sagt, ich glaube nicht an Gott und sich selber als Atheist, Heide oder was auch immer bezeichnet, ist er dann immer noch ein Gläubiger? Egal, ob er noch einer Kirche angehört oder nicht? Und egal, ob er von sich selber etwas anderes behauptet? Die Taufe ist einmalig, sie lässt sich nicht wegwischen ... Das Gericht Gottest ist da ein ganz anderes Thema ...

 

In der Bibel hat das Thema tatächlich Relevanz (z.B. 1 Korinther 7, 12-16), allerdings muss man diese m.E. nach immer auch im historischen Kontext sehen. Oder?

 

Ich freue mich auf weitere Antworten/Beiträge ..

 

 

Im Glauben kann es keine Automatik und keine Zauberformeln geben. Nur, dass einer getauft ist, öffnet ihm noch nicht den Himmel. Die Protestentan sagen: Taufe + Glaube, die Katholiken sagen Taufe + Befolgung der Lehren der Kirche.

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Hallo erst einmal,

 

nachdem ich in diesem Forum schon manchen Thread interessiert verfolgt habe und darin so manches hilfreich, nachdenklich stimmend aber auch schon mal skuril und/oder unverständlich gefunden habe, suche ich heute nach einer Antwort auf eine Frage, die mich schon länger beschäftigt.

 

Wer ist gemeint, wenn die Bibel von "Ungläubigen" spricht und wie ist das heutige Verständnis?

 

Hintergrund meiner Frage:

 

Kommt ein Mensch durch die Taufe automatisch und unwiderruflich in die Gruppe der "Gläubigen" und bleibt darin auch wenn er vom Glauben abfällt bzw. sich vom Glauben entfernt? Ist jemand, der aus der (z.B. aus finanziellen Gründen) aus der Kirche austritt ein "Ungläubiger" und jemand, der in Mitglied ist/bleibt (z.B. um seinen/ihren Job zu behalten) aber seinen/ihren Glauben nicht lebt oder gar nicht glaubt trotzem ein "Gläubiger" (der sich evtl. zur Zeit etwas von Gott entfernt hat?)

 

Mir geht es hier nicht um die Menschen, die zuvor noch nie etwas mit christlichen Glaubensinhalten zu tun hatten, sondern um diejenigen, welche z.B. als Kind getauft wurden und sich später (aus welchen Gründen und unter welchen Rahmenbedingungen auch immer) gegen Gott und den Glauben gewendet haben bzw. wenden.

 

Ich bin gespannt auf Eure Antworten

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Viele meinen, man wird durch die Taufe zum Christen. Meine Meinung, man ist Christ, wenn man an Jesus, an Gott glaubt, ihm vertraut und sein Leben in Seine Hände legt. Taufe heißt ja auch Sterben. Der "alte" Mensch stibt. Durch die Taufe wird man ein neuer Mensch. Deshalb fände ich auch die Erwachsenentaufe gut. Dann könnte man wirklich entscheiden, ob man Christ werden möchte oder nicht.

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Viele meinen, man wird durch die Taufe zum Christen. Meine Meinung, man ist Christ, wenn man an Jesus, an Gott glaubt, ihm vertraut und sein Leben in Seine Hände legt. Taufe heißt ja auch Sterben. Der "alte" Mensch stibt. Durch die Taufe wird man ein neuer Mensch. Deshalb fände ich auch die Erwachsenentaufe gut. Dann könnte man wirklich entscheiden, ob man Christ werden möchte oder nicht.

 

 

Bist du von den Evangelikalen? Willst du die Erwachsenentaufe bei den Katholiken einführen???

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Für einige stellen sich schon Zweifel an meinem Glauben an die Gottheit Jesu, wenn ich sage, ich ginge davon aus, dass Maria bei der Geburt ihres Ältesten keine Jungfrau mehr war.

 

Da die Einzigartigkeit der immerwährenden Jungfrau und Gottesmutter Maria in Bezug auf ihren göttlichen Sohn zu verstehen ist, kann man da eine Verbindung sehen.

 

Da liegt das Problem nicht bei den christlichen Grundlagen unseres Glaubens, sonst wär die RKK tatsächlich noch die eine heilige. Nun schafft sie es nichtmal mit den Altkatholiken zusammen Eucharistie zu feiern, obwohl genau das gleiche Eucharistieverständnis vorliegt. Von den anderen Kirchen mal ganz zu schweigen. Damit habe ich Probleme.

 

Haben sich die "Altkatholiken" von den Katholiken getrennt oder umgekehrt?

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Für einige stellen sich schon Zweifel an meinem Glauben an die Gottheit Jesu, wenn ich sage, ich ginge davon aus, dass Maria bei der Geburt ihres Ältesten keine Jungfrau mehr war.

 

Da die Einzigartigkeit der immerwährenden Jungfrau und Gottesmutter Maria in Bezug auf ihren göttlichen Sohn zu verstehen ist, kann man da eine Verbindung sehen.

 

Da liegt das Problem nicht bei den christlichen Grundlagen unseres Glaubens, sonst wär die RKK tatsächlich noch die eine heilige. Nun schafft sie es nichtmal mit den Altkatholiken zusammen Eucharistie zu feiern, obwohl genau das gleiche Eucharistieverständnis vorliegt. Von den anderen Kirchen mal ganz zu schweigen. Damit habe ich Probleme.

 

Haben sich die "Altkatholiken" von den Katholiken getrennt oder umgekehrt?

 

Sie haben sich nicht reformiert und sind beim "Alten" geblieben. Ich weiß nicht, trennt sich der, der reformiert oder der der sich weigert, sich zu reformieren? Oder macht es die Masse? Oder die Macht?

 

Und hilft es weiter, wenn man weiß, wer Schuld war, um sich versöhnen zu können?

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