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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Es geht nicht um Frontstellungen, es geht darum, das Konzil umzusetzen. Das ist ein Prozeß, der mehrere Generationen in Anspruch nimmt. Und jede darf neu nachdenken. Der Papst zieht in seinen Büchern auch seine persönliche Summe des Konzils. Da ist nichts ex cathedra gesprochen. Und es wird in der Kirche immer Vordenker und Nachzügler geben. Vom Scheiterhaufen ist man glücklicherweise für beide Gruppen abgekommen.

In seinem Jesusbuch zieht er die Summe so, dass er im Vorwort die historisch-kritische Methode über den blauen Klee lobt, dann grenzt er sie ein ... und nach Beendigung des Vorworts wendet er sie dann einfach nicht mehr an. Nix mit der Beachtung der literarischen Formen etc. Und vor allem: Nichts mit den Ergebnissen, die diese Beachtung der Formen bereits hervorgebracht hat.

 

Und von wegen "ganz persönlich". Das ist nur der Vorwand, unter dem er dann seine päpstliche Autorität, die ja bei der Be-Werbung dieses Buches und im Bewusstsein der Lesers (ist schon was besonderes, ein Buch zu lesen, das der Papst persönlich geschrieben hat) nicht zu kurz kam. Das Buch wurde ja nicht wegen seines Inhalts zum Bestseller, sondern weil es ein Papstbuch war.

 

Der Papst ist weder Vordenker noch Nachzügler, er ist Vollgasgeber im Rückwärtsgang.

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Der Papst ist weder Vordenker noch Nachzügler, er ist Vollgasgeber im Rückwärtsgang.

 

Selbst wenn er das wollte, könnte er das? Ich glaube, du überschätzt die Möglichkeiten des Amtes. Und wenn tatsächlich die eine oder andere wissenschaftlich "bessere" Interpretation des Evangeliums sich eine Generation später durchsetzte, was solls? Für die Lebenswirklichkeit von 99 % aller Gläubigen ist das irrelevant.

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Franciscus non papa
Apropo Solidarität mit dem Papst...

 

Bei uns im Dom hat neulich ein Freikirchler und Theologe gepredigt, daß Jesus das Getrennte wieder in der Liebe zusammenführen will. So ähnlich wie die zwei Schienen eines Zuges in der Mitte verbunden sind, so sind die zwei Schienen auf demselben Weg, und verbindende Glied ist Jesus. Jesus will die Familien und die Konfessionen einen. Und dann hat er sogar den Papst verteidigt, der ein gutes Zeichen setzen wollte. Die ganze Versammlung war von der Predigt begeistert, und es ist ihm gelungen, viele Wogen zu glätten. Meiner Meinung nach aber war der eigentlich dort Handelnde der Heilige Geist selbst, und der Prediger war nur ein Instrument dazu.

 

Ich glaube, die Einheit wird nicht nur bloß mit theologischen Argumenten gelingen, sondern zuerst also, wenn wir dafür beten, bevor wir uns ans Diskutieren dran machen. Nichts anderes hat Jesus getan, er hat um die Einheit gebetet und hat nicht mit einer Belehrung oder mit einer Predigt angefangen.

 

Die Gemeinde war sichtlich angerührt von der Predigt, sodaß sogar ich davon schwärme, daß eines Tages die Einheit mit den Protestanten gelingen wird.

 

 

 

P.S.: Ehm..... Wo ich allerdings schwarz sehe, das ist die Kommunio mit den umfassenden Oberrationalisten Popper-Fans. Das sind ja doch die, die sich rühmen, wie Mr. Invencible mit Argumenten so gerade stehen zu können, weil jedes Gegenargument die Logik als solche angreifen müßte, und das ist genauso in sich widersprüchlich.

 

 

sag mal platon, wäre es nicht möglich, deine popper allergie auf einen speziellen thread zu begrenzen?

 

*ratlos fragend*

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Franciscus non papa
Kalt im Sinne von Kaltschnäuzigkeit. Schamlos im Sinne von Skrupellos. Ich sehe nicht, wo seine Methoden eine Grenze finden (außer bei offensichtlichen Verbrechen. Die traue ich ihm nicht zu.) Ist es nicht kaltschnäuzig, wie er den ganzen Aufruhr in einem Schweigen versinken lässt? Wie er auch die Verkündigung des 2. Vatikanischen Konzils einfach durch weitgehende Unterlassung irgend einer Aktion untergehen lässt? ... kühl berechnet ...Nacht- und Nebelaktionen ... den gesamten Episkopat der Weltkirche hilflos im Regen stehen lässt? Kaltschnäuzig, aalglatt und skrupellos.

 

... In diesen Fragen geht es um die nackte Macht. ... ein fotogener Händedruck mit Osama bin Laden zum Zeichen der Ökumene mit dem Islam und der Barmherzigkeit mit Sündern?

 

Vielleicht lässt sich das, was ich mit kaltschnäuzig, aalglatt und skrupellos auf einen Punkt bringen: Gesprächsunwillig.

 

Und zwar in der schlimmsten Form: Gesprächsunwilligkeit mit tausend Gesprächen.

 

Deswegen glaube ich auch nicht, dass Zollitsch oder irgend jemand was erreicht - zumindest nicht durch Reden. Und das macht hilflos - natürlich mich, genau genommen aber den Rest der Welt gleich mit. Wenn Reden keinen Sinn mehr hat, dann gehen bei mir alle Alarmglocken los. Und das tun sie. Weil: Was ist dann die Alternative? Dann wird mit Faktensetzungen gekämpft. Und das ist bereits die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Ich glaube, ich könnte als Priester nicht mehr glücklich werden, hätte ich so eine Meinung vom Papst wie du! Schauderhaft! :angry2:

 

 

wenn dein glück als priester davon abhängt, dass der papst bewundernswert ist, dann hättest du über viele jahrhunderte hinweg allerdings ein armseliges leben führen müssen.

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Ich glaube, ich könnte als Priester nicht mehr glücklich werden, hätte ich so eine Meinung vom Papst wie du! Schauderhaft! :angry2:

Und was hättest Du gemacht, wenn Dein Papst Alexander VI oder Innozens VIII gewesen wäre?

Ich will nicht behaupten, dass Benedikt in diese Verbrecherkategorie hineingehört. Gemeinsam ist vielmehr: Leute zu denen man kein Vertrauen haben kann und die ihr Amtsführung (wohl auch Deiner Meinung nach) der Kirche immensen Schaden gebracht haben.

So, wie Du hier schreibst vermute ich mal: Du hättest sie verteidigt und jeden verständnislos und entsetzt angesehen, der seine Stimme gegen ihre Umtriebe erhebt.

Aber widerspricht da nicht Deine menschliche Seite? Und widerspricht sie nicht auch bei dem Gedanken, einfach den Krempel hinzuwerfen, der Kirche den Rücken zu kehren "macht euern Dreck alleene!"?

 

Klar ist es nicht einfach.

Aber erzähl erst mal: Was würdest Du tun?

Gute Gegenfrage. Wahrscheinlich wäre ich nicht besonders glücklich unter solchen Päpsten und würde einfach auf einen guten Nachfolger hoffen. Meiner Meinung nach sind aber die Vergleiche Papst Benedikts XVI. mit solchen Gestalten völlig daneben. Verteidigt hätte ich Alexander VI. sicher nicht, möglicherweise hätte ich mich Savonarola angeschlossen.
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Und dieser Armseligkeit weicht Udalricus aus, indem er den Papst mit aller Kraft als dennoch bewundernswert oder zumindest ehrenwert deklariert.

Damit dürfte er einen gewissen Trend repräsentieren. Er ist nicht der einzige. Da sind auch starke Kräfte am Wirken.

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Und dieser Armseligkeit weicht Udalricus aus, indem er den Papst mit aller Kraft als dennoch bewundernswert oder zumindest ehrenwert deklariert.

Damit dürfte er einen gewissen Trend repräsentieren. Er ist nicht der einzige. Da sind auch starke Kräfte am Wirken.

Und gibt dir das nicht zu denken, dass man den Papst auch so interpretieren kann, ganz ohne "kaltschnäuzig, aalglatt und skrupellos"?
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Wahrscheinlich wäre ich nicht besonders glücklich unter solchen Päpsten und würde einfach auf einen guten Nachfolger hoffen. Meiner Meinung nach sind aber die Vergleiche Papst Benedikts XVI. mit solchen Gestalten völlig daneben. Verteidigt hätte ich Alexander VI. sicher nicht, möglicherweise hätte ich mich Savonarola angeschlossen.

Die Vergleiche bezüglich der Verbrecherhaftigkeit habe ich auch nicht gemeint. Ich wollte lediglich ein Beispiel für Päpste machen (die es ja auch tatsächlich gegeben hat, darum konkrete Beispiele), in deren Handlungsweise auch Du kein Vertrauen hättest.

 

Siehst Du, Du kommst auf das gleiche Ergebnis wie ich: Savonarola - wenn auch ohne Scheiterhaufengefahr. Aber es gibt ja auch andere Möglichkeiten, das Leben schwer zu machen, als Scheiterhaufen.

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Und dieser Armseligkeit weicht Udalricus aus, indem er den Papst mit aller Kraft als dennoch bewundernswert oder zumindest ehrenwert deklariert.

Damit dürfte er einen gewissen Trend repräsentieren. Er ist nicht der einzige. Da sind auch starke Kräfte am Wirken.

Und gibt dir das nicht zu denken, dass man den Papst auch so interpretieren kann, ganz ohne "kaltschnäuzig, aalglatt und skrupellos"?

Wenn das von Sokrates oder sonst einem kritischen Geist käme, würde ich sofort mit dem Nachdenken beginnen. Aber ich erlebe Dich als eher unkritisch. Da wirkt das nicht mehr. Du hast schon zu viel verteidigt.

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..

Nein, die Geschichte Jesu Christi auf Erden ist nun mal etwas weitaus Größeres. Da müsste mir auch ein Nichtgläubiger eigentlich zustimmen.

 

Nein, da muss ich nicht zustimmen. Die Geschichte Jesu Christi ist nix großes. Wenn überhaupt was großes, dann das was Menschen im Laufe der Jahrhunderte daraus gemacht haben. Dieser Machtblock, diese Organisation wurde von Menschen gegründet. Wie bei allen solch großen Organisationen mit List und Tücke, mit Rafinesse und Schlauheit, mit ...wenn nötig.....äußerster Brutalität und Rücksichtslosigkeit. Und auch da wie alle große erfolgreiche Organisationen nicht zuletzt durch ein Heer von willfährigen Handlangern. Die schlauen Handlanger bedachte man mit Macht und Einfluss, und wenn die da trotzdem nicht mitmachen wollte, wurden sie unschädlich gemacht. Mit den Dummen ging man in die Kreuzzüge, 30jährige Kriege, und lies sie die jeweilige Schmutzarbeit machen. Darauf gründet Macht und Einfluss. Cleverniss und Skrupelosigkeit sind das Fundament aller hirarschisch gefügten Organisationen.

Der Vatkan hat bis heute noch nicht die Europäische Menschenrechtskonvention unterschrieben. Warum wohl?? Weil dann das tragende Gerüst der Kirche zusammenstürzen würde.

Jetzt dürfte wohl wieder das ausgelutsche Argument des "Hasses" gegen die Kirchen kommen. Quatsch. Ich hasse nicht. Schon gar keine Organisationen. Ich finde es schlimm, das das tue ich, dass eine Glaubensgemeinschaft soviel Einfluss in unserer Gesellschaft hat. Mit den ganzen bekannten unschönen Fakten. Ich muss jetzt doch hoffentlich nicht alle Privilegien der Kirchen aufzähle??

Die Geschichte Jesu ist ein Wunschbild. Literarisch eher schlecht erzählt. Da ist die Illias von Homer weitaus besser.

Keinerlei innere Logik in den verschiedenen Testamenten. Widersprüche noch und nöcher. Dass man das alles nicht ernst nehmen kann, ist der einfachen Tatsache zu entnehmen, dass hier im Forum keine zwei gleiche Meinungen über die Figur des Jesus zu finden sind. Jeder sucht sich das raus, was zu seiner inneren Befindlichkeit passt. Da werden geradezu abenteuerliche Gedankenkonstrukte entworfen um die Bibel glaubwürdiger zu machen.

Um auf die Piusse zurückzukommen, Ratzinger macht meiner Meinung nach das einzig Richtige um seine Überzeugung durchzusetzen. Er holt die Hardliner ins Boot im Bemühen, zu retten was zu retten ist. Das europäische christliche Kirchenschiff bekommt mehr und mehr Schlagseite. Wie sehr richtig hier in diesem Forum von manchen erkannt, hat das sogenannte " Kuchelchristentum " nix gebracht. Die Mitgliedszahlen schwinden. Der Anspruch auf staatliche Hilfe und Unterstützung lässt sich mit Mitgliedszahlen in Höhe von sonstigen Sekten nicht aufrecht halten. Warum drängten die beiden Kirchen denn so auf mehr Einfluss in den östlichen Ländern?? Warum Pro-Reli?? Es geht ums Geld und um die damit verbundene Macht.

Die Islamische Konkurenz macht es ja vor. Zurück ins Mittelalter, und jede Menge schlappschwänziger Männer werden Hurra rufend folgen. Darin liegt die Rettung.

Geistig und charakterlich unterentwickelten Männern ein Rettungsanker anbieten, ihnen gegen die satanische Welt der gleichberechtigten Frauen beistehen. Was bei den Moslems möglich ist, sollte doch auch bei uns funktionieren. Genau diesen Weg versucht Ratzinger mit Gesinnungsgenossen jetzt zu beschreiten. Absolut logisch.

Der Vatikan und auch die Evangelen sind nicht da um Gutes zu tun. Quatsch. Das mit dem Guten ist ein angenehmer Nebeneffekt. Trägt zur PR bei. Das ist ja das Üble. Diese von den Leuten erbrachte wertvolle Tätigkeiten stützen den reaktionären Haufen. Übertünschen das eigentliche Anliegen, Macht und Einfluss.

Wie inzwischen ja jeder wissen dürfte, arbeite ich in einem ökumenischen Umfeld, da komme ich in ganz Süddeurschland herum. Da ist der Papst und die Kirchen sowas wie der Kaiser von China. Es gibt ihn wohl, aber kaum jemand interessiert sich für seine Äußerungen. Es geht den allermeisten Leuten am Allerwertesten vorbei, was aus Rom oder von einem Bischof Huber kommt.

Das ist der von Ratzinger erkannte Zustand im westlichen Kulturkreis. Und deshalb seine Strategie des Rückwärtsgehens. Das Moderne hat nichts gebracht.

Lieber Mecky, ihr lieben anderen hier alle, die ihr verzweifelt versucht, ein liebevolles Christentum zu leben, es ist Aussichtslos. Der Mensch mag per se zum Aberglauben neigen......ich bin nicht sicher, ob das so stimmt.....aber wenn er keine Angst vor Repressalien haben muss, geht er dahin, wo er am meisten Fun haben kann. Die Menschen werden gerne alle Angebote....soweit sie ihnen was bringen....annehmen. Sie gehen in Mitternachtsmessen, zu Kindstaufen, zu Beerdigungen, zu Gospelsongs Aufführungen, zu Weltjugendtagen, zu CSDs, zu was auch immer . Aber sie werden keine Notwendigkeit sehen, Mitglied in einem Verein zu werden, der die schönsten Dinge im Leben zur Sünde erklärt, wenn sie nicht dazu gezwungen werden. Und das versucht der Ratzinger wieder über die Hintertür einzuführen.

 

vielleicht zu viel, aber in vollem Ernst schreibend.....................tribald

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Es tickert sich so durch - erst DyN, dann La Prensa, jetzt auch Reuters: Williamson wurde als Leiter des Priesterseminars der Piusse in La Reja von Christian Bouchacourt, dem Distriktoberen für Lateinamerika, abgesetzt.

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... muss aber bei der Kommunion mit Traubensaft passen: Das hat Jesus definitiv nicht gewollt! Hebe dich hinweg, Satanas!

 

Woher weißt Du das so genau? Hattest Du eine göttliche Eingebung?

Nein, aber eine Bibel.

Geht es nicht etwas genauer? Bitte nenne die entsprechende(n) Bibelstelle(n) und deren Deutung!

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Der Papst ist weder Vordenker noch Nachzügler, er ist Vollgasgeber im Rückwärtsgang.

 

Selbst wenn er das wollte, könnte er das? Ich glaube, du überschätzt die Möglichkeiten des Amtes. Und wenn tatsächlich die eine oder andere wissenschaftlich "bessere" Interpretation des Evangeliums sich eine Generation später durchsetzte, was solls? Für die Lebenswirklichkeit von 99 % aller Gläubigen ist das irrelevant.

 

Du meinst vielleicht: noch irrelevant. Aber auch das ist schon sehr relativ.

Es wird aber für den Einzelnen relevant werden

- wenn wieder eine Bischofsbesetzung ansteht

- wenn die Handkommunion allgemein wieder verboten wird

- wenn der Papst wieder ein Lehrschreiben á la "Dominis Jesus" veröffentlicht - mal sehen welcher Glaubensgruppierung er hier eine Stich versetzt

 

... alles so kleine weitere mögliche Tröpfchen, die bei dem einen oder anderen dann doch das Fass zum Überlaufen bringen. Bei etlichen war es die unrühmliche Affäre um die Aufhebung der Exkommunikation, bei anderen läuft das Fass beim nächsten Mal über...

 

Ich prophezeie Dir einen Exodus in Deutschland. In 10 Jahren wird die Kirche hier in D ganz anders aussehen als jetzt. Es gibt ja genug, die das begrüßen "Die Kirche muss sich gesund schrumpfen". Weihbischof Wagner sagt das, Ratzinger sagte das ähnlich in einem Interview.

Jawoll: Weg mit diesen 50%-Katholiken!

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- eine Verhaftung eines im Volk so Beliebten muss klammheimlich geschehen, sonst droht ein Aufstand

 

Eben zu dem Zeitpunkt nicht. Das war die Zeit, in der Pilatus in Massen hingerichtet hat, wen er von den Juden habhaft werden konnte. Der kleinste Hinweis auf "Widerstandskämpfer" hat ausgereicht, ganze Gruppen hinzurichten. Da drohte (noch) kein Aufstand, das kam erst später, deutlich nach Jesu Tod.

 

Ich bin mir auch nicht so sicher, ob Jesus sehr viel beliebter im Volk war als die anderen Erweckungsprediger der damaligen Zeit - hat es ja nun mal genug gegeben.

 

Dafür war schon ein Judas nötig,

OK - vielleicht ist das so gewesen - ich verlasse mich da mal auf jüdische (und einige christliche) Historiker.

 

Sein Tod wäre ein juristischer Akt gewesen, der mit seiner eigentlichen Botschaft gar nichts zu tun gehabt hätte, er wäre keinesfalls "für uns" gestorben, sondern maximal "für die rebellischen Juden",

 

Wissen wir das alles so, wie es die Theologen behaupten? Zum einen könnte es sein, dass die Einschätzung der Römer Jesus gegenüber falsch war (also, dass er kein Zelot war) - dann war es ein Fehlurteil. Nachdem es aber doch deutliche Hinweise gab, dass Zeloten auch in seinem Umfeld waren - man darf nicht vergessen, dass im besetzten Palästina das römische Recht nicht angewendet wurde, wahrscheinlich nicht mal gegolten hat - mitgefangen, mitgehangen. Individuelles Recht? Fehlanzeige.

 

Ich fürchte, dass sehr viele theologische "Wahrheiten", die "sein müssen", sich als unhaltbar erweisen würden, wenn man über die Geschichte des Menschen Jesus mehr wüsste. Die Theologie entwickelt sich nicht unbedingt an der historischen Präzision.

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Eine Frage, weil hier und da gefragt wird, wieso der Papst denn nicht die Exkommunikation von Küng wiederaufhebt - ist Küng denn exkommuniziert???
Nein, denn mit den Linken ist Rom ja immer schon wesentlich barmherziger umgegangen!

(Selektive Wahrnehmung einmal von der anderen Seite! :angry2: )

Nein exzessive Uniformiertheit gepaart mit verminderter Fähigkeit Unterschiedliches auseinanderzuhalten..........Küng hat einfach kein Vergehen gesetzt für das eine Exkommunikation vorgesehen wäre.

bearbeitet von wolfgang E.
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Und dieser Armseligkeit weicht Udalricus aus, indem er den Papst mit aller Kraft als dennoch bewundernswert oder zumindest ehrenwert deklariert.

Damit dürfte er einen gewissen Trend repräsentieren. Er ist nicht der einzige. Da sind auch starke Kräfte am Wirken.

Und gibt dir das nicht zu denken, dass man den Papst auch so interpretieren kann, ganz ohne "kaltschnäuzig, aalglatt und skrupellos"?

Ja, wenn man völlig betriebsblind ist.

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Ich prophezeie Dir einen Exodus in Deutschland. In 10 Jahren wird die Kirche hier in D ganz anders aussehen als jetzt.

 

Das wird noch länger dauern - aber dieses Ergebnis erwarte ich auch. Da sind sich die so unterschiedlichen Leute wie der Papst, unser ehemaliger Siri, Udalricus, Weihbischof Wagner und auch der inzwischen verstorbene Bischof Dyba einig: Die Kirche muss mehr Profil zeigen, sie muss apologetischer werden gegenüber "falschen Entwicklungen" (das sagen übrigens auch ernstgenommen werden wollende evangelische Bischöfe in Deutschland). Das ist eine Kampfansange an die Volkskirche - ob man das will oder nicht.

 

Die Konsequenz ist klar: Die Kirchen werden kleiner und entwickeln jeweils einen ausgeprägteren Mainstream, die engagierten Christen der Richtungen, die nicht mehr hineinpassen, in die ehemaligen Volkskirchen, werden wo anders hin wechseln. Die Karteichristen werden immer mehr der Kirche den Rücken kehren - und damit einen wichtigen Pfeiler der Finanzierung wegbrechen lassen.

 

Ich verstehe zwar nicht, wie man das als Maßnahmen zur Verbesserung der Einheit der Christen ansehen kann - wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass ich für diese Sache derzeit überhaupt keinen Lösungsansatz finde - aber es ist ein Weg, den ich letztlich nicht für schlecht halte: Jeder Richtung ihre Konfession. Es würde mir sehr schwer fallen, als Katholik (als der ich mich sehe) in einer sehr traditionellen Konfession meinen Glauben leben zu müssen. Das würde mich irgendwann zwingend in die Glaubensferne treiben. Andererseits - wenn ich mir vorstelle, dass konservative Traditionelle eine Frau oder einen Menschen, der bekanntermaßen homosexuell lebt, als Priester akzeptieren müssten - das geht nicht. Das kann ich nicht verlangen.

 

Letztlich verlässt man damit die derzeitige Theologie der RKK, die alle Christen eigentlich in ihrer Kirche vereinigt sehen will. Die Frage ist nur, ob man das heute noch anders machen kann. Die Christen sind zu unterschiedlich und auf Gleichlauf lässt sich heute niemand mehr so leicht trimmen. Das muss von innen her kommen.

 

Wobei: Das alles hat nichts zu tun mit einem antisemitischen Grundtenor bei den Piussen und einem geistig noch deutlich ausbaufähigen Weihbischof in Linz. Diese beiden Sachen regen ja auch einige Konservative auf... Und das hat auch nichts damit zu tun, dass hier seitens des Papstes unter Umständen sein eigenes Kirchenrecht gebrochen wird, das da besagt, dass vor einer Aufhebung der Exkommunikation erst die Erklärung des Willens zur Wiederherstellung der Communio seitens des Exkommunizierten erfolgen muss... Aber das soll nicht mein Problem sein, das betrifft mich nicht.

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In seinem Jesusbuch zieht er die Summe so, dass er im Vorwort die historisch-kritische Methode über den blauen Klee lobt, dann grenzt er sie ein ... und nach Beendigung des Vorworts wendet er sie dann einfach nicht mehr an. Nix mit der Beachtung der literarischen Formen etc. Und vor allem: Nichts mit den Ergebnissen, die diese Beachtung der Formen bereits hervorgebracht hat.

 

Und von wegen "ganz persönlich". Das ist nur der Vorwand, unter dem er dann seine päpstliche Autorität, die ja bei der Be-Werbung dieses Buches und im Bewusstsein der Lesers (ist schon was besonderes, ein Buch zu lesen, das der Papst persönlich geschrieben hat) nicht zu kurz kam. Das Buch wurde ja nicht wegen seines Inhalts zum Bestseller, sondern weil es ein Papstbuch war.

 

Der Papst ist weder Vordenker noch Nachzügler, er ist Vollgasgeber im Rückwärtsgang.

 

Mecky, kann es sein dass Du wie so viele den amtierenden Papst deutlich überschätzt. Seit Jahren und Jahrzehnten wird davon ausgegangen, Joseph Ratzinger sein hoch intelligent, klug, gerissen und ein brillianter Theologe. Was aber, wenn das nicht stimmt? Wenn er nicht mehr ist als ein durchaus intelligenter Blender?

 

Ein paar Beobachtungen dazu:

 

Der große Theologe vermeidet es seit Jahren, etwas theologisches zu publizieren. Es gibt zwar viele Internetseiten, die ihn als großen Theologen preisen, aber nicht einmal die Regensburger Jubelstiftung kann eine simple Veröffentlichungsliste bieten. Das Jesus-Buch ist nicht nur aus fachwissenschaftlicher Sicht kritikwürdig, ein Blickm in seine Literaturliste belegt auch deutlich, dass er neuere Theologische Entwicklungen faktisch kaum noch wahrgenommen hat. Er versucht, mit einer Theologie zu diskutieren, die es seit 20 Jahren nicht mehr gibt.

 

Der überaus kluge Joseph Ratzinger hat in den vergangenen Jahren mehr als einmal erheblich Porzellan zerschlagen. Und in jedem Fall hat er zuvor nichts vorhergesehen, in der Krise nur mäßig verstanden, worum es geht, und hinterher kaum etwas gelernt.

 

Schließlich gilt er als ein guter Zuhörer. Zumindest in seiner Zeit als Erzbischof von München hat man ihn im Ordinariat nicht so erlebt - es gab immer nur zwei Meinungen: Seine und falsche.

 

Nein, mein lieber Mecky, ich glaube nicht an den großen Masterplan zurück - ich trauen ihm denselben nicht zu. Er schaut auf ein Teilproblem, fällt dort eine losgelöste Etscheidung, setzt diese gegen ale Beratungen durch (insofern würde ein Kabbinett nichts, aber auch gar nichts ändern) und wundert sich später über Kollateralschäden. Versuche mal, ihn nicht als das theologische Superhirn zu sehen, das er nicht ist! Er ist nicht der Mozart der Theologie, sondern der James Last.

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Es tickert sich so durch - erst DyN, dann La Prensa, jetzt auch Reuters: Williamson wurde als Leiter des Priesterseminars der Piusse in La Reja von Christian Bouchacourt, dem Distriktoberen für Lateinamerika, abgesetzt.

 

und auf Deutsch hier.

 

Innerhalb der Piusbrüder scheint er jedoch immer noch Anhänger zu haben:

Ein Gläubiger verglich Williamson gar mit dem italienischen Wissenschaftler Galileo Galilei, der vom Vatikan gezwungen worden war, zu widerrufen, dass die Erde eine Kugel sei und sich um die Sonne drehe
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Der Papst ist weder Vordenker noch Nachzügler, er ist Vollgasgeber im Rückwärtsgang.

 

Selbst wenn er das wollte, könnte er das? Ich glaube, du überschätzt die Möglichkeiten des Amtes. Und wenn tatsächlich die eine oder andere wissenschaftlich "bessere" Interpretation des Evangeliums sich eine Generation später durchsetzte, was solls? Für die Lebenswirklichkeit von 99 % aller Gläubigen ist das irrelevant.

 

Du meinst vielleicht: noch irrelevant. Aber auch das ist schon sehr relativ.

Es wird aber für den Einzelnen relevant werden

- wenn wieder eine Bischofsbesetzung ansteht

- wenn die Handkommunion allgemein wieder verboten wird

- wenn der Papst wieder ein Lehrschreiben á la "Dominis Jesus" veröffentlicht - mal sehen welcher Glaubensgruppierung er hier eine Stich versetzt

 

... alles so kleine weitere mögliche Tröpfchen, die bei dem einen oder anderen dann doch das Fass zum Überlaufen bringen. Bei etlichen war es die unrühmliche Affäre um die Aufhebung der Exkommunikation, bei anderen läuft das Fass beim nächsten Mal über...

 

Ich prophezeie Dir einen Exodus in Deutschland. In 10 Jahren wird die Kirche hier in D ganz anders aussehen als jetzt. Es gibt ja genug, die das begrüßen "Die Kirche muss sich gesund schrumpfen". Weihbischof Wagner sagt das, Ratzinger sagte das ähnlich in einem Interview.

Jawoll: Weg mit diesen 50%-Katholiken!

 

Das widerspricht sich nicht. Von den Gläubigen, die noch übrig bleiben sind schließlich immer noch 99% in ihrer Lebenswirklichkeit mit der katholischen Kirche zufrieden. Es werden halt nur in ihrer Grundgesamtheit weniger sein.

 

Und irgendwie ist es doch das, was auch von den Hardlinern ersehnt wird. Ein Glaube dessen Gott, nicht mehr wirklich für alle sondern nur noch für viele da ist. Eben für die kleine feine Elite, die hier auch von dem einen oder anderen Forenmitglied so schön beschwört wird. So können sich dann die Wenigen, die noch bleiben, noch erhabener und auserwählter fühlen können als es ihnen ihr Glaube eh schon vorgaukelt. (In meinen Augen armselige Kreaturen, die sich auf nichts anderes was einbilden können als dass sie jeden Sch... glauben. Hauptsache sie halten die Autorität dahinter als groß und erhaben und ihnen wird viel Butter um den Mund geschiert.)

 

Lustig ist nur, dass der Vatikan, der unüberlegt die gleiche Politik betreibt sich damit ins eigene Fleisch schneidet. Denn früher oder später hat er auf diese Weise seine eigene Machtposition, die ihm doch so wichtig ist, selbst untergraben. Frau Merkel hat seine Eitelkeit sicherlich zutiefst gekränkt. Wenn's so weiter geht, wird es Usus werden, dass kein Mensch und kein Politiker es mehr für nötig erachtet Stimmen aus dem Vatikan Bedeutung zuzumessen. Insbesonere, wenn die Zahl der Katholliken so weit abgenommen hat, dass auch nicht mehr um Wählerstimmen zu fürchten ist.

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Er ist nicht der Mozart der Theologie, sondern der James Last.

 

:angry2:

 

Das gefällt mir, diese Sichtweise macht für mich Sinn und hilft mir, mir selbst das Puzzle etwas anders zusammenzusetzen und einiges schlüssiger zu erklären als vorher.

bearbeitet von Julius
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Er ist nicht der Mozart der Theologie, sondern der James Last.

 

In Zeiten von Dieter Bohlen...

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