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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Das war kein Unfall, sondern hat alles Methode.

 

Wenn das so ist, was ist denn das strategische Ziel hinter diesen Aktionen? Irgendetwas wird sich Ratzinger von diesem Masterplan doch versprochen haben.*

Dale

 

*falls das hier irgendwo schon steht, sorry, lese viel aber nicht alles

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Das war kein Unfall, sondern hat alles Methode.

 

Wenn das so ist, was ist denn das strategische Ziel hinter diesen Aktionen? Irgendetwas wird sich Ratzinger von diesem Masterplan doch versprochen haben.

Verkürzte (vielleicht ein kleines bisschen zu verkürzte) Antwort: Er will das 2. Vatikanische Konzil im Wesentlichen abschaffen bzw. in seinen Auswirkung massiv beschneiden.

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Die Aufhebung der Exkommunikation sei kein Betriebsunfall und kein Kommunikationsproblem gewesen. Sondern pure Absicht. Seit Jahren vorbereitet durch den Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger, der heute Papst ist und die Sache am Kirchenrecht vorbei durchgeboxt hat. "Das ist Amtsmissbrauch des Papstes" sagte Hünermann wörtlich. Weiters: "Der Papst hat das Vertrauen in den Dienst des Petrus zutiefst erschüttert". "Die Kirche steht vor einem Scherbenhaufen gewaltigen Ausmaßes".

 

 

Kardinal Kasper scheint das anders zu beurteilen:

 

http://www.kath.net/detail.php?id=22163

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Kardinal Kasper scheint das anders zu beurteilen:

 

http://www.kath.net/detail.php?id=22163

1. Ein Kurienkardinal muss (im Gegensatz zu einem alten Theologen) von Amts wegen päpstlichen Speichel lecken.

2. Die Menge an Speichel, die Kardinal Kasper geleckt hat, ist allerdings deutlich kleiner, als uns das Kacknet aus Linz weismachen will.

 

Im Kontext des Originalinterviews relativiert sich die Aussage von Kacknet doch deutlich. Er stellt klare Forderungen an den Papst, wenn auch versteckt hinter Forderungen an die Piusbrüder (Du weißt: man haut den Sack) und hinter der Aussage, dass der Papst ohne Zweifel hinter dem Konzil stehe.

bearbeitet von Sokrates
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Die Aufhebung der Exkommunikation sei kein Betriebsunfall und kein Kommunikationsproblem gewesen. Sondern pure Absicht. Seit Jahren vorbereitet durch den Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger, der heute Papst ist und die Sache am Kirchenrecht vorbei durchgeboxt hat. "Das ist Amtsmissbrauch des Papstes" sagte Hünermann wörtlich. Weiters: "Der Papst hat das Vertrauen in den Dienst des Petrus zutiefst erschüttert". "Die Kirche steht vor einem Scherbenhaufen gewaltigen Ausmaßes".

 

 

Kardinal Kasper scheint das anders zu beurteilen:

 

http://www.kath.net/detail.php?id=22163

Der arme unschuldige Papst, der Opfer von Kommunikationsproblemen geworden ist? Und das, wo er sich in seiner Vergenagenheit doch internsiv mit den Piuslern auseinandergesetzt hat und die, nun ja, besonderen Ansichten dieser Gruppe nicht erst seit gestern bekannt sind.

 

Wenn Bene wirklich derartig merkbefreit sein sollte, wäre das erst recht skandalös. Von daher muss ich die Aussagen von Herrn Kaspar als direkte und beabsichtigte Herabsetzung des Papstes auffassen.

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Der arme unschuldige Papst, der Opfer von Kommunikationsproblemen geworden ist?

Wie ich sagte: Kacknet hat die Aussagen von Kasper durch Auslassungen ziemlich verfälscht.

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Der arme unschuldige Papst, der Opfer von Kommunikationsproblemen geworden ist?

Wie ich sagte: Kacknet hat die Aussagen von Kasper durch Auslassungen ziemlich verfälscht.

Arme Mitmenschen, die diese Seite als Informationsquelle nutzen.

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Zitat Herr Kasper:

"Die Katholiken müssen aufstehen und sagen: Das ist Intoleranz"

 

Prust. Und wegen dem Rest der nicht unerheblichen eigenen katholisch-kirchlichen Intoleranz (Schwule, Wiederverheiratete usw. usw. usw.) müssen die Katholiken seit langer Zeit von oben verordnet sitzen bleiben. Tja. Wie lästig dass viele Katholiken offensichtlich anders funktionieren als von oben verordnet. So ein Ärger aber auch! :angry2:

 

LG

JP

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Das deutlichste Signal, dass das 2. Vatikanische Konzil in höchster Gefahr schwebt, ist doch das Folgende:

 

Der 50ste Jahrestag der Ausrufung des Konzils (das geschah am 25. Januar 1959) wurde vom Vatikan totgeschwiegen. Keine Feierstunde, keine Erinnerung, kein Wort in einer der Mittwochs-Labereien, nicht einmal eine Erwähnung in irgendeinem ihrer Käseblätter. Statt dessen werden pünktlich zum Jahrestag (einen Tag vorher) die schlimmsten Anti-Konzils-Hetzer rehabilitiert.

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http://www.vatican.va/holy_father/benedict...8_tasca_ge.html

 

BOTSCHAFT VON BENEDIKT XVI.

ANLÄSSLICH DES INTERNATIONALEN KONGRESSES ZUM THEMA

"DAS ZWEITE VATIKANUM IM PONTIFIKAT JOHANNES PAULS II."

 

Eben daher haben die Konzilsdokumente »im Laufe der Jahre nicht an Aktualität verloren«, wie ich am 20. April 2005, dem Tag nach meiner Wahl zum Papst, in Erinnerung gerufen habe, sondern »erweisen sich sogar als besonders nützlich im Bezug auf die neuen Anliegen der Kirche und der jetzigen globalisierten Gesellschaft«

 

Johannes Paul II. hat praktisch in jedem seiner Dokumente und mehr noch in seinen Entscheidungen und in seinem Handeln als Papst die Grundaussagen des Zweiten Ökumenischen Vatikanischen Konzils aufgegriffen.

 

Wir sind wirklich alle durch dieses außerordentliche kirchliche Ereignis in die Pflicht genommen.

Das mannigfaltige lehramtliche Erbe, das wir in seinen dogmatischen Konstitutionen, in den Erklärungen und in den Dekreten wiederfinden, spornt uns noch immer an, das Wort des Herrn zu vertiefen, um es auf das Heute der Kirche anzuwenden.

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Das deutlichste Signal, dass das 2. Vatikanische Konzil in höchster Gefahr schwebt, ist doch das Folgende:

 

Der 50ste Jahrestag der Ausrufung des Konzils (das geschah am 25. Januar 1959) wurde vom Vatikan totgeschwiegen. Keine Feierstunde, keine Erinnerung, kein Wort in einer der Mittwochs-Labereien, nicht einmal eine Erwähnung in irgendeinem ihrer Käseblätter. Statt dessen werden pünktlich zum Jahrestag (einen Tag vorher) die schlimmsten Anti-Konzils-Hetzer rehabilitiert.

 

Meine Frage vorhin war leider etwas dünn formuliert. Der Papst muss doch an einer Stärkung seiner Organisation interessiert sein. Offenbar verspricht er sich von der Zurückdrängung der Errungenschaften des 2. VKs etwas Positives für die RKK. Was kann das sein? Die Stärkung der konservativen Kräfte? Aber warum? Die sind doch ohnehin ein fester Bestandteil der Kirche. Oder bröckelt da etwas ab? Oder geht es ihm um's Prinzip? Oder gibt er Europa auf und konzentriert sich auf die dritte Welt? Oder was? Irgendetwas muss ihm und seinen Beratern doch durch's Hirnstüberl gerauscht sein, als er die Aufhebung der Exkommunikation beschlossen hat.

 

Oder bin ich zu optimistisch?

 

Dale, ernsthaft neugierig

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Der Papst muss doch an einer Stärkung seiner Organisation interessiert sein. Offenbar verspricht er sich von der Zurückdrängung der Errungenschaften des 2. VKs etwas Positives für die RKK.

Ich glaube nicht, dass Ratzinger in solchen Kategorien denkt. Ihm geht es nur um das, was er für die Wahrheit hält. Und die meint er gegen die Welt durchsetzen zu müssen. Notfalls um den Preis, dass viele gehen.

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Und was heißt das, Peter? Worte, leere Worte. Worte sind immer wohlfeil. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

 

Sokrates,

wie wahr.

 

Reden wir jetzt über Früchte (Februar ist noch nicht zu Ende),

oder wollen wir uns gemeinsam unsere Phantomvorstellungen bereden?

 

 

gruss

peter

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Und was heißt das, Peter? Worte, leere Worte. Worte sind immer wohlfeil. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

 

 

Zu nächst einmal ist sowohl die Zulassung der Alten Messe als auch die Aufhebung von Sanktionen gegen die Pius-Brüder eine in ihrer Struktur liberale Entscheidung. Sie erlaubt etwas und hebt Verbote und Sanktionen auf. Das kann ich persönlich nur begrüßen und würde es mit der selbstverständlichen Erwartung verbinden, dass man sich zum anderen kirchlichen Flügel genauso verhält. Allerdings sind auch noch keine Freistil-Messen für ungültig erklärt worde, und progressive Theologen wurden auch noch nicht exkommuniziert. Wenn Bischof Fellay eine Professur an einer kirchlichen Hochschule erhält, dann kann man von Ungleichbehandlung sprechen, bisher noch nicht.

 

Mit hat auch noch niemand klarmachen können, was denn die Pius-Brüder theologisch und liturgisch so groß von der Orthodoxen Kirche unterscheidet. Und diese ist ja nun auch bei progressiven Katholiken ziemlich in Mode, vieles findet man da ganz toll und ehrwürdig und mystisch usw. Da ist die Haltung vieler Zeitgenossen doch außerordentlich inkonsistent.

 

Tridentinische Liturgie = pfui; orthodoxe Liturgie, bei der der Priester sich zur Wandlung nicht nur umdreht, sondern gleich hinter einer Ikonenwand verschwindet = hui? So kann´s ja wohl nicht gehen.

 

Und was die Religionsfreiheit angeht: die griechische Orthodoxe Kirche achtet scharf darauf, dass auch wirklich jeder, der für eine andere Religionsgemeinschaft missioniert, in den Knast kommt. Bei Zeugen Jehovas oder Evangelialen kann sich das schon mal auf viele Jahre summieren. Dagegen sind die Pius-Brüder ja wohl ein kleiner Haufen von Wichtigtuern.

bearbeitet von Franziskaner
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inkonsistent.

 

Äh...wie wäre es mit " Inkonsequent" :angry2:

 

hilfreich..........tribald

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Wenn Bischof Fellay eine Professur an einer kirchlichen Hochschule erhält, dann kann man von Ungleichbehandlung sprechen, bisher noch nicht.

Das ist Unsinn: Fellay ist nicht exkommuniziert worden, weil er eine falsche Lehre vetreten hat, sondern weil er sich ohne päpstliche Erlaubnis zum Bischof hat weihen lassen. Und er ist völlig uneinsichtig.....der Papst hat sich durchj die Drohung neuerlich Bischöfe zu weihen schlicht erpressen lassen.

 

 

Und was die Religionsfreiheit angeht: die griechische Orthodoxe Kirche achtet scharf darauf, dass auch wirklich jeder, der für eine andere Religionsgemeinschaft missioniert, in den Knast kommt.

 

Und was willst Du uns damit sagen.......Vorbild für die KK?

 

Was Du da tust ist, Dir die gegenwärtige Kirchenlinie schönbeten........erinnert an Herrn Biedermann und die Brandstifter.

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inkonsistent.

 

Äh...wie wäre es mit " Inkonsequent" :angry2:

 

hilfreich..........tribald

 

Ich meinte schon "inkonstistent": keinen inneren Zusammenhang, keine einheitliche gedankliche Grundlage habend.

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Zu nächst einmal ist sowohl die Zulassung der Alten Messe als auch die Aufhebung von Sanktionen gegen die Pius-Brüder eine in ihrer Struktur liberale Entscheidung.

Ich denke, dass dies ein Missbrauch, ja sogar eine Vergewaltigung des Begriffes "liberal" ist. Wenn der Staat (beispielsweise) die NPD verbiete, dann ist das nicht unliberal, und wenn ich ein bestehendes Verbot der NPD aufhebe, ist das keineswegs liberal.

 

Und was die Religionsfreiheit angeht: die griechische Orthodoxe Kirche achtet scharf darauf, dass auch wirklich jeder, der für eine andere Religionsgemeinschaft missioniert, in den Knast kommt.

 

Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand die Orthodoxen als Vorbild hingestellt hätte.

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Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand die Orthodoxen als Vorbild hingestellt hätte.

 

In Bereichen wie Zölibat oder wiederheirat Geschiedener sind die schon fortschrittlicher.

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Der Tübinger Dogmatikprofessor (em) Peter Hünermann hat am Dienstag abend in Ulm im Gemeindehaus St. Georg einen Vortrag gehalten, zu dem sage und schreibe 350 Leute kamen. Titel: "Quo vadis - wohin geht die katholische Kirche". Dabei hat Prof. Hünermann sehr klare Worte für das Verhalten des Papstes gefunden.

 

Die Aufhebung der Exkommunikation sei kein Betriebsunfall und kein Kommunikationsproblem gewesen. Sondern pure Absicht. Seit Jahren vorbereitet durch den Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger, der heute Papst ist und die Sache am Kirchenrecht vorbei durchgeboxt hat. "Das ist Amtsmissbrauch des Papstes" sagte Hünermann wörtlich. Weiters: "Der Papst hat das Vertrauen in den Dienst des Petrus zutiefst erschüttert". "Die Kirche steht vor einem Scherbenhaufen gewaltigen Ausmaßes".

 

...

Ja, Prof. Hünermann hat in Hamburg schon gesagt, er habe das Gefühl, dass schon die Pressemitteilung des Vatikans vom 4. Februar, wo das 2. Vatikanische Konzil affirmiert wurde, eine "Farce" sei. Er hat davon geredet, dass es ihm richtig auf den Magen geschlagen sei. Von der Herder-Publikation sprach er da schon, dass die demnächst rauskomme. Im Prinzip sieht er die Entwicklung genauso wie Mecky. Klar gibt das einem zu denken, hat mir ja schon durch Mecky zu denken gegeben. Auch diesen Stimmen aufmerksam zuhören ist das Mindeste, was man als aufgeklärter Katholik tun sollte.

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Und was die Religionsfreiheit angeht: die griechische Orthodoxe Kirche achtet scharf darauf, dass auch wirklich jeder, der für eine andere Religionsgemeinschaft missioniert, in den Knast kommt.

 

Und was willst Du uns damit sagen.......Vorbild für die KK?

 

 

Darum geht es gar nicht.

 

Es geht darum, dass man sich entscheiden muss, welchen Standpunkt man in der Frage der Ökumene vertreten will. Das kann, je nachdem, ein enger oder ein weiter sein. D.h. man kann den Wahrheitsanspruch des kirchlichen Lehramtes (der ja das 2. Vatikanum einschließt) entweder strikt oder großzügig fassen. Auf jeden Fall stehen aber Orthodoxie und Pius-Bruderschaft in etwa gleich weit vom 2. Vartikanum entfernt. Man kann nicht Ökumene mit den Orthodoxen fordern (und den Papst dafür verurteilen, wenn er den Wahrheitsvorrang des Lehramtes betont), und gleichzeitig über die Piusbrüder herfallen (und vom Papst verlangen, dass er sein Lehramt mit allen Sankionsmöglichkeiten ausübt).

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Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand die Orthodoxen als Vorbild hingestellt hätte.

 

In Bereichen wie Zölibat oder wiederheirat Geschiedener sind die schon fortschrittlicher.

Das ist richtig. ICh habe auch nicht bestritten, dass man von ihnen auch was lernen könnte.

 

Allerdings bestreite ich, dass wir von den Pius-Brüdern etwas Gescheites lernen können. Nur Intoleranz, Judenfeindlichkeit und Verehrung des Faschismus.

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Man kann nicht Ökumene mit den Orthodoxen fordern (und den Papst dafür verurteilen, wenn er den Wahrheitsvorrang des Lehramtes betont), und gleichzeitig über die Piusbrüder herfallen (und vom Papst verlangen, dass er sein Lehramt mit allen Sankionsmöglichkeiten ausübt).

Es geht nicht um das Leeramt. Es geht um Sanktionen für unerlaubte Bischofsweihen (und damit um eine Abspaltung von der Kirche). Ich halte diese Gleichsetzung der Orthodoxen mit den Pissbrüdern für unredlich, ja geradezu betrügerisch.

bearbeitet von Sokrates
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Zu nächst einmal ist sowohl die Zulassung der Alten Messe als auch die Aufhebung von Sanktionen gegen die Pius-Brüder eine in ihrer Struktur liberale Entscheidung.

Ich denke, dass dies ein Missbrauch, ja sogar eine Vergewaltigung des Begriffes "liberal" ist. Wenn der Staat (beispielsweise) die NPD verbiete, dann ist das nicht unliberal, und wenn ich ein bestehendes Verbot der NPD aufhebe, ist das keineswegs liberal.

 

Ich meine, dass der Vergleich von Pius-Brüdern mit der NPD nicht zutrifft, zu mindestens nicht, soweit es den Papst betrifft. Die NPD fördert direkte Formen von Gewaltanwendung und Unterdrückung, was man so von der Entscheidung des Papstes nicht sagen kann. (Ich weiß, da gibt es eine schmuddelige Grauzone. Viele Piusbrüder stehen durchaus für Ausgrenzung und strukturelle Gewalt; aber nicht der Papst).

 

Benedikt geht es um theologische und liturgische Fragestellungen, und er hält den Ansatz der Piusse für eine offene Fragestellung. Diese offene Fragestellung kann man vergleichen mit der offenen Frage nach nationaler Identität in der deutschen Gesellschaft. Es bringt überhaupt nichts, die Fragestellung zu tabuisieren. Es ist auch nicht per se eine verwerfliche Fragestellung. Man kann sich ja durchaus Fragen verweigern, z.B. die Frage, ob Schwarze dümmer seinen als Weiße, würde ich nicht diskutieren. Aber sowohl die Frage nach der Relevanz der tridentinischen Schicht der Kirchengeschichte als auch die Frage nach einem zeitgemäßen Umgang mit nationaler Identiät sind sinnvoll.

 

Das bedeutet ja nicht, dass man tridentinische oder nationalkonservative Positionen bejahren muss (ich hoffe mal, dass meine Beiträge keinerlei Sympathie in dieser Richtung suggerieren), aber man muss sich mit ihnen auseinandersetzen. Wer diese Auseinandersetzung verweigert, der steht irgendwann mal ziemlich verlassen als Auslaufmodell der Geschichte da.

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