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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Danke, das ist mir bekannt. Ich habe allerdings nicht nach biographischen Daten des Herrn W. gefragt, sondern nach seinem Klerikerstatus innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Darüber sagt Wikipedia nichts.
Was soll Wiki da auch zu sagen?

 

Er ist seit seiner Exkommunikation (dank der gleichzeitigen Suspendierung) nicht mehr Teil des römischen Klerus und war auch noch nie Teil des römischen Episkopats. D.h. er hat keinerlei Erlaubnis seine Amtsrechte und -gewalten auszuüben (dazu würde mMn dann auch die Teilnahme an der BK gehören).

 

Auch mit der Aufhebung der Exkommunikation wurde er aufgrund der fortbestehenden Suspendierung noch immer nicht Teil des römischen Episkopats. Zur Zeit hat er rein rechtlich den gleichen Status wie ein normaler Laie.

 

Ein "endgültiger" Ausschluss aus dem Klerikerstand könnte nur durch die Zwangsdispens von allen Amtsrechten und -pflichten (vulgo Laisierung) passieren.

 

Sakramententheologisch ist es unmöglich das durch die Weihe verliehene Prägemal auszulöschen.

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Ein "endgültiger" Ausschluss aus dem Klerikerstand könnte nur durch die Zwangsdispens von allen Amtsrechten und -pflichten (vulgo Laisierung) passieren.

Genau so hatte GeLuMü das doch gemeint, oder?

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Ein "endgültiger" Ausschluss aus dem Klerikerstand könnte nur durch die Zwangsdispens von allen Amtsrechten und -pflichten (vulgo Laisierung) passieren.
Genau so hatte GeLuMü das doch gemeint, oder?
Das ist das einzige, was dogmatisch möglich wäre (vorausgesetzt man kann diese Dispens jemandem aufzwingen).

 

Eine reine Suspension hätte zur Folge, daß Williamson z.B. nicht heiraten könnte (auch wenn Heirat vmtl. das Letzte ist, was er in seinem Leben noch machen wird).

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Danke, das ist mir bekannt. Ich habe allerdings nicht nach biographischen Daten des Herrn W. gefragt, sondern nach seinem Klerikerstatus innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Darüber sagt Wikipedia nichts.
Was soll Wiki da auch zu sagen?

 

Er ist seit seiner Exkommunikation (dank der gleichzeitigen Suspendierung) nicht mehr Teil des römischen Klerus ...

 

Ich bitte im Voraus um Nachsicht für meine dumme Frage:

 

Wenn jemand im Jahr 1976 von einem damals noch im Amt befindlichen Erzbischof zum Priester geweiht wurde (das war Lefebvre damals doch noch?), war er dann Teil des römisch-katholischen Klerus unter der Leitung des Bischofs von Rom? Oder reicht die Priesterweihe allein nicht und man muss auch noch irgendeine "Klerikerfunktion" ausüben? Wenn ja, reichten dann die in Econe bzw in den USA bis 1988 ausgeübten Funktionen nicht als "Klerikerfunktion" aus?

 

Wenn er aber wirklich nie dem Klerus angehörte, wovon ist er dann suspendiert?

 

Ich frage nur, weil ich es wirklich nicht weiß.

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"Im Oktober 1972 trat Richard Williamson in das Internationale Priesterseminar St. Pius X. in Ecône in der Schweiz ein und wurde nach vier Jahren Studium von Erzbischof Marcel Lefebvre zum Priester geweiht. Von 1976 bis 1981 war er Professor am Seminar in Ecône und wurde 1979 zu dessen Subregens ernannt. 1983 wurde er Regens des Priesterseminars der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) in Ridgefield in den Vereinigten Staaten."

 

Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Williamson

72 als Student eingetreten und 76 schon Professor.

Das ist ja mal ne steile Karriere.....

 

Werner

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P. von Gemmingen erscheint hier eigentlich sehr uninformiert und hilflos, und das obwohl er doch "die Stimme des Papstes" repräsentiert.

 

Ähm ... wie kommst Du drauf, dass Gemmingen "die Stimme des Papstes" repräsentiere? Repräsentiere??? Wer hat ihn denn mit dieser hehren Aufgabe betraut? Der Pressesprecher des Vatikan heisst Lombardi, nicht Gemmingen.

Radio Vatikan nennt sich "Die Stimme des Papstes und der Weltkirche".

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Tja, da hat im Jahre 1970 der Bischof von Lausanne wohl einen kapitalen Bock geschossen:

 

1. November 1970: Rechtliche Anerkennung der Priesterbruderschaft St. Pius X. durch Bischof François Charrière, Bischof von Lausanne, Genf und Fribourg; kurz zuvor Gründung des Priesterseminars St. Pius X. in Ecône im Wallis.

 

Quelle

 

Nachtrag:

Hach, und aufgehoben waren die auch schon mal? (gleiche Quelle)

 

6. Mai 1975: Willkürliche Aufhebung der Priesterbruderschaft St. Pius X. Als Vorwand dient die Erklärung des Erzbischofs vom 21. November 1974, in welcher er die konziliaren und nachkonziliaren Reformen wegen ihres Schadens für die Kirche und die Seelen verwirft.

 

Warum hat man sie dann nicht aufgehoben sein lassen?

bearbeitet von Julius
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P. von Gemmingen erscheint hier eigentlich sehr uninformiert und hilflos, und das obwohl er doch "die Stimme des Papstes" repräsentiert.

 

Ähm ... wie kommst Du drauf, dass Gemmingen "die Stimme des Papstes" repräsentiere? Repräsentiere??? Wer hat ihn denn mit dieser hehren Aufgabe betraut? Der Pressesprecher des Vatikan heisst Lombardi, nicht Gemmingen.

Radio Vatikan nennt sich "Die Stimme des Papstes und der Weltkirche".

 

Ach so. "Radio Vatikan". Also nicht Gemmingen. Und ich dachte schon, Du redest von was offiziellem. *achselzuck*

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D.h. würden Evangelikale versuchen, Juden zu missionieren?

 

Nicht "würden", sie versuchen es, und zwar massiv. S. "messianische Christen". Allerdings hörst Du aus diesen Kreisen den Gottesmordvorwuf eben nicht - der wäre auch nicht opportun, wenn man auf die Bekehrung eines Juden aus ist, wo immer man ihn zu fassen kriegt.

Also sie versuchen Juden zu missionieren, wie die Tradis?

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Ich bitte im Voraus um Nachsicht für meine dumme Frage:

 

Wenn jemand im Jahr 1976 von einem damals noch im Amt befindlichen Erzbischof zum Priester geweiht wurde (das war Lefebvre damals doch noch?), war er dann Teil des römisch-katholischen Klerus unter der Leitung des Bischofs von Rom? Oder reicht die Priesterweihe allein nicht und man muss auch noch irgendeine "Klerikerfunktion" ausüben? Wenn ja, reichten dann die in Econe bzw in den USA bis 1988 ausgeübten Funktionen nicht als "Klerikerfunktion" aus?

 

Wenn er aber wirklich nie dem Klerus angehörte, wovon ist er dann suspendiert?

 

Ich frage nur, weil ich es wirklich nicht weiß.

Alles eine Defininitionsfrage.

 

Williamson wurde 1976 ordentlich in damals noch kanonisch legitime FSSPX hineingeweiht und war damit ordentliches Mitglied des römisch-katholischen Klerus (der alle Geweihten umfasst, die im Auftrag der römisch-katholischen Kirche tätig sind und nicht suspendiert oder dispensiert sind).

 

Teil des Klerus war er also solange wie er sein Amt im Rahmen des römisch-katholischen Rechts ausübte.

 

Als 1988 die Bischofsweihe erfolgte stellte er sich damit außerhalb des Rechts wurde suspendiert und verlor damit seine Mitgliedschaft im Klerus.

 

Durch die Aufhebung der Exkommunikation wurde Williamson erlaubt wieder in römisch-katholischen Messen die Kommunion zu empfangen oder die anderen Sakramente in Anspruch zu nehmen (wenigstens bis zu seiner nächsten eigenen Zelebration, die ihm immer noch verboten ist).

 

Erst wenn die Suspendierung aufgehoben wird, und er in ein wie auch immer geartetes Konstrukt eingegliedert wurde, und er wieder den Auftrag der Kirche hat seine Amtspflichten und -rechte ganz oder in Teilen auszuüben ist er wieder Teil des Klerus.

 

EDIT: die FSSPX war 76 NICHT mehr kanonisch legitim. Ob die Suspendierung damit schon mit der Weihe 76 eingetreten ist, müsste uns ein Kirchenrechtler beantworten.

bearbeitet von Flo77
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Tja, da hat im Jahre 1970 der Bischof von Lausanne wohl einen kapitalen Bock geschossen:

 

1. November 1970: Rechtliche Anerkennung der Priesterbruderschaft St. Pius X. durch Bischof François Charrière, Bischof von Lausanne, Genf und Fribourg; kurz zuvor Gründung des Priesterseminars St. Pius X. in Ecône im Wallis.

 

Quelle

5 Jahre später hat der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg die Bruderschaft ja dann auch wieder aufgelöst.

 

Werner

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Tja, da hat im Jahre 1970 der Bischof von Lausanne wohl einen kapitalen Bock geschossen:

 

1. November 1970: Rechtliche Anerkennung der Priesterbruderschaft St. Pius X. durch Bischof François Charrière, Bischof von Lausanne, Genf und Fribourg; kurz zuvor Gründung des Priesterseminars St. Pius X. in Ecône im Wallis.

 

Quelle

Mich würde mal interessieren, ob die Suspension nicht eigentlich schon 1975 mit der Aufhebung der Priesterschaft und den Priesterweihen von 76 eingetreten ist.

 

Dann wäre Williamson tatsächlich nie Teil des römisch-katholischen Klerus gewesen.

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D.h. würden Evangelikale versuchen, Juden zu missionieren?

 

Nicht "würden", sie versuchen es, und zwar massiv. S. "messianische Christen". Allerdings hörst Du aus diesen Kreisen den Gottesmordvorwuf eben nicht - der wäre auch nicht opportun, wenn man auf die Bekehrung eines Juden aus ist, wo immer man ihn zu fassen kriegt.

Also sie versuchen Juden zu missionieren, wie die Tradis?

Ja, und warum auch nicht.

 

Werner

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5 Jahre später hat der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg die Bruderschaft ja dann auch wieder aufgelöst.

 

Ah ja, der war das. Und warum sind sie dann nicht aufgehoben geblieben?

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5 Jahre später hat der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg die Bruderschaft ja dann auch wieder aufgelöst.
Ah ja, der war das. Und warum sind sie dann nicht aufgehoben geblieben?
Sind sie doch - aus römisch-katholischer Sicht.

 

Aus der eigenen Perspektive war die Aufhebung gegen geltendes Recht und hat damit nicht stattgefunden...

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5 Jahre später hat der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg die Bruderschaft ja dann auch wieder aufgelöst.
Ah ja, der war das. Und warum sind sie dann nicht aufgehoben geblieben?
Sind sie doch - aus römisch-katholischer Sicht.

Aus der eigenen Perspektive war die Aufhebung gegen geltendes Recht und hat damit nicht stattgefunden...

 

Schon 1975? Also, da klafft mir jetzt doch ne große Lücke von 1975 bis 1988, als Ratzinger versuchte, das Schisma abzuwenden, indem er den Piussen in Aussicht stellte, dass sie einen eigenen Bischof kriegen.

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Quo vadis, Benedikt? Eine Debatte in Hamburg (mit RealPlayer abspielen, bei mir gehts leider nicht)

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Quo vadis, Benedikt? Eine Debatte in Hamburg (mit RealPlayer abspielen, bei mir gehts leider nicht)

Hier funktioniert es. 3 Minuten. Am Ende: Den Leuten wird klar: "Katholische Kirche, das bin auch ich."

 

Tenor: Der Papst hat Schuld und muss unter Beobachtung bleiben.

bearbeitet von lara
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Schon 1975? Also, da klafft mir jetzt doch ne große Lücke von 1975 bis 1988, als Ratzinger versuchte, das Schisma abzuwenden, indem er den Piussen in Aussicht stellte, dass sie einen eigenen Bischof kriegen.
Bis '88 scheint man in Rom noch der Meinung gewesen zu sein, man könnte der Bruderschaft irgendein Konstrukt anbieten in dem sie sich organisieren könnten (Orden, Personalprälatur, etc.)

 

Wirklich um eine Zerschlagung der Bruderschaft scheint man sich von Rom aus nicht bemüht zu haben. Inwiefern man damals schon die Suspendierung festgestellt hat, ist mir noch nicht begegnet.

 

Hätte ++Marcel nicht '88 die Weihen vorgenommen hätte dieser Schwebezustand vmtl. noch weitaus länger angehalten.

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Hätte ++Marcel nicht '88 die Weihen vorgenommen hätte dieser Schwebezustand vmtl. noch weitaus länger angehalten.

Nur so lange, bis er zur Hölle gefahren ist. Ohne Bischöfe wäre der Laden nicht zu halten - der Hokuspokus des Handauflegens ist für diese Leute essentiell.

 

PS. Kreuze vor den Namen von solchen Leuten halte ich für etwas ... na ja.

bearbeitet von Sokrates
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5 Jahre später hat der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg die Bruderschaft ja dann auch wieder aufgelöst.
Ah ja, der war das. Und warum sind sie dann nicht aufgehoben geblieben?
Sind sie doch - aus römisch-katholischer Sicht.

Aus der eigenen Perspektive war die Aufhebung gegen geltendes Recht und hat damit nicht stattgefunden...

 

Schon 1975? Also, da klafft mir jetzt doch ne große Lücke von 1975 bis 1988, als Ratzinger versuchte, das Schisma abzuwenden, indem er den Piussen in Aussicht stellte, dass sie einen eigenen Bischof kriegen.

Lefebvre wurde ja auch schon 1976 suspendiert.

Lustig ist übrigens die Begründung der brüder, warum ihre Auflösung nicht rechtens sei:

Die Kardinalskommission hatte mit Zustimmung von Paul VI dem Bischof das Recht erteilt, die Bruderschaft aufzulösen. Als die Brüder dagegen Rekurs einlegten, bestätigte Paul VI den Vorgang als rechtens. Die Brüder behaupten nun, die Kardinalskommission habe nicht das recht gehabt, und Pauls VI sei erst im Nachhinein gekommen, deswegen sei die Auflösung nichtig (was natürlich Unfug ist, denn selbst wenn die Kardinalskommission ihre Befugnisse überschritten hätte, hätte spätestens das Placet von Paul VI als Inhaber der heiligen Universaljurisdiktion diesen Mangel wieder behoben. Aber auch da gilt halt: Was (uns) nicht passt, wird passend gemacht, und wenn's ein Dogma ist.

 

Werner

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5 Jahre später hat der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg die Bruderschaft ja dann auch wieder aufgelöst.
Ah ja, der war das. Und warum sind sie dann nicht aufgehoben geblieben?
Sind sie doch - aus römisch-katholischer Sicht.

Aus der eigenen Perspektive war die Aufhebung gegen geltendes Recht und hat damit nicht stattgefunden...

 

Schon 1975? Also, da klafft mir jetzt doch ne große Lücke von 1975 bis 1988, als Ratzinger versuchte, das Schisma abzuwenden, indem er den Piussen in Aussicht stellte, dass sie einen eigenen Bischof kriegen.

Lefebvre wurde ja auch schon 1976 suspendiert.

Lustig ist übrigens die Begründung der brüder, warum ihre Auflösung nicht rechtens sei:

Die Kardinalskommission hatte mit Zustimmung von Paul VI dem Bischof das Recht erteilt, die Bruderschaft aufzulösen. Als die Brüder dagegen Rekurs einlegten, bestätigte Paul VI den Vorgang als rechtens. Die Brüder behaupten nun, die Kardinalskommission habe nicht das recht gehabt, und Pauls VI sei erst im Nachhinein gekommen, deswegen sei die Auflösung nichtig (was natürlich Unfug ist, denn selbst wenn die Kardinalskommission ihre Befugnisse überschritten hätte, hätte spätestens das Placet von Paul VI als Inhaber der heiligen Universaljurisdiktion diesen Mangel wieder behoben. Aber auch da gilt halt: Was (uns) nicht passt, wird passend gemacht, und wenn's ein Dogma ist.

 

 

Werner

 

Das ist das was man bei den Tradis und auch Konservativen immer wieder beobachtet, man ist solang dem Papst treu solang er das redet, was diese Leute hören wollen, aber wehe wenn nicht, dann gibt es plötzlich Gründe, warum man bei diesem Fall nicht gehorsam sein muss...

bearbeitet von Erdbeere
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Und noch'n antisemitischer Piussler, diesmal in Österreich.

 

Dieser norditalienische Holocaust-Leugner, Abrahamowicz, nennt das II. vatikanische Konzil eine "cloaca maxima von Irrlehren".

 

Die antisemitische Riege der Piusse erweist sich von Tag zu Tag als größer. Soll mir noch einer kommen und erzählen wollen, der Verein selbst sei nicht antisemitisch. :angry2:

bearbeitet von Julius
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Lefebvre wurde ja auch schon 1976 suspendiert.

Lustig ist übrigens die Begründung der brüder, warum ihre Auflösung nicht rechtens sei:

Die Kardinalskommission hatte mit Zustimmung von Paul VI dem Bischof das Recht erteilt, die Bruderschaft aufzulösen. Als die Brüder dagegen Rekurs einlegten, bestätigte Paul VI den Vorgang als rechtens. Die Brüder behaupten nun, die Kardinalskommission habe nicht das recht gehabt, und Pauls VI sei erst im Nachhinein gekommen, deswegen sei die Auflösung nichtig (was natürlich Unfug ist, denn selbst wenn die Kardinalskommission ihre Befugnisse überschritten hätte, hätte spätestens das Placet von Paul VI als Inhaber der heiligen Universaljurisdiktion diesen Mangel wieder behoben. Aber auch da gilt halt: Was (uns) nicht passt, wird passend gemacht, und wenn's ein Dogma ist.

 

Danke, jetzt seh ich klarer.

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Ich bin zur Zeit mal wieder im Ausland und verfolge mit Entsetzen die durch die völlig abwegige Holocaust-Leugnung des "Bischofs" Williamson losgetretene Diskussion. Gegenüber meinen ausländischen Gesprächspartnern komme ich zudem in die unangenehme Lage, die aktuelle Situation und ihre Komplexität erklären zu müssen, obwohl ich kein Katholik bin und trotzdem gegenüber der Vatikan-Kritik auch immer fair bleiben will.

 

Mir fallen zwei oder die drei fiolgenden Dinge dazu ein:

 

1. Die Pius-Bruderschaft ist für mich eine fundamentalistische Sekte, die genauso gefährlich ist wie alle anderen fundamentalistischen Sekten - egal, welcher religiösen oder theologischen Coleur. Die Pius-Brüder berufen sich dabei auf einen traditionalistischen Papst, der ein Kind seiner Zeit war,in deren Kontext man dessen "Traditionalismus" sehen muss. In der Biblischen Theologie untersagte dieser Papst z. B. die Lehren der modernen Bibelkritik, die allerdings heute auch an allen Kathol. Theolog, Fakultäten gelehrt werden und vorher bei den Protestanten der früheren Tübinger Schule und andernorts schon Platz gegriffen hatten. Hier hat sich katholischerseits seit dem Abtritt dieses Traditionalisten-Papstes eben auch einiges getan; das ist also Geschichte. Ich würde auch sehr stark bezweifeln, ob dieser Traditionalisten-Papst explizit antisemitisch war - wenn überhaupt, dann mit den für die christliche Theologie, also katholisch wie evangelisch, ´überhaupt allgemein geltenden Einschränkungen: Selbst bei vielen bibelkritisch-wissenschaftlich ausgebildeten Neutestamentlern finden sich in bezug auf die Juden (z.B. Pharisäer), die Jesus nach der Schrift ablehnten und kreuzigten, so manches Verwerfnis, das historisch verzerrt und sicher nicht in dieser verzerrten Form empirisch haltbar ist. Die jüdisch-theologische Forschung, die sich ebenfalls dem Thema Jesus seit dem 19. Jh. bibelkritisch widmet,und deren Ergebnisse werden in der christlichen Theologie leider noch nicht allseits zur Kenntnis genommen; hier wäre ein gegenseitiger Austausch unbedingt notwenedig, um subtil antisemitischen Tendenzen vorzubeugen. Die Pius-Brüder sind nicht nur von gestern und auch in puncto theologischer Wissenschaft auf dem allgemein üblichen akademischen Stand der Zeit; nein, sie sind auch explizit - ob nun verkappt oder nicht - rechtsradikal, antisemitisch und antidemokratisch und haben daher in einer Kirche wie der römisch-katholischen Kirche und ihrem derzeitigen Lehramt nichts zu suchen - es sei denn, dass deren Papst ein neues Zeitalter der vorkonziliaren Zeit des II. Vatikan. Konzils einläutet - was ich mir aber nicht vorstellen kann.

 

2. Bei der Holocaust-Leugnung des "Bischofs" Williamson fällt mir nur ein: WEHRET DEN ANFÄNGEN! Faktisch gibt es erstens keinen Grund, diese zu leugnen, und weil das so ist, steckt etwas anderes - nämlich ein rechtsradikales Weltbild - dahinter, das wieder salonfähig gemacht werden soll. Mit den "Juden" fängt das dann an, dann kommen die muslimischen Minderheiten dran, dann die Romas und andere Minderheiten, bis alle Minderheiten "erfasst" sind. An den schrecklichen Ergebnissen des Dritten Reiches wissen wir, wohin das führen wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Pius-Brüder in ihrem verqueren Weltbild die nächsten Kreuuzüge schon geplant haben, auch davon dürfte der normale Durchschnittsmensch genug haben. Es ist besser, dass sich alle von diesen Williams-Geschichtsfälschungen klar distanzieren und laut protestieren - vielleicht zeigt die deutsche Nation wenigstens heute einmal Zivilcourage und schaut nicht weg......

 

3. Psychologisch muss auch klar sein, dass die Gründer des Staates Israel wie auch die gerade heute in Deutschland lebenden Mitglieder jüdischer Gemeinschaften hier besonders sensibel sind - ihre Väter haben das Trauma von Auschwitz noch lange nicht überwunden und es sogar auf die nachkommenden Generationen "vererbt". Als Betroffene wissen sie, dass sie "wehrhaft" sein müssen - und das in jeder denkbaren Weise. Mit dem Trauma der Geschichte, der Shoah, Politik zu machen, ist fatal; es schafft neue Opfer (Palätinenser); in der DDR waren Leute an der Spitze wie Honnecker oder Ulbricht, die in der Nazi-Zeit entweder im Exil (z.B. Ulbricht in Moskau) oder im KZ (wie Honnecker) waren. Das subjektive Sicherheitsbedürfnis dieser traumatisierten Generation hat dann zu einem Staat geführt, der seine Bürger eingemauert, bespitzelt und auf ebenso grausame Weise unterdrückt hat. Leute wie der "Bischof" Williamson sind die geistigen Wegbereiter für derartige Traumata, und gerade wegen der aus der neueren Geschichte schon bekannten schrecklichen Auswirkunge müssten alle eigentlich auf der Hut und hier besonders sensibel sein; andernfalls hat man die Lektion aus der Geschichte nicht gelernt.

 

In meiner persönlichen Situation hier vor Ort habe ich keine Lust, ständig meine "antifaschistische","antirassistische" und nicht-antisemitische Haltung unter Beweis stellen zu müssen - zumindest im Gespräch mit meinen jüdischen, arabischen und chinesischen Freunden, Studenten und Kollegen. Irgendwelche Rhetorik und Lippenbekenntnisse helfen da auch nicht viel; eine solche Haltung muss hingegen "ganzheitlich" in der eigenen Persönlichkeit zum Ausdruck kommen - mit Kopf, Herz und Hand (aktives Handeln/Auftreten).

 

Aus der von mir zugegebenermaßen besonders "bekämpften" Vaganten-Sektiererszene muss ich leider vermelden, dass da gewisse Kreise, die hier schon z.T. in bestimmten Threads Gegenstand der Diskussion waren, in den letzten Tagen in Zusammenhang mit der PIusbruderschaft-Diskussion und den abwegigen Willaims-Äußerungen Massen-Emails verschickt hatten (ich habe auch welche bekommen), in denen die Machschaften von Williamson & Co noch "verteidigt" wurden mit den für diese Szene üblichen platten Arguimenten von niedrigstem intellektuellem Niveau und den üblichen Rechtschreibfehlern im Deutschen.

 

Wie heißt es so schön - "wehret den Anfängen"! Augen auf, nicht wegschauen und klar Stellung beziehen - das ist hier jetzt angesagt!

bearbeitet von gouvernante
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